Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 39: Glück und Unglück (Teil 1) -------------------------------------- Die anderen waren bester Laune, als wir wieder bei ihnen ankamen und so hatte ich bald schon keine Zeit oder Lust mehr in schweren Gedanken festzustecken. Wenn ich in meinem Leben eines gelernt hatte, dann dass es unendlich wichtig war, im Moment zu leben. Alles konnte so schnell vorbei sein. Darum war ich mittlerweile ganz gut darin, manche Sorgen einfach auf später zu verschieben. Und so lachte ich mit den anderen und es war leicht, weil Sasuke sich auch nichts anmerken ließ, was darauf hingedeutet hätte, dass wir mehr getan hätten, als nur einen romantischen Abendspaziergang zu unternehmen. Ich wollte unbedingt vermeiden, Hinata von all dem zu erzählen, da sie sich nur fürchterliche Sorgen machen und sich am Ende noch irgendwie verantwortlich fühlen würde, obwohl sie ja nichts damit zu tun hatte außer, dass sie eben mit Neji verwandt war. Und außerdem hatte Sasuke mir so viel von seinen Gedanken und Gefühlen anvertraut, wie er es vielleicht sogar noch nie bei jemandem getan hatte. Ich fand, ich hatte kein Recht damit leichtfertig umzugehen und etwas davon weiter zu erzählen. "Hier!", sagte Kiba und hielt Sasuke eine von den Bierflaschen hin, die er soeben von irgendjemandem organisiert hatte und nun an uns verteilte. "Vergiss es!", sagte Naruto leichthin und schnappte Kiba die Flasche weg, bevor Sasuke reagieren konnte. "Der wird erst anfangen zu trinken, sobald er sicher ist, dass Neji es auch tut." "Ach stimmt", sagte Kiba beiläufig und hielt mir eine Flasche hin. "Dann eine für unsere Schönheit!" "Danke!", sagte ich lächelnd und nahm sie entgegen. "Ich geh kurz hoch und ziehe mir was an", sagte Sasuke. Offenbar wurde es ihm in seiner Badehose jetzt doch zu kühl. Er stand von dem Liegestuhl auf, auf dessen Rand er neben mir und Shikamaru gesessen hatte. "Passt auf Sakura auf", fügte er an Kiba, Shikamaru und Naruto gewandt hinzu. Normalerweise hätte ich jetzt protestiert aber nachdem er mir eben erzählt hatte, wie unwohl und besorgt er sich in Bezug auf Neji fühlte, verkniff ich es mir fürs erste. Die Jungs schienen jedenfalls bis zu einem gewissen Grad im Bilde über seine Gedanken zu dem Thema zu sein, denn Kiba und Shikamaru reagierten nicht weiter darauf und Naruto sagte bloß: "Schon klar!" Dass sie scheinbar ebenfalls der Ansicht waren, dass Sasuke sich nicht übertrieben vorsichtig verhielt, verstärkte meine eigene Sorge nur noch ein wenig mehr. "Wieso aufpassen?", fragte Ino lachend, die gerade mit Tenten und Karin bei uns auftauchte. "Was sollte Sakura denn bitte machen?" Sasuke antwortete ihr nicht. "Vor dir weglaufen?", rief sie ihm nach, aber er ging einfach in Richtung der Treppe davon. "Der ist doch echt unglaublich!", sagte Karin und sah Sasuke kopfschüttelnd nach. Allerdings fand ich, dass es eher bewundernd und sehnsüchtig als kritisch klang. "Anyway", sagte Ino. "Wo habt ihr das Bier her?" Kiba erklärte den Dreien, dass Kankuro und Gaara wohl im nächsten Dorf heimlich eine Alkoholbestellung gemacht hatten und die heute Nachmittag geliefert worden wäre, während Kakashi ein Mittagsschläfchen gemacht hatte. "Du kannst ihnen also was abkaufen, die haben mehr als genug und wollen es unter die Leute bringen!", sagte Kiba schulterzuckend. Das hier kannst du nicht haben, das gehört Sasuke." "Gut!", sagte Ino. "Aber ich glaube so ein Schluck würde mir erstmal reichen!" Sie setzte sich zwischen mich und Shikamaru auf den Platz, von dem Sasuke gerade aufgestanden war. Shikamaru hielt ihr mit einem amüsierten Blick sein Bier hin und sie nahm es mit einem hochnäsigen "Danke!" und trank einen Schluck, bevor sie ihm die Flasche zurück gab und ich fragte mich belustigt, ob bei den beiden eigentlich irgendwas lief oder nicht. Karin und Tenten hatten offenbar ebenfalls vor, sich bei uns niederzulassen, denn Tenten setzte sich zu Kiba auf den Liegestuhl gegenüber und Karin nahm gegenüber von Hinata auf dem Boden Platz, die ebenfalls im Sand saß, neben Naruto, der auf dem Boden lag und seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt hatte. "Und, alles klar bei dir und Sasuke?", fragte Ino an mich gewandt. "Bist du diese Temari oder wie sie heißt, losgeworden? Die hat sich ja ganz schön an ihn ran geschmissen. Und so richtig was dagegen schien er auch nicht zu haben." Kiba lachte. "Welcher Mann hat schon was