A Cats' Fishing Ground von Darklover ================================================================================ Kapitel 16: 16. Kapitel ----------------------- „Ja, bis gleich.“ Erst nachdem Viola den Raum verlassen hatte, kämpfte Zin sich etwas hölzern von der Couch hoch. Sein Rücken fühlte sich etwas pelzig an, aber das hielt ihn nicht lange auf, bevor er die Reste des sehr dürftigen Abendessens wegräumte, die Kerzen zu löschen begann und sich dann mit einer dicken Stumpenkerze auf den Weg in das Gästezimmer machte. Dort stellte er sein kleines Licht auf dem Nachttisch ab und zog sich vorsichtig die Jeans von den Hüften. In der Hose war nicht mehr viel los, seit sie sich auf dem Sofa für eine kleine Weile voneinander verabschiedet hatten. Daher verstaute Zin seine männlichen Attribute wieder dorthin, wo sie hingehörten und zog sich frische Shorts zum Schlafen über, bevor er ins Bad ging, sich frisch machte und die Zähne putzte. Anschließend machte er sich an den Aufstieg in den ersten Stock. Die Kerze in der linken Hand und seine Rechte auf das Geländer gelegt, um sich im Fall der Fälle festhalten zu können. Auch wenn Violas Anwesenheit am oberen Ende der Stufen ihm sehr half, sie schneller als erwartet hinter sich zu bringen. „Hi“, meinte er leise, als er schließlich oben angekommen war, und zog Viola sofort wieder in seine Arme. Es fühlte sich – so albern es auch klang – so an, als hätten sie sich schon ewig nicht mehr gesehen. Als wäre sein Körper schon nach wenigen Minuten auf Entzug, weil er keinen Kontakt zu Viola gehabt hatte. Sie war ... wie Droge und Medizin in einem. „Sehr hübscher Schlafanzug ...“, raunte er leise, bevor er ihr einen Kuss auf diese wunderbar geschwungenen Lippen gab und sanft über Violas Rücken streichelte. Dabei schwankte die Kerze ein wenig in Zins anderer Hand. Aber das machte nichts. Was war schon eine kleine Flamme ...? „Hi.“ Viola ließ sich mit Freuden umarmen, ehe sie an Zin hinabsah und ihm zu zwinkerte. „Danke. Deiner gefällt mir aber auch sehr gut.“ Vor allem, weil das Teil sie nun stets daran erinnerte, dass sie es mit der Kleiderregel wohl doch nicht so genau hätte nehmen sollen, und ihr nun Zins verborgene Attribute nur noch mehr verborgen waren. Wenn das nicht Folter vom Feinsten war. Zumindest was ihre Neugierde anging. Erst recht, seitdem sie auf der Couch ein paar sehr interessante Dinge über ihn herausgefunden hatte. Er hatte sie also nie angelogen. Sie hatte ihm einfach nur nicht glauben können. Nun konnte sie es. Da die Kerze in Zins Hand bedenklich schwankte, nahm Viola sie Zin ab und ergriff seine andere Hand um ihn hinter sich in ihr kleines Reich zu führen. Es war schon immer ihr Zimmer gewesen, seit sie hier wohnte. Weshalb man auch ein bisschen etwas von jedem ihrer Lebensabschnitte darin finden konnte. Uralte Puppen mit verfilzten Haaren, die auf ihrem Kleiderschrank saßen. Ein Poster hinter der Tür von einer Band, die sie damals, als sie noch zehn Jahre jünger gewesen war, total toll gefunden hatte. Dass es sich hierbei um eine Boygroup handelte, musste wohl nicht extra erklärt werden. Alte Schulbücher in einer verstaubten Ecke ihres zugemüllten Schreibtisches. Wobei der Müll aus einem Berg von Kleidern, Make-up und Schuhen bestand. BHs hingen überall in der Gegend herum. An der offenen Schranktür. Über dem Lampenschirm neben ihrem Bett. Aus den halb aufgezogenen Schubladen. „Oh Mann. Ich glaube, du hättest mich lieber vorwarnen sollen. Dann hätte ich etwas aufgeräumt.