Eine (nicht so) normale Family-Story?! von Feuchen ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Atsushi war sich im ersten Moment, als er die Küche betrat, nicht sicher, ob er vielleicht einfach noch nicht richtig wach war, als er zu einem Kind von vielleicht fünf Jahren blickte, welches ihn aus großen, blauen Augen anblickte. „Tiger!“, kam die eindeutig zu niedliche Stimme an seine Ohren. Atsushi blinzelte ein paar Mal, rieb sich über die Augen, starrte den Jungen an, der eindeutig zu große Ähnlichkeit mit einer jüngeren Version seines Papas hatte. Aber soweit er wusste, konnte das nicht sein. Außerdem, wieso war dieser Junge in ihrer Wohnung und starrte ihn an? „Eh ...?“ „Du bist ein Tiger, oder?“, guckte er fragend zu ihm auf, während ihm ein paar rotbraune Haarsträhnen ins Gesicht fielen. „... Wer bist du?“, fragte Atsushi verwirrt nach. Es war nicht so, dass es ihn wundern sollte, dass hier immer mal wieder jemand Neues auftauchte, nachdem Dazai letztlich erst Akus Schwester adoptiert hatte. Atsushi mochte Gin, wirklich, aber ein bisschen störte es ihn, dass Aku und sie die ganze Zeit zusammen kuschelten oder spielten und Aku ihn regelrecht ignorierte. „Wo bin ich hier?“, fragte der Junge nach und holte Atsushi aus seinen Gedanken bezüglich seiner Geschwister. Er sollte wirklich nicht über Aku nachdenken, wenn er ein Kind vor sich hatte, welches scheinbar nicht wusste, wieso es hier war. „Uh, ich lebe hier, mit meinen Papas und Ryuu und Gin“, sagte Atsushi und kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf, „mein Name ist Atsushi. Wer bist du denn?“ „Chuuya“, sagte der Junge und legte den Kopf zur Seite, „... dein Name kommt mir bekannt vor, aber ... warum?“ Atsushi blinzelte verwirrt zurück, kniete sich zu dem Jungen, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen und ihn genauer anzusehen. „Chuuya?“, wiederholte er verwirrt. Das war unmöglich, oder? Er musste träumen, oder? „Jinko“, drang unverkennbar Akus Stimme an seine Ohren – niemand sonst nannte ihn so – und er drehte sich um, blinzelte irritiert zu Akutagawa und Gin, während Aku allerdings ein weiteres Kind auf dem Arm trug, welcher erstaunlich stark wie Dazai aussah, „was passiert hier?!“ Atsushi blickte ihn einen Moment an, zuckte dann mit den Schultern. „Uh, ist der Junge da ...?“ „Dazai, ja“, nickte Aku und seufzte, während sich dieser nur bei ihm festhielt und keinerlei Anstalten machte, Aku loszulassen, „er hat sich zu Gin und mir gekuschelt und mich danach nicht mehr losgelassen.“ „Was geht hier vor sich?“, fragte Gin verwirrt nach, rieb sich noch etwas den Schlaf aus den Augen, „ich meine ... warum ...“ „Ich habe keine Ahnung“, murmelte Atsushi und seufzte, drehte seinen Kopf wieder zu Chuuya um, der einen Schritt hinter ihn gemacht hatte, „uh ...“ „Beschützt du mich, Tiger?“, fragte Chuuya leise nach, umklammerte Atsushis Schlafanzugärmel, während er langsam seinen Blick aufgerichtet hatte. „Eh, was?“, erwiderte Atsushi und sah den anderen an, „vor was denn? Hier ist niemand, der dir schaden könnte.“ Er grinste schief und bemerkte, wie Akutagawa und Gin sich jeweils auf einem Stuhl an dem Esstisch niederließen, wobei Aku dafür sorgte, dass sich Dazai eher auf seinem Schoß niederließ. Chuuya blickte ihn aus großen, flehentlichen Augen an, bevor er langsam seinen Arm hob und auf Dazai zeigte. „Er tut ... Dinge ... das ist gruselig ...“, murmelte er, klammerte sich weiterhin an Atsushi fest, „dann ist alles ganz dunkel und es ist nicht da und ...“ Atsushi folgte dessen Fingerzeig, sah dann wieder verwirrt zu Chuuya, zuckte dann aber mit den Schultern und legte ihm eine Hand auf den Kopf. „Solange er von Ryuu festgehalten wird, kann er dir nichts tun. Ryuu würde nie zulassen, dass irgendjemandem von uns etwas passiert.“ Er wusste es, Ryuu hatte ihn immer beschützt, ganz egal, wie sehr er gesagt hatte, dass er ihn hasste. Insgeheim hatte sich wegen ihm niemand getraut, Atsushi etwas anzutun, weil sie wussten, dass sie dann die Bestie, die sein Bruder war, erweckten. „Ist Ryuu so etwas wie ein Superheld, der das Böse vernichtet?