dagegen, wenn sich eine heiße Frau an ihn ran schmeißt? Deshalb macht er ja nicht gleich mit Sakura Schluss, oder?" "Davon redet auch keiner!", sagte Karin verächtlich. "Aber Sasuke wirkt wie ein Typ, der halt alles mit nimmt, was er so kriegen kann. Das würde er Sakura dann auch sicher nicht direkt auf die Nase binden." Tenten kicherte und Shikamaru sagte: "Ein bisschen Disziplin könnt ihr uns Männern schon zutrauen!" "Wenn du meinst...", sagte Karin überheblich. "Ich sag ja nur, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Besonders bei Sasuke, der hat sich ja bisher auch nicht gerade zurückgehalten, oder?" Mittlerweile war ich mir relativ sicher, dass Karin sich einfach nur ein bisschen wichtig machen wollte, weil sie alle Sasuke immer noch toll fanden, ob ich nun mit ihm zusammen war oder nicht. Und um sie ein wenig zu ärgern, sagte ich möglichst lässig: "Naja, wenn er mich betrügt, habe ich eben auch einmal Fremdgehen gut!" Allerdings meinte ich das nur so halb ernst. Ich wollte lieber nicht, dass es dazu kommen würde. "Wie bitte?", fragte Sasuke, der gerade wieder hinter Kiba aus der Dunkelheit aufgetaucht war. "Sakura sagt, wenn du fremd gehst, hat sie auch einmal gut!", informierte Tenten ihn sofort kichernd. Shikamaru, Ino und ich rückten ein Stück zur Seite, damit er Platz hatte sich neben mir auf die Kante des Liegestuhls zu setzen. Er tat es und winkte Kiba mit der Hand, damit er ihm sein Bier gab. Vielleicht hatte er unterwegs festgestellt, dass Neji auch trank. Kiba warf die Flasche rüber und Sasuke öffnete den Deckel an der Stuhlkante. Er nahm einen Schluck und schien es zu genießen, dass wir ihn alle mehr oder weniger gespannt ansahen, weil er noch nicht auf die Aussage von eben reagiert hatte. Dann wandte er sich mir zu und sagte überheblich: "Du kannst gerne mit anderen Männern schlafen, wenn du willst. Du musst natürlich jemanden finden, der sich das traut. Der müsste sich dann nämlich mit mir auseinandersetzen. Also mach das lieber nur mit jemandem, den du ohnehin nicht ausstehen kannst." "Du spinnst doch!", sagte ich. Naruto lachte und Kiba und Shikamaru grinsten. "Okay, jetzt reicht es mit diesem Thema, ja?", sagte ich halb amüsiert und halb verärgert. "Beschäftigt euch bitte mit euren eigenen Beziehungen!" "Ich hab ja keine!", seufzte Ino theatralisch. "Vielleicht hat Madame auch einfach ein bisschen zu hohe Ansprüche!", sagte Shikamaru amüsiert und sie schlug ihm verärgert gegen den Arm. "Dafür kriege ich jetzt dein Bier!", sagte sie schnippisch und er gab es ihr mit einem Grinsen. Zumindest so weit ich das erkennen konnte. Es war hier so dunkel, dass man alles nur so halb sah und die nächste Fackel stand ein paar Meter weit weg und erschuf faszinierende schwarze Schatten. Sasuke hatte sich eine schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt angezogen und weil es langsam etwas frischer wurde und er wie immer Wärme ausstrahlte, lehnte ich mich ein wenig gegen seinen Arm. Er neigte seinen Kopf zu meinem Ohr und murmelte: "Bist du eigentlich schon wieder einsatzbereit?" Ich schnaubte amüsiert. "Fast", sagte ich leise. "Eine Nacht wirst du dich noch gedulden müssen. Morgen wird es wieder gehen." "Hm", machte er. "Ich wüsste aber sowieso nicht so recht, wie wir das hier anstellen sollten, wir sind doch nie alleine", fügte ich hinzu. Er lachte leise. "Glaub mir, sobald ich dein okay bekomme, finde ich dafür garantiert eine Lösung!" Ich lächelte amüsiert. Er nahm das Bier in seine andere Hand und strich mir über die Innenseite meines Oberschenkels. Ich sah rasch zu den anderen aber sie sprachen alle miteinander und wahrscheinlich konnte man in der Dunkelheit ohnehin nichts richtig erkennen. "Ich habe heute noch keinen richtigen Kuss bekommen", informierte er mich leise und seine Stimme ließ mich einen Schauer fühlen und ich wünschte mir plötzlich, meine Periode wäre schon vorbei. "Doch, vorhin!", sagte ich unbekümmert. Ich wollte auf keinen Fall zugeben, wie anziehend ich ihn fand. Er war eingebildet genug. "Der zählt nur so halb", sagte er. "Also ist es für dich nur ein richtiger Kuss, wenn du dabei deine Dominanz ausleben kannst?", fragte ich belustigt. "Korrekt, Prinzessin!", sagte er grinsend und stellte seine Bierflasche neben sich ab. Dann nahm er mir meine aus der Hand und stellte sie neben seine. "Du spinnst wirkl-", setzte ich an aber er packe mit seiner Hand meinen Kiefer, drückte mein Gesicht nach