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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Party (Teil 2)

Dieser Abend hatte jetzt schon mehr Wendungen gehabt, als ich in der Kürze der Zeit verarbeiten konnte. Das aktuell vorherrschende Gefühl war neben Verwirrung definitiv Wut.
 

Wut darauf, dass ich nicht einfach ein ruhiges, entspanntes Leben haben konnte und ständig in solche seltsamen Situationen geriet.

Wut auf Neji, sollte er wirklich so ein Ekeltyp sein, wie Sasuke es gerade behauptet hatte.

Wut auf Sasuke und seine komische Art jeden ständig total zu überfahren und dieses völlig übergriffige Verhalten dann auch noch damit zu rechtfertigen, dass er bloß "helfen" wollte.
 

Gerade bahnte ich mir einen Weg durch die Menge und versuchte Hinata wiederzufinden. Schließlich machte ich sie tatsächlich auf der Tanzfläche aus, wo sie ein wenig zur Musik wippte und sich mit andern meiner Klassenkameraden darüber zu amüsieren schien, dass Naruto und Kiba sich gerade beim Tanzen total lächerlich machten.

Ich vergaß augenblicklich meine bisher vorherrschende Gefühlslage und musste grinsen. Irgendwie schafften sie es bei ihren offenbar absichtlich übertriebenen Tanzmoves so lässig zu sein, dass sie trotz der Albernheit total cool wirkten.

Und vorallem schienen sie dabei richtig viel Spaß zu haben. Das war für Jungs nicht gerade selbstverständlich. Nicht selten standen sie eher mit ihrem Getränk am Rand und versuchten mit Coolness zu verschleiern, dass sie Angst hatten, sich beim Tanzen zu blamieren. Naruto und Kiba gehören definitiv nicht zu diesem Schlag Mann.
 

Ich winkte Hinata zu, als sie gerade zufällig in meine Richtung blickte und versuchte ihr zu bedeuten, dass sie ruhig da bleiben sollte und ich mich ein paar Meter weiter auf ein Sofa setzen würde. Ich wollte sie garantiert nicht davon abhalten, ein wenig Zeit mit Naruto zu verbringen. Vielleicht würden sie sich näher kommen und dann am Montag ein gemeinsames Gesprächsthema haben über irgendetwas, was auf der Party passiert war.
 

Ich steuerte ein Sofa an auf dem ich zu meiner Freude einen freien Platz neben Shikamaru erblickte. Als ich näher kam merkte ich, das er jedoch alles andere als erfreut aussah und ziemlich genervt weiter hinten in den Raum starrte. Ich folgte seinemBlick, um herauszufinden, was es dort zu sehen gab. Ich konnte nichts besonderes erkennen, außer dass Ino dort tanzte und wie immer alle Aufmerksamkeit zu genießen schien, die sie dafür erntete. Ich musste zugeben, dass sie dabei recht heiß aussah. Zumindest, wenn ich mir vorstellte, ich würde auf Frauen stehen.
 

"Hi, darf ich?", fragte ich Shikamaru, als ich bei ihm angekommen war und deutete auf den Platz neben ihm. Eigentlich war es mehr ein halber Platz. Auf seiner anderen Seite saßen zwei Mädchen, die ich nicht kannte, sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und besprachen offenbar etwas, das ihnen wahrscheinlich nur aufgrund ihres Alkoholpegels so bedeutsam vorkam.
 

Shikamaru blickte auf. Seine Augen verrieten mir, dass er ebenfalls schon einiges getrunken haben musste.
 

"Setz dich!", sagte er freundlich und rückte so gut es ging zur Seite,um mir mehr Platz zu machen. "Ich bin allerdings ziemlich dicht und keine gute Gesellschaft." Er lächelte. "Ich bade gerade in Selbstmittleid."
 

"Wieso?", fragte ich gerade heraus und trank noch einen Schluck von dem neuen Bier, dass ich mir auf dem Weg zum Sofa von einem Tisch mit Getränken geschnappt hatte. Kurz dachte ich, dass ich völlig nüchtern wahrscheinlich nicht so unverblümt nachgefragt hätte.
 

