Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 60: Dankbarkeit (Teil 1) -------------------------------- "Bist du sicher, dass du schon los musst?", fragte ich in einem verführerischen Tonfall. Ich wollte ihn noch nicht hergeben und war bereit zu unfairen Mitteln zu greifen, um ihn noch ein wenig behalten zu können. Ich unterdrückte ein Lachen. Wir hatten gut geschlafen, was mich aufgrund der beengten Verhältnisse in meiner kleinen Wohnung immer wieder verwunderte. Aber Sasukes Anwesenheit wirkte scheinbar unterbewusst derart beruhigend auf mich, dass das kein Problem zu sein schien und ich auch weiter schlief, wenn er sich bewegte. Und glücklicherweise war es bei ihm wohl genauso. Noch lag Sasuke auf der Schlafcouch und ich lag auf ihm. Ich hatte absolut keine Lust von ihm runter zu gehen. Sasuke grinste. "Ja, wenn ich es rechtzeitig in die Firma schaffen will, muss ich jetzt aufstehen und Duschen. Ich muss nämlich noch ein Stück laufen, mein Auto steht in der Nähe der Bushaltestelle, also muss ich erst dahin und es holen, weil Neji und ich dich und deinen Aufpasser gestern zu Fuß beschatten mussten." Ich verzog das Gesicht. Das hatte ich gerade verdrängt gehabt. Passte der Mann auch auf mich auf, wenn ich hier zuhause war? Würde er unten vor dem Haus sein, wenn Sasuke gleich ging? Da hatte ich ihn noch nie gesehen. Ich schob diese Gedanken wieder beiseite, gerade war mir zu wohlig zumute. "Und willst du denn rechtzeitig in der Firma sein?", fragte ich lächelnd und strich mit meinem Zeigefinger langsam über Sasukes Brust. Er grinste wieder und griff nach meinem Handgelenk, um mich daran zu hindern weiter nach unten zu wandern. "Ja." "Wieso eigentlich rechtzeitig? Es ist doch außerdem Sonntag!" Sasuke lachte leise. "Unter der Woche habe ich wegen der Schule nicht so viel Zeit. Und ich bin mit jemandem verabredet, der mir noch ein paar Erläuterungen zu dem Projekt gibt, wegen dem ich mit Shisui verreise. Mein Vater zahlt zwar fantastische Gehälter, aber unsere Mitarbeiter können sich wahrscheinlich trotzdem tolleres vorstellen als Sonntag Vormittag in die Firma zu kommen und dem Sohn vom Chef irgendwelche Dinge zu erläutern. Also sollte ich wenigstens so respektvoll sein und pünktlich auftauchen, wenn ich schon eine Sonderbehandlung bekomme." Ich seufzte theatralisch. "Klingt so, als müsste ich das akzeptieren." "Wieso, was hattest du denn vor?" "Ich wollte, dass du mich mit unter die Dusche nimmst", sagte ich mit einem charmanten Lächeln. "Um was zu tun?", fragte Sasuke grinsend. Anscheinend wollte er sich jetzt ein bisschen bitten lassen, weil ich ihn gestern nicht gelassen hatte. Ich unterdrückte wieder ein Lachen. "Naja", sagte ich und legte leicht den Kopf schief, "es wäre ein netter Anblick dich ohne Klamotten zu sehen. Und das warme Wasser ist einfach so angenehm, besonders wenn man sich dazu auch noch unterhalten kann." "Du willst mit mir duschen, weil du dich mit mir unterhalten willst?", fragte Sasuke belustigt und zog beide Augenbrauen hoch. "Klar, weswegen sonst?", erwiderte ich vollkommen ernst, was mich einiges an Konzentration kostete. Sasuke setzte sich mit einem Ruck auf und schwang die Beine vom Sofa. Ich fiel aufgrund der unerwartet schnellen Bewegung beinahe runter, aber er schlang einen Arm um mich und hielt mich fest. Leider quietschte ich etwas, was ihn zum Lachen brachte. Während ich von ihm runter kletterte, nahm er sein Smartphone vom Sofatisch und sah auf die Uhr. "In ner halben Stunde muss ich zur Tür raus. Ich hole mir später irgendwo was zum Frühstücken, dann kannst du mit unter die Dusche und mit mir reden, wenn du das so gerne möchtest." Ich hörte an seiner Stimme, dass er auch ein Lachen unterdrückte. Also kam ich mit, zufrieden mit dem Beginn dieses Sonntags und nicht ahnend, dass mir gleich Stress bevorstehen würde. "Ich dachte, du wolltest dich unterhalten", sagte Sasuke zwei Minuten später mit einem fiesen Lächeln und schob meine Hände von sich weg. "Da habe ich eventuell gelogen", flüsterte ich und hauchte ihm einen Kuss auf den Hals. "Ach ja? Du sollst mich doch nicht anlügen Prinzessin!" Er schlang seinen Arm um meine Taille und zog mich mit einem Ruck an sich. "Tut mir leid!", sagte ich unbekümmert. Er zog wieder die Augenbrauen hoch und blickte mit einem überheblichen