Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 61: Dankbarkeit (Teil 2) -------------------------------- "Na, nervös?", fragte Hinata gut gelaunt und hielt mir einen der beiden Kaffeebecher hin, die sie eben aus der Cafeteria geholt hatte. "Wieso, weil wir gleich Bio zurück bekommen?", fragte Kiba beiläufig und sah von seinem Smartphone auf. "Da muss sie doch nicht nervös sein, sie hat eh wieder ne eins! Macht euch mal lieber Sorgen um mich!" Es war Montag und wir verbrachten alle die Mittagspause in den Sesseln in der Bibliothek. Gleich stand die Doppelstunde Biologie bei Orochimaru an und wir würden unsere Klausur zurück bekommen. Aber deswegen war ich nicht nervös. "Naja, eher weil Sakura ihn nach der Stunde um das Empfehlungsschrieben für die Bewerbung für das Stipendium bitten muss. Und das gibt er ihr bestimmt nicht gern, aber wenn die Arbeit so perfekt ist, wie wir alle denken, wird er es wohl tun müssen." "Ahh stimmt!", sagte Naruto und streckte sich in seinem Sessel. "Er hasst Sakura!" "Na danke!", sagte ich frustriert. "Das macht Mut!" Naruto, Kiba und Shikamaru lachten. "Jetzt nehmt das doch mal ernst!", schimpfte Hinata. "Ärgert ihr meine Cousine?" "Hi Neji!", sagte Naruto zu ihm. Neji, Shino, Kankuro und Gaara waren gerade aufgetaucht. "Können wir uns zu euch setzen?", wollte Neji wissen. Karin und Tenten rückten auf ihrem Sofa ein wenig zur Seite um ihnen Platz zu machen. "Da sitzten eigentlich Ino und Shikamaru, aber ich glaube die wollen gerade zu zweit sein und tauchen wahrscheinlich bis zum Pausenende nicht mehr auf", sagte Naruto nickte neben sich. Neji setzte sich zu ihm. "Worum gehts?", fragte er beiläufig. "Um Orochimaru", sagte Kiba mit einem Gesicht, als würde der Name ihm Schmerzen bereiten. "Komm schon, so schlimm ist der auch nicht", sagte Neji. "Zur dir nicht!", sagte ich und tat mir ein wenig selbst leid. "Ja!", stimmte Tenten zu. "Zu dir Neji, zu Sasuke, Hinata und ein paar anderen ist er total in Ordnung, weil eure Familien so reich sind. Alle Schüler, wo keine Gefahr besteht, dass bei schlechter Behandlung gleich ein Anwalt auf der Matte steht, macht er fertig." "Stimmt", sagte Karin. "Und Sakura ist sein Lieblingsopfer, weil sie nicht nur keine reiche Familie sondern gar keinen Familie hat. Der ist einfach ein Idiot und will seinen Frust über sein verkorkstes Leben an Leuten auslassen oder so!" "Vielleicht sollten wir ihm stecken, dass Sakura mit Sasuke zusammen ist", sagte Tenten kichernd. "Bitte nicht!", sagte ich. "Das ist albern! Und außerdem glaube ich nicht, dass es Sasukes Familie interessieren würde, dass ein Lehrer ein bisschen fies zu mir ist. Und das würde Orochimaru sicher auch nicht glauben. Ich werde es schon überleben!" "Du verstehst dich auch immer besser mit Neji, nicht wahr?", fragte ich leise an Naruto gewandt, als es geläutet hatte und wir alle zu der nächsten Stunde aufbrachen. Naruto warf einen Blick auf Hinata und Neji, die vor uns hergingen und sich unterhielten. Naruto grinste. "Ja, er ist eigentlich ganz nett. Erst war ich skeptisch. Und dann, naja, ein bisschen eifersüchtig, weil er sich plötzlich so gut mit Sasuke verstanden hat. Seit wir auf diese Schule gekommen sind, fand ich Sasuke toll. Er hatte immer gute Noten, alle Mädchen waren in ihn verliebt und er war immer so unglaublich cool und in allem gut. Ich war damals neidisch auf ihn und habe ihn bewundert und ich wollte mich immer mit ihm anfreunden und habe Jahre gebraucht, bis ich es irgendwann geschafft habe. Und da es nicht so leicht ist, einen Zugang zu ihm zu finden, habe ich diese Freundschaft immer als was besonderes betrachtet. Und dann war plötzlich Neji da und sie haben so viele Gemeinsamkeiten und sind sich so ähnlich. Und Sasuke braucht mich nicht mehr so sehr, weil er jetzt dich hat. Und weil er nicht viel redet, war ich mir nicht sicher, wie wichtig ihm unsere Freundschaft ist. Aber gestern war es eigentlich ganz lustig dir zusammen mit Neji zu helfen. Ich werde mich einfach auch mit ihm anfreunden. Außerdem", Naruto lächelte, "ist Sasuke auf dem Weg zum Flughafen noch kurz bei mir vorbeigekommen." "Echt?", fragte ich überrascht. "Habt ihr darüber geredet?" "Ja, haben wir." Naruto wirkte ziemlich zufrieden. "Er ist gekommen, um mir zu sagen, dass ich der beste Freund bin, den er sich wünschen könnte und dass er manchmal denkt, dass er das gar nicht verdient hat und dass er mir unendlich dankbar für alles ist, was ich für ihn getan habe. Und dass ich immer zu ihm kommen kann, wenn ich auch mal Hilfe brauche." "Oh, toll!", sagte ich erfreut. Das war gut! "Ja, nicht schlecht, oder? Wenn man bedenkt, wie er vor einem halben Jahr noch drauf war, ist das ne enorme Leistung. Er hat sich wirklich verändert. Früher hätte er es niemals auf die Reihe bekommen so etwas auszusprechen." Das kurze Gespräch mit Naruto hatte mich ziemlich glücklich gestimmt und als Orochimaru die Arbeiten verteilte, war ich immer noch gut gelaunt. Ich nahm die zusammengehefteten Blätter von ihm entgegen und schlug optimistisch die Seiten um, um auf der letzten Seite die Note zu sehen. Und dann fühlte sich mein Magen plötzlich ziemlich flau an. Eine Zwei. An sich war das natürlich keine schlechte Note. Aber ich war mir absolut sicher gewesen, dass ich alles richtig beantwortet hatte. Genau genommen war ich mir eigentlich sicher gewesen, alles sogar besser als überhaupt nötig beantwortet zu haben. Sobald ich mich von dieser negativen Überraschung soweit erholt hatte, dass ich leise Hinata ansprechen konnte, gab sie mir ihre Arbeit. Sie hatte eine eins. Den Rest der Stunde verbrachte ich damit, möglichst unauffällig ihre Antworten mit den meinen zu vergleichen. Und dabei konnte ich einfach nicht erkennen, wo ich etwas schlechter als sie gemacht haben sollte. Ich fand sogar, dass ich überall präziser und ausführlicher geantwortet hatte. Also nahm ich meinen Mut zusammen und ging nach der Stunde ein wenig nervös mit meiner Arbeit nach vorne. "Mr Orochimaru?", fragte ich vorsichtig. Er war gerade damit beschäftigt seine Sachen in seine Tasche zu packen und sah mit einem Lächeln auf, das mich gleich vermuten ließ, dass ich keinen Erfolg haben würde. Aber es ging um meine Zukunft. Ich musste es versuchen. "Könnten Sie sich meine Arbeit eventuell nochmal ansehen? Ich glaube ich müsste alles richtig beantwortet haben und ich glaube ich müsste eine bessere Note haben als eine Zwei." "Ist das so?", fragte Orochimaru mit einem