How i became friends with an orcish warlord von abgemeldet (A story of an abnormal friendship) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- "Maraska!" Zornerfülltes Gebrüll erfüllte die, ehemals so grüne, saftige und friedvolle, Wiese und erreichte schließlich die Person für die es gedacht war. Ein süffisantes Grinsen umspielte die mit Fangzähnen umrahmten Lippen, ein Lachen folgte, mächtig und bedrohlich. Einzelne Blutstropfen rinnen über die Schneide der mächtigen Streitaxt, die zur Erscheinung ihres Besitzers passte. In regelmäßigen Abständen kullerte ein Tropfen von der Klinge hinab und färbte die grünen Grashalme rot, blutrot. Kapitel 1: Angenehmer Frühlingstag ---------------------------------- Ein fröhliches Liedchen auf den Lippen summend, betrachtete die junge Frau wie ihre Kräuter und Gräser unter dem Einfluss ihres Stößels zu einem grünlichen Pulver wurden. Zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Mühen nicke sie und erhob sich von dem hölzernen Stuhl, begleitet von einem Knarzen, dass offenlegte das dieser Stuhl schon bessere Tage gesehen hatte. Der melodische Summton erfüllte hingegen den Raum in einem Versuch das Ächzen des Möbelstückes zu übertönen, zusammen mit einigen Strahlen goldgelbenen Lichts, welches durch die beiden geöffneten Fenster fiel, tauchte es das Zimmer in eine harmonische Frühlingsatmosphäre. Die laue Brise die durch den Raum wehte schien die Szenerie untermauern zu wollen, sorgte aber lediglich dafür das sich die restlichen Pflanzenteile auf dem Tisch langsam auf den zu schwebten. „Nah!“ Mit flinken Fingern schnappte sie sich die verbleibenden Blätter und stapfte in die andere Zimmerecke um sie sofort sicher in einer hölzernen Schachtel zu verstauen. Neben dem Regal das sich ähnlich wie der Stuhl beschwerte als die Kiste darauf platziert wurde, befand sich ein Bett das sich der restlichen Möblierung, in Sachen Haltbarkeit und Geräuschen, anschloss. Dennoch schien alles standzuhalten, die Pflanzen in einfachen Tontöpfen, einige kleine Kisten und etwas Geschirr schienen das Gewichtsmaximum jedoch bereits auszureizen. Viel besaß die selbsternannte Heilerin und Kräuterexpertin nicht, nicht einmal das was sie als Heim bezeichnete war in einem vollwertigen Zustand vorzufinden. Vor einigen Jahren hatte sie diese halbe Ruine vorgefunden, scheinbar ein verlassenes Müllershaus, die meisten Zimmer missten ein Dach oder ganze Wandteile. Lediglich ein Zimmer war in einem bewohnbaren Zustand gewesen, völlig ausreichend für eine Person ohne größere Ansprüche wie Lisea eine war. Ab und an musste man das ein oder andere flicken doch boten sich auch andere Möglichkeiten durch die unbewohnbaren Räume des Hauses. So hatten sich einige Flächen als wertvoller Boden für diverse Kräuter und Gemüsesorten angeboten und sorgten so immerhin für ihr Überleben. Ein paar Tomatensträucher, manchmal Kartoffeln und die restlichen Pflanzen wurden zu verschiedenen Mischungen oder Pulvern die sie meistens in den umliegenden Dörfern und der nächsten Stadt verkaufte, in knappen Mondläufen flechtete sie auch Körbe aus dem Schilfgras das am Ufer des nahen Flusses wuchs. Sorgfältig füllte sie das soeben erstellte Pulver in ein Glasfläschchen, das einzige das sie besaß, mischte etwas Wasser dazu und schüttelte es vorsichtig. Anschließend wickelte sie dieses in ein zerfleddertes Tuch und verstaute es in einem weiteren Kästchen. Ein wohliger Seufzer erklang als sie sich nach getaner Arbeit streckte, zum Fenster ging und einen Blick hinaus warf. Ein herrlicher Tag um zu Faulenzen, Schabernack zu treiben oder einen etwas ruhigeren Arbeitsrhythmus einzulegen. Wie zur Bestätigung dieser Szenerie bahnte sich ein weitere Windhauch seinen Weg durch das Fenster und zerwühlte sie strohblonden Haare der Hausbesitzerin, beinahe beleidigt schloss diese das Fenster und bewaffnete sich mit einem Korb bevor sie über die