Zum Inhalt der Seite

Das Beta-Guard Projekt

Die Vorgeschichte der Alphas
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Von Teleportern und Atombomben

Inzwischen sind seit der Injektion ganze sechs Tage vergangen. Anfangs waren wir 100 Teilnehmer, innerhalb der letzten Tage ist unsere Zahl immer weiter geschrumpft. Jetzt sind wir nur noch 50. In den vergangenen zwei Tagen ist allerdings niemand mehr von uns gegangen. Wellington sprach von einem guten Zeichen. Diejenigen, die vor zwei Tagen noch beinahe gestorben sind, darunter William, Cole, Karen, Antony, Galen und Allen, sind inzwischen wieder aus ihrem Koma erwacht. „Mitchell!“, ich drehe mich zu Beth um, sie kommt lächelnd auf mich zu. „Ich habe es eben gehört! Du hast eine Fähigkeit bekommen?“, fragt sie mich begeistert. Ich lächle zurück. Beth hat diese Wirkung auf die Leute. Wenn sie dich anlächelt fühlst du dich gleich wohler und kannst negative Gedanken sofort vergessen. Statt ihr zu antworten, beschließe ich, ihr meine neue Fähigkeit zu zeigen und gehe geradewegs auf die massive Wand zu, ohne vor ihr stehen zu bleiben. Ich gehe hindurch, als wäre es nichts weiter als ein Hologramm, unfähig mir Schaden zuzufügen. Durch die Wand höre ich ihren überraschten und zugleich aufgeregten Aufschrei. Erneut muss ich lächeln und gehe auf demselben Wege wieder zurück. „Der Nachteil ist, dass ich hin und wieder meine Kleidung oder meine Uhr auf der anderen Wandseite verliere“, sage ich und erinnere mich an ein paar ziemlich peinliche Situationen, die ich gestern Nachmittag vor Dr. Augustine und Dr. Sasson hatte.

Als ich wieder bei Beth im Flur stehe, habe ich glücklicherweise alle meine Kleidungsstücke anbehalten. „Gehen wir etwas essen?“, frage ich Beth. Sie nickt freundlich und hakt sich bei mir unter und zusammen gehen wir nach unten. Wir kommen zusammen mit Steve und Alexander im Speisesaal an. Es ist ziemlich voll, fast alle sind hier versammelt um zusammen zu Mittag zu essen. Wir setzen uns an den üblichen Tisch zu Allen und Katherine. „Hi Leute“, begrüßt sie uns, während Allen uns nur niedergeschlagen zunickt. Es ist das erste Mal, dass ich ihn seit der Injektion außerhalb eines Krankenzimmers sitzen sehe. Seine Augen sind noch immer gerötet, Katherine und Nathalie haben ihm erst heute Morgen von Lauras Tot berichtet. Nach allem, was ich gehört habe, waren sie dabei sehr behutsam mit ihm. Nur wenige wussten, dass Allen und Laura gerade dabei waren sich ineinander zu verlieben, wobei es bei Laura schon von Anfang an gefunkt hat. Ich habe öfters beobachtet, wie sich andere über Laura lustig gemacht haben. Sollen sie alle in der Hölle schmoren. Ich hoffe, sie fühlen sich spätestens jetzt, nach Lauras Ableben, richtig mies.

