Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 17: Heimlichkeiten -------------------------- Am nächsten Morgen war ich nicht so nervös wie am Tag zuvor. Lediglich freudig aufgeregt, weil ich gleich Sasuke sehen würde. Ich belächelte mich ein wenig selbst deswegen. Am Abend hatte ich noch eine Weile in glücklichen Gedanken geschwelgt und mich dann noch aufgerafft meine Hausaufgaben für heute zumindest halbherzig zu erledigen. Dann hatte Hinata angerufen und wir hatten eine Weile telefoniert. Ich war die ganze Zeit versucht gewesen, ihr von Sasuke zu erzählen aber irgendwie hatte ich immerzu den richtigen Moment verpasst und es dann doch nicht getan. Vielleicht weil ich das Gefühl hatte, dass alles noch so frisch und zerbrechlich war, dass ich es für mich behalten wollte. Ich fragte mich, ob Sasuke irgendwas zu den anderen gesagt hatte, zu Naruto vielleicht. Dass er mich mit zur Schule nehmen wollte, schien jedenfalls nicht darauf hinzudeuten, dass er sich allzu große Mühe gab, unseren Kontakt zu verheimlichen. Ob ich das wollte oder nicht, wusste ich selbst nicht so genau. Um 7 Uhr hatte Sasuke mir geschrieben: "Guten Morgen, Prinzessin. Bin um halb 8 bei dir." Also stand ich nun um Punkt halb 8 unten vor der Wohnung und fühlte mich seltsam, weil alles so neu war und ich mich fragte, wie unsere Begrüßung ausfallen würde. Wie nah waren wir uns mittlerweile? Nach gestern hatte ich das Gefühl, ihm etwas mehr verbunden zu sein, weil er es zugelassen hatte, dass ich mehr von ihm mitbekommen hatte, als das, was er den meisten anderen zeigte. Ich musste nicht lange warten, da er pünktlich erschien und vor mir am Bürgersteig hielt. Ich öffnete die Tür. "Guten Morgen", sagte ich und lächelte ihn an, als ich mich setzte. "Hallo", sagte er und musterte mich ziemlich zufrieden und ein bisschen selbstgefällig. "Was?", fragte ich lachend. "Ich genieße bloß deinen Anblick", sagte er charmant und auch ein kleines bisschen anzüglich. "Danke gleichfalls", grinste ich. Ich schnallte mich an und er fuhr los. "Wie war das Gespräch mit deinem Vater?", fragte ich. "Wie erwartet", sagte er. "Er hat mir bloß ein paar Unterlagen gegeben, die ich durchgehen soll." Er sah meinen fragenden Blick und fügte hinzu: "Er will, dass ich irgendwann die Firma übernehme und meint, je früher ich lerne, was auf mich zukommt, desto besser." "Ambitioniert!", sagte ich. "Was macht euer Unternehmen denn eigentlich genau?" "Wir entwickeln und verkaufen Informationssicherheitssysteme. Also Cybersecurity für große Unternehmen und Regierungsorganisationen." "Klingt wichtig", sagte ich. "Ist es auch", sagte Sasuke. "Es ist ziemlich spannend. Ich hab Bock drauf, also werde ich Informatik und Management studieren und mich dann an der Unternehmensführung beteiligen." "Krass", sagte ich. "Dann bist du ja schon total durchgeplant." "Weißt du schon, was du nach der Schule machen willst?", fragte er. Ich lächelte nachdenklich. "Jaa, ich würde gerne Biowissenschaften studieren und in die Forschung gehen. Ich glaube, das liegt mir. Aber es hängt natürlich davon ab, ob ich ein Stipendium bekomme, um mein Studium finanziert zu bekommen." "Ahh, daher das Interesse an unserem Teich?", fragte er grinsend. Ich lachte. "Ja schon. Ich finde es spannend zu beobachten, wie Ökosysteme funktionieren. Später würde ich natürlich hauptsächlich im Labor stehen aber ich glaube, das würde ich gerne machen. Vielleicht kann ich helfen, irgendwas sinnvolles zu erforschen." "Bestimmt", sagte Sasuke. "Es sei denn, du lenkst alle Kollegen ab, weil du in deinem Laborkittel zu heiß aussiehst." "Hey!", sagte ich vorwurfsvoll aber musste mir ein Lachen verkneifen. "War nur Spaß", sagte er und streckte die Hand aus, um mir ganz kurz und leicht über die Wange zu streichen, hielt dabei aber den Blick auf den Verkehr gerichtet. "Ich nehme es ernst und finde das klingt nach nem guten Plan. Bestimmt kriegst du das hin." "Hoffentlich", sagte ich lächelnd. