Finding Love von writer (Sasusaku Highschool Lovestory) ================================================================================ Kapitel 6: Sorgen ----------------- Den Rest der Woche hatten Hinata und ich das Thema Party bis auf ein paar beiläufige Bemerkungen nicht mehr wirklich angesprochen. Am Montag hatte ich mich nach der Pause unwohl gefühlt und die ganze Zeit damit gerechnet, dass Hinata das Thema "Naruto" in irgendeiner Weise ansprechen würde und mir vorwerfen, dass ich nicht versucht hatte, aus der Situation herauszukommen, dass er offenbar Kontakt zu mir suchte. Aber das hatte sie nicht getan und sich auch ansonsten gewohnt freundlich verhalten, außer, dass ich mir einbildete, dass sie am Montag ein wenig stiller als sonst gewesen war. Je mehr Tage vergingen, desto mehr hoffte ich, dass ich bloß überreagierte, weil ich es schon erlebt hatte, dass meine Freundschaften daran kaputt gegangen waren, dass sich der falsche Typ für mich interessierte. Und war das überhaupt so? Interessierte sich Naruto für mich oder war er einfach generell freundlich und zuvorkommend? Auf jeden Fall waren Hinata und ich die Woche über in den Pausen wieder zu zweit in der Bibliothek gewesen. Alleine schon, weil Ino und ihre Freundinnen offenbar oft bei Naruto und den anderen Typen aus unserer Klasse rumhingen. Vermutlich nicht zuletzt, weil Sasuke meistens ebenfalls dabei war. Ich schreckte aus meinen Gedanken, als das Leuten das Ende der letzten Stunde ankündigte. Umgehend brach Lärm los, weil jeder sich zu freuen schien, dass Freitag Nachmittag war und das Wochenende bevorstand. Also fast. Für mich und Hinata hieß das, dass wir uns erst noch mit Sasuke in der Bibliothek treffen mussten, um an unserer Projektarbeit zu schreiben, woran er uns auch gerade in diesem Moment erinnerte, indem er sich vor uns aufbaute und sagte: "Abmarsch!" Hinata warf ihm einen scheuen Blick zu und beeilte sich ihre Sachen einzupacken. Ich achtete darauf mir extra Zeit dabei zu lassen. Gleichzeitig ärgerte ich mich darüber, dass sein Verhalten mich zu solch kindischen Trotzreaktionen provozierte. Er schien es zu bemerken und verengte die Augen, sagte aber nichts. Die nächsten zweieinhalb Stunden saßen wir in der Bibliothek an einem der hinteren Arbeitstische und sprachen nur über den Inhalt unserer Projektarbeit und ich musste mir widerwillig eingestehen, dass die Gruppenarbeit gut funktionierte. Was natürlich auch daran lag, dass keiner von uns dreien besonders erpicht darauf war, private Unterhaltungen zu beginnen und wir somit effektiv vorankamen. Und so waren wir gerade fertig, als Hinatas Smartphone klingelte und ihre Mutter sie anrief, um zu fragen, wo sie denn stecke, da sie offenbar auf dem Parkplatz erwartet wurde. "Tut mir leid, ich muss los", murmelte Hinata verlegen und fing an ihre Unterlagen hastig in ihre Tasche zu stopfen. "Wenn ich noch was machen soll, sagt mir bescheid, ich kann das übers Wochenende fertig machen." "Ich glaube wir sind durch", sagte ich. "Oder?", fügte ich an Sasuke gewandt hinzu. "Ja", sagte er und klappte entschieden sein Buch zu. "Okay!", sagte Hinata erleichtert und griff sich den Laptop, auf dem sie alles getippt und gespeichert hatte. "Ich sehe es nochmal nach Schreibfehlern durch und schicke euch Sonntag die endgültige Version, dann könnt ihr auch nochmal drüberschauen." "Super, danke! Ich schreib dir nochmal wegen heute Abend, ja?", sagte ich zu ihr. "Perfekt!" Sie lächelte mich an, murmelte "bis später" und eilte Richtung Ausgang. Sasuke und ich fingen ebenfalls an unsere Sachen zusammenzupacken und schweigend liefen wir Richtung Schultor. Er machte keine Anstalten ein Gespräch zu beginnen und ich fragte mich gerade, ob er vielleicht einfach eine Gruppe mit uns gebildet hatte, weil er gewusst hatte, dass man mit Hinata gut arbeiten konnte und ihm klar gewesen war, dass Naruto, Kiba und Shikamaru zu dritt eine Gruppe bilden würden und er sich logischerweise zu der einzigen Zweiergruppe gesellt hatte. Plötzlich kam