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Miraculous Ladybug ~ Wahre Lügen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
*schniff*
Hallöchen ihr Lieben,

ich... ich bin absolut sprachlos über all eure Anteilnahme... eure Kommentare... Ihr habt Recht! Von so nem mistigen Staffelabschluss lass ich mich nicht weiter beirren... ich hoffe die bekommen noch die Kurve in Staffel Vier. Jetzt heißt es erstmal der "Chat Blanc" Folge entgegenfiebern... welche mir im Moment schon Angst macht.

Also die FanFiction geht weiter! Schon allein, weil ich euch nicht so stehen lassen kann... und mir geschworen hatte, diese Geschichte als Übung abzuschließen. Ja, diese FanFiction startete eigentlich als Schreibübung für meine eigenen Geschichten... und ist ausgeartet. Der rote Faden blieb bestehen, aber inzwischen sind Ideen zusammengekommen wie es nach dem geplanten Ende weiter geht... also... geht es weiter XD Sogar länger als geplant. Wie lange genau kann ich noch nicht sagen... ich hab zumindest noch ein paar Dinge vor.
Gibt es Sachen die ihr schon immer mal in einer FF lesen wolltet?
Ich kann nichts versprechen, aber da ich die Geschichte angefangen habe um mal Sachen zu lesen, die ich sonst nirgends gefunden habe, dachte ich, ich frag euch auch mal XD

Das heutige Kapitel hat mir sehr viel Spaß gemacht! Gerade der Teil mit Alya und Tikki...
Euch fantastisch viel Spaß!
...und vielen Dank!!! Komplett anzeigen

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Dinge die ich wissen muss...

~Marinette~

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Wieder prasselte Regen gegen die Fenster in Marinettes Zimmer. Alya lag verkehrt herum auf der Chaiselongue, so dass ihr Kopf runter hing und sie Marinette von unten ankuckte, die auf ihrem Schreibtischstuhl saß. Den ganzen restlichen Schultag war die Bluenette wie auf heißen Kohlen herumgerutscht. Hatte überlegt was und wie sie ihrer besten Freundin von den vergangenen Tagen erzählen sollte. Nur abgelenkt von den vereinzelten Fragen der Mädchen in ihrer Klasse, wie es mit dem Entwurf für den Wettbewerb aussah. Tja was sollte sie sagen? Im Moment ging ihr Leben so drunter und drüber, dass sie die Skizze völlig zu vergessen schien. Die Teekanne auf dem Teppich war fast leer, solange waren Marinettes Erzählungen gewesen. Obwohl sie nur über Adrien geredet hatte… und notgedrungen über Chloe… die Geschehnisse mit Chat Noir konnte sie ja nicht sagen. Die Rothaarige drehte sich stöhnend herum: „Also… erstmal, wie konntest du mir von der ganzen Liefersache nicht erzählen? Schäm dich… und weiter… wieso hast du Adrien nicht endlich gesagt, dass du total in ihn verschossen bist? Das war die Gelegenheit! Wenn du nicht willst, dass er eine andere zur Freundin hat.“

„Das geht doch nicht!“ schüttelte die Dunkelhaarige den Kopf und Alya haute nach ihr, kam bloß nicht ran. Deswegen fluchte sie leise.

„Natürlich geht das… wenn der Typ nicht schwul ist, wäre er dir verfallen! Du hättest ihm jetzt nur deine Lippen aufdrücken müssen!“

Marinette flammte auf: „Bist du wahnsinnig?“

„Ne du! Wie kann man jahrelang demselben Kerl nachlaufen und dann so ne Gelegenheit ungenutzt lassen. Ich mag dich Mari, aber du bist manchmal echt doof!“

„Alya!“ Das Mädchen mit den hellblauen Augen schmollte mit geschürzten Lippen, während ihre Freundin fies grinste.

Marinette sah schüchtern zur Seite. Die Rothaarige hatte sich das Fashion Magazin, wo unter anderen der Wettbewerb abgedruckt war gegriffen und blätterte durch die Seiten. Da gab es etwas, was die Schwarzblauhaarige fragen wollte. Etwas was sie inzwischen immer stärker beschäftige und sich nicht traute auszusprechen. In ihrem Zimmer fühlte sie sich sicherer und die Bloggerin war ihre beste Freundin. Unruhig rutschte Marinette auf ihrem rosa Drehstuhl über den Teppich, dann sah sie zu der jungen Frau mit der Hornbrille, welche schon immer reifer gewirkt hatte.