“, guckte Chuuya ihn mit großen Augen an, sah ein wenig an Atsushi vorbei zu Aku. „Hm, so in etwa?“, erwiderte Atsushi und schmunzelte etwas. Wieso fühlte er sich gerade daran erinnert, wie er in seiner Kindheit nach einem Albtraum zu Chuuya gegangen war und von ihm getröstet wurde, nur dass es jetzt leicht umgekehrt war? Er hatte keine Ahnung, wieso es so war, oder was es war, dass Chuuya sich vor seinem eigenen Freund (in der Zukunft zumindest) fürchtete, aber er konnte sich vorstellen, dass er solche Dinge nicht einem Kind erklären sollte. „Ich will Chuuya nicht verletzen, nur schützen“, drang kurz darauf leise Dazais Stimme zu ihnen durch, worauf Atsushi sich zu ihm drehte und bemerkte, wie sich dieser wieder an Akus Oberteil festhielt. „Du verscheuchst es“, sagte Chuuya und sah zu ihm herüber, „ich will das nicht.“ „Vielleicht sollten wir erst einmal frühstücken“, sagte Gin kurz darauf und lächelte zu ihnen herüber. Atsushi nickte langsam. Frühstücken war eine gute Idee, bevor sie dann mal überlegen mussten, was genau passiert war und wie sie das wieder hinbekommen sollten. Davon ab, dass er keine Ahnung hatte, wovon Chuuya und Dazai sprachen.   Nachdem sie gefrühstückt hatten, hatten sie sich dazu entschlossen, zu Kouyou zu fahren und ihr die Sache zu erklären. „Das klingt sehr seltsam, Atsushi-kun, Ryuu-kun“, murmelte Kouyou und sah nachdenklich zu den beiden. Chuuya hatte sich immer noch nicht von Atsushis Seite bewegt, während Aku dafür sorgte, dass Dazai ihm nicht zu nahe kam, auch, wenn niemand von ihnen wusste, was genau es war, was dafür sorgte, dass Chuuya Angst vor Dazai hatte. Oder was auch immer es war. „Du hast keine Ahnung, was passiert ist?“, fragte Atsushi nach. Kouyou schüttelte den Kopf. „Vermutlich ist es keine besondere Fähigkeit, immerhin würde Dazai-kun diese doch direkt neutralisieren ...“, murmelte sie vor sich hin, „du meintest, dass die beiden heute früh so bei euch waren?“ „Genau“, nickte Atsushi, „ich bin aufgestanden und hab Chuuya so vorgefunden. Ich erinnere mich auch nicht, dass gestern irgendetwas gewesen wäre.“ „Vermutlich ist es das Beste, wenn Mori mal nach ihnen sieht“, sagte Kouyou ruhig daraufhin, „es muss entweder eine besondere Fähigkeit sein, die Dazai nicht neutralisieren kann ... oder irgendetwas anderes.“ „Ich verstehe auch nicht, was das zwischen ihnen ist“, murmelte Atsushi und sah neben sich zu Chuuya. „Hm, ja, das ist auch etwas, was mich irritiert“, entgegnete Kouyou und nickte ein wenig, seufzte dann aber, „egal, erst einmal werde ich jetzt sehen, dass ich Mori erreiche und das er mal nach ihnen sehen kann.“ Atsushi nickte, seufzte abschließend, als Kouyou sie für den Moment alleine ließ, während er bemerkte, wie Chuuya ihn ein wenig genauer musterte. „Was ist, Chuuya?“ „... was meinte Kouyou-san mit besonderen Fähigkeiten?“, fragte er nach, legte den Kopf schief. „Uh ... wir haben ... in gewisserweise ... solche Fähigkeiten und hm ...“, fing Atsushi an, kratzte sich am Kopf, „Dazai kann ... Fähigkeiten eigentlich neutralisieren.“ „Oh“, blickte Chuuya ihn aus großen Augen an, sah dann zur Seite und in die Richtung des anderen, ohne allerdings etwas zu sagen. „Denkst du über etwas nach, Chuuya?“, fragte Aku nach, während er ihn ebenfalls genauer beobachtete. „Deaktivere ich Chuuyas Fähigkeit irgendwie?“, fragte Dazai nach, legte den Kopf schief. „Ich habe keine besondere Fähigkeit ... glaube ich“, entgegnete Chuuya, drehte seinen Kopf aber wieder zu Atsushi um, „oder ... Tiger?“ „Eh“, fing Atsushi an, lächelte etwas schief. War es das, was zwischen den beiden war? Irgendetwas mit ihren Fähigkeiten? „Doch, eigentlich schon.“ Er seufzte leicht. „Warum nennst du mich eigentlich so?“ „Hmmm“, gab Chuuya nachdenklicher von sich, „... du bist ein Tiger, oder?“ „Das ist auch nur eine Fähigkeit von mir“, sagte Atsushi halb grinsend, „und nur weil Aku mich ständig so nennt ...“ „Ohhhh“, machte Chuuya und sah ihn wieder aus großen Augen an, „aber ich spüre ständig, wie dieser Tiger mich anstarrt. Das ist komisch.