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Im Wechsel der Jahreszeiten

von

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Collage / Die Hochzeitsreise Teil 3 - Sand und Schippen

Sie lagen nebeneinander im wunderbar weichen Sand am Strand ihres Hotels. Es war warm und keine Wolke trübte den herrlich blauen Augusthimmel.

Jako war eingeschlafen. Marti dagegen hatte sich auf die Unterarme gestützt und beobachtete das Treiben ringsumher.

Einige Meter weiter hatte sich eine Familie ausgebreitet, die auch in ihrem Hotel wohnte. Es waren Eltern mit einem süßen blonden Mädchen, und sie waren aus Deutschland.

Das Mädchen hatte diverses Strandspielzeug um sich verteilt, und war mit Inbrunst damit beschäftigt, eine Sandburg zu bauen.
 

Marti sah ihr eine Weile zu, dann sah er wieder zu seinem schlafenden Jako.

In diesem Augenblick kam ihm eine kleine Idee.

Der Schabernack, der auch jetzt wieder nicht wirklich geschlafen hatte, hüpfte aufgeregt umher und kicherte ob seiner eigenen seltsamen Einfälle.

Marti stand auf, schlenderte zu dem Mädchen hinüber und hockte sich neben ihr hin.

„Guten Tag“, sagte er.

Dann nickte er den Eltern freundlich zu, die der Szene zusahen.

„Ich heiße Marti“, sagte er und streckte dem Kind die Hand hin.

Die kleine nahm seine Hand und sagte:

„Ich heiße Nina.“

„Nina, sag mal, darf ich dich um einen Gefallen bitten?“

Sie sah ihn unsicher an.

„Was denn für einen?“

„Ich möchte dich fragen, ob du mir deine Schippe ausleihst. Schau, mal der Jako dort, der schläft. Und ich möchte ihn necken. Ich möchte ihn einbuddeln.“
 

Nina strahlte ihn an, die Idee schien sie lustig zu finden.

Sie wandte sich an ihre Eltern.

„Mama, Papa, darf ich dem Marti meine Schippe ausleihen? Er möchte seinen Freund damit einbuddeln.“

Ninas Mutter nickte.

„Von mir aus.“

Marti bedankte sich.

Die kleine Nina gab ihm eine ihrer Schaufeln und fragte dann weiter:

„Und Mama, darf ich ihm dabei helfen?“

„Na ja... also... meinetwegen, aber nur, wenn er nichts dagegen hat...“

Sie sah Marti fragend an. Der sagte lächelnd:

„Nein, ganz und gar nicht. Das wird bestimmt lustig!“

Da nickte Ninas Mama ihrer Tochter zu und Marti ging mit seiner neuen, kleinen Freundin zu Jako hinüber.

„Lass uns ganz leise machen, damit er nicht aufwacht, okay?“

Nina nickte, und dann fingen sie beide an, zu graben und Sand über Jako anzuhäufen.

„Ist das dein Freund?“, flüsterte die kleine interessiert. „Oder dein Bruder? Ihr wohnt doch zusammen in einem Zimmer, stimmts?“

„Ja“, sagte Marti. „Das tun wir. Aber Jako ist mein Mann.“

„Dein Mann? So wie Papa Mamas Mann ist?“

„Ja.“

„Also habt ihr beide euch geheiratet?“

Ja“, flüsterte Marti.

Nina schien eine Weile zu überlegen.

„Aber ich dachte, das macht immer nur ein Mann mit einer Frau?“

„Nein“, erklärte Marti. „Das könne auch ein Mann und ein Mann machen.Oder eine Frau und eine andere Frau. Wenn sie sich so lieb haben, wie deine Mama und dein Papa.“

Nina nickte. Das schien ihr einzuleuchten.

„Und du hast Jako so lieb?“

„Ja.“

„Mama sagt immer, dass sie glücklich ist, dass sie den Papa hat. Dann bist du bestimmt auch glücklich?“

„Ja.“

„Wenn ihr mal Kinder habt, bist du dann die Mama oder der Papa?“

Marti verschluckte sich fast an seiner eigenen Spucke bei dieser so herrlich kindlichen Frage.

