Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 18: Bedenken -------------------- Als der Samstag morgen anbrach, erwachte ich nach wie vor glücklich und nichtmal der stete Oktoberregen konnte meine Laune trüben. Eine Weile lag ich in meine warme Decke gewickelt da und schaute den Regentropfen zu. Der Regen fiel in feinen, regelmäßigen Strängen vom grauen Himmel und ließ es drinnen umso wohliger und behaglicher erscheinen. Nach einer Weile stand ich auf, machte mir einen heißen Kaffee und kroch damit wieder unter die noch warme Decke. Dann tastete ich nach meinem Smartphone, weil ich nachschauen wollte, ob der Regen vielleicht aufhören würde, bis ich um 14 Uhr mit Hinata zum Shoppen verabredet war. Als ich den Bildschirm entsperrte, sah ich, dass ich einige Nachrichten hatte. In der Gruppe hatte Naruto geschrieben, dass wir ab 20 Uhr jederzeit bei ihm aufkreuzen konnten. Hinata fragte nach, ob unsere Verabredung nach wie vor stand und wie mein Freitag noch gewesen war. Also bejahte ich ersteres und sagte, dass ich ihr unbedingt noch was erzählen musste, wenn wir uns sehen würden. Danach verbrachte ich gut zwei Stunden damit, alle meine Klamotten aus der Komode zu wühlen, zu sortieren und genau zu überlegen, was ich brauchte, was ich haben wollte und was ich kaufen müsste, damit ich es gut mit meinen Sachen kombinieren konnte. Als ich schließlich einen Eindruck davon gewonnen hatte, fiel mir ein, dass ich frühstücken musste und ich tat es pflichtbewusst und wünschte mir wie jedes Mal, dass ich nicht alleine essen müsste. Danach vertrieb ich mir die Zeit damit, Musik zu hören und durch die Wohnung zu tanzen, bis ich mich dazu aufraffen konnte, ein wenig für die Mathe Klausur am Montag zu lernen. Und als ich mich schließlich auf den Weg zum Bus in die Innenstadt machte, hatte der Regen tatsächlich aufgehört. Trotzdem war es kalt und ich zog den Mantel enger um mich. Der Bus war herrlich leer aber leider setzte sich dennoch ein junger Mann neben mich, der mir ständig Blicke zu warf und offenbar versuchte sich zu überwinden, mich anzusprechen. Ich schaute konzentriert aus dem Fenster, um ihn nicht dazu zu ermutigen. Zwar hatte ich Übung darin, Männer höflich abzuwimmeln aber trotzdem war es jedes Mal irgendwie unangenehm und es kam manchmal vor, dass jemand sich in seinem Stolz gekränkt fühlte und anfing aggressiv oder beleidigend zu reagieren und mich als eingebildet zu bezeichnen. Also versuchte ich, solche Situationen von vorne herein zu vermeiden oder sie zumindest möglichst behutsam zu lösen. "Entschuldigung, ich müsste hier raus", sagte ich schließlich höflich, als wir in der Innenstadt ankamen und er stand eilig auf und machte mit einer übertriebenen Verbeugung Platz. Ich lächelte ihn an und er nickte höflich. Dieses Mal hatte ich mich eindeutig umsonst gesorgt. Ich fand Hinata vor dem Café stehend, an dem wir uns verabredet hatten und sie begrüßte mich fröhlich. "Wollen wir erst die Arbeit machen und uns nachher Kaffee und Kuchen gönnen und etwas plaudern?", fragte sie und ich bejahte das erfreut. Also machten wir uns auf den Weg ins nächste Bekleidungsgeschäft und stöberten dort durch das Angebot. Mit Hinata einkaufen zu gehen, stellte sich als total angenehm heraus. Sie war ähnlich zielstrebig bei der Sache wie ich, sodass wir bald alles gefunden hatten, was wir brauchten und dann anfingen Dinge aus Spaß anzuprobieren, was uns beide sehr zum Lachen brachte, weil darunter auch Sachen waren, die wir beide nie tragen würden. Wir planten beide, was wir heute Abend tragen würden und es war wundervoll mit ihr Zeit zu verbringen und sich auf den Abend zu freuen. Ich hatte den Eindruck, sie freute sich eben so sehr Naruto wiederzusehen, wie ich mich darauf freute, Sasuke zu sehen. Nach dem vierten Geschäft war das Geld, dass ich für neue Klamotten eingeplant hatte, leer aber ich war zufrieden mit meiner Beute. Wir suchten noch eine Weile nach einer neuen Jeans für Hinata und dann war sie auch fertig. "Zumindest kann ich jetzt nicht mehr!", lachte sie. "Findest du auch, dass wir uns nun Kuchen verdient haben?" "Oh ja!", sagte ich begeistert. "Sollen wir zu dem Café zurück, vor dem wir uns getroffen haben? Da sah es doch super aus, oder?", fragte ich. "Da ist es auch super!", sagte sie. "Ich bin manchmal mit meiner Mutter da." Also machten wir uns auf den Weg und weil es schon gegen Abend ging, war es im Café auch nicht mehr ganz so voll. Wir fanden einen gemütlichen kleinen Tisch in einer Ecke und kurz darauf hatte ich einen Milchkaffee und ein