Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 54: Nachrichten ----------------------- Als ich am Freitag schließlich im Café fertig gewesen war, war ich mit Sasuke zu meiner Wohnung gefahren und wir hatten endlich das erste mal in dieser Woche einen Abend zusammen gehabt. Und es war auch der erste gemeinsame Abend seit langem ganz ohne andere Menschen, die uns hätten stören können. Und ganz ohne Probleme. Den Verband um meinen Arm hatte ich schon vor zwei Tagen abnehmen können. Meine Haut war wieder vollkommen normal und ich hatte offenbar wirklich wahnsinnig Glück gehabt, dass ich mir keine ernsthafte Verbrennung zugezogen hatte. Wobei ich das vielleicht eher Sasuke als Glück zu verdanken hatte. Jedenfalls schien er das selbst so zu sehen, wenn ich nach dem selbstgefälligen Ausdruck ging, den sein Gesicht gehabt hatte, als er sich meinen Arm angesehen hatte. "Ist ja gerade nochmal gut gegangen Prinzessin", hatte er mit einem süffisanten Grinsen gesagt. "Fast hättest du einen Makel an deinem so absolut perfekten Körper gehabt. Ich glaube, dann wärst du mir nicht mehr gut genug gewesen und ich hätte unsere Beziehung nochmal überdenken müssen." Dafür hatte er eines meiner Kissen mitten ins Gesicht bekommen und ich war ein bisschen stolz, dass ich so schnell gewesen war, dass er es zur Abwechslung nicht geschafft hatte das abzuwehren. Aber ich hatte schon nach dem Kissen gegriffen, als er seinen Satz angefangen hatte, weil ich bereits an seinem Tonfall gehört hatte, dass er gleich irgendwas absolut Unverschämtes von sich geben würde. Mittlerweile kannte ich ihn ziemlich gut. Und daher wusste ich auch sicher, dass er das natürlich nicht ernst meinte. Es war seine Art damit umzugehen, dass er wegen dieser Sache Angst um mich gehabt hatte und wahrscheinlich fiel es ihm immer noch schwer daran zu denken. Daher kompensierte er dieses Gefühl von Ohnmacht mit einem blöden Spruch, um sich selbst davon abzulenken. Jedenfalls war daraus eine ziemliche Kissen und Decken Schlacht entstanden, weil er es natürlich nicht gut wegsteckte, dass ich ihn unvorbereitet erwischt und tatsächlich getroffen hatte. Allerdings gab ich ziemlich schnell auf, aus Sorge, dass der Lärm am Ende wieder meinen überfürsorglichen Nachbarn zu neuen Zweifeln an meiner Unversehrtheit anregen könnte. Wir waren gemeinsam eine Runde joggen gegangen und obwohl es draußen schon dunkel und sehr kalt gewesen war, hatte es sich gut angefühlt. Danach war ich ziemlich erledigt gewesen und ich wunderte mich mal wieder, dass Sasuke das geschafft hatte, obwohl er ja vorher schon sein Training gehabt hatte. Er war unglaublich fit. Und ich hatte absolut keine Lust gehabt zuzugeben, dass mir das Tempo ein bisschen zu schnell gewesen war, obwohl ich so regelmäßig Laufen ging. Doch obwohl ich sehr gerne alleine Joggen ging und es mit Sasuke zusammen etwas fordernder war, als ich es für mich selbst gestaltet hätte, machte es noch mehr Spaß, das gemeinsam mit ihm zu tun. Danach war es einfach wundervoll gewesen lange heiß zu duschen. Was wir ebenfalls gemeinsam getan hatten. Und da es uns nach wie vor schwer fiel, die Finger voneinander zu lassen, hatten wir auch gleich miteinander geschlafen. Eigentlich hatten wir kochen wollen, doch nach der Dusche fühlten wir uns beide so wohlig und zugleich vollkommen müde und kaputt, dass wir entschieden Essen zu bestellen. Beziehungsweise Sasuke entschied es und überredete mich anzunehmen, dass er es bezahlen würde. Und weil ich zu müde und glücklich war, um groß auf meiner Eigenständigkeit zu beharren, nahm ich es einfach an. Nach dem Essen fühlte Sasuke sich offenbar zu träge, um noch nach Hause zu fahren und er wollte über Nacht bleiben. Vielleicht war sein ständiges Arbeitspensum zusammen mit Training, Joggen und Sex schließlich doch etwas zu viel gewesen. Oder aber er wollte einfach bei mir bleiben. Vermutlich beides. Ich sagte ihm, dass er natürlich gerne bei mir übernachten könnte und das wollte ich sogar unbedingt, doch es war mir auch etwas unangenehm, dass dafür eigentlich gar kein richtiger Platz war. Hier war es jedenfalls nicht so komfortabel wie bei ihm zuhause. Also versuchte ich ihn vorzuwarnen, dass wir wahrscheinlich ständig wach werden würden, wenn sich einer von uns im Schlaf bewegte und er dann vielleicht morgen müde sein würde, doch das schien ihn nicht zu interessieren. Dass ich ebenfalls müde sein würde offenbar auch nicht. Aber wahrscheinlich verließ er sich wie immer einfach darauf, das jeder klar sagte, was er wollte. Und wenn ich morgen ausgeschlafen sein wollte, erwartete er vermutlich, dass ich ihm sagte, dass er gehen