Shikamaru schaute frustriert drein. "Ich glaube, dass erzähle ich lieber nicht. Damit mache ich mich dann offiziell zum größten Volltrottel aller Zeiten."
 

Ich lachte. "Geht es um Ino?", riet ich. Verdammter Alkohol! Seit wann war ich so direkt?
 

Shikamaru stöhnte gequält und vergrub für ein paar Sekunden das Gesicht in den Händen. Als er wieder auftauchte, fragte er: "Ist das so offensichtlich?"
 

"War nur so geraten!", log ich grinsend. "Stehst du auf sie?"
 

Shikamaru zuckte halbherzig mit den Schultern. Erst dachte ich, er würde nicht antworten doch dann schien er plötzlich darüber reden zu wollen. Zumindest sprach er nun mehr, als ich bisher jemals von ihm vernommen hatte.
 

"Es ist wirklich schrecklich! Ich weiß gar nicht, warum ich mir das antue! Klar, sie ist heiß aber darum geht es nicht. Nicht nur. Das Ding ist, eigentlich kann sie echt ganz nett sein. Wenn man mal zufällig mit ihr alleine ist, kann man sich sogar ganz vernünftig mit ihr unterhalten. Aber sobald Leute in der Nähe sind zieht sie einfach immer diese dämliche 'ich brauch Aufmerksamkeit' Show ab. Das ist echt zum Kotzen. Sie ist so unglaublich nervig. Ihr Getue nervt, ihre Stimme nervt, ihr Rumgezicke nervt und am nervigsten ist, dass ich sie trotzdem mag!"
 

Er schwieg einen Moment. "Aber eigentlich spielt das eh keine Rolle. Sie hat ja nur Augen für Sasuke. Bloß checkt sie nicht, dass er sich überhaupt nicht für sie interessiert und er sie bestenfalls mal einen Abend ausnutzt, wenn sie sich an ihn ranschmeißt und ihm danach ist." Er machte eine kurz Pause. "Und morgen, werde ich es sowas von bereuen, dass ich dir das alles erzählt habe", schloss er schließlich.
 

"Ich leide gelegentlich unter Gedächtnisverlust und werde morgen nichts mehr davon wissen, versprochen!", lachte ich aufmunternd.
 

"Danke!", murrte er deprimiert. Wir schwiegen einen Moment und beobachteten beide Ino.
 

"Und was hat dir die Stimmung verhagelt? Du siehst auch nicht gerade glücklich aus!", stellte er fest und gab sich Mühe mich aufmerksam zu mustern. Dabei musste er sich offenbar in seinem Zustand ziemlich anstrengen, was mich zum Lachen brachte.
 

"Alles okay, bin nur etwas mit Sasuke aneinander geraten. Wie haltet ihr ihn bloß die ganze Zeit aus?", fragte ich scherzhaft.
 

"Ahh verstehe", grinste Shikamaru. "Also Kiba hat diese Theorie das er uns Vorteile bringt, weil er so ein Weibermagnet ist. Weil er die Damen meist alle abblitzen lässt, meint Kiba, die könnte man sich dann krallen und ihr Selbstwertgefühl wieder aufbauen." Er lachte.
 

"Ich mache nur Spaß!", fügte er rasch hinzu, als er meinen skeptischen Gesichtsausdruck sah. "Naruto mag ihn irgendwie und man gewöhnt sich an ihn." Er zuckte mit den Schultern. Er kann sogar ganz nett sein, wenn er will. Er will nur leider meistens nicht."
 

"Ja, das habe ich auch schon festgestellt", sagte ich säuerlich.
 

Shikamaru sah mich neugierig an: "Was hat er denn gemacht?"
 

Nun war es an mir mit den Schultern zu zucken. Wirklich etwas gemacht hatte er ja nicht. Und ich hatte auch keine Lust, das jetzt im Detail zu erläutern. "Es ist mehr so seine allgemeine Art, die mich nervt."
 

Shikamaru musterte mich interessiert von der Seite. "Da bist du aber die einzige weibliche Person, die ich kenne. Sehr sympathisch!", grinste er und prostete mir zu.
 

Ich deutete eine gönnerhafte Verbeugung an um das Kompliment gebührend entgegenzunehmen.
 