ich mir total blöd vor, dass ich glaube er oder Naruto hätten in irgendeiner Form Interesse an mir. Auf dem Parkplatz war nichts mehr von Hinata oder ihrer Mutter zu sehen, sie musste sich wirklich beeilt haben. "Ich fahre dich", teilte mir Sasuke mit, als ich mich ihm gerade zuwandte und den Mund aufmachte, um mich zu verabschieden. Er nickte zu einem extrem teuer aussehenden schwarzen Wagen hin, der ziemlich verwaist auf dem beinahe leeren Parkplatz stand. "Danke, nicht nötig!", sagte ich sofort und blieb stehen. Ich hatte keine Lust darauf weiter Zeit in seiner Gesellschaft zu verbringen. Er zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "Du musst mich ja wirklich verabscheuen", höhnte er. "Keine Sorge, das Angebot hat keinerlei Hintergedanken. Aber da Naruto offenbar will, dass wir dich nachher einsammeln, kann ich mir auch direkt zeigen lassen, wo du wohnst." Das klang leider logisch und meine prompte Ablehnung klang vor diesem Hintergrund nun etwas albern. "Ich verabscheue dich nicht", sagte ich, "ich gehe einfach gern zu Fuß." "Sieht aber nach Regen aus." Er deutete auf ein paar Wolken am Horizont. "Ist ja nicht weit", antwortete ich mit entschiedener Stimme. Ich konnte es überhaupt nicht leiden, wenn jemand versuchte mich zu etwas zu überreden. "Bist du immer so zickig?", fragte er und nun schwang etwas Ärger in seiner Stimme mit. "Ich bin nicht zickig", sagte ich leise aber deutlich. Nun war ich ebenfalls ärgerlich. "Ich mag es einfach nicht, wenn man mir vorschreibt, was ich tun soll. Vielleicht könntest du auch einfach ein wenig respektvoller und höflicher mit deinen Mitmenschen umgehen und mal Fragen stellen statt Befehle zu erteilen!" Er verengte die Augen. Plötzlich wurde mir bewusst, dass wir ganz alleine waren und er etwas Bedrohliches an sich hatte und ich erinnerte mich wieder deutlich daran, wie er mich auf der Bank in die Enge getrieben und seine Arme neben mir so abgestüzt hatte, dass ich quasi gefangen gewesen war. Er hatte das vielleicht lustig gefunden. Ich nicht. "Habe ich dir irgendwas getan, dass du mich so anfährst?", fragte er ruhig aber ich nahm nun deutlich unterdrückten Zorn in seiner Stimme wahr. Ich wollte nur noch weg. "Lass mich einfach in Ruhe, Sasuke Uchiha. Ich meine es ernst!" Ich blickte ihm fest in die Augen, was mich einiges an Überwindung kostete. Dann, ohne ihm Zeit für eine Antwort zu geben, drehte ich mich um und ging rasch davon ohne mich noch einmal umzusehen. Ich verlangsamte meine Schritte erst, als ich den Park in der Nähe meiner Wohnung durchquerte. Die fernen Regenwolken grollten ein wenig aber es sah nicht so aus, als würde es in näherer Zukunft anfangen zu regnen. Ich holte mein Smartphone aus der Tasche und tippte beim Laufen eine Nachricht an Hinata. "Hey! Ich bin eben auf dem Parkplatz etwas mit Sasuke aneinandergeraten. Jetzt bin ich nicht mehr sicher, ob die mich wirklich einsammeln, wenn sie zur Party fahren. Schickst du mir eure Adresse? Ich glaube ich würde sowieso lieber eigenständig hinkommen." Ich steckte mein Smartphone wieder ein und setzte meinen Nachhauseweg fort. Ich wusste zwar, dass Hinata gerade erst von ihrer Mutter abgeholt worden war und vielleicht keine Zeit hatte Nachrichten zu schreiben, trotzdem horchte ich sehnsüchtig auf den Messengerton. Irgendwie hatte ich gar keine Lust mehr auf die Party. Ich kickte verärgert einen Stein beiseite. Aber die Alternative war alleine in meiner kleinen Wohnung zu hocken. Und wahrscheinlich würde ich dann früher oder später wieder eine Panikattacke bekommen. Dass ich mittlerweile routiniert damit umgehen konnte, erleichterte zwar Einiges aber machte das Ganze auch nicht gerade angenehm. Glücklicherweise musste ich nicht lange auf Hinatas Antwort warten. Nachdem ich gekocht, gegessen und abgewaschen hatte, ließ ich mich gerade auf mein Sofa fallen, als ich das ersehnte Messengersignal hörte. Rasch zog ich mein Smartphone hervor, es war tatsächlich eine Nachricht von Hinata. Das war keine Überraschung, sonst