sollte. Doch da morgen ohnehin Samstag war und ich nichts Wichtiges vor hatte, wollte ich lieber, dass er blieb, als dass ich besonders ausgeschlafen sein würde. Wir machten uns bettfertig und überlegten einen Film zu schauen, doch ich kam am Ende drum herum mich vor Sasuke für mein altes, langsames Notebook zu schämen, denn wir verquatschten uns und es kam nicht dazu, dass wir überhaupt mit einem Film anfingen. Sasuke war noch gar nicht dazu gekommen, mir davon zu erzählen, wie es am Montag in der Firma gelaufen war und wie sein Treffen mit Neji im Dojo gewesen war und ich hatte ihm noch nichts von meinem Job erzählt und auch abgesehen davon war es immer erstaunlich leicht ein Gesprächsthema zu finden. Was mich schon des öfteren ein wenig überrascht hatte, wenn man bedachte, dass Sasuke für gewöhnlich ja nicht allzu gesprächig war. Ich war froh, dass er interessiert schien, wie es mit meinem Job lief und vor allem war ich froh, dass er die Sache mit der Telefonnummer nicht nochmal ansprach. Er behauptete immer, dass er mich nur beschützen wollte und das sein Verhalten nichts mit Eifersucht zu tun hätte und auf gewisse Weise stimmte das auch. Sasuke schien keine Minderwertigkeitskomplexe zu haben oder sich Sorgen zu machen, dass jemand daher kommen könnte, den ich toller finden würde, als ihn. Doch wollte er einfach gerne alles kontrollieren und ich glaubte, dass er es nicht besonders gut leiden konnte, wenn es Faktoren in meinem Leben gab, die er nicht beurteilen und einschätzen konnte. Teilweise schrieb ich das der Tatsache zu, dass ich so wichtig in seinem Leben zu sein schien und er unbedingt vermeiden wollte, mich zu verlieren. Doch teilweise war das auch einfach sein Charakter. Er war es so gewohnt und er mochte es, dass sich ständig alles um ihn drehte. Zwar war ich mir sicher, dass er mich auch deshalb interessant fand, weil sich für mich eben nicht alles zu einhundert Prozent nur um ihn drehte, doch obwohl er das vielleicht spannend fand, störte es ihn auch. Immerhin schien ihm einigermaßen bewusst zu sein, dass er es nicht vollkommen übertreiben durfte und er auch akzeptieren musste, wenn etwas anders lief, als er das wollte. Ich merkte, dass ihm die Sache mit dem Job nach wie vor nicht so richtig gefiel. Vermutlich hatte er immer so viel Geld im Überfluss gehabt, dass er einfach gewohnt war, dass es da war und er gar nicht verstand, dass es einen mit einem Gefühl von Sinnhaftigkeit und Zufriedenheit erfüllen konnte, wenn man sich etwas Geld mit einfacher, ehrlicher Arbeit selbst verdiente. Vermutlich stand für ihn auch mein Lohn nicht im Verhältnis zu der Zeit, die ich investierte. Er hielt mich für überqualifiziert für den Job. Ich erzählte ihm von dem Café meiner Mutter und dass ich positive Erinnerungen und Emotionen in Bezug auf dieses Arbeitsumfeld hatte und das schien er ein wenig zu verstehen. Irgendwann wurden wir selbst zum Reden zu müde und wir schliefen schließlich mehr oder weniger mitten in unserer Unterhaltung ein. Obwohl wir aufgrund des begrenzten Platzes tatsächlich ein paar Mal aufwachten, störte das nicht besonders, denn wir schliefen immer gleich wieder ein und es war eigentlich ziemlich behaglich, diesen gemütlichen, halbwachen Zustand, den man hatte, wenn man sich beim Einschlafen wohl und geborgen fühlte, gleich ein paarmal pro Nacht haben zu können. Am Samstag frühstückten wir in Ruhe und machten dann gemeinsam Hausaufgaben und lernten etwas zusammen. Selbst das war angenehm. Schließlich musste Sasuke doch gehen, weil sein Vater anrief. Er schien zu finden, dass Sasuke nun genug Freizeit gehabt hatte und er wollte ihn zu irgendeinem Geschäftsessen mitnehmen. Und das war auch ganz gut so, da ich mich ohnehin mit Einkaufen und Putzen beschäftigen musste und ich mich nochmal an meine Bewerbung setzen wollte. Allerdings kam ich mit Letzterem nicht allzu weit, da Hinata anrief und wissen wollte, ob ich vor Shinos Party noch ein wenig zu ihr kommen würde und ich sagte erfreut zu, weil wir uns dann gemeinsam um ein Mitbringsel kümmern konnten und ich absolut nichts gegen einen Mädelsabend mit Hinata hatte. Das war immer super. Außerdem hatte ich so einen Verdacht, dass sie mir etwas erzählen wollte. Und so war es schließlich auch. Als ich bei ihr ankam, glaubte ich, es ihr direkt anzusehen. Aber vielleicht konnte man das auch niemandem ansehen und ich bildete es mir einfach nur ein, weil ich damit rechnete. Sie brauchte eine Weile, bis sie es mir erzählte und ich wollte nicht drängeln. Doch als wir irgendwann für Shinos Party fertig zurecht gemacht waren und schon ein Glas Wein getrunken hatten, rückte sie