All you need is love von Nickl ================================================================================ Kapitel 1: ----------- All you need is love Hi Leute. Diesmal kein langes Vorwort. Also, das ist wieder ein Fanfic von KKJ und ich hoffe sie gefällt euch! Ein ganz normaler Tag begann wieder Mal mit Miyakos Sturmklingeln und klopfen. Verschlafen kroch ich aus meinem Bett. "Maaaaaarrrrrrooonnnnn!!! Aufstehen! Wir kommen sonst wieder zu spät!" ,Typisch Miyako. Ich kenne ihr Aufweckritual bald auswendig.' Wie jeden Morgen machte ich mich fertig, aber diesmal beeilte ich mich nicht wirklich. Ich hatte diese Nacht nämlich kaum geschlafen, weil der letzte Auftrag ziemlich lange gedauert hat. Außerdem war er auch noch anstrengend. Aber das konnte ich Miyako ja nicht sagen. Immer noch müde öffnete ich die Haustür, wo Chiaki und Miyako gelangweilt standen. "Na endlich! Weißt du eigentlich wie spät es ist?" Miyako packte mich am Arm, und schleifte mich in Richtung Aufzug. "Ja ja." Gähnte ich. "Wieso seid ihr beide bloß so müde? Ich habe heute sehr gut geschlafen." Wunderte sie sich. Ich warf einen Blick zu Chiaki, der nur mit den Achseln zuckte. Er hatte tiefe Schwarze Ringe unter den Augen. War aber auch klar, denn er hatte genauso wenig geschlafen wie ich. Lustlos kamen wir schließlich an der Schule an. In der Klasse ließ ich mich auf den Stuhl fallen. ,Oh man! Wär ich doch bloß zu Hause geblieben. Ich bin einfach zu müde.' Plötzlich streifte jemand an mir vorbei. Erschrocken blickte ich auf, und sah in ein mir fremdes Gesicht. "Hi." Ein Junge blinzelte mir zu und ging weiter. Er hatte blonde Haare, und trug sie ungefähr so, wie Chiaki. Dazu hatte er noch leuchtende blaugraue Augen. Miyako beugte sich zu mir nach vorne. "Kennst du den etwa?" Auch Chiaki schaute neugierig zu mir rüber. "Nein. Den habe ich noch nie gesehen." Antwortete ich. "Der sieht ja unglaublich gut aus. Sieh in dir doch an! Wow." Ich schaute sie an. Ihre dunkelbraunen Augen leuchteten, während sie ihm nachschaute. "So toll sieht der nun auch nicht wieder aus." Sagte Chiaki eifersüchtig. ,Wer das wohl ist?' Fragte ich mich, als ich mein Schulkram auspackte. "Alle mal herhören!" Rief Frau Palkaramao in die Klasse. "Wir bekommen einen neuen Mitschüler. Sein Name ist Yuriko Hikari. Bitte benehmt euch." Jetzt schaute sie ihn an. "Setzt dich einfach auf einen freien Platz." Ich hielt die Luft an. Erst vor kurzem war der Platz neben mir frei geworden, weil der Schüler verreist war. Er kam in meine Richtung. "Ist es dir recht, wenn ich mich neben dich setzte?" Fragte er mit einem unwerfenden Lächeln. "Was? Ja, kla... klar. Ich meine von mir aus." Ich spürte, wie ich rot anlief. ,Wieso rede ich bloß so einen Müll?' Ich beschloss nicht mehr an das Thema zu denken, und mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Doch leider ging dies nicht, weil mich dieser Yuriko andauernd anstarrte. Ich schaute auf. "Ist was?" Ich versuchte höflich zu klingen. "Du bist wirklich hübsch." Sagte er, und schaute mir tief in die Augen. Ich schreckte hoch. ,Der ist aber direkt.' Wieder lief ich rot an, und senkte meinen Kopf. "Hab ich etwas falsches gesagt?" Fragte er. Seine Stimme war so atemberaubend. ,Nein. Halt Maron. Was läuft hier eigentlich? Ich bin doch in Chiaki verliebt. Ich habe es ihm zwar noch nicht gesagt, aber... .' "Hey. Alles in Ordnung?" Er kam mir näher, und streckte seine Hand nach mir aus. Verwirrt sprang ich auf, und