“ Noch dazu wirkte alles im Kerzenschein sehr viel dramatischer. Also drehte sie sich hastig um, stellte die Kerze auf ein dafür vorgesehenes Dekorteller und schlang die Arme erneut um Zin, ehe sie ihn stürmisch küsste. Nicht etwa nur, damit er nicht die Gelegenheit dazubekam, sich ihr Zimmer genauer anzusehen, wobei das natürlich ein Hauptgrund war, sondern auch weil sie so dankbar über seinen Vorschlag – mit ihr die Nacht zu verbringen – war. Von sich aus wäre sie bestimmt nicht einfach so zu ihm gekommen. Langsam aber sicher zog sie ihn auf diese Weise an den Wäschebergen vorbei auf ihr großes Bett zu. „Wieso? Es ist doch ...“ Er ließ den Satz lieber im Leeren versiegen, als so etwas Unehrliches wie 'gemütlich' oder 'charmant' über die Lippen zu bringen. Denn – ganz ehrlich – es sah in dem großen Zimmer eher so aus, als hätte der Sturm eines der Fenster aufgerissen und seine Wut hier ausgetobt, da er nirgendwo anders ins Haus gelassen worden war. Überall lagen Klamotten herum – so viele, wie Zin noch nie zuvor als Privatbesitz von jemandem gesehen hatte. BHs schienen ihn von überall her anzuspringen und das, ohne dass sich Zin einer Schuld bewusst gewesen wäre, die so eine Strafe nach sich ziehen konnte. Er hatte noch nie einem BH wehgetan. Meerfrauen trugen keinen, also sollten sich die Teile ein bisschen beruhigen und sich wieder in die dafür vorgesehene Schublade zurückziehen. Er musste über sich selbst und seine albernen Gedanken schmunzeln. Auf so etwas kam er wirklich nur, wenn er leicht nervös war und nicht genau wusste, was er als Nächstes tun sollte. Violas Gegenwart allein machte es ihm schwer, sich vollkommen entspannt zu geben. Aber noch dazu die Art, wie sie sich an ihn drängte ... Es war so gut und gleichzeitig erinnerte es ihn wieder an die kurze Eskapade auf der Couch, wo er ihren Erwartungen einfach nicht hatte entsprechen können. Daran hatte sich in der kurzen Zeit leider nichts geändert. Er würde Viola wieder enttäuschen müssen, wenn sie es erneut ... wenn sie wollte, dass er mehr tat, als sie im Arm zu halten und dafür zu sorgen, dass sie ruhig schlief, trotz des Regens, der hier noch deutlicher auf das Dach trommelte. Irgendwann auf dem Weg zum Bett, bei dem Zin wenig sah aus seinen genießend halb geschlossenen Augen, stolperte er über etwas, das sich verdächtig nach Plastik anfühlte. Ihm fiel nichts dazu ein, was es sein könnte, aber er hoffte, dass es nicht kaputt gegangen war. „Du hättest ... mir eine Karte zeichnen können", meinte er mit einem scherzhaften Glitzern in den Augen, bevor sie endgültig das Bett erreichten und er sich erneut von Viola lösen musste. „Nach dir ...“, hauchte er leise gegen ihre Lippen, bevor er ihr noch einen kurzen Kuss gab und sich dann für das Hinlegen wappnete. Es tat jedes Mal weh. Aber es wurde auch bei jedem Versuch besser. Bald würde es – „Schläft Flöckchen eigentlich auch hier? Sie ist bestimmt sauer, wenn ich ihr einfach ihren Platz streitig mache.