"Du bist mir auch sehr sympathisch mit deinem tragischen Schicksal!", lachte ich und prostete ihm ebenfalls zu, was er ebenso mit einer Verbeugung entgegennahm. Dann brachen wir beide in Lachen aus, gerade als Naruto, Kiba und Hinata ankamen und Kiba forderte sofort lautstark, informiert zu werden, worüber wir uns amüsierten.
 

"Top secret!", sagten Shikamaru und ich gleichzeitig und brachen wieder in Gelächter aus.
 

Mein Kopf fühlte sich durch den Alkohol angenehm schwer an und hier einfach zu sitzen und zu lachen, tat so unglaublich gut. Wieder nahm ich wahr, dass ich mich für diesen kleinen Moment glücklich fühlte. In letzter Zeit schien sich das zu häufen.
 

Die zwei Mädchen neben Shikamaru fühlten sich offenbar nach ein paar Minuten weniger glücklich und etwas belagert, jedenfalls standen sie auf und machten sich in Richtung Tanzfläche davon.
 

Sofort ließen sich Naruto und Kiba neben ihn aufs Sofa fallen und verwickelten Shikamaru in ein Gespräch. Hinata setzte sich neben mich auf die Lehne.
 

"Danke!", flüsterte sie mir strahlend zu.
 

"Wofür?", lächelte ich.
 

"Das weißt ganz genau, du bist echt die Beste!"
 

Ich lächelte sie an.
 

"Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?", fragte sie dann.
 

"Ich war einen Moment draußen und habe mir dann noch ein Bier organisiert und bin hierher gekommen", sagte ich.

Es war nicht so, dass ich ihr nicht von Sasuke und Neji erzählen wollte, aber hier war es ziemlich laut und ich hatte das Gefühl ihr das lieber irgendwann in Ruhe unter vier Augen berichten zu wollen.
 

"Heeey Sasuke!", brüllte Naruto plötzlich durch die laute Musik und winkte übertrieben, um auf sich aufmerksam zu machen. Ich folgte seinem Blick und sah wie Sasuke gerade in der gegenüberliegenden Tür erschienen war und auf uns zusteuerte, als er Naruto erblickte.
 

Als er an Ino vorbei kam, griff sie nach seiner Hand, wohl um ihn auf die Tanzfläche zu ziehen aber er machte sich los, ohne sie dabei auch nur anzusehen. Durch den Lärm hörte ich, wie Shikamaru schnaubte.
 

Inos Blick folgte Sasuke einen Moment, sie sah, dass er auf uns zukam und als sie Hinata und mich erkannte, verdüsterte sich ihre Miene erheblich.
 

"Hängen wir jetzt immer mit denen rum, oder was?", fragte Sasuke gewohnt mies gelaunt, als er bei uns ankam und nickte mit dem Kopf in Richtung von Hinata und mir.
 

"Von mir aus ja!", lachte Shikamaru sofort und legte mir kumpelhaft den Arm um die Schultern. "Sakura ist schwer in Ordnung!"
 

"Sehe ich genauso!", rief Naruto fröhlich. "Und ich und Hinata sind ja eigentlich eh schon seit dem Kindergarten befreundet, stimmts Hinata?" Er streckte ihr hinter Shikamaru und mir die Hand zum einklatschen entgegen, was sie mit unsicherem Lachen auch tat.
 

"Davon war aber bisher nichts mitzubekommen", sagte Sasuke ziemlich gehässig.
 

"Also von mir aus auch!", warf Kiba gut gelaunt ein und ignorierte Sasukes Aussage. "Hast du ein Problem damit?"
 

"Tss. Solange sie mir vom Hals bleiben, solls mir recht sein", sagte er überheblich.
 

"Sei völlig unbesorgt, nicht jeder findet dich toll!", sagte ich und schenkte ihm mein liebenswürdigstes Lächeln. "Aber da wir anwesend sind und dich hören können, wäre es doch nett, wenn du aufhören würdest, in der dritten Person über uns zu sprechen."
 

