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Mustang

Shika x Tema / Reallife
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bevor ihr lest, sei an dieser Stelle gesagt, das ich die künstlerische Freiheit etwas ausgereizt und mir ein Gesetz zurecht gebogen habe ;) Komplett anzeigen

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Marderschaden

Temari war kurze Zeit später nach hause gefahren, auch wenn ihr der kurze Abschied irgendwie schwer fiel. Sie hatten sich für später am Abend verabredet, schließlich wollte die Blonde ihren Erfolg feiern und da durfte Shikamaru nun erst recht nicht fehlen.
 

Doch zunächst rief sie erst einmal Sakura an, die wahrscheinlich schon auf glühenden Kohlen saß.

„Man Temari, sag mir sofort, dass du nicht im Knast sitzt!“, brüllte ihr die Rosahaarige auch direkt entgegen. Leicht angesäuert hielt sie ihr Handy kurz auf Abstand, ehe sie es wieder ans Ohr legte: „Ich sitze nicht im Knast...“

„Puh!“, kam es erleichtert von Sakura, „Also bist du komplett frei gesprochen worden? Das ist ja unglaublich, wie hat er das nur geschafft?!“

„Naja... Wie er sagte, war der Richter ziemlich leicht zu manipulieren gewesen.“

„Er hat dir ernsthaft nur auf die Brüste gegafft?“

„Und auf meinen Hintern. Also ich würde behaupten, in der Zeit, wo er mich angesehen hat, hat er vielleicht zehn Prozent in mein Gesicht geschaut, ansonsten war er Hals abwärts mit den Augen unterwegs.“, entgegnete die Blonde mit einem leicht angewiderten Ton. Sakura lachte: „Naja, das war ja auch mal alles sehr einladend eng und knapp. Was hat dein Herr Anwalt gesagt?“

„Ehm...“, verlegen strich sich Temari mit einem Finger über die Wange und überlegte, wie sie weiter erzählen sollte.

„Oh Gott... Temari...“ Die Blonde hörte das breite Grinsen praktisch durch das Telefon.

„Man jetzt schweig mich nicht an! Das ist super spannend! Hat er dich wieder geküsst?“ Verlegen hielt sich die andere die Stirn und setzte sich aufs Sofa: „Ja...“

„Und weiter?“

„Ich brauche nicht mehr auf Männerfang zu gehen...“, umschiffte sie das Thema elegant. Ein Quieken kam vom anderen Ende der Leitung: „Du bist ernsthaft mit ihm zusammen?!“

„Irgendwie schon...“

„Wie kam es dazu?“

„Wir haben miteinander geschlafen...“, druckste Temari rum und grinste leicht.

„Warum wundert mich dass jetzt nicht?“, ärgerte die Rosahaarige sie, „Aber er muss ja mächtig Eindruck hinterlassen haben, wenn er dich auf diese Art für eine Beziehung begeistern kann.“ Bei der Erinnerung wurde der Blonden ziemlich heiß: „Ziemlich.“

„Alter Falter. Dich hat es ja richtig erwischt. Du klingt total verschossen, auf deine Art halt.“ Seufzend schwieg Temari. Wozu sollte sie es bestreiten?

„Aber bevor wir die Verhandlung vergessen: es hat echt geklappt?“

„Oh ja. Es lief genauso, wie er es geplant hatte. Ich konnte es selbst nicht glauben, es war alles so offensichtlich, aber der Richter hatte nur meine Brüste vor den Augen.“

„Du solltest echt dankbar dafür sein und das zu schätzen wissen!“, mahnte Sakura sie, „Ich sag dir eines: nie wieder in deinem Leben wirst du ein illegales Rennen fahren, klar?“

„Jawohl, Madame.“, bejahte sie brav.

Ein Klingeln unterbrach ihr Gespräch, welches aber von Sakuras Seite kam.

„Erwartest du Besuch?“, fragte Temari nach.

