Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 19: Beziehung --------------------- "Was war denn das eben für ein plötzlicher Abgang?", fragte Shikamaru Sasuke, als wir wieder bei den anderen ankamen. Ich hatte Sasukes Hand losgelassen, als wir in Sichtweite der anderen gekommen waren und setzte mich nun neben Hinata. "Ich war auf der Toilette", sagte ich auf ihren fragenden Blick hin. "Mich mitten im Satz einfach stehen zu lassen und kommentarlos zu gehen ist selbst für dich ne ziemlich heftige Aktion!", fuhr Shikamaru verärgert fort. Sasuke stellte sich wieder neben Shikamaru, der mit Kiba neben dem Sofa stand auf dem Naruto, Hinata und ich saßen und sagte emotionslos: "Sorry." "Ist das alles?", fragte Shikamaru verärgert. "Ja", sagte Sasuke unbeeindruckt. Kiba sah neugierig zwischen Sasuke und mir hin und her und da Shikamaru zwar faul aber nicht auf den Kopf gefallen war, bemerkte er es, obwohl er auch ziemlich angetrunken war. "Hab ich irgendwas verpasst?", fragte er und blickte in die Runde. "Läuft da was zwischen euch?", fuhr er fort und deutete auf Sasuke und mich. "Ehm", sagte ich, weil alle, Sasuke eingeschlossen, mich ansahen. Ich warf Sasuke einen schnellen Blick zu. Er stand da, die Hände in den Hosentaschen und zog leicht eine Augenbraue hoch. "Also...", sagte ich verlegen. "Schon irgendwie." Ich blickte wieder zu Sasuke und alle anderen ebenfalls, weil sie wohl auch seine Reaktion darauf sehen wollten. Er sah mich nur weiterhin an und Shikamaru sagte an Sasuke gewandt: "Ernsthaft?" Sasuke blickte ihn an. "Hast du ein Problem damit?" Shikamaru sah verdutzt aus und sagte: "Ich bin nur überrascht." Er sah die anderen an. "Wusstet ihr davon?" "Ich wusste nur, dass Sasuke darauf aus war", sagte Naruto schulterzuckend. "Ich hab sie vor ein paar Tagen zusammen zur Schule kommen sehen aber da waren sie wohl noch dabei rauszufinden, ob es was Ernsthaftes ist", sagte Kiba grinsend. "Also, wie ist da jetzt der Stand der Dinge? Seid ihr richtig zusammen oder fahrt ihr einfach nur ein bisschen aufeinander ab, weil ihr beide so attraktiv seid?" "Das reicht jetzt", sagte Sasuke, nachdem er mir einen Blick zugeworfen hatte. "Ich wüsste das eigentlich auch gerne", meldete Naruto sich zu Wort. "Jetzt lasst sie doch in Ruhe", sagte Hinata. "Offenbar haben Sakura und Sasuke noch nicht richtig darüber gesprochen." Ich empfand in diesem Moment tiefe Dankbarkeit für Hinata und lächelte sie kurz an, was sie erwiderte. Trotzdem war mir die ganze Situation irgendwie total unangenehm, es gefiel mir gar nicht, dass das plötzlich so ein Thema geworden war. "Ich hole mir noch was zu trinken!", sagte ich, weil mir nichts besseres einfiel, um abzulenken und kurz wegzukommen. Ich stand auf, schlüpfte rasch zwischen zwei Leuten hindurch, die im Weg standen und machte mich auf in Richtung Küche. Vielleicht wäre es wirklich nicht schlecht noch was zu trinken. Irgendwie war mir jetzt danach. Ich nahm wahr, dass Sasuke mir folgte aber fühlte mich schon wieder zu überfordert, um mich mit ihm zu beschäftigen, also ging ich einfach weiter. In der Küche war es fast leer aber drei Typen standen an dem Tisch mit den Getränken und mischten sich irgendwas. "Willst du auch einen?", fragte mich einer und ich nickte. Er schüttete irgendeinen Alkohol in einen Becher, mischte ihn mit Cola und hielt mir den Becher hin. Ich nahm ihn und trank einen Schluck. "Du auch?", fragte er an Sasuke gewandt, der sich gerade mit verschränkten Armen an die Anrichte lehnte und mich beobachtete. "Nein", sagte Sasuke und fixierte mich weiter. Ich stellte den Becher weg und drehte mich zu ihm um. "Was?", fragte ich. "Ich würde das übrigens auch