doch damit heraus. "Ich war übrigens gestern bei Naruto", setzte sie an. Wir saßen beide im Schneidersitz auf ihrem Sofa und hatten gerade ein wenig über Leute aus der Schule geplaudert, aber nun war das Thema beendet und offenbar war jetzt für sie der Zeitpunkt gekommen, um darüber zu reden. "Oh, wie war's?", fragte ich möglichst beiläufig. Sie errötete leicht und blickte auf ihr Weinglas. "Toll", sagte sie so leise, dass ich sie kaum verstand. "Wir haben endlich miteinander geschlafen und es war war toll!" Sie hob den Kopf und blickte verlegen drein, als ich sie anstrahlte. "Super!", sagte ich glücklich. "Siehst du, dann war es doch gar nicht schlecht, dass du so lange damit gewartet hast! Ich glaube die meisten Leute können nicht von sich behaupten, dass ihr erstes Mal besonders toll war!" Wie war es denn eigentlich bei dir genau?", fragte sie neugierig und stellte ihr Glas beiseite. Vielleicht hatte sie das Gefühl vorerst genug getrunken zu haben. Das Gefühl hatte ich eigentlich selbst auch, ich sollte vorerst aufhören. Aber ich glaubte, dass sie bloß verlegen war und ablenken wollte, indem sie das Thema wechselte. "Ohhh nein meine Liebe!", sagte ich lachend. "Jetzt lenk mal nicht vom Thema ab! Erzähl mir ein bisschen was! 'Toll' ist eine sehr kurze Beschreibung!" Hinata bedeckte kurz glücklich lächelnd ihr Gesicht mit den Händen. Dann nahm sie sie wieder weg und sah äußerst verlegen aus. Ich fand sie in diesem Moment so unglaublich niedlich, sanftmütig und unschuldig, dass ich total verstehen konnte, was Naruto in ihr sah. Sie war hübsch aber zusammen mit ihrem großartigen Wesen war sie einfach wunderschön. Auf eine rein platonische Art war ich irgendwie auch ein wenig in sie verliebt. "Wie fühlst du dich denn nun?", hakte ich nach. Sie musste ja nicht erzählen, wenn es ihr unangenehm war, aber ich wollte wenigstens sicher wissen, dass es ihr auch wirklich gut ging. Sie lächelte wieder verlegen und dann erzählte sie doch ein bisschen. Und alles klang tatsächlich danach, dass es ihr gut ging und Naruto sehr einfühlsam gewesen war. Und ich war froh das zu hören. Er war immer so laut und energiegeladen, dass ich manchmal fast vergaß, dass er auch richtig sensibel sein konnte. Aber ich kam nicht dazu ihren Bericht groß zu kommentieren, denn in diesem Moment klopfte es an Hinatas Zimmertür. "Ja?", fragte Hinata und sie klang etwas schuldbewusst, als ob man sie bei etwas Verbotenem ertappt hätte. Es war Neji. Er schob die Tür auf und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Rahmen. "Oh, du bist auch hier", sagte er in neutralem Ton, als sein Blick auf mich fiel. Er wartete nicht ab, bis ich etwas zur Begrüßung sagen konnte und wandte sich Hinata zu. "Deine Mutter will irgendwas von dir." "Und deshalb kommst du extra her, um mir das zu sagen?", fragte Hinata und musterte ihn etwas misstrauisch. "Nein", sagte Neji. "Eigentlich wollte ich fragen, ob ich dich gleich mit zu Shino nehmen soll. Aber ich wusste nicht, dass Sakura auch hier ist." "Oh stimmt, du darfst ja jetzt fahren!", sagte Hinata. "Hast du gerade deinen Führerschein bestanden?", fragte ich ihn neugierig. Damit musst ich mich eigentlich auch mal langsam beschäftigen. Allerdings war mir nach wie vor überhaupt nicht danach. Ne, den hat er schon länger", antwortete Hinata bevor Neji es tun konnte. "Er ist aber Vorgestern achtzehn geworden." "Oh!", sagte ich überrascht. "Das wusste ich gar nicht! Alles Gute nachträglich!" "Danke." "Unsere Eltern haben ihm verboten zu feiern, weil sie denken, er hätte sich mit Sasuke geschlagen", sagte Hinata leise. "Oh", sagte ich ein wenig betroffen. Das hatte er ja eigentlich gar nicht. Er hatte Sasuke quasi die Erlaubnis gegeben, ihm eine Reinzuhauen, weil er das Gefühl hatte, dass er es verdient gehabt hatte und weil er sich mit Sasuke hatte vertragen wollen. Aber es war klar, dass er nicht scharf darauf war, das seinen Eltern alles genau zu erklären. Vermutlich schämte er sich auch wirklich für sein bisheriges Verhalten. Und nicht ganz zu unrecht. Ich hatte Mitgefühl mit ihm aber es wäre wirklich beinahe alles ganz schrecklich schief gegangen. Er hatte total neben sich gestanden. Doch er hatte sich für den richtigen Weg entschieden. Und es tat mir leid, dass er es dadurch nun noch schwerer zu haben schien. Wahrscheinlich ging es ihm nach wie vor nicht besonders gut. Hinata stand auf und sagte zu mir: "Ich gehe kurz hören, was meine Mutter will! Entscheide du, ob wir mit Neji fahren oder nicht." Er trat einen Schritt ins Zimmer, damit sie an ihm vorbei durch die Tür gehen konnte. "Danke für das Angebot!", sagte sie mit einem vorsichtigen