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Miraculous Ladybug ~ Wahre Lügen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nyappy Halloween!!!

Geisternacht - oh herrliche Gruselnacht!!!
Die schönste Zeit im Jahr... zumindest für mich!!!
Schon seit Wochen pilgere ich in mein zweites Wohnzimmer und lasse mich inspirieren. Man sollte es nicht glauben, aber viele Teile dieser FanFiction habe ich tatsächlich dort erdacht... wovon rede ich? Kennt ihr den Europapark bei Rust? Ich liebe die Helloween Zeit dort und vor allem die Kürbissuppe!!! Da könnt ich mich reinlegen - zum Glück hab ich das Rezept XD

...aber ich schweife voll ab XD
Hab nur soooo gute Laune und hoffe euch nun auch ein Lächeln ist Gesicht zaubern zu können!
Ich liebe Kapitelnamen die ich mit bestimmten Situationen verbinden kann und diesmal ist es mal wieder der Fall... vielleicht kennt ja jemand die Quelle?!

Eine schaurig-schöne Nacht euch!!! Komplett anzeigen

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Shall we dance?

~Adrien~

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„Chat… ich… ich glaube… ich glaube ich liebe dich… aber… ich weiß nicht ob das in Ordnung ist so zu fühlen… mit deinen Gefühlen für Ladybug… und meinen für Adrien…“

Ihre Worte hallten in seinen Ohren wieder und dem Pariser Helden stockte der Atem. Sie liebte ihn? Sowohl als Adrien, wie auch als Chat Noir? Einerseits Makellos und auf der anderen Seite unperfekt.

Hatte er sie heute Morgen zwingen wollen es seinem realen Ich gegenüber zuzugeben und jetzt gestand sie es seiner katzenhaften Präsenz einfach so?

Der Kater schluckte. Zum Glück trug er Handschuhe, denn seine Hände fühlten sich schwitzig an, so aufgeregt war er. Er versuchte ruhig die Atmung wieder aufzunehmen, doch sein Herz polterte in seiner Brust, sodass es unmöglich schien. Eine unbändige Freunde überwallte ihn… eine die er irgendwie nicht verstand. Wieso machte ihn dieses Liebesgeständnis so euphorisch? Würde Ladybug vor ihm stehen, könnte er nicht glücklicher sein. Am liebsten wollte er das Mädchen vor sich packen und mit ihr durch den Raum tanzen. Aber da waren noch ihre Tränen. Tränen der Verunsicherung. Wie Chat Noir quälte sich seine Klassenkameradin mit der Frage ob es wirklich in Ordnung war, sich in zwei Menschen zu verlieben? Gut, er konnte Marinette schlecht sagen, dass ihre Sorge unbegründet war. Schließlich war er Adrien. Zu gern würde er es ihr ins Gesicht schreien. Doch das konnte und vor allem durfte er nicht. Was sagte seine Partnerin immer: Ihre geheime Identität musste unter allen Umständen gewahrt bleiben.

Also zwang sich der Kater zur Ruhe. Fühlte in sich nach und fand nichts als weiterhin ungestüme Freude über die Worte der Bluenetten. Das sie weinte tat ihm weh. Wieso schien es ihm leichter zu fallen, das Unmögliche zu akzeptieren? Wo er doch der gepunkteten Heldin Loyalität geschworen hatte… war er wirklich so wankelmütig? Darüber konnte er sich später noch den Kopf zerbrechen. Jetzt in diesem Moment wollte er nichts mehr, als Marinette Halt zu bieten. Sie so aufzufangen wie sie es bei ihm getan hatte. Ihre Angst und Bedenken zerstreuen.

