Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 44: Gespräche --------------------- "Kakashi", sagte Sasuke und schloss die Tür wieder, die er leicht geöffnet hatte, um zu sehen, ob die Luft rein war. "Er sitzt vor seinem Bungalow und liest. Also gehen wir durchs Fenster raus. Ich will nicht, dass du Ärger bekommst." Ich lachte. "Sehr heldenhaft von dir. Aber wenn ich mich recht erinnere, ist Kakashi auf dich schlecht zu sprechen und nicht auf mich. Du willst doch genauso wenig, dass du Ärger bekommst!" Er schnaubte belustigt. "Der kann mir gar nichts." "Angeber!" "Ist doch wahr!" "Wenn du meinst." Zurück im Schlafzimmer öffnete Sasuke das Fenster, das nach hinten raus zu den Bäumen lag und schwang sich elegant hinaus, als wäre es das Leichteste der Welt. Ich setzte mich auf die Fensterbank und zog das Fenster hinter mir so gut es ging zu. Nun war es immerhin angelehnt und von außen war nicht zu sehen, dass es offen war. Und Mücken würden so hoffentlich auch keine hereinkommen. Ich ließ mich hinunter rutschen und Sasuke schlang rasch die Arme um meine Hüfte und fing mich auf, bevor ich mit den Füßen den Boden berührte. "Vorsicht, Brennnesseln!", sagte er und setzte mich einen Meter weiter ab. Das erklärte, warum er extra ein Stück weiter weg gelandet war. Allerdings war er ohnehin einigermaßen geschützt, er hatte mittlerweile Schuhe an, zusammen mit einer Jeans und einem Shirt, weil es langsam spät und etwas kühler wurde. Ich war nach wie vor Barfuß und froh, dass er mich aufgefangen hatte. Es gab Tolleres, als ohne Schuhe in Brennnesseln zu landen. Ich fühlte mich in meinem Bikini seltsam nackt neben ihm. Seinem Blick nach zu schließen, musste er gerade das gleiche gedacht haben. Nur schien ihm das zu gefallen. Er grinste und ich warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Er legte mir den Arm im die Schultern und drückte mich beim Gehen kurz an sich. Er schien ziemlich gut gelaunt zu sein und ich musste lächeln, weil mich das freute. "Soll ich dir deine Karte holen, damit du dir was anziehen kannst?", fragte er, als wir um den Bungalow herum nach vorne gingen. Aber das war gar nicht nötig, denn als wir vorne ankamen, sah ich, dass Ino gerade mit ihrer Karte in der Hand und ihrem Handtuch über dem Arm die Treppen zu unserer Veranda hoch ging. Vielleicht wollte sie sich auch umziehen. "Wo kommt ihr denn her?", fragte sie überrascht, als wir neben ihr im Durchgang zwischen unseren Bungalows auftauchten. Sasuke machte den Mund auf, um zu antworten und da ich befürchtete, dass es irgendwas Anzügliches sein würde, würgte ich ihn ab, indem ich schnell sagte: "Oh! Hi Ino! Lässt du mich mit rein?" "Klar!", sagte sie und schloss die Tür auf. Sasuke schlang kurz von hinten einen Arm um mich, küsste mein Ohr und sagte leise: "Ich gehe die Schlüsselkarten zurück bringen. Du bist wahrscheinlich nicht scharf drauf, währenddessen daneben zu stehen. Bis gleich Prinzessin!" Dann ließ er mich los und ging. Ino stand in der Tür und hielt sie für mich auf. Während ich die Stufen zu ihr hoch stieg, sah sie Sasuke nach. "Hach, er ist einfach heiß. Du hast es echt gut Sakura!", seufzte sie. "Ich weiß!", sagte ich grinsend. Ich entschied kurz zu duschen und mir dann einfach mein neues Kleid anzuziehen, auch wenn ich es noch nicht hatte waschen können. Aber sobald ich wieder zuhause in der Kälte war, hatte ich vorerst keine Gelegenheit mehr es zu tragen. Ino tat es mir gleich