gerne wissen", sagte er. "Was ist das mit uns für dich?" Ich blickte zur Seite. Wieso fühlte ich mich eigentlich immer so überfordert? Weil ich einfach Angst hatte, dass sich irgendwas änderte und mein momentaner Zustand des Glücklichseins wieder verschwand? Ich warf einen Blick zu den Typen neben mir, sie beobachten uns ziemlich interessiert. "Müssen wir jetzt darüber reden?", fragte ich und sah Sasuke wieder an. Sasuke sah ebenfalls zu den Jungs hinüber und sagte: "Das ist hier kein Unterhaltungsprogramm für euch." "Hä?", sagte der, der mir das Getränk gegeben hatte. "Du bist doch hier reingekommen und hast damit angefangen. Wir waren ja wohl zuerst hier." Sasuke verengte die Augen. "Aber ihr habt ja jetzt eure Getränke, also wie wäre es, wenn ihr euch wo anders hin verzieht?" "Was bist du denn für ein Arsch?", fragte ein anderer wütend. "Lass es nicht an uns aus, dass sie sich offenbar nicht sicher ist, was das mit euch ist. Wenn du immer so bist, wundert mich das gar nicht!" "Wie bitte?", sagte Sasuke leise und drohend und machte einen Schritt auf ihn zu. "Okay, stopp!", sagte ich laut. "Hör auf damit, Sasuke!" "Komm wir gehen!", sagte der Typ, der bisher nichts gesagt hatte. "Das ist doch bescheuert." Er machte einen Schritt in Richtung Tür und sein Freund folgte ihm. Der Dritte sah mich an und sagte: "Bist du sicher, dass du alleine mit ihm hier bleiben willst? Komm doch mit uns mit." Er grinste. Sasuke machte einen weiteren Schritt auf den Kerl zu und ich trat rasch zwischen sie und sagte wütend zu Sasuke: "Du sollst aufhören!" "Komm jetzt!", sagte der Typ, der schon auf dem Weg zur Tür gewesen war, zu seinem Freund und mit einem letzten wütenden Blick auf Sasuke, folgte er seinen Kumpels schließlich zur Tür. Dort drehte er sich nochmal zu mir um und grinste: "Bis später, Süße!" Dann waren sie verschwunden. Ich sah Sasuke an. "Was sollte das?", frage ich. Er steckte wieder die Hände in die Hosentaschen und musterte mich. "Was ist das mit uns für dich?", wiederholte er seine Frage, ohne auf meine einzugehen. "Naja, ich...", setzte ich an, strich meine Haare zurück und blickte dann auf meine Hände, weil das leichter war, als ihn anzusehen. Er wartete aber mein Kopf fühlte ich seltsam leer an und ich schwieg. "Bist du dir nicht sicher, ob du mich magst oder hast du bloß Angst vor irgendwas?", fragte er. "Letzteres", sagte ich leise, nachdem ich einen Moment geschwiegen hatte. Er kam einen Schritt auf mich zu, bis er dicht vor mir stand. "Sieh mich an", sagte er. Ich atmete einmal gepresst aus und sah an die Wand hinter ihm. Ich fühlte mich zu gar nichts in der Lage. Ich fühlte nur Überforderung. Und hatte Angst. Vor Einsamkeit. Davor, dass meine Illusion vom Glück einfach wieder kaputt gehen würde. "Sieh mich an", wiederholte er und ich schaffte es, mir einen Ruck zu geben und ihm ins Gesicht zu sehen. Sein Blick war sanft aber so intensiv, dass mir wieder leicht schwindelig wurde. Vielleicht lag es auch am Alkohol. "Ich will keine Affäre mit dir", sagte er deutlich. "Ich will mit dir zusammen sein." Ich fühlte, wie ein Glücksgefühl mich durchströhmte und ich wusste, dass ich jetzt etwas sagen musste. Ich wollte sogar etwas sagen. Aber mein Kopf fühlte sich immer noch leer an. "Ich will jetzt was von dir dazu hören!", teilte er mir mit. "Willst du mit mir zusammen sein?" Ich sah wieder zu Boden und sagte dann leise: "Ja." Er griff nach meinem Kiefer und zwang mich, ihn wieder anzusehen. "Sag es richtig, wenn du dir sicher bist!" Ich schob seine Hand weg. "Ja!", sagte ich wütend. "Ich will mir dir zusammen sein." Kurz konnte ich Erleichterung in seinem Gesicht erkennen, dann war seine Miene wieder