“ „Ah, das ist ... ich weiß auch nicht so recht“, sagte Atsushi etwas verlegener, „ich meine, ich lerne noch, es zu kontrollieren.“ „Jinko ist echt langsam damit“, brummte Aku ihm von der Seite entgegen, während er seine Arme vor sich verschränkte. „Bin ich gar nicht! Papa meinte, dass es schwieriger ist, weil der Tiger zu einer anderen Art von Fähigkeit gehört!“, sagte Atsushi grummelnd zurück, „und das ich dafür gewohnt länger brauche. Und Papa meinte, dass er ziemlich viele Tage gebraucht hat, um ...“, er stoppte, blinzelte, sah zu Chuuya runter, blinzelte erneut, sah wieder zu Aku. „Was hast du jetzt, Jinko?“, fragte Aku genervt nach, musterte ihn skeptischer. „Erinnerst du dich nicht, was Papa uns erzählt hat?“, fragte Atsushi daraufhin nach, seufzte leicht, „ich denke, du besitzt etwas, wo du noch nicht weißt, was es für eine Kraft ist, Chuuya.“ „Was?“, fragte er verwirrt nach, starrte zu Atsushi auf. „Gut erkannt, Atsushi-kun“, drang eine weitere Stimme zu ihnen, worauf jeder von ihnen den Blick zur Zimmertür richtete, in der in dem Moment Mori und Kouyou aufgetaucht waren. „Was meinst du?“, fragte Atsushi verwirrt nach. Er hatte aufgrund von Chuuya und Dazai nur sehr wenig mit dem anderen zu tun gehabt, weswegen er nicht wusste, wie sehr er ihm vertrauen konnte. Aber wenn Kouyou meinte, dass es besser war. „Hmmm“, fing Mori an, trat auf ihn und Chuuya zu und kniete sich vor den Jungen, blickte ihm entgegen, „hallo Chuuya-kun.“ „Wer bist du?“, fragte Chuuya verwirrt nach, krallte seine Hand in Atsushis Ärmel fest. „Mori Ougai und ich soll mal nach dir sehen, Chuuya-kun“, sagte er ruhig lächelnd, „was ist, willst du Atsushi-kun loslassen und mir sagen, was los ist? Oder wieso du Angst vor Dazai-kun hast?“ Chuuya blickte ihm einfach nur still entgegen, hielt sich allerdings weiterhin an Atsushi fest. „Ich ... er sorgt dafür, dass ... dann ist ... es weg und es ist alles schwarz und ...“, Mori nickte, drehte seinen Kopf etwas zur Seite. „Dazai-kun, magst du etwas dazu sagen?“ Dieser blickte etwas überrascht auf, während er sich in Akus Mantel festgekrallt und seinen Kopf gegen den Oberkörper des anderen gedrückt hatte. „Ich will ... Chuuya ... beschützen vor ... ich weiß nicht, vor was ... nur ...“, Mori nickte erneut, sah wieder zu Chuuya herüber. „Es hat mit deiner Fähigkeit zu tun, Chuuya-kun. Und etwas, was du eigentlich in dem ... wie alt bist du?“ „... fast sechs?“, murmelte Chuuya ein wenig verwirrter. „... du solltest es in dem Alter noch nicht erfahren, aber dadurch, dass du nicht wirklich erst sechs bist“, kurz stoppte Mori und strich sich durch die Haare, „ich werde sehen, dass ich etwas finde, was das alles rückgängig macht, bevor ... nein, lassen wir das.“ Er schüttelte den Kopf und sah langsam zu Kouyou herüber. „Ich verlasse mich auf dich, Kouyou. Du weißt, was ich meine und das wir aufpassen müssen, dass nichts in der Zwischenzeit passiert.“ Kouyou nickte nur ruhig zurück. „Ja.“ „Ich denke nicht, dass sonst irgendetwas ist, weswegen es das Beste ist, wenn niemand sonst etwas erfährt. Sie sind momentan nicht hier, solange wir ein Gegenmittel suchen“, sagte Mori und richtete sich auf, sah kurz noch einmal zurück, „Atsushi-kun, Ryuu-kun, das gilt auch für euch.“ Atsushi nickte heftig, während er bemerkte, wie Aku ebenfalls nach Kurzem ein wenig nickte. „Chuuya-kun, du darfst Dazai-kun nicht als deinen Feind sehen und Dazai-kun, ich denke, du weißt sehr genau, was du tun musst“, sagte Mori an die beiden Kinder gerichtet. Dazai nickte etwas, wenn auch immer noch gegen Aku gelehnt, während Chuuya nur leicht den Kopf gesenkt hielt, allerdings auch langsam anfing zu nicken. „Ich kümmere mich schon um sie“, sagte Kouyou schließlich, „und darum, dass niemand weiß, was passiert ist.“ „Gut, ich melde mich, wenn ich etwas herausgefunden habe oder ein Gegenmittel gefunden habe“, sagte Mori daraufhin, bevor er sich auf den Weg machte, die anderen alleine zu lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)