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Cursed

von

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Verliebt

„Als ich das nächste mal die Augen öffnete, war ich an irgendeinen Magier gebunden und fühlte nichts anderes als unbändige Rachsucht“, schloss Reel seine Geschichte. Immer wieder waren ihm beim Erzählen Tränen in die Augen gestiegen und er hatte sie jedes Mal verbissen niedergekämpft. Nun schwieg er und auch Aiden wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte.

Viele von Reels Eigenarten, sein unbändiger Hass auf Magier und auch sein Verhalten Aiden gegenüber machten jetzt sehr viel mehr Sinn für ihn. Wortlos rutschte er nun endlich wieder näher an den unglücklichen Dämon heran und nahm ihn in den Arm. Dieser gab sich der Umarmung hin und schlang seinerseits die Arme um ihn.

„Danke, dass du es mir erzählt hast. Verzeihen tue ich dir zwar noch nicht, aber ich hasse dich nicht dafür und verstehe, warum es dir so schwer fiel.“

„Danke.“ Reel vergrub sein Gesicht in Aidens Halsbeuge und leise flossen einige Tränen. Es tat ihm gut endlich einmal mit jemandem über seine Vergangenheit und seine Verluste gesprochen zu haben und irgendwie war es befreiend zu wissen, dass er sich vor Aiden nicht zu verstecken brauchte.

Seine Geschichte hatte lange gedauert und draußen ging bereits langsam die Sonne auf. Aiden war müde und das Gleiche schien auch für Reel zu gelten.

Immer schwerer wurde dessen Gewicht auf Aidens Schulter, also zog er ihn schließlich mit sich zum Kopfende des Bettes und kuschelte sich ins Kissen – den stillen Reel noch immer in seinen Armen. Haltsuchend umschlangen seine Arme Aidens Körper und dieser legte schützend die Bettdecke um Reels Schultern.

Eine Weile kraulte Aiden seinem Dämon den Kopf, bis beide in einen traumlosen Schlaf sanken.
 

Die roten Augen Reels waren die Ersten, die sich wieder öffneten. Verschlafen lauschte er Aidens ruhigem Herzschlag und genoss seine Nähe. Es beruhigte ihn ungemein zu wissen, dass Aiden ihn nicht für sein unfaires Verhalten ihm gegenüber hasste und dass er völlig offen mit ihm sprechen konnte. Er war seit Nathaniël und den Zwillingen der erste, vor dem er seine Gefühle und Schwächen nicht verbergen brauchte.

Mit einem bittersüßen Lächeln auf den Lippen kuschelte er sich näher an dessen Brust und sog seinen vertrauten Geruch tief ein. Er hätte es nicht ertragen Aiden zu verlieren.

Er war eben doch mehr für ihn als nur ein Ersatz, auch wenn er sich lange vor diesen Gefühlen versperrt hatte. Es hatte sich für Reel wie Verrat an Nathaniël angefühlt, aber er wollte sich nicht mehr von seinen Schuldgefühlen kontrollieren lassen. Er hasste es fremdbestimmt zu werden und dennoch hatte er sich davon einschränken lassen.

Sich Aiden anzuvertrauen half ihm mit seiner Vergangenheit abzuschließen und Aiden endlich die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er verdiente.

Plötzlich spürte er eine Hand, die zärtlich durch seine Haare fuhr. Aiden war ebenfalls aufgewacht und begann ihm nun sanft den Kopf zu kraulen, was Reel unglaublich beruhigte.

Aiden war immer noch ein wenig sauer auf seinen Dämon – immerhin hatte er ihm das Herz gebrochen – aber er hatte sein Wort gehalten und ihm wirklich alles erzählt – jedes schmerzhafte Detail. Er hatte nichts vor ihm verborgen und sich ihm vollkommen geöffnet, und Aiden kannte ihn gut genug um zu wissen, wie viel Überwindung ihn das gekostet hatte. Reel lag also wirklich etwas an ihm und das freute ihn ungemein.

Zögerlich rutschte Reel etwas hoch und suchte den Blickkontakt mit Aiden. Die roten Augen wirkten verletzlich und Aiden hatte das Gefühl, dass ausnahmsweise einmal er Reel beschützen musste. Sein Dämon konnte nicht gut mit Gefühlen umgehen und seine Schwäche Aiden gegenüber offen zu zeigen, war der größtmögliche Vertrauensbeweis gewesen.