Blick auf mich hinab. Dabei sah er ziemlich heiß aus. "Das klingt aber nicht so, als ob es dir leid täte. Ich glaube die Entschuldigung reicht mir nicht!" "Pech gehabt, ne bessere bekommst du nicht", sagte ich gespielt hochnäsig, drückte ihm die Handflächen gegen die Brust, um mich von ihm wegzuschieben und musste schon wieder ein Lachen unterdrücken, weil ich mich bei diesem Tonfall ein bisschen an Ino erinnert hatte. "Hier geblieben", knurrte Sasuke und zog mich zurück. Er gab der Duschbrause einen kleinen Schubs, sodass das heiße Wasser nun an den Fliesen der Wand herunter lief. Ich unterdrückte ein Grinsen und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Fliesen. Sasuke stützte beide Arme neben mir ab und kam mir mit seinem Gesicht ganz nahe. Das Wasser lief durch seine schwarzen Haarsträhnen und ließ seine Haare glatter als sonst erscheinen. Das stand ihm auch. Er konnte einfach gar nicht schlecht aussehen. Ich öffnete leicht die Lippen, als ich seinen Atem auf meinen spürte. Leider hielt er ein winziges Stück vor mir inne anstatt mich zu küssen. Also überwand ich diesen kleinen Abstand und küsste ihn. Er reagierte nur mit einem leichten Grinsen. Ich wich wieder zurück und sah ihn vorwurfsvoll an, weil er nicht darauf ein ging. "Küss mich!", verlangte ich. "Wenn du was von mir willst, solltest du vielleicht nicht so frech sein", raunte er genüsslich in einem Tonfall, der dafür sorgte, dass mich ein Schauer überlief. "Bitte?", versuchte ich es verführerisch. Er grinste und kam dem nach. Allerdings so zärtlich und langsam, dass ich dafür gerade zu ungeduldig war. Er war so fies! Nun wollte ich ihn umso mehr und leider schien er das auch ganz genau zu wissen. "Bitte Sasuke", flüsterte ich und im Moment war mir mein Stolz ziemlich egal. "Küss mich richtig." Er grinste. Dann hob er mich plötzlich hoch und drückte mich fester gegen die Wand. Ich schlang rasch die Beine um ihn, um etwas mehr Halt zu haben. Er griff nach meinem Kinn. "Besser?", raunte er gegen meine Lippen. "Ja", flüsterte ich ungeduldig und schmiegte mich an ihn. Das ließ ihn nicht so kalt wie er vorgab. Aber ich musste mal wieder zugeben, dass er sich gut kontrollieren konnte. "Ich dachte du hast es eilig!" "Ich weiß ganz genau, wie viel Zeit ich noch habe", raunte er und grinste. "Und je ungeduldiger du wirst, desto glücklicher wirst du gleich sein, das kennst du doch schon, nicht wahr?" Ich unterdrückte ein Keuchen, als er sich gegen mich drückte. Ich wollte ihn endlich richtig spüren. Ich wollte seine Kraft und seine Ungeduld und sein Verlangen fühlen, ich wollte sein Gesicht sehen, während er versuchte nicht zu stöhnen und die Kontrolle zu behalten. Ich wollte das Funkeln in seinen Augen sehen, dass so voller Wildheit und Kraft und Verletzlichkeit zugleich war. "Sasuke", flüsterte ich gequält, weil ich leider an dem Punkt war, dass ich es nicht mehr abwarten wollte. Und weil ich wusste, dass er es liebte, wenn ich ein bisschen bettelte. Es liebte es, wenn ich ihn so sehr wollte, dass ich sogar meinen Stolz für eine Weile vergaß. Und ich liebte es, wenn ich ihn glücklich machte. Und endlich erlöste er mich. Und sich wahrscheinlich auch. Daran, dass er nicht gerade sanft war, spürte ich seine eigene Ungeduld. Er drückte seine Lippen auf meine um mein Aufkeuchen abzufangen, das eine Mischung aus Schmerz und Lust war. Und dann war da nur noch Lust. "Denk hier dran, wenn du nachher deinem Ex begegnest", presste er hervor. "So eifersüchtig?", gab ich ein wenig atemlos und mit einem triumphierenden Lächeln zurück. Er knurrte, biss mir leicht in den Hals und intensivierte seine Bewegungen, sodass ich nicht mehr in der Lage war, noch vernünftig sprechen zu können. Oder zu wollen. Für den Moment war alles egal und ich fühlte nur Glück. "Sasuke?" "Hm?" Wir hatten es tatsächlich rechtzeitig aus der Dusche geschafft und Sasuke stand in seinem Mantel vor der Tür und war im Begriff zu gehen. "Die Zeit mit Sai war für mich nicht besonders toll. Ich werde nachher sicher nicht in glücklichen Erinnerungen schwelgen, wenn wir ihn treffen. Es gibt keinen Grund, dass du sowas sagst wie vorhin, okay?" Sasuke hatte schon die Hand auf der Türklinke liegen, doch bei diesen Worten hielt er inne und sah mich an. "Okay", sagte er schließlich. "Hat er dich