Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 47: Unfall ------------------ Im Nachhinein dachte ich, dass ich hätte ahnen können, dass alles ein bisschen zu gut lief. Meistens hielten diese Phasen in meinem Leben nicht lange an. Es hatte hier einfach zu viele Möglichkeiten gegeben, mit Feuer in Berührung zu kommen. Wobei ich das natürlich eigentlich gut hatte vermeiden können. Ich war auf Abstand geblieben und es hätte auch genauso gut so laufen können, dass kein Problem aufgetreten wäre. Doch dann war ein Faktor dazugekommen, den ich nicht hatte kontrollieren können. Und ich hätte es auch nicht voraussehen können. Sie hatte es ja nicht mal mit Absicht getan, es war ein Unfall gewesen. Trotzdem, im Nachhinein kam es mir so vor, als hätte ich wissen müssen, dass diese perfekte Phase nicht ewig anhalten würde. Doch vorerst konnte ich die Zeit einfach nur genießen. Sasuke war nach Madara Uchihas Anruf direkt in seinen Bungalow gegangen, um sich anzusehen, was sein Vater ihm geschickt hatte. Er schien überhaupt keine Lust darauf zu haben aber er meinte, er würde das direkt erledigen. Ich hatte ihn nicht wieder gefragt, ob ihm das nicht eigentlich alles ein bisschen zu viel war. Mir wäre es zu viel gewesen. Ich glaubte nicht, dass ich diesem Druck auf Dauer gut standgehalten hätte. Aber er war eben ein Kämpfer und er hatte mir ja schon gesagt, dass es das war, was er wollte. Er wollte dieses Leben und er wollte sich behaupten, wahrscheinlich auch dann, wenn es ihm tatsächlich manchmal alles ein bisschen zu viel war. Trotzdem fand ich, dass Madara furchtbar ungerecht gewesen war. Sasuke hatte sich in den letzten Tagen eben nicht nur die Zeit mit 'Mädchen und Baden' vertrieben. Er hatte wegen der Sache mit Neji wahrscheinlich einfach keinen Kopf gehabt, um auf die Nachricht und die Unterlagen von seinem Vater zu reagieren. Er hatte sich schreckliche Sorgen um mich gemacht. Und danach waren wir beide so erleichtet gewesen, dass das Problem aus der Welt und Neji zur Vernunft gekommen war, dass ich fand, dass wir durchaus ein bisschen schöne, friedvolle Zeit verdient hatten. So war es Sasuke wahrscheinlich auch gegangen und deshalb hatte er sich nicht früher darum gekümmert. Aber das alles wussten Fugaku und Madara nicht. Für sie sah es bloß so aus, als verhielte sich Sasuke verantwortungslos und käme seinen Pflichten nicht nach. Aber auch wenn sie es gewusst hätten, wären sie wahrscheinlich der Meinung gewesen, dass Sasuke die falschen Prioritäten setzte. Überhaupt wusste ich nicht recht, was ich von Madara Uchiha halten sollte. Ihn konnte ich noch weniger einschätzen, als Fugaku. Bei Sasukes Vater hatte ich immerhin noch das Gefühl, dass sein Sohn ihm nicht völlig gleichgültig war. Ich glaubte, dass es ihm nicht vollkommen egal war, wie sich Sasuke fühlte. Und dass er mich bis zu einem gewissen Grad akzeptiert hatte, weil er den Eindruck bekommen hatte, dass ich Sasuke gut tat. Dafür war er, zumindest fürs erste, bereit, seine Anforderungen, die er an eine Frau für seinen Sohn hatte, zurückzustellen. Bei Madara war ich mir nicht sicher, ob er überhaupt einen Funken Sympathie für Sasuke empfand. Und falls nicht, wäre es ihm auch egal, ob ich Sasuke wichtig war. Ich war für Madara Uchiha nur ein Störfaktor. Die Art, wie er über mich gesprochen hatte, machte das nur allzu deutlich. Ich war