schrieb mir niemand. "Oh nein, alles okay bei dir?" Ich musste lächeln, sie war wirklich nett! "Jaa alles gut, danke dir! Tut mir leid, es provoziert mich, wie er ständig so herablassend Befehle erteilt. Ich bin leider etwas zickig geworden und habe ihm gesagt, dass er mich in Ruhe lassen soll und dann habe ich ihn einfach stehen lassen." "Haha! Du bist echt super, das hätte ich gerne gesehen! Finde ich richtig, dass es ihm mal jemand sagt!", kam es sofort zurück. Und dann: "Sie werden dich dennoch abholen, da bin ich sicher." "Ich weiß nicht, ich glaube er war sauer." Sie tippte lange aber schien es dann nicht abschicken zu wollen. Schließlich kam doch eine Nachricht. "Naruto wird ihn bestimmt überreden. Ich sehe doch, wie er dich ansieht, ich glaube Naruto findet dich toll." Mir krampfte sich der Magen zusammen. Jetzt waren wir also doch bei dem Thema angelangt und ich hatte es mir wohl nicht nur eingebildet. Was sollte ich nun tun? Was? Was sollte ich nun sagen? Aber ich musste reagieren, irgendwas schreiben. Sicher saß sie da und wartete. Kurz vergrub ich das Gesicht in beiden Händen. Die letzten zwei Wochen mit Hinata als meiner Freundin waren für mich so toll gewesen, ich wollte das auf gar keinen Fall verlieren. Ich musste mich zusammenreißen. Noch immer ohne wirklich zu wissen, was ich schreiben sollte, nahm ich wieder mein Smartphone und tippte dann: "Ich habe auch bemerkt, dass er mich attraktiv findet aber das heißt ja nicht das er mich mag. Er kennt mich überhaupt nicht." "Ich glaube, wenn man so aussieht wie du, ist das für die meisten Typen erstmal zweitrangig. Und ihr habt so eine lockere Art miteinander umzugehen. Wenn man euch so ansieht, passt ihr sogar irgendwie zusammen." Ich musste etwas tun. Kurz starrte ich auf ihre letzte Nachricht und hörte dem Rauschen in meinen Ohren zu. Zeit verging. Und dann entschloss ich mich plötzlich. Ich würde einfach vollkommen ehrlich sein und seit vielen Jahren mal wieder riskieren, jemandem meine Gefühle anzuvertrauen. Riskieren, dass ich verletzt werden könnte. Wenn ich mit Hinata eine echte Freundschaft wollte, konnte ich nicht hier sitzen und überlegen, was ich am besten sagen sollte, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen. Ich musste ehrlich sein und es dann ihr überlassen eine Entscheidung zu treffen. Und das musste ich dann akzeptieren. War es normal auch seinen Puls in den Ohren pochen zu hören? Ich tippte: "Ehrlich gesagt hatte ich seit Montag befürchtet, dass du vielleicht nicht mehr mit mir befreundet sein möchtest, wenn derjenige, der dir schon so lange wichtig ist, Interesse an mir haben könnte. Und das würde ich auch verstehen. Vor allem, da wir uns erst seit zwei Wochen kennen. Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich sehr mag und super gerne mit dir befreundet sein möchte. Ich hatte länger keine richtige Freundin mehr, weil es in den letzten Jahren in meinem Leben irgendwie etwas drunter und drüber ging, daran war ich auch selbst nicht ganz unschuldig. Und dass wir uns (so empfinde ich es) auf Anhieb so gut verstanden haben, kann ich immer noch kaum glauben. Ich finde Naruto sehr nett soweit ich das bisher beurteilen kann und ich sehe keinen Grund, warum er nicht auch feststellen sollte, dass du gut zum ihm passen würdest. Ich würde ihn jedenfalls NIEMALS näher kennenlernen wollen, wenn ich weiß, dass du ihn magst." Ich schickte den Text ab, bevor ich es mir anders überlegen konnte und wartete mit klopfendem Herzen. Sie reagierte eine Weile nicht. Dann: "Oh Sakura, mach dir bitte keine Sorgen!! Natürlich will ich trotzdem mit dir befreundet sein!! Ich freue mich doch genauso, dass wir uns kennengelernt haben! Und ich freue mich total, dass es dir offenbar auch so wichtig ist wie mir! Natürlich ist es schwer auszuhalten, dass jemand, den man mag, jemand anderen toll findet. Aber ehrlich gesagt gucke ich seit Jahren zu, wie Naruto mit irgendwelchen Mädchen flirtet, die er heiß findet. Und ich will deswegen garantiert nicht, dass du