Lächeln zu ihm, das er mit einem leichten Nicken quittierte. Als Hinata verschwunden war, breitete sich ein etwas drückendes Schweigen aus. Neji löste seine Arme aus der Verschränkung und steckte die Hände in die Hosentaschen. "Ändert sich an dem Angebot etwas, weil ich auch hier bin?", fragte ich vorsichtig. "Hälst du es denn aus in meiner Nähe?", fragte er ausdruckslos. "Ja", sagte ich entschieden. Offenbar konnte er das nach wie vor nicht richtig glauben. "Trotzdem wäre das wahrscheinlich nicht so klug", sagte er ein wenig nachdenklich. "Ich glaube nicht, dass Sasuke erfreut wäre." "Vielleicht nicht", sagte ich. "Aber ich habe nicht vor alle meine Entscheidungen davon abhängig zu machen, ob Sasuke erfreut wäre oder nicht. Dann könnte ich nämlich fast gar nichts mehr tun. Aber es ist deine Entscheidung. Ich weiß, dass du dir Mühe gibst, dass ihr gut miteinander auskommt." Neji schien unschlüssig und musterte mich schweigend. "Wir sollten versuchen uns normal zu benehmen und das alles nicht überdramatisieren, oder?", fragte ich mit einem vorsichtigen Lächeln. "Ich hatte wirklich Angst vor dir. Aber das ist jetzt Vergangenheit, nicht wahr?" "Ja", sagte er leise. "Du brauchst keine Angst mehr zu haben." "Gut", sagte ich zufrieden. "Dann beweisen wir doch Sasuke, dass wir beide gut miteinander klar kommen und er sich keine Gedanken über das Thema mehr zu machen braucht. Was meinst du?" Er schwieg und musterte mich immer noch nachdenklich. In diesem Moment kam Hinata zurück. Sie wirkte genervt. "Was ist?", fragte ich sie neugierig. "Ach nichts", antwortete sie. Sie schien lieber nicht darüber reden zu wollen. "Also, fahren wir mit Neji zu Shino?" "Von mir aus gerne", sagte ich und sah zu Neji. Hinata blickte ebenfalls ihren Cousin an. "Wäre praktisch", sagte sie. "Ich weiß nämlich gar nicht genau, wo Shino wohnt." "Okay", sagte Neji. "Wann wollt ihr los?" Da wir bereit waren, entschieden wir sofort aufzubrechen. Wie immer, wenn ich im Auto bei jemandem mit fuhr, mit dem ich noch nie gefahren war, war ich etwas nervös, aber ich hatte den Eindruck, dass Neji absichtlich umsichtig fuhr und ich fragte mich, ob er das aus Rücksicht tat, weil er dabei gewesen war, als ich die Geschichte vom Unfall meiner Eltern erzählt hatte. Hinten im Auto sitzend dachte ich darüber nach, dass ich vor ein paar Monaten noch nicht geglaubt hätte, dass Hinata, Neji und ich nun friedlich gemeinsam zu einer Party fahren würden. Wahrscheinlich hatte das keiner von uns Dreien geglaubt. "Schickes Auto!", kommentierte Naruto, als Neji bei Shino geparkt hatte. Wir hatten vor dem Haus direkt Sasuke und Naruto getroffen, die scheinbar zusammen hergefahren waren, nachdem ich Sasuke geschrieben hatte, dass ich mit Hinata kommen würde. "Deins?", fragte Naruto und Neji nickte. Aber sein Auto schien ihn gerade nicht zu interessieren, er warf Sasuke einen Blick zu. Sasuke hatte bisher keinen von uns begrüßt. Er war ausgestiegen, hatte sein Auto abgeschlossen und seitdem musterte er Neji kühl. "Das mit 'ich wollte deiner Freundin lieber nicht zu nahe kommen, wenn du nicht dabei bist' hat mir eigentlich ganz gut gefallen", sagte er kalt zu Neji. Neji verengte verärgert die Augen aber er schien keine Lust zu haben, sich jetzt dafür zu entschuldigen. Und da ich ihn ja mehr oder weniger überredet hatte, uns trotz seiner Bedenken mitzunehmen, musste ich wohl nun Sasuke beruhigen. Naruto und Hinata schienen vollkommen verliebt zu sein, sie waren damit beschäftigt ihr Wiedersehen zu genießen und sie beachteten uns nicht. "Hört mal", sagte ich entschieden und sah zwischen Sasuke und Neji hin und her, die sich kühl musterten. Beide sahen zu mir. "Damit wir das gleich klarstellen: Keiner von euch beiden sagt mir, was ich zu tun oder zu lassen habe." "Das tue ich nicht, ich-", setzte Sasuke verärgert an, aber ich schnitt ihm direkt das Wort ab, da ich ohnehin wusste, was er sagen würde. "Du tust es nicht direkt, aber indirekt tust du es, wenn du und Neji irgendwelche Absprachen trefft, wer sich mir gegenüber wie zu verhalten hat! Das gefällt mir überhaupt nicht und du lässt es besser bleiben, wenn du nicht willst, dass wir streiten. Zwischen Neji und mir ist alles geklärt." Sasuke verzog verärgert das Gesicht. Ich ignorierte es und wandte mich Neji zu. "Und du hör bitte auf, mich wie etwas furchtbar Zerbrechliches zu behandeln. Euer Gehabe geht mir manchmal echt auf die Nerven. Ich brauche weder Rücksichtnahme noch einen Aufpasser. Und nur weil ihr körperlich stärker seid als ich und mehr Geld habt, seid ihr mir gegenüber nicht in einer Machtposition." "Eigentlich sind wir das