„Marinette…“ Mit leiser fester Stimme erreichte er ihr Herz und die verängstigen schwimmenden Augen wandten sich ihm zu. Chat Noir hatte das Mädchen schon lange nicht mehr bei ihrem Namen genannt. Sie war so schön und stark wie eine Prinzessin, dabei gleichzeitig auch zerbrechlich und zart wie eine Blume. Doch genau jetzt musste er ihren Namen sagen, damit sie sicher sein konnte gemeint zu sein. Ihr alle Sicherheit zu geben die sie im Moment brauchte. Gleichzeitig war es auch genau das was der Pariser Held wollte. Nervös leckte er sich über die Lippen als er sich zu Marinette hinunter beugte. Wie ein kostbares Od berührte er sie, nahm umsichtig ihren Kopf in seine Hände und näherte sich diesen samtig schimmerten Lippen, die den Kater anzogen und allein die Vorstellung diese gleich zu küssen ihm schier wahnsinnig werden ließ. Das Mädchen hatte ihn beobachtet und schloss nun erwartend die Augen. Sie wollte es genauso sehr wie der junge Mann mit den Katzenohren. Explosionsartig fluteten allerlei Emotionen seinen Körper, als sich sachte ihre Münder aneinanderlegten und im selben Moment wusste Chat Noir, dass er Marinette nie wieder aufgeben konnte. Ihm wurde ganz schwindelig und so drückte er den zarten Körper der Bluenetten gegen die Wand neben dem Fenster, ein Bein zwischen den ihren. Sie seufzte ergeben und ließ es mit sich geschehen, schlang nur die Arme wieder fester um seinen Hals. Noch immer liefen stumme Tränen über ihre Wangen. Chat Noir wollte sie zum versiegen bringen… unter allen Umständen. Er entließ den Kopf der Bluenetten in Freiheit, schob einen Arm um ihren Nacken und stützte sich mit dem Anderen gegen sie Wand. Der Kuss wurde leidenschaftlicher. Ihre weiche Brust drückte sich beim atmen gegen seine und der Blonde musste sich zusammenreißen, dass nicht die Gier gleich hier und jetzt über seine Klassenkameradin herzufallen ihn übermannte. Den diese Schwäche konnte signalisieren, dass er nur auf ihren Körper aus war, der momentan erbebte und genau das entsprach nicht der Wahrheit. Natürlich erregte den Kater diese zierliche Gestalt, sogar sehr… auch jetzt spürte er wie das Blut aus seinem Kopf abgezogen wurde und sich in seinen Lenden sammelte. Unmöglich das Marinette es nicht bemerkte… doch Chat Noir würde standhaft bleiben… er würde…

Marinette seufzte gegen seine Lippen und der junge Mann warf schwer atmend den Kopf in den Nacken. Mit geschlossenen Augen zählte er langsam bis zehn ehe er zu dem bibbernden Mädchen sah, welche ihn unsicher anblickte und schamhaft errötete. Beherrsch dich Adrien, fauchte sich der Pariser Held selber zu, spürte wie die Bluenette ihre Arme von ihm nahm und flach gegen die Wand legte. Warum musste sie so verführerisch aussehen? Mit ihren leicht ängstlichen Rehblick und dieser Brust, die sich hektisch hob und senkte. Genauso wie die seine.

Behutsam entfernte Chat Noir den Arm aus ihrem Nacken und legte drei Finger an das Kinn des Mädchens, drehte ihren Kopf sachte von links nach rechts und wieder zurück und küsste ihr die Tränen weg. Bei jeder Berührung seiner Lippen zuckte die Dunkelhaarige zusammen. Sie hatte die Augen geschlossen und wirkte wie ergeben in ihre Situation und doch auch ängstlich. Der Kater konnte nicht anders. Er musste ihre Bedenken zerstreuen. Tief atmete er erneut durch.

„Marinette…“ Chat Noir hatte selber nicht gewusst wie fürsorglich er klingen konnte. Geduldig wartete er bis das Mädchen den Mut fand ihm in die Augen zu sehen. Der Kater versuchte sich an einem Lächeln, welches etwas verunglückte. Auch seine Wangen waren rot getüncht, die grünschimmernden Augen weich. „…es ist gut… ich fühle genauso. Meine Zuneigung zu dir ist so stark… so verzehrend… wie ich es bis jetzt nur zu Ladybug empfand. Ich weiß auch nicht ob das richtig ist… aber ich bereue es nicht! Du bist so süß… so herzlich… bezaubernd und liebenswert. Ich möchte dich am liebsten nicht mehr teilen…“

Gott, das klang ja als wäre er auf sich selber eifersüchtig. Doch seine Worte verfehlten nicht ihre Wirkung. Die Bluenette verbarg das immer mehr flammende Gesicht in den Händen und wäre nicht das Knie zwischen ihren Schenkeln gewesen, wäre sie sicherlich die Wand hinunter gerutscht. Da dadurch seine eine Hand keinen Nutzen mehr hatte spielte Chat Noir an den wirren blauschwarzen Haarsträhnen herum, fuhr mit einem krallenbewehrten Finger eine Linie am Hals des Mädchens entlang und umfasste schließlich die mit einer Gänsehaut überzogene Schulter.