unheimlichen Lächeln. "Ich brauche diese Note und ich wollte Sie eigentlich auch um ein Empfehlungsschreiben bitten. Ich bewerbe mich für ein Stipendium um eine Biologiestudium und wenn ich das nicht bekomme, kann ich nicht studieren. "Willst du behaupten, ich könnte keine Klausuren korrekt bewerten?" "Ich...nein!", sagte ich rasch. "Aber-" "Also willst du mir unterstellen, dass ich dir mit Absicht eine schlechte Note gegeben hätte?" "Ich-", setzte ich an. Was sollte ich dazu sagen? Das waren alles bescheuerte Fangfragen. "Können Sie sich die Arbeit bitte einfach nochmal ansehen?" Orochimaru klappte seine Tasche zu und hängte sie sich um. "Nein. Das kann ich nicht. Ich weiß die Schüler an dieser Schule denken immer, dass sie eine Extrabehandlung bekommen können, aber da täuschen sie sich. Sie haben die Note, die ich ihnen gegeben habe, zurecht bekommen und ich ändere meine Meinung nicht, nur weil Ihnen das offenbar nicht passt! Und ich wüsste auch nicht, warum ich Ihnen ein Empfehlungschreiben ausstellen sollte. Sie erbringen keine besonders bemerkenswerten Leistungen." Mit einem verschlagen Lächeln ging er einfach um mich herum und in Richtung Tür. Ich brauchte eine Sekunde und meine Selbstzweifel zu überwinden und mir selbst zu sagen, dass ich durchaus einen bessere Note verdient hatte und dass ich sehr wohl deutlich überdurchschnittliche Leistungen erbrachte, ganz besonders in diesem Fach. "So ein fieser, ekelhafter, gemeiner Mistkerl!", schimpfte Hinata, sobald die Tür zugefallen war. Wir sahen einander etwas ratlos an. Was sollte ich jetzt tun? "Vielleicht kannst du morgen versuchen, ihn nochmal im Lehrerzimmer vor anderen darauf anzusprechen?", schlug Hinata schließlich vorsichtig vor. "Vielleicht ist er kooperativer, wenn andere zuschauen." "Ja, vielleicht", sagte ich zweifelnd. Auf jeden Fall musste ich einfach alles versuchen. Daran durfte nicht alles scheitern. Eine Weile blieb ich noch mit Naruto, Kiba, Shikamaru und Hinata in der Bibliothek und alle bedachten Orochimaru mit ziemlich unfreundlichen Bezeichnungen. Aber von ihnen wusste auch niemand so recht, was wir nun am besten unternehmen sollten. "Kann man Arbeiten nicht irgendwo einreichen und von einer unabhängigen Stelle prüfen lassen?", fragte Shikamaru schließlich ein wenig mutlos. "Kann man", sagte Hinata. "Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie und Sakura muss außerdem die Bewerbung innerhalb der nächsten Woche abgeben, sonst verpasst sie die Frist. Ich glaube nicht, dass man da vorher ein Ergebnis bekommt. Und wenn sie ihn so bloßstellt, bekommt sie auf keinen Fall das Empfehlungssschreiben. Also entschieden wir alle zum Lehrerzimmer zu gehen und zu versuchen, ihn nochmal darauf anzusprechen. Doch das klappte nicht. Der Nachmittagsunterricht war vorbei und niemand war mehr da. "Dann versuchen wir es morgen früh", sagte Kiba und er klang so mutlos, wie ich mich gerade fühlte. Auf dem Weg nach Hause fühlte ich mich nervös und erschöpft. Im Bus dachte ich an Sasuke und fragte mich, wie seine Geschäftsreise wohl lief. Er hatte sich noch nicht gemeldet, also war er wohl beschäftigt. Ich hoffte für ihn, dass er alles gut schaffen konnte. Ich wollte ihm von dieser Sache erst erzählen, wenn er zurück war, damit er sich nicht noch mit meinen Problemen beschäftigen musste. Er hatte zugegeben, dass ihn diese Reise unter Druck setzte und er sollte sich auf sich konzentrieren können. Außerdem konnte er mir gerade sowieso nicht helfen. Weil es Winter war und schon später Nachmittag, dämmerte es bereits wieder, als ich durch den Park in Richtung meiner Wohnung ging. In der Mitte des Weges schreckte ich aus meinen Gedanken auf, weil ich einen Anruf bekam. Das Jugendamt. Ich ging mitbeinem flauen Gefühl im Bauch ran. Hoffentlich nicht noch mehr Probleme. "Guten Tag Sakura", hörte ich die strenge und kühle Stimme meiner neuen Betreuerin. "Hallo", sagte ich vorsichtig. Was war los? "Na, du klingst ja schon, als wäre dir bewusst, dass du dir ein ziemliches Problem eingehandelt hast junge Dame!" "Was?", fragte ich verwirrt. "Nein, ich weiß nicht-" "Ich glaube du weißt ganz genau, was los ist", unterbrach sie mich unbeeindruckt. Diese Frau war einfach schrecklich! Ich hatte absolut keine Ahnung, was los war. "Die Bedingung für die eigene Wohnung war ganz klar, dass du dich komplett von Drogen und Alkohol fern hältst! Und leider hatten wir heute Besuch von einem jungen Mann, der uns mitgeteilt hat, dass er sich ziemliche Sorgen um dich macht, weil du wieder angefangen hast was zu nehmen. Er meinte, es falle ihm unglaublich schwer sich damit an uns zu wenden, weil er wisse, dass er dir damit Probleme bereite, aber er könne einfach nicht zusehen, wie du dein Leben zerstörst. Das hat den armen Jungen richtig mitgenommen!" "Was?", fragte ich bloß schwach. Das konnte einfach nicht wahr sein. Es war so klar, dass Sai das einfach nur getan hatte, um sich für gestern an mir zu rächen und mir zum Abschied ein paar Probleme zu bereiten. Er wusste ganz genau, wie streng das Jugendamt bei sowas reagierte. "Das stimmt nicht!", versuchte ich es. Aber natürlich wollte sie nichts davon hören. Meine alte Betreuerin hätte mir vielleicht zugehört. Aber ihr war ich egal, sie wollte scheinbar einfach nur ihre Vorschriften abarbeiten. "Das würde ich an deiner Stelle auch behaupten, das glaube ich dir nicht einfach so. Kannst du beweisen, dass du nichts genommen hast?" "Wie soll ich denn beweisen, dass ich etwas nicht tue?", fragte ich verzweifelt. Das konnte doch nicht ihr ernst sein! "Komm morgen um 17 Uhr vorbei. Dann reden wir darüber, wie es für dich weiter geht. Es scheint so, als würde dir das alleine wohnen vielleicht doch nicht so gut bekommen." "Okay", sagte ich matt. Ich fühlte mich überfordert und hilflos und hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Sie legte auf und ich starrte einige Sekunden auf das Display meines Smartphones. Ich öffnete den Chat mit Sai und war kurz davor, ihm eine wütende Nachricht zu schreiben. Aber das würde nur noch mehr Hass produzieren. Und außerdem war es sowieso besser, wenn er nie erfuhr, dass er es geschafft hatte, mir Probleme zu machen. Ich zögerte noch einen Moment, dann löschte ich den Chat und Sais Nummer. Das Thema war für mich abgeschlossen. Er war mir egal. Ich ließ meinen Arm sinken und spürte, wie Tränen in meinen Augen aufsteigen. Das war mir zu viel. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Gerade wünschte ich mir so unendlich dolle, dass ich Eltern hätte, die mir mit solchen Problemen helfen könnten. Sicher würde ich von dieser Frau auch kein Empfehlungsschreiben bekommen. Mein Stipendium konnte ich vergessen. Ich vergrub kurz mein Gesicht in meinen Händen und konnte nicht verhindern, dass ich ein paarmal aufschluchzen musste. Weinen half nicht, ich musste mich zusammenreißen! Aber das war so unfair! Ich hatte so sehr gekämpft, um meine Probleme loszuwerden und es in Zukunft besser zu haben. Und wegen eines blöden Lehrers und eines eifersüchtigen Exfreundes würde das jetzt alles nicht klappen? Ich nahm die Hände von meinem Gesicht und wischte die Tränen beiseite. Wenn ich weiter heulend hier in der Kälte herum stand, würde ich mich am Ende nur noch erkälten. Ich straffte meine Schultern und trat den Rest des Nachhauseweges an. Zuhause versuchte ich mich zu beruhigen. Ich kochte mir Kamillentee und versuchte mir selbst einzureden, dass ich das schon irgendwie wieder in den Griff bekommen würde. Allerdings glaubte ich es mir selbst nicht so richtig. Ich hatte das dringende Bedürfnis Sasuke anzurufen, aber ich wollte ihn nach wie vor nicht damit belasten bevor er zurück war, da es kaum einen Unterschied machen würde, ob ich ihm das jetzt oder morgen erzählen würde. Wahrscheinlich war er ohnehin beschäftigt und hatte gar keine Zeit zum telefonieren. Also versuchte ich zu akzeptieren, dass ich nun eben fürs erste traurig, mutlos und niedergeschlagen war. Eine Weile ganze saß ich einfach nur da und starrte in meine leere Teetasse. Dann schreckte ich hoch, weil es an der Tür klingelte. Hinata war es sicher nicht, von der wusste ich, dass sie mit ihrer Mutter ihre Tante besuchen musste. Und Sasuke würde erst morgen Abend zurückkommen. Und Sai würde doch nicht wieder hier auftauchen, oder? Da war ich mir eigentlich sicher gewesen. Ich ging etwas langsamer zu Tür, als ich es normalerweise getan hätte und drückte auf den Knopf. "Hallo?" "Hallo, ich bin es, Mikoto Uchiha. Dürfte ich einen kleinen Moment hochkommen?" "Oh! Ja!", sagte ich rasch und drückte auf den Knopf zum Öffnen der Tür unten. Warum war sie hier? Sie hatte nicht besonders ernst geklungen, also gab es hoffentlich kein Problem. Aber sie hatte auch immer ihre fröhliche Fassade, also konnte ich das nicht genau wissen. Ich wusste nur, dass ich heute keine negative Überraschung mehr gebrauchen konnte. "Hallo Sakura", begrüßte Mikoto mich lächelnd, sobald sie vor meiner Tür angekommen war, ohne ihren Besuch zu erklären. Also bat ich sie ein wenig überfordert herein und bot ihr einen Tee an. Sie schien nicht gleich wieder gehen zu wollen, sondern setzte sich auf mein Sofa und nahm das Angebot an. "Gibt es einen bestimmten Grund für Ihren Besuch?", traute ich mich endlich zu fragen, sobald wir beide mit Tee auf dem Sofa saßen. "Ich dachte einfach, da unsere Männer alle verreist sind, schaue ich mal nach wie es dir geht." Sie musterte mich prüfend und ich fragte mich sofort, ob man mir ansah, dass ich geweint hatte. "Oh richtig!", sagte ich. "Ihr Mann und Madara kommen auch erst morgen Abend wieder, nicht wahr?" Morgen Abend, wenn Madara endlich erklären wollte, warum ich beschattet wurde, dachte ich im Stillen. "Morgen Mittag, ja. Sasuke kommt am frühen Abend." Sie musterte mich immer noch prüfend. "Ist bei dir etwas nicht in Ordnung Sakura?", fragte sie schließlich gerade heraus. "Ich-", setzte ich verwirrt an. "Also, es war nicht mein bester Tag. Aber ich werde das schon irgendwie-" "Nagut, ich will ehrlich sein", unterbrach Mikoto mich. "Wie du und Sasuke ja herausgefunden haben, wird momentan ein bisschen auf dich aufgepasst. Madara wird deswegen ja morgen Abend mit dir und Sasuke sprechen. Madara kann das besser erklären als ich. Aber aufgrund dieser Tatsache wurde meinem Mann mitgeteilt, dass du eben im Park geweint hast. Fugaku hat mir das eben gesagt und darum bin ich hergefahren, um nach dir zu sehen." "Oh", sagte ich tonlos. Das war irgendwie gruselig und etwas übergriffig. Und ich wusste nicht, wie ich nun damit umgehen sollte. Für den Moment hatte ich so viele andere Sorgen gehabt, dass ich daran gar nicht mehr gedacht hatte. Und wenn ich daran gedacht hätte, hätte ich sicher nicht geglaubt, dass es jemanden von ihnen groß interessieren würde, wie es mir ging. Aber dann kam mir ein Gedanke, der das zu erklären schien. "Ich werde Sasuke damit nicht belasten bis er zurück ist", sagte ich leise. "Ich weiß er muss sich auf seine Aufgaben konzentrieren." "Denkst du, dass ich deshalb hier bin?", fragte Mikoto. Ich reagierte nicht. War sie nicht? Mikoto lächelte ein wenig traurig. "Nun, dieser Gedanke ist wohl nicht ganz abwegig. Ich verstehe wieso du das denkst. Aber ich bin einfach nur hier, um zu sehen, ob du vielleicht Hilfe brauchst. Ich möchte mich natürlich nicht aufdrängen und einmischen. Aber wenn du mir etwas erzählen möchtest, dann kannst du das tun." Ich wusste nicht recht, was ich nun empfinden sollte. Ich war gerührt. Und leider mal wieder abgrundtief überfordert. Und daher hatte ich keine Ahnung, was ich nun sagen sollte. Wollte ich ihr von meinen Problemen erzählen? Irgendwie schon. Aber irgendwie kam mir das auch so seltsam fremd und merkwürdig und falsch vor. Mikoto lächelte wieder, nachdem wir beide einen Moment geschwiegen hatten. "Nun gut", sagte sie und erhob sich würdevoll. "Ich möchte dich nicht bedrängen. Dennoch, solltest du Hilfe brauchen, dann kannst du zu mir kommen." Ich stand auch auf, immer noch überfordert. Mikoto wartete einen Moment darauf, dass ich etwas sagen würde. Dann wandte sie sich zu Tür. "Dann sehen wir uns wohl morgen Abend Sakura. Es war schön dich kurz zu sehen!" Sie öffnete die Tür und ich wusste, dass ich nun etwas sagen musste. Es wäre absolut unhöflich sie nun nicht freundlich zu verabschieden. Stattdessen sagte ich: "Ich-" Mikoto wandte sich wieder um. "Ich weiß nicht wie das geht!", bekam ich schließlich mit viel Mühe heraus. Eigentlich hatte ich das gar nicht sagen wollen. Sie sah mich fragend an und ich fügte rasch hinzu. "Es tut mir leid, ich meine, ich bin es einfach nicht gewohnt, mit meinen Problemen zu jemandem zu kommen. Nicht zu-" Ich brach wieder ab und Mikoto schloss die Tür wieder. "Du meinst du bist es nicht gewohnt, Erwachsene um Hilfe bitten zu können?" Das traf es vermutlich ganz gut. Die Leute vom Jugendamt machten mir in der Regel eher Probleme, als dass sie mir wirklich halfen. Ich