(nicht ganz so) alternative streunende Hunde von Feuchen (Bungou Stray Dogs - One-Shot Sammlung) ================================================================================ A complete strange world [-halb- Ranpo/Chuuya] ---------------------------------------------- In dem Moment, als er in einem merkwürdigen Gebäude landete, wusste Chuuya, dass er es hasste. Eigentlich war es nicht einmal das. Warum musste er immer an solche dämlichen Genies geraten? Seine Augen richteten sich auf Ranpo, der ein wenig den Kopf schief legte und den Stiel eines Lutschers zwischen seinen Fingern bewegte. „Wo sind wir hier?“, brummte er den anderen an. „Akuuu~!“ Bevor Chuuya auch nur eine Antwort von dem Meisterdetektiv bekommen konnte, sahen sie beide nach vorne und er blinzelte, als er fast von Akutagawa überrannt wurde, der an ihm vorbeilief, während er einen Haarreif mit großen, flauschigen Ohren auf dem Kopf trug. „Wa–“, fing Chuuya an, blinzelte dem Jüngeren hinterher, der um eine Ecke verschwand, „sag mir, dass du gerade nicht Akutagawa gesehen hast.“ Das musste er sich eingebildet haben. „Oh, ich habe ihn auch gesehen“, sagte Ranpo mehr als beiläufig schmunzelnd, „mit süßen, flauschigen, weißen Hasenohren.“ Chuuya verdrehte die Augen. Dieser Kerl war merkwürdig. Mehr als merkwürdig. Und er fragte sich gerade wirklich, ob es besser war, mit ihm oder Dazai hier festzusitzen. Oder was schlimmer war. „Akutagawa, komm her!“, drang eine Stimme zu ihnen, noch bevor sie kurz darauf Atsushi sahen, der auf sie zu rannte und schließlich vor ihnen stoppte. „Atsushi~ was machst du denn hier?“, fragte Ranpo fröhlich nach, legte den Kopf in den Nacken und hatte seine Arme dahinter verschränkt, „oh, süßer Schwanz.“ Chuuya musterte den Meisterdetektiv skeptisch, bevor er zu Atsushi blickte, der, passend zu seinem Image als Tigerjunge, einen schwarz-weiß gestreiften Schweif besaß, den er lustig hin und her schwenkte. „Hiii! Habt ihr Aku gesehen?“, grinste Atsushi sie breit an. „Der ist da lang“, sagte Ranpo und deutete in die Richtung, in die Akutagawa gerade gelaufen war. „Oh, danke! Ihr solltet euch übrigens beeilen und euch umziehen!“, sagte Atsushi noch, bevor er an ihnen vorbeirannte, „oder wollt ihr so zur Hochzeit kommen?“ Bevor einer von ihnen Atsushi auch nur noch etwas fragen konnte, war der Tigerjunge bereits um die nächste Ecke verschwunden, wo vorher Akutagawa hin verschwunden war. „Was für ´ne Hochzeit?“, fragte Chuuya nach und musterte seinen Begleiter, „wo sind wir hier, verdammt?“ „Ich habe keine Ahnung“, erwiderte Ranpo und zuckte mit den Schultern, „vielleicht sollten wir mal sehen, ob wir etwas herausfinden?“ Chuuya blickte ihn argwöhnisch an, zuckte dann aber mit den Schultern und machte sich daran, den Flur weiterzugehen. Irgendwo würden sie schon herausfinden, was hier gespielt wurde und wieso sich Akutagawa und Atsushi so merkwürdig benahmen. „Du musst aber zugeben, dass es Akutagawa stand, oder?“, fing Ranpo hinter ihm an, worauf Chuuya seinen Kopf etwas zu ihm drehte. „Du meinst die Hasenohren?“, stellte er die Frage, seufzte allerdings nur, „er sieht niedlich damit aus. Kannst du dir einen Killer der Mafia mit Hasenohren vorstellen?“ „Hmmm“, machte Ranpo und schloss zu ihm auf, lutschte an seinem Lutscher herum, „wer weiß, was Akutagawa und Atsushi für merkwürdige Kinks haben, wenn sie nicht arbeiten.