Im Wechsel der Jahreszeiten von DieLadi ================================================================================ Kapitel 70: Frühlingsblüten, Sommerastern, Herbstzeitlosen, Winterschnee Teil 22 - Schneeregenzyklus Teil 11 - Zurechtweisung und Zärtlichkeit ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Irgendwann gab Jako Marti einen liebevollen Kuss auf die Stirn und sagte: „ Marti, ich würde gerne über etwas mit dir reden.“ Marti sah ihm in die Augen. „Du willst reden? Über etwas, was dich bedrückt? Freiwillig? Halleluja! Das ich das noch erleben darf!“ Jako grinste und gab ihm eine Kopfnuss. „Mann, du Spast, ich bin halt auch lernfähig.“ „Ja ja“, setzte Marti an, „irgendwann muss...“ Er wurde jedoch von Jako unterbrochen, der augenrollend den Satz fortführte. „...deine Erziehung ja mal fruchten. Ich weiß.“ Sie sahen sich an und lachten. „Es ist nur so", sagte Jako, „ dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Dir gegenüber. Na ja, wenn ich dir Alex nicht vorgestellt hätte, würdest du jetzt nicht so leiden.“ „Was?!“ Marti hatte mit genau dem gerechnet. Trotzdem konnte er nur den Kopf darüber schütteln, was da wieder in Jakos Kopf rumging. „Na ja, wenn ich nicht mal wieder geglaubt hätte, ich wüsste, was gut für dich ist, und nicht versucht hätte, eine ach so kreative und erzieherisch wirksame Strafe zu finden, wäre die das alles nicht passiert...“ „ Wie Bitte?!“ „Und weil das so nach hinten losgegangen ist, hab ich viel darüber nachgedacht, wie ich mit dir umgehe und so... und frage mich, ob das überhaupt gut für dich ist. Dass ich... dass du dich mir so unterordnest und ich über dein Handeln bestimme... ich meine, wer gibt mir schon das Recht, dich überhaupt zu bestrafen...“ Mit Martis Antwort hätte er überhaupt nicht gerechnet. „Sag mal, Jako, bist du eigentlich komplett bescheuert?“ „Nein, Marti, aber ich mache mir Sorgen." „Jako, das ist doch...“ „Weil ich will, dass es dir gut geht...“ „Jako, lass mich ausreden...“ „Weißt du, ich liebe dich...“ „Ruhe verdammt!“ Marti hatte es geschrien. Jako sah ihn verdattert an, hielt aber den Mund. Marti schien einen Augenblick zu überlegen. „So, Freundchen“, sagte er dann. „Ich will, dass du mir jetzt verdammt noch mal zu hörst. Und das scheint so ja nicht zu klappen. Deswegen tue ich jetzt mal etwas...“ Er nahm eines der Kissen vom Sofa und legte es vor sich auf den Boden. „Hinknien. Hier.“ Und als Jako nicht gleich reagierte: „Sofort!“ Jako war völlig überrumpelt, hallo, so kannte er Marti ja nun gar nicht. Aber vielleicht... musste es in diesem Augenblick mal so sein. Also ließ er sich auf seinen Knie nieder. „Hab ich jetzt endlich mal deine ungeteilte Aufmerksamkeit? Gut. Also. Erstens. Du hast dafür gesorgt, dass ich Alex, einen wunderbaren Menschen, kennen lernen durfte. Und dafür bin ich dir dankbar. Dankbar, verstehst du? Sie war großartig und hat mein Leben trotz ihrer Jugend und trotz der kurzen Zeit bereichert. Und wenn ich sie nicht kennengelernt hätte, hätte das an ihrem Tod ja nichts geändert, das ist nun mal so, aber ich glaube, ich habe ihr in ihren letzten Wochen...“ In diesem Augenblick blinkerten noch mal Tränen in seinen Augen, aber er atmete durch und sprach weiter, „... auch noch ein paar schöne Stunden bereiten können, und allein das wäre es schon wert gewesen, verstehst du?