hatte in den letzten Monaten gelernt, dass ich meinen Freunden vertrauen konnte und dass ich sie und Sasuke um Hilfe bitten konnte. Aber ich hatte nie jemand Erwachsenen gehabt, zu dem ich hätte gehen können oder wollen, wenn ich ein Problem gehabt hatte." "Nun Sakura, nachdem was du mitbekommen hast, wirst du dir denken können, dass meine Söhne nie mit ihren Problemen zu mir gekommen sind. Leider. Und daran bin ich wahrscheinlich selbst schuld. Ich habe also auch keine Übung darin, mir Probleme von jungen Menschen anzuhören. Aber vielleicht kann ich etwas dazulernen. Und du kannst es vielleicht einfach mal ausprobieren. Du hast nichts zu verlieren, oder?" Sie kam wieder zum Sofa und setzte sich. Und ich ließ mich zögerlich auch wieder drauf sinken. Sollte ich es darauf ankommen lassen und ihr einfach vertrauen? Vielleicht konnte sie mir wirklich helfen. "Ist dir heute etwas Schlechtes passiert?", half Mikoto freundlich nach. Und ich schaffte es zu Nicken. "Ja. Genau genommen zwei Sachen. Und ich weiß nicht, was ich deswegen nun tun soll." Und dann erzählte ich ihr doch, wie unfair Orochimaru mich behandelte und was Sai dem Jugendamt erzählt hatte und dass sie mir nun die Wohnung wegnehmen würden und ich das Stipendium nie bekommen würde. Und während ich all das aussprach, merkte ich wie gut es tat, es jemandem zu erzählen. Jemandem, der darauf ruhig und gefasst reagierte. Denn als ich geendet hatte, sagte Mikoto bloß: "Das klingt für mich nicht nach Problemen, die sich nicht lösen lassen. Ich weiß nicht, was man da am besten tun kann, aber sobald mein Mann und Madara morgen zurück kommen, werde ich mit ihnen darüber sprechen. Sie werden sicher wie ich der Meinung sein, dass das nichts ist, was ein siebzehnjähries Mädchen ganz alleine bewältigen sollte." Damit erhob sie sich schließlich wieder. "So. Und nun habe ich mich wohl genug aufgedrängt, ich werde jetzt gehen. Mach dir nicht zu viele Sorgen." Und als ich später mit Sasuke telefonierte, fiel es mir deutlich leichter ihm nicht von diesen Problemen zu erzählen, als es mir ohne Mikotos Besuch gefallen wäre. Immerhin schien Sasuke einen erfolgreichen Tag gehabt zu haben, zumindest meinte er, er hätte sich wohl bisher ganz gut geschlagen. Am nächsten Tag in der Schule blieb mir allerdings nur zu hoffen, dass Sasukes Eltern vielleicht wirklich etwas würden tun können, denn der Versuch nochmal mit Orochimaru zu sprechen scheitete auf ähnliche Weise wie am Vortag. Er ließ mich auflaufen und schien es zu genießen, dass ich verzweifelt war. "So ein verdammter Mistkerl!", schimpfte Hinata später wütend, als wir in seiner Stunde saßen. Anstatt dem Unterricht zu folgen, folgte sie jeder von Orochimarus Bewegungen mit einem zornigen Blick und wenn ich nicht so besorgt gewesen wäre, die Abgabefrist für die Bewerbung nicht halten zu können, hätte ich wohl darüber lachen müssen. Hinata hatte normalerweise einen freundlichen Gesichtsausdruck und der Anblick war ungewohnt und auch ein wenig beängstigend. Aber ich machte mir nunmal Sorgen und grübelte die ganze Zeit darüber nach, was ich unternehmen könnte. Gleich würde die Stunde herum sein und es wäre Mittagspause. Aber ein drittes Mal mit Orochimaru zu sprechen würde wahrscheinlich genauso wenig etwas bringen wie die beiden Male davor. Es klopfte entschieden an der Tür und bevor alle die Gelegenheit gehabt hatten den Kopf zu heben und interessiert hinzusehen oder Orochimaru 'herein' gesagt hatte, wurde sie geöffnet. Als ich sah wer es war, wunderte ich mich nicht besonders, dass er einfach unaufgefordert herein kam. Allerdings wunderte ich mich darüber, dass er da war. Fugaku Uchiha sah sich mit seinem üblichen kalten, respektheischenden Blick im Raum um und seine Augen blieben kurz an mir hängen. "Mr. Uchiha!", sagte Orochimaru überrascht und ein wenig kriecherisch. "Ihr Sohn ist doch heute freigestellt!" Fugaku trat ein paar Schritte in den Raum hinein. "Ich bin heute auch nicht wegen Sasuke hier", sagte er gewohnt kalt. Er wandte sich mir zu. "Gib mir deine Klausur." Ich sah ihn eine Sekunde verwirrt an. Dann nahm ich die Klausur von meinem Tisch, wo ich sie liegen gehabt hatte und sie die ganze Zeit beim Grübeln angestarrt hatte und ging damit rasch die paar Schritte zu ihm hinüber. Erstens war es immer noch nicht eine meiner Lieblingsbeschäftigungen Sasukes Vater zu widersprechen und zweitens schien er vielleicht tatsächlich hier zu sein, um mir zu helfen. "Danke", sagte Fugaku und nahm die Zettel entgegen. Er schritt damit nach vorne zu Orochimarus Pult und hielt sie ihm vor die Nase. "Soll ich diese Arbeit vom Schulamt prüfen lassen oder halten Sie es für möglich, dass Ihnen beim Bewerten ein paar Flüchtigkeitsfehler unterlaufen sein könnten? In diesem Falle würde ich Ihnen die Gelegenheit geben, das zu korrigieren." Ich war nicht die einzige, die Fugaku perplex anstarrte. Bloß taten die meisten anderen das vermutlich, weil sie noch nie gehört hatten, dass jemand so mit dem Lehrer sprach, vor dem fast alle Angst hatten. Ich tat es, weil ich verdutzt war, dass er meinem Wort offenbar so viel Vertrauen schenkte, dass er einfach voraussetzte, dass ich die Wahrheit sagte, wenn ich behauptete zu schlecht benotet worden zu sein. Orochimaru blickte Fugaku einen Moment wie erstarrt an und sah dann irritiert zwischen ihm und mir hin und her, weil er wahrscheinlich versuchte zu begreifen, warum Sasukes Vater mir half. Schließlich räusperte er sich und brach damit das unangenehme Schweigen, dass sich ausgebreitet hatte. "Nun", sagte Orochimaru in dem Versuch das Gesicht zu wahren, "natürlich kann einem einmal ein Fehler unterlaufen, wenn man viele Arbeiten auf einmal zu korrigieren hat. Ich sollte das dann vielleicht noch einmal überprüfen." "Sehr schön", sagte Fugaku und legte die Arbeit auf dem Pult ab. "Dann kann ich mich darauf verlassen, dass Sakura sie morgen zurückbekommt und zwar mit einer Note, die der Leistung auch entspricht?" "Selbstverständlich!", beeilte sich Orochimaru zu sagen. Aber Fugaku war noch nicht fertig. "Und sollten Sie feststellen, dass diese Arbeit außergewöhnlich gut ist, kann ich dann auch davon ausgehen, dass Sakura morgen ein Empfehlungsschreiben für ein Stipendium erhalten wird?" Mein Herz machte einen großen, freudigen Hüpfer. Zumindest eines meiner Probleme schien sich gerade in Luft aufzulösen, denn Orochimaru bejahte auch das. Und ich glaubte nicht, dass er es wagen würde, dem nicht