(nicht ganz so) alternative streunende Hunde von Feuchen (Bungou Stray Dogs - One-Shot Sammlung) ================================================================================ you should be mine [Dazai/Chuuya] --------------------------------- Das leise Geräusch von Schüssen drang an seine Ohren, während er dabei war, die Bestellung für einige Kunden in dem Café vorzubereiten. Chuuya seufzte, während er kurz den Kopf schüttelte. Er war es nicht anders gewohnt, diese Geräusche von Schusswechseln und Kämpfen zu hören. Er selbst wusste sich zu verteidigen, wenn er wirklich musste, auch, wenn er es nicht mochte seine Fähigkeit zu benutzen. Er hatte immer nur vorgehabt ein normales Leben zu führen und er wusste, dass er es damit geschafft hatte, seit er nun seit ungefähr vier Jahren in dem Café in der Innenstadt von Yokohama arbeitete. Das Klima hier war gut, seine Chefin war nett zu ihm und seinen Kollegen und jeder, der in dem Café zu Gast war, liebte die Atmosphäre. Es war einfach eine perfekte Atmosphäre. Auch, wenn Chuuya mehr als gut wusste, dass viele Menschen in Yokohama sich vor denen fürchteten, die besondere Fähigkeiten hatten, weil es normalerweise die waren, die für das Chaos und die Kämpfe verantwortlich waren. „Chuuya-nii.“ Überrascht hob er seinen Kopf und sah zu dem Mädchen, was gerade einmal sechzehn war und ihn still anblickte. „Was gibt es denn, Kyouka-chan?“ Sie zuckte ein wenig mit den Schultern, drehte ihren Kopf zur Seite in Richtung der Gäste und zupfte etwas an ihrer Bluse herum. Chuuya legte den Kopf schief und folgte ihrem Blick, versuchte, zu erkennen, was sie gesehen hatte und seufzte, als er in der Nähe des Eingangs eine Person in einen schwarzen Mantel gekleidet sitzen sah. „Ich kümmere mich darum“, sagte er dann und lächelte Kyouka zu. Sie arbeitete sowieso nur in dem Café, weil sie niemanden mehr hatte und Kouyou – seine Chefin – sie bei sich aufgenommen hatte. Im Gegenzug hatte sie zumindest etwas in dem Café helfen wollen, so weit sie es konnte. Er trat neben den Tisch, an dem der Fremde saß, der in dem Moment seinen Kopf zu ihm drehte. Ein Auge musterte ihn etwas genauer. Die andere Seite seines Gesichts war von Verbänden verdeckt. In gewisserweise fragte sich Chuuya, was ihm passiert war, aber eigentlich konnte es ihm auch egal sein. Diese Stadt war absolut nicht sicher, wenn man zwischen zwei Fronten kam. Erst recht, wenn es in irgendeiner Weise mit der Port Mafia zu tun hatte. Er schüttelte den Kopf. Vermutlich war dieser Kerl nur mal in einen Kampf geraten und von jemandem mit einer Fähigkeit schlimmer verletzt worden. Und vermutlich konnte er froh sein, dass er noch lebte. „Chibikko starrt mich ziemlich an.“ Chuuya blinzelte ein wenig aus seinen Gedanken gerissen, als er die Stimme des anderen hörte. So sehr er sich daran gewöhnt hatte, ihn in den letzten Tagen regelmäßig hier zu sehen, so wenig konnte er sich daran gewöhnen, wie dieser ihn ansprach. Dennoch ließ er sich nichts anmerken und schenkte dem anderen nur ein Lächeln. „Du wirkst, als hättest du einen langen Tag gehabt.“ „Hmhm, wenn du das so sagen willst. Mag Chibi mir Gesellschaft leisten?“ „Falls du es gemerkt hast, ich habe momentan keine Zeit für privates“, erwiderte Chuuya und seufzte ein wenig lauter, „was kann ich dir bringen?“ „Wie lange arbeitest du noch?“ Verwundert über die Frage hob Chuuya eine Augenbraue und musterte den anderen ein wenig genauer, suchte nach etwas, was ihm sagte, dass er sich das gerade einbildete. „Was?“ „Du hast mich bestimmt verstanden, Chuuya~“, erwiderte er nun mit einer erheiternden Stimme, die er die meiste Zeit, wenn er ihn hier beobachtete, nicht für möglich halten würde. Zumindest, wenn Chuuya ihn inzwischen nicht schon ein paar Tage kannte. Also kennen im Sinne von, dass sie ein paar kleinere Gespräche hier und da führten. „Noch ne Weile, willst du jetzt was oder willst du mich nur aufhalten?“, entgegnete Chuuya ein wenig schnippischer, auch, wenn er wusste, dass Kouyou ihn deswegen vermutlich zurechtweisen würde, wenn sie es mitkriegen würde. „Hm, dich“, grinste der andere und zwinkerte ihm kurz mit dem Auge zu, welches nicht von Verbänden verdeckt war. „Wie kommst du darauf, dass ich ein Interesse an dir hätte?“, brummte Chuuya ein wenig vor sich hin und drehte seinen Kopf von ihm weg. Nicht, dass er ihn nicht vielleicht ein wenig interessant fand, wenn man von dem absah, dass er einen guten Kopf größer als Chuuya war, was ihn ziemlich ankotzte. Nein. Unter keinen Umständen wollte er irgendetwas mit ihm anfangen! „Was, wenn ich dir sage, dass ich dir einen ziemlich guten Schutz geben könnte?“, fragte er nach und grinste ihn weiterhin an. „Was für einen Schutz?