schlecht behandelt?" "Ja", sagte ich. "Aber ich habe es auch mit mir machen lassen." Sasuke ließ die Tür los, griff mach meinem Gesicht und gab mir einen Kuss. "Ich weiß, ich bin manchmal ein Idiot, aber ich will wirklich, dass du glücklich bist." Ich lächelte. "Ich weiß. Und jetzt geh und bereite dich auf die Geschäftsreise vor. Du packst das schon, du wirst mit der Zeit in alles reinwachsen, wie du ja selbst immer sagst. Und wenn es dir zu viel wird, kannst du dich bei mir ausruhen." Er lächelte ebenfalls. Ich liebte dieses Lächeln. Es war so ehrlich und frei von seinem Getue und seiner Angeberei. Und in letzter Zeit bekam ich es immer öfter zu sehen. Ich hörte zu, wie er die Stufen hinunter lief und schloss die Wohnungstür, als ich unten die Haustür zufallen hörte. Ich ging zurück ins Bad, zog mir eine frische Jeans und einen Pullover an, föhnte meine Haare, wobei ich mit Hinata ein paar Nachrichten austauschte, die nachfragte, ob Sai nochmal geantwortet hätte und ob ich aufgeregt wäre. Ein bisschen aufgeregt war ich tatsächlich. Aber ich war ausgeschlafen und Sasuke und ich hatten einen schönen Abend und Morgen gehabt und ich war einigermaßen optimistisch. Was sollte schon schiefgehen? Sasuke würde aufpassen, dass Sai nicht eklig zu mir wurde und ich würde aufpassen, dass Sasuke nicht total überreagierte. Wir waren ein gutes Team. Auch beim Frühstücken und Schminken war ich ganz guter Dinge. Ich hob irritiert den Kopf, als es an der Tür klingelte. Sasuke war erst seit einer Stunde weg. Er konnte nicht schon wieder da sein, oder? Außerdem hatten wir auch gar nicht konkret abgesprochen, dass er gleich nach seinem Termin wieder herkommen würde. Mit einem Stirnrunzeln ging ich zur Lautsprecheranlage hinüber und drückte auf den Knopf. "Hallo?", fragte ich. "Guten Morgen Kirschblüte. Mach auf." Ich zuckte zusammen. Woher verdammt nochmal wusste Sai, wo ich wohnte? Ich brauchte eine Sekunde, um mich von meinem Schock zu erholen bevor ich antworten konnte. "Nein, ich mache nicht auf. Wir sind später im Park verabredet." Ich nahm den Finger rasch vom Lautsprecherknopf und lehnte mich mit kopfendem Herzen mit dem Rücken gegen die Tür. Mein Smartphone summte und ich hob es mir so rasch vors Gesicht, dass ich es beinahe fallen ließ. Aber es war nur Hinata, die auf meine Nachricht von eben geantwortet hatte. "Verdammt, Sai ist hier, ich weiß nicht woher er weiß wo ich wohne, aber er steht unten vor der Tür und ich weiß nicht was ich machen soll", tippte ich. Sie schrieb sofort zurück. "Mist! Sasuke wird nicht glücklich sein, wenn du alleine mit ihm redest." "Er hat einen Termin, ich kann ihn nicht zurück holen. Ich will auch nicht, dass er das Problem für mich löst! Er würde sich furchtbar aufregen, dass mein Ex hier einfach auftaucht! Aber ich glaube ich will nicht mit Sai alleine sein." "Ich hab ne Idee!", schrieb Hinata sofort zurück. "Naruto und mir ist zu dem Thema gestern was eingefallen, als wir darüber gesprochen haben. Wir helfen dir. Halt es ein Weilchen aus, ja? Bis gleich!" Damit sprang ihre Anzeige auf 'offline' und ich blickte verwirrt auf die Nachricht. Dann zuckte ich wieder zusammen, weil es direkt an meiner Wohnungstür klopfte. "Mach auf Sakura", hörte ich Sai genervt sagen. Wie war er hoch gekommen? Ich schwieg kurz und überlegte fieberhaft. Es wäre völlig normal und erwachsen jetzt einfach aufzumachen und ein vernünftiges Gespräch zu führen. Bloß konnte man mit Sai einfach keine vernünftigen Gespräche führen. Zumindest konnte ich das nicht. Hatte Hinata das eben so gemeint, dass sie gleich mit Naruto herkommen würde? Doch mir blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken. Es gab ein Klicken und ich wich erschrocken von der Tür zurück. Sai schob sie auf und betrat meine Wohnung. "Du hättest abschließen sollen", sagte er mit einem fiesen Lächeln. "Sonst ist das bloß wie eine zugefallene Wohnungstür. Und Türen wie diese kann man einfach mit einem Stück Plastik öffnen. Und unten hab ich einfach Glück gehabt, dass gerade jemand raus kam." Er nahm seinen Geldbeutel aus der Jackentasche, und steckte seine Krankenkassenkarte wieder ein, die er offenbar verwendet hatte, um meine Wohnungtür zu öffnen. Schön. Dann war mir die Entscheidung jetzt also abgenommen worden und ich musste damit klarkommen. "Wir