dich schlecht fühlst. Du kannst ja nichts dafür. Ich würde dich nur bitten, dass du immer ehrlich zu mir bist, was das Thema angeht. Es wäre schwer auszuhalten, wenn ihr euch doch irgendwann näher kommen würdet und ich dann viel später irgendwie davon erfahren würde. Mir ist auch klar, dass ich ihn nicht "reservieren" kann oder sowas. Ich will es dann nur wissen, sonst würde ich mir wahrscheinlich ziemlich blöd vorkommen..." Ich hatte den Text mit angehaltenem Atem gelesen und stieß ihn nun erleichtert aus. Hinata schien wirklich ein wunderbarer Mensch zu sein. Schnell tippte ich: "Das wird nicht passieren, da wird sich nichts annähern!!!" "Das weißt du nicht. Er kann sehr charmant sein." Da hatte sie wahrscheinlich recht. Trotzdem war mir daran gelegen ihr klar zu machen, dass es mir ernst war. "Okay dann verspreche ich dir bei allem, was mir wichtig ist, dass ich immer offen zu dir sein und dir nie was verheimlichen werde, was Naruto betrifft. Ich glaube sogar fest, dass ihr zusammenkommen könnt! Du bist klug und freundlich und einfühlsam und hübsch und wärst als Freundin ein Hauptgewinn!" "Hihi, danke du bist süß. Ich muss sagen du kannst auch ziemlich charmant sein! ;) :D", schrieb sie. ":D:D" ":)" Ich lachte und drückte grinsend das Gesicht in das weiche Sofapolster. So erleichtert war ich seit der Mittagspause am Montag nicht gewesen. Vielleicht war ich in all den letzten Jahren nie so erleichtert gewesen. In dem Moment, öffnete sich ein weiteres Nachrichtenfenster mit einer unbekannten Nummer. Ich tippte darauf. "Hi Sakura, Naruto hier! Steht der Plan mit Nejis Party? Wir könnten um 21.15 Uhr bei dir sein, passt das?" Ohne zu überlegen, machte ich einen Screenshot für Hinata und schickte ihn ihr. Nicht ganz fair Naruto gegenüber aber das war mir gerade leider herzlich egal. Ich würde Hinata über ALLES auf dem Laufenden halten. Sie antwortete sofort: "Uhh gut, hab ich doch gesagt! Sagst du zu? Ich finde du solltest! Ich gehe nie auf Partys und mit dir habe ich endlich mal Lust dazu. Dann schreibst du mir, wenn ihr ankommt und ich komme sofort zu dir rüber, okay?" So langsam bekam ich doch wieder Lust auf den Abend also schrieb ich Naruto "Hi! Super, passt! Dann bis nachher!" und schickte meine Adresse hinterher. Ich hoffte, das war neutral genug. Er antwortete "Nice, bis gleich!". Ich schickte Hinata wieder einen Screenshot. "Toll!! Ahhh nun bin ich aufgeregt Sakura, was soll ich anziehen. Ich wünschte du wärst hier und könntest mir wieder Empfehlungen geben." Ich war Feuer und Flamme. Und fest entschlossen Naruto erkennen zu lassen, wie toll Hinata war. Zumindest würde ich versuchen alles dafür zu tun. Und würde Hinata sich etwas herauszuputzen war das bestimmt für den Anfang nicht das Schlechteste. "Also bei mir wird es wieder das schwarze Kleid von letztens. Ich habe gar nicht so viele Klamotten", antwortete ich. "Was für Optionen gibt es denn so? Zieh mal was an und schick mir Fotos, wenn du Lust hast!" Ich fing an richtig Spaß zu haben. Ich warf mein Smartphone zur Seite, krabbelt über das Sofa zu meiner Komode und wühlte das knappe schwarze Kleid heraus. Ich zog es an, zusammen mit meinen schwarzen Highheels und meiner kurzen hellblauen Jeansjacke, um dem Outfit einen legeren Touch zu verleihen. Außerdem band ich mir die Haare locker hoch und trug etwas roten Lippenstift auf. Glücklicherweise hatte ich letztens eine Farbe entdeckt, die zu meiner rosa Haarfarbe passte. Die nächste Stunde verbrachten Hinata und ich damit uns gegenseitig Fotos zu schicken, Outfits zu optimieren und uns über Frisuren, Makeup und Jungs zu unterhalten. Ich liebte es. Und als ich kurz nach 21 Uhr die Wohnung verließ, war ich richtig glücklich. Ich stellte mich unten vor das Haus und checkte die Uhrzeit. Acht Minuten nach 9. Und erst da dachte ich wieder an Sasuke Uchiha. Und dass es vielleicht irgendwie komisch werden würde ihm zu begegnen nach meinem überdramatischen Abgang nach der Schule. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)