lief aus dem Klassenraum. ,Was sollte das? Der kennt mich doch gar nicht!' Ich lief auf den Vorhof der Schule, wo ich schließlich stehen blieb, und mir den Kopf hielt. ,Ich bin so verwirrt.' "Maron!" Ich drehte mich um, und erkannte Chiaki, wie er auf mich zulief. "Maron. Alles ok? Hat er dir irgendetwas getan?" Er legte eine Hand auf meine Schulter. "Ich.. ich... ." Stammelte ich. ,Was soll ich ihm sagen?' "Mir ist nur plötzlich schlecht geworden. Ich dachte ein wenig frische Luft tut mir gut." Ich zwang mir ein Lächeln auf. "Soll ich dich nach Hause bringen?" Fragte er besorgt. "Nein. Aber du kannst mich bei Frau Palkaramao entschuldigen. Ich will alleine sein." Er lies von mir ab. "Ich komme dich später noch mal besuchen. Gute Besserung!" Er lief zurück ins Schulgebäude. ,Na toll. Jetzt habe ich ihn auch noch belogen.' Ich schritt langsam nach Hause. ,Wer ist dieser Yuriko eigentlich?' Alles kam mir so bekannt vor. ,War das nicht auch so mit Chiaki? Er kam neu in die Klasse, und machte sich gleich an mich ran. Dann stellte sich raus, das er Sindbad ist. Aber zum Glück ist im Wohnhaus Orleans keine Wohnung mehr frei. Sonst würde er wahrscheinlich auch noch einziehen.' Ich kam zu Hause an, wo ich erst mal zum Briefkasten ging. ,Nichts. Das hätte ich mir auch denken können.' Traurig fuhr ich mit dem Aufzug hoch. Im Apartment legte ich mich erst mal auf mein Bett. Die ganze Zeit dachte ich unfreiwillig an Yuriko, und was sich in der Schule abgespielt hatte, bis ich schließlich meine Augen schloss und einschlief. "Maron! Maron, wach auf!" Hörte ich Fin meinen Namen rufen. Ich stülpte mir ein Kissen auf den Kopf und vergrub mich in die Matratze. "Lass mich Fin. Ich bin zu müde." "Vielleicht interessiert es dich ja, das Chiaki jeden Augenblick an der Tür klingen wird." Ich hob das Kopfkissen einwenig an, und schaute sie fragend an. "Wie spät ist es denn?" Fragte ich sie verschlafen. "Gerade Schulschluss." Antwortete sie. Langsam stand ich auf. "Wo warst du heute Morgen eigentlich?" Fragte ich sie, während ich mir was anderes zum anziehen im Schrank suchte. "Was glaubst du wohl? Auf Dämonensuche natürlich!" Ich schlüpfte in mein blau-gelbes Kleid, und kämmte mir die Haare. "Scheinst dich ja richtig für ihn rauszuputzen, was?" Ärgerlich schaute ich zu Fin. "Was soll das denn heißen? Das mache ich jeden Tag! Ich kann doch nicht immer in meiner Schuluniform rumlaufen!" Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich lief hin, und schaute durchs Guckloch. Chiaki stand da, hatte aber einen wütenden Gesichtsausdruck. Ich öffnete, und holte tief Luft, als ich sah, das etwas abseits neben Chiaki Yuriko stand. "Hi Maron. Darf ich reinkommen?" Fragte Chiaki, und warf Yuriko einen bösen Blick zu. "Klar." Chiaki trat ein. Jetzt kam Yuriko zu mir. "Ich will nicht aufdringlich sein, aber ich wollte mich bei dir entschuldigen." Chiaki trat hinter mich. "Ich wollte dir das hier noch geben." Sagte Yuriko mit einem charmanten Lächeln. Vor mir erstreckte sich ein riesiger Rosenblumenstrauß. Erstaunt blickte ich zu Chiaki hoch, der Yuriko aber nur eifersüchtig anfunkelte. "Vielen Dank." Ich nahm ihn entgegen. "Willst du nicht noch rein kommen?" Eigentlich wollte ich das nicht, weil Chiaki sonst noch geplatzt wär. Ich sagte das nur aus Höflichkeit. "Nein. Aber danke. Ich muss nämlich noch etwas erledigen!" Er winkte, und lief weg. "So." Chiaki schloss die Türe. "Willst du mir nun endlich sagen, wer der