Das hübsche, blasse Gesicht hing nur wenige Zentimeter über Aidens und einige schwarze Strähnen kitzelten ihn an der Nase. Liebevoll strich er sie Reel hinter die Ohren, legte dabei seine Hände auf Reels Wangen und zog ihn sanft zu sich runter.

Er schenkte ihm einen langen, zärtlichen Kuss und schloss dabei die Augen. Reel tat es ihm gleich und zum ersten Mal dachte er dabei ausschließlich an Aiden. Endlich konnte er sich seinen Gefühlen für den kleinen Internatsschüler hingeben und das kostete er nun voll aus.

Es fühlte sich so gut und so richtig an ihn zu küssen, und er wollte seine Lippen am liebsten nie wieder von seinen nehmen.

Irgendwann musste er sich dann aber doch von ihm lösen und seine Augen suchten die seines Sunshines. Dieser lächelte ihn aufmunternd an und zauberte damit auch Reel ein Schmunzeln auf die Lippen. Behutsam lehnte er seine Stirn gegen Aidens.

„Danke, Sunshine.“ Er strich zärtlich über Reels Wange, drückte seine Lippen ein weiteres Mal kurz auf Reels und zog ihn dann wieder neben sich ins Kopfkissen.

Sie blieben den ganzen Tag im Bett und kuschelten sich aneinander, während sie Netflix schauten und Aiden seinen Süßigkeiten Vorrat plünderte.

Sie brauchten einander und endlich waren sie auch beide bereit das zuzugeben.
 

Nachdem die Sonne untergegangen war, zog Reel ihn zum Fenster.

„Vertraust du mir?“ Aiden nickte und ließ sich von seinem Dämon auf den Arm nehmen. Frische Abendluft wehte durch das offene Fenster ins Zimmer und Reel stieg auf das Fensterbrett.

Aidens zusätzliches Gewicht bereitete ihm keinerlei Probleme, während er sich über die schmuckvolle Fassade leichtfüßig zum Dach bewegte.

Dort angekommen setzte er Aiden behutsam ab und achtete darauf, dass dieser sicher auf dem schrägen Dach stehen konnte. Gemeinsam setzten sie sich auf die blass-roten Ziegel und betrachteten den Nachthimmel. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen und die Sterne waren heute wirklich atemberaubend. Der Sichelmond tauchte alles in schwaches, fahles Licht und ließ alles surreal erscheinen.

„Wunderschön“, staunte Aiden und lehnte sich gegen Reels Schulter. Dieser legte einen Arm um ihn und auch sein Schatten umschlang Aidens Körper ein kleines Stück weit.

Aiden hatte vorher nie verstehen können, weshalb Reel so häufig in die Nacht hinaussah, doch nun begriff er die Verbindung zur Vergangenheit und er fühlte sich ihm so nah wie nie zuvor.

Irgendwann bemerkte Reel, wie Aiden in der kühlen Nachtluft zu frieren begann, und rutschte schnell hinter ihn. Er setzte sich so hin, dass Aiden nun zwischen seinen Beinen saß, schlang von hinten seine Arme um ihn und schmiegte sich an seine Wange.

Aiden lehnte sich in die Umarmung hinein und ließ sich von Reels Schatten einhüllen. Erstaunlicherweise schien dieser tatsächlich ein wenig zu wärmen und Aiden genoss das angenehme Gefühl, welches der Schatten auf seiner Haut hinterließ. Vorsichtig griff er über seine Schulter um Reels Nacken zu erreichen und kraulte diesen sanft, woraufhin sich Reel noch enger an ihn schmiegte. Es tat ihm gut, sich endlich völlig auf Aiden einzulassen, und er war ihm dankbar für seine Geduld.
 

Sie blieben so lange dort oben, bis Aiden begann immer wieder kurz einzunicken.

„Lass uns wieder runter gehen, Sunshine.“ Behutsam nahm Reel den müden Aiden wieder auf den Arm und brachte ihn ins Zimmer zurück, während dieser sich an seinem Dämon festklammerte. Er hatte keine Höhenangst, aber die Geschwindigkeit, mit der sie sich vom Dach des mehrstöckigen Gebäudes hinunter in die Tiefe bewegten, trieb Aiden zwangsläufig Adrenalin ins Blut.

