*~Heaven Must Be Missing An Angel~* von BexChan ================================================================================ Kapitel 1: ~Devil-May-Care~ --------------------------- "Was...ist geschehen? Wieso...tut mein Körper so weh? Herr, was hast du mir angetan? Wieso...hast du mich verlassen? Ich habe doch nur...Fragen gestellt!" Wimmernd lag das Wesen am Boden. Nackt, wie Gott es geschaffen hatte. Die langen roten Haare fielen schwer über seine Schultern. Zitternd erhob sich der gefallene Engel. Wie ein Stern war er aus dem Himmel gefallen. Seine schönen weißen Engelsflügel...wurden ihm genommen, verbrannt als auf die Erde stürzte. Sein Stolz, seine Ehre, alles war ihm genommen worden. Schmerzen...das war es, was er fühlte als er den Boden erreichte. Zitternd und langsam erhob er sich. Sein Körper schmerzte. Alles tat weh, als ob tausende von Scherben seinen Körper einhüllen würden. Er blickte auf seine Hände, diese da rot und aufgeschürft. Zaghaft tastete er die blutigen Stellen auf seinem Rücken ab und bekam rohes Fleisch zu spüren. Es würden Narben bleiben und die Erinnerung an seine einst wunderschönen weißen Engelsflügel würden verblassen. Bald würde der körperliche und seelische Schmerz vergehen. Das Zeichen an seiner Schläfe sowie die goldgelben Augen branntmarkten den Dämon. Die Zeichen einer Schlange. Große schwarze Schwingen erschienen auf dem Rücken des Dämons. Sein Platz war nun nicht mehr im Himmel sondern in der Hölle. Und sein Name...sollte da heißen...Crawley. *~* "Hallo Erziraphael!" "Ah, Crawley!" Die Worte glitten dem Engel fast zögerlich über die Lippen als er den Dämon wiedersah, Crawley hingegen schien sich sichtlich zu freuen, den Engel wiederzusehen. Viele Jahre waren vergangen seit sie das erste Mal im Garten Eden das erste Mal aufeinander gestoßen waren. Nun standen sie sich gegenüber und Crawley schenkte dem Engel sein schönstes Lächeln. Er leugnete nicht, dass er den Engel irgendwie mochte. Er war naiv und auf eine gewisse Art und Weise einzigartig. Er hatte sein Flammenschwert an die ersten Menschen weggegeben und Crawley fand diese Geste durchaus bewundernswert. Der Engel, Erziraphael war sein Name und auch gerne Engel des östlichen Tores genannt stand dem Dämon noch mit Skepsis gegenüber und gerade jetzt, wo eines der größten Naturereignisse bevorstand, die die bisherige Menschheit je sehen sollte kam es ihm mehr als ungelegen, dass der Dämon ihn gerade jetzt traf. "Nun...dein Flammenschwert den Menschen abzugeben, wie hat sich das im Nachhinein noch auf dich ausgewirkt?" Der Engel spielte sich nervös an den Fingern rum, er blickte hilfesuchend durch die Gegend. Es war eindeutig, dass der Allmächtige ihn bereits auf sein erstes Vergehen angesprochen hatte, dennoch versuchte er das Thema zu umgehen und log stattdessen. "Der Allmächtige hat es nicht weiter erwähnt." Crawley zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Der aufkommende Wind wehte sein rotes Haar, das an diversen Stellen zu wunderschönen Zöpfen geflochten war verspielt um seinen Hals. "Ist vielleicht besser so. Wieso herrscht hier so ein Aufruhr und so ein hiesiges Aufgebot an Tieren? Und was soll diese...große Arche dort auf dem Hügel?" Der Engel rückte etwas näher heran, als ob er etwas Verbotenes sagen wollte. "Ich habe gehört, dass der Allmächtige sehr aufgebracht sein soll. Er scheint...einen ziemlichen Groll gegen die Menschen zu hegen. Großer Sturm. Alle Menschen werden ertränkt." Der Dämon riss die Augen weit auf. "Alle von ihnen?" "Nur die Ansässigen. Naja, ich glaube nicht, dass der Allmächtige etwas gegen die Chinesen oder die Australier hat. Noah und seine Familie da oben, sie werden überleben." "Aber...sie töten alle anderen?" Der