schon", sagte Sasuke mit hochgezogener Augenbraue. "Und jeder normale Mensch würde das auch so sehen." Neji schnaubte zustimmend. "Mir ist völlig egal, wie andere Menschen das sehen, dann bin ich eben nicht normal. Aber ich mag es nun mal nicht, wenn man für mich entscheidet und ich kann auch ungemütlich werden, also benehmt euch einfach nicht so bescheuert und dann ist alles in Ordnung!" Ich sah von einem zum anderen. Sie musterten mich beide verärgert aber offenbar unschlüssig, was sie dazu sagen sollten. Naruto, der mit Hinata nun doch zugehört hatte, fing an zu lachen. "Super Sakura!", grinste er. "Diesen Moment werde ich nie wieder vergessen!" "Halt die Klappe!", sagten Sasuke und Neji gleichzeitig zu ihm. Dann tauschten sie einen verärgerten Blick, weil sie sich jetzt darüber ärgerten. Nun fing auch Hinata an mit Naruto zu lachen und ich musste mir alle Mühe geben ernst zu bleiben. Mein Mundwinkel zuckte. "Gehen wir rein?", fragte ich beschwingt in die Runde. "Von mir aus", sagte Sasuke kühl. Neji drehte sich wortlos um und ging voran. Hinata und Naruto folgten ihm, immer noch grinsend. Ich streckte mit einem vorsichtigen Lächeln meine Hand nach Sasuke aus. Er sah immer noch verärgert aus und steckte die Hände in seine Manteltaschen also zog ich meine Hand wieder zurück. Als wir unsere Jacken aufgehängt, Shino begrüßt und unser Mitbringsel abgegeben hatten, wollte ich nicht mehr, dass Sasuke verärgert war. Also griff ich rasch nach seinem Unterarm, als er gerade Naruto und Hinata in die Küche folgen wollte, um etwas zu trinken zu holen. Sasuke blieb stehen und wandte sich mir zu. Ich trat vor ihn. "Du bist sauer wegen eben, oder?", fragte ich und legte leicht den Kopf schief. "Sprich es bitte aus, wenn du dich ärgerst, ja?" Er sah sich kurz um, weil es ihm offenbar hier untee all den Leuten nicht privat genug war. Ich stieß die angelehnte Tür neben uns auf. Der Raum war leer. Ich griff Sasuke bei der Hand, zog ihn hinter mir her und schloss die Tür hinter uns. Es war mehr eine Vorratskammer als ein richtiger Raum. "Also?", fragte ich. Sasuke schien aber nicht reden zu wollen. Er zog mich etwas grob zu sich und wollte mich küssen aber ich drehte den Kopf weg. Sasuke griff nach meinem Kiefer, drehte meinen Kopf zurück und kam mir mit seinem Gesicht ganz nahe. "Ich bin nicht in der Stimmung für Spielchen!", zischte er. "Hör auf mich vor anderen so vorzuführen, das gefällt mir überhaupt nicht. Ich will nicht, dass du in der Öffentlichkeit so mit mir sprichst!" Das hatte ich mir gedacht. Ich hob die Hand und zog an seinem Handgelenk, damit er meinen Kiefer los ließ. Er tat es und stützte seine Hand an der Wand neben meinem Kopf ab. Sein Gesicht war immer noch ganz dicht vor meinem und ich hatte das dringende Bedürfnis ihn zu küssen. "Dann hör du auf mich vor anderen zu bevormunden!", sagte ich. "Außerdem war das nicht die 'Öffentlichkeit', das waren Naruto, Hinata und Neji. Das sind unsere Freunde!" "Neji ist nicht unser Freund!", zischte Sasuke. "Aber vielleicht wird er es!", sagte ich. "Ihr zwei versteht euch doch eigentlich total gut! Und ich glaube er hätte nichts dagegen!" Sasuke schnaubte verächtlich. Er stützte auch seine andere Hand neben meinem Kopf ab und sah mir fest in die Augen. "Ich versuche mich mit ihm zu verstehen. Dir zuliebe. Und weil ich mir vorstellen kann, dass es ihm nicht besonders gut geht. Aber ich will einfach nicht, dass er dir zu nahe kommt. Selbst wenn er jetzt behauptet, dass er sich geändert hat, wer garantiert mir, dass nicht irgendwas passiert, das dafür sorgt, dass bei ihm wieder eine Sicherung durchbrennt und er es sich anders überlegt?" "Ich glaube nicht, dass er das wird!", sagte ich. "Und bisher hatte ich doch immer recht mit meinen Einschätzungen, oder?" Er funkelte mich einen Moment zornig an. Dann griff er wieder mit der Hand nach meinem Kiefer und küsste mich, immer noch ein wenig grob. Und weil ich es auch wollte, ging ich darauf ein. Sasuke ließ wieder von mir ab. "Ich will nicht, dass du dich so viel mit Neji beschäftigst!", zischte er und küsste mich erneut bevor ich etwas dazu sagen konnte. Er drückte meinen Mund auf und schien es zu genießen, dass ich ihm nachgab. Ich erwiderte seinen Kuss. Dann wich ich ihm aus, so gut es ging, weil er immer noch mit seiner Hand meinen Kiefer fest hielt. Ich zog wieder seine Hand weg und er ließ es zu. "Bist du eifersüchtig?" "Nein. Ich bin nicht eifersüchtig. Das ist lächerlich." "Dafür gibt es auch keinen Grund", flüsterte ich und schlang meine Arme um seinen Nacken. "Ich liebe dich. Und nur dich. Ich liebe jede Sekunde mit dir, ich will bei dir sein, ich