Beyond the Happy Ending von MsBlueLion ================================================================================ Kapitel 2: Millennium Teil I ---------------------------- [Vor Überlänge wird gewarnt. Dafür gibt es einige geschichtliche Ereignisse]     N° 2: Millennium, Teil I   Ein Sturm zog auf.   Die Luft hatte sich verändert und verkündete die Ankunft von klarem und kühlem Regen, während die elektrisierende Kraft der Naturgewalten auf der Zunge praktisch spürbar war. Rohe, unkontrollierbare Macht, der salzige Geruch des Meeres und die herannahenden Winde aus dem Norden. Tief unten türmten sich schwarze Wellen zu monströsen Gebilden auf, wütend und ungezügelt, bevor sie krachend gegen die steilen Klippen schlugen. Gischt schäumte auf, die Felsen erbebten unter der rauen Urkraft der Erde und tosende Geräusche erfüllte die Umgebung. Hoch oben, im scharfen Kontrast zu dem dunklen Meer, zeichnete sich die stille Silhouette einer einsamen Gestalt ab. Er stand unberührt und still, die Zeit spielte für ihn keine Rolle. Silberweiße Haare wirbelten im Spiel der Elemente um den schlanken, aber perfekten Körper und weißes Fell fächerte sich in einer einzig geschmeidigen Bewegung hinter ihm auf. Augen, so kalt wie das Licht eines sterbenden Sternes und gleichzeitig so golden scharf, wie der eisige Schnitt eines Schneesturms, blickten unberührt auf die wirbelnde Flut unter seinen Füßen, während sich in der Ferne die unklare Silhouette der Insel abzeichnete, auf der er vor vielen Jahren geboren und aufgewachsen war.   Nach über Zweihundert Jahren finde ich mich an diesem Ort wieder.   Sesshoumaru hob den Kopf und verfolgte die herannahenden Wolken am dunklen Himmel. Weit hinter ihm, unter dem schützenden Blätterdach des Waldes, flackerte der sanfte Schein eines sterbenden Lagerfeuers und erwärmte die schlafende Form eines jungen Mädchens. Ein grüner Kappa lag schnarchend an einem Baumstamm gelehnt, nur der zweiköpfige Drache war noch wach und behütend um das Kind gerollt, aber sie alle waren so unwissend in ihrem Blick auf die Welt. Seine feinen Sinne hatte die subtile Änderung in der Aura des Landes bereits gespürt, die tiefe Resonanz einer drohenden Gefahr, die sich bald über sie hinweg erheben würde. Es kam langsam und schleichend, kroch unter dem beständigen Lebensfluss des Planeten entlang, wartend darauf, sein Gefängnis verlassen zu können. Nur wenige Wesen konnte die verborgene Macht so direkt wahrnehmen, aber alle spürten den Zug der Urinstinkte, der sie zurück in ihre Heimat rief. In einen sicheren Hafen, um der Bedrohung entkommen zu können. Es gefiel ihm nicht. In weniger als zwei Monaten hatte ein unbekannte Shoki das Land von innen heraus zerfressen und verzehrt, Yokai vertrieben und die Tiere unruhig gemacht. Die Veränderungen waren nur minimal, aber deutlich genug für diejenigen die hinsahen.   So betraf es die Wälder am meisten. Die Luft schien dichter zu werden, sobald man sie betrat und eine betäubende Kälte umschlang die Haut und weigerte sich loszulassen. Schatten und Nebelschwaden tauchten auf, wirbelten zu einem seltsamen Tanz zusammen, ehe sie einfach wieder verschwanden. Der Wind schien an den Baumgrenzen aufzuhören und die Düfte hingen verstopft in der Luft, wie ein stillstehender Teich um einen herum. Es roch nach muffiger Angst, verwesenden Land und den störenden Geruch von Blut. Es gab nicht mehr viel Leben. Die Wälder wurden vergiftet und die einst blühende Magie der Uralten, die das Land überflutet hatte, begann sich zurückzuziehen. Alles schien aus dem Gleichgewicht geraten zu sein und was sich auf ein Territorium auswirkte, wirkte sich im Gegenzug auch auf ihn aus, denn es betraf nicht nur das Land auf welchem er gerade wandelte. Auch der Ort seiner Geburt litt unter der dauernden Anspannung und selbst wenn er seit vielen Jahren keinen Fuß mehr in seine Heimat gesetzt hatte, war er immer noch mit dem Geist des Landes und dem seines Vaters verbunden und es war nicht akzeptabel, dass dieser von irgendjemanden oder irgendetwas zerstört wurde.   Die Augen des Daiyokai verengten sich, als er die schmale Sichel des Mondes betrachtete, die in unbestimmten Abständen durch den verhangenen Himmel schimmerte. Eine Erinnerung, die in den Tiefen seines Geistes vergraben worden war, begann langsam an die Oberfläche zu dringen. Bilder einer längst vergangenen Zeit zogen auf und verschwanden wieder, Worte durchdrangen seinen Kopf und Empfinden kratzten über sein Herz. Die Welt um ihn herum verstummte und für einen Augenblick tauchte die vertraute Gestalt eines imposanten Yokai vor ihm auf. Vater. Niemand hatte bisher verstanden, wie tief seine Bewunderung für den Inu no Taisho war, noch das Bedürfnis, sich dem verstorbenen Daiyokai als überlegen zu beweisen. Obwohl ihre Beziehung zueinander oftmals recht kühl und distanziert wirkte, verspürte er einen großen Respekt und Zuneigung zu seinem Vater, der die einzige Person in seinem Leben war, für die er sich so stark gefühlt hatte. Jahrelang hatte er trainiert, war gereist und stellte sich Prüfungen, um die Anerkennung und den Stolz in den Augen seines Vater sehen zu können. Er hätte alles dafür getan. Und doch erbte er am Ende nur Tenseiga und verlor seine einzige Chance darauf, den Titel als Heerführer der Hunde in einem richtigen Kampf zu erhalten und den Platz als General der Inuyokai einzunehmen. Denn wie viele Anhänger seiner Rasse, war sein Vater ein Nomade und eroberte die Region Shikoku, als er kaum älter als Sesshoumaru an diesen Tagen war. Und trotz seiner jungen Jahre hielt er das Land bis zu seinem Tot unter seinem Schutz und seiner Herrschaft und erschuf das erste Mal in der Geschichte seiner Rasse einen festen Ort, der als Zuhause angerufen werden konnte.   Was also sollte Sesshoumaru von dieser Seite seiner Familie noch erben können, außer die drei wohl mächtigsten Schwerter Japans? Einfach Inakzeptabel.   