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, war es schon recht voll aber Sasuke fand einen freien Platz ganz hinten. Er stellte den Motor ab, wir lösten unsere Sicherheitsgurte und dann sah er mich an. "Also Prinzessin", sagte er in geschäftsmäßigem Tonfall, "Wie sollen wir verfahren? Ist es geheim, dass wir uns treffen oder nicht?" Ich war froh, dass er es ansprach, weil ich gerade überlegt hatte, das selbst zu tun. Ich lächelte ihn vorsichtig an. "Vorerst geheim, bis wir ein bisschen genauer wissen, wo es uns hinführt?" Er betrachtete mich einen Moment. "Einverstanden", sagte er. "Ich habe einfach keine Lust auf das Gerede und würde gerne vermeiden, dass jetzt jeder dazu eine Meinung hat", sagte ich. Vor allem hatte ich keine Lust, mir wieder von Ino oder Neji oder sonst jemandem anhören zu müssen, dass Sasuke bloß ein fieses Spiel mit mir spielte, um mich ins Bett zu bekommen. Ich glaubte das zwar fast gar nicht mehr aber ich wollte das, was zwischen uns war, einfach nur genießen, ohne, dass ich mich damit beschäftigen musste, wie andere darauf reagierten. "Wie du willst", sagte er. "Mir ist es egal." Sasuke sah sich kurz um aber auf meiner Seite und hinter uns war Hecke und auf der anderen Seite konnte man nur in der Ferne Leute sehen. "Aber", sagte er, streckte seinen Arm aus und strich mit der Hand ganz sachte seitlich ein kleines Stück meinen Oberschenkel hoch, "ich finde für mein Verständnis habe ich eine kleine Belohnung verdient." Er sah mir in die Augen. "Meinst du nicht?" Sein leicht dreckiges Grinsen verursachte ein Kribbeln in meinem Bauch. "Ist das so?", fragte ich und lächelte ihn verführerisch an. Ich stützte meine beiden Hände neben seinem Bein auf dem Rand seines Sitzes ab und beugte mich zu ihm herüber, bis mein Gesicht ganz nah vor seinem war. Zufrieden sah ich für den Bruchteil einer Sekunde Überraschung in seinen Augen aufblitzen. Ich kam seinen Lippen noch etwas näher und hauchte: "Ich bin mir da nicht so sicher. Ich finde, du könntest einfach Verständnis zeigen, ohne es an eine Bedingung zu knüpfen." Er knurrte leicht und kam mir näher, um mich zu küssen aber ich wich leicht zurück. Einfach, weil es mir Spaß machte, ihn ein bisschen zu ärgern. Er packte blitzschnell mit seiner Hand meinen Kiefer. "Du solltest mich lieber nicht so provozieren", sagte er mit leiser rauer Stimme. Dann küsste er mich grob und leidenschaftlich und hielt mich dabei fest, um sicherzustellen, dass ich nicht zurückwich. Unnötigerweise, denn danach war mir überhaupt nicht. Vielmehr erwiderte ich seinen Kuss mit der gleichen Leidenschaft und verlagte mein Gewicht auf eine Hand, um ihm mit der anderen langsam und sanft über den Oberkörper zu streichen. Seine Muskulatur fühlte sich verführerisch an. Doch bevor ich weiter als bis zu seinem Bauch gekommen war, packte er mit seiner freien Hand mein Handgelenk, um mich aufzuhalten. Er gab mir einen letzten Kuss, wich dann ein kleines Stück zurück und ließ meinen Kiefer los. "Zufrieden?", fragte ich grinsend, zog ihm mein Handgelenk weg und ließ mich wieder auf meinen Sitz sinken. Er atmete einmal aus, lehnte den Kopf an seine Kopfstütze und sah mit halb geschlossenen Augen an die Decke. "Nein", sagte er. "Frustriert." "Nun", sagte ich und schenkte ihm mein liebevollstes Lächeln. "Vielleicht solltest du mich dann lieber nicht so provozieren." Er schnaubte verärgert und amüsiert zugleich. "Hast du die Hausaufgaben für Mathe gemacht?", fragte er. "Was?", sagte ich verwirrt. "Erzähl mir was davon, ich muss mich ablenken." Ich grinste. Dann erzählte ich ihm tatsächlich kurz irgendwas von den Aufgaben und sagte danach: "Aber ich glaube, wir müssen langsam reingehen, sonst bekommen wir Ärger." "Okay", sagte er und wir stiegen aus. Leider waren wir trotzdem zu spät, denn als wir in den Korridor zu unserem Klassenraum einbogen, sahen wir wie der Lehrer gerade hineinging. "Mist!", sagte ich. Er bleib vor der Tür stehen und nickte mit dem Kopf zur Tür. "Geh rein, ich komme gleich nach." "Ich kann auch...", setzte ich an. "Nein", sagte er entschieden. Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu und öffnete nach einem raschen Klopfen schnell die Tür. Der Lehrer hatte sich noch nichtmal bis zu seinem Pult bewegt und ich konnte einigermaßen unbeachtet auf meinen Platz huschen. "Huch, mit welchem Bus bist du gekommen?", fragte Hinata leise und verwirrt. "Später", murmelte ich lächelnd. Der Lehrer wies uns gerade alle an, die Hausaufgaben hervorzuholen, damit wir sie besprechen konnten, als Sasuke klopfte und hereinkam. "Sie sind zu spät, Mr. Uchiha", sagte der Lehrer. "Ist mir aufgefallen, danke!", sagte Sasuke entspannt und ging zu seinem Platz. "Kriegt der eigentlich nie Ärger?", fragte Hinata mich leise und leicht frustriert als Sasukes blöde Antwort nicht weiter kommentiert wurde. "Wahrscheinlich spendet sein Vater der Schule Geld oder sowas. Das könnte meiner ruhig auch mal machen." Der Vormittag verlief recht normal und ich genoss es wie immer die Mittagspause mit meinen Freunden zu verbringen. Weil es draußen nicht mehr so warm und in der Cafeteria zu laut gewesen war, hatten wir uns nach dem Essen in eine Ecke der Bibliothek verzogen und weil sonst kaum jemand in unserer Nähe war, mussten wir nicht mal besonders leise sein. Hinata und Naruto scherzten nach wie vor viel miteinander herum, während sie gemeinsam Hausaufgaben machten und ich glaubte zu bemerken, dass Naruto Hinata manchmal heimlich beobachtete, wenn sie gerade nicht auf ihn achtete. Shikamaru versuchte erfolglos Kiba dazu zu bringen, mit raus zu kommen, weil er rauchen wollte und Sasuke saß im einem Sessel und sah sich irgendwelche Zettel mit Tabellen an, wahrscheinlich hatte er die von seinem Vater bekommen. Ich hatte die Lektüre in der Hand, die wir für Deutsch lesen sollten und beobachtete meine Freunde lächelnd. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich zuletzt im Leben so glücklich gewesen war wie momentan. "Was machen wir eigentlich dieses Wochenende?", fragte Kiba. "Irgendwelche Partys oder Pläne?" "Nee Mann, nichts bisher!", sagte Naruto und streckte sich genüsslich auf seinem Sessel aus. Offenbar hatte er nun genug von Hausaufgaben. "Lasst aber auf jeden Fall mal irgendwas zusammen machen!", sagte Shikamaru. "Sonst komme ich um vor Langeweile." "Von mir aus gerne!", sagte Hinata. "Du hast auch Zeit, oder Sakura?" "Ja!", sagte ich. "Bis auf ein bisschen Shopping habe ich nicht wirklich was vor." "Ohh, wollen wir beide nicht vielleicht Samstag zusammen gehen?", fragte Hinata. "Ich brauche auch neue Sachen!" "Toll!", antwortete ich erfreut. "Das machen wir!" "Sasuke, komm mit raus rauchen!", sagte Shikamaru. Sasuke schnaubte und blätterte eine Seite seines Dokuments um. "Schadet dir nicht, wenn du mal eine auslässt." Shikamaru seufzte theatralisch. "Danke für den Hinweis, Mama." Sasuke machte sich weiterhin nicht die Mühe aufzusehen. "Gern geschehen." "Ist ja gut, ich komme mit", sagte Kiba und Shikamaru schaute äußerst erfreut drein. Die beiden rappelten sich auf und schlurften nach draußen. "Du hast da einen Fussel", sagte Naruto und zupfte ihn von Hinatas Schulter. "Danke", sagte sie leise und schien geschmeichelt von der Aufmerksamkeit, die er ihr entgegen brachte. Ich fing Sasukes Blick auf und wir grinsten. Als Kiba und Shikamaru zurück kamen, versuchte Naruto gerade Sasuke zu überreden, sich mit ihm zu treffen. "Heute gehe ich nach der Schule ins Training und morgen muss ich zu meinem Vater in die Firma.", sagte Sasuke. "Ich habe keine Zeit." "Dann komme ich Donnerstag nach der Schule mit zu dir!", sagte Naruto entschieden und Sasuke ergab sich schulterzuckend in sein Schicksal. "Wir haben draußen Neji getroffen und er war schon wieder absolut ekelhaft", sagte Kiba, als er sich genervt wieder hinsetzte. "Sasuke, kannst du ihm nicht heute beim Training eine reinhauen und so tun als wärst du versehentlich ausgerutscht oder sowas?" Sasuke sah immer noch nicht auf aber er grinste. "Das versuchen wir beide immer. Es klappt bloß meistens nicht, weil die Trainer nicht mehr so blöd sind, uns zusammen trainieren zu