waren heute Nachmittag verabredet!", sagte ich kühl. "Wieso bist du hier? Und woher weißt du meine Adresse?" Sai schien es zu genießen, dass ich überrumpelt war und natürlich hatte er überhaupt kein schlechtes Gewissen, weil er sich so vollkommen unverschämt verhielt. Er hatte sich nie die Mühe gemacht, auf meine Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Und das tat er auch jetzt nicht. Er ging entspannt zum Sofa hinüber und setzte sich. "Komm her." "Sicher nicht", fauchte ich, verschränkte die Arme und lehnte mich soweit wie möglich von ihm entfernt gegen die Wand. "Woher weißt du wo ich wohne und was willst du hier?" "Mach dich nicht lächerlich", sagte er grob. "Glaubst du ich bin blöd? Mir ist vollkommen klar, dass du nachher deinen Freund mitgebracht hättest. Und ich sehe nicht ein, warum ich mich mit dem auseinandersetzen sollte." "Woher weißt du wo ich wohne?" "Ich bin im Café ins Büro, als keiner darauf geachtet hat und habe deine Adresse aus dem Ordner der hübsch ordentlich mit 'Personal' beschriftet war. War nicht besonders schwierig. Und jetzt mach nicht so ein Drama draus, du bist ja total zickig geworden. Allerdings bist du in den letzten paar Monaten auch noch hübscher geworden." Den letzten Kommentar ignorierte ich geflissentlich, weil ich mich nicht auf diese Gesprächsebene einlassen wollte und ich mich unwohl fühlte. Wie hatte ich nur ertragen können, dass er mich jemals angefasst hatte? "Ich bin nicht zickig. Ich schlucke bloß nicht mehr alles schweigend herunter! Du benimmst dich unmöglich! Du kannst nicht einfach hier reinkommen, dazu hast du kein Recht, wir sind nicht mehr zusammen!" Er verzog verärgert das Gesicht. "Ach ja? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich einer Trennung je zugestimmt hätte. Soweit ich mich erinnere bist du einfach verschwunden und hast mir bloß eine Nachricht dagelassen, um dich zu erklären!" "Und du erinnerst dich nicht mehr daran, dass ich mehrfach versucht habe, dir klar zu machen, dass ich es beenden will und du immer grob geworden bist und das irgendwie abgewürgt hast?", sagte ich wütend. "Du hast mich in einer sehr schlechten Phase meines Lebens gekannt und das ist jetzt vorbei. Ich werde nicht mehr tun, was du willst. Ich werde nicht zurück kommen. Ich gebe dir Geld, damit ich nicht das Gefühl habe, dir etwas zu schulden. Das Gefühl ist nämlich mies. Aber ich bezahle sicher keine 5000 Euro. Du kannst was für das Gras, Essen, Strom und Wasser haben. Aber die Miete hättest du ohnehin bezahlt, die ist nicht teurer geworden, nur weil ich bei dir gewohnt habe!" "Du bist ja richtig mutig geworden", sagte Sai mit einem gehässigen Lächeln, stand mit einem Ruck auf und ich zuckte zusammen. Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. "Aber egal wie selbstsicher du klingst, dein Körper scheint immer noch ein bisschen Respekt vor mir zu haben, was? Oder habe ich mir das Zucken gerade eingebildet?" "Komm nicht näher. Das möchte ich nicht!" Ich sagte es mit all der Autorität die ich aufbieten konnte und er blieb tatsächlich stehen. Ich spürte wie mein Herz unruhig in meiner Brust klopfte. Ich wollte nie mehr in seiner Nähe sein. "Sais Grinsen wurde breiter. "Und was wenn nicht Sakura?" "Dann werde ich ganz laut schreien, bis ein Nachbar kommt. Ich lasse mich von dir nicht mehr tyrannisieren!" Sai legte mit unzufriedenen Blick den Kopf schief. "Du scheinst dich wirklich verändert zu haben, früher hättest dich lieber gefügt, weil dir das zu unangenehm gewesen wäre. Woher kommt dieses neue Selbstbewusstsein?" Ich sagte dazu nichts und ging entschlossen zu meiner Komode hinüber und zog die unterste Schublade auf. Ich nahm einen zusammengefalteten Pullover heraus, schlug ihn auf und nahm den Umschlag heraus, der darin versteckt gewesen war. Ich öffnete ihn und holte die 1400 Euro heraus, die ich noch hatte. Das war alles, was mir wegen der teuren Klassenfahrt noch an Ersparnissen für Notfälle geblieben war, schon zusammen mit dem, was ich bisher für meinen Job im Café bekommen hatte. Ich wandte mich damit zu Sai um und hielt es ihm hin. "Hier. Mehr habe ich nicht, damit bin ich vollkommen pleite. Mehr bekommst du nicht. Damit sind wird quitt. Und nun geh bitte und lass mich in Ruhe." Mir war klar, dass er nicht einfach gehen würde. Es ärgerte