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Im Wechsel der Jahreszeiten

von

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Frühling, Sommer, Ja Teil 30 / Ja ich will Teil 3 - Ja und Ja

Die Trauung war wunderschön.

Als sie den Raum betraten, lief im Hintergrund „You raise me up“ von Celtic Woman.

Ein wunderbares Stück, das Ladislawa da ausgesucht hatte.

Marti und Jako hielten sich die ganze Zeit an den Händen, während sie sprach.

Sie erzählte von den Höhen und Tiefen, die eine Ehe so erleben und durchstehen müsse.

Von der Liebe und dem Respekt, die man sich wahren sollte, auch und gerade in den kleinen Dingen des alltäglichen Lebens.

Sie machte das sehr schön, mit genau der richtigen Mischung aus Ernst und Humor.
 

Und schließlich kam sie zur entscheidenden Frage.

„Jakob Joiko, wollen Sie mit dem hier anwesenden Marti Fischer die Ehe eingehen, so antworten Sie mit Ja, ich will.“

Jakos Hals war trocken und fast wie zugeschnürt. Er musste tief Luft holen und sich richtig anstrengen.

Aber schließlich schaffte er es und antwortete mit:

„Ja, ich will.“

Ladislawa lächelte nun Marti an.

„Marti Fischer, wollen Sie mit dem hier anwesenden Jakob Joiko die Ehe eingehen, dann antworten Sie mit Ja, ich will.“

Marti schmetterte geradezu:

„Ja, ich will.“

Ladislawa musste schmunzeln über seinen Eifer.

Die beiden werden es schaffen, dachte sie. Die werden sich ihr Glück und ihre Liebe ein Leben lang bewahren. Da war sie sich sicher.

„Dann erkläre ich sie hiermit zu gesetzlich angetrauten Eheleuten. Sie dürfen sich jetzt küssen.“
 

Na, das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen. Unter allgemeinem Beifall ihrer Gäste küssten sich Jako und Marti Fischer, die frischgebackenen Eheleute, lange, liebevoll und innig.

Schließlich räusperte sich Ladislawa.

Sie lösten sich voneinander und sahen etwas verlegen drein.

Die Standesbeamtin fuhr im notwendigen Amtsdeutsch fort:

„Sie haben im Vorfeld bereits bekundet, dass Sie als gemeinsamen Ehenamen den Namen Fischer tragen werden. Ist es bei dieser Entscheidung geblieben?“

Beide nickten.

„Gut, dann brauche ich jetzt hier und hier jeweils von Ihnen beiden eine Unterschrift. Und...“,

sie wandte sich an Jako,

„...denken Sie bitte daran, mit Jakob Fischer zu unterschreiben!“
 

Jako nahm den dargereichten Stift in die Hand.

Er zitterte ein wenig, aber er schaffte es tatsächlich, sich nicht zu verschreiben.

Es fühlte sich großartig an.

Er war glücklich und stolz und als er den Stift an Marti übergab, strahlte er ihn an.

Marti unterschrieb nun seinerseits mit laut pochendem Herzen.

Anschließend waren die Trauzeugen an der Reihe, und Lion und Felix grinsten zufrieden, als sie ihren Job erledigt hatten.
 

Dann hatte Frodo seinen Auftritt. Er trug die Ringe nach vorne.

Und brachte, leicht umgemodelt, das Gedicht aus „Herr der Ringe“:

„Zwei Ringe, Euch zu knechten, euch beide zu finden,

zur Ehe zu treiben und ewig zu binden.“

Unter den Gästen kam Lachen auf.
 

Marti fand die Ringe immer noch wunderschön in ihrer Schlichtheit.

Da hatte Jako damals zu ihrer Verlobung echt Geschmack bewiesen.

Frodo hielt die Schachtel und Jako entnahm Martis Ring. Er zitterte immer noch vor Aufregung.

Während Marti glücklich und relativ entspannt war, war er ein einziges Nervenbündel.

Er, der für seine Ruhe und Gelassenheit bekannt war.