und es war irgendwie nett, etwas mit ihr zu plaudern, während wir beide jeder auf unserem Bett saßen und ein wenig Make-Up auftrugen. Die letzten Tage hatte ich mir das gespart, weil ich zum Glück auch so ganz ansehnlich aussah aber nun hatte ich irgendwie Lust darauf. "Übrigens, wegen eben...", sagte Ino und betrachtete ihr Gesicht kritisch im Spiegel. "Das sollte nicht bedeuten, dass ich Sasuke noch nach trauere. Es ist okay für mich, dass du seine Auserwählte bist. Du scheinst ihm irgendwie gut zu tun und ihr passt zueinander." Ich freute mich sehr über diese Worte. Und weil ich gerade das Gefühl hatte, dass es zwischen uns vertraulich genug war, fragte ich gerade heraus: "Läuft da eigentlich was zwischen dir und Shikamaru?" Sie sah rasch auf. "Wieso?", fragte sie ein wenig misstrauisch. Ich lachte. "Ich finde, zwischen euch gibt es so eine leichte Spannung, als ob ihr einander anziehend finden würdet, das ist alles. Aber ich verstehe natürlich, wenn du nicht mit mir darüber reden willst. Ich war bloß neugierig." Sie lächelte. "Ach was, schon gut! Nee, da läuft nicht wirklich was. Und ich weiß auch nicht genau, ob ich das will. Manchmal ja, aber dann denke ich wieder, dass wir überhaupt nicht zusammen passen." "Ich finde auch, dass ihr auf den ersten Blick nicht zusammen passt", sagte ich. "Aber andererseits mögt ihr einander irgendwie trotzdem, oder? Das ist viel Wert. Vielleicht wichtiger, als jemanden zu finden, bei dem alles passt." "Jaa, stimmt schon!", sagte sie etwas theatralisch. "Du denkst also, er steht auf mich? Ich meine, nicht nur rein körperlich?" Sie sah mich ein wenig unsicher an und wirkte auf einmal ganz anderes, als mit ihrer üblichen Show. Und ich glaubte, dass sie Shikamaru auch manchmal diese etwas sanftere Seite von sich zeigte. Und dass er sie deshalb mochte. "Ja, mir kommt es so vor", sagte ich. "Klar findet er, dass du heiß bist. Das bist du ja auch. Aber ich glaube, er findet dich auch abgesehen davon nett, meinst du nicht? Meistens ist er ja von allem bloß genervt aber bei dir ist er etwas motivierter und tut auch mal was, was er eigentlich nicht will, oder? Es kommt mir auf jeden Fall nicht so vor, als wärst du ihm gleichgültig." "Tja, vielleicht!", sagte sie. "Aber ich stand irgendwie immer mehr auf so Typen wie Sasuke. Ich stehe auf dieses Getue und diese Angeberei. Ist vielleicht peinlich das zu sagen aber ist halt so. Und Shikamaru ist da ganz anders." Naja, worauf man eigentlich steht, ist ja nicht diese Selbstgefälligkeit sondern man steht darauf, dass sich jemand behaupten kann. Und das kann Shikamaru schon. Er ist sehr intelligent und wenn er etwas wirklich will, kann er sich auch dafür einsetzen. Er ist halt nicht so blöd wie Sasuke, Kiba, Naruto oder Neji und springt direkt auf jede Provokation an. Er überlegt sich vorher einfach, ob es das jetzt wert ist oder nicht. Und wenn es das nicht ist, dann macht er sich die Mühe erst gar nicht. So gesehen ist er denen ja eigentlich überlegen." Ino lächelte mich an. "Ich weiß ja nicht, was du zu Neji gesagt hast, aber ich muss ihm recht geben. Du kannst wirklich gut mit Worten umgehen." Ich lächelte zurück. "Jaaa, du hast ja recht!", sagte sie. "Eigentlich ist er ziemlich super und es ist etwas albern von mir, dass ich dieses Getue bei Männern toll finde. So! Sollen wir gehen?" Sie legte ihren Spiegel bei Seite und ich stand ebenfalls auf. Ich war schon seit einer Weile fertig. In diesem