Engel nickte schwermütig und schaute dem Dämon dabei nicht in die Augen. Crawley blickte sich um und sah ein paar Kinder, die lachend hinter den Tieren herrannten, die an Bord der Arche gingen. Erbost sowie schockiert blickte er den Engel vorwurfsvoll an. "Die Kinder! Ihr könnt keine Kinder töten!" Doch der Engel nickte abermals und blickte beschämt zur Seite. "Das würde man doch eher von meinen Leuten erwarten." Erziraphael versuchte die Situation zu retten. "Aber...wenn alles vorbei ist, wird der Herr ein neues Wunder erschaffen. Genannt Regenbogen. Als Versprechen niemanden mehr zu ertränken." "Wie nett!" Der Engel hörte eindeutig den Sarkasmus aus der Stimme des Dämons und blickte diesen mahnend von der Seite an. "Du kannst die Wege des Herren nicht infrage stellen, Crawley. Gottes Pläne sind..." "...willst du sagen unergründlich?" Ertappt zog der Engel die Schultern hoch. "Womöglich." "HEY SEM! DAS EINHORN DA DRÜBEN, ES WILL ABHAUEN! Ah, zu spät! IST SCHON ZU SPÄT! EGAL, IHR HABT JA NOCH EINS!" In jenem Moment ertöhnte Donnergrollen über den Köpfen der Anwesenden, Crawley sowie Erziraphael blickten hinauf zum Himmel und der Sturm erhielt Einzug. Dicke Regentropfen prallten auf die Erde, Menschen liefen kopflos durcheinander, versuchten sich vor dem ansteigenden Wasser zu retten. Und der Dämon sah nur fassungslos zu, wie die Erde unterging und alle ihre Menschen. *~* Der Engel war ja selbst nicht ganz im Reinen mit sich selbst, was diese plötzliche Sintflut jetzt sollte, dennoch durfte er die Wege des Herren nicht hinterfragen und nahm es hin als die Welt von meterhohen Wellen heimgesucht wurde. Er selbst schwang sich in die Lüfte, versuchte vor dem tobenden Meer zu flüchten und bemerkte aus sicherer Entfernung, Wie Crawley mit seinen schwarzen Schwingen über dem Meer seine Kreise zog. Es wirkte fast so, als ob er etwas suchen würde. Der Engel holte ihn ein. "CRAWLEY, WAS TUST DU HIER? WIR SOLLTEN AUF DIE ARCHE! DA SIND WIR SICHER VOR DEM STURM!" "ACH, DU WILLST DICH IN SICHERHEIT WIEGEN? DAS SAGT DER ENGEL, DER DIE WEGE DES HERREN EINFACH SO HINNIMMT!" "ICH...ICH KANN ES DOCH NICHT ANDERS, CRAWLEY! ICH BIN EIN ENGEL! ICH DARF DIE WEGE DES HERREN NICHT HINTERFRAGEN!" "JA, DAS SIEHT EUCH ENGELN NUR WIEDER ÄHNLICH! IHR HALTET EUCH FÜR SO VIEL BESSER!" "SIND WIR AUCH! DU BIST NUR EIN DÄMON!" Er bemerkte zu spät den schmerzerfüllten Blick, der sich in Crawley's Gesicht widerspiegelte. Dafür erntete der Engel einen zornigen Blick. "Weißt du was, Engel? Du solltest da unten auf dem Meeresgrund sein! Am besten bei den ganzen unschuldigen Kindern, die heute gestorben sind! Du bist ja so heilig! Dann gesell dich doch zu ihnen!" "Crawley!" "Schweig einfach! Ich will nichts mehr hören! Ich bin ja nur ein Dämon! Ich habe meine Erfahrung mit deinem Herren gemacht, Engel und daraus habe ich gelernt! Es brauchte ja nicht viel um als Dämon gebranntmarkt zu werden!" Eigentlich mochte er den Engel. Aber es tat weh. Seine Worte. Sie schnitten dem Dämon tief ins Fleisch und züngelten an den Stellen, an denen er viele Jahre zuvor unerträgliche Schmerzen erleiden musste. Er erhob sich in die Lüfte und war bereits außer Reichweichte als Erziraphael ihm hinterherrief und ihn zurückhalten wollte, doch es war schon zu spät. Crawley war bereits fort. *~* Der Sturm dauerte lange an und Crawley spürte, wie seine Kräfte nachließen. Doch er wollte die Suche nicht aufgeben. Er hatte vor vielen Jahren mal gehört, dass Einhörner sowas wie übernatürliche Wesen seien und so erhoffte sich der Dämon das verlorene Einhorn selbst in den Tiefen des Meeres noch ausfindig zu machen. Seine Schwingen waren bereits so durchnässt, wenn er jetzt aufhören würde zu fliegen, würde er nicht nur untergehen