Türschwelle trat. Als die schwere Holztür in das leicht verrostete Schloss fiel, machte sie den Eindruck als würde sie jeden Moment aus den Angeln fallen, doch hielt sie scheinbar sicher und standfest. Das Einzige was in diesem Haus nicht knarzte und knackte waren vermutlich Liseas Knochen, diese waren aus einem besonderen Holz geschnitzt, aus dem eines Überlebenskünstlers. Unfreiwillig bogen sich die Grashalme nieder als die Lederschuhe über sie marschierten und ihre Herrin zum Fluss führten, nur gut hundert Meter entfernt war er und einer der Hauptgründe warum sie sich diesen Ort als neue Heimat auserwählt hatte. Er diente als Wasserquelle, Waschmöglichkeit und Erntefeld für das Schilfrohr da schließlich in ihre Körbe verarbeitete wurde. Normalerweise behielt sie diese Flechtwaren für sich selbst, auch weil sie zumeist nicht so gut gefertigt waren das man sie hätte feilbieten können, für die eigene Nutzung reichten sie jedoch meistens aus und der Rest des Notwendigen besorgte sie sich einmal in der Woche auf dem Markt in der nächsten Stadt. Meistens bestanden diese Notwendigkeiten aus Lebensmitteln, in guten Wochen konnte sie sich auch Seifen, Nähzeug oder gar ganz neue Kleidungsstücke von niedere Qualität leisten, die letzten Wochen waren solche gewesen. Glücklich hatte ihr das schwankende Wetter des Frühjahrs mitgespielt und ihre Kräutermittel hatten sich gut verkauft, nach all den Jahren war auch ihr Ruf in der Umgebung positiv genug das man ihr und ihren Salben und Pulvern vertraute. Am seichten Wasser angekommen entledigte sich die junge Frau zuerst ihrer Schuhe, dann krempelte sie sich die Leinenhosen bis über die Knie hoch und setzte den ersten Fuß in das Wasser, angenehm kühl war das Wasser das die Strömung von den Bergen brachte. Langsam folgte der zweite Fuß, sie genoss das Gefühl das von ihren Zehen durch den gesamten Körper schoss und ihre Lebensgeister weckte, es motivierte etwas zu tun. Das zufriedene Lächeln das sich soeben auf ihren Lippen breitgemacht hatte verschwand sogleich wieder als sie eine kaum merkliche rötliche Spur zwischen den Schildgräsern sah. Sie konnte sich denken das es sich dabei um Blut handelte, die Frage war nur wessen Blut? Ohne viel Zeit zu verschwenden ließ sie ihrer Neugierde freien Lauf und stapfte durch den Uferschlamm auf die Spur zu, plötzlich fluchte sie. „Was zum...?!“ Ein pochender Schmerz fuhr durch ihren linken großen Zeh, suchend blickte sie in das seichte Wasser um die Ursache dieser Gemeinheit auszumachen und entdeckte nach wenigen Sekunden einen Stiel aus dunklem Holz, stabil und fremdartig. Weitere leise Flüche murmelnd starrte sie das Ding an und sah das das eine ende des Stiels im Schlamm feststeckte, wenigstens würde es dann nicht so schnell wieder verschwinden wie es aufgetaucht war. Die Existenz des Dinges wurde gedanklich vermerkt doch das Blut ging vor, nicht das sie einen Verletzten, möglich sogar einen Toten wegen solch eines Fundes ignorieren würde. Langsam kam die Heilerin der Spur näher und schob vorsichtig das Schilf beiseite, etwas wenig Achtsamkeit und diese Dinger konnten gemeine Schnittfallen sein. Es war beinahe unmöglich die Quelle der Blutspur zu übersehen, ein großer, massiger Körper lag zwischen den hohen Pflanzen und hatte sich dorrt verhangen, sie hatten ihm kleinere Schnittwunden zugefügt doch die Ursache für das starke Bluten fand sich nicht dort. Vorsichtig begann Lisea den Körper freizulegen, grünliche Haut, Muskeln, Hauer, leicht ergraute Haare und ein Ring in der Nase. Voller Überraschung klappte ihr Mund auf, ohne Zweifel, es musste sich um einen Orc handeln. Nicht das sie je einem dieser Wesen begegnet wären aber sie hatte genug darüber gelesen und welche anderen Wesen würden wohl so aussehen? Noch überraschender war jedoch sein auftreten in diesem Land, Asgoran war ein kleines und kaum bedeutendes Land das am westlichen Rande des Kontinents