Er warf mir einen verächtlichen Blick zu, schnappte sich einen herumstehenden Stuhl von jemandem, der gerade aufgestanden war, um seinem Kumpel etwas ins Ohr zu brüllen und stellte ihn vors Sofa. Dann setzte er sich lässig vor uns und betrachtete, wie Kiba Naruto zu überreden versuchte, dass er mehr Bier holen sollte. "Hey, Mann!", sagte Shikamaru und deutete auf den Typen, der sich gerade wieder hatte setzen wollen und dessen Stuhl nun weg war. "Das war seiner!"
 

Sasuke drehte sich um und musterte den Typen. "Ist das so?", fragte er gleichgültig. Der Angesprochene schien kurz zu überlegen, dann zuckte er mit den Schultern und er und sein Freund standen auf und verschwanden.
 

"Du bist so ein Arsch!", sagte Shikamaru.
 

Sasuke sagte nichts und fuhr fort uns alle zu beobachten.
 

"Lass uns Tanzen gehen!", sagte ich entschieden zu Hinata und zog sie an der Hand hoch. Ich hatte keine Lust, dazusitzen und mich von Sasuke betrachten zu lassen. Sie stimmte zu und folgte mir.
 

"Heeyyy!", rief Naruto uns empört nach! "Kommt dann aber wieder her!"
 

"Uhhh, er ist so unheimlich!", sagte Hinata. "Ich fühle mich immer irgendwie unwohl, wenn er da ist!"
 

"Sasuke?"
 

"Jaa!"
 

"Ich find ihn eher total nervig. Mit seinem lächerlichen Alphatiergehabe."
 

Sie kicherte.
 

Wir waren auf der Tanzfläche angekommen und ließen uns ein wenig von den Bewegungen der Menge mit reißen, bis wir uns schließlich auch im Rythmus der Musik bewegten.
 

"Was hälst du davon?", fragte Hinata. "Willst du mit denen befreundet sein?"
 

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich finde sie auf jeden Fall alle nett und hätte nichts dagegen. Du?"
 

Sie kicherte wieder. "Sie wollen zwar nur deinentwegen auch mit mir befreudet sein aber ich freue mich trotzdem, ich finde sie toll."
 

"Naruto ist ja offenbar der Meinung, dass ihr eh schon befreundet seid", lachte ich. Sie kicherte wieder und erwiederte amüsiert: "Jaaa und wir bloß einfach nur zufällig die letzten Jahre nie miteinander geredet haben." Wir brachen beide in Lachen aus.
 

"Hi!", sagte ein Typ neben uns, den ich noch nie gesehen hatte. "Ich bin Zouri und das ist Yuukimaru!", stellte er sich und seinen Kumpel vor. "Wie heißt ihr?"
 

Er streckte Hinata die Hand entgegen.
 

"Hinata", sagte sie vorsichtig und nahm seine Hand.
 

"Und du?" fragte er mich.
 

"Sakura", sagte ich knapp. Seine Hand überging ich.
 

"Können wir euch was zu trinken holen?", fragte Yuukimaru.
 

Ich warf Hinata einen Blick zu. Sie sah überfordert aus. Da ich keine Lust hatte, angeflirtet zu werden, sagte ich: "Danke, nett von euch aber wir wollten nur tanzen."
 

"Okay, tanzen wir! Sagte Zouri sofort.
 

"Allein!", sagte ich entschieden aber mit einem Lächeln.
 

"Okaaay!", sagte Zouri gedehnt und drehte sich mit einem abfälligen Blick weg von uns. Ich glaubte zu hören, wie er seinem Kumpel irgendetwas wie "was für ne arrogante Zicke" zumurmelte.
 

Hinata kicherte wieder. Wenn sie angetrunken war, war sie wirklich niedlich. "Gut gelöst!", sagte sie bewundernd. "Ich hätte gar nicht gewusste, wie man sie losgeworden wäre. Aber da hast du bestimmt Übung darin."
 

Ich lächelte ein wenig gequält.
 

Sie lachte wieder und ich stimmte mit ein. So fröhlich hatte ich Hinata bisher noch nicht oft gesehen und es machte mich ebenfalls froh. Wenn sie lachte, funktelten ihre Augen und sie wirkte ganz anders als sonst.
 

