Kirschblüten in seinem Kopf von Skadii ================================================================================ Kapitel 5: Origami ------------------ Gemeinsam mit Sakura statteten wir Ino am nächsten morgen einen besuch ab. Das Brautpaar war trotz des Unfalls zufrieden mit unserem Service, sie versprachen Jiraiya uns auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Ich war furchtbar verärgert wegen dem was Ino zugestoßen war. Die vielen verschiedenen Gesichter gingen mir durch den Kopf, denen ich an diesem Tag begegnet war. Eeines davon blieb mir besonders in Erinnerung. Ich wurde den Gedanken nicht los das es etwas mit dem Brieftaschentypen zu tun hatte. Sakura betätigte gerade den Knopf für das dritte Obergeschoss im Fahrstuhl. Die Türen schlossen sich und ich bereute es jetzt schon sie dafür auszunutzen um an nähere Informationen zu gelangen: „Zum Glück hast du gestern die Brieftasche gefunden, Hinata war ganz aufgebracht deswegen...“ „Ja er war wirklich nett und hat mir im Nachhinein nochmal seine Nummer dagelassen und bestand darauf mich als dank zum essen auszuführen.“ „Achwas...“ , bildlich stopfe ich ihm das Maul und hoffe das er wenn er nicht so verfressen wie Choji ist daran erstickt. Ich lache bei dem Gedanken daran. „Ich hoffe er führt mich in ein exklusives Restaurant aus, und ich hoffe SCHARF steht nicht auf der Karte....“, ihre Worte treffen mich Messerscharf und das lachen das ich soeben noch genossen hatte bleibt mir in der Kehle stecken. Sakura lässt wieder einmal keine Gelegenheit aus mir eine rein zu würgen, dass kann sie ausgesprochen gut. Trotzdem gefällt es mir nicht, dass sie sich auf ihn einlässt und versuche mein Glück den Positiven Eindruck den er bei ihr hinterlassen hat in den Schatten zu rücken. „Er hat Hinata ziemlich dumm angemacht, wollte ihr in die Schuhe schieben sie hat die Brieftasche gestohlen.“ „Ich weiß er hat sich auch dafür bei mir entschuldigt und gemeint ich soll ihr mitteilen das sie gerne auch mit Sasuke zu dem essen eingeladen ist.“ „...mich hat er übrigens auch dumm angemacht...“, bemerke ich schnippisch und ärgere mich darüber das sie weiterhin so angetan von ihm ist. „Von dir hat er nichts erwähnt, aber dich kann man auch nur dumm anmachen.“, ein Signalton ertönt und die Türen öffnen sich. Sakura macht eine halbe Umdrehung, während sie den Gang betritt und zwinkert mir frech zu. Das kann sie nur von einem Meister gelernt haben. Ino liegt aufrecht in ihrem Krankenbett, sie begrüßt uns beide herzlich als sie uns durch den Türspalt spickend entdeckt. Sakura geht voraus und greift in ihre Umhängetasche, daraus zückt sie dann einen kleinen Teddybär auf dem “get well soon“ geschrieben steht. Die blonde freut sich darüber und nimmt ihre Freundin in eine Umarmung. Ich scheine wieder einmal nicht aufzufallen, während sie sich wie zwei Kinder über den niedlichen Teddy amüsieren. Sakura erkundigt sich nach ihrem Zustand und Ino erklärt ihr das es ihr heute schon viel besser geht aber die Ärzte gerne noch einen Tag abwarten wollen, da ihr Kreislauf noch schwach ist. Es ist etwas stickig im Zimmer, deshalb öffne ich das Fenster um etwas frische Luft hineinzulassen. „Da ist er ja mein Held!“ Mir fällt auch das die blonde ebenfalls hellgrüne Augen hat, die aber nicht halb so schön sind wie die von Sakura. „Na, hat dich jemand K.O geschlagen?“, mein Witz scheint nicht allzu gut anzukommen, das lässt Sakura mich mit einem finsteren Blick spüren. „Was seht ihr mich so an? Ich schlage keine Frauen....“, versuche ich noch die Kurve zu bekommen. „Wie konnte das passieren?