„Alya…“ die Bluenette schluckte „…darf… darf ich dir mal ne blöde Frage stellen?“

Die Rothaarige sah nicht auf. „Es gibt keine blöde Fragen… nur dumme Antworten!“ korrigierte sie klugscheißerisch und nickte dann: „Schieß schon los! Was willste wissen?“

Marinette schluckte erneut. Gott war ihr das peinlich! Aber wen sollte sie sonst fragen? Mit ihrer Mutter wollte sie nicht darüber reden. Es reichte, dass diese ihr die Kondome gekauft hatte.

„Wie ist es mit einem Jungen zu schlafen?“

Die Worte hingen in der Luft wie schreiend bunte Girlanden, die man nicht übersehen konnte. Langsam ließ Alya das Magazin sinken und sah ihre puterrote Freundin mit Tellergroßen Augen hinter den Brillengläsern an. Marinette sank auf ihrem Stuhl zusammen. Wie sollte sie diesem abschätzenden Blick standhalten?

„Nur fürs Protokoll… war da mehr zwischen dir und Adrien als du mir gerade erzählt hast?“ Vielleicht etwas zu schnell schüttelte die Bluenette den Kopf und Alya setzte sich lauernd aufrecht hin: „Andere Frage… wir reden hier jetzt schon über Sex, ja?“

„Musst du das so laut sagen?“ stammelte die Dunkelhaarige und legte sich die Hände auf die glühenden Wangen. War der Regen gerade stärker geworden? Zumindest rauschte es in Marinettes Ohren. Das Mädchen mit den roten gewellten Haaren rutschte an den Rand der Chaiselongue: „Aber es geht um Adrien? Ich meine du denkst darüber nach…“

„Alya es gibt auch noch andere junge Männer auf diesem Planeten!“ Hysterisch klang die Stimme der jungen Designerin und ihre Freundin begann erneut fies die Lippen zu verziehen.

„Oha… ganz neue Töne! Hast du schon ein Opfer vor Augen? Etwa Luka?“

Wie kam Alya jetzt auf Julekas Bruder? Wieder schüttelte die Tomate namens Marinette den Kopf. Gott wenn sie so weiter machte, würde sie ihre Hautfarbe im Pass ändern müssen. Ständig stieg ihr das Blut in den Kopf.

Die Rothaarige hatte einen Ausdruck im Gesicht, der klar machte, dass sie ihrer Freundin nicht recht glaubte, seufzte aber dann: „Gut… was genau willst du wissen?“

Von der Bereitschaft überrumpelt schrumpfte die Bluenette auf ihren Stuhl zusammen und drückte ihre Zeigefinger gegeneinander: „Äh… einfach… alles… wie… wie ist es so? Tut es weh? Ich meine… ich weiß schon… wie es funktioniert… theoretisch… aber… ich hab Angst und dachte… vielleicht wenn du mir erzählst wie es für dich war…“

Alya zog die Augenbrauen nach oben, wobei ihr Schönheitsfleck fast in ihren Haaren verschwand. Dann lachte der schlaue Fuchs und tätschelte Marinettes Schulter: „Mari… es bringt dir gar nichts, wenn ich dir erzähle wie es für mich war. Schließlich bin ich nicht du… aber ok… Also, zu aller erst… Nino war viel aufgeregter als ich. Wehgetan? Nein… aber das ist bei jedem unterschiedlich. Ich hab schon gehört, dass es Mädchen gibt, bei denen das erste Mal sehr unangenehm war. Ich hatte einfach Glück, dass es bei mir nicht so war. Aber… wie gesagt ich hab die Führung übernommen. Wenn du darüber nachdenkst es mit einem Jungen zu tun, dann… lass es einfach geschehen? Seit Jahrmillionen schlafen Leute miteinander. Nicht zu viel nachdenken… dein Körper wird schon wissen was zu tun ist.“

Alya hatte bei ihrer Ausführung die Augen geschlossen gehabt, nun sah sie Marinette von schräg unten an: „Und jetzt Klartext: Wer ist der Glückliche?“

„Alya!!!“ wehrte sich die Bluenette peinlich rot im Gesicht und ihre beste Freundin lachte.
 