“ "Mit einer Karte würdest du selbst hier nicht den Schatz finden. Der muss dann schon dich finden", konterte Viola, ehe sie vor Zin auf das Bett krabbelte, die übergroße Decke etwas richtete und noch einmal die Polster aufklopfte. Normalerweise schlief sie ja auf der Decke, doch bei einem Wetter wie dem heutigen, konnte sie es sich durchaus leisten, darunter zu liegen. Es würde in der Nacht noch sehr viel weiter abkühlen. „Und Flöckchen hat – soweit ich mich da nicht irre – in letzter Zeit ziemliche Untreue bewiesen. Sie hat doch ständig bei dir geschlafen, also kann sie mir ruhig verzeihen, wenn ich dich einmal für mich ganz alleine in Beschlag nehme. Außerdem ist ja immer noch genug Platz, wenn wir zwei gut zusammenrücken.“ Noch immer lag ein Lächeln auf Violas Lippen, obwohl sie Zin dabei zusehen musste, wie er zu ihr aufs Bett kam. Sie sagte nichts dazu und bot auch nicht ihre Hilfe an. Trotzdem tat es ihr selbst weh, wenn es ihm wehtat. Sie konnte gar nicht anders als mitleiden, weshalb sie es ihm anschließend so bequem wie möglich machte, als er es auf die Matratze geschafft hatte. „Und? Kennst du eine tolle Gutenacht-Geschichte?“, wollte sie daher wissen, um Zin etwas abzulenken, während sie sich vorsichtig an ihn kuschelte, um ihm nicht noch mehr wehzutun. „Was würdest du denn gerne hören?“, fragte er leise. Es dauerte leider eine Weile, bis er sich so auf die Seite gedreht hatte, dass es für ihn und auch Viola bequem war und Zin nicht Gefahr lief, sich bald umdrehen zu wollen. Das war in der letzten Zeit das Schlimmste gewesen – dauernd das Bedürfnis zu haben, sich auf den Rücken zu legen oder sich einfach nachts auf die andere Seite zu drehen – und es nicht zu können. Durch die Verbände war es in Ordnung, solange er zu intensive Bewegungen vermied. Aber nachts, wenn sich alles beruhigt hatte, schien sein Rücken besonders empfindlich zu sein. Dann merkten seine Kiemen jede Druckveränderung, und das war im besten Falle unangenehm. Jetzt allerdings war es einfach nur schön, so neben Viola zu liegen, seinen Arm vorsichtig und an einer Stelle um sie zu schlingen, die nicht zu offensichtlich anrüchig, aber auch nicht zu kumpelhaft war. Herrje, sie trug sündhaft schwarze Unterwäsche und so sehr Zin auch versucht hatte, nicht zu starren, die Spitze war ihm doch nicht entgangen und er fragte sich immer wieder, wie es sich wohl anfühlen würde, mit seinen Fingerkuppen darüber zu streichen. Den Unterschied zu Violas glatter warmer Haut zu spüren ... Mit einem tiefen Atemzug schlang er seinen Arm fester um sie und drückte Viola einen kleinen Kuss auf die Lippen. Als Zin ihr einen kleinen Kuss gab und seinen Arm enger um sie schlang, kam Viola noch näher an seinen Körper herangerutscht, bis ihre Oberschenkel auf seine trafen und ihre Füße sich etwas um seine Waden schlangen. Gott, der Mann war wirklich unanständig gut gebaut. Lange Glieder, muskulös und sportlich zugleich und kein Gramm Fett zu viel am Leib. Soweit Viola das beurteilen konnte, war er auch an anderer Stelle gut gebaut. An einer sehr viel Verlockenderen. Sie biss sich auf die Unterlippe und senkte den Blick, während sie mit ihrer Hand über Zins bandagierte Brust fuhr und mit ihren Fingerspitzen zu ergründen versuchte, wo genau sich seine Brustwarzen befanden. Sie fand sie ziemlich schnell, selbst unter dem Verband und legte schließlich ihre flache Hand darauf, während sie darüber nachzudenken versuchte, was er ihr erzählen könnte. Leider kein sehr leichtes Unterfangen, denn ihre