Im Wechsel der Jahreszeiten von DieLadi ================================================================================ Kapitel 82: Collage / Tanzkurs Teil 4 - Kuschelzeit und Sommerpause ------------------------------------------------------------------- Es war gegen halb zwölf, als der Schlüssel in der Tür rappelte. Marti sprang von seinem Schreibtisch auf und flitzte in den Flur. "Jako! Schön, dass du wieder zu Hause bist!" Jako, der sich gerade hingehockt hatte, um die Katze zu streicheln, sah erstaunt auf. "Marti? Wieso bist du denn zu hause?" Und bei dieser Frage strahlte er Marti so erfreut an, dass dessen Herz einfach dahin schmolz. Jakos Blick wurde besorgt. "Ist etwas passiert?" Marti schüttelte den Kopf. "Nein, passiert ist nichts. Aber ich würde trotzdem gerne mit dir reden." "Gut. Lass mich eben meine Sachen abstellen und die Gitarre nach oben ins Musikzimmer bringen, okay?" Eine halbe Stunde später saßen sie gemeinsam am Küchentisch. Marti hatte Brote gemacht und Kaffee gekocht. Jako ließ es sich schmecken. Marti begann zu erzählen, was eigentlich vorgefallen war. Jako fiel die Kinnlade runter, als sein Schatz von Jonas' Behauptung erzählte, den Kussversuch betreffend. "Marti, dir ist doch hoffentlich klar, dass das komplett gelogen ist?" Marti nickte. "Ja, Jako, das weiß ich. Eigentlich. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich mir Gedanken gemacht habe und ein winzig kleiner Zweifel an mir genagt hat. Und dafür schäme ich mich gewaltig." Jako schluckte. "Na ja, Marti, daran bin ich selbst schuld, fürchte ich. Immerhin ist das im Sommer ja wirklich passiert und da kann man es dir kaum verübeln, dass du dir Sorgen machst." Marti hatte den Blick gesenkt. "Ich schäme mich trotzdem." Jako stand auf, zog Marti von seinem Stuhl hoch und nahm ihn fest in den Arm. "Jetzt hör mal zu, Kleiner. Ich liebe dich. Du bist für mich der einzige Mensch, der wirklich zählt. Ich weiß, ich habe Mist gebaut, aber du hast mir verziehen. Und dafür bin ich dir dankbar. Und es wird nie wieder etwas dergleichen geschehen." Er küsste Marti sanft. "Aber du brauchst dich nicht schämen. Ich kann gut verstehen, was in dir vorgeht. Ich liebe dich, und ich werde dir beweisen, in den nächsten mindestens fünfzig Jahren, dass ich dir treu bin." Marti kuschelte sich an ihn. "Verzeihst du mir, dass ich ..." Aber Jako verschloss ihm den Mund mit seinen Lippen. "Es gibt nichts zu verzeihen." Und sie küssten sich lange und ausgiebig.Und gerade als Marti ansetzen wollte, ob es da etwas gäbe, was Jako ihm noch erzählen wolle, kam der ihm zuvor. "Übrigens, Marti, ich möchte dir noch was sagen und dich um was bitten." "Ja?" "Eigentlich wollte ich damit noch warten, bis es wirklich feststeht, aber Felix meinte, es wäre besser, wenn du schon mal Bescheid wüsstest." Marti sah ihn fragend an. "Na ja, also Felix und ich werden voraussichtlich im Sommer auf eine Tour gehen. Unsere erste Tour!" Jako strahlte. "Das heißt dann allerdings, dass wir uns ein paar Wochen nicht sehen würden. Es sei denn, und darum wollte ich dich bitten, wenn du es einrichten kannst, würden wir dich total gerne dabei haben." Jetzt strahlte Marti. Und wieder küssten sie sich. Marti waren im Verlauf der letzten Minuten mehrere Steine vom Herzen gefallen. Alles war gut. Sie verbrachten den Tag gemeinsam. Jako ging nicht mehr zur Uni. Am liebsten hätte Jako Marti gleich nach dem Essen nach oben in die WG geschleift. Die eigentlich keine WG mehr war, seit Frodo und Vanessa da ausgezogen waren. Aber sie wurde immer noch von allen so genannt. Er hätte Marti gerne gleich sein neues Instrument gezeigt. Aber er spürte, dass Marti kuschelbedürftig war und Nähe brauchte. Also verzog er sich mit seinem Schatz aufs Sofa, und sie schmusten intensiv und lange. Jako hauchte Marti zarte Küsse in den Nacken. Der gab schnurrende Geräusche von sich. Er drückte seinen Körper noch enger an Jakos und begann, mit seinen Händen unter Jakos Shirt zu wandern. Er drückte ihn nach hinten, so dass er rücklings auf ihm zu sitzen kam. "Ich finde", sagte er mit rauer Stimme, "wir sollten unser Tun im Schlafzimmer fortsetzen..." "Ja, das ist eine verdammt gute Idee..." Und so stolperten sie, weiterhin küssend und sich streichelnd, ins Schlafzimmer und konnten Midnight gerade noch davon abhalten, mit hinein zu wischen. Auf dem Bett begannen sie, sich gegenseitig auszuziehen. Sie küssten sich, liebkosten sich und es dauerte nicht lange, und sie liebten sich, bis sie gemeinsam den Gipfel erreichten. Jakos Gitarre war wirklich ein tolles Stück. Marti bewunderte sie sehr, als sie am Nachmittag im Fewjar Musikzimmer ein paar Sachen improvisierten. Jako, weil er sich an das neue Instrument gewöhnen wollte; Marti begleitete ihn einfach aus Freude an der Sache. Die Musik war nun mal ihre gemeinsame Leidenschaft. Sie beredeten auch noch gemeinsam mit Felix verschiedenes bezüglich der geplanten Tour. Für Sommer war Marti noch nicht verplant. Er würde zwischen zwei Jobs eine Sommerpause einlegen. Er war inzwischen so gefragt, dass er sich das leisten konnte. Gute Aussichten also, und das, was da zwischen ihnen war, konnte nichts und niemand kaputt machen. Schon gar nicht so ein daher gelaufener Jonas. „Dem werde ich übrigens noch ein paar Takte erzählen, dem Bengel“, sagte Jako, als sie später noch mal auf das Thema zurückkamen. Marti hatte ihm inzwischen auch erzählt, das Jonas das Gespräch zwischen ihm und Felix belauscht hatte und versucht hatte, für seine unguten Zwecke zu nutzen. „In einer Hinsicht kann ich ihn verstehen: mit dir ausgehen zu wollen, weil du einfach ein heißer Typ bist, das ist für mich echt nachvollziehbar.“ Jako grinste. „Aber trotzdem, was er da für Methoden anwendet, ist einfach nur Scheiße, und wenn wir nächste Woche wieder zum Tanzkurs gehen, dann werde ich mir den Burschen vorknöpfen." „Ach lass mal“, sagte Marti. „Wenn er merkt, dass er damit nichts erreicht hat, ist er gestraft genug.“ Er war viel zu glücklich, um irgendjemand irgendetwas unangenehmes zu wünschen. Selbst Jonas nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)