ihn, dass er keine Macht mehr über mich hatte. Er ignorierte die Scheine, die ich ihm hin hielt und musterte mich abfällig. "Wie ist er so?" Ich faltet die Scheine einmal in der Mitte zusammen ging zu ihm und steckte sie ihm in die Brusttasche seiner Jacke. Dann machte ich rasch wieder einen Schritt zurück um Abstand zu halten. "Sasuke hat nichts damit zu tun, dass ich dich nicht mehr in meinem Leben möchte. Du musst jetzt gehen. Ich will dich nicht hier haben. Und es kann sein, dass er zurück kommt. Es wäre besser für uns alle, wenn er dich nicht hier findet." Sai lachte leise. "Drohst du mir mit ihm? Ich dachte du wolltest dich nicht hinter ihm verstecken. Oder hast du Angst vor ihm?" "Du verstehst das nicht", sagte ich langsam völlig entnervt. "Darum geht es nicht. Er überreagiert manchmal, wenn er denkt, dass ich in Gefahr sei und du würdest dabei den Kürzeren ziehen." Sai verzog wütend das Gesicht. Wahrscheinlich hatte das seinen Stolz verletzt. Aber er durfte sich nicht mit Sasuke anlegen, er hatte keine Vorstellung davon, wie gut Sasuke in Taekwondo war, davon wir viel Geld ihm zur Verfügung stand, um Probleme aus der Welt zu schaffen oder davon, wie unglaublich wichtig ich für ihn war und wie groß seine Angst davor war mich zu verlieren. Nicht nachdem er das mit seinem Bruder und seiner Familie hatte durchmachen müssen. Sasuke hatte furchtbare Angst wieder diese Leere und Einsamkeit und Sinnlosigkeit fühlen zu müssen und ich war der Hauptgrund dafür, dass er das nicht mehr musste. Mein Smartphone gab einen Ton von sich, der anzeigte, dass ich eine Nachricht bekommen hatte. Ich hatte es seit der letzten Nachricht von Hinata die ganze Zeit fest in meiner linken Hand umklammert, weil es mir ein Gefühl von Sicherheit gab. Zu mindestens theoretisch. Eigentlich wusste ich, dass es mir nicht viel nützen würde. Und so war es auch. Denn bevor ich es richtig anheben und darauf schauen konnte, hatte Sai einen schnellen Schritt auf mich zu gemacht, mein Handgelenk gepackt und es mir grob entwunden. "Hast du vergessen, dass ich dir gesagt habe, dass du nicht auf dein Smartphone schauen sollst, wenn ich mit dir rede?", zischte er. Ich riss an meinem Arm, um von ihm loszukommen. Er hielt mich weiter fest und kam mir ein Stück näher. "Ich mache nicht mehr, was du mir sagst!", zischte ich zurück. "Was willst du eigentlich? Du hast gesehen, dass ich mich verändert habe und du mich nicht zurück bekommst! Willst du jetzt den Frust darüber an mir auslassen oder was ist dein Plan?" Er kam mir noch etwas näher. "Jaaa", sagte er gedehnt und in einem ekligen Tonfall. "Irgendwie schon." Aber ich hatte mir ganz fest vorgenommen mir nichts mehr von ihm gefallen zu lassen. Gar nichts mehr. Ganz egal, was dann passieren würde. Also riss ich mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte an meinem Arm. Und weil er mit so viel Gegenwehr wahrscheinlich nicht gerechnet hatte, kam ich sogar los, weil er stolperte. "Gib mir mein Smartphone, ich will die Nachricht lesen!", sagte ich kalt. "Spinnst du?", zischte Sai wütend darüber, dass er gestolpert war und steckte mein Smartphone einfach in seine Jackentasche. Ich überlegte kurz, was ich tun sollte. Jedenfalls nicht mehr mit ihm hier bleiben, nun war er wütend und ich hatte keine Lust darauf, dass er es mal wieder an mir auslassen würde. Er war grausam, wenn er wütend war. Und nun hatte er nichts mehr zu verlieren, weil ich sowieso nicht mehr machte was er wollte. Also brauchte er auch nicht mehr halbwegs nett zu sein. Das Nachrichtensignal hatte vielleicht bedeutet, dass Hinata und Naruto fast hier waren. Zumindest hoffte ich das. Wenn sie bei Hinata gewesen und dort in der Nähe sofort ein Taxi bekommen hatten, konnten sie schon hier sein. An mein Smartphone würde ich nicht herankommen, ohne mich Sai zu nähern und das wollte ich nicht. Also würde ich einfach nach unten laufen und dort warten. Zumindest waren dort oder im Treppenhaus vielleicht irgendwelche Nachbarn, die mir helfen konnten. Ich machte auf dem Absatz kehrt, kletterte kurzerhand und so schnell ich konnte über das Sofa und lief auf die Tür zu. "Hey!", rief Sai wütend, aber ich war an der Tür bevor er richtig hatte reagieren können. Ich riss sie auf. Und prallte fast mit Hinata zusammen. Sie sah mich erschrocken