Typ ist?" Er drängte mich an die Tür. "Ich weiß es doch nicht!" Rief ich etwas ärgerlich. "Die ganze Zeit hat er sich an dich rangeschmissen, und jetzt sogar Blumen gebracht! Glaubst du etwa ich bin blind?!" "Hör auf zu brüllen!" Ich befreite mich aus dieser Enge. "Sowas in der Art hast du damals auch gemacht, Chiaki! Und außerdem geht dich das überhaupt nichts an!" Ich lief in mein Schlafzimmer, und steckte den Blumenstrauß in eine Vase. "Maron!" Chiaki kam nach. "Warum bist du eifersüchtig? Wir sind doch gar nicht zusammen!" Sagte ich zu ihm, und setzte mich auf mein Bett. "Ich mache mir doch nur Sorgen um dich, Maron. Ich glaube, dass etwas an diesem Kerl nicht stimmt." Er setzte sich neben mich. "Nur weil er so nett ist, und mir Blumen bringt?!" Wütend sprang ich auf, und lief auf den Balkon. Die Sonne schien mir ins Gesicht. "Ach Maron." Wieder trat er hinter mich. "Warum kannst du mich nicht einfach in ruhe lassen? Ich habe dich nicht darum gebeten, dir Sorgen um mich zu machen." "Sei doch nicht so dickköpfig. Ich bin doch der einzige, der sich um dich sorgt." Mir stiegen Tränen in die Augen. Er legte seine Hände auf meine Schultern, und drehte mich zu ihm. "Wieso kannst du mir nicht einfach vertrauen? Nur dieses eine Mal. Ich habe ein böses Gefühl mit diesem Yuriko." Sanft schaute er mich an. "Chiaki." Ich schüttelte den Kopf. Dann lies er mich los. "Du kannst immer zu mir kommen, wenn du mich brauchst, Maron. Ich will dich nicht dazu zwingen, mir zu glauben." Er ging durch die Balkontür zurück ins Haus, und verschwand schließlich ganz von meiner Bildfläche. "Ach Chiaki." Seufzte ich, und drehte mich wieder zur Aussicht. ,Warum tut er das nur. Warum glaubt er, das an Yuriko etwas nicht stimmt?' Stundenlang stand ich da und betrachtete sogar noch den Sonnenuntergang. "Maron!" Aus der Ferne kam Fin mit einem besorgten Gesichtssausdruck angeflogen. "Hast du was entdeckt?" Fragte ich sie, worauf sie nur den Kopf schüttelte. "Nein. Nichts." Sie flog neben mich. "Warum ist Chiaki nicht bei dir?" Besorgt schaute sie mir in die Augen. "Ach. Wir hatten nur einen kleinen Streit. Nichts besonderes." "Na ja. Bei euch ist ein Streit ja ganz normal. Ich bin sicher, dass sich das bald legt." Sie lächelte. "Ich hoffe, du hast Recht." Weiterhin schaute ich auf die Stadt, versunken in tausenden Gedanken. Ein paar Wochen später: Es klingelte an der Tür. ,Wer kann das nur sein?' Fragte ich mich, während ich zur Tür ging und sie öffnete. "Hi Maron." Vor mir stand Yuriko. Ich zuckte zusammen. "Ha... hallo." Überrascht sah ich ihn an. "Du fragst dich bestimmt, warum ich hier bin..." Sein Gesicht errötete leicht. "... na ja. Ich war zufällig in der Nähe, und da dachte ich, ich komm mal vorbei." Er schüttelte den Kopf, und hielt seine Hand an die Stirn. "Das hört sich vielleicht blöd an, aber das ist wirklich die Wahrheit." Er blickte mir in die Augen. "Em. Ich glaube dir ja. Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen." Er scharrte mit den Füßen nervös am Boden. "Na ja. Sollen wir vielleicht irgendetwas unternehmen?" "Etwas unternehmen?" Wiederholte ich seine Frage. "Ich dachte da an so was wie Kino, oder so." Ich überlegte. ,Chiaki wird sehr eifersüchtig werden. Ich kenne ihn doch. Aber andererseits...' "Ok." Sagte ich nach einigem zögern. "Bin gleich da!" Ich ging zurück in meine Wohnung, und nahm meinen Hausschlüssel mit. ,Das ist das erste Mal, dass er mich einlädt. Ob er wohl mehr will, als nur Freundschaft?' Zögernd ging ich zur Tür. ,So weit will ich es nicht kommen lassen. Aber... es ist schließlich nur Freundschaft. Da darf man sich doch verabreden.' Ich ging raus, und gemeinsam mit Yuriko fuhr ich ins Kino. "Was für einen Film wollen wir uns anschauen?" Fragte er, als wir ankamen. "Gute Frage. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht." Überlegte ich laut. "Wollen wir nicht in irgendeinen Liebesfilm?" Fragte er. "Von mir aus." Stimmte ich mit einem Lächeln zu. Mich wunderte es aber, dass ein Junge freiwillig in einen Liebesfilm gehen wollte. So was war mir bisher noch nie über den Weg gelaufen. "Hol du schon mal die Karten, Maron. Ich hole in der Zwischenzeit Popkorn und Getränke." Rief er zu mir, und eilte zu einer Theke. Gehorsam stellte ich mich an der Reihe an, die nicht gerade kurz war. "Das kann ja noch ewig dauern." Stöhnte ich vor mich hin. "Langeweile?" Ich schreckte hoch, und guckte neben mich. "Chiaki! Was...was machst du denn hier?" Fragte ich überrascht. "Ich? Ich war gerade so in der Gegend, und da dachte ich..." "Und du glaubst, das kaufe ich dir ab?!" Das hatte ich heute schon zum zweiten Mal gehört. Erstaunt sah er mich an. "Gibs doch zu! Du bist mir nachspioniert!" Beschuldigte ich ihn. "Glaubst du mir etwa nicht? Maron, ich spioniere dir doch nicht nach!" Ärgerlich schaute ich weg. "Du hast keinen Grund mir zu folgen." Aufeinmal griff er mich am Arm. "Ok. Ich gebs ja zu. Aber, ich mache mir nur Sorgen um dich." "Spar dir das!" Keifte ich ihn an, und riss mich von seinem starken Griff los. "Ich dachte wir hätten alles geklärt. Wir haben es lange ausgehalten nicht zu streiten, aber du scheinst es ja zu mögen." Sagte ich ärgerlich, und schaute zur Seite. Fassungslos schaute er mich an. Schließlich war ich an der reihe, und holte zwei Tickets. "Du kannst glauben und sagen was du willst, Maron. Ich werde aber nicht aufgeben, und dich immer beschützen." Ich spürte, wie meine Gesichtszüge sich entspannten, und ich plötzlich kleine Gewissensbisse bekam. Ohne sich zu verabschieden ging er weg. "Chiaki!" Rief ich ihm nach, doch er blieb nicht stehen. Genau in diesem Moment kam Yuriko auf mich zugelaufen. Mit einer riesigen Popkorntüte und zwei Bechern Cola in den Händen. "Hab alles. Können wir?" Immer noch schaute ich Chiaki nach. ,Wieso will Chiaki nicht, dass ich mit ihm zusammen bin? ("Zusammen" bitte nicht falsch verstehen.) Yuriko ist doch total nett. In den letzten Wochen sind wir zu guten Freunden geworden.' "Kommst du?" Riss er mich aus den Gedanken. Ich schaute auf und nickte stumm. "Sag mal, ist irgendetwas? Du bist so plötzlich ganz anders." Fragte er mich, während wir uns auf unsere Plätze begaben. "Was? Nein! Was sollte denn schon sein?" Er lächelte. Plötzlich verdunkelte sich der Raum, und der Vorspann begann. "Hier deine Cola." Er reichte mir den Becher. Ich stellte ihn neben mich und nahm einen Schluck. Yuriko grinste mich an. "Was ist?" Flüsterte ich fragend. "Psst. Der Film fängt an." Sagte er, statt zu antworten. Er legte seinen Zeigefinger auf den Mund, und schaute zur Leinwand. Ich tat ihm gleich. Der Film begann, und ich lehnte mich zurück. ,Ob er wohl auch weiß, wer ich bin? Aber woher sollte er das denn wissen. Obwohl..., bei Chiaki war das genauso...' Der Film war wunderschön, doch konnte ich mich nicht sehr darauf konzentrieren. Andauernd schwebten mir andere Fragen im Kopf herum. Und Chiaki lies mich misstraurig werden. ,Aber