lassen." "Mist", sagte Kiba frustriert. "Ich würds ja selbst machen aber irgendwie hab ich Sorge, dass er mich dann umbringt." Naruto lachte. "Das Opfer könntest du doch eigentlich für uns bringen, dann käme er ins Gefängnis und wir wären ihn los." Kiba warf seinen leeren Kaffeebecher nach Naruto. "Hey!", rief die Bibliothekarin wütend. "Der war leer!", sagte Kiba laut. Aber sie schmiss uns trotzdem raus. Allerdings war das nicht schlimm, weil der Nachmittagsunterricht gleich beginnen würde. "Ich hätte nie geglaubt, dass man mich mal aus der Bibliothek werfen würde", sagte Hinata ein wenig niedergeschlagen. Der Unterricht war schnell vorbei und wir verabschiedeten uns alle auf dem Parkplatz. Ich verbrachte den Rest des Tages mit Einkaufen, Kochen und Hausaufgaben und danach ging ich eine Runde Joggen. Es wurde bereits dunkel und die Luft war kühl und klar. Zurück zu Hause hatte ich meine Decke und mein Kopfkissen aus der Komode geholt und auf meinem Sofa ausgebreitet und nun saß ich frisch geduscht und mit Pyjama auf meiner Decke und blickte nachdenklich mein Smartphone an, weil ich überlegte, ob ich mich bei Sasuke melden wollte oder nicht. Einerseits wollte ich das, weil ich mich alleine fühlte und andererseits wollte ich nicht klammern. Allerdings ging ständig alles von ihm aus und falls er wirklich ernsthaft an mir interessiert wäre, würde es doch auch an mir sein, nicht ständig alles ihm zu überlassen. Eine Weile überlegte ich hin und her und fühlte mich dabei total bescheuert. Schließlich entschied ich, dass ich einfach tun würde, wonach mir war, ohne zu viel nachzudenken. Und was ich wollte, war ihn anzurufen. Einerseits weil ich mich heute Abend besonders einsam fühlte und ich mich nach jemandem sehnte, mit dem ich reden konnte. Andererseits, weil ich mir einfach wünschte, seine Stimme zu hören. Also drückte ich entschlossen auf "anrufen" und wartete mit klopfendem Herzen. Nach dem dritten Kingeln nahm er ab. "Hallo Prinzessin", sagte er entspannt. Aber ich bildete mir ein, dass er müde klang und versuchte es zu verbergen. "Hallo", sagte ich lächelnd. "Mir war einfach danach kurz anzurufen", fügte ich hinzu und strich mit meinen Fingern sanft über den weichen Stoff der Bettdecke. "Ich hoffe ich störe dich nicht?" "Nein, schön dass du dich meldest", sagte er und seine Stimme klang freundlich. "Alles okay bei dir?" "Ja, alles gut", sagte ich und malte weiter mit dem Finger unsichtbare Muster auf die Decke. "Du klingst ein bisschen traurig", sagte er. Ich lächelte. "Nein, es ist alles okay! Was tust du gerade? Wie war dein Training?" "Training war gut", sagte er. "Ich sitze noch an den Hausaufgaben für Physik aber ich bin gleich fertig." "Machst du oft so spät noch Hausaufgaben?", fragte ich, weil es schon halb 11 war. "Ja. Ich hatte vorher noch andere Dinge zu erledigen wegen der Firma. Morgen nochmal und dann ist mein Vater wieder ein paar Tage weg und ich habe etwas mehr Zeit. Naja, ab Freitag. Donnerstag hat Naruto sich ja eingeladen." "Klingt, als hättest du viel um die Ohren", sagte ich. "Passt schon, ich will das ja machen", sagte er. "Soll ich dich morgen früh wieder abholen?" Ich lächelte. "Wenn es dir nicht zu viel ist würde ich mich freuen." "Nein, ist es nicht", sagte er. "Dann bin ich morgen wieder um halb 8 da." "Toll!", sagte ich glücklich. "Dann lass ich dich jetzt mal Physik fertig machen und wir sehen uns morgen!" "Schlaf gut, Sakura", sagte er. "Du auch." Ich legte auf und ließ mich glücklich lächelnd nach hinten auf meine Decke fallen. Der Mittwoch morgen war kühl und ein wenig neblig. Als ich auf Sasuke wartete, traf ich unten die alte Frau, der wir mit den Einkäufen geholfen hatten. Sie begrüßte mich freundlich und fragte: "Na, warten Sie auf Ihren Freund, junge Dame?" Ich lächelte und sagte: "So richtig zusammen sind wir eigentlich gar nicht." Aber sie lachte nur. "Jaja, das ist so einer, der auf ganz cool macht aber ich sehe doch, wie er Sie ansieht. Sie sind ihm ganz bestimmt sehr wichtig, meine Liebe!" Ich