neutral. "War das so schwer?" "Ich habe einfach Angst, dass es nicht funktoniert mit uns und dann alles kaputt geht. Mit uns, mit den anderen und allem!", sagte ich und sah ihn leicht verzweifelt an. "Das wird nicht passieren", sagte er ruhig und entschieden. "Es wird funktionieren. Ich werde dafür sorgen, dass es funktioniert, Sakura." Ich sah ihn an und fühlte Dankbarkeit, dass er es schaffte, so viel Sicherheit auszustrahlen, wenn ich mich so verunsichert fühlte. Dann hatte ich das Gefühl, wieder handlungsfähig zu sein. Ich machte einen Schritt auf ihn zu, schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Ich wollte so sehr, dass er recht hatte und es mit uns funktionieren würde. Ich wollte so sehr, dass wir ein Team sein konnten, dass wir zusammen sein konnten. Sofort legte er seine Arme um mich, zog mich noch enger an sich heran und erwiderte den Kuss mit einer Intensität, die wieder ein seltsames kribbelndes Gefühl in meinem Bauch auslöste. Er fuhr mit seiner Hand durch meine Haare und ließ sie dann an meinem Hinterkopf, während er mich mit dem anderen Arm immer noch festhielt. Dann kam eine Gruppe Leute in die Küche und ich unterbrach den Kuss und drückte gegen seine Schultern. Er ließ mich etwas widerwillig los. Ich hatte für einen kurzen Moment völlig vergessen, dass wir nicht alleine waren. Ich warf ihm einen Blick zu und lächelte verlegen. Er sah ziemlich zufrieden aus. "Hier", sagte er, nahm den Becher mit meinem Getränk von der Anrichte und gab ihn mir. Dann nahm er meine Hand und zog mich hinter sich her, aus der Küche und zurück zu den anderen. Während ich hinter ihm her lief und seine Hand hielt, hatte ich das Gefühl mich jetzt bereit dafür zu fühlen. Zumindest einigermaßen. Als wir wieder bei den anderen ankamen und Sasuke immer noch meine Hand hielt, sahen sie uns alle interessiert an. "Das habt ihr jetzt aber schnell geklärt!", sagte Kiba mit einem Blick auf unsere Hände. Shikamaru schnaubte amüsiert und skeptisch zugleich und Naruto sagte: "War ja klar, dass du wieder alles kriegst, was du willst, du Mistkerl." Aber es klang nach einem Scherz und er grinste. Sasuke sah nach wie vor ziemlich selbstzufrieden aus. Hinata suchte meinen Blick und als ich sie verlegen anlächelte, strahlte sie zurück. "Ich hoffe, du verbockst das nicht", sagte Shikamaru zu Sasuke. "Hab ich nicht vor", sagte er. "Also darauf muss ich jetzt erstmal eine rauchen!", sagte Shikamaru. "Kommt jemand mit raus?" "Ich", sagte Sasuke und ließ meine Hand los. Vielleicht weil er auch rauchen wollte, oder weil er wollte, dass Shikamaru wieder besänftigt war. "Lasst Sakura nicht alleine rumlaufen", sagte er zu Naruto und Kiba. "Die kommt hier keine zwei Meter weit, ohne angeflirtet zu werden." Naruto und Kiba grinsten aber ich warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. "Vergiss es!", sagte ich und wich ihm aus, als er versuchte mich zu küssen. Ich musste ihn für sein Gehabe ja nicht noch belohnen. "Bis später, Prinzessin!", raunte er mir ins Ohr und dann zog er mit Shikamaru ab. "Worauf habe ich mich da eingelassen...", sagte ich und Naruto und Kiba fingen an zu lachen. "Ich muss auch auf Toilette!", sagte Hinata und stand auf. "Ich zeig dir wo das Bad ist!", sagte ich gut gelaunt. "Und ihr bleibt hier!", sagte ich, da Kiba und Naruto einen Blick tauschten. "Wir lassen uns nicht von Sasuke herumkommandieren!" "Recht hat sie!", sagte Kiba und verschränkte die Arme hinter dem Kopf und setzte sich gemütlich auf der Couch zurecht. Naruto grinste. "Wie findest du den Abend?", fragte ich Hinata, als sie wieder aus dem Bad gekommen war und wir uns auf die Treppenstufen im Flur gesetzt hatten, um etwas