an, mit erhobener Hand, als ob sie gerade hätte klingeln wollen. "Hi!", sagte sie, sobald sie sich gefasst hatte. "Hi", erwiderte ich ein wenig atemlos. Sie war ein Engel. Sie war so ein Engel! Hinata spähte an mir vorbei zu Sai, der hinter mir stand und sie skeptisch musterte. "Hallo!", sagte Hinata zu ihm. "Du bist also Sakuras Ex-Freund. Ich glaube, du bist hier nicht erwünscht." Sie warf mir einen fragenden Blick zu. "Das habe ich ihm bereits mehrfach gesagt! Er hat sich selbst Zutritt verschafft und weigert sich zu gehen!" "Tja, das wirst du nun wohl müssen, sonst wirst du rausgeschmissen", sagte Hinata unfreundlich zu Sai. Ich warf ihr einen unsicheren Blick zu. Woher nahm sie diese Selbstsicherheit? Sai schien sich das gleiche zu fragen. "Rausgeschmissen? Von dir?" Er klang ziemlich höhnisch. "Nein", sagte Hinata entspannt und mit einem Lächeln. "Von meinem Freund und meinem Cousin." Sie sah mich belustigt an. "Unten an der Tür haben wir diese alte Frau aus deinem Stockwerk getroffen. Sie hat uns reingelassen, aber sie hat Naruto und Neji zum Einkäufe tragen eingespannt und sie sind-" "-schon da!", beendete Naruto den Satz und trat gefolgt von Neji aus der Wohnung der alten Frau, der auch Sasuke schonmal die Einkäufe hochgetragen hatte. Offenbar war sie ganz gut darin, sich Hilfe zu organisieren. "Hallo", sagte ich zu den beiden, als sie über den Flur auf meine Tür zugingen und die Erleichterung in meiner Stimme war hörbar. Ich war so froh die drei zu sehen. "Gehen wir kurz rein!", sagte Hinata entschieden und trat an mir vorbei in meine kleine Wohnung. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Sai ein wenig irritiert zu sein schien. "Naruto und ich sind gerade bei uns raus auf den Hof und wollten ein Taxi rufen, als wir Neji über den Weg gelaufen sind. Er meinte, er würde uns fahren, darum sind wir zu dritt hier. Eigentlich zu viert, Shino ist auch dabei, er ist unten." "Winzig!", kommentierte Neji die Wohnung und sah sich ein wenig verblüfft um, als hätte er sowas noch nie gesehen. "Du bist also Sakuras Ex", stellte Naruto nüchtern fest und musterte Sai unfreundlich. Ich hatte noch nie gehört, dass er derart unterkühlt geklungen hatte. "Der sieht Sasuke wirklich ein bisschen ähnlich", stellte Neji fest, der das ganze einigermaßen lustig zu finden schien. "Und ihr seid?", fragte Sai unfreundlich. "Wir sind Freunde von Sakura", sagte Hinata. "Und soweit ich sie verstanden habe, bist du nicht willkommen. Du solltest jetzt gehen!" "Allerdings", stimmte Naruto zu. "Wäre besser für dich", sagte Neji grinsend. Er fand das ganz offensichtlich wirklich lustig. "Naruto hat nämlich im Auto Sasuke angerufen. Er war nicht erfreut." "Oh nein", murmelte ich. "Keine Sorge, wir sind ja auch noch da", sagte Naruto zu mir. "Also dann...", sagte Neji höflich und mit einer leichten Verbeugung zur Tür. "Abmarsch!" "Sai warf mir einen überheblichen und ziemlich hasserfüllten Blick zu. "Du hast also Freunde gefunden. Das ist auch neu. Du warst doch immer eine Einzelgängerin... Na schön...." Er wandte sich zur Tür und trat endlich aus meiner Wohnung hinaus. "Wir bringen dich runter. Nur so zur Sicherheit", sagte Neji immer noch offensichtlich belustigt. "Ja. Zu deiner Sicherheit", fügte Naruto grinsend hinzu. "Wenn du unten Sasuke über den Weg läufst wird es unschön. Also kommst du besser auch mit runter Sakura." "Ja!", sagte ich rasch, schlüpfte in meine Schuhe und griff nach dem Schlüssel. Sai lief schon gefolgt von Neji die Treppe runter und Naruto hielt Hinata und mir die Tür auf. "Wir haben eine kleine Überraschung", sagte Hinata kichernd, als wir unten im Treppenhaus ankamen. "Es kann sein, dass nicht nur Shino hier ist." Ich warf ihr einen verwirrten Blick zu. Als ich vor die Tür trat, öffnete ich völlig verblüfft den Mund. Sai sah genauso perplex aus. Wie hatten sie alle so schnell herkommen können? "Wir haben eventuell nicht nur Sasuke angerufen", sagte Naruto grinsend. "Hallo", sagte ich mit vor Rührung leicht brüchiger Stimme. "Hi Sakura", sagte Kiba grinsend. "Ah gut, Neji und Naruto sind schon da", sagte Shikamaru und gähnte vollkommen entspannt. "Dann können die ja das Verprügeln übernehmen falls notwendig." "Ui, der ähnelt Sasuke tatsächlich!", kicherte Ino. "Naja, geht so", sagte Karin und musterte Sai