Werte von _Supernaturalist_ ================================================================================ Kapitel 16: Das Biest im Innersten ---------------------------------- Natürlich...sie hat es gewusst...   Aus diesem einen Mal sind mehrere geworden. Beinahe täglich, manchmal mehrmals am Tag. Sie hat die lüsterne Bestie geweckt und der Preis dafür ist ihr klar gewesen. Sie bietet ihm dafür die Show, die er verlangt – spielt verängstigt, wenn sie meint, die drei Brüder gehört zu haben. Ahmt mit großem Können Verletzlichkeit nach, wenn ein Artikel in der Zeitung sie besorgt. Ist die verführerische Liebhaberin, wenn er es am wenigsten erwartet.   Ja...er macht es ihr fast schon ein wenig einfach – wobei sie schon bald erschreckend feststellen muss, wie einfach es für sie selbst ist, ihm diese Show zu bieten. Doch ihr kleines Schauspiel zeigt ihre Wirkung und er frisst ihr aus der Hand.   Er ist freundlich – freundlicher, als er es zuvor war. Ist lustig, fast ein Witzbold, der irgendwo in seiner königlichen Fassade vergraben zu sein scheint. Bietet ihr schlaue Anekdoten und nachdenkliche Momente. Denn umso mehr sie für ihn spielt – umso mehr Nähe und Geborgenheit sie von ihm fälschlicherweise verlangt – umso menschlicher scheint er für sie zu werden.   Und das ist auch genau das, was sie will...   Es ist vielleicht drei Wochen später... So recht scheint sie die Tage nicht mehr zählen zu wollen und zu können, seitdem Prinz und Piratin begonnen haben miteinander intim zu sein. Doch diesen einen Tag sitzt sie in ihrem Zimmer, wartet nun schon seit fast 24 Stunden darauf, dass er nach ihr und ihrem Körper verlangt.   Wobei sie seit dieser Zeit und noch einigen Stunden mehr, schon ein abscheulicher, widerwärtiger Gedanke plagt, den sie mit ihm zu teilen hat, bevor es sie um den Verstand bringt – besser noch bevor er einmal wieder über sie herfällt.   Gar nervös bürstet sie sich die Haare, ist frisch geduscht, frisch eingekleidet und – bedauerlicher Weise – bereit, ihren Prinzen in Empfang zu nehmen. So blickt sie schon seit einiger Zeit mit hastigen Blicken in die Richtung der Tür, erwartet zu jedem Moment, dass die Tür sich öffnet und er hereingestürmt kommt, sie überschwänglich und mit viel Freude packt, ihr die Kleider vom Leibe reißt und sie dann am Besten gleich auf dem Schminktischchen nimmt.   Wäre ja nicht das erste Mal in den letzten Tagen gewesen...   Unweigerlich erröten ihre Wangen, als sie daran denkt und sie spürt das Kribbeln von Vorfreude in ihren Gliedern. Nein – das ist gewiss kein Gefühl für Sympathie in ihr für den jungen Mann. Widerwärtiger Weise ist es rote, pure Erregung, die ihren Körper so reagieren lässt, da dieser – zu ihrem Bedauern – sich bereits an diese gewisse Zweisamkeit gewöhnt hat und das wahrscheinlich mehr zu Sanjis Freude, als zu ihrer eigenen.    Dass da ein gewisses Sehnen von ihrem Körper nach dem Seinen ausgeht, würde sie am Liebsten verneinen. Doch auf der anderen Seite macht es ihren beschwerlichen Weg ein weniger leichter und am Ende des Tages kann sie stets sagen, dass es nur Sex ist – genau so, wie die Huren im Bordell es beteuern würden.   Ja...nur unromantischer, rein körperlicher Sex, der für sie Mittel zum Zweck ist, für ihn aber all das und noch mehr: Die Möglichkeit, ihr nah zu sein. Verletzlich zu sein. Das Antlitz eines Prinzen für einige Momente fallen zu lassen und um ganz Mensch – ganz er selbst – zu sein.   Es...hätte sie definitiv noch schlimmer treffen können, das weiß sie mittlerweile...   Ein hastiger Blick wandert zur Uhr und ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen. Sie wundert sich doch ein wenig, wo er bleibt.   