nachzukommen. "Wunderbar", sagte Fugaku kalt. "Dann wäre das erledigt." Er drehte sich um und wandte sich zum Gehen. An der Tür blieb er nochmal stehen und sah mich an. "Wann ist dein Unterricht heute zuende?" "Um 14 Uhr", antwortete ich rasch. Wieso fragte er das? "Dann warte anschließend auf dem Parkplatz. Du wirst abgeholt." Ich sah ihn wieder verwirrt an. Aber er sagte bloß "Wir sehen uns heute Abend" und dann war er verschwunden. Einen Moment herrschte Stille. Dann brach ein Getuschel los und Orochimaru hatte mehr Mühe als sonst, sich wieder Respekt zu verschaffen. Er fuhr mit dem Unterricht fort, als wäre nichts gewesen und behandelte mich wie Luft. Aber auf gewisse Weise war das ein Fortschritt, denn seine ständigen blöden Kommentare und Seitenhiebe waren auch nicht gerade angenehm gewesen. Nachdem Hinata und Kiba sich noch ein bisschen über den Vorfall amüsiert hatten und wir alle festgestellt hatten, dass wir uns darin einig waren, dass Orochimaru das mal so richtig verdient gehabt hatte, verabschiedete ich mich auf dem Parkplatz von den anderen. Ich schob die Frage beiseite, warum und von wem ich abgeholt werden würde, weil ich bemerkte, wie sehr ich hoffte, dass mir Sasukes Eltern vielleicht auch mit dem Jugendamt helfen würden. Und weil ich solche Hoffnungen nicht gewohnt war und mich umso mehr nach so etwas sehnte, glaubte ich es nicht ertragen zu können, falls ich feststellen müsste, dass es darum gar nicht ging. Ich war sowieso noch nicht ganz sicher, ob sie es wirklich gut mit mir meinten. Immerhin ließen sie mich überwachen und ich wusste immer noch nicht wieso eigentlich. Ich fragte mich ständig, ob sie kontrollieren wollten, dass ich nichts Falsches tat, was irgendwie schlecht für ihre Familie wäre oder sowas. Ich schlug meinen Mantelkragen gegen den eisigen Wind hoch und steckte meine kalten Hände in die Taschen. Es war ein grauer Tag, heute würde es vermutlich noch früher dunkel werden als sonst schon zur Winterzeit. Der Parkplatz war nun fast leer, nur noch ein paar Autos standen da, vermutlich von Schülern, die noch in der Bibliothek waren oder Sport hatten. Als ein teurer aussehender schwarzer Wagen auf den Parkplatz fuhr, sah ich gespannt auf. Die Uchihas hatten natürlich nur teure Autos und bisher waren alle, die ich gesehen hatte, schwarz gewesen. Passend zu ihren schwarzen Haaren, ihren schwarzen Augen und dunklen Mänteln. Es blieb dabei, sie waren einfach alle unheimlich. Unter ihnen fühlte ich mich wie ein quietschbuntes Bonbon oder sowas. Das Auto hielt tatsächlich vor mir und ich ging zögerlich die letzten zwei Schritte auf die Beifahrertür zu und beugte mich leicht hinab, um hinein schauen zu können. Es war Madara. Er tippte kurz auf seinem Smartphone herum, dann steckte er es weg und sah mich auffordernd an, sodass ich rasch die Hand ausstreckte und die Tür öffnete. "Hallo", sagte Madara gleichgültig. "Steig ein." Unnötig zu sagen, das ich das sofort tat. Nach wie vor hatte ich einfach den instinktiven Impuls, am besten genau das zu tun, was er wollte. Er startete den Motor, sobald ich die Tür geschlossen und mich angeschnallt hatte. Während ich noch versuchte zu entscheiden, was ich nun sagen sollte und ob ich überhaupt etwas sagen sollte, fuhr er los. Madara streckte die Hand aus und drehte etwas die Heizung hoch. Entweder war ihm kalt, oder er war gerade nett gewesen. Ich knete nervös meine Hände im Schoß. Er warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er wieder auf die Straße sah. "Wir fahren zum Jugendamt", beantwortete er meine unausgesprochene Frage. "Also hat Mrs Uchiha Ihnen von meinem Problem erzählt?", fragte ich vorsichtig. Woher wusste er eigentlich wo er hinfahren musste? "Ja", antwortete Madara. "Ich habe dort heute um 17 Uhr einen Termin", sagte ich vorsichtig. Es war erst viertel nach zwei. "Wie fahren jetzt hin", sagte Madara bloß ruhig. Also saß ich nun still neben ihm und fragte mich, ob das gut gehen würde. Und sollte ich ihm nicht vielleicht lieber nochmal die Situation erklären, damit er auch richtig im Bilde war? Andererseits hatte ich Mikoto alles erzählt und wenn er etwas wissen wollen würde, würde er mich sicher einfach fragen. Also schwieg ich und wünschte mir ein bisschen, dass Sasuke hier wäre, damit ich nicht alleine mit ihm wäre. Madara machte mir nach wie vor ein wenig Angst. Tatsächlich schien Madara zu wissen, wo wir hin mussten, denn er hielt 15 Minuten später auf dem Parkplatz des Jugendamts, das für meinen Fall zuständig war. Er stellte den Motor ab, stieg aus, schloss sein Auto ab, nachdem ich mich beeilt hatte auch auszusteigen und ging ohne zu zögern auf den Eingang zu. Der Wartebreich war ziemlich voll. Mindestens zwanzig Leute saßen da, die kleinen Zettel mit den Nummern, die sie gezogen hatten, in der Hand. "Ich ziehe eine Nummer, oder?", fragte ich vorsichtig. Das musste ich ganz offensichtlich tun, sonst kam man nicht dran. Aber irgendwie wirkte Madara hier noch mehr fehl am Platz als Sasuke es damals schon getan hatte. Und irgendwie konnte ich mir schlecht vorstellen, dass er sich nun geduldig mit mir hier hinsetzen und zwei Stunden warten würde, bis er dran war. "Nein", sagte Madara. "Ich halte mich nicht an solche Regeln, das ist Zeitverschwendung." Er wandte sich entschlossen um und ging auf einen der Schalter zu, der gerade frei geworden war. "Sie müssen eine Nummer ziehen", wies der Mann dort ihn natürlich sofort streng zurecht. Allerdings glaubte ich einen kleinen zweifelnden Unterton zu hören, als er aufblickte und Madara sah. Das konnte ich absolut verstehen. Madara machte sich nichtmal die Mühe diesen Hinweis auch nur zu kommentieren. Er überging es ganz einfach. "Ich möchte die für Sakura Haruno zuständige Mitarbeiterin sprechen." Ich verlagerte hinter ihm nervös mein Gewicht auf mein anderes Bein. Hoffentlich übertrieb er es nicht und verärgerte alle total. Das war unverschämt. Aber was sollte ich machen? Ich fühlte mich nicht in einer Position ihm vorzuschreiben, wie er sich zu verhalten hatte. "Das geht nicht, Sie können hier nicht einfach herkommen und-", setzte der Mann am Schalter an. "Das genügt", sagte Madara kalt. "Ich habe grundsätzlich keine Lust mir anzuhören, warum etwas nicht geht. Also verschwenden Sie nicht meine Zeit und nennen Sie mit das richtige Büro." Der Mann starrte Madara einen Moment mit leicht geöffnetem Mund an. Vielleicht konnte er nicht fassen, was hier passierte. Ich nahm unangenehm berührt wahr, dass