Secret Author von CrazyAuthors ================================================================================ Kapitel 14: Chances ------------------- Kapitel 14. Chances     Er saß direkt am geöffneten Fenster und ließ den Wind durch seinen Ananaszopf schweifen. Dabei beobachtete er die Wolken und fragte sich, wie schon zum tausendsten Male, warum er nicht so unbeschwert sein konnte, wie diese weißen Flecken am Himmel. Das wäre toll sich nur vom Wind treiben zu lassen. Als er seufzte, zupfte etwas an seinen Haaren. Oder besser gesagt war es jemand.    “Hey Lahmtüte. Wach auf! Du wolltest mir doch die Schule zeigen!”, erklang eine mädchenhafte Stimme und er wusste gleich, wer es war.      “Kannst du nicht jemand anderes nerven?”, maulte er schon, als sie so kräftig an seinem Haar zog, dass es weh tat.    “Au, spinnst du?”   “Würdest du auf den Lehrer hören, wenn er dir was sagt, müsste ich dich nicht nerven und wir hätten längst es hinter uns, Heulsuse.”   “Hey, Temari. Ich könnte dich doch durch das Schulgebäude führen”, erklang die Stimme vom Kiba, der sein verführerisches Lächeln aufgesetzt hatte. Shikamaru sah seinen Klassenkameraden an und zog eine Augenbraue in die Höhe. War das etwas sein ernst? Mit der?  Auch Temari sah auf, als sie mit dem Kopf schüttelte.    “Nein. Ich gehe mit Shikamaru. Danke aber!”   “Aber…”, fing Kiba entrüstet an, wurde aber von den furchteinflößenden Blicken von Temari so entmutigt, dass er schnell schwieg, nickte und verschwand.      “Und schon hat der Drachen den ersten Verehrer vergrault”, murmelte Shikamaru vor sich hin.    “Was hast du gesagt?”, nörgelte Temari und zog nochmals an Shikamarus Haare.    “Nichts, Nichts. Du hast gewonnen. Wir gehen ja schon!” //Dann ist es umso schneller vorbei!// Dieses Mal behielt er seine Gedanken für sich und quälte sich auf, als er sich schon streckte und dann einen Schritt nach dem anderen setzte, um aus der Klasse zu gehen. Temari folgte ihm augenverdrehend.      “Wie kann man nur so lahmarschig sein?”   “Wie kann man nur so herum zicken?”, stellte er die Gegenfrage wieder so laut, dass sie es mitbekam.    “Boah, es reicht jetzt. Ich kann auch nichts dafür, dass ich in deine Klasse gelandet bin und Izuka Sensei wollte es so, dass du mich durch die Schule führst. Aber wenn du nicht willst, mach ich es alleine. Aber glaube mir. Du hast deine Chance nun vertan. Endgültig! Und hüte dich ab heute vor deinem schlimmen Albtraum”, schrie die Blondine ihn an, sodass die ganze Schule das mitbekam, jedoch pulte sich Shikamaru provozierend in den Ohren und schien ihre Drohung nicht zu interessieren.    “Könntest du mich bitte nicht so anbrüllen. Ich höre schließlich noch gut genug!”     “Ahrg! Du mieser… Du wirst schon sehen, was du davon hast”, schrie sie noch lauter und trampelte wütend davon.  Er blieb wie angewurzelt stehen, jedoch kam er nicht drum herum ihr hinterher zu starren. Ihr Körper wirkte wahnsinnig erwachsen. Izuka Sensei hatte gesagt, dass sie öfters wegen ihrem Vater die Schule wechseln und wegen einer Familiengeschichte zurückgestuft werden müsste. Aber so wie er sie kennengelernt hatte, wirkte sie wie ein kleines ungeduldiges Mädchen, welches wegen jeder Kleinigkeit herum nörgelte und doch konnte er den Blick gerade nicht von ihr abwenden. Was sie wohl damit gemeint hatte, als sie von “Chancen” sprach?   *~*   Auch heute sprang ihm die erste Begegnung immer wieder durch den Kopf. Chancen. Sowie sie heute aussah, kann er heute überhaupt auf so etwas hoffen? Sie wirkte auf ihn unerreichbar, selbst wenn sie direkt neben ihm ging und nur ein kleines Mädchen zwischen Ihnen war und ein traditionelles Kinderlied vor sich sang. Ja, heute wusste er durchaus, was sie mit Chancen gemeint hatte, obwohl er wusste, dass sie damals eher an eine Freundschaft gedacht haben musste. War wirklich viel zu viel geschehen, dass es nun zwischen ihnen verwehrt sein könnte?  Wenn er sie nur in einem Raum spürte, war eine Spannung in der Luft, welche er nicht beschreiben konnte. Auch heute hatte sein Herz sofort gespürt, als sie da saß, mit ihrer Brille, welche sie wahrscheinlich nur auf der Arbeit trug, weil sie etwas eitel war. Ihre zerwuschelten Haare, weil sie so spät gekommen war, wollte er öfters so zerzaust sehen. Er konnte sich nicht erklären warum. Nein. Er konnte es, aber wollte es nicht wahrhaben. Wäre er damals nur nicht so stur gewesen. Vielleicht wären sie jetzt Freunde. Mehr konnte er eigentlich nicht von dieser kaputten Beziehung erwarten. Dass sie überhaupt mit ihm und Mirai etwas unternahm, war ein Wunder.    “Wir sind da? Wir sind da?”, unterbrach sofort ein frohes Kinderschreien die Stille. Kurz darauf entriss sich Mirai mit ihren Griffelchen aus Shikamarus und rannte los.    “Mirai! Warte! Wir müssen doch erst den Eintritt bezahlen”, schrie Shikamaru der Kleinen hinterher, als Temari leise kicherte.    “Die Kleine ist wohl ein echter Wirbelwind. Was?” Er horchte auf und sah direkt in Temaris schönes Gesicht.    “Wirbelwind. Ja, das ist sie auf jeden Fall.”   //Aber ich kenne einen echten Hurricane!//, meinte er und dachte an seiner Metapher mit den Wolken zurück.    //Vom Wind treiben lassen. Hä? Das hab ich jetzt davon!//   “Komm, wir gehen die Karten bezahlen. Sonst läuft uns Mirai noch weg!”, schlug er vor und ging bestimmt auf die Kasse zu.    “Onkel Shika. Darf ich in die Geisterbahn. Ins Spiegelkabinett will ich auch. Und Achterbahn. Kettenkarussell wäre auch cool und auf jeden Fall auf dem Riesenrad. Ja?”, plapperte Mirai schon ihre Pläne durch, als sie schon an der Kasse stand und auf Shikamaru und Temari wartete.    “Immer mit der Ruhe. Wir kommen schon an alles vorbei”, lachte er, als er noch einmal in die Geldbörse sah und zu Temari schielte, die es ebenfalls tat.    “Stecke deine Geldbörse wieder weg. Das hier geht auf mich!”, meinte er.    “Nein, nein. Es war nur ausgemacht, dass du das Essen bezahlt, aber ich verdiene schließlich mein eigenes Geld. Außerdem ist es kein Date!”, argumentierte die Blonde.   “Ich bin aber auch Schuld, dass wir in den Freizeitpark gehen und als Dank, dass du mit mir auf Mirai aufpasst, will ich dich gerne einladen. Bitte, sei doch nicht so stur. Tu es für Mirai!”   “Ich bin nicht stur. Außerdem hätte ich auch nein sagen können und gehen. Also entfällt die Ausrede mit der Schuld. Wir zahlen getrennt”, bestimmte sie und ging zur Kasse.   “Au mann. Diese Frau ist echt …”   “Wolltest du etwas sagen?”, fragte Temari und zog ein Augenbraue in die Höhe. In dem Moment fiel Shikamaru auf, dass er erneut zu laut geredet hatte und seufzte.    “Nein, Mäm!”, sagte er schon und stellte sich neben Temari, um seinen und Mirais Anteil zu zahlen. Mit der Blondine herum zu diskutieren brachte hier sowieso nichts. Außerdem würde er schon einen Weg finden, ihr ihren Teil zurückzugeben.      “Ja! Geisterbahn. Geisterbahn”, schrie Mirai auch schon, kaum als Shikamaru bezahlt hatte und sie rein durfte.  Er seufzte so leise, dass Mirai es nicht bemerkte. Von Geisterbahnen hielt er so so ziemlich gar nichts, jedoch würde er eine Runde mit Mirai drehen. Dummerweise stand Temari neben ihm und hatte den Seufzer bemerkt, als sie auch schon fragte: “Wenn du willst, kann ich mit ihr durch die Geisterbahn.”   “Es ist nicht nötig!”, sagte Shikamaru auch schon, jedoch überraschte ihn Mirai.    “Ja! Wir gehen alle zusammen rein. Zusammen!”, kreischt sie direkt von ihnen, als sie beide schon an den Händen hielt und sie hinein zog.  Temari war erst überrascht von diesem Mädchen, dann musste sie erneut lächeln. Shikamaru sah es und seine Mundwinkel zuckten, als sie sofort einen Platz bekamen. Temari setzte sich ans Ende und schnallte sich an. Ehe Shikamaru sich versah, schubste das kleine Mädchen ihn neben Temari, kicherte und setzte sich neben Shikamaru. Als sie jedoch bemerkte, dass der Gurt schwerer zu befestigen, als gedacht, kam sofort Shikamaru und half Mirai. Dabei flüsterte er ihr zu: “Ich weiß, was du vor hast, junge Dame, also sei brav und höre damit auf, okay!”   “Ja, ja!”, grinste sie so frech, dass er wusste, dass seine autoritären Worte gar nicht so autoritär waren. Sie würde so schnell nicht aufhören mit dem Blödsinn, was auch immer es auch war, jedoch stellte er sich die Frage, ob er wollte, dass sie aufhörte? Dank ihr saß Temari neben ihm und wartete ab, dass es los ging.  Wenn er an die Zeit mit ihr zurück dachte, war es früher wirklich eine reinste Achterbahnfahrt gewesen.   *~*   Er gähnte, als er das Klassenzimmer betrat, als ein schallendes Gelächter den Raum ertönte. Temari war umgeben von ein paar Jungs, die wesentlich größer waren als er und sie schien Spaß daran zu haben, umworben zu werden.  Auch die Kleidung hatte sich von ihr geändert. Selbst wenn alle eine Schuluniform tragen mussten, hatte sie ihre so aufgestylt, dass sie ihm rebellisch wirkte. Er wusste, dass sie nie der Engel auf Erden werden würde, auch wenn ihr Aussehen zuerst so schien, aber dass sie nach den ersten Tagen der Schulzeit so aufs Ganze ging, konnte er nicht glauben.      “Ab nach draußen, Jungs. Die Show ist vorbei husch husch!”, ertönte die Stimme von Anko-Sensei, als die Älteren seufzten und aus dem Raum verschwanden. Die anderen Mädchen sahen den Jungs seufzend nach, dann glitt der Blick auf Temari. Scheinbar waren die Mädchen der Klasse nicht so auf die Blondine zu sprechen.    “Au mann. Die hat nerven. Dass sie einfach mit so vielen Jungs auf einmal herum flirtet.” Ino schüttelte angeekelt den Kopf und nahm wie immer vor Shikamaru Platz.  Shikamaru ging nicht auf das Gespräch mit Ino ein und setzte sich - besser gesagt wollte er es, als der Stuhl unter seinem Gewicht zusammen klappte und er nach hinten fiel. Die Klasse fing an zu Lachen und auch Temari hatte die Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet und grinste ihn frech an. Sie hatte wohl etwas mit diesem Streich zu tun.      “Nara. Sei keine Memme und setze dich hinter - wer bist du denn?”, fragte Anko und sah Temari aufmerksam von oben nach unten an.    “Temari!”, antwortete sie grinsend.    “Ey! Echt cooles Outfit. Hast du die Uniform selbst so aufgepeppt?”, fragte die Lehrerin und kassierte ein Seufzen von der Klasse.   “Naja. Ich habe es zumindest versucht”, erwiderte Temari schwach lächelnd.  Erst war es still, als Anko herzhaft zum Lachen ansetzte: “Mir gefällt dein Mumm, Kleine, aber da du dein Schuluniform verunstaltet hast, heißt es nachsitzen.” Auf einmal verschwand das Lächeln der Neuen und sie sah Anko entsetzt an, die noch einmal Shikamaru ansah, der sich noch nicht bewegt hatte.      “Sag mal willst du auch nachsitzen oder was? Auf jetzt!”, sagte Anko erneut.  Shikamaru kratzte sich am Kopf, der heftig vom Fall dröhnte, als er sich zögernd hinter Temari setzte.  Diese hatte wohl ihr Entsetzen abgelegt und drehte sich zu Shikamaru herum, als sie wieder lächelte, jedoch nichts sagte.      “Was willst du denn schon wieder?”, jammerte Shikamaru.    “Nichts, außer aufpassen, dass du nicht einschläfst.”   “Das ist noch immer meine Sache. Und jetzt kannst du mich gerne ignorieren und nach vorne sehen!”   “Hach! Wenn du meinst?”, grinste Temari und drehte sich erneut um.    Dabei überschlug sie sich die Beine, aber nicht so wie es andere Mädchen taten. Ankos Unterricht war impulsiv und eigentlich nicht zum einschlafen, aber so wie Temari ihren Fuß bewegte und auf einmal sich halb zur Seite drehte und verlockend mit dem Bleistiftende um ihre vollen Lippen fuhr. Wollte sie ihn etwa wahnsinnig machen?    Was sie auch damit bezweckte, Taiga, der unmittelbar neben ihr saß, hatte es vollkommen erwischt und gaffte sie an. Das war eklig.  Aus dem Grunde versuchte Shikamaru sie zu ignorieren und seinen Blick nach vorne zu lenken. Es war nur ziemlich blöd, weil Temari unmittelbar vor ihm saß. Und plötzlich kamen ihm erstmalig im Leben die Gedanken, wie es wohl war, ihre Lippen zu berühren und ihre wohl zarte und gepflegte Haut zu berühren. Irgendwie hatte er seine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle, als ob alles was er wusste, einfach weggefegt wurde. Von ihr, dem Hurricane. Das traf es verdammt gut. Und er war vollkommen im Auge dieser Naturkatastrophe gefangen. Es war wie ein Unfall. Hingucken wollte er nicht richtig, aber weggucken konnte er auch nicht. Verdammt. Sein ganzer Körper spielte verrückt. Die Hitze stieg in ihm auf, als er sah, wie sie sich nochmals zu ihm umdrehte und ihn direkt in den Augen sah. Bewegte sich da….     “Shikamaru, wie oft soll ich dich noch rufen? Los lese!” Er spürte, dass sich etwas geregt hatte und nun sollte er aufstehen und lesen? Das konnte die Anko-Schnalle vollkommen vergessen. Jedoch waren bei ihm die Worte im Keim erstickt. Schließlich konnte er sich noch immer nicht konzentrieren.   “Shikamaru! Steh auf und lese endlich!”, sagte Anko in einem drohenden Ton.   Da er seine Worte immer noch nicht gefunden hatte, schüttelte er nur den Kopf und sah beschämt zur Wand als wäre es etwas besonderes.      “Das reicht! Eine Sechs für deine Leistungsverweigerung und Nachsitzen!”, schrie Anko bestimmt und kritzelte etwas ins Notenbuch. Na klasse. Da würden seine Eltern nicht so begeistert sein. Alle anderen starrten Shikamaru überrascht an, bis auf Temari, die ihn noch einmal triumphierend anlächelte.  Sie fegte wie ein Sturm sein ganzes Leben durcheinander.   *~*     “Onkel Shika! ich habe Angst!”, kreischte schon das kleine Kind neben ihm und wollte ihr Gesicht an seiner Brust pressen, was natürlich nicht funktionierte, weil er sie fest angeschnallt hatte. Aus dem Grund hielt er ihre Hand fest, um Mirai die notwendige Unterstützung zu geben. Augenblicklich kam ihm in den Sinn, dass Mirai wohl doch zu jung für diese Maschine war und sagte: “Keine Sorge, das ist alles nur Plastik und Maschinen!”, erklärte er brüllend und blickte zu Temari hinüber, die reglos da saß. Sie schien gerade vor nichts Angst zu haben. Im Gegenteil. Sie fand die Geisterbahn langweilig. Na bei dieser Kälte, die von ihr ausging, vermutete er, dass sie sich überhaupt nicht amüsierte. Aber irgendwie wollte er, dass sie Spaß hatte. Schließlich war es so etwas wie ein Date, auch wenn sie es nicht so sah und er wollte zeigen, dass er sich geändert hatte. Sein Ehrgeiz war vollkommen geweckt und klein beizugeben war einfach nicht drinnen.    *~*   Selbst, als sie die Geisterbahn verließen, zitterte Mirai noch am ganzen Leib, jedoch gab ihr das Händchenhalten mit Shikamaru halt.    “Mach dir keine Sorgen. Die Monster sind nicht echt”, versicherte Shikamaru noch einmal.    “Aber der gruselige Mann sah schon ganz echt aus!”, beschwerte sich die Kleine und fing noch einmal an zu heulen.  Temari sah Shikamaru mit undefinierbaren Blicken an, bei dem er selbst nervös wurde. Dann sagte sie etwas, was er nicht erwartet hatte: “Komm, lass mich mal!”, sagte Temari und bückte sich zu Mirai hin. Shikamaru wusste nicht, was nun folgte, deswegen bleibt er instinktiv stehen und wartete ab, was passierte.    “Kleine. Komm mal zu mir!”, fing sie an.  Mirai zögerte und schaute zu Shikamaru hinauf, der nur ratlos mit den Schultern zuckte. Deswegen ging Mirai auf Temari zu die sie mit undefinierbaren Blicken ansah. Dann seufzte Temari leise und versuchte ruhig zu sein: “Weißt du? Hör nicht auf das, was Shikamaru sagt. Da drinnen war das gruseligste, was du auf dieser Welt finden konntest und gucke mal. Du bist unversehrt rausgekommen. Glaube mir. Die hatten mehr Angst vor uns als wir vor ihnen.” Nach Temaris Erklärung lächelte sie Mirai an, die erst überlegte und dann strahlte.    “Bist du sicher, dass es nichts Gruseligeres gibt?”, fragte sie dann aufgeregt.   “Ganz sicher und selbst wenn es das geben würde, es gibt immer eine Regel. Je gruseliger sie sind, desto mehr Angst haben sie vor uns!”, sagte Temari überzeugend.  Shikamaru zog bei der Erklärung die Augenbrauen in die Höhe, jedoch schien es bei Mirai zu funktionieren.    “Ja! Das macht Sinn! Danke Tante Tema!”, lachte das braunhaarige Mädchen und sah schon den nächsten Stand voller Plüschtiere.    “Onkel Shika ich will das riesen Plüschtier da hinten.” Dann rannte sie unbekümmert in diese Richtung.  Als Mirai aus der Reichweite war, wandte sich Shikamaru wieder zu Temari und formte mit seinem Mund ein: “Danke!” Temari lächelte ihn schwach an und folgte Mirai. Auch Shikamaru tat dies nach einer Weile und sah sich das Spiel an. Dosenwerfen. Das konnte er, aber nie im Leben würde er durch die ganzen Gewichte, die die Dosen erschweren für Mirai ein Plüschtier gewinnen.    “Ich will gerne den großen Delfin!”, schrie seine Nichte begeistert und zeigte ausgerechnet auf den Hauptpreis.    “Oh sehe da. Den Hauptpreis!”, sagte Temari in einem Unterton, den er nicht definieren konnte, trotzdem wollte er sie beeindrucken. Um jeden Preis.    “Ich nehme drei Würfe!”, sagte er schon, bevor er nachgedacht hatte und hatte Temaris volle Aufmerksamkeit.    “Du weißt schon, dass... “, setzte Temari schon an, als Shikamaru sie siegessicher anlächelte.    “Man muss nur vom richtigen Winkel treffen. Das müsste ich hinbekommen!”, sagte er schon. Mirai schrie freudig auf, Temari jedoch schien davon nicht begeistert, sagte aber weiterhin nichts.     “Dann wollen wir ihr den Delfin gewinnen!”, sagte der Nara entschlossener denn je, nahm den Ball und machte den ersten Wurf.  Die Mädchen sahen gespannt zu, wie der Ball tatsächlich die Dosen traf aber darauf abprallte und dann ohne etwas auszurichten zu Boden fiel.  Als dass sowohl Temari, als auch Mirai begriffen hatten, fingen sie an zu lachen, was Shikamaru etwas beschämte. Auch der Standleiter grinste ihn frech an: “Sie haben ja noch zwei weitere Würfe. Vielleicht sollten Sie etwas mehr Wucht in den Wurf legen.”     “Hahaha. Sehr witzig!”, blaffte Shikamaru den Mann an, als er mit dem nächsten Ball zum zweiten Wurf ausholte.  Diesmal verfehlte er die Dosen und kassierte weiteres Gelächter der Mädchen. So blamiert hatte er sich noch nie, zumindest hatte er sich nie darüber geschert, bis er Temari traf und sie beeindrucken wollte.  Ehe er den weiteren Ball warf, wurde er davon abgehalten. Jemand hielt seinen Arm, sodass er inne halten musste. Er wusste sofort, wer es war und ließ automatisch den Arm wieder sinken.    “Lass mich einmal werfen!”, sagte schon die Blondine, die nah neben ihm stand. Zu nah. Automatisch setzten seine Gedanken aus, sodass sie ihn den Ball entnehmen konnte, danach stellte sie sich an die Markierung, zielte und warf. Der Nara konnte sich nicht darauf konzentrieren, ob sie das Ziel traf oder nicht, sondern nur auf das Gefühl von ihr berührt zu werden und ihren entzückenden Rücken. Augenblicklich hüpfte sie freudig drauf los und drehte sich zu ihm um.    “Ich habe es geschafft!”, schrie sie erfreut und lachte.  Er wusste zuerst nicht, was sie damit meinte, als ihm die Realität wieder einholte und Mirai ebenfalls strahlte und Temari umarmte.    “Vielen Dank, Tante Tema!” Was sich vor ihm zeigte war ein Bild, was er sicherlich nie vergessen würde. Das erste Bild einer Familie. Alle anderen würden ihn für verrückt erklären, dass er schon so früh an so etwas wie einer eigenen Familie dachte. Schon in der Schule hatte er ein Bild von einer Familie. Eine Frau, nicht allzu hübsch, aber auch nicht hässlich, und zwei Kinder. Erst ein Mädchen und dann ein Junge und jetzt sah er ein Bild vor sich, was er sich noch nie zuvor erträumt hatte.  Temari war keinesfalls hässlich. Im Gegenteil. Sie war hübsch. Viel zu hübsch. Und attraktiv noch dazu. Gar nicht seine Liga, wie sie ihn früher klar gemacht hatte. Trotzdem wollte er nach diesem Anblick, dass sie ein Teil seiner Familienplanung wäre. Seine Eltern schienen ja nichts dagegen zu haben. Diese Gedanken behielt er natürlich für sich. Nicht, dass Temari ihn für diese verspotten würde, aber nun wurde es ihm mehr denn je klar.  Diese Chance würde er nie bekommen, das wusste er, jedoch gingen die Gedanken nicht mehr aus dem Kopf und er musste etwas dagegen tun und ihre Probleme aus der Welt schaffen. Auch wenn es seine Zeit dauern würde...   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)