Vor über zwei Jahrhunderten stand er dem Inu no Taisho ein letztes Mal gegenüber. Sein Vater, obwohl vom Kampf mit Ryukotsusei schwer verwundet, strahlte noch immer die mächtige und unerschütterliche Aura eines Generals aus, einer Figur, die selbst in solchen Zeiten Respekt verlangte. Doch der große Daiyokai hatte ihm damals dem Rücken gekehrt und starrte, ähnlich wie er selbst, auf das offene Meer hinaus, während die Wellen zornig über den Sand rollten. Seine Zeit war knapp geworden, seine Kraft schwand mit jeder Sekunde und das Blut färbte den Schnee unter ihm rot und doch verließ sein Blick nie die halb versteckte Insel, die seine Heimat war. Sesshoumaru wusste damals, dass sein Vater diese Nacht nicht überleben würde, er wusste von der menschlichen Frau und ihrem Kind und er wusste, dass sein Vater gehen und sie retten würde. Am Ende verlor der große Inu no Taisho sein Leben für ein niedere Frau und ihren Bastardsohn und hinterließ ihm nichts als ein Schwert, welches am Ende nur dafür gedacht war, die Stärke des Hanyo zu vergrößern.   Die feine Stirn kräuselte sich leicht, als er an seinen Halbbruder dachte. Jahrelang hatte er aus Neugierde Inu Yashas Wachstum aus dem Schatten heraus beobachtete, hatte die Qualen und die Not der Einsamkeit in seinen Augen brennen sehen. Der Junge war verstoßen, geschlagen und missachtet wurden, seine Existenz war ein Fluch für die Welt, ein Irrtum des natürlichen Gleichgewichtes. Er hatte Hass und Angst am eigenen Körper erlebt, Wut und Zorn gespürt und war nicht nur einmal knapp dem Tode entkommen. Und doch war er noch immer am Leben. Sesshoumaru konnte nicht bestreiten, dass der Mischling mit Tessaiga zu einem passablen Kämpfer herangewachsen war, auch wenn seine Methoden kein einzigen Funken Eleganz beinhalteten. Die Hartnäckigkeit aufzugeben hatte ihn zu einem ernstzunehmenden Gegner geformt und er wusste aus eigener Erfahrung, dass es mehr als nur ein bisschen Kraft brauchte, um den Hanyo zu Boden zu schicken. Aber etwas schien sich in den vergangenen Monaten verändert zu haben. Ihr letzter Kampf war von verzweifelter Aggressivität beherrscht worden, Inu Yasha wirkte unkontrollierter und zerrissener, bis er am Ende plötzlich abgelenkt schien und jegliche Verteidigung senkte. Er hätte ihn an diesem Tag töten können. Und doch er tat es nicht und als er während des Neumonds auf ihn traf und seine menschliche Gestalt jegliche seiner Gefühle laut in die Welt projizierte, entdeckte er einen ganz neuen Schmerz in den Tiefen der dunklen Augen.   Inu Yasha stand an einem Abgrund. Er hatte einen Punkt erreicht, an der sich entscheiden musste, ob es sich lohnt, die Reise seines einsamen Lebens fortzusetzen oder nicht. Und er trug dazu bei, seinen kleinen Bruder buchstäblich über den Rand zu stoßen. Vielleicht waren seine Worte in jener Nacht härter, als das der Hanyo sie in Wahrheit verdient hatte. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass Inu Yasha unbedacht im Eifer seines Selbst sprach, ohne sich über die Bedeutung und Folgen seiner Aussagen bewusst zu sein und vermutlich war er ganz besonders als Mensch anfällig für solch emotionale Reaktionen. Aber seine eigene Geduld war an diesem Tag fast nicht mehr vorhanden, denn wie bei jedem Mitglied seiner Rasse, schwankte seine Macht mit den Phasen des Mondes und so wie er bei Vollmond die absolute Kontrolle über sich hielt, brachen seine niederen Instinkte bei jedem Neumond hervor und zerrten das Biest in seinem Inneren an die Oberfläche, veranlassten ihn dazu gegen das rohen Verlangen der Bestie zu bekämpfen und jeden Drang zum sinnlosen Töten zu unterdrücken. Und als er Inu Yashas törichte Andeuten bezüglich Rin hörte, hatten sich in ihm die kalte Wut entfacht und für einen Augenblick seine unberührte Haltung komplett zerstörte. Er verlor sich in den angestauten Gefühlen und als er wieder die Kontrolle erlangte, lag Inu Yasha bereits wie ein getroffener Welpe am Boden.   Denn das Mädchen in diese Nacht allein zu lassen, war keinesfalls eine geplante Tat um sie zurückzulassen, noch war sie jemals in wirklicher Gefahr. Viel mehr war er nur daran interessiert gewesen zu sehen, in wie weit Rin sich ohne jegliche Hilfe zurechtfinden würde, während er selbst so viel Abstand wie möglich zwischen ihr und seinem Tier schaffte. Das Ergebnis war enttäuschend. Denn offensichtlich war niemand in diesem nutzlosen Menschendorf dazu in der Lage gewesen, ihr auch nur ansatzweise die entsprechende Grundlagen der Wildnis beizubringen, ehe sich sein kleiner Bruder dazu entschied einzugreifen. Das Kind war nicht dumm, tatsächlich lernte sie grundlegende Dinge relativ schnell, war jedoch im Umgang mit überlebenswichtigen Fähigkeiten wirklich hoffnungslos. Zumal Rin auch das Alter erreicht hatte, indem ihre Neugierde und ihre Sicht auf die Welt sich drastisch veränderten und es daher notwendig war, sie einer gewissen Anleitung in solchen Bereichen zu unterziehen. Doch Jaken konnte ihr diesbezüglich nur sporadische Sachen beibringen und er selbst noch weniger, denn als Yokai lernte man aus Instinkten heraus, wurde darauf trainiert und es lag seit der Geburt im Blut eines Dämons, als allererstes das eigene Überleben zu sichern und sich zu verteidigen. Menschen hingegen... Nun, Flucht war wohl eine ihrer häufigsten Eigenschaften.   Es war daher also kein Wunder, dass selbst Inu Yasha in seiner schwachen Form, Rin in dem Wald entdeckt hatte. Jeder Dämon mit einem halbwegs ausgebildeten Gehörsinn hätte das Mädchen ohne Probleme ausfindig machen und sie töten können, ohne dass sie sich der Anwesenheit eines potenziellen Feindes überhaupt bewusst war. Dagegen musste er anerkennend zugeben, dass sein kleiner Bruder geschickt darin war, sich während seiner Menschwerdung verborgen zu halten. Er hätte den Hanyo in dem Baum fast ignoriert, weil seine Präsenz hoch oben in den Ästen unbedeutend auf ihn gewirkt hatte – und damit auch sicherlich für alle übrigen Yokai. Aber eben nur fast. Denn trotz der Veränderung in Geruch und Aussehen, teilten ihm seine scharfen Sinne unterbewusst mit, dass es sich bei dem Menschen tatsächlich um seinen kleinen Bruder handelte. Sein Eingreifen war Rins Glück. Inu Yasha dagegen hatte seinen wohl schlimmsten Albtraum während dieser Nacht auf den Plan gerufen. Als sich Sesshoumaru zu erkennen gab, konnte er die eiskalte Panik praktisch auf seiner Zunge schmecken und es war recht amüsant zu beobachten, wie unterschiedlich der Mensch zu seinem Halbdämonen-Selbst handelte. Und trotzdem schien der Mischling auch während seiner schwachen Zeit nicht weniger aufbrausend und vorlaut zu sein als üblich. Sein Verdacht, dass diese Unhöflichkeit einzig und allein als eine Art des Selbstschutzes aufgebaut wurde, hatte sich in dieser Nacht erneut verhärtet, aber vermutlich durfte er auch nichts anderes von ihm erwarten - und in gewisser Weise empfand er es sogar als akzeptabel. Nur rückblickend betrachtet, hätte er sich vermutlich die Fragen stellen sollen, was der Halbdämon ganz allein in dem Wald getan hatte, aber zu diesem Zeitpunkt war dies nicht mehr Teil seines Interesse.   