Gedanken wollten einfach nicht aufhören zu kreisen. Sie war immer noch leicht durcheinander wegen der Küsse, die sich so unglaublich gut angefühlt hatten, als wäre ihr so etwas noch nie widerfahren. Was einfach lächerlich war. Doch warum fühlte sie sich dann leicht unsicher, bei dem Gedanken, mit Zin zu schlafen? War es das? Unsicherheit? Aber warum? Gerade bei ihm fühlte sie sich so schnell wohl und behaglich, wie bisher bei niemandem. Ihre Omi zählte nicht. Die Frau war eine Ausnahme. Vielleicht weil sie Zin gerettet hatte? Weil er einmal vor ihren Augen schwach gewesen war und sie ihm mit ihrer Stärke hatte helfen können? Weil sie bei ihm sie selbst sein konnte? Zumindest größtenteils? Oh Mann. Sie wusste es einfach nicht. „Erzähl mir ...“ Sie musste immer noch scharf nachdenken, kam aber zu keinem anständigen Ergebnis, also strengte sie sich noch mehr an, doch alles, was ihr spontan einfiel, war ein ganzer Fragenkatalog, den sie mit Zin durchgehen wollte. Warum eigentlich nicht? „Bist du single? Wenn ja, wie lange ist es bei dir her, seit du mit jemandem zusammen warst?“ Zins Brauen zogen sich skeptisch zusammen, als Viola gerade dieses Thema ansprach. Wollte sie ... ihn damit wieder auf Abstand bringen? Es könnte natürlich sein, aber andererseits sollte er sie dann vielleicht darauf hinweisen, dass sie sehr unterschiedliche Signale sendete. Immerhin lag sie an ihn gekuschelt, ihre Hand auf seiner Brust und sie hatte sich wieder von ihm küssen lassen. Die Decke, unter der sie es sich gerade gemütlich gemacht hatten, raschelte leise, als Zin sich bewegte und sich so hinlegte, dass er Viola ins Gesicht sehen konnte. Unter Umständen waren der Ausdruck darin oder ihre Augen dazu fähig, ihm besser zu zeigen, was sie eigentlich wollte. Auch wenn Zin inzwischen so weit war, zu glauben, dass es reine Verwirrung war, die Viola bei ihm stiften wollte. Wenn es so war, hatte sie damit sehr großen Erfolg. „Ja", war seine knappe Antwort, bevor er wieder nicht anders konnte, als mit seinen Fingern vorsichtig über Violas Wange zu streicheln. „Ich bin Single. Schon seit ungefähr einem Jahr.“ So viel zu Zins ehrlicher Antwort. Jetzt kam ... der wohl schmerzlichere Teil. Zumindest was ihn anging. Für Viola war es ja offensichtlich ... weniger tragisch. Eigentlich war Viola so etwas wie eine kürzlich beendete Beziehung egal. Selbst wenn der Kerl erst vor einer Woche mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte, ehe er sich ihr zuwandte, konnte ihr das nichts ausmachen. Dann hatte es eben einer von den beiden verbockt und die Hoffnung bestand natürlich immer, dass es dann mit ihr besser lief. Was nach langjähriger Erfahrung nicht der Fall war. Dass es Viola allerdings irgendwie total erleichterte, dass Zin sich schon seit einem Jahr keiner Frau mehr zugehörig fühlte, fand sie dann doch seltsam. Doch sie sagte nichts dazu, sondern nahm es vorerst einfach so hin. „Und du? Wie lange ... läuft das zwischen dir und ...“ Zin zögerte für einen Moment, als würde er überlegen. „Du weißt schon.“ Bei seiner Frage runzelte Viola kurz die Stirn, bis ihr ein Licht aufging und sich ihre Miene wieder aufhellte. „Ach, du meinst Cid. Nein, da läuft nichts. Naja, ich meine nichts Festes. Irgendwie sitzt da alles noch in den Startlöchern und kommt einfach nicht weiter. Keine Ahnung. Ich meine, er ruft nicht an, ich hab auch nicht unbedingt das Bedürfnis, mich bei ihm zu melden. Sehr lauwarm. Eigentlich schon eher kalt.