“ Chuuya drehte den Kopf zu ihm um, hob eine Augenbraue und schüttelte dann den Kopf. „Darüber will ich nicht nachdenken.“ Was Akutagawa in seiner Freizeit tat, ging ihn nichts an. Und er dachte eigentlich auch, dass der andere noch zu jung für so etwas war. „Akutagawa und Atsushi sind auch nicht jünger als Dazai und du damit angefangen habt“, murmelte Ranpo vor sich hin, worauf Chuuya erschrocken stehenblieb und dem Meisterdetektiv nachsah, der erst bei der Tür zum nächsten Zimmer stoppte, „was?“ „Was hat dieser Idiot dir erzählt?“, brummte Chuuya und stapfte ihm schließlich nach. Eigentlich dachte er, dass das, was zwischen ihnen privat war, auch privat blieb. Andererseits redete er hier von Dazai. Was hieß für den schon privat? „Och ... wir haben ein paar Gespräche“, grinste Ranpo und legte den Kopf wieder in den Nacken, „du hast ein paar interessante Fetische, Chuuya.“ „Ich bringe ihn so etwas von um“, grummelte Chuuya vor sich hin, öffnete schließlich die Tür vor ihnen, um nicht weiter auf Ranpo einzugehen, sondern sich um ihr Problem zu kümmern. „Chuuyaaa~!“ Bevor er auch nur reagieren konnte, spürte er, wie er von viel zu langen Armen umschlungen wurde und er geradewegs an die Brust von jemandem gedrückt wurde. „Urgh ... was ... lass mich los, verdammt!“ „Dazai? Was– was hast du an?“, fragte Ranpo hinter ihm nach, worauf er langsam von seinem ehemaligen Partner losgelassen wurde, so dass er ihn musterte. „Was? Wenn mein süßer Chuuya schon heiratet, muss ich mich doch entsprechend kleiden!“, grinste Dazai vor sich hin. Chuuya blinzelte ihn einfach nur an. Sprachlos. Nicht nur aufgrund dessen, was Dazai gesagt hatte, sondern auch, dass er gerade ein schrilles, gelbes Katzenkostüm trug, an dem ein langer, flauschiger Schweif umher baumelte. Und er dachte, Akutagawa und Atsushi wären seltsam gewesen. „Chuuya heiratet?“, fragte Ranpo nach und legte den Kopf schief, „aber ich dachte, ihr ...?“ „Das wüsste ich auch gerne ...“, grummelte Chuuya und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Chuuya!“ Oh, oh. Irgendwie wusste er in dem Moment nicht, ob er sich wirklich umdrehen und sehen wollte, wie Ane-san aussah. Nicht, nachdem er Akutagawa, Atsushi und Dazai gesehen hatte. „Ane-san?“, fragte er leise nach, wagte es aber nicht, sich zu ihr zu drehen. „Warum hast du noch nicht dein Outfit an? Oh und Ranpo! Ich erlaube es nicht, dass du so aussiehst! Los, umziehen ihr zwei!“ „Ah ...“, fing Ranpo an, allerdings warf Chuuya ihm nur einen kurzen Blick zu, „ist gut, wir ziehen uns sofort um! Kannst du–?“ „Dazai-kun, kümmerst du dich um ihn?“, fing Kouyou an, während sie Chuuya eine Hand auf die Schulter legte, „ich kümmere mich um Chuuya.“ „Verstanden~“, sagte Dazai breit grinsend, „kommst du, Ranpo?“ „Huh?“, machte dieser etwas sehr überrascht, „langsam würde ich auch gerne mal wissen, was hier vor sich geht.“ „Schön, dass du das ähnlich siehst“, brummte Chuuya und ergab sich seinem Schicksal, indem er sich von Kouyou mitziehen ließ. Dabei kam er übrigens nicht drüber hinweg, sie anzusehen und zu erkennen, dass sie einen Haarreif mit Katzenohren in ihren Haaren hatte, während sie ansonsten aber einen ihrer Kimonos trug. Zumindest halbwegs normal, wie Chuuya etwas ausatmen ließ, auch wenn dieser mit viel zu vielen Kätzchen verziert war. Dennoch es war weit besser als alles, was er vorher gesehen hatte. „Ane-san, was –?