zu zweit zu sein. "Ziemlich gut!", sagte sie. "Ich würde sagen, es läuft für uns beide super, ich habe nämlich eine Art Date mit Naruto." "Was?", fragte ich neugierig. "Erzähl!" Sie lachte. "Naja, wir haben geredet, über irgendwas, dann kamen wir auf Essen, dann auf Nudelsuppe und er meinte er habe schon wieder extrem Lust drauf. Und ich meinte, wir könnten ja alle morgen Ramen essen gehen. Er meinte aber wir könnten ja auch mal was zu zweit machen, als tun wir das nun morgen." "Bist du aufgeregt?", fragte ich begeistert. "Ja und nein!", sagte sie. "Ich mache mir keine Sorgen und bin sicher es wird einfach gut aber ein bisschen aufgeregt bin ich trotzdem!" "Das klingt nach der richtigen Mischung!", sagte ich lachend. "Hey, ich muss da mal durch!", sagte ein Mädchen, das extrem betrunken wirkte und wir rutschten schnell ein Stück zur Seite, damit sie die Treppe hochgehen konnte. Ich sah auf mein Smartphone, um auf die Uhr zu schauen. Es war fünf nach drei. Ich hatte das Alkohol Cola Gemisch zusammen mit Hinata leer getrunken und hatte nun genug. Dann konnte das Betrunkenheitsgefühl bis zum Schlafen wieder abflauen. Hinata war gerade mit ihrem Smartphone zu Gange und ich legte müde die Arme auf meine Knie und die Stirn darauf. "Hey", hörte ich Sasukes Stimme. Als ich auf sah, stand Sasuke mit Shikamaru neben der Treppe. Sie hatten noch ihre Jacken an und waren wohl eben erst von draußen wieder reingekommen. "Müde?", fragte Sasuke mich. Er wirkte vollkommen nüchtern. Entweder war er es schon wieder oder er konnte sich wirklich extrem gut zusammenreißen. "Ja, ein bisschen", sagte ich und stand auf, um die zwei Stufen zu ihm runter zu kommen. Hinata folgte mir und sagte, sie würde wieder zu den anderen gehen. Shikamaru ging ihr hinterher. "Ist er wieder besänftigt?", fragte ich und sah ihnen nach. "Draußen um die Ecke war ein Automat, ich hab ihm neue Zigaretten gekauft", sagte Sasuke grinsend. "Außerdem verspricht er sich Fortschritte bei Ino, weil ich jetzt nicht mehr zu haben bin." Ich lachte. "Dann hast du ja nochmal Glück gehabt." Ich unterdrückte ein Gähnen. "Sollen wir gehen?", fragte Sasuke und strich mir eine Haarsträhne nach hinten. "Wie du willst", sagte ich. "Ich muss nicht mehr bleiben." "Dann gehen wir", sagte er. "Ich bin auch müde." Also holten wir meinen Mantel bei der Gaderobe und gingen dann zu den anderen, um uns zu verabschieden. "Jemand aus meinem Team hat sich über so einen schwarzhaarigen Mistkerl beschwert!", begrüßte uns Naruto halb ärgerlich und halb lachend. "Weißt du da irgendwas drüber, Sasuke?" "Kann sein", sagte Sasuke gleichgültig. "Sakura und ich machen uns auf den Nachhauseweg." "Jo, macht mal, wir bleiben noch kurz, oder?", fragte Kiba in die Runde. "Ja, vielleicht noch ne halbe Stunde oder so!", sagte Naruto. "Dann bis morgen oder Montag!" Ich umarmte Hinata, Naruto, Kiba und Shikamaru zum Abschied und dann gingen wir Richtung Haustür. Langsam wurde es auch schon etwas leerer. Die Kühle draußen ließ meinen Kopf sofort deutlich klarer werden. In der Einfahrt standen ein paar Leute herum und lachten über irgendwas. "Ich hab per App ein Taxi gerufen", sagte Sasuke und steckte sein Smartphone wieder in seine Jacke. "Ist in 3 Minuten da." "Oh super!", sagte ich und klappte den Mantelkragen hoch, weil der Wind sich ein bisschen eisig anfühlte. "Komm her", sagte Sasuke, legte den Arm um meine Schultern und zog mich an sich. So war es tatsächlich etwas wärmer. Ich lehnte den Kopf gegen seine Schulter und dachte daran, wie schön es war heute nicht nach Hause zu kommen und alleine in meinem stillen, dunklen, kleinen Appartment zu sein. Es tat so gut hier mit ihm zu stehen, seine