Als Reel ihn auf dem Bett absetzte, klammerte er sich noch immer an ihm fest.

Sanft zog er ihn zu sich um in die fesselnden, roten Augen zu sehen.

„Ich liebe dich.“ Reel war kurz etwas überrascht, aber er fing sich schnell wieder und schenkte Aiden ein verliebtes Lächeln.

„Du weißt, dass das mit uns beiden nicht leicht wird.“

„Mit dir ist nie etwas leicht“, konterte Aiden grinsend und Reel musste unwillkürlich lachen. Liebevoll küsste er Aidens Lippen.

„Ich liebe dich auch, my little Sunshine.“ Aiden wurde ein wenig rot und Reel konnte nicht anders als amüsiert zu grinsen. Aiden sah einfach zu niedlich aus, wenn er sich genierte und Reel wurde dieses Anblicks nie überdrüssig.

Spielerisch knuffte er ihn in die Seiten und ärgerte ihn ein wenig. Nur halbherzig wehrte sich Aiden und zog stattdessen einfach Reel zu sich aufs Bett, der sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließ und Aiden sanft ins Ohr biss.

Er wusste selbst nicht so recht, warum ihm das so viel Spaß machte, aber er vermutete, dass es an Aidens Reaktion lag. Er wurde dabei jedes mal rot und Reel konnte spüren, wie sich sein Herzschlag beschleunigte.
 

Kurzerhand zog er Aiden auf seinen Schoß und küsste seinen Hals, wobei er darauf achtete die empfindlichen Bisswunden nicht zu berühren. Seine Küsse wanderten hoch zu Aidens Wange, seinen Mundwinkel und schließlich seinen Lippen.

Zärtlich ließ er seine Zunge über diese gleiten und um Einlass bitten. Kurz zögerte Aiden, dann öffnete er die Lippen leicht und nahm Reels Zunge bereitwillig auf. Behutsam tastete diese sich vor – bereit sich jederzeit zurückzuziehen, wenn es Aiden zu viel wurde.

Doch er ließ sich auf das Spiel ein und begann seinerseits seine Zunge verhalten auf Wanderschaft zu schicken. Reel schmeckte so unglaublich gut und seine Zurückhaltung nahm Aiden ein wenig die Angst.

Der Dämon achtete darauf seine Hände oberhalb von Aidens Kleidung zu belassen, während dieser seine Arme in seinem Nacken verschränkte. Zögerlich wurden Reels Küsse ein wenig fordernder und auch da ging Aiden ein gutes Stück weit mit.

Reel wollte ihn nicht an seine Grenzen bringen, aber er musste wissen wie weit er bei ihm gehen durfte, ohne dass es für seinen kleinen Sunshine unangenehm wurde. Er ging behutsam vor und achtete dabei genau auf Aidens Reaktion.

Ihre Küsse wurden zunehmend leidenschaftlicher und langsam musste Reel wirklich aufpassen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Zärtlich fuhr er ihm mit der Zunge über die Wange und ließ sie sich ihren Weg hinunter zu Aidens Hals bahnen.

Lustvoll übersäte er diesen mit leidenschaftlichen Küssen und saugte sich einige Male daran fest, um hübsche, rote Stellen auf der weichen Haut zu hinterlassen.

Aidens Körper reagierte instinktiv auf Reels Zuneigungsbekundungen und schmiegte sich enger an den schönen Dämon. Seine Finger suchten Halt in dem schwarzen Haar, während Reel seine Zunge noch ein kleines Stück tiefer schickte.

Lüsternd liebkoste er Aidens Schlüsselbein und den kleinen Teil seiner Brust, den das T-Shirt preisgab. Aiden stöhnte leise auf und brachte Reel damit fast um den Verstand, während seine Hände instinktiv hinunter an Aidens Hüfte wanderten und ihn näher zogen.
 

Plötzlich spürte Aiden eine Erhebung unter sich, die ihn wieder in die Realität zurückholte.

„Reel … Reel ich kann nicht.“ Der Dämon ließ sofort – wenn auch nur sehr widerwillig – von ihm ab.

„Ich weiß. Ist schon in Ordnung, Sunshine. Lass dir die Zeit, die du brauchst. Ich lauf dir ja schließlich nicht weg.“ Reels Stimme war sanft und er strich ihm liebevoll die wirren Haare glatt. Er war keinesfalls sauer oder enttäuscht, wie Aiden vielleicht glaubte. Ganz im Gegenteil – er hatte nicht erwartet, dass Aiden ihn überhaupt so weit gehen ließ.