merkte, wie ich wieder etwas rosa anlief und die Frau lächelte. "Ah, da ist er ja schon, nicht wahr?", sagte sie und deutete auf Sasukes Auto, als es in Sicht kam. "Ja", sagte ich und lief los. "Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!" Sie winkte mir freundlich. Bei Sasuke angekommen öffnete ich die Autotür, sagte gut gelaunt "Hallo" und setzte mich, froh darüber, wie schön warm es hier war. Sasuke sagte nichts sondern legte seine Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich, um mir zur Begrüßung einen Kuss zu geben. Ich schenkte ihm ein Lächeln und schnallte mich dann an. "Gut geschlafen?", fragte er während er wieder auf die Straße fuhr. "Ja", sagte ich. "Und du?" "Auch." Er hielt an einer roten Ampel, streckte seine Hand aus, und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Du kannst mich übrigens jederzeit anrufen, wenn dir danach ist." Ich lächelte und er zog seine Hand weg, um weiterzufahren. "Du mich auch", sagte ich. Er lachte. "Das könntest du bereuen." Ich grinste. "Wir werden sehen." Wir fanden wieder einen Parkplatz hinten bei der Hecke und mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass wir noch einen kurzen Moment hatten, bevor wir aussteigen mussten. Und weil ich mich nach seiner Nähe sehnte, löste ich meinen Gurt und nachdem er das gleiche getan hatte, streckte ich meine Hand aus und griff nach seiner. Er verschränkte seine Finger mit meinen, lehnte seinen Kopf an die Kopfstütze und betrachtete mich. Ich genoss die Wärme seiner Hand. "Hast du gegessen?", fragte er. "Du bist schon wieder so kalt." "Ja, habe ich", sagte ich lächelnd. "Mir ist meistens kühl, wenn draußen nicht über 25 Grad sind." "Tja, das wird in den nächsten Monaten schwierig", grinste er. "Da wirst du wohl fürs erste schön nah bei mir bleiben müssen, mir ist meistens warm." Ich lachte. "Das könntest du bereuen", wiederholte ich seine Worte von eben. "Wieso?", fragte er. "Wer weiß, vielleicht ist dir bis es wieder wärmer wird nicht mehr danach", sagte ich schulterzuckend. Er sah mich mit ernstem Gesichtsausdruck an und sagte: "In der Regel weiß ich genau, was ich will und das ändert sich nicht plötzlich." Ich warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann weg, weil ich überfordert und verlegen war. "Oh, wir müssen los!", sagte ich erschrocken, als mein Blick dabei die Uhr streifte. "Ja", sagte er ruhig, ließ meine Hand los und griff nach seiner Tasche. Als wir ausstiegen, stand plötzlich Kiba mit verwunderter Miene vor uns, weil er gerade über den Parkplatz Richtung Eingang gelaufen war. "Hä? Seid wann fahrt ihr denn zusammen zur Schule?", fragte er verdutzt und sah zwischen uns hin und her. "Kümmer dich um deinen Kram", sagte Sasuke kühl. Kiba sah ihn verärgert an. "Komm schon Sasuke, bau bitte keinen Mist, ich hab echt keine Lust auf Stress im Freundeskreis." "Mir ist egal, worauf du Lust hast oder nicht", sagte Sasuke leise und es klang irgendwie drohend. "Hey!", sagte ich laut, weil es mir nicht gefiel, dass sie so taten, als wäre ich nicht da. "Danke Kiba, aber ich habe da auch mitzureden", sagte ich deutlich. "Sasuke hat nichts Blödes getan und keiner von uns will Stress im Freundeskreis." Kiba sah zwischen uns beiden hin und her. "Seid ihr etwa zusammen?", fragte er skeptisch. Sasuke öffnete den Mund, um etwas zu antworten aber ich sagte rasch: "Kiba, bitte lass uns das erstmal selbst rausfinden, okay?" Er warf Sasuke einen bösen Blick zu. "Du meinst es dieses Mal besser ernst und vertreibst dir nicht bloß wieder die Zeit." Sasukes Miene verfinsterte sich aber ich legte rasch kurz meine Hand an seinen Arm und sagte: "Bitte, lass es." Er warf mir einen Blick zu und zuckte dann mit den Schultern. "Gut", sagte ich zufrieden. "Gehen wir rein, sonst kommen wir wirklich zu spät." Ich ging ein paar Schritte voran und drehte mich dann lächelnd um, um zu sehen, ob sie mir folgten. Sasuke gab ein "tss" von sich aber ich sah, dass er ein Grinsen unterdrückte. Kiba sah Sasuke einen Moment verwirrt an, dann fing er