skeptisch. "Sasuke sieht viel besser aus!" Tenten neben ihr lachte. "Stimmt!" "Was-?", setzt Sai an und sah sich irritiert um. "Das kann ich dir erklären!", sagte Hinata kühl, ging um ihn herum, stellte sich genau vor ihn und verschränkte die Arme. "Das soll dir zeigen, dass Sakura nicht mehr alleine ist. Sie ist nicht mehr so einsam und verloren wie damals. Sie muss sich nicht mehr zwischen dir und Einsamkeit entscheiden. Und darum kannst du sie auch nie wieder herumschubsen. Weil sie es nicht zulassen wird. Und weil wir nicht zulassen werden, dass du sie schlecht behandelst!" "Genau", stimmte Naruto zu. "Wir sind alle hier, um dir zu sagen, dass du dich verpissen sollst." "Ich nicht", warf Shino gleichgültig ein, "ich bin nur zufällig hier." Neji unterdrückte bei Shinos Einwurf ein Grinsen. Gleich darauf lachte er leise. "Du bist zu lange geblieben", sagte er belustigt an Sai gewandt. "Sasuke ist da." Bei diesen Worten drehten sich alle zu Sasukes schwarzem Auto um, dass gerade am Straßenrand hielt. Sasuke stellte den Motor ab, stieg aus und kam mit großen Schritten auf uns zu. Sein Mantel wehte hinter ihm her und wie erwartet schien er ziemlich wütend zu sein. Neji lachte leise. Wahrscheinlich hatte er wie ich gerade ein Deja-Vu und erinnerte sich an die Szene auf der Klassenfahrt. "Aahhh", hörte ich Shino hinter mir gedehnt zu Neji sagen, "ich stelle gerade fest, dass es amüsanter ist, wenn Sasuke wütend auf einen zukommt, wenn man sicher sein kann, dass man nichts von seiner Wut abbekommt und ich mir keine Sorgen machen muss, dass du gleich entweder tot oder ein Mörder bist." "Ja", erwiderte Neji belustigt. "Absolut." "Hallo Sasuke!", rief Naruto ihm entgegen. Mittlerweile waren aus Sasukes Auto noch zwei Leute ausgestiegen. Scheinbar waren Obito und Shisui mitgekommen, die nun ebenfalls auf uns zu kamen. "Sasuke, da kannst du nicht stehen bleiben, das ist absolutes Halteverbot!", rief ihm Shisui nach. "Ich glaube das ist ihm gerade egal", sagte Obito stirnrunzelnd. "Sasuke, mach keinen Scheiß!", rief er. "Am Ende bin ich dran schuld, weil ich dabei war und nichts unternommen habe, um dich von Dummheiten abzuhalten! Ich echt keinen Bock drauf das dann deinem Vater zu erklären!" Sasuke ignorierte das alles. Es schien ihn ich nicht zu interessieren, dass Naruto ihn angesprochen hatte, dass seine Cousins ihm Dinge zuriefen und dass alle hier waren. Er blieb direkt vor Sai stehen und strahlte so viel Aggressivität aus, dass Sai zu ersten Mal, seit ich ihn kannte, wirklich unsicher wirkte. "Was tust du hier?", fragte Sasuke mit gezwungener Ruhe. "Woher weißt du, wo sie wohnt?" "Er hat es aus den Mitarbeiterunterlagen im Café", sagte ich. "Er war in ihrer Wohnung", fügte Naruto hinzu. "Er hat sich scheinbar selbst Zutritt verschafft und er hat sich geweigert zu gehen, obwohl Sakura ihn offenbar dazu mehrmals aufgefordert hat. Hinata, Neji und ich mussten ihn raus begleiten." "Und was bitte wolltest du da?", fragte Sasuke und in seiner Stimme schwang all seine unterdrückte Wut mit. "Ich hab ihm das Geld gegeben, das ich ihm geschuldet habe", sagte ich rasch. "Und ich glaube er hat jetzt verstanden, dass er gehen und sich nicht wieder blicken lassen sollte." "Bist du okay?", fragte Sasuke an mich gewandt und ich bejahte das rasch und trat vorsichtig näher zu ihm. Obito und Shisui waren angekommen und musterten Sai kritisch. "Sehen eigentlich alle Uchihas so gut aus?", hörte ich Karin Tenten zuflüstern, die wieder kicherte. "Jetzt hör mir mal gut zu", sagte Sasuke kalt zu Sai. "Sakura bedeutet mir mehr als alles andere. Und wenn du ihr nochmal zu nahe kommst, wenn du sie ansprichst oder anfasst oder ihr noch mal wehtust, dann bringe ich dich um." Mir wurde ein wenig schlecht und ich hoffte bitterlich, dass Sasuke Sai bloß ordentlich Angst einjagen wollte. Das schien jedenfalls funktioniert zu haben, denn Sai starrte ihn vollkommen entsetzt an. Die anderen auch. Naruto runzelte die Stirn. Shino sah jetzt zwar ernster aus als eben, aber er schien es immer noch ein wenig zu genießen, dass Sasukes Wut zur Abwechslung mal nicht gegen Neji gerichtet war. "Sasuke!", sagte Shisui warnend. "Ja, mach dich nicht lächerlich", sagte Obito. "Wir sind so reich, dass wir Leute haben, die wir für sowas bezahlen können, wir machen uns