„Uhm... Ja.“ Die Antwort ließ die Blonde grinsen: „Ah, ich verstehe. Na dann bist du morgen dran, mir alles zu erzählen.“

„Bis dann!“, verabschiedete sich die andere und legte auf. Zufrieden mit sich und der Welt, legte Temari ihr Handy aufs Sofa ab, um duschen zu gehen.
 

Es war ein vollkommen neues Gefühl, sich für jemanden fertig zu machen. Temari stand vor ihrem Schrank und wusste nicht so recht, was sie anziehen sollte. Grundlegend versuchte sie sich erst einmal zwischen Shorts und Rock zu entscheiden, doch auch diese Frage brachte die Blonde nicht weiter. Grummelnd zog sie eine violette Shorts hervor. Die hatte sie schon lange nicht mehr getragen. Und so suchte sie dazu ein passendes, schwarzes Shirt, welches nur knapp auf den Schultern lag und ihren Kurven schmeichelte. Resignierend schlüpfte Temari in die Sachen und betrachtete sich im Spiegel. Es war einfach verrückt, sonst brauchte sie nie so lange, sie wusste immer, was sie tragen wollte.

Unzufrieden zog sie sich wieder aus und warf die Sachen auf ihr Bett. Ihr nächster Griff ging zu einer hellblauen Shorts im Shabby-Look. Weiter suchend fand sie schließlich ein weißes, lockeres Top, welches auf der Hüfte verknotet war.

Angezogen besah sich die Blonde wieder im Spiegel. Weiß war an ihr nach wie vor eher selten. Seufzend ergab sie sich und ging zurück ins Bad, um sich zu schminken. Wenigstens hier war sie flott wie eh und je, denn sie änderte selten etwas daran.
 

Als Temari gegen zehn aufbrach, hatte sie schon leichte Schmetterlinge im Bauch. Sie konnte nicht anders, als breit zu grinsen, es war noch immer etwas verrückt für sie, dass sie nun einen Freund hatte. Allein es in Gedanken auszusprechen, war seltsam. Doch Shikamaru war einfach anders als alle Männer, die sie zuvor getroffen hatte. Er kam verdammt gut mit ihrer Art zurecht und wusste, wie er sie zu händeln hatte. Genau das gefiel der Blonden sehr gut und mittlerweile war ihr klar, dass das der ausschlaggebende Punkt war, warum sie ihm verfallen war. Der Nara fürchtete sich nicht vor ihrer Grobheit, ganz im Gegenteil, er bot ihr die Stirn. Etwas, dass bislang nur wenige Männer in ihrem Leben geschafft hatten, aber die waren niemals potentielle mögliche Partner gewesen.

Entspannt parkte sie ihren Mustang auf ihrem Standardparkplatz. Da sie Shikamarus Audi bereits auf der anderen Seite entdeckt hatte, ging sie davon aus, dass der Dunkelhaarige in seinem Auto saß und döste.

Fix war Temari ausgestiegen und hatte ihr Auto verschlossen, um dann mit wenigen Schritten an der Fahrertür des Mannes zu stehen. Augenrollend öffnete sie die Tür: „Man könnte meinen, dass du unter Schlafmangel leidest.“ Murrend rieb sich Shikamaru über die Augen: „Vielleicht tu ich das ja auch?“ Ungläubig zog sie eine Augenbraue hoch: „Das bezweifle ich sehr stark.“ Schmunzelnd sah er zu ihr auf: „Das kannst du doch gar nicht beurteilen.“

„Dann lass mich heute Nacht doch neben dir schlafen, damit ich mir ein Urteil bilden kann.“, gab sie kess von sich und grinste.

„Das sollte wohl kein Problem sein.“, gab der Nara zurück und trat zu ihr auf die Straße.
 

Der Club war an diesem Abend nicht besonders voll, was Temari aber nicht wirklich wunderte. Es war Montag Abend, eigentlich der Tag, an dem am wenigsten los war. Doch das bedeutete für die beiden, dass sie definitiv tanzen konnten, denn die Tanzfläche war nicht komplett überflutet.