Moment kamen Hinata, Tenten und Karin herein. "Naruto, Kiba, Sasuke und Shikamaru haben beschlossen, wieder an der Feuerstelle ein Feuer zu machen", sagte Hinata. "Also ist die Stand Zeit nun vorbei!", sagte Tenten lachend. "Wenn die vier dort sind, werden die meisten anderen auch beschließen, dass sie dort abhängen werden." "Jep!", sagte Karin. "So wird es wohl laufen! Wie immer! Also ziehen wir uns jetzt auch um und setzen uns zu ihnen!" Weil ich die neu aufkeimende Freundschaft unter uns allen total genoss, blieb ich noch drinnen, bis auch die anderen alle umgezogen waren. Ich fühlte mich ebenso gut gelaunt wie sie und es war wundervoll zusammen zu lachen. Als wir auf die Feuerstelle zu gingen war es schon beinahe dunkel. Ich fühlte mich glücklich in meinem Kleid und wahrscheinlich sah man mir das an, denn als Sasukes Blick auf mich fiel, ließ er promt einen Ast fallen, den der gerade hatte aufschichten wollen und kam mir entgegen. Er ging zügig auf mich zu, griff wortlos nach meinem Kinn und küsste mich verlangend. Ich ging kurz darauf ein bevor ich mich losziehen wollte. Es war mir schon wieder leicht unangenehm, weil wir mitten unter so vielen Leuten waren. Natürlich ignorierte er mein Sträuben für ein paar Sekunden, bevor er mich los ließ. Jetzt war er zwar wieder normal aber dafür musste ich nun wieder sowas ertragen. Aber es war mir egal, ich hatte es ja so gewollt. Und natürlich freute ich mich eigentlich, dass er mich so anziehend fand. "Ich hab dich vermisst", raunte er mir ins Ohr. "Wir haben uns nur dreißig Minuten nicht gesehen!", gab ich belustigt zurück. "Vierzig!", korrigiere er mich grinsend und ich musste lachen. "Hast du die Karten einigermaßen unauffällig zurück geben können?" "Einigermaßen", sagte er unbekümmert, ließ mich los, nahm meine Hand und ging mit mir die paar Schritte zurück zur Feuerstelle. Sein Tonfall ließ mich ernsthaft daran zweifeln, dass er versucht hatte, es möglichst unauffällig zu tun. "Sasuke, hörst du eigentlich irgendwann wieder damit auf, ständig alles stehen und liegen zu lassen, sobald Sakura auftaucht?", fragte Kiba genervt aber auch ein wenig belustigt und hob den Ast auf, den Sasuke einfach hatte fallen lassen. "Nein", antwortete Sasuke schlicht und ohne die Spur eines schlechten Gewissens. "Ich setzte Prioritäten." Kiba schnaubte. "Idiot." "Ist zwar nichts Neues für dich, aber ich sag es trotzdem", hörte ich Shikamaru zu Ino sagen. "Du siehst toll aus." "Danke", sagte sie lächelnd und einigermaßen erfreut. In ihrer Stimme war nichts von dem leicht zickigen und überheblichen Tonfall zu hören, den sie sonst meistens hatte. Eigentlich war es nicht Shikamarus Art sowas auszusprechen und ich fragte mich, ob er es getan hatte, weil er wusste, dass sie so viel Wert auf ihr Äußeres legte und er ihr eine Freude hatte machen wollen, indem er es honorierte. Ich hoffte fast schon, dass aus den beiden was wurde, ich fand sie richtig süß zusammen. Da ich nach wie vor keine Lust verspürte, zu nah an Feuer heran zu kommen, setzte ich mich auf eine der baumstammartigen Holzbänke, die rund herum aufgestellt waren, möglichst weit entfernt von dem aufgeschichteten Holz. Sasuke sprach grinsend über irgendwas mit Naruto. Hinata setzte sich beschwingt neben mich. "Alles gut mit euch?", fragte sie mit einem amüsierten Kopfnicken in Richtung Sasuke. "Plötzlich ist er ja hervorragend gelaunt", fügte sie amüsiert hinzu und ich grinste etwas