will mit dir reden, ich will deine Berührung und wenn du nicht da bist, sehne ich mich nach dir!" Er küsste mich wieder und dieses Mal war er sanfter. Seine Hände glitten über meine Hüften bis zu meinem Po. Er hob mich hoch, drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand und ich schlang die Beine um ihn. Nun fühlte ich bei ihm nur Verlangen und Zuneigung und keinen Ärger mehr. Vielleicht war er doch etwas eifersüchtig gewesen. Normalerweise hielt er sich für ziemlich toll und hatte wahrscheinlich nicht das Gefühl, dass mir jemand etwas bieten könnte, was er nicht übertreffen könnte, aber vielleicht verhielt es sich bei Neji etwas anders, weil er ihm ein wenig ähnlich war. Ich mochte Neji irgendwie. Ich wusste auch nicht wieso eigentlich. Aber meine Gefühle für ihn waren so wie die für Naruto. Es gab für Sasuke keinen Grund eifersüchtig zu sein. Ich verspürte bloß das Bedürfnis Neji zu helfen, weil es ihm nicht gut ging. Und ich war fest überzeugt, dass es gut für Sasuke wäre, wenn er sich mit Neji verstand. Ich glaubte, dass sie für einander da sein konnten. Auf gewisse, etwas absurde Weise waren sie das ja auch zuvor schon gewesen, weil keiner von beiden derjenige hatte sein wollen der den ständigen Druck zuerst nicht mehr aushalten konnte. Offenbar hatte ihnen das Kraft gegeben durchzuhalten. Doch konnten sie das ja vielleicht in Zukunft auf Freundschaft statt auf Hass aufbauen. "Sasuke", flüsterte ich, als er mir kurz die Gelegenheit zum Luftholen gab. "Wenn wir so weiter machen schlafen wir gleich miteinander. Die Tür lässt sich nichtmal abschließen!" Er brummte desinteressiert und drängte sich gegen mich. "Sasuke!" "Ich will dich. Jetzt." Seine Stimme war so tief und rau und anziehend, dass ich plötzlich mal wieder das Gefühl hatte, dass mir alles außer ihm egal war. "Aber die Tür", murmelte ich, weil das Problem nunmal bestehen blieb. Sollten wir das jetzt wirklich tun? Eigentlich war ich ja eher dafür, dass Sex in einen ruhigen Moment im Bett gehörte. Aber sein Verlangen war so unglaublich ansteckend. Und er war so anziehend. Und seine Berührungen lösten auch in mir dieses Verlangen aus. "Und wir haben kein Kondom, oder?" "Doch, haben wir", raunte er. "Ich hab eins im Portemonnaie." Er nahm eine Hand von meinem Po, schlang einen Arm um meine Taille und hob mich von der Wand weg. Er wandte sich zur Seite, drückte mich mit dem Rücken statt gegen die Wand gegen die Tür und positionierte sich so, dass er seinen Fuß unten gegen die Ecke der Tür stellen konnte, sodass man sie nicht öffnen konnte. "Es kommt keiner rein", raunte er. "Wenn jemand die Türklinke runter drücken will, halte ich sie einfach fest. Versprochen. Ist dir das sicher genug?" Als Antwort griff ich bloß nach seinem Gesicht und küsste ihn sehnsüchtig. Meine Vernunft war eigentlich dagegen, aber das alles war mir gerade ziemlich egal geworden. Gerade wollte ich einfach nicht vernünftig sein oder an irgendwelche Konsequenzen denken. Und wahrscheinlich würde hier sowieso niemand reinkommen wollen. "Okay?", vergewisserte er sich nochmal und ich nickte. Also taten wir es. Es war aufregend. Ich hatte schon mit meinen anderen beiden Freunden an seltsamen Orten Sex gehabt, aber das war nie wirklich so gewesen, dass ich es auch gewollt hatte. Damals war ich eher von einer Situation in die nächste gestolpert und hatte mich oft einfach so verhalten, wie sie es von mir erwartet hatten. Einfach damit Ruhe war und es keinen Stress gab. Bei Sasuke fühlte ich mich nicht so. Zwar überfiel er mich auch öfter, aber er ließ mir immer die Wahl. Er forderte klar, was er wollte, aber es war immer respektvoll und akzeptierte ohne Drama, wenn ich etwas nicht wollte. Und ich vertraute ihm. Das war auch neu für mich. Wenn er sagte, dass er nicht zulassen würde, dass jemand herein kam, dann glaubte ich ihm. Er konnte sich und seine Fähigkeiten gut einschätzen. Er hatte bisher nie etwas versprochen, was er dann nicht gehalten hatte. Doch es war nicht nötig, dass Sasuke etwas unternehmen musste, denn niemand versuchte hereinzukommen und die größte Herausforderung, mit der ich es zu tun bekam, war, dass ich mich unglaublich bemühen musste, keinen Laut von mir zu geben, denn das fiel mir nicht leicht bei den Gefühlen, die er immer wieder in mir auslöste. Seine Mischung aus Zärtlichkeit, Bestimmtheit und Grobheit war so aufregend und wundervoll, dass ich es immer wieder kaum schaffte, noch bewusst zu denken. Am Ende biss ich ihn schließlich in die Schulter, um meinen Gefühlen ein wenig Luft zu machen und dennoch möglichst keinen Ton von mir zu geben. Als wir wieder bei den anderen