Doch bevor es an die Bewegung ging, zog Shikamaru sie zur Bar, um für sie etwas zu Trinken zu besorgen. Im Anschluss geleitete er die Blonde zu einer Sofanische, nahe der Tanzfläche. Temari kannte die Ecke genau, denn von da aus hatte er ihr immer zugesehen.

Wortlos setzten sich die beiden hin und der Nara hob leicht das Glas: „Auf dich und deine Freiheit.“

„Tss... Wohl eher auf dich und deinen Erfolg!“, widersprach sie dem Dunkelhaarigen und nippte ebenfalls an ihrem Getränk. Enttäuscht stellte sie fest, dass kein Alkohol enthalten war.

„Oh Shikamaru, so kann man doch nicht anstoßen!“ Er hob eine Augenbraue: „Mit Alkohol aber auch kein Auto fahren. Und da ich bezweifle, dass du deines über Nacht hier stehen lassen willst, hab ich dir eben eine Cola bestellt.“ Die Blonde rollte mit den Augen: „Meinem Mustang passiert hier schon nichts, das wäre nicht das erste Mal, dass er hier steht. Außerdem gehen zwei Gläschen locker.“ Shikamaru sagte daraufhin nichts, er wusste, dass es sinnfrei war, mit ihr darüber zu diskutieren.

„Erzähl mir, warum du an diesem einen Abend hier warst. Ich bin hier ständig, habe dich vorher aber nie gesehen.“, Temari stellte ihr Glas auf den niedrigen Tisch ab und warf ihm einen neugierigen Blick zu. Fragend blickte der Nara sie an, während sie sich zurücklehnte: „Das interessiert dich?“ Nickend und mit einer Geste mit der Hand forderte sie ihn erneut auf.

„Am ersten Abend war ich nur hier, weil ein Kumpel unbedingt her wollte. Eigentlich hatte ich keine Lust.“

„Du hast allgemein ein Motivationsproblem, kann das sein?“, harkte sie nach. Etwas belustigt zuckte Shikamaru mit den Schultern: „Vielleicht. Jedenfalls hat er nicht locker gelassen. Er kann auch ziemlich penetrant sein, er gibt nicht auf, bis er seinen Willen bekommt. Also spar ich mir seine ewig langen Bettel-Tiraden und so bin ich an dem Abend mitgegangen. Während er mal wieder vergebens sein Glück bei den Frauen versucht hat, hab ich hier rumgesessen.“

„Klingt nach einem hoffnungslosen Fall, dein Kumpel.“, kommentierte sie.

„Er ist zwar offen, aber irgendwie ziemlich blind und schlichtweg verunsichert. Er würde einer Frau die Welt zu Füßen legen, aber das ist den Frauen, die ihm über den Weg laufen, bis jetzt ziemlich egal. Er merkt erst, dass ihn eine abserviert hat, wenn sie eben nach über einer Stunde nicht zurück von der Toilette kommt.“, erzählte der Dunkelhaarige. Da grinste Temari: „Ich hätte da den passenden Gegenpart. Extrem schüchtern, etwas hilflos im Umgang mit Männern, aber super bodenständig und liebenswert.“

„Du hast schüchterne Freundinnen?“, amüsierte sich der Mann.

„Hey, unsere Hinata ist unser absolutes Goldstück. Frag mich nicht, wie sie es macht, aber sie bekommt alles irgendwie geregelt und wirklich jeder wird durch ihre Art direkt entwaffnet... Also seitdem sie bei uns arbeitet, hatten wir nicht einmal das Problem, dass eine Rechnung nicht bezahlt wurde. Du siehst sie an und kannst nichts Unrechtes tun, weil sie die Unschuld in Person ist.“

„Ah, die Sekretärin Hyuuga.“, erkannte er und grinste.