froh gewesen, dass Sasuke wie immer für mich eingetreten war aber das hatte Madara nicht im mindesten interessiert. Und wahrscheinlich hatte Sasuke das auch vorher gewusst. Um so dankbarer war ich ihm, dass er dennoch versucht hatte, Madara klar zu machen, dass er mir gegenüber nicht so respektlos sein sollte. Selbst wenn es nichts gebracht zu haben schien. Was ich von der Sache mit der Verschwiegenheitserklärung halten sollte, wusste ich auch nicht so genau. An sich war das natürlich kein Problem. Ich hatte nicht vor, irgendjemandem von irgendetwas zu erzählen, das ich über das Unternehmen der Uchihas mitbekommen haben mochte. Ich verstand ja nichtmal richtig, was überhaupt genau vorgefallen war. Andererseits fühlte ich mich ausgeliefert. Ich würde zwar bestimmt darauf bestehen können, mir in Ruhe durchlesen zu dürfen, was ich unterschreiben sollte, aber obwohl ich nicht auf den Kopf gefallen war, machte ich mir keine Illusionen, dass sie mich wahrscheinlich dazu bringen konnten, alles mögliche zu unterschreiben, ohne, dass ich überhaupt genau wusste, worin ich da eigentlich einwilligte. Ich hatte absolut keine Ahnung von rechtlichen Angelegenheiten und der verklausulierten Fachsprache von Anwälten. Eigentlich müsste ich, bevor ich irgendetwas unterschrieb, sowieso das Jugendamt benachrichtigen. Sie waren immerhin mein gesetzlicher Vormund und ich war noch siebzehn und nicht volljährig. Aber das würde ich gar nicht erst versuchen. Ich glaubte nicht, dass Fugaku oder Madara zulassen würden, dass ich noch mehr Leute da mit hinein zog. Sie würden mich unter Druck setzten und mir würde keine andere Wahl bleiben, als zu unterschreiben, was sie mir vorlegten. Vor allem, da das ja scheinbar unbedingt direkt am Sonntag nach unserer Rückkehr erledigt werden sollte. Das einzige, was ich tun konnte, war, Sasuke zu fragen, ob ich ihnen vertrauen konnte. Und dann würde ich mich auf sein Urteil verlassen müssen. Dabei wusste ich nicht einmal, ob er eigentlich in der Lage war, solche Situationen richtig zu beurteilen. Das alles überforderte mich total. Wie war ich nur schon wieder in so ein Schlamassel geraten? Wieso hatte ich mich ausgerechnet in Sasuke Uchiha verlieben müssen? Ein ganz normaler durchschnittlicher Typ mit einem ganz normalen Leben hätte es doch auch getan. Aber ich liebte Sasuke. So war es nunmal. Doch diese Gedanken beschäftigten mich nur in den paar Minuten, nachdem Sasuke gegangen war. Denn abgesehen von Madaras Anruf, verlief der Abend durchweg erfreulich. Sehr sogar. Die beiden Dinge, die mich am meisten erfreuten, hatten mit Hinata zu tun. Die anderen saßen mal wieder alle oben an der Feuerstelle und ich war mit Hinata an den Strand gegangen und hatte mich mit ihr in den Sand gesetzt, weil sie meinte, sie hätte mir was zu erzählen und ob ich kurz mit ihr mitkommen wolle, damit wir etwas privater wären. Das wollte ich natürlich. "Also, was gibt's?", fragte ich neugierig und fuhr mit meinen Fingern durch den weichen Sand. "Hast du mit Naruto geredet? Geht es darum?" Sie lachte. "Ja, darum geht es." "Wie war es?", hakte ich interessiert nach. Sie seufzte glücklich, breitete die Arme aus und ließ sich nach hinten in den Sand fallen. Ich legte mich ebenfalls hin und schaute in die Sterne. "Es war genau richtig, ihn darauf anzusprechen! Danke, dass du mich dazu ermutigt hast!" "Also hat