Veronica betritt den Speisesaal und setzt sich zu ihrer Truppe. Wie ich studiert auch sie Agrarwissenschaft und die meisten Kurse haben wir zusammen. Trotzdem hatten wir nie wirklich miteinander zu tun. Mehr als das Studienfach und unsere Namen kennen wir voneinander nicht. „Hey Leute… wo steckt Hank eigentlich?“, höre ich Darcy aus irgendeiner Ecke rufen. Ich mache mir nicht die Mühe, um mich nach ihr umzudrehen. Von allen Anwesenden nervt mich ihre Persönlichkeit am meisten. Sie hat einen dunklen Charakter und ich bin besorgt darum, welch teuflische Fähigkeit sie wohl entwickeln mag. Ich bete darum, dass es etwas Harmloses ist. „Der ist bei einer Untersuchung“, antwortet Galen gelangweilt. Hat Darcy überhaupt irgendwelche Freunde? Ich bezweifle es stark. Steve, kommt zu uns und setzt sich mit einem überladenen Tablet zu uns an den Tisch. „Gibt’s schon was Neues?“, fragt er. „Scheint hier mittlerweile eine typische Frage geworden zu sein“, antworte ich ihm. Steve Brock, sieht mich kurz an und schweigt. Manchmal bin ich mir nicht sicher, aber in seinem Kopf scheint es zu arbeiten. Ich kann es praktisch rauchen sehen und ertappe mich kurz dabei mir vorzustellen, ob Cole wohl, kurz bevor er in Flammen aufgeht, aus den Ohren zu dampfen beginnt. Der Gedanke erheitert mich genauso kurz, wie er gedauert hat. „Tja… was sollen wir auch sonst fragen? Wir sitzen hier, während Wellington und die anderen darüber beraten und analysieren wie es unseren Freunden geht“, die Fritte, die er dabei in die Hand genommen hat, wirft er frustriert zurück auf seinen überfüllten Teller. Veronica entschließt sich dazu, sich zu uns umzusetzen. „Steve… das wird schon wieder.“, redet sie gut auf ihn ein. „Jeden Tag werden mehr von uns wieder gesund und entwickeln Fähigkeiten. Erin zum Beispiel“, sie deutet auf die gelockte Frau am anderen Ende des Raumes. „Sie kann die Gestalt von jedem Menschen hier annehmen, ich meine okay, manchmal dauert es eine Weile bis sie wieder sie selbst werden kann, aber ich finde das wahnsinnig aufregend“, plappert sie drauflos. Plappert sie immer so viel? Ich beschließe im Stillen und nur für mich, das mal zu beobachten. „Redest du immer so viel?“, Steve sieht Veronica fragend an. Normalerweise ist er der höflichere von uns. Das war schon so, als wir noch Kinder waren, mein Zwilling, der höfliche, hilfsbereite Schwarze von nebenan.

Die Tür schlägt erneut auf und Dr. Wellington betritt den Speisesaal. Er sieht in die nun nicht mehr ganz so große Runde und postiert sich so, als wolle er eine Rede halten und sichergehen, dass er auch wirklich von allen gesehen wird. Hank betritt kurz nach ihm den Raum und setzt sich auf einen der freien Plätze. „Sicherlich habt ihr alle mittlerweile bemerkt, dass wir in den letzten Tagen hohe Verluste verbuchen mussten“, er macht eine dramatische Pause und die Schafsherde, zu der er spricht nickt und schweigt betroffen. Kein schlechtes Gewissen der Welt, könnte unsere verlorenen 50 Freunde wieder auferstehen lassen. So viel steht fest. „Das sind tragische Verluste, aber umso größer ist die Freude darüber euch berichten zu können, das alle anderen auf dem Weg der Besserung sind und bisher 20 von euch eine beeindruckende Fähigkeit entwickeln konnten“, Wellington macht einen euphorischen Eindruck auf mich. Seine Begeisterung ist im Angesicht dessen, wie viele durch sein Serum dahingerafft wurden, nicht besonders ansteckend. „Ich hoffe auf viele weitere Fähigkeiten, die sich nach und nach auch bei den anderen beobachten lass---„, er wird durch ein lautes Husten in der Ecke unterbrochen. Hinten in der Ecke, an Hanks Tisch beginnen die anderen, die bei ihm sitzen, zu husten. Blut läuft ihnen aus Augen und Nase und ihre Haut beginnt Blasen zu schlagen. „Sofort alle raus hier!“, kreischt Dr. Augstine. „Er ist radioaktiv“, fügt sie hinzu, nachdem sich zuerst niemand rührt. Sofort bricht Panik aus und alle springen von ihren Stühlen auf, mich und meinen Bruder eingeschlossen. Wir rennen zu den Schwingtüren, genau wie alle anderen, und hoffen das wir es noch rechtzeitig schaffen werden, bevor Hanks Radioaktivität uns genauso dahinrafft, wie das Serum die Hälfte unserer Leute.