sich wieder und beide setzten sich in Bewegung. Den Rest des Tages beobachtete ich ihn ein wenig aber Kiba verhielt sich glücklicherweise in Gegenwart der anderen normal und ich wusste nicht, ob er jemandem von unserer Begegnung erzählt hatte. Jedenfalls nahm ich mir vor, Hinata am Samstag beim Shoppen von der Entwicklung zu berichten. Sasuke holte mich auch am Donnerstag und Freitag morgens wieder ab und mittlerweile kam es mir fast schon ganz normal vor. Er erzählte mir am Freitag, dass Naruto ihm gestern eröffnet hatte, dass er sich vielleicht mehr als nur freundschaftlich für Hinata interessierte und ich freute mich extrem darüber. Zu Kibas und unser aller Freunde hatte sich auch doch noch eine Unternehmung fürs Wochenende ergeben, da jemand aus Narutos Handball Verein bei sich eine Party veranstaltete und wir entschieden, uns am Samstag Abend bei Naruto zu treffen und dann alle gemeinsam hinzugehen. Am Freitag nach der Schule verbrachte ich meine Zeit damit, meine Wohnung in einen top Zustand zu bringen, weil ich um 17 Uhr einen Termin mit meiner Betreuerin hatte. Gerade als ich mit dem Ergebnis zufrieden war, klingelte sie und wir setzten uns an meinen Sofatisch und besprachen die letzten Tage. Ich fühlte mich dabei immer irgendwie idiotisch, weil ich sowieso nur erzählte, was sie hören wollte aber momentan war das auch die Wahrheit, ich kam immerhin wirklich gut zurecht und sie schien zufrieden, was mich ebenfalls zufrieden machte, da das hieß, dass ich hierbleiben konnte. Gerade als sie gehen wollte, klopfte es an der Tür und als ich öffnete stand Sasuke davor. "Hey!", sagte er. "Ich bin auf dem Rückweg vom Training und dachte mir, vielleicht gehen wir zusammen was essen?" Ich war froh, dass er damit einfach nur wie ein Freund klang und er mich nicht direkt geküsst hatte oder sowas, denn sofort schob meine Betreuerin die Tür weiter auf, um zu sehen, wer da war. "Guten Tag, junger Mann!", sagte sie streng und hielt ihm dann die Hand hin und stellte sich vor. "Sieht aus, als würde ich stören", sagte Sasuke höflich und nahm ihre Hand. "Sasuke Uchiha. Ich bin in Sakuras Klasse." "Hast du mir nicht gerade versichert, dass du dich auf die Schule konzentrierst und es keine Männergeschichten gibt?", fragte sie mit einem leichten Stirnrunzeln an mich gewandt. "Tja, also wir sind Freunde", sagte ich verärgert. Was glaubte sie? Dass ich direkt schwanger werden würde oder sowas? Sie wandte sich wieder Sasuke zu und sagte in einem strengen und überheblichen Ton: "Nun, junger Mann, ich hoffe das stimmt und sie sind in der Lage sich angemessen zu verhalten!" Sie musterte ihn abfällig von oben bis unten. Sasuke sah einen winzigen Moment irritiert aus. Vermutlich, weil er es schlicht nicht gewohnt war, dass jemand so mit ihm sprach und ich machte mir plötzlich Sorgen, dass er nun irgendwas Unverschämtes sagen würde, was mich in Schwierigkeiten brachte. Aber er neigte höflich den Kopf und sagte respektvoll: "Selbstverständlich!" Ich atmete leise erleichtert aus. "Nun schön!", sagte meine Betreuerin und nahm ihre Handtasche. "Dann viel Spaß beim Essen euch beiden. Ich vertraue euch einfach mal, weil das hier so gut läuft. Aber ich kann mir das jederzeit anders überlegen, also benehmt euch!" "Verstanden!", sagte ich und musste mich extrem bemühen höflich zu bleiben. Sasuke trat einen Schritt zur Seite, um sie vorbei zu lassen und sie ging zum Fahrstuhl. Dort beobachtete sie kritisch, wie ich Sasuke hereinlies, bis die Fahrstuhltüren ihr die Sicht versperrten. "Tut mir leid", sagte ich gequält. "Danke, dass du so höflich warst. Es ist echt wichtig, dass ich das hier auf die Reihe bekomme. Ich brauche einen guten Bescheid vom Jugendamt, damit ich Chancen habe, dass das mit der Bewerbung für ein Stipendium für die Uni klappt." "Schon klar", sagte er. "Sonst hätte ich mir so einen Tonfall sicher nicht gefallen lassen." "Ich dachte, du sagtest du wärst kein besserer Mensch, nur weil du eine reiche und mächtige Familie hast", sagte ich scherzend. "Das hat damit