“ Jako senkte verschämt den Kopf. Wie es aussah, hatte er Marti mal wieder unterschätzt. „Sieh mich an, Jako! Gut. Zweitens. Deine 'Strafe', wenn man das denn überhaupt so nennen darf, hat genau das bewirkt, was sie bewirken sollte. Ich hab zwar momentan keinen Führerschein, aber wenn ich ihn wieder habe, werde ich nie mehr so schnell fahren.“ Die letzten Worte waren etwas leiser gekommen. Er musste sich wieder einen Moment sammeln. „Und dann der größte Blödsinn zum Schluss. Du fängst gleich mal wieder an, das große ganze anzuzweifeln, nur weil ein Detail nicht passt. Wohlgemerkt, in deinen Augen nicht passt, wenn wenn du mich fragst, hast du alles richtig gemacht.“ „Aber...“ „Klappe! Hör mir einfach zu!“ Wow. Wenn Marti so drauf war, sein sonst so anschmiegsamer, gehorsamer und … nun ja... sein Marti eben, dann war es ihm ernst. Dann sollte er besser tun, was der von ihm verlangte. „Du fragst, wer dir das Recht gibt, mich zu strafen. Ich, verdammt noch mal! Ich bin ja wohl auf der weiten Welt der einzige, der dir das Recht überhaupt geben kann, und ich gebe es dir! Ich schenke dir das Recht, über mich und mein Handeln zu bestimmen . Und weißt du auch, warum? Weil ich es will, verdammt! Weil ich mich gut damit fühle. Weil du das großartig machst. Weil es für mich der Weg ist, glücklich zu sein, wenn du mich lenkst und leistest.“ Er schnaubte. „So, und nun hoffe ich, dass das ein für alle mal angekommen ist ich habe nämlich keine Lust, eine solche Ansprache alle paar Wochen zu wiederholen. Ist das klar?“ Jako nickte. Marti stand auf, zog ihn hoch, drehte ihn um und schubste ihn rückwärts, so dass er auf dem Sofa zu sitzen kam. Dann ließ er sich selber auf dem Kissen nieder und kniete nun vor Jako. „So ist das richtig. So will ich das“, sagte er. „So fühlt es sich gut an.“ Und er schenkte Jako ein Lächeln. „Darf ich mich jetzt auch mal äußern?“, fragte der. „ ... flüsterte schüchtern der Mann, der hier das Sagen hat“, kicherte Marti. „Na, in den letzten Minuten wohl eher nicht“, sagte Jako. „Musste einfach mal gesagt werden. War einfach mal nötig“, knurrte Marti, „und wenn du mich jetzt für diese Aktion bestrafen willst, nur zu.“ Jako zog ihn zu sich hoch und küsste ihn sanft. „Ich glaube, manchmal musst du mich einfach mal zurechtstutzen, oder?“ „Scheint so...“ Jako küsste ihn wieder. „Danke, mein Schatz. Ich glaube, manchmal brauche ich so was. Und bestrafen will ich dich dafür ganz sicher nicht. Eher belohnen. Verwöhnen.“ Marti strahlte. „Gut. Dann will ich ich Schokomousse. Und Küsse. Hab ich beides nicht gehabt im Krankenhaus.“ „Ach? Keine Schokomousse?“ „Nein, nur Schokopudding, und der war bääh.“ „Und keine Küsse?“ Marti grinste. „Und dabei hätte es nicht an Gelegenheit gemangelt...“ „Wie bitte?!“ Jako sah ihn erschrocken an, und sah dann aber den Schalk an seinen Augen. „Was soll das denn heißen?“ „Na ja,“ sagte Marti, „Chris, der junge Pfleger, du erinnerst dich? Der hätte durchaus Interesse gehabt...“ Und er betrachtete angelegentlich den Ring an seiner Hand. „Ach ja?“, knurrte Jako. „Jaaaaa, und er war ganz schön enttäuscht, als ich auffällig mit dem Ehering vor seinem Gesicht rumgewedelt und von meinem Mann geschwärmt hab...“ Marti hüstelte. „Geschwärmt?“, fragte Jako. „Geschwärmt“, bestätigte Marti. Jako drückte ihn fest an sich, küsste ihn und sie begannen, wild und hemmungslos zu knutschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)