und ertrinkten, er würde auch seine menschliche Hülle verlieren. Doch da! Was war das, was auf der Wasseroberfläche trieb? "DAS EINHORN! ICH HABE ES GEFUNDEN!" Geschwind flog der Dämon heran und schloss das verängstigte Tier sanft in seine Arme. "Alles gut. Ich bin hier." Anscheinend hatte seine Anwesenheit doch eine beruhigende Wirkung auf das Wesen, denn es hörte unmittelbar auf zu wiehern. Doch bevor sie überhaupt in der Lage waren sich aus den Fluten zu befreien, donnerte eine gewaltige Welle auf sie beide hinab und sowohl Dämon als auch Einhorn wurden in die schwarzen Tiefe des unendlichen Meeres gezogen. Crawley sog Wasser tief in seine Lungen. Und die Welt wurde für einen Moment schwarz um ihn herum. *~* Erziraphael war nervös. Er stand am Rande der Arche und spielte sich nervös an den Fingern rum. Hatte er es mit seinen Worten vielleicht doch zu weit getrieben? Crawley war zwar ein Dämon aber anscheinend kein schlechter Dämon. Er hatte dem Engel jedenfalls bisher keinen Schaden zugefügt und irgendwie fühlte sich Erziraphael schuldig. Natürlich war seine Aufgabe im Namen des Herren zu handeln, seine anscheinend unergründlichen Wege nicht infrage zu stellen und den moralischen Pflichten eines Engels nachzukommen aber er hätte nicht so verletzend sein müssen. "Crawley, wo bist du?" Sein Blick schweifte immer wieder über das tosende Meer. Die Wellen brachen und droschen ohrenbetäubend auf die Arche ein, die unter Druck regelrecht erschüttert wurde. Dann fiel dem Engel etwas auf dem Meer auf. Etwas kleines, was anscheinend näher kam und als er bemerkte, was es war und um wen es sich handelte, hellte sich seine Miene auf und seine Augen weiteten sich vor Erleichterung. "CRAWLEY!" Schwer atmend strampelte der Dämon mit dem Einhorn im Arm in Richtung Arche. Er weiß nicht, wie er es geschafft hatte oder warum er noch am leben war. Vielleicht hatte auch das Einhorn Schuld, dass der Dämon noch unter den Lebenden weilten. Für einen Moment hatte er gedacht in den Fluten zu ertrinken, doch dann erschien ein helles Licht, welches ihn mit Wärme einhüllte und das Wasser aus seinen Lungen pumpte. Daraufhin bahnten sich sie ihren Weg gemeinsam an die Oberfläche und nun hatten sie es irgendwie geschafft die Arche zu erreichen. "Engel...Engel, wo bist du? Bitte...sei in Sicherheit! Bitte sei auf der Arche!" Er wusste nicht, warum er die Hoffnung hatte, dass der Engel überlebt hatte. Vielleicht weil er ihn mochte? Weil er...anders war als die anderen Engel, die Crawley einst im Himmel gekannt hatte? Weil er gerade so voller Fehler war? Wahrscheinlich weil sie beide schon irgendwie gleich waren. Voller Fehler und es war Crawley egal, dass Erziraphael ein Engel und er ein Dämon war. Er mochte den Engel, sehr sogar und gerade wünschte er sich nichts sehnlicheres als dass er den Engel in Sicherheit wiegen konnte. Crawley hatte kaum noch Kraft, auch die Kräfte des Einhorns waren begrenzt, doch mit letzter Kraft erhob sich der Dämon in die Lüfte, in der Hoffnung die Arche zu erreichen und Hilfe für das Einhorn zu holen. "ENGEL! WO BIST DU? BITTE SEI AM LEBEN!" "CRAWLEY! DEM HIMMEL SEI DANK, CRAWLEY!" "Engel..." Er achtete nicht darauf als die riesige Welle auf ihn eindrosch und Crawley tief unter die Meeresoberfläche drückte. Panisch blickte der Engel in die Tiefe und dachte nicht nach als er mit seinen weißen Flügeln auf das Meer zuteuerte und untertauchte. ~"Crawley! Crawley, bitte halte durch!"