“, fing er an zu fragen, wurde aber von einem lauten „shhh“ unterbrochen. „Jetzt halt still und lass mich dich fertigmachen, Chuuya“, sagte sie fröhlich und lächelte ihn verschmitzt an. Es war zumindest nichts Neues für ihn, dass sie sich um sein Outfit kümmerte. Immerhin hatte sie das früher häufiger vor sämtlichen Missionen innerhalb der Mafia gemacht. Teilweise auch von Undercover-Missionen zusammen mit Dazai. Was konnte also schon noch auf ihn zukommen?   Er hätte nicht darüber nachdenken können, was auf ihn zukommen könnte, als er zurück in den großen Saal gebracht wurde. Er hatte zwei Katzenohren in seinen Haaren befestigt und einen ähnlichen Kimono wie Kouyou an, der mit weißen Kätzchen verziert war, zusammen mit einem dunkelroten Umhang. Es war nichts Besonderes, wenn er an das dachte, was ihm schon begegnet war. Es war eher das, was ihn erwartete, als er von Kouyou zurückgeführt wurde und geradewegs in Ranpos Gesicht sah, welcher ein braunes Ganzkörperkostüm eines Otters trug. „Okay, Was?“ „Diesmal hat es Poe wirklich übertrieben ...“, murmelte Ranpo und seine Augenbraue zuckte gefährlich. „Dabei seht ihr soooo süß aus!“, fing Dazai an und seine Stimme quietschte geradezu, „solltest du meinem Chibi etwas antun, Ranpo ...“, mit einem Mal hatte sich Dazais Stimme so verändert, dass es Chuuya an die Zeit erinnerte, wo er noch zu den gefährlichsten Menschen in der Mafia gehörte. „Ich hatte eigentlich nie vor, irgendetwas–“, fing Ranpo an, wurde allerdings unterbrochen, als er ein wenig von Dazai geschubst wurde und geradewegs Chuuya mit zu Boden zog, „– uff!“ Chuuya grummelte und starrte den anderen wütend an. „Musst du gerade sagen! Dazai, ich bringe dich so um!“ „Vielleicht~“, grinste Dazai ihn zwinkernd an, „aber mein Chibi ist viel zu zahm, um jemanden umzubringen, nee!?“ Chuuya starrte ihn an und war sich für einen Moment nicht sicher, was er darauf erwidern sollte. Das war absolut mehr als seltsam. Außerdem war er ein Mitglied der Mafia – sie waren das gefürchteteste Duo innerhalb der Port Mafia – wieso sagte Dazai – ausgerechnet Dazai – so etwas?! „Chuuya?“, hörte er noch einmal Ranpo direkt über sich, bevor er bemerkte, wie alles um ihn herum seltsam verschwommen wurde, bevor er inmitten einer Straße zu sich kam. Zusammen mit Ranpo, der immer noch halb auf ihm saß. „Ranpo. Geh- von- mir runter!“, zischte er den anderen wütend an, „oder ich bringe dich dazu!“ Ranpo zuckte kurz etwas zusammen, rutschte dann aber zurück und stand auf. „Wir sind zurück?“ „Scheint so?“, stellte Chuuya ein wenig fragend fest, „oh und bitte, bleib mir in nächster Zeit fern! Ich habe echt keine Lust so etwas noch einmal durchleben zu müssen!“ „Dabei war es süß“, kicherte Ranpo vor sich hin, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. „Nein. Absolut fucking nein!“, zischte Chuuya ihn an, „oh und ... falls ich dich erwische, wie du irgendjemandem davon erzählst, werde ich dich eigenhändig umbringen!“ „Nope!“, kicherte Ranpo vor sich hin. Chuuya verdrehte die Augen und drehte sich von ihm weg. „Lass mich einfach in Ruhe!“ „Chuuya-san!“ – „Ranpo-san!“ Überrascht drehte er seinen Kopf zur Seite und blinzelte, als er Akutagawa und Atsushi – händchenhaltend – auf sie zukommen sah. Oh Fuck! Konnte dieser Alptraum denn nie enden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)