„Korrekt. Aber nun wieder zu dir.“, führte Temari das Gespräch zurück zu ihm, „Du hast mich gesehen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es eigentlich ziemlich unhöflich ist, jemanden so anzustarren?“

„Du hast aber ziemlich schnell klar gemacht, dass du genau dass willst.“, antwortete der Nara grinsend, „Also bin ich jede Woche wiedergekommen.“ Nachdenklich sah sie ihm in die braunen Augen, die bei dem gedämpften Licht fast schwarz wirken: „Aber wenn du wirklich an mir interessiert warst... Wieso hast du mich dann mit den anderen tanzen lassen und bist nie zu mir gekommen?“

„Das wäre viel zu leicht gewesen, das reizt mich nicht.“, entgegnete Shikamaru und strich leicht mit den Fingern von ihrer Taille zur Hüfte, wo der Knoten ihres Tops war, „So war es ein nettes Spiel.“

Bei seiner Berührung bekam Temari eine Gänsehaut. Kurz schloss sie die Augen, um seine Fingerkuppen darauf unter ihrem Top zu fühlen. Er hatte sie wirklich in der Hand.

Seufzend griff sie nach seiner Hand und stand auf: „Dann tanz jetzt mit mir!“ Vergnügt blickte er ihr keck ins Gesicht: „Und wenn ich keine Lust habe?“

„Sei nicht so faul, sonst muss ich mir jemand anderen suchen.“, die Blonde zog leicht an seiner Hand und er folgte ihr.
 

Es war berauschend, sich mit ihm im Takt der Musik zu bewegen. Für Temari war es ein neues Tanzgefühl, denn sie tanze nicht, um jemanden anzuziehen, sondern, um sich mit Shikamaru zu amüsieren. Und sie genoss es sehr, wie seine Hände an ihrer Hüfte lagen und diese sie hin und wieder seinen Bewegungen anpassten. Jedem anderen hätte sie für diese Führung eine geknallt, aber bei ihm gefiel ihr das einfach.

Überraschenderweise verbrachten sie fast den gesamten Abend auf der Tanzfläche. Hin und wieder gönnten sie sich eine kleine Pause, Temari trank das eine oder andere hochprozentige Getränk, doch schließlich führten ihre Schritte immer wieder zurück.

Mit Shikamaru zu tanzen, ließ sie ihre Umwelt vergessen. Noch nie hatte sie so viel Freude dabei, sie lachte und war einfach glücklich. Und obwohl er ja von sich aus sagte, dass er faul war, spürte sie genau, dass es ihm nicht anders erging. Ob er nun vor ihr stand oder sie mit dem Rücken zu ihm, er duldete keinen großen Abstand zwischen ihnen. Immer wieder fanden seine Lippen zurück zu ihrem Hals, hin und wieder knabberte er leicht an ihrem Ohrläppchen. Bei dem Dunkelhaarigen passte gut der Spruch, dass stille Wasser tief waren. Und das wiederum hatte eine unglaublich große Anziehungskraft auf Temari. Sie war neugierig, was es noch alles zu entdecken gab und was er ihr noch von sich zeigen würde.
 

Kurz nach zwei war es aber dahin mit seiner Motivation. Temari hatte ihr Glas nur halb leer, doch er machte unmissverständlich klar, das er gehen wollte. Erstaunlicherweise hatte die Blonde nichts einzuwenden, sie akzeptierte seinen Wunsch und begleitete ihn zufrieden aus dem Club.

Die kühle Nachtluft ließ Temari etwas frösteln. Glücklich lief sie neben Shikamaru, während sie zu ihren Autos spazierten.

„Das war schön.“, kommentierte sie leise den Abend und lächelte zufrieden. Nickend pflichtete er ihr bei: „Ist besser, wenn du mit mir tanzt, statt mit anderen.“ Da musste die Blonde lachen: „Du hättest ja auch schon viel eher mal rüber kommen können!“

„Viel zu einfach.“, wies der Nara erneut ab und grinste, ehe er sie an sich zog und ihr einen Kuss aufdrückte. Für Temari war das noch immer recht ungewohnt, doch sie genoss seine Zärtlichkeiten.

„Hätte nie gedacht, dass ich das erlebe.“, flüsterte sie mit gehobenen Mundwinkeln gegen seine Lippen. Shikamaru zuckte mit den Schultern: „Es gibt für alles ein erstes Mal.“

„Du hast gleich drei erste Male abkassiert, ist dir das bewusst?“, gab sie ihm zu bedenken und lief weiter neben ihm her, mit seiner Hand in ihrer.