Als ich es endlich nach draußen schaffe und mich nach meinem Bruder umsehe, erscheinen wie aus dem nichts plötzlich William, Jonathan, Fynn und Nicky mit ihrer Schwester im Arm direkt vor mir. „Was zum?!“, flucht es neben mir. Es ist Steve, der soeben das Gleiche wie ich gesehen hat. „Ich glaub mir wird schlecht“, bringt Fynn gerade noch hervor, bevor er sich direkt vor meine und Steves Füße übergibt. „Was war das denn?!“, fragt Nicky und sieht ihre Freunde erschrocken an. Ihre Gesichtsfarbe wirkt nicht gerade gesund auf mich. Nathalie sieht zu William, der sich direkt vor uns in Luft aufzulösen scheint. Wenige Millisekunden später ist er nicht mehr zu sehen. Die Stelle, an der er soeben noch stand ist leer. „Der Mistkerl ist ein Teleporter“, sagt eine viel zu begeisterte Stimme neben mir. Darcy. Sie sieht wie gebannt auf die leere Stelle zwischen Fynn, der sich immernoch übergibt, und Jonathan, der Fynn von hinten an der Schulter packt. Vermutlich würde er ihm auch das lange Haar zurückhalten, wenn Fynn nicht einen Kurzhaarschnitt trüge. „Alter, geht es wieder“, will er von Fynn wissen, als dieser endlich aufhört zu kotzen. Ich weiche noch etwas weiter als zuvor zurück. Fynn hält sich die Hand vor den Mund und ist noch immer vorn übergebeugt. Er nickt kurz und hält die Augen geschlossen. Tja Kumpel, ich will mir auch nicht deinen See aus Erbrochenem ansehen. Steve zieht mich am Kragen von diesem Schauspiel weg. „Hast du das gesehen?“, fragt er und sieht mich eindringlich an. Ich wüsste gerne was genau er meint. Meint er Hank, der zu einer wandelnden Atombombe geworden ist oder meint er William, der vor unseren Augen wer weiß wohin verschwunden ist? Ich bin verwirrt…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FrostyFox
2019-05-20T23:07:38+00:00 21.05.2019 01:07
lol und ich dachte erst mit mitchell ist unsere dr.ane mitchell gemeint?
dachte erst so
"wow! warte! was? mitchell...unsere dr.ane mitchell ist n alpha?
^^°
Von:  -Felicita-
2019-05-10T22:25:01+00:00 11.05.2019 00:25
Ich kann Mitchell nur zustimmen und bin froh das Darcy wirrklich nur eine harmlose Fähigkeit entwickelt hat. Was sie nicht weniger gefährlich macht, aber wenn ich mir vorstelle sie hätte zum Beipsiel Hanks Fähigkeit .... Wir sollten irgendwann eine kleine Übersicht aller Alphas erstellen :'D So viele neue Namen :'D
Brock hatte einen Zwillingsbruder..... q-q Ich bin gespannt was seine Fähigkeit ist :)
Antwort von:  Yomiuri
12.05.2019 12:45
Mitchells Fähigkeit demonstriert er selbst am Anfang des Kapitels Beth gegenüber. Es ist die gleich wie die von Jake aus dem Beta-Guard :)
Antwort von:  -Felicita-
13.05.2019 23:56
ah genau!...nach mitternacht kann ich mir scheinbar keine zehn Sekunden lang etwas merken...x-x"


Zurück