Aus den Lautsprechern an Marinettes Computer erklang eine Musette (französischer Walzer) und der Kater spitzte die Ohren. Obwohl selber noch aufgewühlt brachte er etwas Platz zwischen sich und seine Klassenkameradin, die überrascht die Hände sinken ließ. Der junge Mann mit dem im Moment viel zu eng geschnittenen Catsuit zwinkerte und griff nach ihrer linker Hand und legte sie sich auf die Schulter. Er selber umfasste die schmale Taille des Mädchens und nahm ihre andere Hand in seine. Mit einem überraschten Laut wurde Marinette von der Wand gezogen und durch den Raum gewirbelt. Chat Noir drehte sich mit ihr sicher durch das Zimmer, führte Marinette im Walzerschritt zur Musik. Mit großen Augen starrte sie in sein lächelndes Gesicht, versuchte mit den Füßen nachzukommen und musste schließlich lachen. Genau das hatte Chat Noir erreichen wollen und auch ihm tat es gut, dass die erregte Spannung zwischen ihnen nachließ.

„Chat… ich bin eine miserable Tänzerin.“ Stöhnte die Bluenette und der Kater griente: „Nicht soweit ich mich erinnern kann.“

Mist! Sofort biss sich der Kater auf die Unterlippe. Einen Moment kam er aus dem Takt, fing sich wieder und tanzte weiter. Marinette starrte ihn an: „Wie… wie meinst du das? Wir haben noch nie zusammen getanzt, oder?“

Unglücklich lachte der Kater. Was sollte er jetzt sagen? Dann kam ihm eine zündende Idee: „Ich muss zugeben, dass ich mir schon manches Mal erträumt habe mit dir über das Pakett zu schweben. Und jedes Mal war es fantastisch!“

Die Dunkelhaarige sah ihn ungläubig an und lachte dann: „Du Spinner!“

Puh, nochmal gut gerettet! Beschwingt drehte er das Mädchen an seiner Hand und kam ihr näher, als sie wieder in seinem Arm war. Innig versanken seine Augen in den ihren. Scheinbar hatte sich ihre Sorge und Angst zerstreut und auch Chat Noir fühlte sich wieder beruhigt.

Er tanzte so gern, doch leider ergab sich viel zu selten eine Gelegenheit. Seine Mutter hatte es Adrien beigebracht. Wenn er früher traurig gewesen war, hatte sie sich zu ihm gesetzt, ihm beruhigend über die blonden Haare gestreichelt, ihn mit so unendlicher Güte angesehen. Dann ihr Handy und seine Hände ergriffen und zu ihren liebsten Musikstücken durch den Raum getanzt, bis ihr Sohn wieder lachen konnte.

Der Song endete und ein neuer begann. Ein ruhiges Liebeslied. Überrascht sahen beide jungen Menschen auf und dann sich an. Chat Noir betrachtete dieses Gesicht mit den rosigen Wangen, welches ihm in den letzten Wochen und Tagen so lieb geworden war mit hochgezogenen Augenbrauen. Dann zuckte er mit den Schultern, lächelte ermutigend und zog Marinette an sich. Legte ihr beide Hände um.
 

~Marinette~

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Marinette stand steif da. Das erinnerte sie an etwas… oder genauer an jemanden. Eine ihrer liebsten Momente in der Vergangenheit. Sie hatte erst einmal mit einem Jungen so getanzt… mit genau demselben Ablauf. Nur diesmal war es nicht ihrer besten Freundin verschuldet, dass die Bluenette ihrem Tanzpartner nun die Hände um den Hals legte. Auch waren sie hier allein, anders als auf der Party von Chloe wo die Dunkelhaarige zum ersten Mal mit ihrem Schwarm getanzt hatte. Wieso fühlte es sich genauso an? Das war doch unmöglich? Innerlich schüttelte Marinette den Kopf und schmiegte sich richtig an den kühlen feuchten Lederartigen Stoff. Egal wie sehr sie sich nach Adrien verzerrte, jetzt wollte sie einmal nur an Chat denken. Diesen Moment genießen. Zulassen, dass der junge Mann mit den Katzenohren, die Geschehnisse und Erlebnisse die ihr Angst gemacht hatten zu etwas neuen wunderschönen werden ließ. Zum ersten Mal fühlte Marinette etwas wie eine tiefe Vertrautheit zu ihren Partner. Nicht so wie sie es als Ladybug tat. Als Superheldenteam mussten sie sich schließlich blind Vertrauen. Diesmal war es anders. Es war eine Ruhe, obwohl einen die Aufregung schier umbrachte. So eng mit einem jungen Mann zu tanzen, der zugab genauso zu fühlen… genauso verwirrt darüber war…

