Im Wechsel der Jahreszeiten von DieLadi ================================================================================ Kapitel 42: Frühlingsblüten, Sommerastern, Herbstzeitlosen, Winterschnee Teil 1 - danken und dienen --------------------------------------------------------------------------------------------------- Am Morgen nach der Hochzeit erwachten Jako und Marti eng aneinander gekuschelt. Als Jako die Augen öffnete, war das erste, was er sah, Martis blitzeblauer Blick. „Guten Morgen, mein Ehemann“, sagte er und spürte ein verliebtes Kribbeln im Bauch. „Guten Morgen, Herr Fischer“, sagte Marti und küsste ihn zärtlich. Jako erwiderte den Kuss und drückte seinen Mann ganz fest an sich. Es war ihr erster gemeinsamer Morgen als Ehepaar. Es fühlte sich großartig an. Und es würde noch viele „erste gemeinsame Irgendwas als Ehepaar“ geben. Es war ein wunderbarer, schöner Moment voller Vorfreude auf ein langes, glückliches Eheleben. Jako sah auf die Uhr. Halb zehn. „Eine halbe Stunde können wir noch liegen bleiben“, sagte er. „Um zehn sollten wir aufstehen, weil unsere Eltern um elf kommen.“ „Okay“, sagte Marti, und kuschelte sich noch mal an seinen Schatz. Sie waren beide noch müde. Immerhin war es eine lange Nacht gewesen. Oder eine kurze Nacht, je nachdem, wie man das sehen wollte. Die Party war ein rauschendes Fest geworden. Alles in allem waren um die einhundertfünfzig Leute da gewesen. Das Essen war toll gewesen. Das Parkcafé hatte auf mehreren Grills wahre Köstlichkeiten zubereitet, und der Typ hinter dem vegetarischen Grill war kein Koch gewesen, sondern ein Zauberer. Martis Kumpel war als DJ zur Hochform aufgelaufen und hatte die Party gerockt. Relativ früh am Abend waren Marti und Jako auf die aufgebaute Bühne gegangen um sich zu bedanken. „Schön, dass ihr alle da seid und mit uns feiert“, hatte Jako gesagt. „Wir möchten uns bei euch allen bedanken, dass ihr uns immer unterstützt, für uns da seid und euch heute mit uns freut.“ Ihre Gäste spendeten Beifall. „Ich möchte allerdings einem ganz besonderen Freund auch ganz besonders danken. Und wer mich gut kennt, weiß, dass ich jetzt von Felix rede.“ Er winkte Felix auf die Bühne. Felix war das ein bisschen unangenehm. Wie nahezu alle Menschen, die durch ihr stilles Wirken ihr gesamtes Umfeld zusammen halten, stand er nicht gerne auf diese Weise im Mittelpunkt. Trotzdem sprang er zu Jako auf die Bühne. „Felix ist wie ein Bruder für mich. Hat mir immer zur Seite gestanden. Ohne ihn wäre ich gar nicht erst mit Marti zusammengekommen. Ohne ihn wären wir vermutlich längst wieder auseinander. Er hat mich immer ertragen, und das ist weiß Gott nicht immer leicht.“ Beifall und Gelächter. „Er hat mich getröstet, mir zugehört und mir auch mal in den Hintern getreten, wenn das nötig war...“ „Und es war öfter mal nötig“, knurrte Felix ins Mikro. Wieder Lachen unter den Zuhörern. „Ohne Felix wären ich und Marti und vermutlich auch viele andere längst vor die Hunde gegangen." Er nahm Felix in die Arme. „Danke, bester Freund.“ „Kann ich bestätigen“, sagte Marti, der sich das Mikro geschnappt hatte. „Und ich möchte noch einem weiteren, ebenso guten Freund danken.“ Er zeigte auf Rick, machte eine lockende Geste und zeigte dann auf einen Punkt genau neben sich. Rick sträubte sich, wurde aber von Steve geradezu auf die Bühne geschoben. „Rick war jederzeit für mich da. Hat mir immer zugehört. Hat mit mir gelacht, geflucht und...