wegen solchen Kleinigkeiten nicht selbst die Hände schmutzig!" "Obito, du bist Anwalt!", zischte Shisui vorwurfsvoll. "Pass auf, was du sagst!" "Ja", erwiderte Obito unbekümmert. "Aber ich hab den ganzen Tag Madara vor der Nase." "Ihr seid verrückt", sagte Sai tonlos. "Jetzt mal im ernst", sagte Obito plötzlich in geschäftsmäßigen Tonfall und plötzlich merkte man ganz gut, dass er ständig Madara vor der Nase hatte. "Sasuke, hör auf damit! Wenn er Sakura belästigt und du das möchtest, werden wir ihn für dich los. Denk daran, dass dein Vater dir gesagt hat, dass du mit solchen Dingen nicht alleine fertig werden musst!" Er legte Sasuke die Hand auf die Schulter und Sasuke ließ es zu, dass er ihn einen Schritt zurück zog. "Nun zu dir", sagte Obito zu Sai. "Du bist mir vollkommen egal. Sakura ist mir auch relativ egal. Aber Sasuke erbt ein milliardenschweres Unternehmen und ist der Erbe eines jahrhundertealten Familiennamens. Er hat eine Verantwortung und Aufgaben zu erfüllen. Und keinem in unserer Familie ist es egal, wenn er das nicht auf die Reihe bekommt. Also will niemand von uns, dass er abgelenkt ist, weil er sich Sorgen um seine Freundin macht. Sei froh, dass du hier nur uns und nicht seinen Vater und Onkel antriffst. Die sind nämlich wirklich beängstigend, dagegen sind wir gar nichts. Sie haben versucht Sakura loszuwerden und Sasuke hat es nicht zugelassen. Das haben sie mittlerweile akzeptiert. Aber wenn du Sasuke und damit unserer Familie in die Quere kommst, dann werden wir dich ohne mit der Wimper zu zucken aus dem Weg räumen. Sasuke wird nicht mal einen Finger krümmen müssen und du wirst dir wünschen nie geboren worden zu sein." Sai starrte Obito an, der keine Miene verzog. Er blickte von Shisui, der offenbar dieses Mal keine Lust hatte einzuschreiten und ernst zurück blickte, zu Sasuke, der Sai abfällig musterte. Sais Blick fiel auf mich und ich war froh zu sehen, dass er offenbar aufgegeben hatte. "Gib mir mein Smartphone und dann komm nicht wieder", sagte ich. "Sasuke wandte sich langsam und bedrohlich Sai zu. "Du hast ihr Smartphone?", fragte er leise. "Erklär mir mal, wie es dazu kam. Hast du sie angefasst?" "Sasuke!", sagte ich laut. "Bitte hör auf!" "Lass es Mann!", sagte Naruto. "Du hast es fast überstanden, jetzt dreh nicht noch durch, Sakura geht es gut!" Sasuke riss Sai das Smartphone weg, dass er aus seiner Tasche zog und gab ihm einen so heftigen Stoß gegen die Brust, dass Sai ein paar Schritte zurück taumelte. Naruto packte Sasuke an der Schulter. Neji trat Sasuke in den Weg und sah zu Sai hinüber. "Du verschwindest jetzt besser sofort. Wenn du dich jemals wieder in Sakuras Nähe blicken lässt, dann verspreche ich dir, dass wir einfach in die andere Richtung sehen werden. Dann halten wir ihn nicht auf, nicht wahr Naruto?" "Jaaa, ich denke falls du nochmal auftauchst, ist mir vielleicht nicht mehr danach Sasuke aufzuhalten", sagte Naruto mit einem ernsteren Gesicht als gewöhnlich. "Also mir wäre es auf jeden Fall zu mühsam ihn aufzuhalten", sagte Shikamaru gelangweilt. "Aber bist du nicht in eine Wohnung und in ein Büro eingedrungen und hättest legal zu beidem keinen Zutritt gehabt? Sowas kann man anzeigen." "Ja", sagte Hinata. "Und Belästigung auch. Wenn du wieder auftauchst, gehe ich sofort zur Polizei!" "Wenn du wieder auftauchst, haue ich dir eine rein", sagte Kiba. "Ich nicht", sagte Ino. "Es gibt weitaus gewieftere Methoden, um jemandem das Leben zu versauen. Karin, Tenten und mir würde da sicher was hübsches einfallen!" "Ihr seid alle total verrückt", sagte Sai leise und tonlos. Er ging ein paar Schritte rückwärts und warf mir einen Blick zu, der mir sicher sagte, dass ich ihn nicht wieder sehen würde. In meinem Magen löse sich ein schwerer Knoten auf. Es war überstanden. Und niemand war zu Schaden gekommen. Ich war nicht mehr alleine. Und auch Sasuke war nicht mehr alleine. Er musste nicht mehr alleine Lösungen für solche Probleme finden und dafür bis zum Äußersten gehen. Wir beide hatten aus unserer Einsamkeit herausgefunden und an dem Blick, den Sasuke mir in diesem Moment zuwarf, spürte ich deutlich, dass ihm das auch gerade ganz deutlich bewusst geworden war. Und ich spürte, dass er darüber das gleiche emfand wie ich. Dankbarkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)