„Ist dir nicht kalt?“ Führsorglich flüsterte Marinette gegen die Schulter, an die sie sich geschmiegt hatte, während sie und ihr Tanzpartner sich weiter zur Musik wiegten. Der Kater schüttelte sacht den Kopf und beruhigt schloss das Mädchen die Augen um seine Nähe noch mehr zu genießen. Langsam klang die Melodie ab und plötzlich jagten wilde Beats durch den Raum. Ein Rockstück von Jagged Stone. Mit einem überraschten Aufschrei wurde die Bluenette an der einen Hand gepackt und ausgedreht. Beide junge Manschen sahen sich lachend an und feierten dann zu der Musik ihres Lieblingssängers. Hier wurde geheadbangt, dort Luftgitarre gespielt und wie toll durch die Luft gesprungen. Chat Noir drehte sich etwas zu nah an Marinettes Schreibtisch und seine Rute fegte Stifte, Papierkugeln und –blätter von der Arbeitsplatte. Abrupt blieben die beiden Nachwuchsrockstars stehen und sahen sich außer Atem an, dann mussten sie lachen und beugten sich zu dem angerichteten Chaos hinunter.

„Ups!“ kommentierte der Pariser Held die Aktion und die Dunkelhaarige kicherte. Es war ja nichts passiert. Alle Skizzen waren noch intakt. Chat Noir besah sie sich beim zusammen sammeln genauer: „Sag mal… hast du damit was besonderes vor? Mir scheint du bist im Moment ständig an Kleidungsstücken dran für… Ladybug und… mich?“

„Äh…“ Marinette sah in die grünen Augen, biss sich auf die Unterlippe und nahm dann dem Kater die Blätter ab. Sie stand auf und griff nach dem Magazin, welches noch auf dem Schreibtisch lag, suchte nach den richtigen Seiten und reichte es an den jungen Mann. Dieser überflog mit einem skeptischen Gesicht den Artikel.

„Wusstest du nicht, dass es einen Wettbewerb zu euren Ehren zu der Pariser Fashion Week gibt?“ Vermutlich nicht. Marinette hätte es selber nicht mitbekommen, wenn ihre Freundinnen sie nicht darauf gebracht hätten. Obwohl sie das Magazin selber besaß und auch den Artikel angeschaut, wenn auch nicht gelesen hatte. Chat Noir schüttelte den Kopf: „Nein… wusste ich nicht… auch nicht das i… das Adrien quasi als Hauptpreis, das Gewinnermodel tragen wird… oder eben Mademoiselle Roux.“

„Oder Beide!“ schloss die Bluenette und legte die restlichen Sachen auf der Arbeitsplatte ab. Warum sagte sie das? Sie tat sich ja schon schwer überhaupt einen Entwurf anzufertigen mit dem sie zufrieden war. Unmöglich für beide Models einen hinzubekommen.

„Hmmm…“ Der Kater trat hinter sie und schob Skizzen auseinander. Marinette spürte seine Nähe an ihrem Rücken wie ein Kribbeln und seinen Arm an ihrem. „Und hast du schon entschieden, welche von diesen Skizzen der glückliche Gewinner ist?“ Mit wieder aufkeimender Unruhe in ihrem inneren strich sich das Mädchen Haare hinter das Ohr: „Äh… nein… egal was ich versuche… ich bin einfach nicht zufrieden… nichts scheint perfekt dafür…“

Chat Noir hob den Arm an, streifte Marinettes Schulter und griff nach dem Entwurf, welcher oben auf der Sammelmappe lag. Aufgeregt verfolgte die Bluenette seiner Bewegung. Da der Kater sich vorlehnte, legte er seine freie Hand auf ihrer Schulter ab. Umfasste sie sachte mit seiner krallenbewährten Klaue.

„Was ist hiermit?“ Der katzenhafte junge Mann hielt Marinette ihren Entwurf von dem Mantel vor die Nase, den sie gemalt hatte, als ihr Kopf voll von Sehnsucht nach dem Kater war.