“ Er grinste und dachte an einen stürmischen Tag und zwei Flaschen Wodka. „...gesoffen. Und egal, wie sehr ich ihn auch genervt habe, hat er mich zwar beschimpft, aber trotzdem zu mir gehalten.“ Ricks Antwort war typisch Rick. „Laber nicht rum, du Spast, ich will zum Grill, ich hab Hunger!“ Aber auch er entging nicht einer Umarmung durch Marti. „Mann, pass lieber auf, dass Jako nicht wieder eifersüchtig wird, ich habe nämlich keinen Wodka mehr!“ „Gut“, sagte Marti, „bevor Rick uns verhungert, lasst uns lieber Feiern. Die Grills glühen, das Bier steht kalt, die Tanzfläche wartet!“ Und unter großem Applaus war dann die Party richtig losgegangen. Ein paar Liveacts hatte es im Laufe das Abends gegeben. Frodo hatte seine Band Tell You What Now zusammengetrommelt. Die hatten zwei Songs von ihrer noch nicht erschienenen EP gespielt. Jako hatte, nur mit seiner Gitarre, den Zigarettensong gesungen, den er für Marti geschrieben hatte. Der war urkomisch und handelte davon, wie er nach und nach die komplette Wohnung verwüstet auf der Suche nach der letzten Zigarette, und am Ende steht dann Marti auf dem Balkon, hat sie in der Hand, zerkrümelt sie und streut die Krümel über die Brüstung mit sardonischem Lächeln. Der Song war so witzig geschrieben, dass Marti sich regelrecht kringelte. Er selber sang, ebenfalls nur mit Gitarre, „Ich habe Dich“. Er sang das so gut und gefühlvoll, dass Jako nicht anders konnte, als ihn auf der Bühne zu drücken und zu küssen. Der Kuss wurde lang und innig und es gab wieder ordentlich Beifall. Den Rest des Abends hatten sie gefeiert, getanzt, gelacht, mit allen möglichen Leuten geredet und Glückwünsche entgegen genommen. Sie hatten einen kleinen Tisch hingestellt, für eventuelle Hochzeitsgeschenke. Der war innerhalb kürzester Zeit übervoll, und es wurde ein zweiter, wesentlich größerer daneben gerückt. Auch der war bald voll. Das alles war aufregend, fröhlich, berührend... Es war einfach schön. Um Mitternacht waren dann Frau Fischer und Frau Joiko auf die beiden Jungs zugekommen und hatte sie in eine ruhige Ecke gezogen. „Hört mal, ihr beiden. Ihr solltet euch jetzt langsam verkrümeln, wenn ihr noch was von der Hochzeitsnacht haben wollt. Wir bleiben hier bis zum Schluss, kümmern uns um alles und sorgen für notwendige Aufräumarbeiten“, sagte Frau Joiko. „Aber Schwiegermama, wir können euch doch nicht einfach alles aufhalsen...“ Marti schüttelte den Kopf. „Doch, könnt ihr“, mischte sich nun Frau Fischer ein. „Gut“, sagte Jako grinsend. „Dann gehen wir.“ „Aber...“ „Marti!“, sagte Jako bestimmt. „Komm!“ „Okay!“ Nun grinste auch Marti und ließ sich von Jako mitziehen, nachdem sie den Mamas gedankt und beide nochmal umarmt hatten. Die beiden Frauen sahen den Jungs hinterher. „Manchmal denke ich“, sagte Frau Joiko nachdenklich, „dass unser Jako euren Marti ganz schön im Griff hat.“ Frau Fischer lachte. „Ja, das glaube ich auch. Aber darüber mach dir mal keine Sorgen. Ich kenne unseren Marti. Der ist ein verdammter Dickkopf, und wenn  Jako ihn im Griff hat, dann nur, weil er sich im Griff haben lässt.“ Jetzt lachten sie beide. „Außerdem kann es für Marti nur gut sein, wenn er durch seinen  ruhigen und vernünftigen Mann ein bisschen im Zaum gehalten wird.