~ Etwas schien in weiter Ferne in einem hellen Ton zu leuchten. Rot. Seine Haare! Der Engel konnte Crawley's rotes Haar ausmachen! Wagemutig stürzte er sich weiter in die Tiefe, erreichte den Dämon als ihre Körper schon in tiefster Dunkelheit eingehüllt waren und in deren Tiefe jeder normale Mensch bereits erfroren wäre. Er hielt den Dämon sanft im Arm doch er bewegte sich nicht. ~"Nein! Crawley! Nein, bitte nicht! Du darfst nicht sterben! Bitte! Es tut mir leid! Ich habe es nicht so gemeint! Crawley, bitte! Halte durch! Ich lasse nicht zu, dass du dein Leben lässt!"~ Und dann legten sich seine Lippen auf die des Dämons, ließen die Kraft des Lebens durch dessen Körper fließen und erhellten für einen Moment die Welt um sie herum in gleißendes Licht. Der Dämon erwachte...und blickte in die wunderschönen himmelblauen Augen eines Engels. Seines Engels. "Erziraphael...du bist...hier..." Selbst unter Wasser war das Lächeln Crawley's nicht zu übersehen und nun musste auch der Engel lächeln. Doch nun war es an der Zeit, die Tiefen des Meeres zu verlassen. Die Wellen drückten unentwegt neues Wasser über ihre Köpfe, was es ihnen fast unmöglich machte, dem Meer und seinen Fängen zu entkommen. Sie hielten einander feste, ließen ihre Hände nicht los. Wenn sie untergehen sollten, dann gemeinsam aber Erziraphael's Geste sollte nicht umsonst gewesen sein. Doch da...in der Ferne...ein helles Licht, was von weitem heranschien und der Dämon wandte seinen Blick in die Richtung. Sofort begriff er, was es war...und dass es ihn suchte. Er zog den Engel am Arm und brachte ihn dazu, dem Dämon zu folgen. "Wir sind auf dem Weg! Wir kommen zu dir!" Und da war es. In strahlendes Licht getaucht kam das Einhorn auf sie zu, huschte unter beiden Wesen hindurch und als es einen Satz an die Oberfläche mit ihnen gemeinsam machte, hatten sowohl Crawley als auch Erziraphael auf dem Rücken des Einhorns Platz genommen. "Dem Himmel sei Dank! Du bist am leben! Verzeih, dass ich dich den Wellen überlassen habe, mein lieber Freund! Ich wollte Hilfe holen, aber...ich war wohl zu schwach." Das Einhorn stand mit den Hufen genau auf der Wasseroberfläche als diese ganz normaler Boden sei. Der Dämon streichelte sanft die strahlend weiße Mähne des Wesens und zollte so seine tiefste Dankbarkeit. "Ich stehe in deiner Schuld! Aber nun...sollten wir zur Arche zurückkehren!" "Ja, das sollten wir durchaus! Aber sieh nur, Crawley! Der Sturm lässt nach!" "Sieht so aus! Na los, wir müssen in diese Richtung! Halt dich gut an mir feste, Erziraphael!" Dann wäre der Engel beinahe wieder ins Wasser geplumpst weil er fast vergessen hätte, sich an Crawley festzuhalten und als er dessen Hüften eng umfasste, um den Halt nicht zu verlieren, merkten sie beide, wie ihnen vor Verlegenheit und der ungewollten Nähe die Röte ins Gesicht stieg. *~* Als sie die Arche erreichten, lag das Meer still und friedlich da. Der Sturm hatte nachgelassen und der Himmel war voll von wunderschönen Sternen in allen Farben, die der Himmel je Preis gegeben hatte und sowohl Engel als auch Dämon schauten fasziniert zum Horizont als sie langsam auf die Arche zugaloppierten. "Es ist...wunderschön, nicht wahr?" "Ja, das ist es durchaus! Crawley?" "Ja, Engel?" "Es...es tut mir leid...was ich zu dir gesagt habe." "Entschuldige dich nicht, Engel. Es ist in Ordnung." "Aber...ich meine es ernst." "Ich weiß. Und ich verzeihe dir." "Nimmst du mich überhaupt ernst?" "Durchaus, Engel. Glaub mir. Ich war schließlich...auch mal ein Engel und habe genauso gedacht wie du." "Ich...ich vergaß." "Schon gut. Das ist lange her." "Es muss schlimm sein...verdammt zu werden." "Es ist gar nicht so schlimm wenn man sich daran gewöhnt hat." Es folgte keine Antwort von Seiten des Engels aber er sah das zufriedene Lächeln, welches auf dem Gesicht des Dämons herrührte. "Wir sollten das Einhorn wieder zu seinem Partner auf die Arche bringen, meinst du nicht auch, Erziraphael?" "Durchaus! Auf jeden Fall!" Zum Glück sah Crawley in jenem Moment nicht, wie der