verlegen. "Ja, alles super!", sagte ich. "Alle Probleme sind ausgeräumt." Hinata lachte. "Und Sasuke fühlt sich wieder entspannt, was?", fragte sie belustigt und in einem Ton, der mir ganz deutlich sagte, dass ihr völlig klar war, was wir getrieben hatten, als wir verschunden waren. "Hmm", sagte ich verlegen und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. Sie kicherte. "Und, wie läuft es bei dir und Naruto?", fragte ich mit einem fiesen Lächeln, was sie sofort zum Verstummen brachte. "Gut!", sagte sie. Ein bisschen zu schnell für meinen Geschmack. Ich rutschte ein klein wenig näher an sie heran. "Willst du drüber reden?" Sie lächelte. "Naja, es ist nicht wirklich ein Problem." "Aber?", fragte ich. Sie seufzte. "Geht es um das Sex Thema?", fragte ich behutsam und sie nickte verlegen. "Wir könnten ein bisschen am Ufer spazieren und reden", schlug ich vor. "Vielleicht hilft es, vielleicht nicht. Aber einen Versuch ist es bestimmt wert." "Jaa, warum nicht!", sagte sie und stand auf. "Wo willst du hin?", rief Sasuke mir sofort zu, bevor ich zwei Schritte gemacht hatte, obwohl er mich vorher überhaupt nicht beachtet zu haben schien. Das sorgte dafür, dass sich natürlich gleich wieder deutlich mehr Aufmerksamkeit als nötig auf uns richtete und wir neugierig beobachtet wurden. Wie Tenten vorausgesagt hatte, waren tatsächlich noch mehr unserer Mitschüler zur Feuerstelle gekommen. Aber wenn er sowas unbedingt vor Publikum austragen wollte, konnte er das haben. Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. "Ich weiß, du hättest es lieber, dass ich brav hier sitzte und dich dabei bewundere, wie du herumstolzierst aber leider geht es eben nicht immer nur um dich, Sasuke Uchiha", gab ich laut zurück, in einem charmanten Tonfall und mit einem Lächeln. Kiba, Shikamaru und Naruto lachten. Sasuke grinste. "Pass auf, was du sagst Prinzessin!", sagte er ein wenig bedrohlich aber nicht so, dass man ihm abkaufen konnte, dass er es ernst meinte. Ich wedelte bloß desinteressiert mit der Hand, um ihm zu zeigen, dass ich ihn absolut nicht ernst nahm und wandte mich ab. "Wir gehen spazieren!", sagte ich über die Schulter. "Ich werde deine Rücklehr sehnsüchtig erwarten, Hinata!", rief Naruto und sie errötete leicht und wandte sich ebenfalls rasch ab. "Sie sind solche Idioten!", flüsterte sie. "Warum sind sie immer so laut?" "Keine Ahnung!", sagte ich lachend, während wir durch den Durchgang in den Bäumen traten, der zur Treppe führte. "Zu viel Testosteron oder so!" "Aber immerhin meint Sasuke das nicht mehr so ernst, seit das mit Neji geklärt ist, oder?", kicherte Hinata. "Ja!", sagte ich erleichtert. Das hatte ich auch schon gedacht. Unten an der Treppe wandten wir uns nach links, um dem Teil des Strandes auszuweichen, wo der Sand und die Liegestühle waren. Dort brannten Fackeln und trotz der Dunkelheit waren immer noch einige Leute dort. Auf der anderen Seite war niemand und wir hatten unsere Ruhe. Ich schwieg eine Weile, wärend wir gingen, weil ich Hinata nicht zu einem Gespräch drängen wollte. Doch schließlich fing sie von sich aus an. "Also es gibt im Grunde nichts Neues. Ich habe dir ja schon erzählt, dass ich mir Gedanken mache, weil ich noch keine Erfahrung habe und Naruto schon. Also mit Sex und allem was dazugehört. Und ich glaube er würde gerne langsam einen Schritt weiter gehen aber ich frage mich die ganze Zeit, ob ich was falsch machen würde und er mich dann mit anderen