“ „Und Jako tut es gut, sich durch Martis Fröhlichkeit anstecken zu lassen“, sagte Frau Joiko. „Na komm, lass uns mal weiterfeiern“, sagte sie und hakte Frau Fischer unter. Die beiden Damen kümmerten sich tatsächlich um alles, und als sie gegen halb fünf todmüde ins Bett fielen, waren zur gleichen Zeit am anderen Ort Marti und Jako nach ein paar wilden, zärtlichen, stürmischen Stunden, Arm in Arm und glücklich eingeschlafen. * * * Ihre Hochzeitsnacht war wunderbar gewesen. Sie hatten sich zärtlich, wild und innig geliebt, aber sie hatten auch geredet. Gedanken ausgetauscht, sich von ihren Gefühlen erzählt... Sie waren sich so unendlich nah, in jeder einzelnen Sekunde, bis der Schlaf sie in den frühen Morgenstunden übermannte. Als sie gegen halb eins vor ihrer Wohnungstür standen, sagte Marti grinsend: „Ich will jetzt ne epische Filmszene. Lass uns auf dem Weg ins Schlafzimmer schon mal Stück für Stück gegenseitig ausziehen und die Klamotten einfach auf den Boden werfen.“ „Kein Problem“, sagte Jako mit rauer Stimme, der man anhörte, dass ihm das Sprechen schwer fiel. „Ich kann eh kaum noch die Hände von dir lassen, du heißer Typ...“ Und so öffneten sie die Wohnungstür schon wild knutschend. Marti stieß sie mit dem Fuß zu, während er Jakos Krawatte abstreifte und sein Jackett öffnete. Jako hatte inzwischen schon Marti die Anzugjacke ausgezogen und ließ sie achtlos zu Boden gleiten. Dann begann er an Martis Gürtel zu nesteln. „Ich hoffe nur“, stöhnte Marti zwischen zwei Küssen, „dass Midnight sich nicht mit ihren Krallen an dem teuren Anzug zu schaffen macht.“ Jako grinste und schob ihn etwa von sich. „Mensch, Marti, manchmal schaffst du es echt zielsicher, jede erotische Stimmung zu versauen!“ Und dann kicherten sie beide. „Und wenn sie das wagt,“ fuhr Jako fort, „dann schneidere ich dir höchstpersönlich einen  neuen Anzug – aus Katzenfell.“ „Nix da“, knurrte Marti. „Du packst meine kleine nicht an.“ „Was heißt hier deine kleine? Das ist ja wohl auch meine kleine.“ „Ne ne, Jako. Wenn du mal wieder fremknutschst und ich wieder wütend ausziehe, nehme ich sie mit!“ Also das verschlug Jako jetzt ernsthaft die Sprache. Fremdknutschst. Marti nahm echt kein Blatt vor den Mund. Jako schluckte. Doch dann musste er wieder grinsen. „Mann, Marti, das bringen auch echt nur wir fertig – uns gleich in der Hochzeitsnacht mal um das Sorgerecht für die Katze zu streiten!“ Sie sahen sich an – und dann brachen sie in schallendes Gelächter aus. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sie wieder knutschten. Und als sie im Schlafzimmer ankamen, hatte Jako nur noch seine Boxer an und Marti nichts als sein geöffnetes Hemd. „Lass das an“, flüsterte Jako. „Ich find das sexy so...“ Er stieß Marti aufs Bett. Marti atmete schwer. Jako zog sich die Boxershorts aus und setzte sich breitbeinig über Marti. Ihre Erektionen berührten sich... und das machte es nicht besser... Jako küsste seinen Schatz und ließ dann die Lippen tiefer wandern. Über seine Brust, seinen Bauch... diese weiche, warme Haut dort hatte es ihm angetan. Er küsste sanft den Nabel seines Mannes, atmete tief seinen Duft ein. Er liebte das. Dann löste er sich von Marti, stand auf. Ging in Richtung Flur. Als er das Schlafzimmer wieder betrat, hielt er Martis Krawatte in den Händen. „Marti“, flüsterte er, nachdem er sich wieder rittlings über ihn gesetzt hatte. „Ich möchte dich ans Bett fesseln. Ich liebe es, wenn du meinen Lippen und Händen hilflos ausgeliefert bist...