“ Sie zuckte nur mit den Schultern. Mehr konnte sie dazu auch nicht sagen. „Und was hältst du von Treue? Ist dir so etwas wichtig, oder gehörst du eher zu den Männern, die denken, dass man es nur dann nicht als Seitensprung anzusehen braucht, wenn sie ein Kondom benutzen oder alles andere machen, nur nicht den entscheidenden Akt?“ Sehr lauwarm. Eher kalt. Na, da schien Viola aber eine andere Auffassung als Zin zu haben. Denn wenn sie es so ausdrückte wie eben ... „Wenn du sagst 'Startlöcher' ... heißt das dann, dass du hoffst, dass mit Cid läuft noch weiter?“ Er hoffte es nicht. Denn auch wenn er ihr gleich sagen würde, was er von Treue hielt, wurde Zin direkt schlecht, als er daran dachte, Viola könne sich Morgen vielleicht schon wieder dem Affen zuwenden, in seinen Armen liegen und ihn küssen. Oder auch das eben erfragte Kondom benutzen. Scheiße, sie hatten sich gerade einmal vor einer halben Stunde oder Stunde das erste Mal geküsst. Und da fühlte er sich so, als müsse er eifersüchtig auf diesen Kerl sein? Wohl eher anders herum, so wie das vom neutralen Standpunkt aus zu betrachten war. Auch wenn Zin gerade kaum noch fähig war, neutral zu denken. „Hör zu, das passt zwar dann zu deiner Frage, aber wenn du mit Cid und mir zweigleisig fahren möchtest ...“ Er sah sie aus sehr ernsten, ehrlichen Augen heraus an. Alles in Zin zog sich zusammen, weil er schon wusste, dass er wenig Chancen hatte. So ziemlich jede Logik sprach gegen ihn. Trotzdem ... kein Grund, seine Prinzipien über den Haufen zu werfen. Schon gar nicht, wenn man wusste, dass es einem dabei nur schlecht gehen würde. „Das ist nicht ... mein Ding.“ Viola sah Zin ebenso ernst an, während sie über seine Frage bezüglich Cid nachdachte. „Nein. Das hoffe ich nicht. Es ist im Sand verlaufen und sowas kann nur passieren, wenn beide sich keine große Mühe geben und wenn da von vornherein schon irgendetwas nicht stimmt.“ Das meinte sie wirklich. Cid war weder ihre große Liebe, noch war sie von seinen Qualitäten im Bett abhängig, obwohl er nicht schlecht gewesen war. Sie konnte noch nicht einmal ehrlich behaupten, dass sie ihn sehr mochte. Gut, er war wirklich nicht so leicht von der Bettkante zu stoßen, mit dem gewissen Charme, seinem Geld und seinem guten Aussehen. Aber zumindest war sie bei ihm nie nervös gewesen. Ganz im Gegensatz bei dem Mann, der da mit seinen unergründlich tiefen Augen so offen mit ihr sprach. Das taten auch nicht Viele, obwohl sie es geradezu herausforderte. Viola streckte ihre Hand nach Zins Gesicht aus und streichelte über seine Wange, während sie seinem Blick problemlos standhielt. „Ich will nicht zweigleisig fahren, und wenn ich in einer festen Beziehung bin, wäre allein der Gedanke daran absolut absurd für mich. Wenn man sich zu jemandem zugehörig fühlt, dann gibt es nur diese eine Person. Punkt. Und um ehrlich zu sein, wenn ich erfahre, dass ich in einer Beziehung die Einzige bin, die das so sieht, kann ich ganz schön ... böse werden.“ Viola lächelte leicht, aber es war kein unschuldiges Lächeln. Es lag durchaus die Wildkatze hinter ihren Augen, die sehr wohl wusste, wie sie ihre Krallen an untreuen Männern wetzen konnte. Ihre Hand glitt wieder zu Zins Brust und begann sanfte Kreise darauf zu zeichnen. „Hm ...