Stück Obstkuchen vor mir stehen, das unglaublich lecker aussah. Draußen regnete es nun wieder aber hier drinnen war es herrlich warm. Eine Weile sprachen wir noch über unseren Nachmittag, über Leute aus der Schule und unsere neuen Sachen, doch dann fragte Hinata schließlich neugierig: "Was wolltest du mir eigentlich erzählen?" Ich lächelte verlegen und legte die Gabel weg. "Naja", sagte ich, "also ich muss wohl beichten, dass ich mich ziemlich verliebt habe." "Etwa in Sasuke?", fragte sie sofort. "Ja", sagte ich. "Und es ist auch einiges passiert seit letztem Sonntag, was ich noch nicht erzählt habe. Ich musste mich erstmal selbst an den Gedanken gewöhnen." "Was ist denn passiert?", fragte sie gespannt. Also gab ich ihr einen kurzen Bericht über die Entwicklungen der letzten Woche. "Warte!", sagte sie und sah aus, als müsste sie das jetzt erstmal verdauen. "Also seid ihr nun irgendwie zusammen?" Ich musste wieder lächeln und zuckte mit den Schultern. "Ja, so gut wie, würde ich sagen. Also ich glaube jedenfalls, dass er das will. Zumindest wenn ich seine Äußerungen richtig verstehe." "Verrückt!", sagte sie verblüfft. "Also so rein optisch passt ihr ja perfekt zusammen aber du bist so nett und er...naja...nicht." "Er kann eigentlich ziemlich nett sein, wenn er will. Und charmant und liebevoll und zuvorkommend und naja, das alles eben", sagte ich. "Das ist für mich extrem schwer vorstellbar!", sagte sie lachend. "Also natürlich glaube ich dir das aber er ist immer so kühl und unnahbar, dass das in meinem Kopf einfach nicht richtig vereinbar ist." Einen Moment sah sie nachdenklich aus, dann beeilte sie sich zu sagen: "Aber ich freue mich natürlich total für dich! Willst du denn richtig mit ihm zusammen sein?" Ich lächelte hilflos und verlegen. "Ja und nein", sagte ich. "In wiefern?", fragte sie neugierig. "Wenn ich nur ihn und mich betrachte, will ich das sehr gerne. Ich finde ihn unglaublich anziehend." "So wie fast jede andere weibliche Person auch", sagte Hinata lachend. "Ja, aber das ist nur ein Teil des Grundes", sagte ich. "Ich fühle mich einfach wohl in seiner Nähe. So seltsam sicher und entspannt, als ob alles völlig normal und selbstverständlich wäre. Und trotzdem ist es auch aufregend auf eine gute Art." "Das klingt tatsächlich schön", sagte Hinata. "Auch wenn ich immer noch vergeblich versuche, mir Sasuke in nett und einfühlsam vorzustellen." "Ich weiß", sagte ich. "Das ist auch ein Punkt, der mich verunsichert. Da er zu mir nett ist, vergesse ich meist total, dass er es nicht immer ist. Aber was mich viel mehr verunsichert ist, dass er so völlig andere Lebensumstände hat. Wenn ich darüber nachdenke, sehe ich eigentlich ein Problem nach dem anderen auf mich zukommen und es wird immer so sein, dass wir entweder etwas nicht tun oder unternehmen können, weil ich es mir nicht leisten kann oder ich dann akzeptieren muss, dass er zahlt und ich ständig das Gefühl haben würde, ihm etwas zu Schulden oder dauernd dankbar dafür sein zu müssen. Und dann frage ich mich sowieso, was es bringen soll, jetzt eine feste Beziehung anzufangen. Ich meine, in einem Jahr werden wir alle studieren gehen, zumindest wenn alles gut läuft. Sollte unsere Beziehung überhaupt so lange halten, wie soll das dann werden? Mit einer Fernbeziehung in ein Studium zu starten ist doch auch zum Scheitern verurteilt. Und seine Eltern hätten wahrscheinlich lieber eine andere Freundin für ihn, bei deren gesellschaftlicher Stellung, könnte ich mir das gut vorstellen." "Okay, warte!", sagte Hinata. "Also willst du emotional gesehen eine Beziehung mit ihm aber rational gesehen bist du eher dagegen?" "Ja, so ungefähr!", sagte ich niedergeschlagen aber erfreut, dass sie es so gut zusammengefasst hatte. "Und was das emotionale angeht habe ich auch Unsicherheiten. Ich meine, aktuell verhält er sich einfach traumhaft mir gegenüber, er macht sozusagen alles richtig und gibt sich, glaube ich, Mühe, mich glücklich zu machen. Aber was, wenn er das nicht mehr tut? Wenn er irgendwann nicht mehr so interessiert an mir ist? Wie ist er dann? Das kann ich so gar nicht einschätzen. Vielleicht ist er dann wieder kalt und unhöflich und ich muss damit umgehen. Er wird sich ja nicht ewig so um mich bemühen. Vielleicht stellt er irgendwann fest, dass ich ihn doch nicht so interessiere. Ich glaube zwar nicht mehr, dass er mir nur was vor spielt, weil er mit mir ins Bett will aber es ist ja gut möglich, dass er trotzdem ein wenig von seinem Interesse verliert, sobald er das bekommen hat." "Oje!", sagte Hinata. "Ja", sagte ich ein wenig deprimiert. "Aber ich fürchte in bin nun schon so verliebt, dass ich es alles ignorieren und mich drauf einlassen werde. Sonst werde ich die Antworten auf diese Fragen nie herausfinden." Sie lachte gut gelaunt und sagte dann immer noch schmunzelnd: "Ich fürchte auch, dass ist deine einzige Option. Du fängst schon an, jedes Mal zu lächeln, wenn du von ihm sprichst! Ich glaube für Vernunft ist es zu spät!" Sie fing wieder an zu lachen, als ich theatralisch seufzte und tätschelte mir den Rücken. Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen und musste dann auch anfangen zu lachen, weil es ansteckend war. Als wir aufhörten, fragte ich mit einem unheilverkündenden Grinsen: "So meine Liebe, wie läuft es denn nun eigentlich mit Naruto?" Das sorgte dafür, dass sie nun diejenige war, der ein verlegenes Lächeln übers Gesicht huschte. "Ich hatte ja den Eindruck, dass ihr euch diese Woche noch besser verstanden habt als sonst", sagte ich grinsend. Sie lächelte. "Ich auch! Und wir schreiben auch ziemlich viel. Ich glaube sogar, dass er sich manchmal flirtend verhält. Aber ich bin einfach nach wie vor nicht ganz sicher, ob das Wunschdenken ist." "Ich glaube nicht, dass das Wunschdenken ist", sagte ich. "Sasuke hat nämlich erwähnt, dass er glaubt, dass Naruto anfängt, dich nicht mehr nur als Freundin zu betrachten." "Was, echt?", fragte sie aufgeregt. "Was hat er noch gesagt?" Ich lächelte. "Nur genau das, mehr weiß ich auch nicht. Und eigentlich war es schon nicht ganz korrekt von mir, dir das zu sagen aber du bist eben meine beste Freundin." Sie lachte glücklich und sagte dann "Aaahh, nun bin ich aufgeregt wegen heute Abend. Was albern ist, es wird nämlich bestimmt nichts passieren aber trotzdem! Auf jeden Fall werde ich Sasuke genau beobachten, um ihn in einem netten und einfühlsamen Moment zu erleben. Das wäre sicher sehenswert!" Als ich wieder in meiner Wohnung ankam, war es schon am dunkel werden und nachdem ich mir was zu essen gemacht und meine Einkäufe ausgeräumt hatte, war es schon 20 Uhr und höchste Zeit, dass ich mich zurecht machte. Dabei kam ich jedoch nicht besonders schnell voran, weil ich mit Hinata über Videochat kommunizierte und wir herumalberten. Es war toll den ganzen Nachmittag mit ihr verbracht zu haben und dann trotzdem noch das Gefühl zu haben, dass man direkt weiter Zeit miteinander verbringen wollte. Als ich schließlich die Wohnung verließ war es schon halb 9. Es war noch kühler geworden und ich fror ein wenig in meiner feinen schwarzen Strumpfhose und meinem kurzen Rock. Gut, dass ich mich oben rum für einen Pullover entschieden hatte. Allerdings war er auch eng anliegend und ziemlich kurz, sodass er nicht besonders warm war. Ich zog ein wenig den Kopf zwischen die Schultern, um mehr Wärme von meinem Mantelkragen abzubekommen. Draußen wartete ich auf Hinata. Sie hatte mich überredet zu akzeptieren, dass sie ein Taxi bezahlen würde und sie bei mir vorbeifahren würden, um mich einzusammeln und schließlich hatte ich es dankbar angenommen. Während ich wartete, warf ich einen Blick auf mein Smartphone und sah, dass es in der Gruppe neue Nachrichten gab. Offenbar waren Kiba und Shikamaru bereits bei Naruto eingetroffen. In diesem Moment bekam ich eine Nachricht von Sasuke. "Sehen wir uns gleich bei Naruto?" Ich bemerkte, dass Hinata leider recht hatte und sich wirklich immer direkt ein Lächeln auf mein Gesicht schlich, sobald ich mich gedanklich mit Sasuke beschäftigte. "Ja!", schrieb ich. Er antwortete ein paar Sekunden später. "Wie kommst du hin?" Ich schrieb: "Hinata ist in einem Taxi auf dem Weg, um mich abzuholen." Ein paar Sekunden später kam von ihm: "Okay. Bis gleich." Ich steckte das Smartphone wieder weg. Während ich von einem Fuß auf den anderen trat, um mich warm zu halten, fragte ich mich, ob er bloß hatte kontrollieren wollen, dass ich nicht alleine im Dunkeln unterwegs war. Wenn dem wirklich so war, musste ich im Falle einer richtigen Beziehung definitiv aufpassen, dass er nicht meine ganze Autonomie untergrub mit seiner ständigen Aufpasserei. Aber ich wurde von dem Erscheinen von Hinatas Taxi von meinen Gedanken abgelenkt und lief darauf zu. Narutos Zuhause war nicht so beeindruckend, wie das von den Hyuugas oder Uchihas aber man sah auch hier sehr deutlich, dass sie viel Geld haben mussten. Vermutlich war das einfach bei allen Familien meiner Mitschüler der Fall. Da Hinata sich hier schon gut auskannte, war ich in der bequemen Lage einfach mitlaufen zu können. Sie klingelte und ein