“ „Oh Mann“, stöhnte Marti, „red nicht, mach!“ Und Jako tat, wie versprochen. Und sorgte dafür dass sich der gefesselte Marti unter ihm wand, stöhnte und schrie vor Lust; Marti hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Die Lippen seines Mannes waren so weich, die Hände so zärtlich, dass er versank in einem Meer aus Hitze... Und als schließlich Jakos Lippen die Spitze seines Penis umschlossen, war es um ihn geschehen. Es dauerte nur noch Sekunden, und dann... Es war so unfassbar schön... „Und jetzt“, sagte Jako, nachdem er Martis Fessel gelöst hatte sie beide wieder zu Atem gekommen waren, mit einer Stimme, die vor Erregung noch tiefer und rauer war als sonst, „... jetzt bin ich an der Reihe. Verwöhne mich... diene mir... bitte...“ Marti überlegte einen Augenblick. Diene mir... allein diese Ausdrucksweise machte ihn irgendwie total an... Jako schaffte es doch immer wieder, so aufregende Gefühle in ihm zu wecken, selbst, wenn er glaubte, sich längst verausgabt zu haben... Er zog Jako zur Bettkante, und als Jako schließlich dort saß, den Oberkörper etwas zurück gelehnt und auf seine Hände gestützt, drückte er Jakos Beine etwas auseinander und kniete sich vor ihn. „Lass mich dir dienen“, flüsterte er und nahm Jakos Penis zwischen seine weichen Lippen, während seine Hände sich in Jakos Po krallten. Er begann erst mit ganz sanften, dann festeren und schnelleren Auf-und-ab-Bewegungen, die Jako innerhalb kürzester Zeit fast wahnsinnig machten. Doch kurz bevor er Erlösung finden würde, ließ Marti von ihm ab. Er schaute hoch zu seinem Mann. Oh Gott, was für ein Anblick. Jako, dessen seidiges, langes Haar wie ein Wasserfall über seine Schultern fiel, dessen Augen geschlossen waren, dessen Lippen leicht geöffnet; das sah so wahnsinnig sexy aus, dass Marti ganz anders wurde. Jako griff mit seiner rechten Hand in Martis Haar und drückte seinen Kopf sanft, aber bestimmt zurück in seinen Schritt. Diese verflucht erotische Stimme. „Marti“, sagte diese Stimme, voller Begehren, aber doch sehr bestimmt, „...wage es nicht, mich auf halber Strecke verhungern zu lassen!“ Marti leckte sich die Lippen, und sorgte dafür, dass Jako nicht verhungerte. Er sorgte dafür, dass sein Mann ungeahnte Lustgefühle verspürte; dass er kleine spitze Schreie ausstieß; dass er später erschöpft auf das Bett sank und flüsterte: „Marti Fischer, wenn es dich nicht schon gäbe, müsste man dich erfinden.“ Sie kuschelten erschöpft nebeneinander und genossen gegenseitig ihre Wärme und Nähe. Jako war splitternackt, Marti trug noch immer das Hemd. „Ich möchte gerne duschen“, sagte Jako. „Ich auch. Geh du mal zuerst, Spatz. Und hinterher hab ich Bock auf nen Kaffee.“ „Morgens um kurz nach zwei?“, fragte Jako erstaunt, mit Blick auf die Uhr. „Klar, warum nicht?“ „Gut, mein Kleiner. Dann springst aber du zuerst ins Bad. Und wenn ich dann nach dir dusche, machst du Kaffee. Für mich bitte einen Cappuccino, mit extra viel Milchschaum.“ Und er küsste Marti sanft auf die Nase. Gesagt, getan, und als Marti kurze Zeit später in der Küche stand, und den Kaffee zubereitete, dachte er mit einem zufriedenen Grinsen darüber nach, was für ein verdammtes Glück er doch hatte, mit dem tollsten, liebsten und heißesten Ehemann der Welt verheiratet zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)