„Ich dachte, wenn man das Küssen mitzählt, sind es vier.“, neckte er sie leicht.

„Idiot!“, die Blonde boxte ihm leicht gegen die Schulter und wühlte dann in ihrer kleinen Tasche rum.

„Also ich bin ja vieles, aber garantiert kein Idiot. Dafür erfülle ich leider nicht die Bedingungen.“, kommentierte er ihre Aussage und beobachtete sie bei ihrem Tun, „Was machst du da?“

„Ich suche meinen Autoschlüssel, was sonst.“ Er hob eine Augenbraue: „Du hast getrunken.“

„Na und? Das war doch nicht viel, ich bin ganz klar.“, erwiderte sie und fand schließlich ihren Schlüssel. Postwendend nahm Shikamaru ihr diesen ab: „Ich hab dich doch nicht aus der Scheiße geboxt, damit du gleich in die nächste rasselst.“ Ungläubig starrte sie zu ihm hoch, doch sein Blick blieb unbeirrt: „Du fährst heute nirgendwo mehr hin.“ Grummelnd verschränkte sie die Arme: „Dann musst du mich morgen aber auch wieder hier her fahren.“

„Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich dich mit nach hause nehme, von daher hätte ich dich eh rumgefahren.“, gab der Dunkelhaarige belustigt von sich.

„Schon klar.“, antwortete Temari daraufhin und lief an ihrem Mustang vorbei zu seinem Audi, der auf der anderen Straßenseite stand.

„Willst du noch etwas essen? Dann müssen wir nämlich noch irgendwo halten.“, meinte er und stieg ein.

„Bratnudeln wären nett.“, schlug sie vor und setzte sich neben ihn auf den Beifahrersitz. Nickend steckte er den Schlüssel ins Zündschloss, um den Motor zu starten. Ein kurzes gequältes Stottern später herrschte Stille.

Überrascht schaute Temari ihn an und konnte nicht anders, als laut loszulachen. Shikamaru guckte vollkommen entgeistert aufs Lenkrad. Blinzelnd fing er sich wieder: „Was zum Teufel ist das jetzt?“

„Komm, mach mal die Motorhaube auf...“, sagte sie belustigt und schlüpfte aus ihrer Jacke. Fragend sah der Dunkelhaarige sie an.

„Komm schon, ich sehe selbst sturzbetrunken einem Motor an, was für ein Problem er hat.“, forderte sie ihn auf und stieg aus. Seufzend zog er an einem Hebel und folgte ihr.

Gezielt griff sie nach der Stange im Wageninneren und stellte die Motorhaube auf. Im orangenen Licht der Straßenlaterne hatte sie recht schnell das Problem entdeckt und seufzte genervt.

„Und?“, harkte er nach, weil sie nichts sagte.

„Tja... Das hier, mein Lieber,“, sie griff nach einem durchlöcherten Schlauch, „Ist ein Marderschaden. Dein Audi fährt heute wohl nirgends mehr hin. Das kann selbst ich nicht mal eben reparieren... Ich will gar nicht wissen, wie es um die anderen Leitungen und Kabel steht.“ Grummelnd hielt sich Shikamaru die Hand vor die Augen: „Wie zum Teufel kommt da ein Marder hin?“ Temari warf die Motorhaube zu: „Das fragt mich Mister Hochintelligent?“ Sie wies mit dem Daumen über die Schulter hinter sich.

„Du parkst am Waldrand.“ Murrend lehnte er sich gegen die Fahrertür, während sie ihre Jacke und ihre Tasche aus dem Auto holte. Als sie sich vor ihn stellte, konnte sie ihm deutlich ansehen, dass ihm das hier gerade überhaupt nicht passte.

„Ärgere dich nicht, ich krieg dein Auto mit den richtigen Ersatzteilen schon wieder heile.“, sie hauchte dem Dunkelhaarigen einen Kuss auf die Lippen, „Nehmen wir halt mein Auto. Nicht jeder hat die Ehre, damit zu fahren.“

Shikamaru seufzte: „Ich kann nicht mit deinem Auto fahren.“

„Ach komm schon, dass ist doch kein großer Unterschied.“, wies sie lapidar ab.