sein Dasein fristete und hauptsächlich von Handel mit Fisch und Weizen lebte. Selten gab es größeres Auftreten fremder Rassen oder Völker, geschweige den einem Volk wie den Orcs den man Kriegsdurst und Gewaltbereitschaft nachsagte. Schließlich klappte ihr Mund wieder zu und sie besann sich wieder, ihre Augen suchten nach der Ursache des Blutes und fanden sie in Form einer Schnittwunde, quer über die Brust gezogen. Die verwendete Waffe hatte die Lederrüstung durchtrennt und trotzdem eine beeindruckende Tiefe im Fleisch dieses Mannes erreicht, wer auch immer hierfür verantwortlich war schien eine ungeheure Stärke oder hochqualitative Waffen zu besitzen. Noch immer etwas perplex und reserviert hob sie die Hand über den halbgeöffneten Mund, die Hauer am äußeren Rande der Zahnreihen waren durchaus furchteinflößend. Dennoch konnte sie ein erleichtertes Lächeln nicht unterdrücken als sie den schwachen aber noch immer stetigen Atem spürte den dieser Mann ausstieß. „Sehr gut.“ Ein Blick fiel zurück auf den Fluss, dann ihr Haus. „Nicht gut...“ Kam es sofort von ihren Lippen. Die Realisation das sie diesen Orc in ihr Haus schleppen musste um ihn anständig zu behandeln sorgte für etwas Nachdenklichkeit und Hilflosigkeit. In einem Anflug von Ideenlosigkeit griff sie den Körper und versuchte ihn wenigstens einige Meter zu bewegen, bereits nach gut einem musste sie jedoch aufgeben, er wog bestimmt über 150 Kilogramm und das bei seiner Größe. Langsam wandelte sich die Nachdenklichkeit und eine dezent entnervte Heilerin trat nachdenklich den Rückweg zu ihrem Haus an um wenigstens die große Wunde bestmöglich zu versorgen. Ganz in Gedanken vergaß sie ihre Schuhe und die hochgekrempelten Hosen, wenige Minuten später kehrte sie mit einem Tontöpfchen und einem Leinenhemd zurück das sie in fachgerechte Stücke geschnitten hatte um es als Verband zu nutzen. Einmal atmete sie tief ein und wendete ihre gesamte Kraft auf um einige weitere Meter rausschlagen zu können, je weniger er im Wasser war desto besser. Nach einer weiteren Anstrengung von drei Metern waren ihre Kräfte jedoch endgültig am Ende und der Bewusstlose nur noch mit den Beinen im Wasser, genug um die wunde sicher zu verarzten. So beschlossen wusch sie den Schnitt mit einem Wasser-Alkoholgemisch aus und trug ihre selbstgemachte Salbe auf. Das Anlegen des Verbandes hingegen stellte eine größere Herausforderung dar, sie konnte ihn weder umdrehen noch ordentlich anheben um einen klassischen Verband zu nutzen. Diesmal stemmte Lisea die Hände in ihre nicht ganz so breiten Hüften und seufzte geräuschvoll um ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen. „Warum muss es ein 150 Kilo Orc sein, warum keine Elfe oder ein Troll?“ Eine rein rhetorische Frage, dennoch keine Hilfe um diese Situation zu lösen. Während all des Nachdenkens trocknete sie sich wieder ihre Füße ab und zog die Schuhe an, plötzlich erhellte sich ihre Miene. Eine Idee, keine perfekte aber für diese spontane Situation sicher eine der Besseren. In der Nähe gab es ein kleines Bauernhaus samt Bauernfamilie, nette Leute und eine grobe Bekanntschaft durch den verkauf ihrer Kräutermischungen. Wichtig jedoch war das sie zwei Pferde besaßen, eigentlich waren sie als Hilfe für den Ackerbau und das transportieren von Waren gedacht, vielleicht aber ließe sich der Farmer davon überzeugen ihr eines davon für einige stunden auszuleihen. Eine passende Ausrede würde sich sicher finden, er würde es sicher nicht gutheißen das sie einen Orc aus dem Fluss ziehen wollte, zudem mit Hilfe seines Gauls. Ein Versuch war es wert wie die junge Frau befand und sie begann damit den muskulösen Körper des Bewusstlosen hinter den Ufergräsern zu verbergen, sicher war sicher und diese paar Stunden sollte er noch überleben, schließlich sagte man über diese Wesen das sie zu den zähsten gehörten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)