Rastlos steht sie auf, wandert einmal im Kreis umher. Bleibt bei ihrer Tür stehen. In der nächsten Runde beim Fenster, bis sie erneut zu laufen beginnt.   Seufzt, fährt sich beinahe verzweifelt durch die Haare, schaut erneut zur Tür.   Ja...Warten treibt sie beinahe in den Wahnsinn und dieses Mal hat es nichts mit Vorfreude auf ein gemeinsames, kleines Abenteuer zu tun.   Nein! Sie muss mit ihm reden – noch bevor er sie einmal mehr zu fassen bekommt.   Am besten jetzt gleich!   So schreitet sie mit bebendem Atem auf das hölzerne Brett zu und drückt die Klinke mit zittrigen Fingern nach unten.   Verstohlen blickt sie in den leeren, viel zu grell beleuchteten Flur, bevor sie mit bebendem Herzen hinüber zur seinem Zimmer geht. Schließlich weiß sie doch, dass sie sein Zimmer nicht ohne seiner Erlaubnis zu betreten hat und jedes Mal, wenn sie es von sich aus wagen sollte, allein schon diesen Flur zu betreten wird ihr schon Angst und Bange. Sie hasst dieses Gefühl der beinahen Ohnmacht – weiß sie doch mittlerweile, dass sie sich vor ihm nicht zu fürchten braucht.   Sie klopft. Einmal leise. Lauscht und wartet auf seine Antwort.   Die nicht kommt...   Ihre Mundwinkel ziehen sich gleich nach unten, denn normalerweise wäre doch die Tür sofort schon aufgeflogen und innerhalb von Sekunden hätte sie sich in seinen Armen befunden.   Doch die Tür bleibt verschlossen...   So klopft die junge Frau erneut, lauter dieses Mal, ruft nach ihm.   Erneut bleibt es auf der anderen Seite still und das schon minutenlang.   Fast mit leichter Besorgnis – später würde sie meinen, dass es auch tiefste Neugier war, die sie da antrieb – beginnt sie die Tür zu öffnen, blickt voller Vorsicht hinein, sieht das ihr mittlerweile all zu bekannte Zimmer verlassen vor ihr liegen.   Er...ist nicht da und von dem, was sie sehen kann, scheint auch keine Spur auf sein Verbleiben hinzuweisen.   Und dieser kleine Fakt zieht sie schon fast magisch an... hinein in das Zimmer des blonden Prinzen, dass ihr als verbotene Frucht doch hier dargeboten wird.   Sie sieht, wie sein Bett gemacht ist – fast mit einer gewissen Präzession, die seinesgleichen sucht. Der Schreibtisch liegt brach, der Stuhl dazu in gewisser Entfernung, so, als würde er nur darauf warten, dass der junge Mann sich auf diesen setzt. Ein Stapel von leerem Papier findet sie in einer der Schubladen, den Federhalter mit goldener Schreibfeder in dem Fach darunter. Sie würde gern mit ihrer Fingerspitzen darüber wandern – über dieses wunderschöne Schreibwerkzeug – um nur für einen Moment sich wieder wie eine Navigatorin zu fühlen, doch schließt sie schnell wieder das Versteck, wendet wieder ihren Blick auf den Tisch.    Mit einer zarten Berührung streicht sie über den Knopf, den sie dort sieht, denn sie weiß, dass er zur Erfüllung jeden Wunsches dient. Seiner Wünsche, natürlich... Sie begreift einmal wieder in diesem Moment, wie viel Macht der junge Mann doch eigentlich hat, da wohl zu jeder Zeit das Personal darauf wartet ihm alle Wünsche zu erfüllen – bangend davor in seiner Gnade zu stehen…    Ihre Augen schweifen umher und ihr Blick fällt auf das Fenster hinter ihr. Fast schon gedankenlos folgt sie den lockenden Strahlen der Sonne, die draußen hoch am Himmel steht und sie legt ihre Hände auf das kühle Glas. Schmollend muss sie jedoch feststellen, dass sie nur wenig von der Welt dort draußen sehen kann, denn das Meiste wird von massiven, metallenen Planken verdeckt – dem Deck und dem kleinen Häuschen, dass den Steuerraum beherbergt. Durch das kleine Fenster kann sie einen grimmigen, hünenhaften Soldaten erkennen, der stoisch das Schiff manövriert. Für einige Zeit beobachtet sie ihn, doch schnell stellt sie fest, dass es wohl kaum etwas Unaufregenderes geben kann. So richtet Nami ihren Blick lieber wieder gen Himmel, erfreut sich kurz an der strahlenden Sonne über ihr, deren Wärme sie nur zu gern auf ihrer Haut spüren möchte, bevor ihre Augen hinüber zum schmalen Streifen des Meeres wandern, das ruhig die Schiffe der Germa umgibt.   