“ Das mit dem 'böse werden' glaubte er ihr sofort. So, wie Zin Viola einschätzte, hatte derjenige, der auch nur versuchte, sie zu betrügen, wirklich schlechte Karten. Andererseits ... „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand auch nur daran denken würde, dich zu betrügen.“ Das klang vielleicht etwas kitschig, aber Zin empfand es schon in diesem Moment als absolut wahr und richtig. Warum sollte man jemanden neben Viola suchen? Wenn man sie hatte ... hatte man alles, was man sich wünschen konnte. Und ... alle Hände voll zu tun, könnte er sich vorstellen. Was Zin zum Schmunzeln brachte. Viola freute sich über Zins Kompliment, auch wenn sie wusste, dass es nicht ganz so einfach war. Gut, meistens machte sie mit den Männern Schluss, aber wenn es dann doch einmal einer bei ihr machte, dann war sie für die Typen einfach zu anstrengend gewesen. Zumindest benutzten sie das fast immer als Ausrede. Doch um auf ihren vorigen Gedanken und die Metapher mit den Gleisen und Zügen zurückzukehren: „Im Moment sitze ich nur in einem Zug auf einem Gleis und du bist bei mir. Also, erzähl mir ... bist du jemand der es gerne langsam angehen lässt und erst einmal abwartet, oder eher ... nun ja, das Gegenteil davon?“ Gerade wollte er sie wieder sanft küssen. Auf die Nasenspitze, ihre Stirn, die Wangen ... als Viola ihm so unvermittelt den Wind aus den Segeln nahm, dass Zin beträchtlich und offensichtlich stutzte. Sie saß ... im Zug? Mit ihm? Aber ... „Ich ...“ Zin musste kurz den Kopf schütteln und grinsen. Konnte es wirklich so einfach und schnell gehen? Kaum lag man halbtot bei einer wunderschönen Frau auf der Türschwelle ... Einfach unglaublich. „Das kommt auf die jeweilige Frau an und was sie sich wünscht. Ich würde sagen, ich bin ... anpassungsfähig.“ Was ihn aber darauf brachte, dass er sie eigentlich hatte küssen wollen. Auf den Mund, mit allem, was er im Moment an Gefühlen für sie hatte. Die Verwirrung einmal zur Seite geschoben. Gerade wollte sie noch etwas auf Zins Aussage erwidern, als im nächsten Moment Violas Hirn auch schon wie leer geblasen war. Alles, woran sie denken konnte, waren seine Lippen und was sie alles damit anstellen wollte. Es fiel ihr nicht schwer den Kuss mit gleicher Intensität zu erwidern, Zin noch näher zu kommen, ihre Hände über ihn streicheln zu lassen, während sich ihr Bein über seine Hüfte schob, um ihn noch mehr an sich heranzuziehen. Nein, was sie anging, war sie auch sehr anpassungsfähig und bevorzugte für gewöhnlich nicht den langsamen Weg. Für gewöhnlich. Viola fiel wieder das Gefühl auf der Couch ein und fragte sich, ob es gleich wieder auftauchen würde, doch im Moment blieb sie davon verschont. Zum Glück. Sie wollte das hier nicht beenden. Sie war so unglaublich warm. Das hatte Zin natürlich schon vorhin mitbekommen, aber als sich Viola jetzt – nur durch eine verschwindend dünne Stoffschicht getrennt – an ihn schmiegte, fiel es ihm erst so richtig auf. Und es verstärkte die Wirkung nur noch, die ihr Körper an seinem sowieso schon auf ihn hatte. Selbst mit geschlossenen Augen konnte Zin in Einzelheiten spüren, wo sich ihre Körper berührten, wo sie ihn streichelte und das trotz der Verbände, die wesentlich dicker waren, als ihr schwarzes Top und der dünne – Zin zitterte