Eine ganze Weile verbrachten wir mit Tanzen und es war herrlich. Beim Tanzen konnte man wunderbar in eine Art Trance verfallen und sich einfach von der Musik treiben lassen. Alles um einen herum vergessen und einfach genießen anonym in der Menge zu treiben. Und dass Hinata ebenfalls Spaß dabei zu haben schien, machte es noch besser. Am Anfang war sie zwar noch etwas unsicher und zögerlich gewesen aber bald darauf war sie ausgelassener geworden. Wahrscheinlich war unser leicht alkoholisierter Zustand daran auch nicht ganz unschuldig.
 

"Ich brauch ne Pause", schnaufte ich schließlich und Hinata stimmte zu. "Gehen wir schauen, ob Naruto und die anderen noch das Sofa in Beschlag genommen haben?"
 

"Jaa, wollte ich auch vorschlagen!"
 

Wir bahnten uns einen Weg durch einige unserer Mitschüler und stellten fest, dass Naruto und Sasuke nach wie vor das Sofa besetzten.
 

"Na, genug ausgepowert?", rief Kiba uns winkend entgegen. Er kam gerade mit Shikamaru aus der anderen Richtung wieder beim Sofa an, den Arm voller Flaschen. Offenbar hatten sie sich schließlich doch dazu aufgerafft, noch mehr zu trinken zu holen. Shikamaru drückte Hinata, die ihm am nächsten war, eine Flasche in die Hand und Kiba sagte: "Ladies first!" und deutete aufs Sofa, während er sich noch einen weiteren Stuhl heranzog und Shikamaru auf dem Stuhl Platz nahm, den Sasuke vorher geholt hatte.
 

Naruto rutschte sofort zur Seite, damit Hinata und ich uns zwischen ihn und Sasuke aufs Sofa setzen konnten. Schnell tat ich so, als würde ich ein Stück zur Seite stolpern, damit ich mich neben Sasuke auf das Polster fallen lassen konnte. Nicht weil ich neben ihm sitzen wollte, sondern, weil ich wollte, dass Hinata neben Naruto sitzen konnte. Sie nahm auch sogleich Platz und warf mir einen dankbaren Blick zu. Naruto wirkte leicht enttäuscht. Aber er wurde sogleich wieder von Kiba in ein Gepräch verwickelt und Shikamaru tauschte gerade seine Flasche mit Hinata aus, da er ihr wohl die Falsche gereicht hatte, sodass Hinata Narutos Blick zum Glück nicht bemerkt hatte.
 

Ich blickte Sasuke an. Er saß nämlich einfach nur da und musterte mich nachdenklich, ohne dass es ihm unangenehm schien, dass ich ihn dabei ertappt hatte.
 

"Was?", fragte ich ein wenig angriffslustiger, als ich vorgehabt hatte.
 

Sasuke hielt mir das Bier hin, dass Shikamaru ihm gereicht hatte. "Willst du das?" Er klang fast schon freundlich.
 

Irritiert sah ich ihn an.
 

"Ich trinke nichts, ich will noch fahren", sagte er schulterzuckend.
 

Ich nahm es ihm ab. "Danke!" Ich nahm mir fest vor, dass es für heute das letzte sein würde. Vor ein paar Jahren hatte ich mir einen anderen Pegel angewöhnt aber seit ich damit wieder aufgehört hatte, vertrug ich nicht mehr viel und mochte es am liebsten mich immer nur leicht angetrunken zu fühlen.
 

Ich zog mein Smartphone heraus, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. Halb 2. Ich hätte mit 12 gerechnet. Niemals hätte ich gedacht, dass wir schon so lange hier waren. Ich schob es wieder in die Tasche. Bevor ich das ganz geschafft hatte, schnappte es Sasuke mir plötzlich aus der Hand.
 

"Sah das nicht letztens noch anders aus?"
 

Ich riss es ihm wieder weg. "Du meinst, als du es mir das letzte Mal weggenommen hast?", fragte ich sarkastisch. "Hast du kein Eigenes?"
 

Er sah mich weiter an. "Soweit ich mich erinnere, hast du es fallen lassen und ich habe es aufgefangen," sagte er kühl.
 

"Weil du so plötzlich aufgetaucht bist und mich total erschreckt hast!"
 

Er sah mich weiter an und ignorierte meine letzte Aussage.
 