oben und küsste mich. "Mund auf!", befahl er leise und weil ich ihm leider ziemlich verfallen war und es auch nichts half, mir etwas anderes vorzumachen, tat ich es einfach und gab ihm, was er wollte. "Hey, Sasuke, ich rede mit dir!", sagte Naruto laut. Sasuke ließ widerwillig meinen Kiefer los und hörte auf mich zu küssen und ich holte rasch Luft. "Ich aber nicht mit dir!", sagte Sasuke. Er legte mir einen Arm um die Schultern und ließ sich dann einfach mit mir nach hinten über den Rand des Liegestuhls in den Sand fallen. Ich schnappte nach Luft, weil ich damit absolut nicht gerechnet hatte und ich mich total erschrak. Aber er hatte meinen Kopf mit seiner anderen Hand festgehalten, sodass er nicht auf dem Boden aufschlug. Nun lagen wir mit dem Rücken im Sand, unsere Beine waren auf dem Liegestuhl und die anderen konnten uns nicht mehr sehen, außer wenn Ino oder Shikamaru sich komplett umgedreht hätten, um uns mit Absicht anzusehen. Bevor ich etwas sagen oder tun konnte, hatte er mich wieder geküsst. "Ich glaube, der ist beschäftigt", sagte Shikamaru zu Naruto und ich hörte an seiner Stimme, dass er grinste. "Scheint so", gab Naruto belustigt zurück. "Hey!", sagte Sasuke leise und streng zu mir. Offenbar war ich zu abwesend gewesen, weil ich ihnen zugehört hatte. "Ich will deine volle Aufmerksamkeit. Gib sie mir, oder ich hole sie mir!" Ich schnaubte amüsiert und küsste ihn. Ich merkte jetzt erst, wie sehr ich das wollte und wie sehr mir das seit Samstag Nacht gefehlt hatte. Trotz der Dunkelheit und des Sichtschutzes durch den Stuhl und obwohl überall um uns herum Musik und Stimmen waren und niemand uns beachtete, versuchte ich ihn daran zu hindern, mich zu sehr zu berühren. Zum einen, weil mir nach wie vor bewusst war, dass wir eben nicht vollkommen alleine waren, zum anderen, weil ich nicht wollte, dass er zu motiviert für mehr wurde und er dann frustriert war, weil er sich noch gedulden musste, bis ich dazu wieder bereit war. "Sasuke...", flüsterte ich warnend und zog seine Hand wieder unter meinem Top hervor. Er knurrte wieder unzufrieden und lehnte dann seine Stirn gegen meine. "Es ist unerträglich hier die ganze Zeit mit dir herumzulaufen und dich nicht anfassen zu können." Ich kicherte und vergaß meinen Vorsatz sein Ego nicht noch weiter zu pushen. "Glaubst du mir fällt es leicht, dich in deiner Badhose zu sehen? Das macht alle Frauen hier ganz verrückt und ich fühle mich durchaus privilegiert, dass ich diejenige bin, die deine Aufmerksamkeit bekommt." "Ich sage ja, du checkst nicht ganz wie gut du aussiehst!", sagte er belustigt. "Aber glaub mir, sobald ich dich morgen alleine erwische, gibt es für dich keine Ausreden mehr!" "Das sind keine Ausreden!", protestierte ich leise. "Ich hab dir doch gesagt, wenn ich meine Periode habe, fühle ich mich einfach nicht wohl und -" "Hmm", machte er desinteressiert und küsste mich wieder. "Kakashi kommt!", sagte Shikamaru einen Moment später warnend und klopfte auf Sasukes Bein. Es gab ein rasches Rumgeräume, bei dem alle Bierflaschen verschwanden und Sasuke und ich uns eilig wieder auf den Liegestuhl setzten. In meinem Fall allerdings eiliger, als in Sasukes. Kakashi blieb bei uns stehen und schaute uns einen nach dem anderen an und es entstand ein unangenehmes Schweigen. "Die Flaschen habe ich gesehen, Leute", sagte er schließlich genervt. "Haltet ihr mich für blöd? Und dass du mal wieder deine Finger nicht bei dir behalten kannst, habe ich auch gesehen Sasuke. Es bleibt dabei, kein Sex. Und übertreibt es mit dem Alkohol nicht." Damit wandte er sich wieder ab und ich vergrub das Gesicht in den Händen. "Oh Mann, stellt euch vor, Orochimaru wäre unser Klassenlehrer!", sagte Kiba. "Kakashi ist echt in Ordnung!" "Aber keinen Sex Sasuke, du hast es gehört!", sagte Ino streng und verkniff sich dabei das Lachen. Karin, Tenten und Kiba lachten. Sasuke schnaubte bloß verächtlich. "Aber das lässt du dir doch nicht verbieten, oder Sasuke?" Temari, immer noch in ihrem ziemlich knappen Bikini, war neben Karin aufgetaucht und musterte Sasuke mit einem herausfordernden Lächeln. "Eher nicht", erwiderte er und nahm einen Schluck Bier. "Hört bitte auf mit dem Thema", sagte ich leise, weil es mir langsam unangenehm wurde, darüber zu sprechen. Es ging zwar nur um Sasuke aber damit war ja immer irgendwie klar, dass ich ebenfalls beteiligt sein würde. Temari ging möglichst sexy um den Liegestuhl herum, auf dessen Kante