unmerklich, als er sich auf den einen Arm etwas hochkämpfte und den anderen so um Viola schlang, dass er zuerst ihren Rücken streicheln dann weiter hinunter wandern und schließlich die Rundung ihres Pos erreichen konnte. Für das Gefühl, wie seine Hand das erste Mal über ihren Hintern strich, hielt er sogar in seinem Küssen inne. Wieder erschauderte er leicht. Und wenn er sich nur vorstellte, wie es wäre, seine Hand auch unter den Stoff zu schieben, an eben dieser Stelle über die glatte Haut zu streicheln ... wurde sein Zittern etwas heftiger. Er lag mit dieser wunderbaren, sexy Frau in einem Bett, er durfte sie küssen, sie streicheln ... da nützte auch bald der Stoff der extra übergezogenen Shorts nicht mehr, um Violas Wirkung auf ihn zu verbergen. Zunächst das bekannte Kribbeln, das Gefühl, wie die Hautfalte, die normalerweise alles gut verwahrte, sich öffnete. Zin gab ein leises Klicken von sich, als sein Körper seine Erregung frei gab und diese sich sofort empfindlich an Viola drängte. Violas Gedanken wurden träge, als sie die Bahn von Zins Hand verfolgte, die über ihren Rücken glitt und sie so gekonnt streichelte, dass sie sich ihm regelrecht entgegen bog. Was keine leichte Sache war, denn sie wollte zugleich nicht von ihm weg. Irgendwie schaffte sie es aber dennoch, ihm ihren Po weiter entgegen zu recken, während sich der Rest von ihr an ihn drückte, noch mehr Küsse von seinen Lippen stahl und langsam außer Atem kam, bei diesen sinnlichen Liebkosungen ihrer Münder. Doch es waren nicht nur die Lippen von Zin und ihre … sondern auch seine Hände auf ihr und ihre Hände auf ihm. Viola konnte gar nicht genug von seinem Körper berühren, versuchte jeden einzelnen Muskel zu erkunden, jede Beuge, jede Erhebung, jeder Bogen und jede glatte Fläche. Als Zin einen Klicklaut von sich gab, den sie schon einmal gehört zu haben glaubte, allerdings in einer etwas anderen Ausführung, flatterten für einen Moment ihre Augenlieder in die Höhe, doch seine Augen waren geschlossen und er ... erzitterte ... Viola schnurrte leise in den Kuss, da es sie erregte, wie es ihn offenbar erregte, was sie hier taten. Natürlich bereitete es auch ihr Wonne, so von ihm gestreichelt zu werden und sie sog jede einzelne Berührung von ihm wie ein Junkie in sich auf. Oder besser wie eine streichelhungrige Wildkatze. Mehr. Sie wollte noch mehr – Eigentlich war es nur ein unkontrollierter Impuls, eine intuitive Bewegung ihres Beckens gewesen, doch es reichte dazu aus, Zins Erregung nun deutlich an sich zu spüren. Violas Bein schlang sich reflexartig enger um seine Oberschenkel, presste ihre Mitte intensiver an diese so faszinierende Ausbuchtung in seinen Shorts, bis ihr ein leises Stöhnen entkam. Allein dieses kleine, fast unhörbare Stöhnen löste bei Zin mehrere Dinge gleichzeitig aus. Ein Beben ging durch seinen Körper, er zog Viola mit der Hand an ihrem Po noch ein Stück näher an sich heran und das Klicken von eben wiederholte sich, als ihre Körper aufeinandertrafen und Zin sich mit einer vorsichtigen, aber spürbaren Bewegung an ihrem Schoß rieb. Er sog zitternd ein paar Atemzüge ein, bevor er seine Hand von diesem wunderbaren Hintern loseiste, um sich etwas über Viola zu beugen. Sanft streichelte er ihre Seite, wanderte mit seinen Fingern geschickt auf ihren Bauch, dann weiter nach oben ... und küsste