alle Wartenden und die Mitarbeiter an den anderen Schaltern ebenfalls zu uns hersahen. Madara schien das nicht zu interessieren. Er blickte bloß kalt und emotionslos den Mann an und schienen sich absolut sicher zu sein, dass er bekommen würde, was er wollte. Der Mann warf kurz einen Blick zu dem Knopf auf seinem Schreibtisch, der die Beschriftung 'Sicherheitsdienst' hatte. Aber dann schien er zu entscheiden, dass ihm das den Ärger nicht wert war und er sagte kurz angebunden: "Büro Nummer 7". Madara nickte ihm höflich zu, drehte sich um und ging an den Schaltern vorbei auf den Gang mit den Büros zu. Ich warf dem Mann einen entschuldigenden Blick zu und folgte Madara dann rasch. Ich war hin und hergerissen zwischen Dankbarkeit dafür, dass er sich um mein Problem kümmerte und Verwirrung darüber, dass er so eine vollkommen andere Art hatte mit Dingen umzugehen als ich. Und anders als bei Sasuke konnte ich auch überhaupt keinen Einfluss auf ihn nehmen. Aber vielleicht war das auch einfach so, wenn Erwachsene sich um Dinge kümmerten. Dann hielt man sich vielleicht in meinem Alter zurück und verließ sich darauf, dass sie wussten, was sie taten. Weil ich immer alles hatte alleine regeln müssen, verwirrte mich das zutiefst. Madara blieb vor dem Büro stehen, klopfte, öffnete die Tür und hielt sie mir auf. Also blieb mir nichts anderes übrig als einzutreten. "Sakura!", sagte meine Betreuerin mit einem Stirnrunzeln. "Dein Termin ist erst um 17 Uhr-" Ihr Blick fiel auf Madara und ihre Augen weiteten sie überrascht. "Und Sie sind?" "Setz dich", wies Madara mich an und er nahm selbst auf einem der beiden Stühle vor dem Schreibtisch Platz. Dann sah er meine Betreuerin an. "Ich bin der Onkel ihres Freundes und als Sakuras Anwalt hier. Offenbar gibt es ein kleines Missverständnis und das möchte ich rasch aus dem Weg räumen." Meine Betreuerin öffnete empört den Mund, vielleicht um ums darauf hinzuweisen, dass wir uns gefälligst an Termine zu halten hatten, aber Madara ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen. "Wie ich höre, haben Sie einen Hinweis erhalten, dass Sakura Drogen nehme würde?" "Ich-", sagte die Frau verwirrt. "Nun, ja. Und das erschien mir sehr glaubwürdig und-" Madara unterbrach sie. "Aber es ist nicht ihr Job darüber zu urteilen, ob sie etwas für glaubwürdig halten, nicht wahr? Ihr Job wäre es gewesen festzustellen, dass Sie diesen Hinweis von einem jungen Mann bekommen haben, der mal mit Sakura zusammen war und der es offenbar nicht verkraftet, dass sie ihn verlassen hat. Er hat sie gestern belästigt und wollte sich dafür rächen, dass er sie nicht zurück bekommt." Meine Betreuerin starrte ihn an. "Ich versichere Ihnen, dass Sakura ihr Leben gut im Griff hat. Sie konzentriert sich auf die Schule und bereitet sich gewissenhaft auf ihr Studium vor. Unsere Familie hat ein Auge auf sie und wir werden uns kümmern, sollte sie Probleme haben." "Nun, das scheint mir so zu sein", sagte meine Betreuerin etwas schwach. Sie schien nicht recht zu wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Madara zog eine schwarze Mappe aus seiner Aktentasche, öffnete Sie und legte ihr einen Bogen Papier vor die Nase. "Das ist ein Empfehlungsschreiben für ein Stipendium. Sie werden das nun unterzeichnen und mit ihrem Stempel versehen, damit Sakura die Bewerbung rechtzeitig einreichen kann." Meine Betreuerin beugte sich vor und las mit einem vollkommen überforderten Ausdruck das Dokument durch. Madara legte ihr einen Stift hin. "Okay, also ja, das scheint in Ordnung zu sein", sagte sie verunsichert und unterschrieb dann tatsächlich und setzte den Stempel des Amtes darunter. Madara stand auf, nahm das Papier an sich, legte es wieder in die Mappe und reichte sie mir. "Wir gehen", informierte er mich und ich erhob mich ebenfalls rasch. "Warten Sie!", rief meine Betreuerin und Madara hielt mit der Hand an der Türklinke inne. "Ich muss das eigentlich alles überprüfen! Sie können doch nicht einfach hier auftauchen, ich weiß gar nicht genau, ob sie wirklich der Onkel ihres Freundes sind! Und außerdem-" "Sie hätten auch überprüfen müssen, was sie an Information von eifersüchtigen Ex-Partnern bekommen", schnitt Madara ihr kalt das Wort ab. "Aber das haben Sie nicht. Überprüfen Sie, was Sie wollen, das interessiert mich nicht. Aber ich rate Ihnen dabei keinen Fehler zu machen." Sein Mund verzog sich zu einem leichten, ziemlich hübschen und unheimlichen Lächeln. "Denn sonst komme ich zu dem Schluss, dass Sie ihren Job nicht gut machen und Ihre Position neu besetzt werden sollte." Meine Betruerin schnappte vor Wut und Entsetzen hörbar nach Luft. Madara wandte sich gleichgültig ab, legte mir die Finger an den Rücken und schob mich mit leichtem Druck nach draußen. "Vielen Dank", sagte ich, als ich mich im Auto soweit erholt hatte, dass ich mich traute zu sprechen. Ich hatte die Mappe mit dem Empfehlungsschreiben fest umklammert und konnte mein Glück kaum fassen. "Gern geschehen", sagte Madara gleichgültig. "Wenn du wieder Probleme mit dem Jugendamt hast, komm direkt zu mir. Ich werde mich dann darum kümmern." "Danke", flüsterte ich wieder. "Ich weiß es zu schätzen, dass du Sasuke damit vorerst nicht belastet hast." "Ich weiß, dass er sich konzentrieren soll", sagte ich leise. Madara lachte ein leises aber nicht unfreundliches Lachen, dass ich bei ihm noch nie gehört hatte. "Darum ging es mir nicht. Anders als Sasuke offenbar zu glauben scheint, geht es mir und seinem Vater nicht immer nur um seine Leistungen. Uns ist bewusst, dass wir ihm viel zumuten und mir ist vollkommen klar, dass er wegen dieser Reise nervös war. Das waren wir in seinem Alter auch. Aber später wird er uns dankbar sein, dass wir ihn so gut vorbereitet haben. Ich weiß es nur zu schätzen, dass er dir offenbar so viel bedeutet, dass es dir wichtiger zu sein scheint, wie es ihm geht, als wie es dir geht." "Oh", sagte ich ein wenig überrascht. Vielleicht hatte ich Madara ein wenig falsch eingeschätzt. "Ich nehme dich mit zu uns, Sasuke kommt bald zurück", informierte er mich. Den Dreh mit dem 'Fragen' statt 'Befehlen' hatten sie scheinbar alle nicht so raus. Aber ich hatte nichts dagegen. Und Sasuke hatte scheinbar auch nichts dagegen, als ich ihm gleich um den Hals fiel, als er zur Tür herein kam. An seinem selbstzufriedenen und verlangenden Kuss merkte ich, dass es offenbar gut gelaufen war. "Ich kann nicht verhehlen, dass ich dich um diese Begrüßung ein wenig beneide", sagte