Wärme zu spüren und zu wissen, dass ich bis morgen in seiner Nähe sein konnte. "Da ist unser Taxi", sagte Sasuke und ich schreckte aus meinen Gedanken. Er ließ mich los, ging darauf zu, öffnete die Tür und sprach kurz mit dem Fahrer, vermutlich um zu sehen, ob das Taxi wirklich für uns war. Offenbar war dem so, denn Sasuke schloss die Tür vorne wieder und hielt mir die hintere auf, sodass ich einsteigen konnte. "Hallo", sagte ich freundlich zu dem Fahrer, der mich ebenfalls höflich begrüßte. Sasuke setzte sich neben mich auf die Rückbank. "Die Ziel Addresse aus der App stimmt?", fragte der Fahrer und deutete auf sein Navi. "Ja, genau", sagte Sasuke, nachdem er sich kurz vorgebeugt hatte, um es zu überprüfen. "Alles klar, dann los", sagte der Mann und fuhr auf die Straße. "Hatten Sie einen netten Abend?", fragte er und blickte uns im Rückspiegel an. "Sie waren bestimmt auf einer Party, nicht wahr?" "Ja, war ganz nett!", sagte Sasuke. "Wie war ihr Abend? War viel los?" Ich beobachtete Sasuke und wie die vorbeihuschenden bunten Lichter der Ampeln und Autos sein Gesicht und seine Haare beleuchteten. Irgendwie fand ich es angenehm, dass er sich ein wenig mit dem Taxifahrer unterhielt, damit hätte ich gar nicht gerechnet. Ich war mir meiner privilegierten Situation momentan sehr bewusst, ich konnte hier einfach in Ruhe im Warmen sitzen und müde sein und Sasuke regelte alles und es gab nichtmal ein unangenehmes Schweigen. "Klingt tatsächlich total verrückt", kommentierte Sasuke die Erzählung des Taxifahrers von einem seltsamen Fahrgast, den der Mann heute gehabt hatte. "Ja, da sind mir zwei höfliche junge Leute wie Sie beide wirklich lieber!", sagte der Mann lachend. "So, da wären wir, richtig?", setzte er hinzu und hielt am Straßenrand vor dem Tor zu der Villa der Uchihas. "Mannomann, hier wohnen Sie?" Ich lachte und sagte. "Nur er, ich lebe in einer winzigen Wohnung und und bin auch immer wieder beeindruckt. " "Ja, wirklich beeindruckend!", sagte der Taxifahrer. "Naja jedenfalls, das macht 22 Euro bitte." Sasuke hielt ihm einen 50 Euro Schein hin. "Stimmt so", sagte er und stieg aus, bevor der Mann richtig darauf reagieren konnte. "Vielen Dank!", sagte ich und stieg ebenfalls aus. Als der Taxifahrer wegfuhr, sah er richtig gut gelaunt aus. "30 EUR Trinkgeld?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Der Mann schien nen harten Tag gehabt zu haben und war ganz nett", sagte Sasuke schulterzuckend. Er sah mich zufrieden an. "Außerdem habe ich heute gute Laune." Ich lächelte. Sasuke öffnete das Tor und hielt es für mich auf. Auf dem Weg die Einfahrt hinauf zur Haustür fragte ich: "Meinst du echt, dass deine Eltern nicht mitkriegen, dass ich bei dir übernachte?" "Wahrscheinlich nicht", sagte er. "Die sind meistens mit sich beschäftigt und lassen mich in Ruhe. Aber wir sollten ein bisschen leise sein." "Hatte ich vor", flüsterte ich und gab mir Mühe kein Geräusch zu machen, als ich den Flur betrat. Ich zog meine Schuhe aus und nahm sie in die Hand, um sie mit in Sasukes Zimmer zu nehmen. "Ich hole noch eine Flasche Wasser", sagte er leise und verschwand in der Küche. Als er zurück kam, nickte er in Richtung Treppe und ich folgte ihm hinauf und in den Seitenflügel, in dem sein Zimmer lag. In seinem Zimmer angekommen fühlte ich mich etwas sicherer und weniger wie ein Eindringling. Ich stellte meine Schuhe neben seiner Tür ab, legte meinen Mantel und meine Tasche auf einen Sessel und drehte mich zu ihm um. Sasuke hatte in der Zwischenzeit die Tür geschlossen und den Schlüssel im Schloss umgedreht. Das bewirkte jedoch nicht, dass ich mich eingesperrt fühlte sondern nur, dass ich mich noch wohler