er gut reagiert?" "Ja!" Sie seuftzte wieder glücklich. "Er ist einfach toll! Er ist manchmal so laut und lebensfroh, dass ich ganz vergesse, dass er auch total einfühlsam und sensibel sein kann. Er meinte, er wollte mich absolut nicht unter Druck setzen und dass er mir natürlich nahe sein wolle, aber dass er solange warten könne, wie ich das möchte. Und er hat mir von seinem ersten Mal erzählt und dass er es ziemlich schrecklich fand und er meinte, er sei einfach nur froh, dass er dafür sorgen kann, dass wir den richtigen Zeitpunkt abwarten und es dann für mich eine schöne Erfahrung wird." "Oh, das ist toll Hinata!", sagte ich glücklich. "Ja!" Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lächelte in den Himmel. "Das ist es! Und noch etwas Gutes ist passiert!" Sie drehte sich auf die Seite und sah mich an. "Vorhin, als ich alleine hoch bin, um mich umzuziehen, da hat Neji mich abgefangen, als ich wieder raus kam." Ich hörte auf, die Sterne zu betrachten, drehte den Kopf zu ihr und sah sie gespannt an. "Erst wollte ich gar nicht mit ihm reden aber dann habe ich mich doch darauf eingelassen. Und weißt du was? Er hat sich doch allen ernstes bei mir für sein Verhalten in den letzten Jahren entschuldigt!" "Oh!", sagte ich freudig überrascht. Er hatte meinen Vorschlag also tatsächlich angenommen. "Erst dachte ich, das sei wieder nur eine blöde Masche von ihm aber dann haben wir ein bisschen geredet und er schien es wirklich ernst zu meinen. Er sagte, immer wenn ihm alles zu viel geworden sei, sei er total wütend auf mich gewesen, weil ich einfach beschlossen hätte, dass ich mich aus allem rausziehe und nun die ganzen Erwartungen einfach an ihm hängen bleiben. Und er meinte er könnte mich verstehen, als ich ihm gesagt habe, dass ich für diese Dinge einfach nicht gemacht bin und ich mit dem Medizinstudium meinen eigenen Weg gehen will. Ich habe ihm gesagt, dass ich zwar mit dem Unternehmen nichts zu tun haben will aber dass ich trotzdem ein Teil dieser Familie bin und dass ich weiß, wie unsere Eltern sein können und wie viel unsere Familie von ihm erwartet. Und darum habe ich ihm angeboten, dass er gerne jederzeit mit mir reden kann. Ich kann ihm zwar inhaltlich keine Hilfe sein und will das auch nicht, aber ich kann ihn trotzdem auf menschlicher und emotionaler Ebene unterstützen. Ich kann ihm zuhören und bei meinen Eltern ein gutes Wort für ihn einlegen, wenn sie ungerecht zu ihm sind. Ich weiß zwar nicht, ob der das annehmen wird aber ich habe versucht ihm klar zu machen, dass er nicht so alleine ist, wie er denkt und ich glaube es hat ihn gefreut. So genau weiß man das bei ihm ja nie." "Ohh, Hinata, das klingt wirklich wunderbar!", sagte ich glücklich. Ich rollte mich auch auf die Seite und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab. "Ich bin total froh darüber! Und ich finde es extrem bewundernswert und großherzig von dir, dass du ihm sowas anbietest, nachdem er es dir so schwer gemacht hat!" Sie lachte. "Ich bin eben ein netter Mensch! Aber ich würde mich auch freuen, wenn ich mich mit ihm endlich mal besser verstehen würde. Wer weiß, vielleicht wird er ja sowas wie ein Bruder für mich, wenn ich mich ein bisschen um ihn bemühe. Das wäre schön. Und er tut mir auch einfach leid. Meine und seine Eltern erwarten wirklich viel von ihm und er muss die ganze Zeit alleine damit