Obito belustigt, der hinter Sasuke das Haus betreten hatte, während er uns zusah. "Halt den Mund", sagte Sasuke, aber es klang nicht unfreundlich und Obito grinste. Offenbar hatte die gemeinsame Zeit ihrem Verhältnis nicht geschadet. Und es freute mich auch zu sehen, dass Sasuke es zuließ, dass Mikoto, die mir aus dem Wohnzimmer zur Tür gefolgt war, ihn verhältnismäßig herzlich begrüßte. Er nahm sogar das Angebot an, mit ins Wohnzimmer zu kommen und Tee zu trinken. Und während ich neben Sasuke auf dem Sofa saß, der auf die Fragen seiner Mutter in ganzen Sätzen und nicht so einsilbig wie früher antwortete und gar nicht mal so unglücklich über ihr Interesse zu sein schien, war ich unglaublich glücklich darüber, wie viel sich doch zum Guten verändert hatte. Kurz war er entsetzt, als wir ihm erzählten, was ich erlebt hatte und wütend, dass ich ihm das gestern Abend am Telefon nicht erzählt hatte. Aber er beruhigte sich, als ihm klar wurde, dass Fugaku und Madara sich bereits um alles gekümmert hatten. In diesem Moment betrat Madara das Wohnzimmer. "Hallo", sagte er mit einem Blick auf Sasuke. "Dein Vater verabschiedet gerade Obito, danach können wir über eure Fragen reden." Er setzte sich und Fugaku kam herein und nahm ebenfalls in einem Sessel Platz. "Obito scheint beeindruckt darüber, wie gut du dich geschlagen hast", sagte er an Sasuke gewandt. "Und er scheint nun deutlich mehr Respekt vor dir zu haben. Ich bin sehr stolz auf dich." Sasuke wirkte dankbar für dieses Lob. "Ich würde jetzt gerne wissen, warum ihr Sakura beschatten lasst", sagte er und verstärkte den Griff seiner Hand, die er ein wenig besitzergreifend auf meinem Oberschenkel liegen hatte. Madara seufzte. "Eigentlich solltet ihr das gar nicht mitbekommen", sagte er und er wirkte ein wenig müde. "Aber ich musste mich noch um viele andere Dinge kümmern und hatte ein wenig Personalmangel. Mit sowas betraue ich nur Leute, bei denen ich sicher weiß, dass ich ihnen vertrauen kann. Ich nehme an, euch ist der Mann im Café aufgefallen?" "Heißt das es gibt mehrere Leute?", fragte Sasuke ruhig, aber mit einem bedrohlichen Unterton. "Ja", sagte Madara unbeeindruckt. "Und das Hauptziel war auch nicht Heimlichkeit, daher ist es nicht schlimm, dass ihr es herausgefunden habt." "War?", fragte Sasuke. "Ja", sagte Madara. "Das bedeutet die Überwachung ist seit ein paar Stunden aufgehoben." "Und kann ich jetzt bitte den Grund erfahren?", fragte Sasuke schon wieder mit ein wenig unterdrückter Wut in der Stimme. "Meine Geduld ist langsam zuende." "Sei nicht so unfreundlich", wies ihn sein Vater zurecht. "Madara hat dich vor großen Problemen bewahrt." Sasuke tauschte einen irritierten Blick mit mir und dann sahen wir beide zu Madara. "Ich wollte es euch nicht sagen, damit ihr euch keine Sorgen macht", fing er an zu erklären. "Ich habe euch beide zu eurem Schutz bewachen lassen, weil ihr in Gefahr wart. Ja Sasuke, auch dich. Aber hauptsächlich Sakura. An dem Tag, als wir uns in der Firma der Betrüger entledigt haben, kam es nämlich zu einem Problem." "Aber da ist doch alles super gelaufen!", warf Sasuke irritiert ein. "Ja. Was unseren Part anging ist es das. Die Polizei hat sich allerdings später am Abend einen groben Fehler erlaubt und sie haben Hibuno entkommen lassen. Und nach dem, was ich aus seinen Komplitzen herausbekommen habe, war er fest davon überzeugt, dass du Sasuke sein Leben ruiniert hast. Und er hat offenbar davon gesprochen, dass er Sakura umbringen würde, um es dir heimzuzahlen, dass er deinetwegen alles verloren hat." Sasuke starrte ihn an und sagte schwach: "Was?" Ich wusste nicht recht, was ich fühlen sollte. Ich hatte Angst. Und obwohl ich es gerade gehört hatte, konnte ich es nicht richtig glauben. Und gleichzeitig war ich erleichtert. Erleichtert darüber, dass Sasukes Familie offenbar gar nichts mehr gegen mich hatte. Dass sie mir gar nicht misstrauten. Dass sie mich offenbar nur hatten beschützen wollen. "Wir hielten es für besser euch das nicht zu sagen, bevor wir uns darum gekümmert hatten", warf Fugaku ein. "Und das haben wir. Seit ein paar Stunden ist das Problem aus der Welt." "Also ist er wieder im Gefängnis?", fragte ich leise. Fugaku und Madara tauschten einen Blick. "Ich will eine Antwort!", verlangte Sasuke. "Sakura ist nicht mehr in Gefahr", sagte sein Vater bloß. "Belass es dabei und vertrau uns." "Nein!", sagte Sasuke. "Wenn es um Sakura geht, will ich es wissen! Ich will wissen, welches Risiko noch besteht, dass-" "Er ist tot", sagte Madara ruhig. Sasuke und ich starrten ihn an. Wie konnte er das einfach so ruhig sagen? "Hast du ihn umgebracht?", fragte Sasuke nüchtern. Mir war plötzlich ein wenig schwindelig. Madara warf seinem Bruder einen kurzen Blick zu und musterte Sasuke und mich einen Moment nachdenklich. "Ja, gewissermaßen", sagte Fugaku schließlich, weil Madara offenbar unschlüssig war, ob er antworten wollte. Mikoto hatte bisher geschwiegen, aber nun hob sie schockiert die Hand vor ihren Mund. "Und damit kannst du ruhig schlafen?", fragte Sasuke Madara skeptisch. "Ja", sagte Madara. "Das kann ich. Es gibt Dinge, die mir viel bedeuten. Es gibt sogar etwas, das mir wichtiger ist als die Firma. Und das ist diese Familie. Und wenn jemand meine Familie bedroht, dann beschütze ich sie. Außerdem habe ich ihm die Entscheidung gelassen. Er hat sich selbst gegen das Gefängnis entschieden. Es war seine Wahl und er hat sie getroffen. Das ist zu respektieren. Zudem habe ich herausgefunden, dass dieser Mann in der Vergangenheit in allerlei andere Machenschaften verwickelt war. Ich kann euch versichern, dass es um ihn nicht besonders schade ist. Es gibt nichtmal jemanden, der ihn vermissen wird." "Es ist nun wie es ist", sagte Fugaku. "Euer Personenschutz ist jedenfalls wieder aufgehoben und ihr seid außer Gefahr." "Das ist gut", sagte Mikoto leise und ein wenig schwach. "Offenbar war das ein Verrückter! Er bestiehlt uns, verwickelt sich in illegale Geschäfte und schiebt dann die Schuld dafür, dass er auffliegt, zwei Jugendlichen zu! Das ist doch nicht normal!" Sasuke atme aus. "Okay. Ist mir auch egal. Hauptsache Sakura passiert nichts." Madara nickte. "Ich dachte mir, dass du das so siehst." In diesem Moment klingelte es an der Tür und alle sahen auf. Sasuke stand auf. "Ich mache auf, das ist für mich", sagte er. "Aber euch geht es auch an." Damit ging er hinaus. Ein paar Sekunden später kam er zurück. Zusammen mit Neji. Und so sah ich