Ein Donnergrollen rollte über Himmel hinweg und der Horizont spaltete sich im gleißenden Licht, als Blitze durch die Wolkendecke brachen und in grotesken Formen durch die Luft zuckten. Sesshoumaru neigte leicht den Kopf, seine goldenen Augen fingen problemlos jeden Moment des Schauspieles ein und das Krachen der Wellen weit unter ihm versetzte den Augenblick in eine weitaus brachialere Stimmung, als man annehmen könnte und erinnerten ihn auf verdrehte Art und Weise an den Hanyo. Die Dinge, die er in der Nacht zu Inu Yasha im bitteren Zorn gesagt hatte, konnte er nicht mehr zurücknehmen und sein Stolz war zu tief, als das er ein Gefühl von Bedauern in seine Haltung einfließen lassen würde. Immerhin war Inu Yasha selbst Schuld daran. Dennoch musste er zu geben, dass er irgendwo in den letzten Jahren eine gewissen Toleranz für den Halbdämon entwickelt hatte. Inu Yasha blieb nun einmal der zweite Sohn des Inu no Taisho und damit sein Bruder, auch wenn er nicht mehr als ein Hanyo war und der Rest der Welt ihn vergessen würde. Doch die Dinge sind nun einmal passiert, nichts könnte die Worte ungeschehen machen und er wusste in den Moment, als er in die dunklen Augen blickte, dass er dieses Mal einen besonders schmerzvollen Punkt in Inu Yasha getroffen hatte – und irgendwo tief in ihm kratzte ein seltsames Gefühl an seinem Gewissen.   Vielleicht sollte er für die Zukunft seinen Bruder im Auge behalten. Und wenn er nur dafür sorgen musste, dass sich dieser Idiot nicht in einen sinnloses Tod stürzte und die Ehre seiner Rasse weiter befleckte.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Sesshoumaru hatte die Verschiebung in der Aura gespürt, ehe der Wind den neuen Duft zu ihm brachte. Seine goldenen Augen verließen nie die schwarzen Wellen, als er die Annäherung hinter sich spürte und die einzige Anerkennung die er gab, war eine leichte Entspannung seiner Muskeln. Die etwas kleinere Gestalt nahm eine ebenso unberührte Haltung neben ihm ein und schweigend starrten sie beide weiter auf das offene Meer, welches im Spiel des Sturmes immer unberechenbarer wurde. „Etwas scheint Euch in Aufruhr versetzt zu haben.“ Als der Daiyokai endlich sprach, war das Gewitter direkt über ihnen und beleuchtete ihre Körper in kurzen Abständen. „Was führt Euch hier her, verehrte Mutter?“ „Mein Sesshoumaru.“ Ihre Stimme war glockenhell und trotz des tosenden Wind um sie herum, verpasste sie nichts von ihrer üblichen Schärfe, als sie den Kopf leicht zur Begrüßung neigte. „Die Seelen sind unruhig geworden. Ich kann fühlen, dass das Land meines verstorbenen Partners erneut leidet. Die Zeit beginnt abzulaufen.“ „Ihr kennt also den Grund für die Beeinträchtigung des Lebensflusses?“ „In der Tat, mein Sohn.“   Sesshoumaru harrte noch einige Augenblicke aus, dann drehte er sich zu seiner Mutter und begegnete ihrem ausdruckslosen Gesicht. Es bestand kein Zweifel, woher der junge Daiyokai seine aristokratischen Gesichtszüge geerbt hatte, als er den kalten Blick erwiderte. Shayou war schon immer eine ungewöhnliche Mischung aus würdevollem, einwandfreien Anstand und beunruhigenden Unheil. Ihre unvorhersehbare Persönlichkeit löste in den meisten Leuten eine neue Art der Ehrfurcht aus und man konnte leicht von ihrer trügerischen Schönheit erfasst werden, ehe man erkannte, dass sie einem bereits das Herz aus der Brust gerissen hatte. Sie war eine zartere Version ihres Sohnes, die gleiche blasse Haut, rosa Flecken die kunstvoll die hohen Wangenknochen zierten und der selbe Halbmond auf der Stirn. Ähnlich wie ihr Nachkommen schätzte Shayou Macht und verachtete Schwäche in fast jeder Form. Unter ihrem fast ätherischen Aussehen versteckte sich eine beeindruckende und vor allem unglaublich tödliche Gegnerin, denn das Gift, welches auch in Sesshoumarus Adern so frei floss, war eine Geschenk aus ihrer Linie der Abstammung.   „Du reist noch immer mit diesem Menschenkind. Offensichtlich hast du diese Eigenschaft von deinem Vater geerbt, Musuko.“ Es sollte ihn nicht überraschen, dass seine Mutter so banal das Thema wechseln konnte, als würde sie über das Wetter reden. Und obwohl ihre Aussage mit einer täuschenden Einfachheit gesprochen wurden, konnte der Daiyokai die tiefere Bedeutung hinter den Worten deutlich heraushören. Selbst nachdem sich sein Vater der Menschenfrau hingegeben hatte, blieb Shayou ihm gegenüber treu und auch nach seinem unwürdigen Tod hielt sie an der Bindung fest, die sie einst teilten. Vermutlich zählte sie zu den wenigen Personen auf diesem Planeten, die ein seltsames Verständnis gegenüber der Entscheidung des Inu no Taisho aufbringen konnten – ein Verständnis, was für Sesshoumaru wohl für die Ewigkeit verborgen bleiben würde. „Tatsächlich“ , gab er ungerührt zurück und verfolgte das kurze Flackern ihrer Augen in Richtung des Waldes, ehe sich ein Hauch eines kalten Lächelns über ihr Gesicht legte. „Waren es nicht zwei von ihnen? Dieser seltsame Junge fehlt in deinen Reihen. Hast du ihn seit deinem letzten Besuch bei mir nun doch gefressen? Oder hat auch er schlussendlich die Schwelle zum Tode überschritten?“ „Sei nicht lächerlich, Mutter.“ Obwohl Sesshoumaru den süffisanten Unterton bemerkt hatte, machte er sich keine Sorgen. Hätte sie die Absicht gehabt seinen Begleitern Schaden zuzufügen, wäre dies bereits bei ihrer Ankunft passiert. Sie war in allen Maßen effizient und nicht daran interessiert in irgendeiner Form einen perfiden Spaß aus dem töten von Individuen zu machen. Wenn jemand in ihren Augen sterben sollte, dann tat dieser es augenblicklich.   „Mhm, Menschen sind seltsame Wesen, findest du nicht? Eine so kurze Lebensdauer und so körperlich schwach und dennoch...hat ihre emotionale Macht die Fähigkeit, sogar mit der Stärke des größten Yokai zu konkurrieren.