Ein wenig ernüchternd stellt sie fest, dass sie bis heute gar nicht weiß, wie viele Kähne sich in der königlichen Flotte befinden, doch wahrscheinlich ist diese Unwissenheit für ihr eigenes Seelenwohl am Besten...   Da die Aussicht ihr doch eh nichts Versprechendes bietet, wendet die junge Frau sie wieder vom Fenster ab, tänzelt ein paar Schritte im fremden Zimmer umher, bis sie beim Ohrensessel stehen bleibt, als sie dort die säuberlich gefaltete Zeitung vom Vortag sieht.   Ja...ein wirkliches Fenster nach draußen - in die freien Welt - liegt vor ihr, bereit, dass sie in ihren Seiten und Zeilen stöbern kann, auf der Suche nach dem aktuellen Verbleib ihrer Freunde.    Doch so lockend, wie das bedruckte Papier auch vor ihr liegt – sie schafft es einfach nicht, sich dazu aufzuraffen, um nach dieser zu greifen, damit sie in ihr lesen kann...   Nein... er würde es gewiss merken. Und dann-   Sie erstarrt, hört das Bing! des Fahrstuhles, das dröhnend und schallend an ihre Ohren dringt. Ihr Atem verlässt zitternd ihre Lippen, der Blick reglos auf die Zeitung vor ihr geheftet. Denn sie traut – wagt – es sich einfach nicht, aufzublicken – zu ihm, der Einzige, der den Raum über ebendiese bewegliche Kammer betreten kann.   Nami wartet auf ein Fluchen. Auf Schreien. Gar, dass er ihren Arm packt und zu sich zieht, fragend, danach, was sie denn zu suchen hat – hier – in seinem Zimmer und das ohne seine Erlaubnis.   Doch...es kommt nichts...   Es sind nur Schritt, die da zu ihr dringen und durch den gesamten Raum hallen.   Schwere, erschöpfte Schritte, hinein in ihr Sichtfeld, als sie es dann doch wagt, ein wenig den Kopf zu haben, bis er dann in der Nähe seines Bettes stehen bleibt.   Die junge Frau erkennt ihn kaum – geben doch nur seine blonden Haare seine Identität preis – wenn gleich sie in einer anderen Frisur stehen -  wer der Verkleidete ist. Denn...er wirkt ganz anders, verändert gar – mit dem schwarzen, gar heldenhaften Kostüm. Mit dem Umhang, der auf der Innenseite rot und mit einer großen, weißen '3' verziert ist. Mit weißen Handschuhen und passenden Stiefeln und sogar mit einer Sonnenbrille, die seine Augen verdeckt.   Noch nie hat sie ihn so gesehen und – das lässt das Blut in seinem Gesicht und auf seiner Kleidung erahnen – sie weiß sofort, dass dies seine Kampfbekleidung sein muss...   …, was für sie bedeutet, dass er von einem Schlachtfeld zurückgekehrt ist und das erklärt  seine doch unüblich lange Abwesenheit...   Doch noch immer scheint er sie nicht bemerkt zu haben, steht stocksteif beim Bett, die Fäuste geballt und das Gesicht ausdruckslos – so viel, wie sie eben von seinem Gesicht erkennen kann...   Es hat schon fast etwas Zerbrechliches – besonders, als sein Körper zu beben beginnt und heiße, weiße Wut sich in einem lauten, kehlernen Schrei manifestiert.   Die junge Frau erschrickt, weicht einen Schritt sogar zurück und hält sich eine Hand vor ihren Mund, als wolle sie jedes, noch so kleine Geräusch unterdrücken.   Denn mit geweiteten Augen muss sie mit ansehen, wie er erst mit seinen Händen in den Betthimmel greift, um diesen dann im blinden Wahn hinunter zu reißen. Dann wirft er mit Leichtigkeit den Esstisch um, die Stühle fliegen gegen die Wände. Das Bücherregal fällt wie ein Dominostein, die Gardinen zerrissen, als seien sie aus Papier.   