Mann der dem Aussehen nach nur Narutos Vater sein konnte, öffnete die Tür und begrüßte sie freundlich. Er schien Hinata richtig zu mögen. Danach begrüßte er auch mich und sagte uns, dass die anderen oben wären und wir einfach hochgehen sollten. Also hängten wir unsere Jacken auf und ich folgte Hinata nach oben. Aus Narutos Zimmer hörte man Lachen und Musik, sie hatten die Klingel offenbar nicht mal gehört. Hinata klopfte und als wir eintraten wurden wir von Naruto und Kiba überschwänglich begrüßt. Von Shikamaru zumindest soweit er sich eben dazu aufraffen konnte, denn er saß gerade auf der Fensterbank vor einem offenem Fester und war im Begriff sich eine Zigarette anzuzünden. Narutos Zimmer war groß und behaglich. Es gab eine Sofaecke und wir ließen uns dort nieder. "Wollt ihr was trinken?", fragte Kiba gut gelaunt, was wir bejahten und kurz darauf saßen wir mit einen Bier da und unterhielten uns zufrieden zu zweit, da die gemeinsame Zeit heute nicht dafür gesorgt hatte, dass uns der Gesprächsstoff ausging, eher im Gegenteil. Kiba und Naruto spielten gerade ein Spiel auf der Playstation und fluchten dabei ziemlich herum, was Hinata und mich ständig zum grinsen brachte. Ein paar Minuten später klopfte es und Sasuke kam herein. "Heeey!", rief Naruto und hob grüßend die Hand aber Kiba sagte wütend: "Ey, konzentrier dich mal Mann, wir sind gleich tot!" "Hallo", sagte Sasuke in den Raum, wobei sein Blick mich einen Moment länger streifte, als die anderen, dann ging er zu Shikamaru hinüber und sagte: "Gib mir eine." Shikamaru reicht ihm eine Zigarette und hielt ihm Feuer hin. Sasuke hielt seine Zigarette in die Flamme und nahm dann einen tiefen Zug. Er lehnte sich Shikamaru gegenüber an den Fensterrahmen, um den Rauch nicht ins Zimmer zu atmen. "Was ist los?", rief Naruto ihm über die Schulter zu. "Meine Eltern nerven", sagte Sasuke und schnippte etwas Asche aus dem Fenster. "Bist du ihnen nicht perfekt genug?", fragte Naruto während er mit Kiba versuchte vor einem offenbar zu starken Gegner wegzulaufen. "So in etwa", sagte Sasuke. "Vom Rauchen wird's auch nicht besser!", rief Naruto und ich staunte, dass er gleichzeitig reden und so ambitioniert auf die Knöpfe seines Controllers hämmern konnte. Sasuke schnaubte bloß und Kiba sagte lachend: "Aber vom Trinken vielleicht! Bist du selbst gefahren?" "Taxi", sagte Sasuke und Kiba lachte zufrieden. "Dann stehen dir ja alle Möglichkeiten offen!" "Jetzt macht mal das Fenster zu, es wird kalt!", sagte Naruto nach einer Minute und Sasuke und Shikamaru drückten nach ein paar Sekunden folgsam ihre Zigaretten aus und Shikamaru schloss das Fenster. Er schnappte sich ein Bier vom Sofatisch und ließ sich in einen Sessel fallen, dann schaute er skeptisch Kiba und Naruto beim Spielen zu und fing an ihre Herangehensweise zu kritisieren, was ihm einige wütende Antworten einbrachte. Sasuke kam herüber und ließ sich neben uns aufs Sofa fallen. "Wie war euer Shopping Nachmittag?", fragte er. "Erfolgreich!", sagte ich zufrieden. "Und sehr schön noch dazu!" Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Hinata Sasuke neugierig beobachtete, als könnte sie nicht ganz glauben, dass er wirklich Interesse an unseren Unternehmungen zeigte. "Was hast du heute gemacht?", fragte ich ihn. "Ich war beim Training, hab ich ein bisschen für Mathe gelernt und bin dann mit meinem Vater in die Firma gefahren", sagte er. "Erwarten deine Eltern, dass du irgendwann euer Unternehmen übernimmst?", fragte Hinata ihn vorsichtig, offenbar immer noch ein wenig verwundert über seine Kommunikationsfreudigkeit. "Ja", sagte er. "Aber das will ich auch, also ist es okay." "Verstehe", sagte Hinata. "Das mit den Erwartungshaltungen kennst du auch gut, nehme ich an?", fragte Sasuke sie. "Ich hab deinen Vater mal getroffen, als ich mit meiner Familie unterwegs war und er scheint wie meiner zu sein." "Jaa", sagte sie ein wenig frustriert. "Nur, dass du diese Erwartungen wahrscheinlich deutlich besser erfüllst, als ich." "Wollen deine Eltern denn auch, dass du euer Unternehmen irgendwann übernimmst?", fragte ich. "Du hast doch gesagt, du möchtest Medizin studieren, oder?" "Ja, will ich auch", sagte sie. "Ich bin einfach nicht der Typ für sowas. Mein Vater hätte wahrscheinlich lieber Sasuke oder Neji als Sohn." "Tja, hat er aber nicht", sagte ich. "Sein Problem, wenn er dich nicht zu schätzen weiß. Ich sehe das vielleicht ein bisschen zu vereinfacht, weil ich in eurer Lage nicht drinstecke aber ihr habt eure Eltern schließlich nicht darum gebeten, dass sie euch