“ Shayou hob den Blick und ein gewisses Glitzern lag in ihren goldenen Pupillen, als sie auf eine Antwort wartete. „Mutter, Ihr seid sicher nicht hier her gekommen, um mit mir über den potenziellen Wert der Menschheit zu sprechen. Warum habt ihr Euer Schloss in den Wolken verlassen?“ „So direkt wie immer, mein Sesshoumaru. Aber ob du es glauben magst oder nicht, trägt es einen großen Teil zu deinem gegenwärtigen Problem bei.“ Abwesend strich sie sich über ihre Fellboa, während sie ihren Sohn genau beobachtete. Es gab eine minimale Veränderung in seiner Haltung, aber das war auch der einzige Hinweis auf seine Irritation. Vielleicht musste sie ihrem Sohn noch ein wenig weiter helfen. „Im Gegensatz zu uns besitzen die Menschen keine scharfen Krallen, Reißzähne oder Yoki, um sich zu behaupten und doch bringen sie es ohne Probleme fertig, diese Welt immer weiter zu bevölkern und sie zu beherrschen. Hast du dich nie gefragt, warum dies so ist? Weil sie, von allen Lebewesen die es auf diesem Planeten gibt, doch am aller grausamsten werden und Jaki aus den dunklen Tiefen ihrer Gefühle und ihres Willen ziehen können, welches weit schrecklicher ist, als Yokai es jemals erlangen würden. Vielleicht sogar grauenvoller als das Höllenjaki, dem du einst im Meido gegenüber standest. Bist du nicht selbst einem Menschen nachgejagt, der seine Seele und sein Herz aus Empfindungen heraus an Dämonen verkaufte und es dadurch fast mühelos schaffte schwache Kreaturen zu kontrollieren und korrumpieren?“ Für einige Augenblicke war es seltsam ruhig, dann sprach Sesshoumaru leise und wandte die Augen von seiner Mutter ab, die noch immer das gefühllose Lächeln auf ihren Lippen trug. „Solche Dinge sind für mich nicht von Belangen.“   Der Wind zog an ihnen vorbei und wirbelte fast identisch weißes Haar durch die Luft, als beide InuYokai ihre Sinne mit dem Rausch des Sturmes gleiten ließen und sich für einen Moment komplett der Welt öffneten. Das Land begrüßte die einfache, aber tiefe Form der Berührung und sandte eine ebenso unterschwellige Resonanz aus den Wurzel der Uralten an die Eroberer und derzeitigen Beschützer der Domäne im Westen zurück. Kraft flutete in Leben über und Leben erhob sich zu Kraft. Der Austausch war kurz, aber in seiner Intensität rein und erdverbunden. Sobald sich der Fluss der Energien wieder beruhigt hatte, ließ Shayou ihren Blick zum Himmel hinauf wandern und die Splitter der zarten Mondsichel beobachten.   Sesshoumaru war trotz seiner Jugend stark geworden und auch wenn er noch viel zu lernen hatte, bestand kein Zweifel darin, dass er der würdevolle Sohn seines Vaters war. Er hatte Toga bereits in dessen Macht übertroffen, obwohl ihm noch ein weiter Weg bevorstand, ehe er seine eigene Vollendung seines Yoki erreichen würde. Sie wusste nur zu gut von den Zerwürfnisse zwischen den beiden Inuyokai und kannte den Zorn ihres Sohnes, weil ihm sein Recht genommen wurde um den Titel als neuer Inu no Taisho zu kämpfen, ganz zu schweigen von der Misere, die die Aufteilung der Schwerter einst auslöste. Und dennoch war sie fest davon überzeugt, dass sich Sesshoumaru auch ohne offizielle Autorität gegenüber dem Rest ihrer Familie behaupten würde. Die Frage war nur, ob es für das, was kommen würde, ausreichte...   Nun, für den Moment jedoch, würde sie einen anderen Ansatz versuchen. „Der Mond überschreitet bald ein halbes Millennium“ , begann sie kryptisch und konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass Sesshoumaru seine gesamte Aufmerksamkeit auf sie gerichtet hatte, auch wenn er ihrer Sicht zum Himmel hin folgte. „Sobald die Sonne ihren niedrigsten Stand am Horizont erreicht.“ „Ihr sprecht von der Wintersonnenwende.“ „Sehr richtig. Aller fünfhundert Jahre gibt es einen Tag, an dem die Magie der Uralten am schwächsten ist und sich tief in den Planetenkern zurückzieht. Immer dann, wenn die Wintersonnenwende und der Neumond aufeinander fallen.“ „Wenn ich mich recht erinnere, Mutter, tritt dieses Ereignis aller neunzehn Jahre auf. Was ist an diesem so besonders?“ Shayous Blick wurde für einen Augenblick fast mütterlich und sie nickte ihrem Sohn anerkennend zu, bevor ihre gleichgültige Maske zurückkehrte.   „Dies ist eine lange Geschichte, mein Sesshoumaru. Alles was auf dieser Erde lebt, wird in irgendeiner Form von den Kräften der Uralten gespeist. Die Menschen nennen sie Götter, während sie für uns die Manifestationen der reinen Energien sind, die unter unseren Füßen fließen. Als Izanagi und Izanami einst das Festland dieser Welt erschufen, verbanden sie ihre Magie mit allem, was sich auf ihm befand und formten so das zarte Netz der Lebensströme. Ein natürliches Gleichgewicht wurde geboren, konstant zwischen Yokai und Menschen über viele Jahrtausende, bis die Urmutter Izanami selbst zu einem Dämon in der Unterwelt wurde, aus Wut auf ihrem Geliebten viele Sterbliche in das Reich der Toten holte und damit das giftige Höllenjaki freiließ. Die Balance zwischen den Rassen begann das erste Mal zu schwanken und immer mehr Yokai begannen, getrieben durch die bösartige Energie des Totenreiches, die übrigen Menschensiedlungen anzugreifen. Als Ausgleich wurden Mikos - als Götterkinder und Abbild der Kami Ame no Uzume - , Mönche und shintoistische Exorzisten ausgesandt, um den Angriffen Einhalt zu gebieten. Reiryoku, die reinigenden Kräfte der Priester, sowie die tödlichen Waffen der Taijiya halten seitdem diese neue, aber zerbrechliche Stabilität aufrecht.“ Ihre Stimme wurde fast von dem Wind weggetragen und doch klang sie für den jungen Daiyokai so deutlich wie noch nie. „Und sag mir Mutter, was hat dein Märchen mit dem Sterben des Landes zu tun?“ Sesshoumarus unmerkliche Gereiztheit floss von seiner Haut, obwohl seine Augen und seine Stimme leidenschaftslos blieben. Er hätte es besser wissen müssen, als sich auf die Anwesenheit der Dame einzulassen.   „Geduld Musuko“ , meinte Shayou einfach und ignorierte das minimal protestierende Knurren aus dem Mund ihres Nachkommens. „Die heilige Macht war für die Sterblichen eine unerforschte Kraft und getrieben aus ihrer unersättlichen Neugierde begannen einige Menschen explizite Experimente mit ihr durchzuführen, um eine noch stärkere spirituelle Nähe zu den Uralten zu erreichen. Aber die Ningen waren schon immer anfällig für Egoismus und Besessenheit und so suchten manche von ihnen einen Weg, um sie für ihre eigenen Zwecke brauchbar zu machen. Schlussendlich wurde aus der einst reinen Energie eine Magie geboren, die unheilvolle und chaotische Ausmaße annahm.