Erst als ihr Gesäß gegen die Kante des Schreibtisches stößt, merkt sie, wie sie immer weiter von ihm weg geschritten ist – aus Angst, sie könnte in seiner Schneise der Zerstörung stehen. Denn – in der Tat – auch vor dem Ohrensessel macht er nicht halt und als er diesen gegen die Scheibe wirft – diese aber nicht in tausend Scherben zerspringt – glaubt sie, dass er wohl vor nichts halt machen wird.   In dieser Sekunde merkt sie, wie er es nun ist, der innehält. Schnaubend, eine bestialische Fratze verzerrt sein sonst so hübsches Gesicht.   Sie muss seine Augen nicht sehen können, um zu wissen, dass seine auf ihr haften und sie versucht seinem Blick so gut es geht Stand zu halten.   …, doch ob er ihr wirklich nichts antun würde, dass bezweifelt sie doch ein wenig, besonders, als er seine Lippen öffnet, um sie anzusprechen:   „Auf die Knie!“   Ein Befehl – das ist es, was ihr das Piepen des Halsbandes verrät. Ein Befehl, so bellend und donnernd, wie sie es von ihm noch nicht erlebt hat. So fremd…    Sie kann sich nicht einmal daran erinnern, wann er ihr den Letzten gegeben hat - wann sie das letzte Mal seine Worte fürchten musste. Und doch war es stets zu ihrem Schutz gewesen. Gewiss – zuvor zu seiner Belustigung, aber nie... musste sie seine Worte so ernst nehmen, wie jetzt.   Dieses Mal weiß sie, dass sie nur hier raus kommt, wenn sie dem jungen Prinzen Folge leistet und tut, was er befielt.    Zwar zittrig, aber doch mutig schafft Nami es, sich vom Schreibtisch abzustoßen und geht vor ihm auf die Knie, den Blick richtet sie dabei auf ihre Hände, die sie in ihrem Schoß faltet.   Sie hört sein Schnauben. Wutentbrannt und auch irgendwie...verächtlich...   „Sieh mich an!“   Das tut sie, keucht leise, als seine kräftigen Hände ihr Kinn packen, fester noch, als all die Male zuvor. Es schmerzt und als ihre Hand aus Reflex nach seinem Arm greift, damit er sie nicht noch weiter nach oben reißen kann, hat sie auch keine Scheu, ihm das zu zeigen.   Er zieht die Sonnenbrille von seinen Augen, schiebt sie hinauf in sein Haar und legt den Kopf schief. Betrachtet sie für einige Sekunden mit gewisser Boshaftigkeit.   Nein...es ist nicht die Situation, die ihr am Meisten Angst macht. Nicht die zerstörten Möbel, nicht die zerrissenen Vorhänge. Es ist nicht seine Kleidung. Nicht das Blut darauf, oder in seinem Gesicht.   Am meisten fürchtet sie sich vor der Tatsache, dass sie ihn nicht lesen kann. Nicht seine Gedanken und auch nicht der Grund für diese Wut. Nami sieht nur sich selbst – ihre Spiegelung in den viel zu dunklen, fast schwarzen Augen, die regelrecht Löcher in sie bohren.    Natürlich hätte sie die Wahl, aufzustehen und zu kämpfen. Zu flehen und zu betteln.   ...oder – und sie entscheidet sich schnell dafür – einfach still zu bleiben, im tiefen Glauben daran, dass der junge Mann ihr nicht wehtun wird.   ...er hat es ihr schließlich versprochen, noch bevor sie das erste Mal miteinander schliefen...   So lässt sie sich führen. Folgt ihm, als er sie nach oben zieht, bis sie ihm gegenübersteht. Taumelt auf das Bett zu und lässt sich – recht unsacht – hineinstoßen.    Natürlich, ihr Herz bebt, das Blut dröhnt in ihren Ohren, doch sie versucht sich selbst irgendwie zu beruhigen. Schreit aber vor Erstaunen und vor Schreck in die Decke und darunterliegende Matratze, um den Ton ihrer Stimme zu dämpfen, als er ihr mit Ruck und regelrechter Unachtsamkeit die Hose über die Beine zieht, dann versucht mit seiner Kraft das Shirt zu zerreißen – es in Fetzen über ihren Schultern liegt.    Erst als er sie umdreht, mit dem Rücken nun gegen den kalten Stoff gedrückt, und nach einer ihrer Hände greifend und mit der anderen nach ihrem Hals packend, bemerkt sie, wie sie schluchzend keucht und eine gewisse, heiße Feuchte ihren Wangen hinunter läuft.   