„Wie sieht es eigentlich mit dem Entwurf für den Wettbewerb aus?“

Alya inspizierte die Skizzen auf Marinettes Schreibtisch, während diese sich am Waschbecken das Gesicht kühlte.

Draußen wurde es bereits dunkel, was aber vorwiegend an dem dicht verhangenen Wolkenhimmel lag, der immer noch gnadenlos, seine Tränen gen Erde schickte. Blitze erhellten kurz den späten Nachmittag, gefolgt von rollendem Donner. Die Bluenette trocknete sich die Wangen ab: „Ich… ich komm nicht voran. Alix hat mich das heute auch schon gefragt… dann Rose… schließlich Mylene… ich hab keine Antwort. Alles was ich gezeichnet habe ist Mist.“

„Aha.“ Die Rothaarige zuckte mit den Schultern und zog das Blatt mit dem Mantel für den Pariser Helden heraus: „Und was ist damit? Das sieht…“

Alya unterbrach sich und blickte gebannt auf die schwarzen Flächen. Begeistert nahm sie die Unterhaltung wieder auf: „Mädchen, das sieht doch klasse aus! Echt mal, so nen Mantel würde ich auch tragen! Und wie gut du Chat Noir getroffen hast!“ Unsicher kam das Mädchen mit den dunklen Haaren näher und sah ebenfalls auf die Skizze: „Findest du? Na ich weiß nicht…“

Marinette zog ihrer Freundin das Blatt aus den Fingern und legte es zurück auf ihre rosane Arbeitsplatte zu all den anderen zerknüllten Papierkugeln. Missmutig setzte sie sich auf ihr Sofa und stützte den Kopf in die Hände. Die Bloggerin sah ihre entmutigte Freundin kurz an, lächelte diabolisch, zückte dann ihr Handy und machte ein Foto von dem Entwurf. Eifrig tippte sie auf dem kleinen Gerät mit dem Marienkäferanhänger herum und wandte sich zum gehen: „Wie dem auch sei… wenn du noch Fragen hast kannst du mich gern jederzeit anrufen. Auch wenn du mir verraten magst wer Mister NiceGuy ist.“

„Du gehst schon? Ich dachte wir machen uns einen schönen Abend… mit Keksen… Film…“ Marinette hob enttäuscht ihren Kopf aus den Händen und sah ihrer Freundin zu, wie sie ihre Schultasche schulterte: „Sorry Süße, aber ich muss heute Abend auf Ella und Etta aufpassen. Ich würde dich ja einladen mitzukommen, aber ich hab schon Nino zugesagt.“

„Oh… und da würde ich natürlich stören.“ Griente nun auch die Bluenette und Alya nickte vielsagend.

„Nächstes mal wieder ok? Bis morgen!“

„Bis morgen Alya!“

Marinette lauschte der Rothaarigen nach bis diese aus der Wohnungstür war und warf sich dann auf die Chaiselongue zurück. Grüblerisch hingen ihre Augen an den Dachbalken. Sie dachte über die Worte ihrer Freundin nach. „Nicht zu viel nachdenken… dein Körper wird schon wissen was zu tun ist.“ Die hatte echt leicht reden. Passierte sowas wirklich rein… instinktiv? Das klang wenig romantisch. Und warum zerbrach sie sich jetzt überhaupt den Kopf über sowas? Das Mädchen, deren Haare inzwischen wirr aus dem schnell gemachten Pferdeschwanz rutschten stöhnte genervt auf. Das war alles die Schuld von Chat Noir und seinen unkontrollierbaren Körper… und Adriens starken Armen… die Art wie der Kater sie gierig umschnurrte… diese neue fordernde Seite des jungen Models… Verdammt! Marinette packte ihr Sofakissen und drückte es sich aufs Gesicht. Sie konnte es wirklich nicht verleugnen… die Bluenette fühlte sich zu beiden hingezogen. Aus Luftnot zappelte sie mit den Beinen.