Behutsam nahm er dessen Hände in seine und hauchte einen zarten Kuss auf die leicht schiefen Finger der linken Hand. Aiden wurde wieder rot und schenkte ihm seinerseits einen verhaltenen Kuss auf die Wange, bevor er vorsichtig wieder von Reels Schoß rutschte.

„Tut mir leid, wenn ich dich gedrängt haben sollte.“

„Nein, nein. Alles in Ordnung. Mir geht’s gut.“ Aiden verstärkte seine Aussage mit einem unschuldigen Lächeln und ließ sich rücklings aufs Bett fallen. Er war unglaublich müde.

„Hast du dich im Griff?“, fragte Aiden vorsichtshalber nochmal nach. Reel horchte kurz in sich hinein, dann nickte er und Aiden hob die Decke einladend an.

Grinsend krabbelte der Dämon unter diese und kuschelte sich an ihn. Besitzergreifend schlang er die Arme um Aiden und schenkte ihm einen langen Gutenachtkuss bevor sie beide einschliefen.
 

Als Aiden wieder aufwachte, umklammerte Reel noch immer eisern seine Taille. Die scharfen Reißzähne hatten sich im Kragen von Aidens Schlaf-Shirt verbissen und hinterließen dort kleine Löcher, die Aiden nur mit einem schwachen Seufzen zur Kenntnis nahm.

Dieses leise Geräusch reichte aus, um auch den Dämon zu wecken, der seine Zähne aus dem Shirt löste und schuldbewusst zu Aiden hoch sah.

„Tschuldige“, kommentierte er die Löcher und nestelte ein wenig an diesen herum.

„Schon okay.“ Aiden fuhr ihm durch die wirren Haare und schenkte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe. Reel quittierte diesen indem er seine Zunge spielerisch über Aidens Wange gleiten ließ und ihm zärtlich am Ohr knabberte.

Plötzlich unterbrach Aidens knurrender Magen den Moment und beide mussten unweigerlich lachen. Aiden wurde rot und ließ sich von Reel hochziehen, so dass sie nun beide aufrecht im Bett saßen. Ein weiteres mal biss er Aiden sanft in den Hals, dann scheuchte er ihn aus dem Bett.

„Na los. Wenn du dich beeilst, kriegst du noch was zu Essen ab.“
 

Aiden huschte ins Bad und putzte sich die Zähne.

Als er in den Spiegel sah, wanderte sein Blick zu seinem geschundenen Hals. Er war über und über mit roten Knutschflecken und einigen Bissspuren bedeckt. Vorsichtig betastete er diese und musste schmunzeln. Reel blieb eben doch Reel.

Nur wie er die Zeichen und Liebesbisse seines Dämons im Speisesaal verbergen sollte, war ihm noch unklar. Es war Sommer, also würde ein Schal oder ein Rollkrangenpullover auffallen, aber seinen Hals offen zu zeigen wäre weitaus problematischer.

Schnell zog Aiden sich an und kramte anschließend durch seinen Schrank bis er sein altes Zecken-Halstuch fand. Gewissenhaft versteckte er seinen Hals darunter und drehte sich dann zu Reel.

„Geht das so?“ Reel setzte ein schelmisches Grinsen auf, zog das Tuch bei Seite und saugte sich ein weiteres mal an Aidens weicher Haut fest. Zufrieden betrachtete er den neuen roten Fleck und grinste Aiden herausfordernd an.

„So gefällst du mir eindeutig besser.“ Aiden sah ihn scheltend an und schüttelte nur den leicht Kopf.

„Du bist wirklich unmöglich.“ Zuckersüß lächelte Reel ihm mit blitzenden Reißzähnen entgegen und Aiden wickelte sich das Tuch erneut um. Dann zog er seinen Dämon zu sich, schenkte ihm einen langen Kuss und wartete bis Reel sich in seinen Körper zurückzog.
 

Im Speisesaal angekommen, stellte Aiden fest, dass er fast allein war. Der Großteil der Schüler war inzwischen abgereist und wer noch hier war, war bereits mit dem Essen fertig. Nur fünf Schüler, die Aiden nicht kannte, und die Krankenschwester waren noch im Saal. Und letztere kam nun mit offensichtlich guter Laune auf ihn zu.