Ja...erst da hält auch er inne...   Schlagartig wandeln sich seine Gesichtszüge. Werden... überrascht. Dann ungläubig. Schließlich selbst so todtraurig, wie Nami es noch nicht erlebt hat.   Sofort lässt er von ihr ab, stolpert zurück und vom Bett hinunter.   Sie hört, wie er von ihr weg kriecht und in einiger Entfernung sitzen bleibt und irgendwann, als sie sich benommen aufsetzt, erblickt sie ihn, den Kopf haltend. Sogar wippend. Leise Worte unter seinem Atem murmelnd.   Starr beobachtet sie für einige Augenblicke dieses Schauspiel. Sagt nichts. Fühlt nichts. Denkt nichts.   Für einige Zeit ist es so... länger, als beide erahnen können...und Sanji ist es, der sich als erstes rührt:   Mit verstörtem Blick sieht er auf, richtet seine nun roten Augen auf sie, bevor er sich nach vorne lehnt, zurück zu ihr kriechend, auf allen Vieren.   Über die Bettkante, zurück zu ihr.   Eine zittrige Hand reicht nach ihr, doch sie entzieht sich schnell seiner Berührung, rutscht zurück, bis ihr Rücken nun gegen das gepolsterte Kopfteil stößt.   Dieser Anblick lässt ihn zittrig keuchen. Doch er folgt ihr, ist er es nun, der vor ihr kniet und sich beugt. Seine Lippen und eisigen Finger finden ihren Knöchel. Küssen jeden Zentimeter. Dann die Wade. Ihr Knie. Sanji greift nach ihren Händen, liebkost ihre Knöchel, die Fingerspitzen und das Handgelenk. Er zieht sie gegen seine bebende Brust, als er es geschafft hat, in ihre Nähe zu gelangen.    Nami lässt ihre Arme einfach an ihren Seiten fallen, während sie spürt, wie er sein Gesicht in ihren Haaren vergräbt.   Sie versteht, dass dies keine lüsterne Annäherung ist. Dass in seinen Küssen und Liebkosungen kein Funken von knisternder Erotik steckt.   Nein...es ist seine Art, sie um Entschuldigung zu beten. Sie...sie lässt es einfach zu, da sie nicht will, dass dieses Monster noch einmal zum Vorschein kommt.   Doch irgendwie schafft sie es doch, all ihren Mut zusammenzufassen, mit ihren Händen gegen seine Brust zu drücken, damit er sich von ihr entfernt. Nicht nur, damit sie nicht weiter in diesen mörderischen Armen liegen muss. Nein...denn sie kann auch den Geruch von Blut und Asche und Tod nicht ertragen, der so sehr an ihm klebt.   „Ich...“, flüstert sie, kaum hörbar, selbst für sich selbst, „..., würde gern auf mein Zimmer gehen...“ Sie bemerkt, dass ihre Stimme recht rau klingt – wahrscheinlich durch den kurzen, wenn auch festen Griff durch seiner Hand an ihrer Kehle.   „Aber-“, sagt er hastig, seine Hände wollen von selbst nach ihrem Gesicht greifen, doch sie erstarren noch in der Luft, als er sieht, wie sich ihm wieder entzieht. „G-gut… I-ich werde alles für das Abendessen vorbereiten, in Ordnung?“   Die junge Frau starrt ihn einfach an, mit weiten, feuchten Augen, während sie versucht das verzweifelte Lächeln auf seinen beenden Lippen in sein Gesamtbild zu verarbeiten. Und erneut umarmt er sie, fester noch gegen seine Brust drückend, in der sein Herz einfach nur panisch rast, während er eine Hand auf ihren Hinterkopf drückt, die Finger sich in ihrem Haar vergraben, bevor sie sich wieder von ihm lösen kann.    Ja… erst da bemerkt sie, dass es noch unzählige, tausende Teile des Prinzen gibt, die sie noch nicht erahnen kann. Nicht aufdecken will…    Und wahrscheinlich selbst zu schwach ist, um mit ihnen zu arbeiten…    „Gut…“, wispert sie daher in seine Brust, wissend, dass es wohl eh kein Zurück mehr geben wird, da sie am Ende doch sehr freiwillig in dieses Kaninchenloch gestiegen ist…  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)