„Ist es schon, dein Auto hat nämlich deutlich mehr PS als meines.“ Sie zog belustigt eine Augenbraue hoch: „Angst? Wer sagt denn, dass du schnell fahren musst?“

„Das hat nichts mit Angst zu tun, sondern mit dem geltendem Gesetz, an das ich mich halte.“, gab er zurück und sah ihr in die Augen.

Nun war sie doch etwas verwirrt: „Was? Welches Gesetz?“ Noch während sie das sagte, fiel bei ihr der Groschen. Überrascht klappte ihr der Mund auf: „Du bist noch nicht 25?!“

„Nein, ich bin 22.“ Würde ihr Mund nicht schon offen stehen, wäre es spätestens jetzt der Fall.

„Du bist erst 22?!“, fassungslos starrte Temari ihn an. Sie wusste gar nicht, was sie als erstes dazu denken sollte. Vollkommen überrumpelt drehte sie sich kurz von ihm weg, bevor sie ihn wieder ansah: „Wer ist denn mit 22 schon Anwalt und hat ein Haus?“

„Ich.“, antwortete Shikamaru gelassen und schob die Hände in die Hosentaschen.

„Ich kann's nicht fassen.“, noch immer baff, lehnte sie sich neben ihm ans Auto.

„Was schockiert dich so daran?“

„Ich hatte gedacht, du bist älter.“, sie gestikulierte leicht mit einer Hand, während sie sprach. Den Kopf etwas schief legend, betrachtete er die Blonde: „Bin ich dir zu jung?“

„Was?“

„Naja, ich schätze, dass ist für dich gerade der ausschlaggebende Punkt, oder? Hättest du auch mit mir geschlafen, wenn du gewusst hättest, dass ich jünger bin?“, fragte der Nara gezielt nach. Für einen Moment schwieg Temari und dachte nach.

„Ja, ich hätte dennoch mit dir geschlafen.“, gestand sie und sah ihm wieder ins Gesicht, „Mir ist egal, das wir drei Jahre auseinander liegen. Ob nun du älter bist oder ich, tut nichts zur Sache. Ich bin einfach nur überrascht, weil ich dich älter geschätzt habe. Aber ich denke, das liegt einfach an deinem schlauen Köpfchen.“

„Im Normalfall ist man mit 22 ja auch noch nicht mit dem Studium fertig.“, entgegnete Shikamaru unbekümmert, ohne arrogant zu wirken.

„Aber du bist ja nicht wie die anderen...“, wiederholte sie seinen Satz vom Nachtmittag schmunzelnd. Schweigend grinste er.

„So... Da mein Auto somit auch ausfällt, können wir entweder laufen oder wir nehmen uns ein Taxi.“

„Hast du es eilig?“, fragte der Nara und stieß sich von seinem Auto ab.

„Weiß ich noch nicht.“, sie harkte einen Finger in die Knopfleiste seines Hemdes ein und zog ihn zu sich, „Und du?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Carmion2
2019-12-07T18:06:49+00:00 07.12.2019 19:06
Ein richtig witziges und lockerleichtes Kapitel, ich find es genial wie du ihren Altersunterschied noch einbringst.
Antwort von:  Berrii
07.12.2019 19:09
Danke :)
Ich mag es auch immer wieder aufs neue, genau das nochmal in den Vordergrund zu stellen 😁
Von:  CharlieBlade1901
2019-12-07T14:46:45+00:00 07.12.2019 15:46
Charlie: „Oh nein ein maderschaden am Audi. Und ihr könnt beide nicht fahren. Dann müsst ihr wohl oder übel die Nacht hier verbringen. Ihr tut mir echt voll leid.😏😏😏😏„
Naruto: „Dein Sarkasmus bräuchte langsam mal ein Waffenschein.“
Sasuke: „Ja das finde ich auch.“
Antwort von:  Berrii
07.12.2019 19:08
🤣👍


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