Fugaku und Madara das erste Mal verdutzt, weil sie es nicht schafften ihre Mienen rechtzeitig zu kontrollieren. Allerdings nur für einen ganz kleinen Moment. "Ich nehme an, für diesen Besuch bekommen wir nun eine Erklärung von dir?", sagte Fugaku kühl zu seinem Sohn. "Ja", sagte Sasuke ruhig. "Und ich nehme an, dass wir genug Höflichkeit besitzen, dass Neji sich zu uns setzen darf, während ich das erkläre?" Fugaku nickte und deutete mit einer einladenden Handbewegung zu den Sofas. "Hallo", sagte ich leise zu Neji. "Hallo Sakura", sagte er ruhig und kam mit Sasuke herüber, um sich zu mir zu setzen. Er hatte eine Mappe in der Hand. Und er riss sich zusammen, aber er schien sehr angespannt zu sein. Sasuke setzte sich zwischen Neji und mich und sah seinen Vater und Madara ernst an. "Neji und ich wollen uns mit euch einigen." "Neji und ich?", wiederholte Madara seine Worte und seine Tonlage zeigte deutlich, dass ihm diese Formulierung sehr missfiel. "Worüber?", fragte Fugaku sachlich. "Wir wissen, dass unsere Familie gerade gegen die Hyugas und Shimuras einen Krieg um Geld und Macht führt", sagte Sasuke. "Und wir haben eine Lösung für euch." "Diesen Kampf haben wir nicht angefangen. Und eure Lösung benötigen wir nicht", sagte Madara kalt. "Die Shimuras werden morgen feststellen, dass ihre Firma pleite ist." Er warf Neji einen Blick zu. "Und ich muss dir leider mitteilen, dass es für euch auch nicht besonders gut aussieht, wie ihr morgen feststellen werdet." Madara blickte Sasuke an. "Ich habe dir gesagt, dass du dich nicht mit Neji Hyuga anfreunden sollst. Warum hast du es dennoch getan?" Fugaku hob die Hand und Madara verstummte. "Lass uns hören, was sie zu sagen haben", sagte er sachlich. "Also?" Neji stand auf, schlug die Mappe auf, ging die zwei Schritte auf Fugaku zu und hielt sie ihm hin. Fugaku nahm sie entgegen und betrachtete sie stirnrunzelnd, während Neji sich wieder neben Sasuke setzte. "Warum gibst du mir das?", fragte Fugaku und reichte die Dokumente an Madara weiter, der sie ebenfalls überflog. "Weil ich diesen lächerlichen, uralten Streit unserer Familien beenden möchte", sagte Neji. "Das möchten wir beide", sagte Sasuke. "Wir wollen in Zukunft miteinander und nicht gegeneinander arbeiten." Madara sah von den Dokumenten auf. "Warum? Ich dachte ihr könnt euch nicht leiden." "Da haben wir uns geirrt", sagte Sasuke schlicht. "Durch Sakura ist uns klar geworden, dass wir uns eigentlich ziemlich gut leiden können", sagte Neji mit einem Seitenblick zu mir. Ich lächelte ihn an. Madara und Fugaku tauschten wieder einen irritierten Blick und Sasuke unterdrückte ein Grinsen. Offenbar fand er es unterhaltsam sie so zu sehen. "Und deshalb gibst du uns diese Information und verrätst deine Familie?", fragte Madara, als ob er das für einen ziemlich schlechten Scherz halten würde. Neji warf Sasuke einen Blick zu und Sasuke beeilte sich zu sagen: "Nein. Er gibt euch das, damit ihr damit das Problem heimlich und ohne Aufsehen erledigen könnt. Damit habt ihr alles, was ihr braucht, um den Hyugas einfach zuvorzukommen, sodass sie ihren Plan ganz einfach nicht mehr umsetzen können. Dann müssen die Hyugas ihre Firma nicht verlieren und wir produzieren nicht noch mehr Hass und den Wunsch nach Rache. Diese Fede unserer Familien muss aufhören. Neji und ich sind Freunde geworden. Wir wollen nicht gegeneinander arbeiten und das werden wir auch nicht. Neji hat euch das gegeben, weil ich ihm versprochen habe, dass ihr euch richtig entscheiden würdet." Madara lachte trocken. "Ja und weil seine Familie sonst so gut wie ruiniert wäre." "Das wusste er bis eben nicht", sagte Sasuke. Fugaku seufzte. "Na schön. Ich denke ihr habt recht. Das ist nicht euer Streit. Genau genommen war es auch nie unserer." Er warf Madara einen Blick zu. "Nutzen wir diese Information und erledigen das Ganze still und ohne Aufsehen und Verluste." Madara sah unzufrieden aus. "Wofür habe ich eigentlich die letzten Nächte durchgearbeitet?" Fugaku lächlte müde. "Nicht nur du", sagte er. "Aber sie haben recht. Das muss aufhören. Ich bin es sowieso leid." Er blickte zu seiner Frau. "Außerdem wäre Mikoto gerne richtig mit Mrs Hyuga befreundet und das geht wegen dieser Sache seit Jahren nicht. Zudem könnten wir tatsächlich von einer Zusammenarbeit mit den Hyugas profitieren." Mikoto lächelte. "Ich würde mich sehr freuen, wenn das aufhören würde." "Ich bin mit Hinata befreundet", sagte ich rasch. "Sie ist wundervoll, sie hat es nicht verdient, dass sie da mit hinein gezogen wird!" "Nein, hat sie nicht!", sagte Neji. "Bitte nehmt diese Informationen und bitte sagt meiner Familie nie, dass ich sie hintergangen habe. Wenn ihr das tut, verspreche ich euch, dass ich in unser aller Interesse handeln werde, sobald ich in ein paar Jahren Befugnisse bekomme und mit entscheiden kann. Und ich werde meinen Onkel und Vater beeinflussen, mit diesem Kampf aufzuhören, so gut ich kann. Hinata weiß dass ich hier bin, sie wird auch versuchen, einen positiven Einfluss auszuüben." "Von mir aus", sagte Madara, nachdem alle einen Moment geschwiegen hatten. "Machen wir es so. Von mir wird niemand je erfahren, dass du hier warst." "Nun gut", sagte Fugaku. "Von mir auch nicht." Mikoto nickte bekräftigend. "Die Shimuras will ich trotzdem ruinieren", sagte Madara kühl zu Fugaku und der nickte. "Ja. Das machen wir morgen auch. Danzo ist mir seit Jahren ein Dorn im Auge. Und ich habe auch keine Lust mehr dabei zuzusehen, wie schlecht er seine Mitarbeiter behandelt." Neji und Sasuke sahen so erleichtert aus, wie ich mich fühlte. "Mich würde nur wirklich interessieren, wie Sakura es geschafft hat, dass ihr euch schließlich angefreundet habt!", sagte Mikoto schließlich in die Stille. Sasuke und Neji tauschten einen Blick. "Sie hat mit solcher Konsequenz daran geglaubt, dass ich kein schlechter Mensch bin, dass ich schließlich selbst angefangen habe es zu glauben", sagte Neji schließlich mit einem leichten Lächeln. Sasuke grinste. "Eure Methode Probleme zu lösen ist zwar nützlich und hochgradig effektiv und das werde ich auch weiter beibehalten", sagte er, "aber durch Sakura lerne ich gerade, dass es auch noch andere Wege als Machtausübung, Druck und Gewalt gibt, um das zu bekommen was man will." "Nämlich?", fragte Madara skeptisch. "Manchmal", sagte Sasuke belustigt, "scheint es auch ziemlich effektiv zu sein einfach mal ehrlich miteinander zu reden." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)