„Aiden, du bist ja auch noch hier. Was soll den das Halstuch? Wir haben 25 Grad.“ Skeptisch betrachtete sie Aiden.

„Ich hab ein wenig Halsschmerzen und will nicht riskieren, dass sie schlimmer werden“, log er geistesgegenwärtig.

„Ach so. Du weißt, dass du jederzeit im Krankenzimmer vorbeikommen kannst. Ich kann mir deinen Hals mal ansehen, wenn du möchtest.“

„Nein, nein. Ist wirklich nicht so schlimm“, winkte er ab und zog das Tuch unauffällig ein wenig enger um seinen Hals.

Als Aiden mit dem Essen fertig war, flüchtete er schnell wieder in sein Zimmer, bevor noch jemand auf das Halstuch aufmerksam wurde.
 

Nach circa einer Stunde im Zimmer kam Reel auf Aiden zu und schob ihm seine Sportkleidung hin. „Zieh dich um. Wir gehen noch eine Runde im Wald trainieren. Ich will mir nicht ständig Sorgen um dich machen müssen.“ Reel untermalte seine Aufforderung indem er Aiden frech einen Kuss stahl und an seinem T-Shirt zog. Halbherzig wehrte sich Aiden und saß dennoch nur wenige Sekunden später mit nacktem Oberkörper vor seinem Dämon.

Mit einem frechen Grinsen platzierte Reel noch einige Knutschflecken und sanfte Bisse auf Aidens Brust, während er an dessen Gürtel nestelte. Klappernd öffnete sich die Gürtelschnalle und Reel zog gierig an der Jeanshose.

Eigentlich wollte er grade noch viel weiter gehen, aber er wollte Aiden nicht drängen, weshalb er seine Hände dazu zwang, ihre Wanderschaft auf Aidens Oberkörper zu beschränken. Zärtlich glitt seine Zunge über Aidens Brust hinauf zu dessen geschundenem Hals, den er sanft liebkoste, bevor er seine Zunge wieder tiefer schickte.

Dreist umspielte sie Aidens Brustwarzen und Reel konnte nicht anders, als auch dort sanfte Bisse zu hinterlassen. Aiden zuckte zusammen, wehrte sich jedoch nicht dagegen. Genießerisch umschlang er stattdessen Reels Nacken und krallte sich in den schwarzen Haaren fest. Immer wieder entfuhr ihm ein leises Stöhnen und jedes mal verstärkte sich anschließend Reels Griff um seinen Körper.

Unauffällig schob sich sein Bein zwischen Aidens Oberschenkel und dieser brauchte eine Weile um das zu bemerken. Zu abgelenkt war er von den Liebkosungen durch Reels Zunge und den zärtlichen Bissen an seiner Brust gewesen.

Schließlich zog Aiden seinen forschen Dämon bestimmend wieder zu sich hoch und küsste ihn leidenschaftlich. Reels Hände wanderten tiefer, doch Aiden fing sie schnell mit seinen eigenen ab. Reel stockte und sah in die braunen Augen seines Liebsten.

„Du wolltest eigentlich mit mir trainieren gehen. Weißt du noch?“, witzelte Aiden und zog Reels Hände wieder höher.

Flüchtig drückte er seine Lippen auf Reels, dann wand er sich aus dessen Umklammerung – oder zumindest versuchte er das. Geschickt hielt Reel ihn fest und platzierte einen sanften Kuss auf seinem Nacken. Erst dann gab er ihn frei und beobachtete, wie Aiden sich umzog.

Dieser wurde rot, als er den hungrigen Blick der flammenden Augen auf sich bemerkte, was Reel nur noch weiter amüsierte.

Als er endlich fertig umgezogen und bereit zum Gehen war, ließ Reel seine Hand unter Aidens Shirt gleiten und zog ihn zu sich. Prüfend betastete er den Dolch an Aidens unterem Rücken und sah ihn zufrieden an. Erneut stahl er sich einen Kuss von seinem Sunshine und ging in dessen Körper über.

Aiden wickelte sich vorsichtshalber wieder sein Halstuch um, dann verließ er das Zimmer.
 