wir saßen und beugte sich dann zu Sasuke herunter und legte einfach von hinten die Arme über seine Schultern. Dann flüsterte sie ihm so laut ins Ohr, dass es jeder deutlich verstehen konnte: "Ich will dir ja nicht deine Beziehung kaputt machen aber falls deine Freundin sich zu sehr ziert, hast du ja auch noch andere Optionen!" Ich starrte sie an. Wie unglaublich dreißt konnte man bitte sein? Ich saß doch direkt daneben! "Aha, danke für die Info", sagte Sasuke in nüchternem Tonfall. "Wie wäre es, wenn du ihn jetzt wieder loslassen würdest?", fragte ich verärgert. Was für eine blöde Kuh! Sie nahm ihre Arme weg und richtete sich wieder auf. "Du bist wohl ein bisschen verklemmt, was Süße?", sagte sie mit einem überlegen Lächeln zu mir und drehte sich dann einfach um und ging. Ich öffnete fassungslos den Mund. Sasuke sah Temari mit ausdrucksloser Miene nach. "Du bist nicht verklemmt!", sagte Hinata entschieden in die Stille, die Temari hinterlassen hatte. "Die spinnt doch!" "Warum kriege ich nie solche Angebote?", fragte Kiba gespielt dramatisch und brachte damit alle bis auf mich, Hinata, Ino und Sasuke zum Lachen. Hinata und ich tauschten einen skeptischen Blick aus, weil Sasuke immer noch Temari nach sah. Ino sah Sasuke an. Aber ich sah es gar nicht ein, mich jetzt lächerlich zu machen, indem ich nun versuchte, von ihm eine Versicherung zu bekommen, dass ich die Einzige für ihn war. Ich beschloss mich nicht auf dieses Niveau herab zu begeben. Dafür hatte ich dann doch zu viel Stolz. Er musste schon selbst wissen, was er tat oder nicht tat. Und gerade nach dem, was er mir vorhin bei unserem Gespräch alles gesagt hatte, würde er sowas Dummes doch niemals tun, oder? Ich hoffte bloß inständig, dass das vorhin ein Scherz gewesen war, als er mir gesagt hatte, dass ich ruhig mit anderen Männern schlafen könnte, solange ich jemanden fand, der bereit war, sich dann mit ihm auseinandersetzen. Nicht, dass er das am Ende ernst gemeint hatte und umgekehrt genauso sah. Temari schien nämlich durchaus Lust zu haben, sich mit mir auseinandersetzen. Aber wenn Sasuke glaubte, dass ich mich mit ihr anlegen würde, um einen Kampf um ihn zu gewinnen, dann täuschte er sich gewaltig. Meine Vorstellung von einer Beziehung beruhte definitiv auf Vertrauen und nicht darauf, andere potentielle Partner einzuschüchtern und sie so auf Abstand zu halten. Und das sah er sicherlich auch so. Alles andere wäre total verrückt. Aber Sasuke war manchmal ein kleines bisschen verrückt. 'Also kommt er momentan ja wahrscheinlich eh schon nicht auf seine Kosten. Ich hatte nur immer sehr den Eindruck, dass er Sex total braucht', hatte ich Inos Stimme von vorhin im Kopf und direkt danach Karin, wie sie gesagt hatte: 'Das würde er Sakura dann auch sicher nicht direkt auf die Nase binden.' Ich schob den Gedanken verärgert beiseite. Es war lächerlich, sich damit zu beschäftigen. Ich stand auf. "Wo willst du hin?", fragte Sasuke sofort. "Ich gehe kurz rein und auf Toilette!", sagte ich. Ich sah an seinem Gesicht, dass es ihm nicht gefiel und er konnte sich nicht umsehen, um Neji im Blick zu behalten, weil es zu dunkel war. Aber ich fand, dass wir jetzt auch nicht total übertreiben durften wegen Neji. Vielleicht wollte er uns einfach nur verunsichern und dafür sorgen, dass wir uns unwohl fühlten. "Okay, ich komme mi-", setzte Sasuke an aber ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, damit er nicht aufstand und schüttelte leicht den Kopf. Er sah unzufrieden aus. "Seit wann bist du eigentlich derart eifersüchtig, Sasuke?", fragte Ino, die das bei ihrer Informationslage ja nur so interpretieren konnte. "Chill mal!" "Halt dich da raus!", sagte er kalt zu ihr. "Sasuke...", sagte Shikamaru warnend, weil es ihm wohl nicht gefiel, in welchem Ton er mit Ino sprach. Aber Ino sah Sasuke nur höhnisch an. "Lass nicht schon wieder deine Laune an mir aus, das muss ich mir nicht mehr geben!", sagte sie wütend. "Seit du mir ihr zusammen bist", sie deutete auf mich, "ist mir erst richtig klar geworden, wie schlecht zu mich behandelt hast! SIE trägst du auf einmal auf Händen. Aber wir waren dir alle nie gut genug!" "Ich habe dir nie was versprochen!", sagte Sasuke verächtlich. "Du wusstest, woran du bei mir bist!" "Du hättest trotzdem mal ein bisschen nett sein können!", fauchte Ino. "Ich dachte, das wärst du gewesen, so gut, wie du es halt kannst aber offenbar wolltest du es einfach nicht! Zu Sakura