sie wieder intensiv, als er den köstlichen Schwung ihrer Brüste erreichte. Seine Hand legte sich auf sie und konnte sie doch nicht ganz umfassen. Es war Zin aber trotzdem möglich, gleichzeitig diese wunderschöne Rundung in seiner Hand zu wiegen und die kleine, steife Brustwarze zu umspielen, sanft hineinzukneifen und sich dann mit Streicheleinheiten sofort dafür zu entschuldigen. Verdammt, wenn sein Rücken nicht wäre. Zin brannte darauf, sich an Violas schlankem Hals nach unten zu küssen, diese und ihre andere verführerische Brustwarze zwischen seine Lippen zu nehmen ... Zin seufzte unterdrückt. Gerade bei Viola war es frustrierend, ihr nicht alles geben zu können, was sie gerne mochte. Oh ... Wow ... Viola erschauderte, als Zin sich fast lasziv an ihrer Mitte rieb und das, obwohl nur zwei hauchdünne Stoffschichten sie trennten. Selbst durch diese Schichten hindurch konnte sie spüren, dass Zins Erregung deutlich wärmer war, als der Rest von ihm. Gut durchblutet ... Hart ... Pulsierend ... Viola erstickte beinahe an ihrem eigenen Atem, während sie in dieser Vorstellung schwelgte und schnappte schließlich nach Luft, ehe sie sich wieder auf Zins Lippen stürzte, ihre Hände fast fahrig über ihn streicheln ließ, während irgendwo in ihrem Hinterkopf immer noch eine Warnung pochte, dass sie mit ihm vorsichtig sein musste. Sie konnte die Wildkatze hier und heute nicht befreien. Dabei würde sie ihn nur verletzen und ihm Schmerzen zufügen. Etwas, das sie in Anbetracht der Tatsachen garantiert nicht wollte. Aber es war wirklich nicht leicht. Gerade weil Zin ihr Verlangen noch mehr anstachelte, als seine Hand einen neuen Pfad einschlug und sich schließlich über ihre Brüste hermachte. Viola hielt diese Art der Liebkosung nicht besonders lange aus, ehe sie Zins Hand packte und unter den Stoff ihres Spagettitops schob. Bei dieser Berührung entkam ihr ein sowohl überraschtes, wie auch erregtes Keuchen. Seine kühle Hand war wie ein sinnlicher Stromschlag für sie, der direkt ins Ziel traf. Brennendes Eis, das ihr nicht wehtat, sondern ganz im Gegenteil der Grund dafür war, dass sie ihre Schenkel fester um Zin zusammenpressten, ganz so, als könne sie ihren Schoß dadurch davon abhalten, sich noch einmal so intensiv zusammenzuziehen. Sie wurde feucht. Am Liebsten hätte sie sich einfach nur noch Zins Händen hingegeben und ihn gewähren lassen, was auch immer er mit ihr tun wollte. Er sollte sie ruhig streicheln und erkunden. Sie um den Verstand küssen und ihr den Atem rauben, ihr wäre es gleich, wäre da nicht ihre eigene unbändige Neugierde gewesen, die es ihr nicht gönnte, einfach nur zu genießen. „Zin?“ Dieses eine Wort war kaum unter ihren tiefen Atemzügen und der zitternden Stimme zu verstehen, weshalb sie sich über ihre Lippen leckte, Zins Kopf zwischen ihre Hände nahm und sanft festhielt, damit er sie nicht noch einmal mit seinem Mund am Sprechen hindern konnte. Stattdessen rieb sie ihre Wange an seiner und küsste seinen Hals, ehe sie es noch einmal versuchte. Normalerweise würde sie nicht lange um Erlaubnis fragen, doch das hier war kein normalerweise. Das hier war ganz und gar nicht der Normalfall. Es war ... sogar außergewöhnlich. „Zin? Darf ich dich berühren?“ Sie räusperte sich leise. „Ich meine – darf ich 'ihn' berühren?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)