vergleicht. Ich weiß, das ist albern aber ich fühle mich so blöd und als ob ich es total verpasst hätte, Erfahrungen zu machen." "Würdest du denn von dir aus weiter gehen wollen?", fragte ich. "Ja, wahrscheinlich schon. Wenn ich diese Unsicherheiten nicht hätte", antwortete sie nachdenklich. "Das ist doch schonmal gut!", sagte ich zufrieden. "Dann würde ich dir tatsächlich raten, Naruto einfach von deinen Gefühlen zu erzählen." "Hmm", sagte sie und stubste mit dem Fuß einen großen runden Stein weg. "Das hab ich auch schon überlegt." "Ich glaube nicht, dass es schaden kann!", sagte ich aufmunternd. "Und vielleicht kann er dir deine Sorgen ja einfach nehmen. Wenn er weiter auf Abenteuer aus gewesen wäre, wäre er nicht mit dir zusammen. Ihm wird schon klar gewesen sein, dass du nicht allzu viel Erfahrung hast und du das mit ihm zusammen entdecken wirst. Vielleicht gefällt ihm das ja sogar." Sie lachte verlegen und sah etwas weniger niedergeschlagen aus. "Jaa, du hast wahrscheinlich wirklich recht. Vielleicht spreche ich es bei Gelegenheit einfach mal an." "Gut!", sagte ich zufrieden. "Warum bist du dir eigentlich immer in allem so sicher, Sakura?", fragte sie seufzend aber mit einem Lachen. "Du weißt immer alles und kriegst alles hin!" "Absolut nicht!", protestierte ich lachend. "Es ist immer sehr viel leichter, anderen gute Ratschläge zu geben, als es dann selbst hinzubekommen! Und außerdem, hast du eine Ahnung, wie dankbar ich dir bin, dass du so unglaublich toll warst, als ich meinen Zusammenbruch hatte? Und überhaupt! Du bist einfach die beste Freundin, die man sich wünschen kann!" Sie kicherte. "Du auch!" Wir gingen noch ein paar Meter weiter in die Richtung bevor wir umdrehten und Hinata erzählte mir von ihrem Nachmittag mit Ino, Karin und Tenten am Strand. Wir waren uns beide einig, dass wir uns darüber freuten, dass wir uns langsam aber sicher mit den Dreien anfreundeten. Als wir beinahe wieder bei der Treppe angekommen waren, trafen wir auf Neji. Er war allein. Er stand am Ufer und schaute über den dunklen See hinweg in der Ferne. Ich fand, dass er schrecklich einsam aussah. "Sollen wir hingehen und kurz mit ihm reden?", fragte ich Hinata. Sie vereengte die Augen und schüttelte den Kopf. "Tut mir Leid Sakura. Neji hat mir mein Leben manchmal echt zur Hölle gemacht. Bevor er mir nicht beweist, dass er wirklich vor hat sich zu ändern, bin ich dafür absolut nicht bereit." "Das verstehe ich!", sagte ich gut gelaunt. "Ich gehe trotzdem kurz hin. Geh doch einfach schon hoch, ich komme in zwei Minuten nach, okay?" Sie musterte Neji skeptisch. Er hatte uns scheinbar noch nicht bemerkt. "Bist du sicher?", fragte Hinata. "Ja." "Okay, du wirst schon wissen, was du tust!", sagte sie schulterzuckend. "Dann bis gleich!" Damit drehte sie sich um und ging auf die Treppe zu und ich ging in Nejis Richtung. Er bemerkte mich, als ich noch etwa fünf Meter entfernt war und drehte sich um. "Hallo!", sagte ich lächelnd. "Hallo", antwortete er ein wenig vorsichtig, nachdem er einen Moment geschwiegen hatte. Seine Miene verriet nicht, was er dachte. "Ist es in Ordnung, wenn ich mich kurz zu dir stelle?", fragte ich. Er musterte mich nur und antwortete nicht. Also stellte ich mich einfach einen Meter entfernt neben ihn und sah über den dunklen See in die Nacht. "Warum?", fragte er und er klang etwas irritiert. Ich sah ihn nicht an und zuckte mit den Schultern. "Nur so." "Sasuke würde das