Was ein Papier anrichten kann
Ein blonder Junge saß in einem großen Sessel, hatte die Beine übereinander geschlagen und sah seine Eltern an. "Wäre das möglich?" fragte er und sah sie aus grauen Augen an. "Naja, da seine Verwandten gestorben sind, braucht er einen neuen Vormund, warum sollten wir das nicht sein?" "Sie wurden ermordet, das ist etwas anderes, Vater" meinte er kühl. "Das stimmt, Draco, ich bin mir sicher, man arbeitet fieberhaft an dem Fall der Dursleys." "Ist es für euch möglich ihn zu adoptieren?" "Das sollte möglich sein, aber warum willst du das, Junge? Ich dachte du hasst ihn." "Du bist Spion für Dumbledore, so wie Onkel Severus und trotzdem denkt du weißt schon wer, du wärst ein treuer Todesser, verstehst du?" "Eine Täuschung?"
"Es ist schon was dran, ich war ziemlich wütend, als er meine Freundschaft nicht wollte, aber wer weiß, vielleicht kann ich noch was daran ändern. Wir sind auch älter geworden" "Ist dir denn klar, was das für eine Verantwortung ist, er kennt sich mit unserer Welt nicht aus" "Ich werde ihm schon beibringen, wie wir zu leben." "Dir scheint es ja wirklich ernst zu sein" schaltete sich seine Mutter ein "Ja, Mutter, mir war schon lange nichts mehr so ernst, wie das hier." "Gut, dein Vater und ich sollten noch einmal in Ruhe reden und du schläfst noch eine Nacht drüber, wir bleiben einfach bis morgen in Hogwarts. Solltest du dir dann noch sicher sein und dein Vater und ich uns einig sein, werden wir alles in die Wege leiten." Beinahe hätte Draco die Unterlippe nach vorne gezogen und geschmollt wie ein kleines Kind, er bekam immer was er wollte. Aber er wusste, wenn es jemanden gab, mit denen er nicht diskutieren sollte und bei denen es ganz neben bei auch nichts bringen würde, dann waren das seine Eltern. Irgendwo musste er immer hin seinen Sturkopf haben. Doch er würde schon bekommen was er wollte, wenn nötig auch wie so oft mit den Kopf durch die Wand. Eins stand für ihn jedenfalls fest, er würde seine Eltern so lange bearbeiten, bis sie zustimmen würde. Jetzt war allerding nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
Schließlich ergab er sich und nickte "Ist gut Mutter." Er stand auf und war bereits an der Tür, als sein Vater ihn streng zurück rief "Reiß dich zusammen, du bist ein Malfoy, Draco" "Ja, Vater" Draco sah zu, dass er verschwand. Seine Eltern liebten ihn, das wusste er, dennoch mit seinem Vater war nicht immer zu spaßen, es war besser, wenn man seine Grenzen gut kannte. Lucius Malfoy hatte seine Grenzen ganz genau abgesteckt und Draco tat sich selbst einen Gefallen, wenn er sie nicht überschritt und obwohl er es regelmäßig doch tat, entschied er sich heute dagegen. Er setzte seine Maske der Kälte und Gleichgültigkeit auf, die er eigentlich niemals ablegte und ging durch den Korridor. Er wollte gerade um die Ecke, als er umgerannt wurde. Was für ein Scheiß Zufall, dachte er, Harry lag halb auf ihn drauf. "Potter! Kannst du nicht aufpassen? Verdammt, komm runter von mir. ""Oh hab ich deine Designerklamotten zerknittert? Das tut mir aber leid."
Harry rappelte sich auf "Wenn ich sowas wie du tragen würde, wäre es mir natürlich auch egal" knurrte der Blonde. "Stimmt, aber ich bin zu niedriges Niveau für dich" "Hast du es auch endlich kapiert?" "Oh ja, geheiligter Draco Malfoy. Oh du für mich unerreichbarer Reinblüter. Sag mir mein persönlicher Gott, wird es sich jemals lohnen, mich am leben gelassen zu haben?" Harrys Stimme ertrank beinahe im Sarkasmus. "Vielleicht, Potter, vielleicht."
...
Harry war kurz verwirrt, hatte sich allerdings schnell wieder im Griff. Was tat Malfoy plötzlich so auf mysteriös? "Weißt du Potter, vielleicht, nur ganz vielleicht wird sich auch bei dir mal etwas ändern, dass dein Leben lebenswert macht." Das passte ihm nun gar nicht. "Hör mal zu, du arrogantes Arschloch. Mag sein, dass ich kein Reinblüter bin wie du und ich bin auch nicht so reich wie du es bist, ich hab auch keine Eltern, die so toll sind wie deine, verzeih. Aber immer hin, habe ich Freunde die alles für mich tun würde und muss mich nicht dadurch definieren, andere fertig zu machen." "Das hab ich gar nicht nötig" knurrte der Blonde "Wenn du meinst" fauchte Harry und machte sich auf in Richtung große Halle. Heute war es so weit, heute würden sie endlich alle erfahren, wer das Trimagische Turnier bestreiten würde.
Er setzte sich neben Hermine und Ron "Deine Robe ist schon wieder komplett zerknittert. Harry James Potter, wo treibst du dich nur immer rum?" "Malfoy hat mich umgerannt" murrte er leise und merkte wie Ron bereits wütend würde. "Ekelhaft der Typ, wirklich" knurrte der Rothaarige. Hermine begann ihn leise auszuschimpfen, jedenfalls so lange, bis Dumbledor zu reden begann. Er trat an den Feuerkelch heran, welcher bunte Farben versprühte und schließlich ein Stück Papier ausspuckte "Der trimagische Champion für Durmstrang, ist Mister Viktor Krum" lautes Gejubel erklang und auch Ron neben ihm schien begeistert. Dass er so für diesen Typen schwärmte, Harry gab gerne zu, dass Krum ein ausgezeichneter Sucher war, aber sonst fand er ihn nicht besonders sympatisch.
Wieder schwebte ein Zettel durch die Luft, in schöner runder Form. "Für Beauxbatons antreten wird Miss Fleur Delacour." Wer auch sonst, dachte Harry und sah gespant nach vorne. Wer würde wohl für Hogwarts antreten? Dumbledores Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. "Und zu guter Letzt, Mister Cedric Diggory, für Hogwarts." Gekreische, Geklatsche und die ganz großen Emotionen traten auf, Harry klatschte. Sollten die drei sich gerne bekriegen, nun würde er wohl endlich mal ein ruhiges Jahr erleben.
Aber anscheinend hatte er sich zu früh gefreut.
...
Draco riss die Augen auf, als ein vierter Zettel durch die Luft flog und der alter Dumbledore ihn auffing. "Harry Potter" rief er, kurz stockte sein Atem. Erst zeigte sich Harry nicht, ging dann aber doch nach vorne, danach sah Draco ihn eine Weile nicht mehr. Blaise schaute ihn an, während sie aßen, ihm hatte Draco seine Pläne natürlich anvertraut. Die beiden kannten sich seit sie Kinder waren, er war Dracos bester Freund und der Blonde wusste, ihm konnte er alles anvertrauen. "Was hälst du davon?" fragte Blaise leise. "Es gefällt mir nicht" meinte Draco ebenfalls leise.