klarkommen! Das war ja genau der Grund, warum ich mich für einen eigenen Weg entschieden habe und lieber Medizin studieren will. Diese Erwartungshaltungen sind manchmal unerträglich!" "Du bist echt toll!" Ich freute mich wirklich darüber. Neji hatte Glück, dass Hinata so ein Engel war. "Und ich kann total verstehen, dass du dir das alles nicht antun willst. Ich bekomme ja mit, wie viel Sasuke ständig leisten muss und womit er sich auseinander setzten muss und ich glaube, da wäre ich auch nicht für gemacht. Ich finde es sehr mutig und richtig von dir, dass du dir ein eigenes Ziel für dich gesucht hast! Vielleicht denkt jemand das wäre weglaufen oder Schwäche aber ich finde das Gegenteil ist der Fall. Zu wissen was man kann oder nicht kann und will oder nicht will ist ein Zeichen von Stärke." Sie lächelte dankbar. "Wie wird eigentlich Sasuke mit diesem ganzen Druck fertig?", fragte Hinata, nachdem wir noch eine Weile auf dem Rücken im Sand gelegen und in den Himmel geschaut hatten. "Es geht so", antwortete ich. "Ich glaube, er schafft es aber er meinte es geht ihm besser, seit er mich hat. Er sagte, vorher habe er sich einsam und leer gefühlt. Und ich bin froh, für ihn da sein zu können." Und das war ich wirklich. Ich war froh und glücklich einen so positiven Einfluss auf sein Leben haben zu können. Das gab mir das Gefühl, etwas wert zu sein und mich mit ihm verbunden zu fühlen. Seit Sasuke nach dem Anruf gegangen war, war er nicht wieder aufgetaucht. Offenbar brauchte er mehrere Stunden, um die Aufgaben von seinem Vater zu erledigen. Nun tat es mir tatsächlich leid, dass er auch noch zur Strafe so viel Abwaschen musste und das, obwohl er eigentlich nicht wirklich etwas Schlimmes getan hatte. Zwar war ich immer absolut gegen Gewalt aber den Schlag von Sasuke hatte Neji schon ein bisschen verdient gehabt. Neji hatte das ja sogar selbst so gesehen und Sasuke dazu mehr oder weniger aufgefordert. Irgendwann nach dem Gespräch mit Hinata, hatte ich mich, von Kakashi und Kurenai unbemerkt, hinter die Bungalows geschlichen und an das Fenster geklopft, unter dem die Brennnesseln wuchsen. Ich war, etwas unelegant und mit Sasukes Hilfe, hinein geklettert und hatte dann neben ihm auf seinem Bett gesessen und ihm schweigend etwas Gesellschaft geleistet, während er gearbeitet hatte. Und als Naruto und Kiba, gut gelaunt und scheinbar ohne Sorgen, schließlich gegen 2 Uhr herein gekommen waren, weil sie schlafen gehen wollten, war er endlich fertig gewesen und ich war auch ein gutes Stück weiter mit meiner Bewerbung. Ich blieb noch kurz und plauderte mit ihnen und als ich schließlich aus dem Fenster hatte klettern wollen, um langsam ins Bett zu gehen, hatte ich direkt den Kopf wieder zurück gezogen. "Da kann ich jetzt nicht raus!", sagte ich grinsend zu den Dreien, als sie mich verwundert anschauten, weil ich so leise wie möglich das Fenster wieder geschlossen hatte. "Shikamaru und Ino sind dort und ich sollte sie wohl besser nicht stören. Es sieht aus, als würden sie sich gerade näher kommen." Kiba wollte sofort rausschauen aber Sasuke und Naruto waren auf Shikamarus Seite und hielten ihn zum Glück davon ab. Also riskierte ich es und schlich mich doch durch die Tür hinaus und zum Glück bemerkte es niemand. Und wegen all dieser positiven Entwicklungen waren die nächsten Stunden und Tage einfach nur traumhaft für