nichts zu tun", sagte er weiterhin ernst. "Ich erwarte einfach, dass man sich gegenseitig ein Mindestmaß an Respekt entgegenbringt. Sie ist auch kein besserer Mensch, nur weil sie ein paar Jahre älter und dir gegenüber in einer Machtposition ist." "Ja, ich weiß", sagte ich. "Ich bin dir wirklich dankbar, dass du es runtergeschluckt hast." Und weil ich glücklich war, dass der Termin vorbei war, ein tolles Wochenende bevorstand und Sasuke mir zu liebe auf einen blöden Kommentar verzichtet hatte, fiel ich ihm um den Hals und umarmte ihn glücklich. Er roch so unglaublich gut. Einen Moment schien er überrascht, dann hob er langsam die Arme und legte sie um mich. Es war herrlich, sich so geborgen zu fühlen. "Warst du nervös?", fragte er, während wir immer noch so dastanden. "Ja", sagte ich und hauchte einen Kuss auf die Stelle an seinem Hals, an die ich mein Gesicht geschmiegt hatte. "Ich war zwar sicher, dass alles gut läuft aber ich bin immer aufgeregt. Ich bin momentan so glücklich und habe ständig Angst, dass irgendwas komisches passiert und ich alles wieder verliere." Meine Stimme war immer leiser geworden und ich merkte erst, als ich es aussprach, wie sehr das der Wahrheit entsprach. Er umarmte mich ein wenig fester. "Ich kann dir nicht versprechen, dass nie etwas schlimmes passiert", sagte er. "Aber du musst nicht mehr alleine damit fertig werden, okay?" Ich merkte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten und ich schluchzte einmal kurz. Er ließ mich los und schob mich ein Stück weg von sich, um mir ins Gesicht zu sehen aber ich beeilte mich die Tränen wegzuwischen. "Sorry", sagte ich und lächelte ihn an. "Tut mir leid, das war nur...ich... danke, das ist wirklich nett von dir. Ich wollte gar nicht weinen." Er sah mich an und sein Blick war warm und freundlich. "Alles okay?", fragte er und strich mir über die Wange. "Ja", sagte ich verlegen lachend. "Ja, alles gut." Er sah mich prüfend an aber ich gab ihm einen kurzen Kuss und trat dann einen Schritt zurück. "Du willst also was Essen?", fragte ich. "Ja", sagte er. "Wenn du Lust hast, lade ich dich zum Essen ein." Als er meinen unschlüssigen Blick sah, lachte er und sagte: "Ich bin es echt nicht gewohnt, dass Frauen sich zieren, wenn ich Geld für sie ausgeben will. Jemand wie Ino würde geradezu erwarten, dass ich zahle." Ich sah ihn verlegen an. "Es fällt mir aber schwer es anzunehmen." "Dann solltest du dich daran besser gewöhnen. Ich habe Geld und ich habe auch vor es ab und zu auszugeben. Auch mal für dich." Ich gab mir einen Ruck und sagte: "Okay, danke für die Einladung. Ich würde gerne was essen gehen. Das habe ich ewig nicht gemacht." Er grinste zufrieden. "Schon besser. Wonach ist dir?" "Ehm...", sagte ich überfordert. "Ich kenne ein gutes koreanisches Restaurant, wo ich gerne hingehe", sagte er. "Oh, das klingt gut!", sagte ich begeistert. "Okay, warte 5 Minuten, ich ziehe mich nur schnell besser an!" Im Bad zog ich mir eine hübsch geschnittene weiße Bluse an und schlüpfte in eine dunkle feine Strumpfhose und meinen kurzen eng anliegenden schwarzen Rock. Da ich wahrscheinlich nicht viel laufen musste, konnte ich dazu auch die High Heels anziehen. Für die Jeansjacke war es mittlerweile zu kühl aber mein dunkler Mantel würde perfekt dazu passen. Meine Haare waren zum Glück wie immer unkompliziert und ich ließ sie offen. Mein leichtes Make-Up up sah auch noch gut aus und konnte so bleiben. Also war ich schon nach 4 Minuten fertig. Ich kam wieder ins Zimmer und fragte: "Geht das so?", während ich mich einmal im Kreis drehte und ihn anlächelte. Heute hatte ich wirklich gute Laune. Er stand auf, kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Hüfte, kaum, dass ich meine Drehung beendet hatte. Er blickte zufrieden auf mich hinab und sagte: "Alle werden mich um deine Gesellschaft beneiden!" Ich lächelte verlegen und zog mich los, um in meine Schuhe zu schlüpfen, den Mantel anzuziehen und meine Tasche zu nehmen. Sasuke schien heute ebenfalls ziemlich gut gelaunt zu sein