“, erwiderte Chuuya und hob erneut eine Augenbraue. Außerdem konnte er sich sehr gut selbst verteidigen, wenn es nötig war. So sehr er diese Fähigkeit verabscheute, weil es ihn so anders machte, aber er hatte zumindest damit etwas, was ihn schützen konnte, wenn er es wirklich brauchte. Bevor er wirklich reagieren konnte, spürte er, wie er am Arm zur Seite gezogen wurde und sich mit dem Rücken gegen den Tisch gedrückt vorfand, während sein Gegenüber ihn direkt anfunkelte. „Ich bekomme immer, was ich will, Chuuya. Außerdem könnte ich dafür sorgen, dass diesem Café etwas passiert und deine Freunde darunter leiden müssen.“ „Was–“, fing Chuuya an, starrte ihm entgegen und ballte seine Hände zu Fäusten. Er könnte ihn ganz einfach von sich drücken. Er müsste nur seine Fähigkeit aktivieren. „Ich will nicht, dass du diese Fähigkeit einsetzt, Chuuya.“ Kouyous Stimme hallte in seinen Gedanken wider und er schluckte. Er wusste, was sie meinte. Erst recht, wenn er es aus dieser kurzen Distanz einsetzte. So direkt konnte er jemanden schlimmer verletzen, als er es vermutlich wollte. „Warum habe ich nur das Gefühl, dass du nicht komplett abgeneigt bist, Chibi?“ Genervt verdrehte Chuuya die Augen, als er den Satz hörte. „Ich weiß nicht, was du meinst und jetzt lass mich los!“ Etwas in ihm versuchte, nach außen zu kommen, und sein ganzer Körper fühlte eine gewisse Spannung. Nein. Er durfte diese Fähigkeit nicht einsetzen. Er würde diesen Idioten vor sich zerschmettern. Erst recht, wo er scheinbar sowieso so schwach und zerbrechlich aussah. Kouyou hatte es ihm gesagt. Wenn er ein normales Leben führen wollte, durfte er dieser Fähigkeit nicht nachgeben. Die Lippen dieses Kerls verformten sich zu einem breiteren Grinsen, worauf Chuuya ein wenig verwundert zurücksah. Spürte dieser Kerl nicht, was in ihm abging? Dass er kurz davor war, seine eigene Fähigkeit zu aktivieren und ihm zu schaden? Hatte er keine Angst, dass er ihn angreifen und verletzen konnte? Oder sogar mehr? „Chuuya“, fing er erneut an und legte ihm nun einen Finger auf die Lippen, so dass Chuuya einfach nur verwirrt zurück starrte. „Du wirst keine Möglichkeit haben, mich mit deiner Fähigkeit zu verletzen.“ Immer noch verwirrt sah er zurück, wollte gerade etwas sagen, als er die Lippen des anderen auf seinen spürte. Dieser Idiot küsste ihn!? Für wenige Sekunden war er einfach nur geschockt, verengte dann aber nur seine Augen und gab ihm einen heftigen Tritt, so dass er nach hinten zurückflog. „Mach das nie wieder!“ „Chuuya!“ Er zuckte zusammen, als er Kouyous Stimme hörte, allerdings weniger, weil sie wütend klang, sondern eher, weil in ihrer Stimme etwas Erschrockenes nachwirkte. Bevor er sich auf irgendwas konzentrieren konnte oder etwas zu diesem Kerl sagen konnte, spürte er den Lauf einer Waffe an seinem Kopf, weswegen er überrascht die Luft einsog. Seit wann waren solche Typen in dem Café? Wieso hatte er sie vorher nicht bemerkt? „Chuuya Nakahara ...“ Seine Augen richteten sich auf den Kerl, der ihn vorher geküsst hatte und er bemerkte, wie sich dessen freies Auge etwas verdunkelte. Huh. Wer war dieser Kerl überhaupt? „Was–“, „Was soll ich mit ihm machen, Dazai?“ Chuuya sah mit einem Seitenblick zu dem Typen, der hinter ihm stand und ihm die Waffe an den Kopf hielt. „Du kannst ihn nicht töten.“ Langsam sah er wieder zu dem anderen, zog seine Augenbrauen zusammen. Wer war der andere? „Wer bist du?“ „Die Antwort will ich dir geben, wenn du mir eine Frage beantwortest, Chuuya“, sagte er und sah ihn inzwischen mit einem ernsten Gesichtsausdruck an, „du besitzt eine besondere Fähigkeit, nicht wahr?“ „Wer will das wissen?“, brummte Chuuya und verengte nur mehr seine Augen. Er hatte so ein Gefühl, dass es eh nichts brachte, es abzustreiten. „Ich bin Osamu Dazai ... und du solltest dir überlegen, ob du dich mit mir anlegst, weil das heißt, dass du dich mit der Port Mafia anlegst ... Chuuya.“ Seine Augen weiteten sich, als er das hörte. Wieso war dieser Kerl, wieso gehörte Dazai zur Port Mafia? Wieso jemand wie er? „... Was hast du vor?“ „Nichts“, erwiderte Dazai und zuckte schließlich mit den Schultern, grinste wieder, „einzig und allein, dass ich dich einladen darf. Du kannst entscheiden, was wir machen.“ Mit einem kurzen Blick sah er an Dazai vorbei und zu Kouyou. Wenn er sich weigerte, würde er sie in Gefahr bringen. Und Kyouka ... und jeden anderen, der hier arbeitete. Er wusste immerhin genug, um zu wissen, zu was die Port Mafia im Stande war. „Na schön“, seufzte er schließlich und winkte ab, „aber wenn du mich noch einmal küsst, werde ich dich töten. Mir egal, wer du bist oder zu wem du gehörst!“ „Es wäre mir ein Vergnügen, wenn du mich tötest, Chuuya~“, hörte er Dazai noch sagen, worauf er nur ein wenig fragender eine Augenbraue hob. An was für einen Verrückten war er da geraten?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)