“ „Schwarze Magie.“ „Ja. Eine tödliche und giftige Kraft. Im Gegensatz zu dem dämonischen Jaki verschlingt sie ihre Träger wie ein Parasit, zerstört, mordet und nährt sich an den Qualen ihrer Opfer, ohne eine wirkliche Form der Kontrolle. Einmal ihrem Zauber verfallen, wird man zu eine Marionette des manifestierten Hasses.“ Die Dame senkte ihren Kopf und ließ ihre Augen über die Landschaft hinter sich schweifen. „Also ist das der Grund, warum die anderen Domänen und das eroberte Land des Vaters leidet? Weil schwächliche Menschen schwarze Magie anwenden und ihr Shoki durch durch die Erde fließt?“ „Es sind nicht irgendwelche Sterblichen über die du dir Gedanken machen solltest, mein Sohn.“ Sesshoumarus goldene Pupillen verengten sich, er starrte seine Mutter offen an und ließ für einen Moment seine Aura zornig aufflackern. Er schätze es überhaupt nicht warten zu müssen und noch weniger Geduld hatte er für diese sinnlosen Spielchen seiner Mutter. „Wer ist dann dafür verantwortlich?“ Fragte er kalt, mit unverhüllt wütender Stimme. Shayou betrachtete den jungen Daiyokai für einige Minuten still, während der Sturm an ihrem seidenen Kimono riss, die Kälte über ihre Haut trieb und doch nicht einmal ansatzweise so schneidend sein konnte wie der Name, der schließlich über ihre Lippen kam.   „SeKain.“   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Das alte Herrenhaus war ruhig, obwohl sich seit Tagen eine stagnierende Aura über das Land gelegt hatte, welche zäh und unangenehm schwer in der Luft hing. Die Fackeln an den Wänden zuckten und knisterten, das Feuer in dem großen Kamin flackerte in roten und gelben Farben, Flammen züngelten über den Stein und das Holz entlang und doch konnten es die Umgebung nicht erwärmen. Kälte sickerte durch jede Spalt, rau und beißend klammerte sie sich an jedes Lebewesen und löste selbst bei jedem Atemzug ein brennendes Gefühl in den Lungen aus. Vor den abgedeckten Fenstern glitten Schneeflocken durch die Nacht. Sanft, fast schon tanzend, bewegten sie sich in Richtung des Bodens, verhüllten die Gegend wie ein Vorhang aus tausend Sternen und waren dennoch nichts anderes als eine weiße Illusion tödlicher Gefahr. In einer der großen Hallen hatten sich eine kleine Gruppe der ranghöchsten Inuyokai versammelt, während der Rest in den unzähligen Gemächern verweilte. Die Spannung war unter allen Dämonen, die sich in dem ehemaligen Anwesen einer menschlichen Adelsfamilie eingefunden hatten, deutlich spürbar, aber als ausgebildete Krieger hatten sie sich dazu gezwungen, sich auszuruhen. Fünfhundert Jahre war es her, seit sie sich das letzte Mal in einer so großen Zahl wiedergetroffen hatten, aber jeder hatte den instinktiven Ruf der Familie gehört und viele waren ihm zurück in ihr Geburtsland gefolgt, um sich der kommenden Bedrohung zu stellen. Denn obwohl ihre Rasse bekannt dafür war, vor allem als Wanderer und Nomaden die Länder zu durchstreifen, waren sie am Ende immer noch Pack-Yokai und als solche empfanden sie alle eine starke Bindung zu ihrem Rudel und zu dem Ort, den sie als ihr Zuhause bezeichneten.   Wie in den vergangenen Tagen war der Raum mit Stille gefüllt und goldene Augenpaare richteten sich wartend auf die kniende Gestalt in der Mitte von ihnen. Lider geschlossen, Finger in einer komplizierten Haltung miteinander verschränkt und die Stirn in voller Konzentration leicht gespannt, summte die Seherin stumme Worte vor sich hin, während sie sich auf das Geschehen außerhalb fokussierte. Niemand der Anwesenden kannte den Ursprung der Gefahr, obwohl sie diesem Schauspiel bereits viele Male folgten, denn es glich keine Zusammenkunft der Anderen. Der erste Ruf war lange vor ihrer Zeit in die Welt hinaus gesendet worden und vereinte damals ihre Vorfahren, ehe sie sich jedes halbe Millennium wieder treffen würden. Generation für Generation kehrte in die jeweils schützende Heimat zurück, immer schwankend in der Zahl, aber nie an Stärke verloren. Ein jeder konnte verfolgen wie kleine Familien wuchsen, während sie an anderer Stelle getrennt wurden, wie Kinder geboren wurden oder Gemächer plötzlich leer blieben, fehlend in der Präsenz ihrer Verwandtschaft. Aber nie gab es ein Hinweis auf den Auslöser, den Träger der Bedrohung, den Grund für die Zerstörung – bis zu diesem Tag.   Die vermeintliche Trance aller brach, als kalte Goldpupillen plötzlich aufsprangen, Hände ihrer Position verloren und die Seherin ihren Kopf ruckartig zu den Versammelten hob. Sofort traten einige vor, ehe sie innehielten und ihre Blicke auf die drei Ältesten unter ihnen richteten. „Was ist passiert, Seherin Noriko?“ Mamorus raue Stimme durchdrang den Raum und blasse, langfingrige Kralle strichen durch weiße Haarsträhnen, die sich über die linke Schulter nach unten ergossen. „Die Magie hat sich verändert. Sie...hat sich scheinbar geformt und etwas aus dem Schatten erhoben, eine manifestierte Präsenz, die sich durch das Land bewegt.“ Die Inuyokai hielt kurz inne, ehe ihre Augen über jeden einzelnen strichen. „Es kommt hier her.“ Die Temperatur schien schlagartig zu sinken, Auren wallten auf und brodelten zornig über die Köpfer aller Anwesenden hinweg, die plötzlich freigesetzte Macht knisterte und zischte in der eiskalten Luft. Mamoru und die zwei Anderen erhoben sich in ihrer eigenen Kraft und drängten die aufgewühlten Energien langsam zurück, während sie zu der Seherin in die Mitte des Raumes traten.   „Noriko, sage uns was du damit meinst.“ Chikako, eine kleine und scheinbar recht einfache Dämonin und ebenso wie ihre Schwester Chiyoko eine der drei Ältesten, erhob das Wort legte der Jüngeren eine Hand in beruhigender Geste auf die Schulter. „Es scheint, als wäre etwas aus der schwarzen Magie selbst entstanden. Ein Wesen, dessen Kraft oder Gestalt nicht zu erkennen ist und das seine Anwesenheit bis jetzt vor uns verborgen hat. Aber es ist auf den Weg hier her. Und es kommt schnell.“ „Was ist die Bedeutung davon? In den letzten Jahrtausenden gab es nie eine Kreatur, die eine Bedrohung darstellte. Warum jetzt und warum so früh? Es sind noch drei Tage, bis wir den Zeitpunkt des Neumondes erreichen.