“, fragt Sakura sie und setzt sich besorgt zu ihr an die Bettkannte. Gut das sie es tut, denn die Frage brannte auch mir auf de Zunge. Ino erzählt ihr das sie während der Zeit in der Sakura die Brieftasche abgegeben hatte ein wenig ins schwitzen geraten war, da sich die Bar überfüllte. Sie nahm sich einen schluck aus ihrem Glas Wasser, dass sie hinter der Theke abgestellt hatte und zu dem eigentlich keiner Zugang gehabt haben könnte. Außer jemand hatte sich weit über die Bar gelehnt um die Tropfen hineinzufüllen. In der zwischenzeit kam Sakura wieder zurück und half ihr wieder aus, sie bemerkte wie ihr ein wenig schwindelig wurde als hätte sie zu viel Alkohol getrunken. Versichert uns beiden aber das sie keinen Tropfen davon am Abend hatte. Ihr wurde heiß und sie fühlte sich benebelt, weshalb sie erneut zum Glas griff und es leer trank. Sakura schimpft mit ihr, wieso sie ihr nicht schon früher gesagt hatte das es ihr so mies ginge. Sofort sehe ich ihr an, dass sie sich mies fühlt ihrer Freundin nicht schneller zur Hilfe geeilt zu sein. Ino tröstet sie, indem sie ihr klar macht das sie nicht in der Lage war zu handeln und das sie sich am anderen Ende der Bar so nett mit einem Typen unterhalten hat. Ohne dabei gewesen zu sein weiß ich das es Sasori war, mit dem sie das Gespräch führte. Bildlich male ich mir die Lage der Personen auf und Stelle zu meinem Ärgernis fest das ich nicht mehr sicher bin ob Sasori der schuldige ist, da er nicht zur selben Zeit an zwei Orten gewesen sein konnte. Jemand anderes musste dahinter stecken! Nach etwas 10 min fiel Ino zu Boden und Sakura die in der zwischenzeit wieder mit anderen Gästen beschäftigt war findet sie. Sakura war es auch die den Krankenwagen gerufen hatte noch bevor Shikamaru, Tenten und ich an der Bar erschienen sind. Ich frage mich wieso jemand einer Barkeeperin, die im Mittelpunkt steht K.O tropfen verabreicht ohne den weiteren Schritt zum Beispiel einer Misshandlung oder einem Überfall an ihr auszuführen. Etwas stimmte nicht. Vielleicht war die Tat eine Warnung? Und wieso Ino? Es hätte auch Sakura sein können, der Gedanke daran macht mich rasend und ich schlage meine Faust in den Tisch des Krankenzimmers. Viel zu spät bemerke ich das ich nicht alleine bin und die beiden starren mich mit großen Augen an. „WAS?“, nörgle ich genervt. „...naja das wollten wir gerade dich Fragen.“, Sakura nimmt schützend die Hand ihrer Freundin in ihre. Als hätte ich den beiden Angst gemacht. „Tut mir leid. Ich bin einfach nur verärgert darüber was dir zugestoßen ist und Frage mich ob jemand einen Grund hat dir so etwas anzutun?“, ihre Hände wirken jetzt weniger steif und sie scheinen sich beruhigt zu haben. Ino schüttelt den Kopf: „Ich weiß nicht ich bin die meiste Zeit über in der Bar und die freie Zeit verbringe ich mit meinem Freund. Ich wüsste nicht wem ich einen Grund geben sollte, außer einem verärgerten Gast die wir oft haben.“ „Wer ist dieser Freund? Hat er vielleicht einen Grund dir so etwas anzutun? Was macht ihr in eurer freien Zeit???“, ich bin völlig vertieft in meine Ermittlung, dass ich erst jetzt bemerke wie Inos Gesicht Tomatenrot anläuft und sie den Kopf von mir abwendet. „KAKASHI!“, ertönt Sakuras verärgerte Stimme durch das ganze Zimmer. „Was sollen diese Fragen, trägst du etwas eine Marke bei dir?“, sie klingt dabei so ernst das ich an mir hinuntersehe nur um sicher zu sein, dass ich wirklich keine Marke bei mir trage. „Wir sind einfach nur froh, dass es Ino besser geht und ich schlage einen Lösung vor, ab sofort für uns keine offenen Getränke an der Bar!“ Ino nickt einverstanden und die Farbe auf ihrem Gesicht scheint sich wieder zu normalisieren. Ich entdecke einen quaderförmigen Notizblock auf dem Tisch auf dem ein paar Dinge notiert stehen wie: Socken, Unterwäsche, Hose und Knabberkram. Vermutlich die Dinge die sie sich von ihrer Familie hierher bringen lassen möchte für den weiteren Aufenthalt. Ich reisse mir einen unbeschriebenen Zettel vom Block herunter und beginne daraus ein Origami zu falten. Die beiden Unterhalten sich über Mädchenkram, was ich ausblende. Da ich ein wenig aus der Übung bin misslingen mir die ersten Versuche, nach dem dritten jedoch klappt es und ich bin beinahe stolz darauf das ich es nicht verlernt habe. Ich bastle ein zweites. Die Faltkunst