gar nicht gefallen", sagte er nüchtern. "Wahrscheinlich nicht", antwortete ich, immer noch ohne ihn anzusehen. "Aber es ist nicht an Sasuke zu entscheiden, was ich tun darf und was nicht. Mach dir darüber keine Gedanken. Mit Sasuke komme ich zurecht. Und ich glaube nicht, dass er darauf aus ist, sich mit dir zu streiten." Wir schwiegen beide eine Weile. Dann fragte Neji: "Bist du wirklich okay? Ich meine, wegen dem, was ich getan habe?" Ich sah ihn nun doch an und lächelte. "Ja", sagte ich. "Für mich gibt es zwischen uns kein Problem. Von mir aus können wir Freunde sein. Das sagte ich bereits." Er sah mich an, als könnte er das nicht glauben. "Und wie geht es dir?", fragte ich. Er schwieg lange und sah aus, als versuchte er herauszufinden, ob ich diese Frage wirklich ernst meinte. Dann entschied er sich doch zu antworten. "Nicht so toll. Ich habe ein schlechtes Gewissen und würde einiges, was ich getan habe, gerne ungeschehen machen. Aber das geht nicht." Er lachte bitter. "Ich wüsste nicht mal, wo ich anfangen sollte." "Du könntest dich entschuldigen", schlug ich vor. "Zum Beispiel bei Hinata. Sie hatte es sicher nicht leicht mit dir. Und bei Shino, Gaara und Kankuro. Du hast sie in eine ziemlich blöde Lage gebracht, als ich bei euch geklopft habe." Er schwieg und sah mich nachdenklich an. "Ich glaube nicht, dass du damit etwas verlieren würdest", sagte ich sanft. "Du hast es auch bei Sasuke und mir geschafft, dich zu entschuldigen und zwar auf eine Art, die Größe und Stärke bewiesen haben. Du warst dabei sogar ziemlich cool. Und vielleicht würdest du dich danach ein klein wenig besser fühlen. Du kannst es dir ja mal überlegen." Damit wandte ich mich um und ging. "Sakura!" Ich drehte mich nochmal um. "Danke", sagte Neji leise. "Gerne!", sagte ich lächelnd. Dann ging ich auf die Treppe zu. Ich hatte beinahe damit gerechnet, also war ich nicht überrascht, dass ich oben an der Treppe Sasukes dunklen Umriss erkennen konnte. Er stand ruhig da und sah zu mir hinab. "Hi!", sagte ich lächelnd, als ich oben an kam. "Du wolltest wohl lieber mal nach dem Rechten sehen, was?" Er stand da, mit den Händen in den Hosentaschen und sah zu Neji hinab, der immer noch auf den See hinaus blickte. "Musste das sein?", fragte er säuerlich. "Ja, musste es!", sagte ich lächelnd und griff nach seiner Hand. Ich stellte mich neben ihn und sah ebenfalls hinunter. "Was habt ihr besprochen?", fragte er nach einer Weile und ich erzählte es ihm. "Hat Hinata dir gesagt, dass ich mit Neji rede?", fragte ich ihn. Er lächelte. "Nicht ganz freiwillig. Aber ich wollte wissen, wo du bist. Du weißt ja, wie ich sein kann, wenn ich was haben will." "Die Arme!", sagte ich lachend und er schnaubte belustigt. "Ihm geht es nicht gut", sagte ich leise, während ich zusah, wie Nejis Haare leicht im Wind wehten. "Kannst du ein bisschen nett zu ihm sein?" "Verlangst du da nicht ein bisschen viel von mir?", fragte er kühl und zog eine Augenbraue hoch. "Er kann froh sein, dass ich es dabei belasse. Und das tue ich nur dir zuliebe!" "Hm", sagte ich nachdenklich. "Ich kann verstehen, wenn du es nicht kannst. Aber denk nochmal drüber nach, ja? Tust du das für mich?" Ich sah ihn an und lächelte leicht. "Bitte?" Er stöhnte genervt. "Du weißt genau, wie du mich weichklopfen kannst, oder?" Ich grinste. "Okay, ich denke drüber nach!", sagte er. "Aber ich kann nichts versprechen!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)