in diese Welt setzen. Also schuldet ihr ihnen auch nichts. Ich sage nicht, dass man seinen Eltern nicht etwas Dankbarkeit und Respekt entgegenbringen sollte aber wir haben alle nur dieses eine Leben und man sollte es so verbringen, wie man das selbst für richtig hält." "Sehe ich auch so", sagte Sasuke und Hinata nickte und schaute nachdenklich auf ihre Bierflasche. "Ja, da hast du schon recht." "Und wegen was genau warst du eben von deinen Eltern genervt?", fragte ich Sasuke. Er zuckte mit den Schultern. "Sie gehen jetzt mit Geschäftspartnern essen und wollten ihren perfekten Sohn vorführen. Dann waren sie sauer, dass ich schon was vor hatte und es nicht absagen wollte. Sie scheinen zu denken, dass ich meine Zeit verschwende, wenn ich mich mit meinen Freunden treffe." "Hey, habt ihr das gehört?", lachte Kiba laut, der offenbar beim Spielen mit einem halben Ohr zugehört hatte. "Sasuke hat gerade gesagt, dass wir seine Freunde sind! Du liebst uns also doch, gib es einfach zu." Wir lachten alle und Sasuke verzog verstimmt das Gesicht aber konnte dann doch nicht verhindern, dass er grinsen musste. Als Naruto und Kiba fertig waren mit Spielen, machte Naruto die Playstation aus, setzte sich neben Hinata und verwickelte sie in ein Gespräch und Kiba und Shikamaru fingen an, über ein anderes Spiel zu diskutieren und sahen sich dazu Videos auf Shikamarus Smartphone an. Sasuke nahm sich auch ein Bier vom Tisch, sah sich nach dem Flaschenöffner um und als er feststellte, dass dieser nicht in Reichweite war, nahm er kurzerhand eine weitere Falsche und hebelte seine damit auf. Er hielt mir seine Falsche zum anstoßen hin und sagte: "Auf dich!" Ich lächelte, stieß leicht mit meiner Flasche an seine und sah ihm zu, wie er einen Schluck trank. Wie immer sah er unglaublich umwerfend aus. Sasuke sah kurz zu den anderen hinüber aber die schenkten uns aktuell keine Beachtung. Er strich kurz beiläufig mit der Hand leicht seitlich über meinen Oberschenkel und sagte leise: "Kommst du nachher mit und schläfst bei mir?" Ich warf auch einen schnellen Blick zu den anderen hinüber aber sie waren nach wie vor abgelenkt. "Du kannst wieder was von mir zum schlafen anziehen und eine Zahnbürste hast du ja schon", sagte er leise. Ich sah ihn nachdenklich an. "Willst du das auch, wenn ich dir sage, dass nichts groß laufen wird zwischen uns?", fragte ich. "Das will ich nämlich nicht." Er schnaubte amüsiert. "Keine Angst, ich hatte nicht vor, über dich herzufallen." Ich lächelte. "Dann sehr gerne. Ich wollte bloß, dass keine falschen Erwartungen entstehen." Ich legte zögernd den Kopf schief und fragte: "Aber sind deine Eltern nicht da?" Er zuckte mit den Schultern. "Das kriegen die wahrscheinlich nicht mit und wenn doch kannst du das mir überlassen." "Okay, wie du meinst", sagte ich. Ich strich kurz unauffällig mit meinem Finger über seine Hand, mit der er das Bier hielt, weil sie direkt neben meiner war und ich gut dran kam, ohne mich bewegen und müssen. Dann ging ich rasch ein wenig auf Abstand, weil es an der Tür klopfte und Narutos Vater hereinkam. "Deine Mutter und ich gehen aus", sagte er an Naruto gewandt. "Wir sehen uns dann also morgen." "Alles klar, viel Spaß!", sagte Naruto gut gelaunt und wedelte lässig mit der Hand. Sein Vater lächelte und sagte: "Euch auch, stellt nichts an!" Dann war er wieder verschwunden. "Ich wünschte meine Eltern wären auch so entspannt!", seufzte Kiba. "Wieso, die sind doch in Ordnung", sagte Naruto. "Was meint ihr, wann sollen wir zur Party aufbrechen?" Kiba sah auf die Uhr. "Jetzt ist es kurz vor 10. Gehen wir so in einer halben Stunde." "Wie kommen wir da hin?", fragte ich. "Wir können laufen!", sagte Naruto und nahm sich noch ein Bier. "Ist zu Fuß so 15 Minuten von hier." "Perfekt!", sagte Kiba. "Hoffentlich haben deine Handballfreunde ein paar hübsche Freundinnen!" Naruto lachte. "Kann schon passieren, dass da der Männeranteil überwiegt. Wir müssen also gut auf unsere Ladies aufpassen!" Kiba grinste und Shikamaru sagte: "Also prügeln werd ich mich nicht, das ist mir zu anstrengend, sorry Mädels!" "Kein Problem!", sagte ich lachend. "Wir können schon selbst auf uns aufpassen." "Das beste wird sein, dass wir niemanden werden ertragen müssen, den wir nicht leiden können", sagte Kiba zufrieden. "Ist ja eher unwahrscheinlich, dass wir dort Neji oder Shino treffen, oder?" Naruto stimmte ihm lachend zu und ich beobachtete schmunzelnd Shikamaru, der bestimmt gerne Ino getroffen hätte. Hinata fing meinen Blick auf und ich war sicher, dass sie gerade an