Schnell umfasste sie das Blatt und schob es in den Ordner zurück: „Äh nein… das ist… das ist… ich glaube nicht… Alya hat mich das auch schon gefragt… aber nein… das… diese Skizze… die hab ich einfach so gezeichnet… einfach so… die hat nichts zu bedeuten… war einfach in meinem Kopf… aber nicht für Adrien… sie ist… äh…“

„Sie ist für mich?“

Es dauerte einen Moment, dann nickte das Mädchen peinlich berührt.

„Du hast diesen Mantel wirklich für mich designet?“ Wieso klang er so glücklich? Wieder nickte Marinette. „Dann solltest du ihn einreichen! Er ist perfekt!“

Marinettes Wangen blümten auf. Sie freute sich unendlich darüber, dass ihr Verbündeter das sagte und nahm sich auch gleich vor, den Mantel bald umzusetzen. Selig lächelnd drehte sie sich um und legte dem jungen Mann die Hände flach auf die Brust, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Nase. Überrascht aber auch erfreut murrte der Kater. „Danke!“ sagte das Mädchen mit den schwarzblauen Haaren glücklich, auch wenn sie ihn nicht ansah. „Aber… wie gesagt… bei dem Mantel hab ich… hab ich an dich gedacht… es wäre seltsam, würde Adrien diesen dann tatsächlich tragen. Das wäre so, als würdest du seinen Schal tragen.“

Die spitzen schwarzen Ohren stellten sich auf. „Schal?“ fragte Chat Noir mit seltsam klingender Stimme. Marinette stutzte, sah auf und strich sich verlegen eine weitere Haarsträhne hinters Ohr: „Äh… ja… als Adrien damals an unsere Schule kam, hatte er bald darauf Geburtstag… da hab ich ihm einen Schal genäht.“ Warum sah der junge Mann sie auf einmal so ernst und aufmerksam an. Unruhig schlupfte die Bluenette an dem Pariser Helden vorbei. Irgendwie war plötzlich die Stimmung kälter geworden. Lag es an ihr? Hatte sie etwas Falsches gesagt?

Der Kater räusperte sich und lehnte mit dem Hintern gegen ihren Schreibtisch. Dabei verschränkte er die Arme vor der Brust. Sein Mund lächelte, doch seine Katzenhaften Augen blieben ernst: „Strickt man nicht normalerweise Schals? Welche Farbe hatte er denn?“

„Hmm? Ich stricke nicht so gern… ich kann besser nähen und hatte einen echt schönen Stoff da in… ist das wichtig?“ Als Chat Noir interessiert nickte seufzte das Mädchen und trat an ihre lilane Truhe heran. Es war ihr etwas peinlich, aber schließlich zog sie den hellblauen Schal hervor mit den weißen Bommeln an den Enden und warf diesem ihrem Partner zu: „Du hast Glück… normalerweise sortiere ich alte Stoffe immer wieder mal aus… aber um diesen war es mir leid. Darum hab ich…“

„Einen Partnerschal genäht?“ Warum traf dieser neunmalkluge Kater den Nagel auch noch auf den Kopf? Marinette beobachtete wie er den Schal genauer betrachtete. Irrte sie sich oder verlor sein Gesicht deutlich an Farbe? Alarmiert trat die Bluenette zu Chat Noir und legte ihm eine Hand auf den Arm: „Hey? Ist alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen…“

„Wie? Was?“ stotterte der Kater und sah so erschrocken niedlich aus. Marinette verkniff sich ein Lachen. Ihr Verbündeter schürzte kurz ertappt die Lippen und reichte dann den zweiten Schal an sie zurück: „Nein das ist es nicht… ich hab mich nur erinnert… also ich meine zu glauben, dass Adrien mal einen blauen Schal getragen hat… aber von seinem Vater… kann das sein? Aber ich finde der Stoff von deinem Schal ist diesem sehr… ähnlich?!“

Traurig packte Marinette den Schal zurück in die Truhe: „Äh… das war wohl ein dummes Missverständnis. Ich wollte Adrien sagen, dass der Schal von mir ist… aber als er damals sagte, er hätte sich so über das Geschenk von seinem Vater gefreut… hab ich es nicht übers Herz gebracht. Das ist auch nicht wichtig… er war so glücklich und das ist die Hauptsache. Und dieser zweite Schal… den hab ich einfach aus Jux genäht. Ich kann ihn eh nie tragen…“ Und mit einem Blick auf Chat Noir fügte die Dunkelhaarige leise hinzu: „Möchte ich im Moment auch gar nicht…“

Ja das stimmte. So sehr sich ihr Herz auch nach dem jungen Model verzerrte, so sehr freute sie sich über die Gesellschaft des Katers. Seine Nähe, seine Hingabe und Wärme. Konnte ihr das nicht genug sein?

