Im Wechsel der Jahreszeiten von DieLadi ================================================================================ Kapitel 14: Frühling, Sommer, Ja Teil 11 - T-Shirts und Socken -------------------------------------------------------------- Und wieder war Marti am Koffer packen. Diesmal waren es allerdings nur ein paar Sachen, die er für einige Tage Klinikaufenthalt brauchen würde. Morgen, Montag, sollte er ins Krankenhaus kommen. Es würde ein paar Voruntersuchungen geben. Dienstag dann die OP, und wenn alles gut verlief, würde er vermutlich zum Wochenende hin schon wieder entlassen werden, spätestens aber zu Beginn der nächsten Woche. Das Bein würde geschient werden, er müsste noch ein paar Tage zu Hause bleiben, aber in der Woche drauf könnte er schon wieder zur Arbeit. Er würde die Schiene noch eine Weile tragen müssen, aber das hatte man dort einfach ins Drehbuch mit reingeschrieben. Das einzige, was ihn echt nervte, war, dass er eine Weile wieder würde zur Physiotherapie gehen müssen. Er hatte ja so absolut keine Lust darauf, aber es stand zu befürchten (und wenn er ehrlich zu sich selbst war, war das ja auch gut so), dass Jako unerbittlich dafür sorgen würde, dass er da auch tatsächlich hinging. Jako stand in der Tür des Schlafzimmers und sah Marti beim Packen zu. „Marti...“ „Ja?“ „Flos Bitte an uns...Ich habe mir ja nun ein paar Tage Zeit genommen und in Ruhe darüber nachgedacht." Jako fuhr sich durchs Haar. „Ich habe mich entschieden, ihm für das Interview zur Verfügung zu stehen.“ Marti sah ihn an. „Und... erlaubst du es mir auch?“ „Wenn du das möchtest, ja.“ Marti packte bequemes Joggingzeug in seine Tasche. Er nickte. „Ja, ich möchte das ganz gerne. Allein schon, weil Flo auch immer hilft, wo er nur kann. Aber auch, weil ich mir das total interessant vorstelle.“ „Okay, dann rufe ich ihn nachher an und spreche mit ihm ab, wann er kommen möchte. Ich hätte nächste Woche mal abends Zeit, da bist du ja nicht da. Das lenkt mich dann wenigsten ab, du wirst mir nämlich fehlen...“ Marti schmunzelte. Es waren doch nur ein paar Tage. Aber er wusste, das auch er Jako vermissen würde. So war das nun mal, wenn man sich liebte. Er legte den Schlafanzug, den er gerade aus dem Schrank  genommen hatte, in die Tasche, ging zu Jako, legte ihm die Arme um den Nacken, zog ihn an sich und gab ihm einen Kuss. Der Kuss wurde verlangender, doch bevor sie sich darin verlieren konnten, riss Marti sich los, und flüsterte: „Lieber heute Abend...“ Marti machte weiter. Ein paar T-Shirts, Socken, Unterwäsche... „Morgen früh muss ich dann nur noch mein Waschzeug einpacken, bevor es los geht.“ Jako würde ihn in die Klinik fahren, bevor er zu Uni musste. Er hatte eigentlich dann bei Marti bleiben wollen, aber der hatte abgewehrt: „Jako, du kannst nicht wegen jedem meiner Wehwehchen dein Studium vernachlässigen!“ Jako hatte zugeben müssen, dass er Recht hatte und ja eigentlich auch keine Notwendigkeit bestand. Also hatte er  nachgegeben. So, fertig. Marti stellte die Tasche in eine Ecke und sagte: „Ich habe Hunger.“ „Na, dann komm!“ Sie gingen gemeinsam in die Küche. Dort duftete es schon ganz verführerisch. Jako nahm sich zwei Ofenhandschuhe und öffnete vorsichtig die Backofenklappe. „Sieht gut aus.“ Marti deckte schnell den Tisch, während Jako die Auflaufschale auf einem hitzebeständigen Untersetzer mitten auf dem Küchentisch platzierte. Marti schnupperte. „Was erwartet mich hier?“ „Gemüselasagne.“ „Ohne Fleisch?“ „Klar, schließlich lerne ich das Kochen bei Felix!“ Sie mussten lachen, und dann machten sie sich über das Essen her. Es war echt lecker. Jako machte seine Sache gut. Nach einigen Bissen begann Marti gedankenverloren in seiner der Lasagne zu stochern. Jako sah ihn an. „Marti, was ist?“ „Na ja“, sagte der, „ich habe da vorhin einen Anruf bekommen.“ Er schluckte. „Von Bianca. Meiner...Exfreundin.“ Er nahm noch einen Happen und sah Jako unsicher an. „Deiner Exfreundin?!“ „Ja. Das war als ich noch in Salzgitter wohnte. Noch bevor ich recht wusste, das ich... na du weißt schon.“ Er senkte den Kopf. „Ich hab sie damals ganz schön lieb gehabt. Das ging auseinander, weil ich nach Berlin gezogen bin  und sie keine Fernbeziehung wollte. Ich habe ganz schön gelitten.“ Er schloss kurz die Augen. „Sie wollte die alte Bekanntschaft wieder anknüpfen, und ich hab ihr, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, gleich erzählt, dass ich verlobt bin und heiraten werde. Und nun...“ Marti grinste. „Und nun möchte sie uns besuchen, und möchte gerne meine zukünftige Frau kennenlernen.“ Jako verschluckte sich an einem Bissen Auflauf. Marti sah in erwartungsvoll an. „Und...erlaubst du, daß sie kommt?“ „Tja...“ Jako überlegte einen Augenblick. „Ja, ich erlaube es. Wenn du aus der Klinik zurück bist, kann sie gerne ein Wochenende kommen. Aber nur unter einer Bedingung.“ „Und die wäre?“ „Du rufst sie vorher an und klärst sie auf, was es mit 'deiner Frau' auf sich hat. Ich erinnere ich noch gut an den Tag, als deine Eltern hier aufschlugen und kleine Ahnung hatten, dass du erstens schwul und zweitens verlobt bist. Das brauche ich so nicht noch mal.“ „Ach Mann“, maulte Marti. „Ich hätte es anders ja lustiger gefunden...“ „Keine Widerrede!“, sagte Jako streng. „Schon gut. Ich gehorche dir ja. Ich werde sie von der Klinik aus anrufen und ein Wochenende mit ihr ausmachen, okay?“ Jako lächelte ihn liebevoll an. Nach dem Essen räumten sie die Küche auf und während Marti sich hinunterbeugte, um die Teller in die Spülmaschine zustellen, konnte Jako nicht widerstehen und versetzte ihm einen zärtlichen Klaps auf den Hintern. Marti fuhr herum, zog ihn an sich, drückte seine Lippen auf Jakos Lippen und presste sich verlangend gegen ihn... Der Abend endete aufregend. Und wie aufregend. Stürmisch, zärtlich, wild... Und voller Liebe aus zwei tiefen, frohen Herzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)