"Das Display war kaputt und wurde ausgetauscht", antworte ich ihm schließlich auf seine Frage. "Das ist eigentlich auch deine Schuld gewesen. Vielleicht solltest du dein Verhältnis mit Ino mal klären, sie hat es nämlich auf mich abgesehen, und zwar deinentwegen."
 

Er zog leicht überrascht die Augenbrauen hoch. "Wie bitte?"
 

"Komm schon, du weißt doch genau, wovon ich rede", lachte ich verächtlich.
 

"Ich habe kein Verhältnis mit Ino", sagte er schlicht. "Nicht mein Problem, wenn sie sich was anderes einbildet."
 

"Mag sein", sagte ich. "Aber mein Problem sollte es auch nicht sein, oder?"
 

Er stöhnte genervt. "Eure Weiberzickereien sind mir total egal!"
 

"Du bist echt ein Arsch!", stellte ich nüchtern fest.
 

"Gut so Sakura!", lachte Naruto und Shikamaru reckte den Daumen bejahend nach oben. "Genau so musst du mir ihm umgehen, dann lässt es sich aushalten!"
 

Offenbar hatten sie den letzten Satz mitbekommen. Kiba und Hinata stimmten in ihr Lachen mit ein, in Hinatas Fall allerdings sehr zögerlich und mit einem vorsichtigen Blick auf Sasuke.
 

Der verzog keine Miene und zeigte Naruto bloß den Mittelfinger.
 

"Ich geh mal schnell auf Toilette!", sagte Hinata zu mir und eilte davon bevor ich ihr sagen konnte, dass ich mitkommen wollte. Offenbar war es dringend.
 

Naruto nutzte leider direkt die Gelegenheit und rutschte zu mir rüber. Er legte den Arm hinter mir auf die Sofalehne und umarmte mich damit beinahe.
 

"Und, wie gefällt es dir bisher so bei uns auf der Schule, Sakura? Hast du dich schon etwas eingelebt?"
 

"Jaa danke, ist ziemlich super bisher!", sagte ich freundlich. "Ihr seid wirklich nett und die Schule ist toll! Also das Gebäude und alles. Meine vorherige Schule, war nicht so schick."
 

"Wieso bist du denn überhaupt zu uns gekommen?", fragte er interessiert.
 

"Ich hab ein Stipendium bekommen", antwortete ich und hoffte, dass nicht gleich das Gespräch auf meine Eltern kommen würde. Aber Naruto sagte nur "Ahh, cool, dann bist du wohl ziemlich schlau, was?"
 

"Jaa, schätze schon," lächelte ich und sah wie Hinata gerade zurück kam.
 

"Also", ich stand auf. "Ich glaube ich mache mich mal auf den Weg nach Hause." Kiba, Naruto und Shikamaru brachen promt in Protestrufe aus.
 

"Ist ja schön, dass meine Gesellschaft euch so viel bedeutet, aber ich will morgen noch einiges Erledigen!", lachte ich. Das war gelogen. Außer Einkaufen hatte ich rein gar nichts zu tun. Aber ich wollte nicht, dass Naruto noch mehr trank und dann am Ende irgendwas Unangenehmes passieren würde.
 

"Bleib ruhig noch," sagte ich zu Hinata. "Du musste ja nur ein paar Zimmer weiter gehen, oder? Wir schreiben morgen?"
 

Sie stand auf und umarmte mich fest. "Du musst nicht meinentwegen gehen, Sakura!", flüsterte sie mir ins Ohr.
 

"Alles gut, ich bin wirklich müde!", antwortete ich ihr leise.
 

"Ich fahre dich," sagte Sasuke plötzlich. Ich ließ Hinata los und blickte ihn überrascht an. Alle anderen ebenso.
 

"Ich komme auch mit!", sagte Naruto sofort und stand auf. Sasuke stand ebenfalls auf. "Nein tust du nicht", sagte er ruhig. "Du wolltest bei Kiba übernachten."
 

"Alter...", Naruto breitete vorwurfsvoll die Arme aus und starrte Sasuke wütend an als wollte er sagen: "Was soll das?"
 

"Komm wir gehen", sagte Sasuke an mich gewandt und packte mich am Oberarm, um mich Richtung Ausgang zu ziehen.
 