und wir scherzten im Auto herum. Das Restaurant sah sowohl von außen als auch von innen auf eine so zurückhaltende Art vornehm aus, dass ich mir vornahm, nicht auf die Preise auf der Speisekarte zu schauen. Das lies sich, wie ich feststellte, leicht umsetzen, da dort gar keine Preise standen. Sasuke hatte offenbar vor, sich wie der perfekte Gentleman zu verhalten und obwohl es mich ein wenig verlegen machte, beschloss ich schließlich einfach mitzuspielen und es zu genießen. Und als ich aufhörte mich deswegen schlecht zu fühlen, fühlte es sich tatsächlich einfach traumhaft an. Das Essen war wie erwartet fantastisch und nach der strengen Art meiner Betreuerin vorhin, war es merkwürdig von allen im Restaurant mit einer Zuvorkommenheit behandelt zu werden, wie ich sie nicht gewohnt war. Sasuke erzählte mir, dass er früher mit seiner Familie oft hier gewesen war, weil sein Bruder und er es hier geliebt hatten und dass er in letzter Zeit nicht mehr hergekommen war. "Hast du Kontakt zu deinem Bruder?", fragte ich vorsichtig, weil ich nicht wusste, ob er darüber sprechen wollte. "Leider nicht", sagte er. "Ich hoffe, dass ändert sich wieder. Aktuell kann ich ihn nicht erreichen und muss das wohl fürs Erste akzeptieren." "Oh", sagte ich. "Bestimmt bekommt ihr das wieder hin, wenn der richtige Zeitpunkt dafür kommt." "Ja, vermutlich", sagte er aber er klang nicht so sicher wie sonst immer. Ich streckte meine Hand aus, strich mit den Fingern leicht über seine Hand und lächelte ihn aufmunternd an. Sein Mund verzog sich ebenfalls zu einem Lächeln und er nahm meine Hand. Er betrachtete mich einen Moment, ließ dann den Blick durch den Raum wandern und grinste. "Was?", fragte ich und sah mich auch kurz um. Es war nichts Merkwürdiges zu sehen. Er lachte leise. "Ich genieße es, wie Männer dich betrachten, wenn wir zusammen unterwegs sind. Es ist irgendwie befriedigend zu sehen, wie gern sie an meiner Stelle wären." "Du bist blöd", sagte ich verärgert und geschmeichelt zugleich. Er lachte. "Mag sein aber es ist nunmal die Wahrheit." "Ich weiß jedenfalls, was du meinst", sagte ich amüsiert. "Die meisten Frauen bewundern dich schließlich auch die ganze Zeit." Als er zahlte, bekam er die Rechnung zum Glück in einem schwarzen Lederumschlag gereicht und weil er sie mit Karte beglich, musste ich zum Glück nicht sehen, wie teuer es gewesen war, sodass ich mein Gefühl ihm was zu Schulden weiter verdrängen konnte. Er half mir in den Mantel und draußen auf dem Weg zum Auto griff er nach meiner Hand. Es fühlte sich tatsächlich langsam nach einer richtigen Beziehung an, dachte ich. Als er vor meiner Wohnung hielt, küsste er mich und sagte dann: "Ich komme nicht mit hoch, ich wurde ja schließlich angewiesen mich zu benehmen." Ich sah in verwirrt an. "Und daran hälst du dich?", fragte ich lachend. Er grinste. "Nur solange ich das für eine gute Idee halte." Ich schnaubte amüsiert. Er strich mit der Hand über meinen Oberschenkel, bis er am Saum meines Rockes ankam. Dann riss er seinen Blick von meinen Beinen los, nahm seine Hand weg und sah mir ins Gesicht. "Ich würde gerne noch mit hochkommen aber ich glaube, ich habe heute nicht mehr die Disziplin, die ich gerne hätte." Ich merkte, wie ich rot wurde. Wie konnte er das so ruhig und völlig entspannt sagen? Manchmal kam er mir für sein Alter seltsam erwachsen vor. Rasch beugte ich mich nach vorne, um ihm einen Kuss zu geben und dann öffnete ich die Tür und stieg aus. "Danke für den wunderschönen Abend!", sagte ich. "Ebenso!", sagte er. "Schlaf gut, Sakura." Er fuhr wie immer erst los, als er sah, dass ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Oben in meiner Wohnung ließ ich mich aufs Sofa fallen und drückte mein Gesicht in ein Kissen. Dann gab ich ein dramatisches Seufzen von mir und rollte mich auf den Rücken. Ich fühlte mich schrecklich verliebt. Mir war in diesem Moment egal, was daraus werden würde. Momentan war ich so glücklich, dass ich es einfach nur genießen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)