warum sollte ich denn misstraurig werden? Ich bin mir sicher, das Chiaki sich irrt. Was sollte Yuriko mir schon antun? Bis jetzt war er sehr nett zu allen gewesen.' Kurz vor Schluss saugte ich noch den letzten tropfen Cola aus, und nahm auch noch ein wenig Popkorn. Das Licht ging wieder an, und der Abspann lief. "Na, wie hat dir der Film gefallen?" Fragte Yuriko mich, während er aufstand. "Oh. Er war super." Als ich ihm in die Augen blickte durchfuhr mich ein merkwürdiges Gefühl. Es war aber kein schlimmes. Im Gegenteil. Es war so ein Gefühl, dass ich immer hatte, wenn ich Chiaki begegnete. ,Was ist nur mit mir los?' Ich hielt meine Hand an den Kopf. "Ist was?" Fragte Yuriko mich besorgt. "Nein. Geht schon. Mir war nur ein wenig schwindelig." Plötzlich legte er einen Arm um mich. "Das wird schon wieder. Komm wir fahren." Ich wollte mich aus seinem Arm befreien, konnte aber nicht. ,Irgendetwas hindert mich daran, mich zu wehren. Ich kann mich nicht mehr wehren!' Etwas verzweifelt ging ich mit ihm aus dem Kinosaal. ,Was ist nur mit mir los?' Ich spürte ein wohliges Gefühl in seiner Nähe. Eine unglaubliche Wärme und Zuneigung. ,Aber warum sollte ich mich auch wehren? Irgendwie gefällt es mir doch.' Auf dem Weg nach Hause dachte ich wieder mal viel nach. Ich konnte einfach nicht verstehen, wieso ich alles über mich ergehen lies. Es war schon fast so, als würde Yuriko mich in seinen Bann ziehen, mich...' "Du sagst ja nichts? Hat der Film dir etwa nicht gefallen?" Riss Yuriko mich plötzlich aus meinen Gedanken. "Doch." Antwortete ich leise. "Bist du immer so schweigsam?" Nachdenklich schaute ich zu Boden. "Eigentlich nicht." Gab ich als Antwort. Schließlich belies er es dabei, und hörte auf mir weiterhin Fragen zu stellen. Als wir am Wohnhaus ankamen, brachte er mich noch zu meiner Haustür. "Also dann. Ich fand den Abend echt schön." Sagte er, während ich die Tür aufschloss. "Ja ich auch." Stimmte ich zu. "Hey Maron!" Er ergriff mich plötzlich am Handgelenk, als ich einen Schritt in meine Wohnung machen wollte. "Was soll denn das?" Fragte ich verwirrt. Schnell näherte er sich mir mit dem Gesicht und küsste mich. Vor Schreck riss ich meine Augen auf. Und wieder konnte ich mich nicht dagegen wehren. Fest umklammerte er mich, und aus irgendeinem Grund fand ich es sogar schön. Langsam entspannte ich mich, und erwiederte den Kuss. ,Was mach ich da bloß?' Ich verstand mich selber nicht mehr. Yuriko lies mich wieder los. Verwirrt sah ich ihn an. "Sehen wir uns Morgen?" Fragte er. Doch bevor ich auch nur irgendetwas sagen konnte, lief er auch schon los. "Bis dann! Der Abend war toll!" Immer noch irritiert stand ich im Flur, und schaute auf den Boden. "Ma... Maron. Was...?" Ich drehte mich zur Seite, und erblickte Chiaki. "Chiaki! Was machst du denn hier?" Plötzlich schoss mir etwas schreckliches durch die Gedanken. ,Ich hatte Yuriko geküsst, und das vor Chiakis Augen!' Mich überfiel ein unwohles Gefühl. Fassungslos sah er mich an. "Vergiss es!" Er rannte davon. "Chiaki! Warte!" Ich streckte meine Hand nach ihm aus, als ob ich ihn damit aufhalten könnte. "Was machst du denn hier draußen?" Hörte ich plötzlich Fin rufen. Ich drehte mich um, und schaute in ihr verwundertes Gesicht. Ohne ihr eine Antwort zu geben lief ich in die Richtung, in die Chiaki verschwunden war. "Maron! Was hast du denn?!" Rief Fin mir fragend nach. Doch ich ignorierte sie. So schnell ich nur konnte sprintete ich die Treppen