Auf dem Weg über den Campus begegnete er glücklicherweise niemandem und so konnte sich Reel schon kurze Zeit nach Betreten des Waldes wieder neben Aiden materialisieren. Wortlos nahm er dessen Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Aiden konnte sein Schmunzeln nicht unterdrücken und spürte erneut wie ihm eine leichte Röte ins Gesicht stieg.

Die frische, feuchte Waldluft wirkte belebend auf ihn und Aiden freute sich tatsächlich richtig darauf mit Reel zu trainieren.

Dieser ließ ihn zuerst die Passiv-Blöcke vom letzten mal wiederholen und stellte stolz fest, dass Aiden sich sehr schnell wieder ins Training einfand. Daher konnte Reel schon nach kurzer Zeit mit der nächsten Abwehrtechnik fortfahren.

„Leg deine Hände um meinen Hals. Ich werd' dir zeigen, wie man aus Würgegriffen entkommt.“ Unsicher leistete Aiden der Aufforderung folge und ehe er es sich versah, wurden seine Handgelenke gepackt und von Reels Hals gerissen, während dieser zeitgleich einen flinken Schritt nach hinten machte. Noch bevor Aiden es so richtig bemerkte, hatte sich Reel von ihm befreit und stand nun circa einen Meter von ihm entfernt.

„Die Technik ist sehr einfach, aber wirksam“, erklärte Reel. „Wichtig ist, dass du als erstes deine Kehle sicherst, indem du dein Kinn nach unten auf die Brust drückst. Dann musst du nur noch die Hände deines Gegners wegziehen und dabei ein Stück nach hinten gehen. Schon bist du frei und kannst zum Gegenangriff übergehen oder flüchten.

Eine zweite Variante wäre, die Arme von innen durch die Arme des Angreifers zu schieben und diese dann durch Druck in die Ellenbogenbeugen vom eigenen Hals zu lösen.“ Auch diese Variante führte Reel ihm vor.

Es waren simple Techniken, also ließ er sie Aiden nur einige wenige Male üben – bedacht darauf, Aidens geschundenen Hals nicht mit seinen scharfen Fingernägeln zu verletzen.

„Das sind übrigens Techniken, die gerne in Selbstverteidigungskursen für Frauen gelehrt werden“, witzelte er zwischendurch und wurde von Aiden mit „Du beherrscht die Techniken ja schließlich auch.“ gekontert, was ihm ein anerkennendes Lachen entlockte.
 

Als letztes wollte Reel ihm noch die Grundlagen der Handhabung eines Dolches beibringen.

„Reel, wolltest du mir nicht noch zeigen, wie man aus Griffen um die Handgelenke entkommt?“ Ein frechen Grinsen huschte über Reels Lippen.

„Eigentlich schon. Aber zum Einen finde ich es wichtiger, dass du dich nicht versehentlich selbst mit deinem Dolch abstichst und zum Anderen würde ich es mir damit ja selbst schwerer machen, dich zu ärgern. Was hab ich denn davon, wenn du dich aus meinen Griffen winden kannst?“ Aiden war kurz verdutzt, was Reel ausnutzte um sich einen Kuss von ihm zu stehlen und Aiden somit ein belustigtes Schmunzeln entlockte, während sich eine leichte Röte seines Gesichts bemächtigte.

„Du bist doch doof.“ Zärtlich umschlang Aiden Reels Nacken und stellte sich auf die Zehenspitzen, wodurch er nun fast genauso groß wie sein Dämon war.

Sanft drückte er seine Lippen auf Reels und ließ kurze Zeit später seine Zunge über diese wandern. Instinktiv öffnete Reel sofort leicht den Mund und nahm Aidens Zunge bereitwillig in Empfang. Vergnügt umspielte er sie mit seiner eigenen, während seine Arme sich unter Aidens Shirt um dessen Taille schlossen.

Nach einiger Zeit zog sich Aidens Zunge wieder zurück und Reel ließ sie nur sehr ungern gehen. Aidens braune Augen suchten Reels rote und zum ersten Mal fiel dem Dämon auf, dass diese nicht einheitlich braun waren.

Den Rand der Iris zierte ein dunkler Ring, der fast schon schwarz erschien, während sich nahe der Pupille dezente, blass-grüne Fasern in verschiedensten Nuancen durch das Braun zogen.