„Willst du dich etwa umbringen?“

Unwillig lugte Marinette unter dem Kissen hervor und sah Tikki an, die skeptisch nun ebenfalls auf der Chaiselongue platz genommen hatte. Schnell nickte die Schwarzblauhaarige.

Das kleine rote Geschöpf kicherte und drückte gegen das Kissen: „Ach Marinette… ist es dir wirklich so unangenehm darüber nachzudenken, dass du Adrien und Chat Noir magst?“

„Woher weißt du woran ich denke?“ fragte das Mädchen und der Kwami stupste gegen einen Ohrstecker. Stimmt ja… sie waren dadurch immer verbunden. Marinette vergaß das gerne mal. Gleich wurde sie wieder rot im Gesicht und setzte sich kerzengerade auf. Verstört knetete sie das Kissen: „Sag mal Tikki… äh… du lebst ja jetzt schon… ewig… ist… ist dir das ganze nicht manchmal zu viel… ich meine… alles mitzukriegen… ich meine… wirklich alles?“ Gott war das schon wieder peinlich. Doch zu ihrer Überraschung kicherte der Marienkäfergeist amüsiert.

„Was ist so lustig?“

„Ach Marinette!“ Tikki flog rot glimmend auf und vor der Bluenetten Gesicht. „Nein für mich ist das nicht seltsam. Wie du schon sagtest existiere ich seit Anbeginn der Zeit. Ich habe mehr gesehen als du dir vorstellen kannst und ein ganz anderes Verständnis über Raum und Welt. Aber ich liebe diese Unverfälschte Art von euch Menschen… die kurze Zeit, welche euch im Leben bleibt mit so viel Herz zu füllen. Zu Träumen, zu Hoffen, im Hier und jetzt zu sein und dennoch an Vergangenheit und Zukunft zu denken. Ihr seid mir nie langweilig… du bist mir so viel wert! Ich bin so dankbar, eine so tolle und liebenswerte Ladybug kennengelernt zu haben! Natürlich kann ich es nur behaupten, aber ich glaube wenn sich nicht unsere Linien gekreuzt hätten… ja ich hätte dich vermisst!“

Mit offenen Mund sah Marinette ihre kleine Freundin an, ließ das Kissen fallen und drückte, nachdem Tikki in ihren Händen gelandet war diese an ihre Wange: „Oh Tikki… ich hab dich auch so lieb! Ich bin auch froh dich getroffen zu haben!“

Der rote Kwami lachte glücklich und das Mädchen tat es ihm gleich.
 

Bald darauf hatte ihre Mutter sie zum Abendessen runter gerufen. Jetzt saß Marinette wieder über ihren Entwürfen für den Wettbewerb und könnte kotzen. Warum war sie nur so unzufrieden? Normal gingen ihr Skizzen so gut von der Hand. War es die Nervosität, dass es sich hier um ein Kleidungsstück handelte welches, sollte sie gewinnen, von Adrien getragen werden würde? Das war ja nicht das erste Mal und doch schien nichts was die Bluenette zeichnete gut genug. Draußen schüttete es immer noch wie aus Eimern. Seufzend sah das Mädchen zum Fenster. Bei diesem Wetter würde der Kater sicher nicht kommen. Was hatte er gestern gesagt… er würde es versuchen? Doch bei diesem Regen war das Selbstmord. Um das laute prasseln zu übertönen hatte Marinette ihren Computer hochgefahren und ließ aus den Lautsprechern ihre liebste Playlist ertönen. Es war nichts Bestimmtes. Songs von Jagged Stone, einige bekanntere Klassiker, Disneylieder und Musicalstücke, einfach was das Mädchen mit den Schwarzblauen Haaren mochte. Doch auch die Musik konnte sie nicht recht motivieren und so zog Marinette den Haargummi aus dem ohnehin gelösten Zopf und strubbelte sich durch die Haare. Tikki war bereits schlafen gegangen. Aus Vorsicht, weil der Kater sich angekündigt hatte, in ihrem kuscheligen Versteck. Frustriert schob die junge Designerin den rosanen Drehstuhl zurück und stellte sich ans Fenster. Sehnsüchtig legte sie eine Hand auf die Scheiben und beobachtete die Wasserbahnen, welche sich ihren Weg suchten. Ab und zu beleuchtet von einem Blitzgewitter und gefolgt von gewaltigen Donner. Früher, als sie kleiner gewesen war, hatte solches Wetter Marinette Angst gemacht. Auch jetzt fühlte sie eine melancholische Einsamkeit. Hoffentlich ging es ihrem Verbündeten gut. Und Adrien ebenso. Beiden wünschte sie eine kuschelige Behaglichkeit und fröhliche Gedanken. Sie war hier… so nah und doch weit weg und hoffte einfach, dass die beiden jungen Männer, welche ihr Herz zum fliegen brachten nicht traurig waren. Nicht so wie die Welle, welche nun über die Bluenette schwappte und sie ihre Stirn an die kühle Scheibe lehnen ließ. Liebte sie wirklich Beide? War das wirklich ok? Durfte sie das? Konnte sie es mit ihren Gewissen vereinbaren?