Und so kam es, dass er den Ring fallen ließ.
 

Der Ring fiel auf die Schmalseite, kullerte davon und kam unter Ladislawas Schreibtisch zu liegen.

Jako holte ihn hervor mit hochrotem Kopf.

„Tja“, sagte Jakos Mutter schmunzelnd, „ihr wisst schon – wenn einer bei der Trauung den Ring fallen lässt, heißt das, daß der andere in der Ehe die Hosen an hat?“

„Danke, Mama, daß du mir so in den Rücken fällst!“, sagte Jako kichernd, während Marti gleichzeitig rief:

„Schwiegermama, du bist die Beste!“

Sie sahen sich an und fingen schallend an zu lachen.

Das war so ansteckend, dass es fünf Minuten dauerte, bis die ganze Gesellschaft wieder zur Ruhe kam.

Das Lachen hatte gut getan, Jako war wesentlich lockerer geworden und so klappte es beim zweiten Anlauf mit dem Ring.

Marti seinerseits schaffte es ohne Schwierigkeiten.

Er nahm den Ring und Jakos Hand, sah zwischen beiden hin und her und sagt dann mit Gollum-Stimme:

„Komm her, MEIN SCHATZ!!!!“

Wieder lagen alle vor Lachen am Boden.
 

Während sich alle kringelten, nutzten Marti und Jako die Gelegenheit, um sich noch mal ausgiebig zu küssen.

„Nu lasst mal jut sein“, rief irgendwann Frodo,

„Ick will jetze endlich nen Sekt!“

Das war das Stichwort für Bianca und Vanessa.

Sie huschten in den Vorraum, bauten die Gläser auf und öffneten die Sektflaschen. Orangensaft gab es auch, für die, die fahren sollten.
 

Ladislawa verabschiedete sich von den Fischers – die Fischers, wie großartig sich das anhörte und anfühlte.

Sie bedankten sich beide für die wunderschöne Trauung und dann gingen sie zu ihren Gästen in den Vorraum.

Bianca drückte beiden ein Glas Sekt in die Hand.

Und dann gab es Glückwünsche von allen Seiten.

Beide Mütter hatten Tränen der Rührung in den Augen, die Väter eher Stolz und Freude.

Felix drückte beide, Lion auch und dann wurden sie von allen irgendwie durchgeknuddelt.

Es war toll, so viele Menschen um sich zu haben, die sich mit ihnen freuten.
 

Marti war so erfüllt von Seligkeit, dass er nicht mehr stillhalten konnte.

Er bekam einen seiner Fröhlichkeitsanfälle.

Sein Bewegungsdrang war gerade nicht mehr zu bremsen.

Er packte Jakos Hände und begann, ihn herum zu wirbeln und dabei vor Freude zu quietschen und zu lachen gleichzeitig.

Alle um sie herum gingen in Deckung, dennoch gingen zwei Gläser zu Bruch.

Es war Marti gerade so egal.
 

Jako ließ sich mitziehen. Martis quicklebendiger Freudenausbruch war einfach zu ansteckend.

Irgendwann jedoch hielt er ihn fest, zog ihn an sich und senkte seine Lippen auf Martis.

Marti ergab sich ihm und sie versanken erneut in einen langen, leidenschaftlichen Kuss.

Sie lösten sich erst wieder voneinander, als Lion lautstark verkündete:

„Wie es aussieht, ist Jako der einzige, der meinen durchgeknallten Bruder bändigen kann. Das muss ja gut gehen!“
 

Jako schaute Marti tief in die blitzeblauen Augen.

„Komm, mein Ehemann“, sagte er und betonte das Wort langsam und genussvoll.

„Lass uns mit unseren Gästen ins Restaurant fahren.“

„Gut, Jakob Fischer“, sagte Marti, „lass uns das tun.“
 

Und so gingen sie, Hand in Hand, begleitet von Freunden und Familie, die ersten Schritte hinein in ihr langes und glückliches Eheleben.



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