"Sasuke...", sagte Naruto leise und drohend. Sasuke blieb nochmal stehen und einen Moment blickten sie sich in die Augen. Naruto wirkte enttäuscht und wütend. Sasuke kalt und emotionslos wie immer.
 

"Äh, ich wollte eigentlich einfach laufen", setze ich an. Die Situation war schrecklich unangenehm.
 

"Ich fahre dich", wiederholte Sasuke entschieden und zog mich am Arm weiter.
 

"Tschüss!", rief ich Hinata und den anderen über die Schulter zu bevor wir außer Reichweite waren. Naruto stand immer noch da und sah uns hinterher. Hinata sah mich überordert an und Kiba und Shikamaru tauschten einen Blick, den ich nicht deuten konnte.
 

"Lass mich los!" Wir waren draußen angekommen und ich riss verärgert meinen Arm aus seinem Griff. Draußen hielt sich kaum jemand auf, es war ruhig. Die Nacht war kühl aber es war noch nicht unangenehm.
 

Sasuke blieb stehen und sah mich an. "Was?", fragte er. "Wolltest du etwa bei Naruto bleiben?"
 

"Nein, das wollte ich nicht", erwiderte ich gepresst.
 

"Dann habe ich dir geholfen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er nicht mitgekommen wäre, oder? Er hätte dich niemals alleine nach Hause laufen lassen."
 

"Vielleicht nicht", gab ich verärgert zu.
 

"Schön, dann fahren wir", sagte er und ging über den Hof auf seinen Wagen zu.
 

"Hey!", ich lief ihm nach und hielt ihn am Arm fest. Er blieb wieder stehen und sah mich fragend an.
 

"Und warum hilfst du mir?", fragte ich. "Du scheinst ja nicht gerade ein Menschenfreund zu sein, der sowas aus purer Nettigkeit tut."
 

Er sah mich einen Moment an und schien zu überlegen, was er antworten sollte. "Ich stimme wohl einfach mit Naruto darin überein, dass du Nachts nicht alleine rumlaufen solltest." Er deutete auf mein kurzes Kleid. "Schon gar nicht so!"
 

Ich funkelte ihn bloß wütend an.
 

"Jetzt komm schon!", sagte er ein wenig sanfter. "Ich verspreche, ich fahre dich einfach nur zu deiner Wohnung, setze dich ab und bin wieder weg."
 

Ich sagte immer noch nichts. Wollte ich wirklich mit ihm alleine im Auto sein? Vertraute ich ihm dafür genug? "Okay", hörte ich mich plötzlich selbst sagen, bevor ich registriert hatte, dass ich überhaupt zu einer Entscheidung gekommen war.
 

"Schön!", sagte er zufrieden, ging auf sein Auto zu und hielt mir die Beifahrertür auf.
 

Ich zögerte noch einen Moment, dann ging ich auf ihn zu und setze mich. Er schloss die Tür und stieg ebenfalls ein. Er startete den Motor, parkte aus und fuhr los. Ein paar Minuten schwiegen wir beide.
 

Dann fragte er: "Du hast also kapiert, dass Naruto auf dich steht?"
 

Ich sah ihn an. Er schaute entspannt auf die Straße.
 

"Ja", sagte ich leise.
 

"Und du hast kein Interesse an ihm?"
 

Ich schwieg einen Moment. "Nein", sagte ich.
 

"Wegen Hinata?"
 

Überrascht sah ich ihn wieder an.
 

"Ich bin nicht so ein Idiot wie Naruto", sagte er. "Ich sehe, wie sie ihn ansieht. Und du versuchst krampfhaft ihm auszuweichen, besonders, wenn sie dabei ist."
 

Ich sagte nichts und schaute auf meine Hände. Ich hätte nicht gedacht, dass er genug Empathie besaß, um seine Mitmenschen so genau zu beobachten.
 

"Kann sein", sagte ich schließlich ausweichend. "Bitte behalte das für dich, okay?", fügte ich plötzlich hinzu. "Du machst es Hinata sonst vielleicht kaputt!"
 

Er warf mir einen kurzen Blick zu. "Du magst sie wirklich, was?"
 

"Ja", sagte ich leise.
 

Er zuckte mit den Schultern. "Das können die von mir aus unter sich ausmachen."
 