erinnerte mich an meinen Vater, der schenkte meiner Mutter jedes mal ein neues Motiv wenn sie sich gestritten haben in vielen davon hat er eine Notiz für sie geschrieben. Das letzte schenkte er ihr an seinem Sterbebett, bis heute bewahrte meine Mutter die ganzen Figuren in einer Vitrine auf. Sie sagte zu mir: Kakashi mein Junge wenn du eine Frau verärgert hast. Schenk ihr keine Blumen, schenk ihr ein Origami! Dabei lächelte sie über beide Ohren und blickte verträumt auf die vielen die ihre einst mein Vater hinterlassen hatte. Es wurde Zeit zu gehen das deutete mir Sakura an indem sie mir zunickte, sie verabschiedet sich von Ino und nimmt sie ein letztes mal in den Arm. Auch ich schleiche zu ihr und strecke meine geschlossene Hand nach ihr aus: „Es tut mir leid das ich hier so einen krach und dich in Verlegenheit gebracht habe. Ich hoffe es geht dir bald besser!“, ich hoffe die Überraschung gelingt und öffne meine Hand. Ino starrt darauf. „Ein Schwein?????“, sie wendet das Origami entsetzt zwischen ihren Händen und sieht abwechselnd davon zu mir. „Naja....“, bangend kratze ich mich am Hinterkopf , „....dein Name bedeutet doch Wildschwein?“ Hässlich kräuselt sich ihre Stirn und sie zerquetscht das mühevoll gefaltete Kleinkunstwerk in ihren schroffen Händen. „Schaff.Ihn.Hier.Raus!“ Mit knirschenden Zähnen greift Sakura nach meiner Schulter und schiebt mich aus dem Krankenzimmer heraus. Sakura und ich haben noch ein paar Stunden bis zu unserem Schichtbeginn an der Bar. Wir verlassen das Krankenhaus in einer peinliche Stille. Ich frage sie ob sie Lust hat mich zu einer Portion Sushi in einem naheliegenden Restaurant zu begleiten, dass hatte mir die Hausverwalterin bei unserer letzten Stadttour empfohlen. Sie sagt nickend zu. „Sie hasst es wenn man sie daran erinnert was ihr Name bedeutet...“ „Wieso? Das zeigt nur wie kreativ ihre Eltern waren!“ „Naja auf ihre Eltern ist sie auch nicht sehr gut zu sprechen, ihr Vater ist besonders Streng zu ihr gewesen. Sie führen ein Blumengeschäft in der Stadt was Ino übernehmen sollte, doch sie weigerte sich, da ihr großer Traum war Chemie zu studieren.“ „Chemie? Wer zur Hölle interessiert sich für Chemie?“, bemerke ich verwundert darüber. Gleichzeitig erkenne ich wären auch Blumen als Entschuldigung bei dieser Frau die falsche Wahl gewesen. „Wir lernten uns bei einem Praktikum in einer Klinik kennen. Ich war dort wegen meines Medizinstudiums und sie im Labor. Am Ende ereilte sie das selbe Schicksal wie mich, nur drehte ihr ihr Vater den Geldhahn zu um ihr eins auszuwischen, weil sie nicht bereit war seinen Zukunftsplänen zu folgen. Der Traum vom studieren war also auch für sie geplatzt...“, erzählt sie mir. Sakura schmunzelte: „Ich hab ihr total gerne zugehört wie sie davon Sprach einmal ein Mittel zu erfinden das Krebs heilen soll, und das sie damit unendlich viel Geld machen wird, mehr als ihr Vater.“ „Wieso tut sie nicht was ihr Vater sagt, besser als in einer Bar zu arbeiten?“ „Das weiß ich nicht, sie sagt ihr geht es finanziell sehr gut. Dann frage ich mich was ich falsch mache und warum es bei mir so knapp mit dem Geld ist....“ , „Dieser elendige Geizkragen will auch keinen Yen mehr bezahlen...“. Ihre Hand ist zu einer Faust geballt und sie ärgert sich furchtbar darüber. „Warum fragst du ihn nicht einfach, du bist die beste an der Bar ich habe dir zugesehen. Du bist schnell und siehst gut aus. Es wäre ein großer Verlust für ihn wenn du ihm damit drohst das Geschäft zu verlassen.“ Sie beugt ihr Gesicht weit nach vorne, sodass sie ihre rosafarbenen Wangen vor mir verstecken kann. Doch sie waren mir nicht entgangen. Ich öffne ihr die Türe in das Restaurant und sie huscht mit dem Gesicht weg von mir hinein. Es ist noch ziemlich früh und das Restaurant ist bis auf zwei Tische kaum besucht, einen Blick über die freie Auswahl geworfen entscheide ich mich für einen Zweiertisch nahe am Fenster. Ich amüsiere mich über die Art von ihr sich hinter der Menükarte zu verstecken und sich für ein Essen zu entscheiden. Die Bedienung kommt an unseren Tisch mit einem Zettel und einem Kugelschreiber in der Hand sie fragt uns nach unserer Wahl und als ich in ein bekanntes Gesicht hineinblicke lächle ich amüsiert darüber das die Situation in den nächsten Sekunden noch peinlicher für die Rosafarbene wird. „Kiba!