Plötzlich gab es einen hellen Schein gefolgt von einem ohrenbetäubenden Krachen. Beide junge Menschen zucken zusammen und dann war das Licht aus. Auch der Computerbildschirm wurde dunkel. Die Musik verstummt. Ein lautes Donnergrollen rollte über Paris.

„Marinette? Cherie? Bist du noch auf?“ Sabine Cheng klopfte gegen die Bodenluke. Marinette sah vor sich einen Schatten weghuschen und öffnete dann den Eingang zu ihrem Zimmer: „Ja Maman! Was war das? Ist ein Blitz eingeschlagen?“

„Es scheint so Cherie. Auf jeden Fall sind die Sicherungen raus und lassen sich gerade nicht überreden wieder reinzugehen. Auf einmal war der Fernseher aus. So was blödes… gerade lief meine Sendung.“ Marinette konnte ihre Mutter kaum ausmachen, die halber auf der Treppe stand. „Ich denke du kannst sie morgen im Internet schauen Maman. Aber vielleicht kommt der Strom auch gleich wieder.“ Versuchte die Bluenette einen Aufmunterungsversuch. Ihre Mutter nickte: „Wie dem auch sei… brauchst du eine Taschenlampe?“

„Nein Maman… ich hab mein Handy. Und außerdem wollte ich eh dann ins Bett.“ Gespielt gähnte die Bäckerstochter und ihre Mutter nickte erneut: „Ist gut… ja dahin werde ich jetzt wohl auch gehen. Ach sowas blödes… Gute Nacht ma Cher!“

„Gute Nacht Maman!“ Damit schloss Marinette die Luke wieder und drehte sich seufzend dem schwarzen Raum zu. Jetzt wo die Musik aus war hörte man umso lauter das Rauschen des Regens. Gefühlt regnet es zurzeit ständig, dachte das Mädchen. Vielleicht kam es ihr aber auch nur so vor, weil in den letzten Tagen soviel passiert war. Ohne Elektrizität fühlte sie sich seltsam unwohl und tastete zu ihrem Schreibtisch um nach ihrem Handy zu suchen.

„Chat?“ fragte Marinette in den Raum hinein und spürte die behandschuhte Hand, welche nach ihrer ausgestreckten griff. „Ja?“

Erleichtert atmete die Bluenette aus. Mit ihm, der im Dunkeln sehen konnte ging es ihr gleich besser. Vertrauensvoll verschränkte sie ihre Finger mit seinen und drückte sachte die Klaue: „Siehst du irgendwo mein Handy? Die Sicherungen sind wohl raus… dann haben wir ein wenig Licht.“

Ein Schnurren, eine Bewegung Richtung Schreibtisch, doch er ließ Marinettes Hand nicht los. Gleich wurde ihr in die Freie das Smartphone gedrückt.

„Prinzessin?“ Seine fragende Stimme unterbrach die Bluenette dabei das Gerät zu entsperren. „Hmm?“

Der Pariser Helden klang nun verlegen… richtig unsicher, als er weitersprach: „Äh… Prinzessin… ich… ich würde gern etwas ausprobieren… jetzt wo es so dunkel ist… ich meine… vertraust du mir? Äh… ich vertraue dir zumindest… also… könntest du deine Augen kurz zu machen?“

Hatte sie das gerade richtig gehört? War es jetzt soweit? Wollte Chat Noir so etwa zu verstehen geben, dass er mit ihr schlafen wollte? Marinettes Gesicht flammte auf und ihr Blut jagte von einem schnellen Puls angetrieben durch ihren Körper. Nein… dafür war sie nicht bereit… oder doch… nein… ja… aargh, sie wusste doch selber nicht ob sie das wollte. Schon doch ja… aber mit Chat Noir? Schließlich war er ihr Partner… ihr Verbündeter… ihr… was noch? Gut, sie hatten sich jetzt ein paarmal geküsst… und ja auch ihre Gefühle quasi einander gestanden… war dann dieser nächste Schritt nicht… normal? Aber so… schnell? Andererseits… worauf warten? Darauf, dass Adrien sie endlich bemerkte? Dann konnte Marinette wohl gleich ins Kloster gehen. Es gab sicher eines, dass sich auf Nur eine Freundin spezialisiert hatte… logisch, bei all den verschmähten Freundinnen. Was dachte sie da?