fühlte, weil niemand hereinkommen konnte. Irgendwie war ich nämlich sicher, dass es Sasukes Eltern nicht sonderlich gefallen würde, mich hier zu finden. Er schmiss seine Jacke ebenfalls auf den Sessel, ging auf mich zu, nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich. Einen Moment gab ich mich ihm hin, dann zog ich mich los. "Nur übernachten war abgemacht." "Ich weiß, keine Sorge!", sagte er und gab mir trotzdem noch einen Kuss. "Ich wollte bloß kurz genießen, dass ich dich hier habe und du mir ausgeliefert bist." Ich schnaubte amüsiert und schob ihn ein Stück weg von mir. Er ließ es zu und sagte dann: "Willst du zuerst ins Bad?" "Ja, danke." "Ich suche dir was zum Anziehen!", sagte er und ging zu seinem Schrank. Als er schließlich auch im Bad fertig war und wieder in sein Zimmer kam, saß ich auf dem Teppich vor seinem Fenster, das bis zum Boden reichte und betrachtete den Garten im Mondschein. "Das sieht so herrlich friedlich aus", sagte ich leise. Er kam zu mir herüber, hockte dich neben mich und schaute auch nach draußen. Dann musterte er mich. "Und du siehst selbst in diesen zu großen Klamotten unglaublich heiß aus", sagte er leise. "Nicht schreien", fügte er hinzu und ich schaute ihn verwirrt an. Eine Sekunde später hatte er mich schon hochgehoben und trug mich die paar Schritte zum Bett. "Hey!", sagte ich erschrocken aber er warf mich aufs Bett und bevor ich etwas tun konnte, war er über mir und küsste mich auf eine Art, die mich fast dazu brachte, meine guten Vorsätze zu vergessen. Er strich mit seinen Händen über meinen Körper und ich merkte, dass ich mich nun sofort zusammenreißen musste, weil ich es sonst nicht mehr können würde. Als er mir kurz die Gelegenheit gab Luft zu holen, sagte ich warnend: "Sasuke..." "Ich weiß!", sagte er und rollte sich zur Seite, sodass er nun neben mir auf dem Rücken lag. Er wandte mir das Gesicht zu und ich musste lächeln, weil er so glücklich aussah. Ich war es gar nicht gewohnt ihn so zu sehen, weil er meistens seine neutrale Miene aufgesetzt hatte und einfach nur überheblich wirkte. Wir bewegten beide im gleichen Moment unsere Hand, um die des anderen zu nehmen und mussten lachen. Eine Weile sahen wir einander einfach nur an. Irgendwann sagte ich: "Ich bin glücklich, dass ich hier bei dir sein kann. Es ist schön, sich nicht einsam zu fühlen. Und damit meine ich nicht, einfach nur Gesellschaft zu haben. Denn manchmal fühle ich mich auch in Gesellschaft einsam. Wenn ich bei dir bin, ist das nicht so." Er schwieg einen kurzen Moment und sagte dann: "Auch auf die Gefahr hin, dass ich mit dieser Aussage an Coolness einbüße: Ich bin genauso froh, mich mal nicht alleine zu fühlen. Manchmal ist die Stille in diesem Haus erdrückend. Und selbst wenn meine Eltern oder die Angestellten da sind, fühlt es sich nicht viel besser an." "Ich weiß", sagte ich lächelnd und verstärkte meinen Griff um seine Hand. "Danke, dass du es mir erzählst." "Ich dachte mir, dass du das verstehst", sagte er leise. "Ja", sagte ich und strich mit den Fingern meiner freien Hand ganz sachte über seinen Arm. Ich merkte plötzlich, wie unendlich müde ich war. "Ich glaube, ich kann jetzt nicht mehr wach bleiben", sagte ich leise. Er richtete sich auf, hob seine Decke an, legte sich darunter und hielt seine Arme auf, weil ich zu ihm kommen sollte. Ich kroch ebenfalls unter seine Decke und folgte der Aufforderung. Er schloss mich fest in die Arme und ich legte meine Stirn an seine Brust. Er war so herrlich warm und ich konnte mich nicht erinnern mich jemals so sicher und wohl gefühlt zu haben. "Schlaf gut, Sasuke", murmelte ich. "Du auch." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)