ankamen, fragte zum Glück niemand so genau nach, wo wir gewesen waren. Mittlerweile waren auch Shikamaru Kiba, Ino, Tenten und Karin angekommen und wir verbrachten alle einen ziemlich guten Abend zusammen. Sogar Shino, Gaara und Kankuro machten keine blöden Kommentare. Neji blieb etwas auf Abstand. Alles lief gut, zumindest, bis diese beiden Nachrichten kamen. "Was wollte eigentlich deine Mutter von dir?", fragte ich gerade Hinata, als wir kurz Gelegenheit fanden in Ruhe nebeneinander zu sitzen und uns ungestört zu unterhalten. "Du hast etwas unzufrieden ausgesehen, als du wieder kamst." "Hmmm", machte sie nachdenklich. "Ich bin etwas genervt. Meine Eltern haben nun mitbekommen, dass ich und Naruto jetzt fest zusammen sind." "Aber deine und Narutos Eltern sind doch befreundet, oder?", fragte ich überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass es diesbezüglich ein Problem geben könnte. "Ja schon", sagte sie. "Und an sich ist das auch kein Problem. Aber bei mir in der Familie gelten eben immer gewisse Regeln und Ansprüche, die erfüllt werden sollen. Und jetzt wollen meine Eltern unbedingt rausfinden, was Naruto so mit seinem Leben anzufangen gedenkt, in beruflicher Hinsicht und generell." "Also haben sie nun Erwartungen an ihn?", fragte ich beunruhigt. Das war vielleicht genau das, was mir auch mit Sasukes Familie blühte. Doch irgendwie hatte ich gehofft, dass es für Hinata und Naruto nicht kompliziert werden würde. "Ja, ich fürchte schon", sagte sie etwas geknickt. "Meine Eltern wollen nun von mir, dass ich ihn zum Essen zu uns einlade. Aber das will ich ihm nicht antun, sie werden ihn ausfragen und wahrscheinlich nicht zufrieden mit den Antworten sein." "Weil er sich in den Kopf gesetzt hat erstmal ein paar Jahre professionell Handball zu spielen?" "Ja, genau", sagte sie. Das werden sie für ziemlich unpassend halten. Sie würden wollen, dass er was studiert. Und das will er auch, aber er will ja wie du weißt Sport studieren und sie werden finden, dass es dann keine guten Jobaussichten gibt und dass das nicht zu unserer Familie passt." "Oh jee", sagte ich nun auch etwas geknickt. Wir saßen einen Moment etwas niedergeschlagen und vor allem angetrunken herum. "Und nun?", fragte ich schließlich. "Ich weiß nicht, ich glaube ich werde versuchen meinen Eltern dieses Essen irgendwie auszureden. Ich will Naruto auf keinen Fall verschrecken. Manchmal weiß ich gar nicht, wie meine Eltern mit seinen befreundet sein können. Narutos Eltern ermutigen ihn seine Träume zu verfolgen und machen ihm gar keinen Druck." "Also ich glaube nicht, dass du ihn verschrecken würdest", sagte ich nachdenklich. "Ich sehe doch, wie er dich den ganzen Abend anschaut!" Hinata lächelte dankbar. "Trotzdem...", sagte sie. "Mir wäre es lieber, wenn wir noch etwas friedvolle, schöne Zeit hätten, bevor es komplizierter wird und man sich solchen Problemen stellen muss." "Ja...", seufzte ich. "Ich will auch gar nicht daran denken, dass nach diesem Schuljahr alles anders werden wird und am Ende jeder woanders hin zum studieren geht. Ich wünschte, wir könnten einfach alle für immer zusammen bleiben!" Wir sahen einander an und fühlten uns nun noch deprimierter. "Lass uns unbedingt versuchen Freunde zu bleiben!", sagte Hinata und ich hatte gerade das gleiche sagen wollen und das teilte ich ihr auch mit. "Was ist denn bei euch los?", fragte plötzlich Naruto hinter uns, legte uns beiden den Arm um die Schultern und quetschte sich dann zwischen uns auf den gepolsterten Hocker, auf dem wir saßen. "Worüber redet ihr denn, ihr seht so aus, als würdet ihr gleich losheulen, stimmt's Sasuke?" Sasuke war neben mir aufgetaucht und sah prüfend zu mir hinab. "Stimmt." "Ach quatsch!", sagte Hinata rasch. "Wir haben nur ein wenig zu viel getrunken." Naruto lachte, nahm seinen Arm von meiner Schulter und wandte sich vollends Hinata zu, während er ihr sagte, dass ihre Wangen ganz rot seien und sie betrunken unglaublich niedlich aussähe. Ihre Wangen wurden sofort noch ein wenig röter. Sasuke strich mir mit seinen Fingern sanft über den Kopf. "Alles okay?" Ich nickte und stand auf. Auf dem Hocker war ohnehin zu wenig Platz und Naruto nahm sofort den frei gewordenen Raum ein, während er mit Hinata sprach. Seit sie miteinander geschlafen hatten, wirkten sie noch glücklicher und verliebter. Weil ich mich ein ganz klein wenig wackelig auf den Beinen fühlte, lehnte ich mich etwas gegen Sasukes Brust. Er legte beide Arme um mich und musterte mich zufrieden. "Ich hab eben nochmal mit Neji geredet", sagte er nach einem Moment. "Ja?", fragte ich überrascht. "Ja. Nur übers Training. Aber es war eigentlich