das gleiche gedacht hatte. Sie hatte mir nämlich im Café ihren Verdacht mitgeteilt, dass Shikamaru auf Ino stand und ich hatte ihr zugestimmt, da ich ja sogar sicher wusste, dass es so war und es nicht nur vermutete. Wir mussten lachen. Wahrscheinlich fingen wir wegen dem Bier wieder an alles lustig zu finden aber das störte uns nicht und wir beschlossen uns noch eins zu teilen, bis wir losgingen. Naruto hatte Sasuke überredet, eine Runde in irgendeinem Spiel gegen ihn anzutreten und Hinata und ich saßen im Schneidersitz auf der Couch und beobachteten amüsiert, wie Shikamaru und Kiba Naruto anfeuerten, weil sie fanden, dass es Sasuke gut tun würde, wenn er mal in irgendwas verlor. Allerdings wurde ihnen der Wunsch nicht erfüllt, weil es unentschieden endete. Naruto wirkte daraufhin trotzdem so, als hätte er gewonnen und Sasuke schaubte missbilligend, als ob ein Unentschieden für ihn nicht annehmbar wäre. Nachdem wir uns noch eine ganze Weile weiter unterhalten hatten und dann unglaublich lange gebraucht hatten, bis alle ihre Jacken angezogen hatten und nochmal auf Toilette gegangen waren, war es nun schon halb 12 bis wir schließlich unterwegs waren. Aber es schien uns allen egal zu sein, wo wir uns aufhielten, solange wir einfach zusammen waren und Spaß hatten. Hinata hakte ich bei mir ein und flüsterte: "Vielleicht kann Sasuke doch ein bisschen netter sein, als ich dachte." Ich lächelte. "Er hat gefragt, ob ich heute bei ihm übernachte", flüsterte ich. "Und ich hab ja gesagt unter der Bedingung, dass ich NUR übernachte." "Ohhh", sagte Hinata begeistert und setzte flüsternd hinzu. "Du musst mir dann bitte alles erzählen am Sonntag!" Ich kicherte. Warum machte mich Alkohol immer so kindisch? "Was gibt es hier zu tuscheln?", fragte Naruto neugierig, quetschte sich zwischen uns und legte uns jeweils einen Arm um die Schultern. "Nichts!", sagte Hinata grinsend. "Jedenfalls sind wir nun da!", sagte Naruto und deutete mit der Hand, die er auf meiner Schulter liegen hatte auf ein Haus. Da man deutlich Musik hörte und rauchende Leute vor der Haustür standen, hätte ich diesen Hinweis nicht unbedingt gebraucht. "Pass auf", sagte Sasuke an Naruto gewandt, weil er über einen Zweig auf der Straße stolperte und uns damit alle drei ins Staucheln brachte. Aber wir lachten nur, einfach weil es herrlich war sich angetrunken mit Freunden in der Nacht umherzutreiben und sich über nichts Gedanken zu machen. Als wir näher kamen, wurde Naruto offenbar direkt von zwei Leuten aus seinem Handballteam erkannt und unter lautem "Hallo" begrüßt. Er schien bei Ihnen ziemlich beliebt zu sein und einen Moment die Aufmerksamkeit zu genießen. Dann stellte er uns kurz vor und wir gingen rein. Dort wurde Naruto auch sogleich vom Gastgeber entdeckt und wir wurden dann von so vielen Leuten begrüßt, dass ich gar nicht erst versuchte, mir irgendwelche Namen zu merken. "Kennt ihr hier eigentlich jemanden?", fragte ich Kiba und Shikamaru, die gerade zufällig neben mir standen aber Kiba schüttelte den Kopf. "Zumindest nicht richtig. Mal von ner Party wie jetzt." "Auf jeden Fall ist von denen keiner bei uns auf der Schule", sagte Shikamaru. "Kommt wir besorgen uns was zu trinken!" Das taten wir auch und saßen eine Weile alle zusammen im Wohnzimmer, sprachen miteinander und führten Smalltalk mit irgendwelchen anderen Leuten. Ich fühlte mich immer angetrunkener und entschied, dass ich fürs erste aufhören sollte. Außerdem musste ich auf die Toilette und weil ich Hinata nicht aus ihrem Gespräch mit Naruto reißen wollte, um sie darüber zu informieren, schlüpfte ich geschickt zwischen ihr und Kiba hindurch, der sich mit Shikamaru und Sasuke über irgendetwas unterhielt und machte mich auf die Suche nach einem Badezimmer. Allerdings bereute ich fast sofort alleine gegangen zu sein, denn ich kam nur bis zum Flur, als ich schon angeflirtet wurde. Ich nutzte die Gelegenheit, um nach dem Weg zum Bad zu fragen. Es war wohl oben, also stieg ich eine Treppe hinauf und wurde schließlich fündig. Als ich wieder raus kam, kam ich auch nicht besonders weit, weil ich zwei ziemlich neugierigenTypen in die Arme lief, die wissen wollten, wie ich hieß und mit wem ich hier war. "Naruto hat nie erwähnt, dass er eine so hübsche Freundin hat!", sagte einer. Und ein anderer legte mir den Arm um die Taille und sagte: "Eine Schande, dass wir jetzt erst deine Bekanntschaft machen!" Ich drehte mich geschickt aus seinem Arm heraus und sagte lächelnd: "Freut mich auch euch kennenzulernen aber ich gehe nun wieder runter!" Sie