mich. Alles hatte sich toll entwickelt und ich genoss die Zeit mit meinen Freunden und mit Sasuke und das einzige kleine Manko war, dass wir es nicht nochmal schafften, wirklich Zeit alleine zu haben, um miteinander zu schlafen. Was diesen Punkt an ging, freute ich mich schon wieder darauf, zuhause zu sein und eigene Zimmer mit Privatsphäre zu haben. Aber dieser eine kleine negative Punkt reichte nicht im mindesten, um mein Glück zu stören. Das kam erst am Samstag Abend. Denn da war ich plötzlich gezwungen, mich mit dem Teil meiner Vergangenheit auseinander zu setzten, den ich am liebsten für immer vergessen wollte und der mich doch nie ganz los ließ. Schuld daran war Temari. Das Problem hatte sich eigentlich seit meiner Ansage bei ihr angebahnt. Karin hatte leider recht behalten, seitdem hasste sie mich. Ich hatte sie vor ihren Freunden gedehmütigt und eigentlich war auch klar gewesen, dass sie sich das nicht würde gefallen lassen. Sie schien nicht der Typ zu sein, der sowas einfach hinahm. Zwar war sie abends nicht mehr mit ihren Klassenkameraden bei uns an der Feuerstelle aufgetaucht aber natürlich ließ es sich durch den Strand kaum vermeiden, dass wir einander über den Weg liefen. Tenten war das Problem zuerst aufgefallen. Und zwar, als mich mal wieder ein Typ ansprach, als ich mit Ino und Tenten badete. Offenbar hatte der Kerl von letztens Sasuke nicht den Gefallen getan, seinen Kumpels auszurichten, dass ich kein Interesse an neuen Bekanntschaften und zudem einen Freund hatte. Routiniert, wie ich darin nunmal leider schon war, hatte ich ihn abgewimmelt und es hatte mich auch nicht weiter beschäftigt, bis Tenten mich darauf hinwies, dass Temari das Geschehen ziemlich unzufrieden beoabachtet hätte. Und leider war es nicht bei dieser einen Situation geblieben. Ich hatte auch in anderen Fällen aufgrund meines guten Aussehens Interesse auf mich gezogen. Sasuke beobachtete das die ganze Zeit eher amüsiert und selbstgefällig. Er schritt zwar ein, wenn er das Gefühl hatte, dass jemand zu aufdringlich wurde aber ansonsten schien er die Aufmerksamkeit und die Blicke, die ich bekam, wie immer zu genießen. Er schien zu glauben, dass man ihn um mich beneidete und genoss es, dass er mich haben konnte und die anderen nicht. Ich fand das albern von ihm aber ich beschäftigte mich eigentlich nicht wirklich damit. Sollte er machen, was er wollte. Temari bekam die Aufmerksamkeit, die mir zu Teil wurde, natürlich ebenso mit. Nur fand sie das scheinbar, anders als Sasuke, überhaupt gar nicht amüsant. "Naja, wahrscheinlich ist sie es gewohnt, dass sie diejenige ist, die immer im Mittelpunkt steht und umschwärmt wird", sagte Ino irgendwann etwas altklug, als Temari an uns vorbei ging und mir einen besonders hasserfüllten Blick zu warf. "Sie sieht ja ganz gut aus und genießt offenbar die Aufmerksamkeit. Und nun schauen alle dir hinterher. Und Sasuke hat sie auch noch deinentwegen abgewiesen. Das muss sie rasend machen. Das war auch der Grund, warum ich dich zuerst nicht leiden konnte!" Dieses Verhalten von anderen Frauen, die fanden, dass ich ihnen die Show stahl oder ihnen irgendetwas weg nahm, war mir absolut nicht neu. Das hatte auch in der Vergangenheit schon für Probleme gesorgt und ich war deswegen oft isoliert gewesen. Es war schon öfter vorgekommen, dass Frauen deshalb mit mir nichts zu tun haben