Wieso tat es so weh darüber nachzudenken? Heute Morgen war sie in Chat Noirs Armen aufgewacht und am Vormittag in denen von Adrien gelandet. Beide Male drohte sie ihr Pulsschlag umzubringen, so heftig pumpte dieser ihr Blut durch den Körper. Auch jetzt wieder… die Art wie der katzenartige Blonde sie berührt… sie geküsst hatte… die fordernde Art, wie das junge Model sie mit dem Gedicht konfrontiert hatte… die forsche Art, wie er sie in die Umarmung gezogen hatte… Marinette verspürte eine ihr bis jetzt unbekannte Art von Sehnsucht. Als Frau gesehen zu werden… endlich aus dem Schatten einer Freundin herauszutreten… Ihr Herz vibrierte. Doch wurde es auch von Sorge zerfressen. Wo war Chat Noir wenn er nicht bei ihr war? Warum klang er so deprimiert wenn er von seinem Zuhause sprach. Als wäre er dort nicht glücklich… und Adrien… der von seinem Vater in einem goldenen Käfig gehalten wurde. Über den immer wieder einfach bestimmt wurde… und der das alles mit einem Lächeln abtat. Wie gern würde sie Beide auffangen… würde sie sich irgendwann entscheiden müssen? Darüber wollte die Bluenette nicht nachdenken. Schwer seufzte sie…

Leise Schritte über den Boden weckten Marinettes Aufmerksamkeit. Doch ehe sie sich umdrehen konnte schlossen nasse kühle Arme sie von hinten ein und ein ebenso kalter Körper presste sich an ihren Rücken.

„Iiirghs!“ keuchte das Mädchen auf, als ein nasser Haarschopf mit spitzen schwarzen Ohren auf ihrer linken Schulter landete. Er war doch gekommen! Durch dieses Wetter!

„Chat…“ keuchte das Mädchen bibbernd und legte ihrem Partner die Hände auf die muskulösen Arme. „Bist du wahnsinnig bei diesem Regen draußen rumzurennen? Du bist eiskalt… wenn du dich nun erkältest…“

Statt einer Antwort schmiegte der junge Mann sich nur noch mehr an und schnurrte leise. Untermalt von der Musik aus den Lautsprechern.

„Chat?“ flüsterte Marinette und der Kater rührte sich. Seine kühle feuchte Wange berührte die von der Bluenetten als er sprach: „Zuhause ist es noch kälter… und einsamer… ich brauche etwas von deiner Wärme…“

Es war als hätten sie ihre Gedanken eingeholt. Vor wenigen Sekunden, hatte Marinette genau darüber nachgedacht. Wendig drehte sie sich in der Umarmung und legte nun ihrerseits die Arme um des Katers Hals und zog ihn bestimmt an sich: „Shhhhht… ist gut… du bist jetzt bei mir…“ Was sagte sie da? Chat Noir schnurrte entspannt und ließ sich vollends in die Umarmung fallen und das Mädchen tat es ihm gleich… bis auf das Schnurren. Es war gut so. Sich gegenseitig zu halten, sich zu spüren… zu wissen, dass man nicht allein war. Wären da nicht diese dummen Gedanken, welche schon wieder durch Marinettes Kopf jagte, kaum das sie zur Ruhe kam. Vielleicht war sie einfach überfordert. All die Ereignisse der letzten Tage und das durcheinander ihrer eigenen Gefühle… die Wärme, welche sich trotz der Nässe ansammelte, wo sich ihrer und Chat Noirs Körper berührte. Plötzlich musste das Mädchen schniefen. War sie traurig? War sie glücklich? Irgendwie alles auf einmal…