„Tja, weißt du“, sagte er dann, „ich glaube eher, unser Kind hätte dann eben zwei Papas. Aber... ich weiß noch gar nicht, ob wir überhaupt Kinder haben möchten.“

„Und warum nicht?“

Tja, was soll man einer ungefähr siebenjährigen auf eine solche Frage antworten?

„Mmmh.... wir wissen ja schließlich nicht, ob wir ein Kind bekommen würden, das so toll ist, wie du.“

Sie strahlte ihn an.

„Okay“, sagte sie ganz altklug, „und außerdem könnt ihr euch das ja noch überlegen. Ihr seid ja noch jung.“

Sie sah unsicher zu Marti.

„Das seid ihr doch, oder...?“

„Ich glaub schon“, jappste Marti mühsam, denn er hatte große Mühe, sich daraufhin das Lachen zu verbeißen.

Von Ninas Papa kam ein unterdrücktes Glucksen, und Marti, der hinüber schaute, grinste, als er sah, dass auch der versuchte, ein Lachen zu unterdrücken.
 

Als Jako erwachte, spürte er eine gewisse Kühle um sich, und als er sich etwas anders hinlegen wollte, merkte er, dass seine Bewegungen nur sehr zäh vorangingen... er öffnete die Augen und sah die Bescherung. Er war eingegraben!

„Marti!“ rief er, halb lachend, halb schimpfend. Dieser Frechdachs.

Marti saß neben ihm im Sand, sah ihn groß an und sagte gespielt unschuldig:

„Ja, mein Schatz?“

In diesem Augenblick kam ein kleiner, blonder Wirbelwind an Martis Seite gesaust, und ein Redeschwall ergoss sich über den noch halb verschlafenen Jako:

„Hallo Jako, schön dass du wach bist, ich habe nämlich geholfen, dich einzubuddeln und Marti ist froh, dass er dich hat und wenn ihr mal Kinder habt, bist du der zweite Papa, aber nur, wenn euer Kind so toll wird wie ich, und gut, dass ihr noch jung seid!“

„Was...?“, fragte Jako überrumpelt.

Marti jedoch konnte sich nun beim besten Willen nicht mehr zurückhalten, er brach in schallendes Gelächter aus, und hoffte nur, dass Nina nicht beleidigt sein würde. Aber nein, die lachte mit, und so konnte auch Jako nicht anders und stimmte mit ein.
 

Später standen Jako und Marti eng umschlungen in ihrem Hotelzimmer. Marti hatte Jako den ganzen Zusammenhang geschildert, und Jako hatte sich ganz schön über die süße kleine Maus amüsiert.

Jetzt küssten sie sich leidenschaftlich, und Jako drückte seinen  Schatz ganz fest an sich.

„Mich einfach einzubuddeln“, sagte er leise in Martis Ohr, als sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten.

„Ich habe den Eindruck, dass du es drauf anlegst, auch hier im Urlaub einmal den Hintern voll zu kriegen!“

Marti küsste ihn erneut.

„Ach was“, sagte er dann, „ich habe doch nur versucht, dich vor Sonnenbrand zu schützen!“

Jako musste lachen.

Na, einen ziemlich festen Klaps auf Martis Hinterteil setzte es dann doch.

„So, und jetzt will ich endlich duschen. Der dumme Sand sitzt aber auch wirklich überall. Du kannst währenddessen schon mal die Sachen für uns raus legen. Du hast doch, wie ich dir gesagt habe, für jeden von uns eine Anzughose und ein Hemd eingepackt?“

Marti nickte.

„Wie befohlen, mein Herr und Gebieter.“

Jako kicherte.

„Hey, an diese Anrede könnte ich mich glatt gewöhnen!“

Marti kicherte ebenfalls, und als er Jako erneut einen liebevollen Kuss gab, dachte er:

Na ja, in gewissen ...Situationen... könnte man damit ja mal was anfangen...



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