kannst du nämlich richtig nett sein!" "Tss", machte Sasuke verächtlich und sah in die andere Richtung. "Ich gehe jedenfalls jetzt auf Toilette!", sagte ich in die betretene Stille, die auf diesen Gefühlsausbruch von Ino hin einsetzte. Ich dachte, dass Temaris Auftritt Ino vielleicht ebenfalls irgendwie provoziert hatte. Vielleicht hatte es sie wieder daran erinnert, dass sie nie etwas Besonderes für Sasuke gewesen war und das hatte sie in ihrem Stolz verletzt. "Ich komme mit!", sagte Karin und stand auf. "Ich auch!", fügte Ino hinzu. Sie klang immer noch wütend. "Kommst du?", fügte sie an Tenten gewandt hinzu. "Ähm, ich glaube, ich bleibe noch!", sagte Tenten. Sie schien sich neben Kiba ganz wohl zu fühlen. Ich ging schweigend neben Ino und Karin über den Strand und überlegte, ob ich mich einmischen sollte. "Ino?", fragte ich vorsichtig. "Kann ich was dazu sagen, oder willst du es nicht hören?" "Was denn?", fragte sie ein wenig gereizt aber nicht völlig unversöhnlich. Also beschloss ich, es zu riskieren. "Ich weiß zwar so gut wie nichts über dich und Sasuke aber ich bin sicher, dass er dich nicht verletzt hat, weil er dich für 'nicht gut genug' hält oder gering schätzt." "So?", fragte sie kühl. "Wie gesagt, zu dir ist er anders, ich weiß nicht, ob du das beurteilen kannst." "Mag sein", sagte ich. "Ich will sein Verhalten bestimmt nicht rechtfertigen. Nur weil es einem nicht gut geht, hat man noch lange kein Recht, es an anderen auszulassen. Aber Sasuke hat tatsächlich ein paar Dinge zu bewältigen, die schwer für ihn sind. Ich glaube, er hat es einfach nicht besser hinbekommen. Ich will nur sagen, dass du dich irrst, wenn du denkst, er hat dich schlecht behandelt, einfach weil es ihm Spaß gemacht hätte oder sowas." Ino warf mir einen vorsichtigen Blick zu. Ich glaubte ein wenig Dankbarkeit darin zu erkennen. "Diese Temari nervt mich!", sagte sie entschieden. "Du passt besser zu ihm." Ich lächelte sie an, weil das aus ihrem Mund vielleicht sowas wie ein Friedensangebot war. Und Ino lächelte tatsächlich zurück. Karin hatte die ganze Zeit geschwiegen aber nun sagte sie gut gelaunt: "Finde ich auch! Besser du als die! Lass dich von der nicht ärgern!" "Werde ich nicht!", sagte ich. Als wir alle auf der Toilette gewesen waren und wir wieder vor die Tür unseres Bungalows traten, kamen Karin und Ino leider auf die Idee, sich bei Kankuro und Gaara Alkohol besorgen zu wollen. "Ich gehe schon mal zurück!", sagte ich, weil ich mir dachte, dass Neji vielleicht auch dort sein würde und ich eine Begegnung mit ihm ja nicht unbedingt provozieren musste. "Unsinn!", sagte Karin und hakte sich bei mir ein. "Wir spendieren dir ein Getränk, wegen der Aktion mit dem Spind sind wir dir sowieso noch etwas schuldig, oder Ino?" "Genau!", sagte Ino zufrieden und griff nach meinem anderen Arm. Und weil ich froh war, dass ich mich gerade mal mit ihnen verstand und das nicht gleich wieder kaputt machen wollte, stimmte ich zu und kam mit zu dem Bungalow in dem Gaara, Kankuro, Shino und Neji wohnten. Was sollte er vor allen Leuten schon groß tun? Neji war tatsächlich da. Er und Shino saßen auf ihrer Veranda und sahen uns entgegen, als wir näher kamen. "Hi!", sagte Ino selbstsicher. "Ich habe gehört, ihr wart so geistesgegenwärtig an Alkohol zu kommen und habt genug, um uns welchen zu verkaufen?" "Ja, Gaara und Kankuro haben was, sie sind drinnen", sagte Shino und stand auf. Er ging zu Tür und hielt sie für uns auf. "Cool!", sagte Karin und Shino ging mit ihr und Ino hinein. Ich zögerte einen Moment zu lange, denn Shino schloss die Tür hinter sich. Jetzt war ich doch mit Neji alleine. Aber vielleicht war das auch eine Gelegenheit zu versuchen, mit ihm zu sprechen. Ich stieg vorsichtig die drei flachen Stufen hoch und sah ihn an. Er saß in seinem Stuhl und musterte mich ausdruckslos. "Wie geht's?", fragte ich ihn. Eigentlich eine unverbindliche, banale Frage. Aber seit dem Gespräch mit Sasuke hatte ich irgendwie Mitgefühl mit ihm und es interessierte mich wirklich, wie es ihm ging. Er zog beide Augenbrauen hoch. "Wie bitte?" Ich zuckte mit den Schultern. Er stand mit einem Ruck auf und kam rasch auf mich zu. Ich wich einen Schritt zurück. "Willst du mich verarschen?", fragte er und nun klang er nicht mehr höhnisch sondern wütend. "Nein!", sagte ich rasch. Ich war bis zur Kante der Veranda zurückgewichen und er stand so dicht vor mir, dass ich nicht ausweichen konnte. Neji griff