“ „Es ist mir unmöglich, eine Antwort auf diese Frage zu geben, Älteste Chiyoko.“ Noriko neigte leicht entschuldigend den Kopf, ehe sie wieder sprach. „Es hat die Grenzen des Landes noch nicht überschritten, aber es kann sich nur noch um Stunden handeln, bevor es die Domäne erreicht. Sein Jaki ist bereits stark genug, um meine Bannsprüche zu durchbrechen.“   „Was schlagt ihr vor, Noriko?“ Ein Inuyokai löste sich aus dem Schatten einer Wand heraus und trat näher an die Versammelten heran. Er war breit gebaut, eine schwere Rüstung zierte seinen Körper und eine scharfe Narbe zog sich vom linken Schlüsselbein quer hinauf über sein gesamtes Gesicht, spaltete die ehemalig dunklen Markierungen auf seiner Wange und ließ das rechte Auge seltsam blass erscheinen. „Isamu“ , die Seherin schenkte dem Krieger ein flüchtiges Lächeln, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf alle richtete. „Die Magie der Uralten schwindet schneller, je länger es sich in einem Territorium aufhält. Wir sollten eine Barriere errichten, ähnlich der, die zur Wintersonnenwende geschaffen wird. Die Möglichkeit besteht, dass das Wesen schon jetzt einen Großteil des noch verbliebene Lebensflusses angreift und dann würde die übrige Energie nicht mehr ausreichen, um uns und das Land am Tag des eigentlichen Ereignisses zu schützen.“ „Wird es dieses Wesen aufhalten?“ „Ich weiß es nicht. In den wenigen Aufzeichnungen unserer Ahnen gibt es kein Hinweis darauf, dass sie selbst schon einmal einer realen Präsenz gegenüberstanden. Es scheint, als habe sich in den letzten fünfhundert Jahren irgendetwas verändert.“   Für einige Minuten herrschte leises Stimmengewirr in dem Raum. Theorien wurden aufgestellt, Vermutungen ausgesprochen und über Optionen nachgedacht. Ein Teil der Inuyokai wollte das Wesen direkt angreifen, bevor es vermutlich mehr Opfer geben würde, der andere Teil plädierte auf eine stille Beobachtung und keine vorschnellen Handlungen. Die Ältesten hatten sich zurückgezogen, verfolgten stumm die Argumentationen und berieten sich dann leise, welche Vorgehensweise für ihr Volk und das Land am sichersten wäre. „Schickt eine kleine Gruppe von Kriegern aus, die die Kreatur an der Grenze aufhält.“ Die tiefe Stimme rollte durch den Raum und beendete alle anderen Gespräche schlagartig. Der Neuankömmling hatte die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte an einem der Fenster und starrte durch einen Spalt nach draußen in den Schnee. Seine silberweißen Haare flossen aus einem hohen Zopf über seinen Rücken herunter und verdeckten das höllische Schwert, welches an der breiten Rüstung befestigt wurde. „Und ihr wollt sicherlich Teil dieser Gruppe sein. Habe ich nicht recht, Toga?“ Mamoru betrachtete den Daiyokai aus ernsten Augen und ließ dann seinen Blick über das restliche Rudel schweifen. „Ich habe nicht die Absicht ein unbekannten Feind in die Nähe unseres Volkes zu lassen. Nicht, wenn ich es verhindern kann, Mamoru.“ Die goldenen Pupillen des Inu no Taisho strahlten vor ungezügeltem Feuer, als er seinen Kopf zu dem Ältesten drehte und dann langsam näher kam. „Es muss einen Grund geben, warum diese Wesen gerade jetzt aufgetaucht ist. Wenn wir es abfangen können, haben wir vielleicht die Chance herauszufinden, wer der Verursacher der schwarzen Magie ist. Einen besseren Zeitpunkt wird es nicht geben und das weißt du.“   „Ich stimme Toga zu.“ Isamu grinste für einen Augenblick verschlagen und stellte sich neben den General, beide fast gleich auf in ihrer Größe, auch wenn Isamu ein Stück breiter war. „Seid ihr euch in dieser Sache sicher, Inu no Taisho?“ Chikako und Chiyoko hatten gleichsam einen berechnenden Ausdruck auf ihrem Gesicht, obgleich Chikako ein fast unmerkliches Lächeln auf den Lippen trug. „Vollkommen.“ Er nickte den beiden zu, ehe sich seine Aufmerksamkeit auf den hinteren Teil des Raumes verlagerte und ein kurzes Grinsen an seinen Mundwinkeln zupfte. „Ich bin mir sicher, dass die Schutzherrin dieses Landes in meiner Abwesenheit alles unter Kontrolle hat.“ Shayous geschmeidige Gestalt bewegte sich gleitend über den Holzboden und der Stoff ihres Kimonos flüsterte leise bei jedem Schritt, als sie fast geisterhaft durch die Reihen der Versammelten glitt. Noriko nickte ihrer alten Freundin sanft zu und einige der anderen Inuyokai neigten sogar respektvoll den Kopf, sobald die Dame neben dem Inu no Taisho stehen blieb. „Stellst du meine Fähigkeiten in Frage, mein geliebter Toga?“ „Ich würde dich nie unterschätzen.“ Der General starrte in die goldenen Pupillen seiner Partnerin und konnte das amüsierte Funkeln in ihnen deutlich erkennen, obwohl ihre Maske ausdruckslos blieb. Dann straffte er die Schultern, warf Isamu einen schnellen Blick zu und legte bestimmend eine Hand auf den Griff von Tessaiga. „Wir werden dieses Ding aufhalten.“ Damit streckte er seine pulsierende Aura aus und ließ alle in dem Herrenhaus die stille Vorladung verspüren - Es würde zu einem allerersten Zusammentreffen kommen.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Der Schneefall hatte aufgehört, bevor der Sichelmond seinen höchsten Stand am Himmel erreicht hatte. Der Wald war ruhig und im matten Licht bewegten sich fünf Schemen lautlos durch die Nacht hindurch, bis sie am Ende der Baumgrenze innehielten. Vor ihnen erstreckte sich ein weißer Strand, der im Kontrast zum schwarzen Meer fast unangenehm hell wirkte und so die Umgebung in einen unnatürlichen Schein hüllte. Selbst in der Dunkelheit war die Insel Awaji von diesem Punkt aus deutlich zu erkennen, die kürzeste Entfernung zwischen der Region Shikoku und dem Festland Japans und der schnellste Weg um die Domäne zu erreichen. Die Inuyokai Krieger hielten sich bewusst im Schatten und warteten stumm auf Anzeichen des kommenden Unbekannten, während ihre goldenen Augen immer wieder prüfend über die Umgebung glitten. Für einen kurzen Augenblick glühte der Horizont über ihnen auf, dann senkte sich die vertraute Aura der Schutzherrin über das Land und schloss sie alle vollständig in einer Barriere ein. Isamu wandte seinen Kopf zu Toga, dessen Blick scheinbar auf das wirbelnden Meer fixiert war und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf seine Schwester, die stillschweigend hinter ihn trat. „Imōto“ , raunte der Inuyokai leise und ihre Hand legte sich sanft auf seine Schulter. „Dein Geist scheint unruhig, Itsuko.