protestierten enttäuscht und einer schnappte sich meine Hand und sagte im Spaß flehentlich: "Oh bitte verlass uns nicht, du wunderschöne Frau!" Ich zog ihm meine Hand weg. Sie schienen bereits ziemlich betrunken zu sein und langsam fingen sie an mich zu nerven. Ich wollte auf die Treppe zugehen aber einer von ihnen stellte sich mir in den Weg und fragte: "Hast du einen Freund?" "Ich weiß nicht, was das zur Sache tun sollte. Jedenfalls gehe ich jetzt wieder runter, gehst du bitte mal kurz zur Seite, damit ich vorbei kann?", sagte ich freundlich aber bestimmt. "Okay, wir gehen alle zusammen runter in die Küche und holen dir was zu trinken. Das geht ja nicht, dass du nichts hast!" Er schnappte sich mein Handgelenk, um mich mitzuziehen, wandte sich zur Treppe und weil ich keine Lust hatte zu stolpern, ließ ich mich mitziehen, da ich Sorge hatte, sonst die Treppe runterzufallen. So ganz sicher auf den Beinen fühlte ich mich nämlich nicht mehr und Absatzschuhe auf einer Treppe waren eh immer eine wackelige Angelegenheit. Unten wollte ich gerade meine Hand weg ziehen aber der Griff dieses Typen war ziemlich fest und sie buxierten mich einen Meter weiter durch die nächste Tür, sodass wir uns nun wirklich in der Küche befanden. Hier ließ er mich endlich los. "Was willst du trinken?", fragte mich einer von ihnen motiviert und zählte diverse Optionen auf. "Das ist nett von euch aber ich mache ne kurze Pause, ich will gerade nichts!", sagte ich. "Och komm, das ist ne Party, da kannst du nicht ohne Getränk sein!", sagte der andere. Sie schienen in ihrem betrunkenen Zustand gar nicht richtig zu bemerken, dass sie mich etwas belästigten. "Sie hat gesagt, sie will nichts", hörte ich Sasuke hinter mir kühl sagen und als ich mich umdrehte, sah ich, wie er mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnte. "Wer bist du denn?", fragte einer der beiden verärgert. "Sie kann ja wohl selbst entscheiden, was sie will!" Sasuke sah den Typen verächtlich an und sagte: "Das hat sie. Ihr hört ihr bloß nicht zu." "Alter, was willst du denn?", sagte der andere wütend. Sasuke ignorierte ihn. Er streckte mir die Hand entgegen. "Komm her." Ich fühlte mich hin und her gerissen zwischen Dankbarkeit und Ärger, weil ich damit auch alleine fertig geworden wäre aber trotzdem ging ich auf Sasuke zu. Sobald ich nah genug war, legte er mir den Arm um die Schultern und schob mich aus der Küche. "Hey, bist du ihr Freund oder was?", rief einer von ihnen uns hinterher aber weder ich noch Sasuke drehten uns nochmal um. Ich schob Sasukes Arm weg. "Danke für die Rettung", sagte ich aber ich musste mich dazu überwinden und deshalb klang es etwas unterkühlt. Er warf mir einen prüfenden Blick zu. "Was hast du erwartet, wenn du hier alleine rumläufst?" Ich sah ihn kurz ziemlich verärgert an und sagte nichts. Er packte mich an der Schulter und drehte mich zu sich herum. "Was?", fragte er leicht gereizt. Ich schob wieder seine Hand von meiner Schulter. "Wieso bin ich jetzt schuld daran?", fragte ich ärgerlich. "Bist du nicht", sagte er. "Ich sage bloß, dass das nicht anders zu erwarten war, so wie du nun mal aussiehst und bei dem Alkoholpegel hier." "Trotzdem ist es nicht so, dass irgendwas passiert wäre oder es nötig gewesen wäre, dass du mir hilfst!", sagte ich. "Die waren einfach nur betrunken und etwas aufdringlich. Ich bin es gewohnt, sowas passiert mir ständig und ich kann schon einschätzen, ob das noch eine normale Situation ist. Bei Leuten wie denen muss man einfach 5 mal höflich und deutlich sagen, dass man jetzt wieder geht und dann akzeptieren sie das auch irgendwann. Sie versuchen ein paar Mal es zu überhören aber das ist auch schon alles." Weil sich die ganze Zeit Leute im Flur an uns vorbeiquetschten und wir einander wegen der Musik kaum verstehen konnten, machte ich einen Schritt zurück in den Raum hinter mir. Er war leer. Sasuke folgte mir sofort und gab der Tür einen ziemlich harten Stoß, sodass sie zu fiel. Fast augenblicklich wurde es dunkel aber nach ein paar Sekunden reichten das Licht, das von draußen durchs Fenster fiel und der Lichtschein unter der Tür aus, um sehen zu können, weil meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. "Mir reicht das, was passiert ist, ehrlich gesagt", sagte er kühl. "Sie haben dich angefasst." "Ja, am Handgelenk!", sagte ich genervt. "Sehr dramatisch!" "Und das?", fragte er und legte mir den Arm um die Taille, wie einer der beiden es oben an der Treppe getan hatte. Sasuke hatte es offenbar gesehen. "War das für dich auch nicht