grob in meine Haare und zog meinen Kopf zu sich heran. "Du solltest mich lieber nicht provozieren!", zischte er. "Bist du total naiv? Checkst du es wirklich nicht? Muss ich es dir erst sagen? Dann tue ich das jetzt: Ich überlege ernsthaft etwas Schlimmes mit dir anzustellen, um Sasuke fertig zu machen." Er musterte genau mein Gesicht und seine Augen hatten etwas, das mir Angst machte. Also hatte Sasuke tatsächlich recht gehabt. Trotzdem war es etwas völlig anderes, das so ins Gesicht gesagt zu bekommen. Vielleicht war Neji wirklich an einem Punkt angekommen, wo ihm jegliche Konsequenzen egal waren. Ich versuchte nicht darüber nachzudenken, was er damit genau meinen könnte und bemühte mich, meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. "Ich wollte dich nicht provozieren", sagte ich möglichst ruhig. "Ich habe wirklich wissen wollen, wie es dir geht." Sein Griff in meinen Haaren schmerzte. Er verengte die Augen. "Und wieso bitte?", zischte er und kam mir noch ein wenig näher. "Weil-", setzte ich an, ohne so recht zu wissen, wie ich das nun auf die Schnelle erklären sollte aber in diesem Moment ging die Tür wieder auf und Ino und Karin kamen lachend mit Kankuro, Gaara und Shino heraus. Sie sahen uns alle gleichzeitig und verstummten. "Was wird das denn?", fragte Ino entsetzt und ein paar Sekunden passierte gar nichts. Dann trat Neji einen Schritt zurück, zog mich dabei von der Kante weg und ließ meine Haare los. "Kümmer dich um deinen Scheiß!", sagte er zu Ino. "Nehmt sie und verschwindet!" "Du spinnst doch!", sagte Karin wütend und griff nach meiner Hand, um mich ein Stück von ihm wegzuziehen. "Gehen wir!", sagte Ino mit einem unsicheren Blick zu Neji. "Tschüss!", sagte ich zu den anderen und Karin zog mich rasch die Stufen hinunter. "Alter, du musst echt mal runterkommen", hörte ich Kankuro sagen. Es klang, als wäre er unsicher und versuchte möglichst behutsam zu Neji zu sprechen. "Deswegen wollte Sasuke, dass sie auf dich aufpassen, oder?", fragte Ino mich scharf. "Was hat er gemacht?" "Nichts!", sagte ich rasch. "Ich bin irgendwie zwischen die Fronten geraten bei den beiden. Aber das kriege ich schon in den Griff!" Sie musterten mich beide skeptisch, während wir wieder zum Strand hinunter gingen. "Bitte sagt nichts davon zu Sasuke!", sagte ich, als wir die Stufen hinunter stiegen. "Er würde sich total aufregen und ich habe Angst, dass es zwischen den beiden eskaliert." "Ich weiß nicht", sagte Ino und von ihrer Selbstsicherheit war nichts mehr zu bemerken. Aber ich schaffte es, sie zu überreden, das mir zu überlassen. Bei den anderen angekommen präsentieren Ino und Karin zufrieden die zwei Flaschen mit Schnapps, die sie erbeutet hatten und das stieß bei Kiba, Naruto und Tenten auf Begeisterung und plötzlich hatten wir auch noch ein paar Freunde aus unserer Klasse mehr dazugewonnen, die wahrscheinlich ebenfalls was abhaben wollten. "Ich hol Becher und was zum Mischen!", sagte Kiba und verschwand in der Dunkelheit. Sie hatten in der Zwischenzeit eine der Fackeln näher an uns heran gerückt, sodass wir mehr Licht hatten und ich setzte mich wieder neben Sasuke. "Ihr wart lange weg", sagte er und strich mir liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich wegen Neji aus meiner Frisur gelöst haben musste. "Ja, die beiden wollten Alkohol besorgen!", sagte ich schulterzuckend. Ich glaubte, dass Sasuke gerade genauer nachfragen wollte aber dann wurde er von Ino abgelenkt. "Tut mir Leid wegen eben, Sasuke!", sagte sie ein wenig zerknirscht. Er blickte sie an. "Mir tut es leid", sagte er nach einer kurzen Pause. "Ich weiß, ich war blöd zu dir. Aber es lag nie an dir, ich hatte ein Problem mit mir und du hast es abbekommen." "Oh", sagte sie überrascht. "Okay. Danke!" Danach gingen sie etwas freundlicher miteinander um und ich freute mich, dass wenigstens das Problem sich gelöst zu haben schien. Wegen der Sache mit Neji eben fühlte ich mich immer noch ziemlich aufgewühlt. Aber ich entschied einfach ein wenig mit den anderen zu trinken und den Abend zu genießen und irgendwann fühlte ich mich wieder gut gelaunt und ein wenig benebelt vom Alkohol. Sasuke hatte ebenfalls getrunken und mittlerweile war ich ganz gut darin, es ihm anzumerken, obwohl er versuchte sich möglichst normal zu benehmen und das auf den ersten Blick auch funktionierte. Trotzdem war er ein wenig offener und auch vorsichtiger in seinen Bewegungen. Wir hatten einen