“, begrüße ich ihn grinsend. „Kakashi! Sa-Sakura?!“, seine Augen huschen über den Tisch bis dicht an ihr Gesicht hinter die Karte. Ich habe Angst um sie ob sie dahinter überhaupt noch Luft bekommt. „Was macht ihr beiden hier?“ „Ich führe Kirschchen zum essen aus!“ „NEIN!“, zischt Sakura hinter der Karte hervor. „Wir waren beide bei Ino und haben entschieden noch schnell was zu Mittag zu essen...“, grummelt sie. „Ja ich habe davon gehört! Geht es ihr besser?“ Ich berichte Kiba von dem Vorfall gestern und was passiert war, er wirkt schockiert und besorgt zugleich. Sein Chef blitzt wütend aus der Küche hervor und macht ihm nur allein durch seine Mimik klar das er seine Arbeit machen soll. „Du arbeitest hier?“, frage ich ihn neugierig. „Ja das ist mein Nebenjob, Mittags helfe ich hier aus! Deshalb konnte ich auch gestern nicht bei der Hochzeitsfeier dabei sein!“ „Hmmm... macht Sinn.“ „Was kann ich euch beiden bringen?“ „Sakura mag es gerne scharf, bring uns das schärfste Sushi Menü für uns beide! Und jeweils ein Bier!“, ich zwinker ihm zu und er begibt sich lachend in die Küche. „Das hast du mit Absicht gemacht!“, schimpft Sakura mit mir und fuchtelt wild mit der Karte umher. „100 Punkte.“ Seufzend und den Kampf gegen meine Schamlosigkeit verloren verschränkt sie ihre Arme vor der Brust und lehnt sich in ihren Stuhl zurück. Sie beobachtet die anderen beiden Tische, die jeweils von Paaren besetzte sind und sich amüsieren. Der Gedanke das sie hier mit mir sitzt schüchtert sie ein, das kann ich daran sehen wie sie nervös ihr Haar hinters Ohr streicht und dann an ihrem Ohrläppchen spielt. Die Reaktion mit dem Ohrläppchen kannte ich aus den Verhörsälen, wenn der angeklagte sich gepeinigt oder grundlos verdächtig fühlte spielte er nervös daran herum. Meistens gefolgt von einer “ich weiß nicht mehr was ich sagen soll“-Stille. Schweigen im Verhörsaal nervte aber bei ihr sah es süß aus und ich konnte meine Augen wieder einmal nicht von ihr lassen. Gedanklich verpasste ich mir eine ordentliche Respektschelle um endlich wieder zu mir zu kommen. Hier zu sitzen mit ihr brachte mich um einige kostbare Stunden meiner Arbeit, wo der Tagesbericht zu Hause auf mich wartete und mein Chef bereits 100 Anrufe auf meine Mailbox gesprochen haben muss. Mit jeder wurde er aggressiver und genervter, aber wenn es sie sein konnte die in meiner Gesellschaft war dann war es mir das allemal wert! Ich griff in meine Jackentasche und zückte daraus das zweite Origami das ich allerdings für sie gefaltet hatte. Vor ihren Augen legte ich es ab und beugte mich über den Tisch zu ihr: „Das ist für dich.“ Neugierig betrachtet sie es um dann danach zu greifen und es zwischen ihren weiblichen Händen zu wenden. Ganz langsam aber sicher heben sich ihre Wangen bis sich darauf ein sanftes lächeln offenbart. Ich schätze es braucht keine Worte mehr, denn der Anblick darauf ist mir mehr Wert als ein “Danke“ ihrerseits. Trotzdem flüstert sie es. Jetzt erst entdeckt sie die kleine Notiz die ich ihr darauf hinterlassen habe auf jedem gefalteten Blütenblatt ein Wort: Für die bezauberndste Kirschblüte Kiba serviert uns das essen und zwinkert mir aus dem Seitenwinkel zu, auch er hat beim Meister gelernt. Sakura greift nach den Stäbchen und ich sehe ihr an wie sie übervorsichtig und skeptisch die erste Portion in ihren Mund einführt. Als wäre es aus Glas beisst sie zu und sieht mich mit weit geöffneten Augen an: „Es ist nicht scharf!“ „Natürlich nicht, reicht doch wenn du mit dem schärfsten Typen hier sitzt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)