Der junge Mann mit den Katzenohren hörte augenblicklich auf zu schnurren und löste die Umarmung. Aus verunsicherten grünschimmerten Augen sah er sie an: „Prinzessin… warum weinst du?“

Marinette schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Doch ihr Partner beließ es nicht dabei, sondern wartete bis sie die Worte gefunden hatte und leise flüsterte: „Chat… ich… ich glaube… ich glaube ich liebe dich… aber… ich weiß nicht ob das in Ordnung ist so zu fühlen… mit deinen Gefühlen für Ladybug… und meinen für Adrien…“

Sie hatte es gesagt. Genau das, was sie von innen aufzufressen drohte war endlich über ihre Lippen gekommen. Sie und ihr Partner hatten erst vorgestern davon gesprochen, doch war es noch schwammig gewesen… nicht fest greifbar. Doch jetzt, nachdem was alles zwischen ihr und Chat Noir und auch Adrien passiert war lichtete sich der Nebel und Marinette konnte es sagen. Doch wie dachte der Kater darüber? Bei ihrem Gespräch vor zwei Tagen hatte er geklungen als würde er genauso fühlen. Vielleicht hatte das Mädchen mit den schwarzblauen Haaren es sich aber auch nur eingebildet. War es reines Wunschdenken gewesen? Doch warum sonst hätte er sie küssen sollen? Wieso sonst seinen erregten Körper an ihren gepresst? Ihr so süße… manchmal auch verstörende Sachen in die Ohren geflüstert?

„Marinette…“

Was? So hatte er sie lange nicht genannt. Und jetzt klang seine Stimme so unendlich sanft und liebevoll. Vorsichtig öffneten sich die hellblauen Augen, gewährten sich einen Blick in ihre grünschimmernden Gegenstücke. Chat Noir legte ihr die Hände sachte an die Seiten des Kopfes, eine Kralle streifte ihr Ohr und führte ihr Gesicht an seines. Ergeben schloss die Bluenette sofort wieder die Lieder, spürte das prickeln seines Atems auf ihrer Haut, konnte erahnen wie seine sehnsüchtigen Augen sich ebenfalls schlossen. Unendlich zärtlich berührten sich endlich ihre Lippen und mit einem elektrischen Schlag fluteten Gefühle ihre beiden Körper.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Katze_Misa
2019-10-28T09:51:11+00:00 28.10.2019 10:51
Super süß, ich schmelze dahin wenn ich die beiden zusammen sehe (lese) XDD
Aber wie kannst du es nur so spannend machen und dann einfach bis nächsten Freitag warten...TT-TT
Ich will weiter lesen
*sabber*
*schwärm*
Von:  DarkNightAngel
2019-10-25T06:01:15+00:00 25.10.2019 08:01
Ahhhhh ohhhhhhh sooo schön. Jetzt hab ich herzchen in den augen.

Ich bin so gespannt wie es weitergeht.

Sagt mal wo seht ihr eich die neue staffel an wenn ihr schon wisst wie sie endet? Die wird ja noch nicht im TV komplett ausgestrahlt.
Ich hab mal ein bisschen auf Youtube gesneaked. Aber über die chat blanc folge hab ich jetz noch nix gehört.

Wenn du plant noch eine FF zu schreiben: ich würde gern wuch mehr von den anderen charakteren lesen. Also die Miraculous Besitzer die jetzt in der dritten staffel aufgetaucht sind. Bunnyx ist für mich zb ein total spannender Charakter.
Von:  Yuna_musume_satan
2019-10-24T23:01:01+00:00 25.10.2019 01:01
Soooo süß das Kapitel
Mari ist in einem kompletten Chaos und wendet sich an ihren stralenenden schwarzgekleideten Ritter einfach zum dahin schmelzen


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