“ „Du weißt was mich stört, Isamu. Ein Kampf gegen einen ungewissen Gegner ist riskant, noch dazu, wenn Magie im Spiel ist.“ „Du hast Magie noch nie gemocht.“ Der Krieger lächelte leicht, als er den Anflug von Missfallen auf dem Gesicht seiner Schwester sah und seine Reißzähne schimmerten für ein paar Sekunden im fahlen Licht. „Wundert es dich? Sie ist zu unkontrollierbar, zu flüchtig. Nichts was ich im Kampf bevorzugen würde. Magie hat noch niemanden etwas Gutes gebracht.“ Fast unbemerkt ließ Itsuko ihre Hand über ihr Doppelschwert gleiten und ein ernster Ausdruck zierte ihre Augen. „Mhm, mach dir keine Sorgen, Imōto. Ich bin sicher, dass Toga weiß was er tut.“ „Du setzt großes Vertrauen in ihn, Bruder. Was ist es, was dich so an ihm fasziniert?“ Itsukos Augen folgten seinem Blick zu dem General, der noch immer vollkommen ruhig in seiner Position verharrte und vermissten fast das wissende Grinsen im Gesicht des Älteren. „Sieh in seine Augen, Itsuko und dann wirst du mich verstehen.“   Der Wind schlug plötzlich um, bevor er ganz einfach zum erliegen kam und ein leises Knacken durch die Luft hallte. Das Wasser zischte, als würde es auf brennende Lava treffen und zog sich dann Stück für Stück von dem Strand zurück, um eine dunkle Masse an dessen Stelle zu hinterlassen. Tiefhängender Nebel breitete sich über die unmittelbarer Umgebung aus, nachdem der Schnee jäh zu schmelzen begann und die Inuyokai waren augenblicklich in Alarmbereitschaft, obgleich noch keiner von ihnen seine Waffen zog. Der Dunst wirbelte um die Krieger, dann gab es eine Bewegung innerhalb des Schleiers, erst unförmig und zäh, ehe es zu einer schemenhaften Gestalt zusammenwuchs, die fast schwerfällig wirkte.   Toga trat vor, die vier anderen Krieger folgten ihm in geschlossener Formation und reihten sich dann jeweils links und recht von ihm auf, als er in einigen Metern Entfernung zu dem Wesen zum stehen kam. Die Kreatur trat aus der schwarzen Masse auf den Strand zu, hielt dann plötzlich inne und streckte einen vermeintlichen Arm nach vorn, um träge nach der Luft zu greifen. Es gab ein Knistern, dann vibrierte der Boden und die Barriere des Landes flackerte auf, als die unbekannte Gestalt dagegen schlug. Kleine schwarze Linien splitterten unter der Faust hervor, breiteten sich von der Aufprallstelle wie ein Spinnennetz zu allen Seiten hin aus und doch hielt der Schutzzauber stand. Langsam ließ die Kreatur den Arm wieder sinken und richtete ihren unförmigen Kopf zu den Inuyokai hin, unternahm aber keinen weiteren Schritt um das Land zu betreten oder die Barriere erneut anzugreifen. Dann wurde es still. Das einstige Rauschen des Meeres schien immer weiter verschluckt zu werden, bis es nur noch zu einem wagen Summen im Hintergrund wurde und jedes noch so kleine Geräusch erschien plötzlich viel zu laut für die Welt. Die beiden Seiten standen vollkommen regungslos, darauf wartend, dass dem jeweils anderen der erste Fehler passieren würde. Doch die Krieger waren zu erfahren, um den Moment als solchen nicht zu erkennen und das Geschöpf wirkte auf einmal wie versteinert, sodass Minute um Minute verging, ohne das etwas passierte.   „Eine wirklich beeindruckende Kreatur.“   Und damit brach der unheimliche Zauber, der über den Strand gefallen war und die Inuyokai zogen in einer einzigen synchronen Bewegung ihre Waffen. Dort, auf dem schmalen Grad zwischen Wasser und Land , stand ein einfacher junger Mann und starrte auf die unbewegliche Form der schwarzen Masse. Er hatte die Hände hinter seinem Rücken verschränkt, während seine dunklen Augen über die Gestalt schweiften, ehe sie zu den Inuyokai weiter wanderten und ein fast schon sanftes Lächeln sein Gesicht zierte. „Eine recht ereignisreiche Nacht, finden Sie nicht?“ Seine Stimme war leise und tanzte melodiös durch die Luft, als er leicht den Kopf neigte, ganz so, als würde er eine respektvolle Begrüßung andeuten. „Tatsächlich.“ Toga war der Erste, der sein Schwert zurück in seine Scheide steckte und unaufgefordert folgten ihm die restlichen Krieger, wenngleich sie auch nie ihrer Wache fallen ließen und die Hände immer noch in greifbarer Nähe zu ihren Waffen hielten. Die goldenen Augen des Generals zuckten über die Gestalt des Mannes und er atmete subtil den Duft ein, um seine Vermutung zu bestätigen, als er das Fehlen eines Yoki bemerkte: Er war ein Mensch. Und als hätte der Unbekannte darauf gewartet, spaltete sich sein Lächeln zu einem echten Grinsen, welches für den Bruchteil eines kurzen Augenblickes fast unheimlich wirkte. Isamu bewegte sich leicht neben dem Inu no Taisho, ein unmerkliches Knurren hallte in seiner Brust wieder und vermittelte sein Missfallen gegenüber dem Neuankömmling. Niemand der fünf Yokai hatte die Annäherung des Menschen bemerkt, noch seine Präsenz in Form von Jaki, Shoki oder Reiryoku gespürt. Es war beinahe so, als wäre er einfach aus dem Nebel erschienen und selbst jetzt war seine Aura und sein Geruch verzehrt und undeutlich – nicht fassbar und außerhalb der Reichweite.   „Ich muss zugeben, eine wirklich ausgezeichnete Arbeit.“ Der Mann trat näher an die Kreatur heran, begleitet unter den wachsamen Blicken des Inuyokai und blieb nur wenige Zentimeter davor stehen. „Ich hätte es fast nicht bemerkt...“ „Von was sprecht Ihr, Mensch?“ Die dunklen Augen glitten zu Itsuko und wieder zurück und der Mann hob eine Hand und streifte mit den Fingern abwesend über das Geschöpf. „Die Barriere, die Euer Land beschützt. Sie wäre mir fast entgangen“, murmelte er beiläufig und ließ seinen Blick über die Umgebung streifen. „Wahrlich, die Schutzherrin Eurer Domäne ist stark, Inu no Taisho.“ Wenn irgendeiner der Krieger überrascht war, so zeigte es niemand von ihnen. Stattdessen war es jetzt an dem General, ein kaltes Lächeln auf seine Lippen gleiten zu lassen. „Ihr wisst also, wer ich bin?“ „Natürlich. Ich kenne Euch alle – Toga, erster Sohn von Raidon und Ima, Inuyokai aus den westlichen Ländern und Heerführer der Hunde.