„Äh… Chat… ich weiß nicht… ob ich dafür… dafür bereit bin… jetzt heute… ich… weißt du, ich mag dich sehr… aber ist das nicht… überstürzt?“

Stille. Wieder hörte man nur das Rauschen des Regens, der gegen die Fenster klatschte und in Sturzfällen die Regenrinnen strömte.

Irrte sich Marinette oder wurde der Kater unruhig? Seine Hand wärmer?

Plötzlich hüstelte dieser gequält: „Äh… nein… das war jetzt nicht meine Absicht… also ich hätte nichts dagegen… aber… äh nein ich… ich wollte was anderes versuchen. Aber wenn du nicht magst, dann…“

„Ich mag schon!“ Ok, dass war etwas zu hektisch gekommen, aber die Bluenette war so erleichtert, dass Chat Noir gar nicht von Sex redete. „Äh… aber warum die Augen zumachen? Es ist doch schon dunkel… ich kann dich kaum erkennen.“

Ein belustigtes Schnauben: „Vertraust du mir Prinzessin?“

Marinette sah zum Boden… also zumindest dorthin, wo dieser sein musste und nickte dann. Da sie vor lauter Aufregung vergessen hatte, dass der junge Mann mit den Katzenohren sie im Dunkeln sehen konnte, fügte sie hinzu: „Ich vertraue dir Chaton.“

Dann schloss die Bluenette die Augen, als sie ihren Partner erleichtert ausatmen hörte.

„Ok… äh… wundere dich nicht wenn du gleich noch eine Stimme hörst. Ich kann dir alles erklären.“

Erklären? Was erklären? Marinette schwante es, doch bevor sie noch protestieren konnte sagte Chat Noir: „Verwandle mich zurück!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Katze_Misa
2019-11-05T00:27:21+00:00 05.11.2019 01:27
Was soll ich dazu schreiben, ich bin buff...
Mir schwirrten tausende sachen durch den Kopf, als ich das letzte Kapitel gelesen hatte und auf einen Tanz bin ich nicht gekommen. Hut ab du hast es geschafft mich in die irre zu führen.
*lach*
Damit hab ich wirklich nicht gerechnet.
Momentan liebst du es wirklich uns zu ärgern nech?!
Ich kann kaum erwarten bis es weiter geht...
*sabber*
Von:  DarkNightAngel
2019-11-04T09:34:20+00:00 04.11.2019 10:34
Ohhhh gott wieeeeee spannend. Du kannst doch nicht jetzt so einen cliff hanger einbauen. Wie fies ist das denn!?!?

Ich liebe dieses kapitel. Ich liebe liebe liebe es.
Bitte schnell weiterschreiben !!!!!

Ich glaub ich bin selbst rot geworden beim gestammel von marinette und cat noir :-D
Von:  ShadowPhoenix
2019-11-04T05:10:44+00:00 04.11.2019 06:10
Oh! Mein! Gott! Also ich habe deine FanFiction in dieser Nacht komplett durch bis hierhin und Holla die Waldfee, also von lachen über weinen, schmachten und seufzen war so ziemlich alles dabei. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen.
Deine Geschichte ist einfach klasse und birgt Suchtgefahr. Ich kann das nächste Kapitel nicht erwarten, schon wegen diesem absolut fiesen Cliffhanger.

Ich freu mich schon riesig das es weiter geht und vor allem auf Marinettes Reaktion und auch was genau Adrien nun eigentlich vor hat. Schließlich möchte er ja nur was ausprobieren und wir wissen noch nicht was.

Seid gespannt, es wird brilliant!
Von:  Yuna_musume_satan
2019-11-03T11:44:43+00:00 03.11.2019 12:44
Nein das ist Jetzt nicht dein ernst Cat tut sich nicht gerade ernsthaft demaskieren und ihr zeigen das die beiden Jungen Männer die sie liebt ein und der selbe ist.
AHHHHHHHHHH Ich kann das nächste Kapitel nicht erwarten


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