wollten. Männer wollten das dafür umso mehr. Bloß wollte ich meistens mit denen nichts zu tun haben, weil sie alle das gleiche von mir haben wollten. In der Regel hatte mein gutes Aussehen mir mehr Nachteile als Vorteile eingebracht. Doch in letzter Zeit hatte ich mich mit dieser Thematik kaum noch beschäftigen müssen. Ich war ständig mit Sasuke zusammen gewesen oder doch zumindest mit Menschen, die Sasuke und seine etwas übertriebenen Besitzansprüche kannten und das hatte mir diese Problematik ziemlich effektiv vom Hals geschafft. Sasuke schreckte andere Männer ab. Und weil sich in der Regel niemand mit Sasuke anlegen wollte, wurde ich in Ruhe gelassen und war auch keine Konkurrenz mehr für andere Frauen, weil ich durch die Beziehung mit ihm sozusagen vom Markt war. Hier waren jedoch viele Leute, die Sasuke nicht kannten und die entweder nicht mitbekommen hatten, dass ich einen Freund hatte oder die es eben einfach trotzdem mal probierten. Besonders abends, wenn alle etwas getrunken hatten. Jedenfalls, für Temari war das alles ein Problem. Sie hasste mich. Wegen der Aufmerksamkeit, die ich ihr stahl, weil Sasuke mich ihr vor zog und vor allem, weil ich sie gedemütigt hatte. Jedenfalls ließ sie keine Gelegenheit aus, um mir einen bösen Blick zuzuwerfen, einen blöden Kommentar zu machen, wenn ich vorbei ging oder bei anderen schlecht über mich zu sprechen, wie ich teilweise über fünf Ecken erfuhr. Allerdings war sie so klug, das so zu machen, dass Sasuke es nicht mit bekam. Ich ignorierte es und hielt es einfach aus. Ich hatte Sasuke gebeten, nicht nochmal wegen dieser bescheuerten Lüge mit ihr zu sprechen, weil ich fand, ich hatte ihr alles Nötige gesagt und seine Aufmerksamkeit würde ihr nur gefallen. Sasuke war es relativ egal gewesen. Sie interessierte ihn nicht. Er hielt sie nicht für eine Bedrohung, die er beseitigen musste und daher war sie für ihn irrelevant. Mir ihr gesprochen hätte er nur, wenn er mitbekommen hätte, dass ich unter ihr leiden würde. Aber ich war glücklich mit ihm, mit den anderen, mit der Tatsache, dass Hinata und ich uns nun auch mit Ino, Tenten und Karin angefreundet hatten und Temaris Sticheleien schafften es nicht, dass ich mich schlecht fühlte, wo doch sonst alles so wunderbar war. Und so hätte es auch weiter laufen können, wenn Samstag Abend nicht eine Menge Pech und ein bisschen zu viel Alkohol dazu gekommen wären. Es war der letzte Abend bevor es zurück in die Kälte und den Alltag gehen würde, die Klausurenphase stand bevor und allen war danach zu Mute, den Abend nochmal richtig zu nutzen und zu feiern. Kakashi und Kurenai übersahen geflissentlich, dass alle tranken, obwohl es verboten war und eigentlich waren alle bester Laune. Weil einige von uns sich mit Leuten von dem Nachbargrundstück angefreundet hatten, bekam ich mit, dass es auch für Temari und ihre Klasse der letzte Abend war. Sie schienen alle ebenfalls den Abend nochmal richtig auskosten zu wollen und so artete das Zusammensein am Strand eher in eine richtig ausgewachsene Party aus. Gaara und Kankuro schienen ihren Alkohol Vorrat schließlich größtenteils losgeworden zu sein und wollten irgendwann nichts mehr hergeben, weil sie den letzten Rest für sich haben wollten. Zumindest sagten uns das zwei Mädchen aus der Parallelklasse, als Hinata und ich sie gerade vor Gaaras und Kankuros Bungalow trafen, von