Wir schwiegen wieder. "Ich glaube Naruto ist jetzt ziemlich wütend auf dich", stellte ich schließlich fest.
 

"Ja", sagte Sasuke schlicht. Ich warf ihm einen forschenden Blick zu.
 

"Er wird sich wieder einkriegen", fügte er schließlich hinzu. Ich glaubte, ein ganz klein wenig Unsicherheit in seiner Stimme zu hören.
 

"Danke", sagte ich nach einer weiteren Pause schließlich leise.
 

"Reiner Eigennutz", erwiederte er und grinste. Dieses Grinsen machte ihn noch viel anziehender. Ich schaute schnell wieder weg und versuchte nicht darüber nachzudenken, was das bedeuten sollte.
 

Er hielt schließlich vor dem Haus, in dem mein Appartment war.
 

"Wohnst du hier ganz alleine?", fragte er und warf einen Blick zu dem Gebäude hinüber. Im Vergleich zu dem Anwesen der Hyuugas wirkte es runtergekommen, wie mir gerade nur allzu bewusst wurde.
 

"Wie kommst du darauf?", fragte ich. Ich war wirklich neugierig.
 

Er deutete an mir vorbei zu den Klingelschildern. "Bei den vielen Parteien müssen es sehr kleine Wohnungen sein. Vermutlich Ein-Zimmer-Appartments."
 

Er zog seinen Arm wieder zurück. Wieso nahm ich plötzlich wahr, dass er gut roch? War ich so betrunken?
 

"Ja, ich lebe alleine", sagte ich schließlich.
 

"Was ist mit deinen Eltern?", fragte er. Seine gleichgültige Tonlage passte so gar nicht zu seinen ganzen Fragen.
 

Ich sah ihn nachdenklich an. "Vielleicht erzähle ich dir das irgendwann mal." Scherzhaft fügte ich hinzu: "Ich bin mir noch unschlüssig, ob man dir vertrauen kann."
 

Er sah mich weiter an und wieder schlich sich ein Gedanke in meinen Kopf, den ich nicht haben wollte. Nämlich, dass er wirklich unheimlich gut aussah.
 

"Wie beweise ich dir, dass du mir vertrauen kannst?", fragte er.
 

Was machten wir hier eigentlich? Warum war ich immer noch nicht ausgestiegen?
 

"Du könntest mir zum Beispiel sagen, was Neji über mich gesagt hat und mir erklären, warum dich das überhaupt interessiert. Ich kaufe dir nicht ab, dass du mir einfach nur aus Nettigkeit helfen willst."
 

Er grinste wieder. "Mag sein."
 

"Was hat er gesagt?", fragte ich beharrlich.
 

"Dass du nen geilen Arsch hast. Und dass er dich gerne so richtig ordentlich nehmen würde, bis du nur noch lustvoll seinen Namen stöhnen kannst", sagte Sasuke in völlig neutralem Tonfall.
 

Ich ballte die Fäuste. "Ekelhaft", erwiderte ich nüchtern. In mir kochte es und ich hatte große Lust Neji dafür meine Faust mitten ins Gesicht zu schlagen.
 

"Sowas würdest du natürlich niemals sagen", stellte ich sarkastisch fest.
 

"Doch." Er grinste. "Ich sage es dir aber gerne direkt ins Gesicht und stelle mich nicht vor 20 Typen in der Umkleide hin und klopfe Sprüche."
 

Ich funkelte ihn wütend an. "Ich glaube, ich gehe besser!" Ich öffnete die Tür. "Danke fürs Fahren", sagte ich noch, dann stieg ich aus.
 

Er lehnte sich ein Stück rüber, um mich nach wie vor im Blick haben zu können. "Schlaf gut und träum von mir!", er grinste dreckig und ziemlich umwerfend.
 

Ich knallte ohne ein weiteres Wort die Tür zu, drehte mich um und ging entschieden auf die Haustür zu. Dort kramte ich meinen Schlüssel heraus und schloss auf. Ich hörte ihn erst wegfahren, nachdem die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war.
 

Verärgert stieß ich meinen Atem aus. Ich hatte absolut keine Ahnung, was ich von Sasuke Uchiha halten sollte.



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