ganz nett. Und dann hat er angesprochen, dass er eigentlich auf Abstand zu dir bleiben wollte aber du meintest, wir sollten es nicht überdramatisieren. Und er hat mir gesagt, dass er nicht vor hat, mir, was dich angeht, irgendwie in die Quere zu kommen. Klang ehrlich, soweit ich das beurteilen kann." Ich lächelte erfreut. "Also glaubst du nun auch, dass er wirklich versucht sich zu ändern und dass er mir nichts mehr tun wird?" "Vielleicht", sagte Sasuke zögerlich. "Könnte sein. Verlassen werde ich mich trotzdem nicht drauf. Aber ich kann versuchen mich etwas zu entspannen. Vorhin war ja außerdem auch Hinata dabei. Es wäre mir allerdings ganz lieb, wenn du mir versprichst, dass du es vorerst vermeidest, irgendwo ganz alleine mit ihm zu sein. Tu es für mich, damit ich mir keine Sorgen machen muss." "Also 'vorerst' verspreche dich dir das", sagte ich glücklich. "Danke für dein Entgegenkommen!" "Mm", machte er zufrieden und gab mir einen Kuss. "Du vibrierst", fügte er hinzu und zog mir mein Smartphone aus der hinteren Hosentasche, wo ich es eben kurz verstaut hatte, weil er seine Hand ohnehin gerade dort gehabt hatte. Während er mein Smartphone hob, um es mir zu geben, warf er eher zufällig einen Blick auf das Display. Ich streckte die Hand danach aus, aber er verengte plötzlich die Augen und hielt es rasch außer Reichweite, sodass ich ins Leere griff. Er tippte auf die Nachricht, um sie vollständig zu öffnen. "Hey!", sagte ich und griff danach, aber er zog es wieder weg und sah mit einem Stirnrunzeln auf den Nachrichtenverlauf. "Wer ist das?", fragte er kühl und nahm seinen anderen Arm von meiner Taille, um ein klein wenig auf Abstand zu gehen. "Wer denn?", fragte ich, obwohl ich zu wissen glaubte, was passiert war. Ich griff wieder nach dem Smartphone und er hielt es mir vors Gesicht. "Der Kerl, der dir diese Nachrichten schreibt", sagte er kühl. Ich nahm das Smartphone, warf einen Blick auf das Display und sah meine Vermutung bestätigt. "Mein Exfreund", sagte ich. Er verengte die Augen noch ein wenig mehr. "Habt ihr noch Kontakt?" "Nein." "Er schreibt dir. Und das war offenbar nicht die erste Nachricht." Das stimmte. Er hatte mir seit unserer Trennung und seit meinem Umzug alle paar Wochen eine Nachricht geschickt. Ich las die Nachricht, die gerade gekommen war: "Hallo Kirschblüte. Ich weiß, dass du das liest. Sicher, dass du mich nicht doch vermisst?" So in etwa waren auch die anderen Nachrichten gewesen. "Ja", sagte ich. "Er will wohl wieder Kontakt. Er war mit der Trennung nicht wirklich zufrieden." Ich steckte das Smartphone wieder in meine kleine Handtasche. Er interessierte mich nicht wirklich. Das mit uns war für mich vorbei. "Soll ich etwas unternehmen, damit er dich in Ruhe lässt?", fragte Sasuke. Er wirkte ziemlich unzufrieden. "Nicht nötig!" Ich lächelte. "Ich bin in einen anderen Stadtteil gezogen, um auf eure Schule zu gehen und wie du weißt ist diese Stadt riesig. Er hat also keine Ahnung wo ich bin und solange ich nicht antworte, gibt es keinen Kontakt. Es wäre also eher kontraproduktiv, wenn du etwas unternehmen würdest, verstehst du? Und überhaupt würde ich das selbst erledigen." Sasuke musterte mich skeptisch. "Was ist das für ein Typ? Erzähl mir von ihm", forderte er. "Wie seid ihr auseinander gegangen?" Ich runzelte leicht die Stirn. Eigentlich hatte ich absolut gar keine Lust mich damit zu beschäftigen, geschweige denn Sasuke von diesem Teil meiner Vergangenheit zu erzählen. Das Kapitel war abgeschlossen. Zumindest dachte ich das zu diesem Zeitpunkt. Ich sollte eines Besseren belehrt werden. Allerdings kam ich um eine Antwort herum. Denn auch Sasuke bekam eine Nachricht. Er zog sein Smartphone hervor, um einen beiläufigen Blick darauf zu werfen. Er schien nicht wirklich interessiert daran, ich wusste, er wollte nun was über meinen Exfreund hören. Doch in dem Moment, in dem er die Nachricht las, die er bekommen hatte, weiteten sich seine Augen kurz. Er starrte auf sein Display und schien seine Frage von eben völlig vergessen zu haben. "Was?", fragte ich ihn nervös. Er sah auf, als hätte er für einen Sekundenbruchteil vergessen, dass ich da war. Er steckte sein Smartphone weg. "Wahrscheinlich nichts", sagte er. "Ich muss kurz weg. Bleibt hier, ich bin gleich wieder da. Bleib bei den anderen." Damit drehte er sich einfach um und ging. Und ich ahnte, wer ihm geschrieben haben musste. Es konnte sich nur um eine Sache handeln. Nur eine Sache wäre für Sasuke so wichtig, dass er darüber vergaß, dass er gerade nach meinem Ex hatte fragen wollen. "Warte!", rief ich ihm nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)