Sie passten perfekt zu Aiden: auf den ersten Blick gewöhnlich, aber bei genauerer Betrachtung unglaublich vielschichtig – besonders, wenn man die übermenschliche Sinneswahrnehmung eines Dämons hatte.

„Du bist wunderschön“, flüsterte Reel ihm zu, um den Bann, den Aidens Augen auf ihn gelegt zu haben schienen, zu brechen. Aiden stieg weiter die Röte ins Gesicht und mangels einer schlagfertigen Antwort, schenkte er Reel stattdessen einen zurückhaltenden Kuss und hauchte ein verlegenes „Danke“.

Schließlich zog Reel seine Hände wieder unter Aidens Shirt hervor und brachte dabei auch gleich den kleinen, schwarzen Dolch mit. Behutsam legte er ihn Aiden in die Hand und ließ eine seiner eigenen Klingen erscheinen. Kurz räusperte er sich um auch den letzten Rest des Banns abzuschütteln und sich wieder auf das Training konzentrieren zu können.

Gewissenhaft wies er Aiden in die Grundzüge des Messerkampfes ein und zeigte ihm die idealen Angriffspunkte für die schmale Klinge. Dieser gewöhnte sich schnell an das Gefühl des Metall-Hefts in seiner Hand und an das leichte Gewicht des kurzen Dolches.
 

Zum Abschluss kämpften sie noch eine Runde Schattenboxen gegeneinander, bis Aiden letztendlich die Puste ausging. Reel bemerkte, dass Aiden schwächelte und nutzte es geschickt aus.

Mit einer flinken Bewegung duckte er sich unter dessen Angriff hinweg anstatt ihn zu parieren und schritt schnell hinter Aidens Rücken. Frech schlang er von hinten seine Arme um den verdutzen Aiden und drückte ihn an sich, um ihm jegliche Bewegungsfreiheit zu nehmen, und ließ seine Zunge einmal über seine Ohrmuschel tanzen. Ein wohliger Schauer durchlief Aidens ganzen Körper und ein verliebtes Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen, als Reel nun begann zärtlich an seinem Ohr zu knabbern.

Langsam wanderten Reels Arme etwas tiefer und schlossen sich erneut um Aidens Taille, was diesem erlaubte seine eigenen Arme wieder zu bewegen. Eine Hand legte er auf Reels Unterarm, mit der anderen griff er hinter sich und kraulte dessen Nacken, was Reel mit einem summenden Geräusch quittierte, das Aiden entfernt an das Schnurren einer großen Katze erinnerte.

„Morgen werden die Prüfungsnoten bekannt gegeben und die Zeugnisse verteilt“, warft Aiden irgendwann unvermittelt ein.

„Keine Angst. Das wird schon gut gehen“, versuchte Reel ihn aufzumuntern und schmiegte sich eng an ihn.

„Wollen wir zurück gehen? Es wird schon spät.“ Reel biss ihm ein letztes Mal liebevoll ins Ohr, dann gab er ihn wieder frei. Aiden hob sein Halstuch auf, welches er zu Beginn des Trainings beiseite gelegt hatte, band es sich um und ließ sich von Reel an die Hand nehmen.

Kurz bevor sie den Wald verließen, hielt Reel ihn fest.

„Du gibst einen erstaunlich guten Messerstecher ab“, lobte er Aiden spielerisch und ging mit einer zärtlichen Berührung ihrer Lippen in seinen Körper über.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Heyho. Kleine Info am Rande: Nächste Woche Dienstag (also an Weihnachten) erscheint kein Kapitel und die Woche drauf (da ist der Dienstag Silvester) auch nicht.
Ich versuche zwischen den Feiertagen eins hochzuladen, kann aber nichts versprechen.
Darum wünsche euch allen schonmal frohe und besinnliche Weihnachten (und ein geselliges und knalliges Silvester, falls wir uns vorher nicht nochmal lesen sollten).

Im neuen Jahr erscheinen die Kapitel dann (hoffentlich) wieder in gewohnter Regelmäßigkeit.
Bis dahin: Gehabt euch wohl. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rentierchan
2019-12-17T16:42:59+00:00 17.12.2019 17:42
Das wünsche ich dir auch. Und nimm dir ruhig die Zeit. Auch wenn ich deine Geschichte liebe, das geht vor!
Antwort von:  Lycc
17.12.2019 17:52
Danke. Lieb von dir. ^^ <3


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