dramatisch?" Ich zog mich aus seinem Griff und drückte mit der Hand gegen seine Brust, um ihn ein Stück wegzuschieben. "Nein!", sagte ich ärgerlich. "Das war übergriffig und hat mich gestört. Aber wie du dann ja wahrscheinlich auch gesehen hast, konnte ich diese Berührung schnell unterbinden. Und zwar ohne gleich aggressiv zu werden!" Er lachte bitter. "Das würde bei dir auch nicht viel bringen. Bei mir funktioniert es immerhin." "Kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ich meine eigene Art habe, mit sowas umzugehen?", fragte ich ihn wütend. "Du bist doch nur sauer, weil es dir nicht gefällt, wenn mich jemand anfasst. Nicht, weil du das wirklich für eine gefährliche Situation gehalten hast!" Er schwieg einen Moment. Dann machte er plötzlich einen Schritt auf mich zu aber ich wich zurück. Dabei stieß ich mit dem Rücken gegen die Seite eines großen Kleiderschranks, der neben der Tür stand. "Gib es zu!", sagte ich wütend und schob seine Hand weg, als er sie nach mir ausstreckte. "Vielleicht", zischte er verärgert. "Ja, vielleicht mag ich es nicht zu sehen, wie dich jemand anfasst! Ist das so schlimm?" Er streckte wieder die Hand nach meinem Gesicht aus und als ich sie wieder wegschieben wollte, packte er mit seiner anderen Hand blitzschnell mein Handgelenk, sodass ich ihn nicht aufhalten konnte. Mit seiner freien Hand strich er seitlich an meinem Hals entlang. "Hör auf!", sagte ich wütend aber er ließ bloß mein Handgelenk los und schlang seinen Arm um meine Taille. Mit einem Ruck zog er mich an sich, griff mit seiner Hand in meinen Nacken und küsste mich dann einfach. In mir waren so widerstreitende Gefühle, dass ich einen Moment gar nichts tun konnte. Mein Körper fand seine Berührung aufregend und wollte sie aber ich war auch wütend auf ihn und sein übergriffiges Verhalten. Trotzdem genoss ich es, seine Kraft und sein Verlangen zu fühlen. Aber nur für ein paar Sekunden. Dann riss ich mich zusammen und drücke mit beiden Händen so dolle ich konnte gegen seine Schultern, um ihn weg zu schieben. Das hatte absolut gar keinen Effekt. Einen kurzen Moment ignorierte er es einfach, wie um mir zu zeigen, dass ich rein gar nichts tun konnte, solange er mich festhalten wollte. Dann ließ er mich los und ließ es zu, dass ich ihn ein Stück von mir weg stieß. Und weil ich über diese blöde Machtdemonstration nun richtig sauer war, scheuerte ich ihm eine. Kurz darauf, als das Brennen auf meiner Handfläche einsetzte und mir klar wurde, dass seine Wange nun genauso brannte, tat es mir schon wieder leid. Einen Moment standen wir einfach da und sahen uns an. "Tut mir leid", hauchte ich. Er schwieg einen Moment. "Nein, mir tut es leid", sagte er schließlich. "Ich hatte es verdient." "Oh...okay", sagte ich überrascht und erfreut. "Danke." Ich senkte rasch meine Hand wieder. Er atmete einmal frustriert aus. "Ich hätte nicht so viel trinken sollen!", sagte er. "Hast du?", fragte ich verwirrt. "Du wirkst gar nicht so betrunken." "Das täuscht", sagte er. "Ich fühle mich schon ziemlich betrunken." Er schwieg kurz, dann fügte er hinzu: "Das ist natürlich keine Rechtfertigung, das ist mir bewusst." "Schon okay", sagte ich mit einem leichten Lächeln, weil mir immer noch deutlich bewusst war, dass es mir eigentlich gefallen hatte. Ich war bloß gerade zu verärgert dafür gewesen. Ich machte einen Schritt auf ihn zu. "Tut es sehr weh?", fragte ich und wollte seine Wange berühren. Meine Handfläche brannte immer noch. Aber er packte mein Handgelenk, zog meine Hand weg, bevor ich ihn berühren konnte und sagte: "Kommst du trotzdem nachher mit und schläfst bei mir?" Offenbar interessierte ihn das mehr als seine brennende Wange. "Ja", sagte ich leise und er sah erleichtert aus. "Sasuke?" "Was?" "Du tust mir weh." Ich zog leicht an meinem Arm und er ließ schnell mein Handgelenk los. Sein Griff war ziemlich fest gewesen. Einen Moment standen wir einfach nur im Dunkeln und sahen uns an. Dann musste ich plötzlich anfangen zu lachen. "Du bist total verrückt!", sagte er und musste grinsen. "Das sagt ja der Richtige!", sagte ich lachend. Dann ging die Tür auf, jemand kam herein und sagte, als er uns sah: "Oh sorry!" "Nein, schon gut!", sagte ich rasch und nahm Sasukes Hand, um ihn zur Tür mitzuziehen. "Wir haben nur geredet." Ich musste mir wieder das Lachen verkneifen, als ich daran dachte, dass das eigentlich nicht stimmte. Ich hörte wie Sasuke hinter mir amüsiert schnaubte. "Gehen wir zurück zu den anderen!", sagte ich zu ihm. "Ja." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)