wirklich tollen Abend und als ich schließlich gegen zwei Uhr mit Sasuke Hand in Hand über den Strand auf die Treppe zu ging, weil wir beschlossen hatten, langsam schlafen zu gehen, war ich ziemlich glücklich. Wir wollten morgen gemeinsam früh aufstehen und am Seeufer Joggen gehen. Leider hielt das Glücksgefühl nicht lange an, denn als wir gerade in der Dunkelheit über den Platz auf unsere Bungalows zu gingen, liefen wir Neji und Shino über den Weg. "Ich komme gleich nach", sagte Neji zu Shino und blieb vor uns stehen, sodass wir nicht weiter gehen konnten. Shino warf Neji einen skeptischen Blick zu aber ging dann alleine weiter ohne etwas zu sagen. "Was willst du?", fragte Sasuke kalt und ließ meine Hand los. Mir schwante Übles und ich überlegte fieberhaft, wie ich Neji davon abhalten konnte zu tun, was er vermutlich im Begriff war zu tun. Leider fiel mir absolut nichts ein, was ich hätte unternehmen können. "Ich will dich bloß zu deiner Freundin beglückwünschen Sasuke!", sagte er mit einem unheilvollen Lächeln. "Ihre Haare fühlen sich wirklich toll an und ihr Gesicht ist auch von Nahem betrachtet richtig hübsch!" Sasuke starrte ihn an. Nejis Lächeln wurde breiter. "Ahh, ich hatte schon befürchtet, dass sie es dir gar nicht erzählt hat." Sasuke sah zu mir herüber und seine Augen spiegelten eine Mischung aus Wut und Verletzung und nun bereute ich es, dass ich nichts gesagt hatte und er nun auf diese Art davon erfuhr. Sasuke blickte wieder Neji an. "Was hast du getan?", fragte er voller Hass. "Sasuke, das klingt schlimmer als es war!", sagte ich rasch und griff nach seinem Arm aber er beachtete mich nicht. "Ich werde dich-", setzte Sasuke an aber Neji fiel ihm ins Wort. "Du wirst gar nichts tun. Ich sehe dir an, dass du Angst hast. Nicht vor mir aber um sie." Er deutete auf mich. "Und weil du mich nicht provozieren willst, wirst du diese Situation einfach weiter aushalten. Du kannst nichts tun. Weil dadurch alles nur schlimmer werden würde. Zur Abwechslung hast du mal nicht alles im Griff, Sasuke." Er steckte entspannt die Hände in die Hosentaschen und wandte sich ab. "Gute Nacht ihr Beiden!", sagte er über die Schulter und ging davon, während wir nur da stehen und ihm nachsehen konnten. "Genießt euer Glück, solange ihr es könnt!" Sasuke zitterte leicht vor Anspannung und Wut und weil ich glaubte, es nicht ertragen zu können und ich mich schuldig fühlte, nahm ich meine Hand von seinem Arm. Er wandte sich mir zu. "Hast du mir was zu sagen?", presste er hervor. Ich atmete aus und erzählte ihm dann leise und rasch, was vorgefallen war. "Warum bist du so leichtsinnig, nach allem, was ich dir erzählt habe?", zischte er und ich trat unwillkürlich einen Schritt zurück. "Bitte beruhige dich!", sagte ich entschieden. "Wir können in Ruhe darüber reden! Ich glaube einfach immer noch, dass ich vielleicht mit Neji sprechen und ihn zur Vernunft bringen kann! Ich wollte es wenigstens versuchen und vielleicht hätte es auch funktioniert, wenn die anderen nicht wieder aufgetaucht wären!" Sasuke lachte kurz und kalt. "Jaaa", sagte er. "Oder es wäre was ganz anderes passiert! Verstehst du nicht, wie wehrlos du bist?" "Ich bin nicht wehrlos!", sagte ich wütend und streckte die Arme aus, um ihn etwas auf Abstand zu halten. Wenn er so zornig war, schien mir das instinktiv sicherer. Er packte meine beiden Handgelenke und sagte: "Ach ja? Ich habe nicht den Eindruck, dass du dich jetzt wehren könntest!" "Hör auf!", sagte ich und versuchte erst gar nicht mich zu befreien, weil es ohnehin nicht funktionieren würde. Ich musste abwarten, bis er sich beruhigte. Ein paar Leute aus der Parallelklasse liefen an uns vorbei und blickten uns neugierig aber vor allem etwas besorgt an. "Es ist alles in Ordnung!", sagte ich rasch zu ihnen, weil sie langsamer wurden und unschlüssig schienen, ob sie sich einmischen sollten. Das letzte was ich brauchte war, dass sie nun die Lehrer holen würden oder sowas. Sasuke ließ mein rechtes Handgelenk los und ging dann entschlossen auf seinen Bungalow zu, wobei er mich am Arm hinter sich her zog und mir blieb nichts anderes übrig, als mitzukommen. Aber das war okay. Immerhin wollte ich auch kein Publikum. Er ging nicht auf die Tür zu sondern bog um die Ecke und blieb erst hinter dem Bungalow stehen. Dort waren wir von Bäumen umgeben und niemand konnte uns sehen. Es war dunkel, weil die Zweige und die schwarzen Blätter das Mondlicht ein wenig