“ Dabei richtete er seine Augen direkt auf die goldenen Gegenstücke, als würde er versuchen sich in die Tiefen der Seele zu fressen. Togas inneres Biest knurrte protestierend unter dem durchdringenden Blick, es schlug und biss an dem mentalen Käfig der es eingeschlossen hielt und ließ seine Aura frei, um sich gewaltsam aus seinem Gefängnis erheben zu können. Hätte der Ino nu Taisho weniger Kontrolle über die Bestie, wäre es ihr sicherlich gelungen in Erscheinung zu treten, aber der General kannte seinen Dämon und es brauchte für ihn nicht viel, um ihn zurück an seinen Platz zu schicken. Schließlich wäre es äußerst pathetisch, wenn er so leicht von seinen niederen Instinkten unterworfen werden würde.   „Dies ist Euer Werk?“ Isamu wies mit einem einfachen Kopfnicken in Richtung der Kreatur und runzelte leicht die Stirn, als die Hand des Menschen noch immer langsam über den unförmigen Körper glitten. „Ah, ganz recht. Ein kleiner Zeitvertreib aus der einfachen Neugierde heraus.“ Das sanftmütige Lächeln kehrte in das Gesicht des Mannes zurück und er klopfte spielerisch auf die vermeintliche Schulter seines Geschöpfes. „Was ist der Zwecke davon?“ „Ein Zwecke? Nun ich würde meinen, es sollte mir als Unterhaltung dienen. Das Leben ist lang und wenn man nicht aufpasst, kann einem schnell langweilig werden. Als Yokai solltet Ihr dies doch am besten wissen.“ „Also ist dieses... Ding nur zum Spaß hier?“ Itsuko strich angespannt über das Heft ihrer Klingen und hatte einen fast identischen Gesichtsausdruck wie ihr Bruder. „War es das nicht? Unterhaltsam? Ich für meinen Teil hatte Spaß, aber vielleicht unterscheidet sich meine Ansicht in der Euren...“ Dabei wechselte seine Miene von Belustigung zu kalter Süffisanz und ein raues Lachen hallte leise in seiner Brust wieder, während er seine Finger in die schwarze Masse bohrte, die scheinbar völlig mühelos unter dem Druck nachgab und sich um die eindringenden Gliedmaßen schloss. Je weiter der Mann seinen Arm in die Kreatur eintauchte, desto kleiner wurde das Geschöpf. Feine dunkle Linien bildeten sich und wuchsen unter der Haut des Menschen, als würde das einstige Wesen einfach durch die Adern krabbeln, um zurück in den Körper zu fließen. Leidenschaftslos verfolgten die Inuyokai das Schauspiel, aber sie alle konnten den Gestank von faulem Fleisch und altem Blut nur zu deutlich in der Luft riechen. Sobald nichts mehr von dem Ding übrig war, wandte sich der Mann wieder den Kriegern zu, sein Gesicht verzerrt zu einem kalten und gefährlichen Ausdruck.   „Wer seid Ihr?“ Ein tödliches Lächeln zuckte an den Rändern seiner Lippen, als er Togas Frage hörte, aber es erreichte nie seine Augen. „Also stellt Ihr endlich die richtigen Fragen, Hundegeneral?“ , fragte er blasiert und ließ seine unnatürlich weißen Zähne aufblitzen. Nichts mehr an ihm erinnerte an den sanften jungen Mann, der zuvor noch vollkommen friedlich am Strand gestanden hatte. „Man nennt mich SeKain, Erster und Einziger seiner Blutlinie und Träger der schwarzen Magie.“ „Demnach seid Ihr für die Verwüstung der Länder verantwortlich?“ „Hoh? Sehr gut, General, sehr gut. Offenbar seid Ihr so schlau, wie ich es mir erhofft habe.“ Er ignorierte das Knurren der anderen Inuyokai und konzentrierte sich ausschließlich auf Toga, welcher ihn mit ausdrucksloser Miene anstarrte. „Wollt Ihr weiter raten oder soll ich Euch helfen?“ „Wir werden Eurem Spiel langsam müde. Warum seid Ihr hier, SeKain? Was bezweckt ihr mit der Zerstörung der Domänen?“   „Zerstörung? Es gibt keine Vernichtung. Ich reinige wie meine Ahnen vor mir die Welt seit Jahrtausenden von dem schändlichen Einfluss der Uralten. Aber es müssen sich doch immer wieder kleine Kakerlaken einmischen, die meine Selektion behindern... Menschen wie auch Yokai.“ SeKain zischte die Worte mehr, als das er sie wirklich sprach und in seinen Pupillen erschien ein bedrohlich Glanz, der die Auren der Krieger angespannt aufwallen ließ. „Ich frage ein letzte Mal; Warum seid Ihr hier?“ Die Stimme des Generals war mörderisch kalt und rollte knurrend über den Strand hinweg, dass selbst So`unga auf dem Rücken des Inu no Taisho vor dem Verlangen nach Blutvergießen sehnlich pulsierte. „Warum ich hier bin? Ich bin hier um dafür zu sorgen, dass diese elende Farce endlich ein Ende findet. Und was ist dafür besser gedacht, als die unverbrauchte und reinste Kraft, die in den Körpern allen Lebens zu finden ist?“ Damit trat er direkt an die Barriere heran, die unter der plötzlich ausbrechenden schwarzen Magie heftig zuckte, zischte und schließlich mit einem gutturalen Kreischen aufflackerte, um das tödliche Jaki abzuwehren. Auf der anderen Seite trat Toga ebenfalls vor, nur wenige Zentimeter trennten den Yokai von dem scheinbaren Menschen und goldene Pupillen trafen auf bodenloses Schwarz, als SeKain zu grinsen begann.   „Ich werde mir Eure Seelen holen.“   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   wichtige japanische Wörter:   Musuko: Sohn   Taijiya: Dämonentöter   Imōto: kleine Schwester   Ningen: abfällige Bezeichnung für Menschen   Kami: Gott   Reiryoku: spirituelle oder göttliche Kraft   Yoki (oder auch Yoryoku): dämonische Energie und die Lebenskraft eines Yokai. Kann sowohl die körperlichen Fähigkeiten verbessern (Inu Yashas Sankon Tesso, um die Stärke und Angriffsreichweite seiner Klauen zu erhöhen), als auch Konstrukte bilden (Sesshoumarus Lichtpeitsche) oder in Form von Elementen kanalisiert werden   Kenatsu: eine Fähigkeit die hauptsächlich von Yokai-Schwertern besessen wird. Wenn Yoki in das Schwert geschleudert wird, kann der Benutzer seine Feine schlagen, ohne dass die Klinge physischen Kontakt hat. (Unter solch einen Angriff fällt zum Beispiel Inu Yashas Kaze no Kizu)   Yoketsu: visuelle Manifestation der dämonischen Energie in Form eines Strudels hinter einem Yokai. Wird dieser Wirbel und das damit verbundene Yoketsu durchtrennt, wird der Dämon sofort getötet.   Jaki: bösartige Energie, die ähnlich der dämonischen Aura ausgestrahlt wird. Entsteht aus der dunklen Natur oder dem Willen (Yin) eines Individuums   dämonisches Jaki: jeder Dämon und Mensch besitzt das Potenzial Jaki auszustrahlen. Je böser der Yokai ist, desto größer sind die Fähigkeiten in der Kontrolle, Verwendung und Stärkung des Jaki, um Objekte und Menschen zu kontrollieren   Höllenjaki: entstand durch die vielen bösartigen Kreaturen in der Hölle und ist auch im Meido vorhanden   Shoki: alternative Bezeichnung von Miasma oder auch Sumpfgas genannt Hosted by Animexx e.V. 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