wo sie ohne Beute wieder abzogen. "Oh, dann gibt es wohl kein Bier für uns!", sagte Hinata schulterzuckend und wir wollten gerade wieder umdrehen, als Gaara aus der Tür schaute, die die Mädchen offen gelassen hatten. Offenbar hatte er Hinata gehört. "Für euch machen wir ne Ausnahme!", sagte er und nickte mit dem Kopf nach drinnen. "Kommt rein!" "Echt?", fragte Hinata überrascht. Da uns beiden auch danach war, den letzten Abend ein bisschen zu zelebrieren und wir ein Bier wollten, kamen wir rein. Kankuro und Shino saßen auf einem Bett und sahen sich etwas auf einem Smartphone an. Kankuro hob den Kopf und sagte freundlich: "Hallo!" "Seid wann seid ihr denn so nett zu uns?", fragte Hinata misstrauisch. "Frage ich mich auch", murmelte Shino und sah weiter auf sein Smartphone. Kankuro lachte. "Seit Neji entschieden hat, dass ihr beide Heilige seid. Jetzt bekommt ihr ne Sonderbehandlung." "Also, was wollt ihr?", fragte Gaara und zeigte uns, was sie noch hatten. Doch uns reichten zwei Bier und wir zogen zufrieden wieder ab. "Neji meint es echt ernst!", kicherte Hinata. "Tja, mir solls recht sein!", sagte ich lachend und hob die Flasche leicht an. "Das bringt uns offenbar Vorteile!" Auch ansonsten fing der Abend gut an. Ich hatte mich etwas hübsch gemacht, beziehungsweise mich geschminkt, mir die Haare hoch gesteckt und ein letztes Mal für die nächste Zeit mein neues Kleid angezogen. Ich liebte es. Zum Teil, weil es so wunderschön war und zum Teil, weil es von Sasuke war. Hinata hatte sich auch hübsch zurecht gemacht und wir waren gut gelaunt, als wir bei den anderen am Strand ankamen. In unserer guten Stimmung störte es uns nicht mal, dass wir auf dem Weg zu unseren Freunden an Temari vorbei kamen, die offensichtlich über uns lästerte und zwar so, dass wir es hören sollten. Aber ihre Freunde schienen genug davon zu haben. Ich hörte wie einer von ihnen zu ihr sagte: "Jetzt lass es doch mal gut sein Temari. Du bist doch bloß neidisch!" Als mein Blick darauf hin auf ihren Gesichtsausdruck fiel, wünschte ich mir, er hätte das nicht gesagt. Ich hatte echt keine Lust auf Stress mit ihr. Doch ein paar Sekunden später waren wir an ihr vorbei und ich hatte sie schon wieder vegessen. Als wir bei unseren Freunden ankamen, wollte Kiba sofort wissen, wo wir das Bier her hatten und als wir es ihm sagten, war er sauer, dass wir nicht gleich noch mehr mitgenommen hatten. "Sprich nicht so mit Sakura!", sagte Sasuke ärgerlich zu ihm. "Mit Hinata auch nicht!", fügte Naruto hinzu. Aber in diesem Moment tauchte Ino auf, die irgendwo her Schnapps und was zum Mischen organisiert hatte. Kiba war besänftigt und wir hatten alle eine gute Zeit ohne irgendwelche Sorgen. Es war wieder ein schöner Sommerabend und langsam wurde es dunkel, doch man konnte noch gut sehen. Trotzdem hatten Leute schon wieder die Fackeln angezündet und zusammen mit dem Licht der untergehenden Sonne auf dem Wasser des Sees sah alles einfach nur traumhaft aus. Kiba, Naruto, Hinata, Tenten, Karin und ich entschieden, eine letzte Runde Beachvolleyball zu spielen, bevor es dafür zu dunkel werden würde. Sasuke telefonierte gerade mit seinem Vater, der ihn wegen irgendetwas angerufen hatte und Shikamaru saß mit Ino zusammen auf einem Liegestuhl und hatte ihr den Arm um die Schultern gelegt. Offenbar war das mit den beiden nur soweit offiziell, dass sie sich