abschirmten. "Lass mich los!", sagte ich und er wandte sich mir wieder zu. "Und was wenn nicht?", fragte er gefährlich ruhig. "Was willst du dann dagegen machen, hm?" "Sasuke...", sagte ich beschwichtigend aber er achtete gar nicht darauf. "Oder dagegen?" Er griff mit der anderen Hand in meinen Nacken und küsste mich kurz. Das wollte ich nicht aber er zeigte mir deutlich, dass er stärker war. Dieses Mal war seine Dominanz kein Spiel zwischen uns. "Hör auf!", sagte ich wütend. Ich wusste, dass er mir mit Absicht Angst machen wollte. Er wollte mir zeigen, wie hilflos ich war, damit ich mich vor Neji fürchtete und alles tat, um ihm aus dem Weg zu gehen. "Und was, wenn ich nicht aufhören will? Dann kannst du gar nichts tun, nicht wahr, Sakura?" Er ließ mein Handgelenk los, schob mich an der Schulter mit dem Rücken gehen den Bungalow und küsste mich nochmal. Ich biss nach ihm aber er wich rechtzeitig zurück und lachte freudlos. "Ich könnte dir jetzt weh tun, ich könnte dir einfach den Mund zuhalten, dich in diesen Wald zerren und machen, was ich will. Und das einzige, was mich davon abhält ist, dass ich dir nicht schaden will. Aber Neji will dir schaden. Er würde es vielleicht sogar genießen. Er wird nicht aufhören, nur weil du ihn darum bittest!" Sasuke, es reicht jetzt!", sagte ich wütend. "Du musst jetzt aufhören. Du machst sonst etwas zwischen uns kaputt!" Er strich über meinen Hals. "Ach ja?", fragte er höhnisch aber er klang nicht so sicher wie sonst. "Vielleicht ist es mir ja lieber, dass du Angst vor mir und Neji hast und mich hasst, als dass du unvorsichtig bist und Neji seine Drohungen wahr macht!" "Du bist hier der derjenige von uns beiden, der Angst hat!", zischte ich wütend. "Und du verhälst dich gerade wie der letzte Arsch! Du kannst nicht klar denken, weil du so eine Angst hast, mich zu verlieren! Und du bist betrunken!" Ich wusste, dass ihn das noch wütender machen würde aber ich hatte es trotzdem sagen müssen. Darum war ich nicht überrascht, dass er ziemlich grob nach meinem Kiefer griff und mich zwang ihn anzusehen. "Versprich mir, dass du dich von ihm fernhalten wirst!", zischte er. "Versprich mir, dass du nicht mehr versuchen wirst, mit ihm zu reden!" "Nein!", sagte ich. "Das werde ich nicht versprechen!" Er starrte mich einen Moment wütend an. Dann ließ er mich los und schlug seine Faust mit so viel Kraft und Schnelligkeit neben mir in die Wand, dass etwas von der Kante des Holzbrettes absplitterte, das er getroffen hatte. Ich war zusammengezuckt aber ich erholte mich relativ schnell von meinem Schrecken, weil ich mit so einer Reaktion von ihm gerechnet hatte. "Deine Hand blutet", sagte ich sanft. "Wir sollten uns darum kümmern!" Er wich zwei Schritte zurück, griff mit seiner verletzten Hand nach meiner und ich spürte, wie etwas Blut auf meine Finger lief. Aber Sasuke ging wieder um den Bungalow herum und hinüber zu dem Eingang des Bungalows, in dem ich wohnte. "Geh schlafen!", sagte er und ließ mich vor der Tür los. "Ich fliege morgen mit dir zurück." Ich atmete frustriert und resigniert aus und zog die Schlüsselkarte aus meiner Hosentasche. Ich hatte zwar nicht vor mich zu fügen aber ich würde heute nicht mehr weiterkommen mit ihm. Er musste sich erstmal etwas beruhigen. Und vielleicht auch erstmal wieder nüchtern werden. Also öffnete ich die Tür und drehte mich nochmal um, sobald ich drinnen war. "Gute Nacht Sasuke!", sagte ich möglichst neutral. Er antwortete nicht und zog bloß die Tür zu. Es kam mir vor, als wollte er sich besser fühlen, indem er sich selbst einredete, dass mir hier drinnen nichts passieren konnte und er mich in Sicherheit gebracht hatte. Einen Moment stand ich im dunklen Flur und dann ging ich wie betäubt ins Schlafzimmer, ließ mich ohne mich umzuziehen aufs Bett fallen und zog die Decke über mich. Ich steckte den Kopf unter das Kissen und weinte stumm. Nicht, weil ich so traurig oder verzweifelt war, sondern, weil ich den Druck und die Anspannung abbauen musste. Als die anderen irgendwann leise herein kamen und kichernd, betrunken und glücklich wirkten, stellte ich mich schlafend. Lange lag ich im Dunkeln, wartete, bis ich mich wieder vollkommen nüchtern fühlte und hörte zu, wie sie eine nach der anderen einschliefen und anfingen, tief und regelmäßig zu atmen. Als ich mich schließlich in der Dunkelheit wieder aufsetzte, hatte ich entschieden, was ich tun würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)