Engel rot wurde als er das Lächeln des Dämons erhaschte. *~* Der Engel stand da, die Hände verschränkt und blickte lächelnd in Crawley's Richtung als dieser sich von den beiden Einhörnern verabschiedete. Die Sonne stand grell am Himmel, die Flut hatte sich gelegt und Wüstensand erstreckte sich viele Kilometer vor ihnen, doch die Oase bot ihnen zumindest für eine geraume Zeit einen Zufluchtsort, nachdem die Arche aus dem Meer, was von der Sintflut übrig geblieben war auf Land stieß und Noah sowie seine Familie mit den Tieren von Bord gehen konnte. Crawley hatte sich die schwarze Robe tief ins Gesicht gezogen, die Sonne brannte heiß auf seinen Wangen und seine roten Haare leuchteten als sie von den warmen Strahlen durchzogen wurden. Er streichelte den Einhörnern ein letztes Mal durch die prachtvollen Mähnen bis er sich abwand und sich zu Erziraphael gesellte. "Es fällt dir durchaus schwer zu gehen, oder?" "Naja, ich habe die beiden schon sehr ins Herz geschlossen aber ich denke, dass Noah sich gut auf seiner Farm, die er bauen möchte um die Einhörner kümmern wird. Nochmal will ich die beiden nicht getrennt sehen." "Es war sehr mutig von dir, dein Leben für dieses heilige Wesen zu opfern. Ich habe mich wohl in dir getäuscht, Crawley." "Das tun viele, Engel." "Ich...ich denke, du bist gar kein so schlechter Dämon, wie ich Anfangs dachte. Auch wenn du eine Schlange bist." "Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun. Ein Verführer bin und bleibe ich trotzdem." Dabei warf er dem Engel ein verfüherisches Lächeln zu, dieser schaute allerdings verlegen weg. "Ich habe mich noch gar nicht bei dir für die Rettung bedankt." "Solltest du auch besser nicht, Crawley! Wenn meine Leute das da oben erfahren..." "Keine Sorge, von mir erfährt keiner ein Sterbenswort. Wie hast du das überhaupt angestellt, Engel? So unter Wasser?" Crawley ahnte schon die Antwort und zog lassiv eine Augenbraue hoch, doch der Engel schüttelte nur unsicher den Kopf und hob die Schultern. "Ehm...Handauflegen? Ätherisch halt!" "Bring ich dich gerade ein wenig aus der Fassung?" "Ein wenig ja, deswegen bitte ich dich damit aufzuhören!" "Schon gut, ich höre auf." "Was wirst du jetzt tun, Crawley?" "Ich denke, ich werde mir die Welt ansehen, wie sie jetzt ist. Dein Herr hat sich auf jeden Fall an sein Versprechen gehalten." "Dass er den Menschen einen Regenbogen schenkt?" "Das auch! Aber in erster Linie, dass die Welt wieder zu einem wunderschönen Ort voller Leben erblüht." "Hast du denn...deine Meinung zum unergründlichen Plan des Allmächtigen mittlerweile geändert, Crawley?" "Nicht wirklich, Engel. Ich bin immer noch ein Dämon. Aber ich habe zumindest eine gute Idee davon!" Damit zog der Dämon los hinaus in die Welt während der Engel ihm lange nachschaute. Es sollte nicht lange dauern, bis sie sich wiedersehen würden. Sie würden sich noch oft treffen, so viel war sich auch Erziraphael sicher. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war...freute er sich sogar schon sehr auf ein Wiedersehen mit dem Dämon. Vielleicht war Crawley gefallen aber die Erfahrung auf dem endlosen Meer hatte ihn eines gelehrt. Und zwar dass es immer noch Hoffnung gab. Auch für ihn als Dämon und er sah es positiv. Eher weniger ein Engel, der gefallen war aber sich seinen Weg vage nach unten geschlendert hatte und wenn man einmal unten war, welcher Weg blieb einem dann noch? Der einzige Weg, und zwar nach oben! Crawley lächelte bei dieser Erkenntnis und während er bemerkte, wie sein Schatten hinter ihm herkroch, dachte er nach. "Ich sollte meinen Namen ändern. Crawley klingt...so kriecherisch. Crowley! Ich glaube, daran könnte ich mich gewöhnen!" *~ Fin ~* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)