auch in der Öffentlichkeit zusammen zeigten. Narutos Mannschaft hatte gerade mal wieder, wie fast immer, das Spiel gewonnen und wir entschieden aufzuhören. Ich ging den Ball holen, der ein ganzes Stück weit weggerollt war. Der Typ vom Nachbargrundstück, den Sasuke vor ein paar Tagen vergrault hatte, war vor mir da. Er hob den Ball auf und hielt ihn mir mit einem charmanten Lächeln hin. "Danke!", sagte ich und nahm ihn. "Bitte!", sagte er äußerst charmant. "Schade, dass ich dich nach heute Abend nicht mehr sehen werde! Du bist so ein bezaubernder Anblick!" "Danke!", sagte ich wieder mit einem leichten Lächeln und wandte mich zum Gehen. Ich registrierte belustigt, dass Sasuke sein Telefonat beendet hatte und aufmerksam zu mir herüber sah. "Willst du mir nicht doch deine Nummer geben?", rief der Typ mir scherzhaft nach. "Nein!", rief ich belustigt zurück und er seufzte. Ich drehte mich wieder nach vorne und ging weiter, den Ball in der Hand. Dabei kam ich an Temari vorbei, die mir gerade mit einer Freundin entgegen kam. "Vielleicht solltest du nicht so aufgetakelt herumlaufen, wenn es dich doch bloß nervt, wenn dich alle angaffen!", sagte sie höhnisch. "Oder tust du nur so und eigentlich stehst du drauf?" Ich blieb stehen und sah sie wütend an. Erstens war ich überhaupt nicht besonders aufgetaktelt, im Gegensatz zu ihr. Und zweitens hatte ich doch nett und überhaupt nicht besonders genervt reagiert. Sie machte mich echt wahnsinnig! Und weil ich etwas getrunken hatte und dadurch ein wenig leichter provozierbar war, sagte ich: "Das sagte ja die Richtige. Du willst doch die ganze Zeit, dass dir alle zu Füßen liegen und dich vergöttern! Egal ob sie in einer Beziehung sind!" "Ohh, Miss Perfect in ihrem hübschen weißen Kleid und ihrer Unschuldsmiene lässt sich also doch provozieren!", sagte sie gehässig und zupfte einfach an meinem Ausschitt herum. "Pass mal schön auf, dass da nichts verruscht. Sonst bekommst du noch mehr Aufmerksamkeit!" Ich schlug wütend ihre Hand weg. "Fass mich nicht an!" "Hab ich doch gar nicht." Ihr Lächeln war unerträglich! "Mein Kleid auch nicht!" "Und was wenn doch?", flüsterte sie und kam mir näher. "Weinst du dann und lässt sich von Sasuke retten? Oder kannst du das etwa auch alleine?" Sie roch, als hätte sie ganz schön viel getrunken. Ich hatte keine Lust mehr auf dieses Gespräch. Das führte doch nirgendwo hin. Also drehte ich mich einfach wortlos um und wollte gehen. Ich registrierte beiläufig, dass Sasuke sich erhoben hatte und auf uns zu kam. Doch dass ich sie nun einfach ignorierte, schien zu viel für Temari zu sein. Als ich um sie herum ging, um an ihr vorbei zu kommen, stellte die mir ein Bein und ich stolperte. Zum Glück fiel ich nicht hin. "Hör auf mit dem Scheiß!", fauchte ich sie an und gab ihr wütend einen leichten Stoß gegen die Schulter. Sie war doch total verrückt! Sie gab mir auch einen Stoß. Allerdings viel viel fester als ich. Ich taumelte zwei Schritte rückwärts und streckte reflexartig die Arme aus, um das Gleichgewicht zu halten. Dabei passierte zweierlei. Zum einen verlor ich den Ball. Zu anderen geriet der hübsche, leicht durchsichtige, seidene Ärmel meines schönen Kleides mitten in die Flamme der Fackel, die neben uns im Sand steckte. Es dauerte fast zwei Sekunden, bis ich die Hitze spüren konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)