runter, und lief aus dem Haus. "Chiaki! Chiaki, wo bist du?!" rief ich in die Dunkelheit. ,Es tut mir so leid. Es tut mir ja so schrecklich leid. Chiaki, bitte verzeih mir!' Verzweifelt lief ich durch die Stadt, durch Parks und andere Gegenden, fand ihn aber nicht. Ich kam an einer Bank vorbei, wo ich mich erschöpft drauf nieder lies. Mein Atem ging schell, und meine Beine waren vom vielen laufen ganz schwach. "Chiaki, wo bist du nur?" Murmelte ich vor mich hin. Es tat mir so unendlich leid. Ich wusste selber nicht, was mich überkommen hatte, als Yuriko mich geküsst hatte. ,Warum, warum habe ich das nur getan? Ich liebe Chiaki über alles, und tue ihm so weh. Ich nehm es ihm noch nicht einmal übel, das er weggelaufen ist. Noch nie habe ich ihn so erlebt. Er ist noch nie einfach so weggelaufen. Es muss ihm sehr wichtig sein.' Nach langem nachdenken beschloss ich zurück nach Hause zu gehen. ,Vielleicht ist er ja schon da.' Traurig schlenderte ich durch die Stadt. Alle Geschäfte hatten bereits geschlossen, und am Himmel glänzten die Sterne. "Was soll ich nur tun Access? Wie konnte sie mir das nur antun?" Wie angewurzelt blieb ich stehen. Das war doch Chiaki, der da sprach. Ich spinkste um die Ecke und sah Chiaki, wie er auf einer alten Bank saß, und mit Access redete. ,Ach Chiaki.' "Chiaki, du musst sie verstehen. Vielleicht hat er sie ja geküsst ohne das sie es wollte!" Hörte ich Access mich verteidigen. ,Jetzt belausche ich ihn schon. Das ist unfair. Ich muss mit ihm reden.' "Chiaki?" Fragte ich leise, und ging um die Ecke. "Maron!" Erstaunt sah er mich an, lies seinen Blick schell wieder zu Boden wandern. "Es tut mir wirklich sehr leid, Chiaki." Ich setzte mich neben ihn. "Ich hasse mich dafür, das ich dir so weh getan habe. Ich wusste selber nicht, was ich da tat. Ich wollte mich auch wehren, doch konnte ich es irgendwie nicht. Irgendetwas hat mich daran gehindert." Ich machte eine Pause. Aufeinmal stand Chiaki auf, und ging. "Komm mit Access. Ich bin müde, ich will Heim." "Aber Chiaki! Was ist mit Maron?" Fragte der kleine Engel verwirrt. Schweigend ging Chiaki weiter, Access flog ihm nach. "Chiaki! Was soll ich denn noch tun, damit du mir verzeihst?!" Rief ich, während ich von der Bank aufsprang. Er blieb stehen und drehte sich um. Erwartungsvoll schaute ich ihn an. "Lass mich einfach in ruhe." Antwortete er, und ging weiter. Mich durchbohrte ein grausamer Schmerz. Tränen schossen mir in die Augen. Es fühlte sich an, als ob mein Herz zerspringen würde. "Chiaki, Chiaki." Verzweifelt ließ ich mich zurück auf die Bank sinken. "Was habe ich nur getan?" Tränen tropften mir auf mein Kleid. Das Rosa färbte sich rötlich, und das Weiß wurde durchsichtiger. "Maron! Maron!" Fin kam angeflogen. "Na endlich habe ich dich gefunden! Was machst du denn? Wieso läufst du einfach so weg?" Vor mir stoppte sie, und versuchte eine Antwort in mir zu finden. "Ach Fin." Ich senkte meinen Kopf. Weitere Tränen tropften an mir runter. "Maron. Bitte hör auf zu weinen. Das macht mich noch ganz traurig." Ich schaute zu ihr auf, und erkannte, dass sie ebenfalls Tränen in die Augen bekam. "Maron? Bist du das?" Ich schreckte hoch. Fin war ebenfalls überrascht. Jemand kam aus der Dunkelheit zu mir. Und erst als dieser Jemand in das Licht einer Straßenlaterne trat, erkannte ich ihn. Es war Yuriko. "Maron weinst du etwa? Was ist denn nur passiert? Und was machst du so spät noch hier?" Schnell kam er zu mir, und setzte sich zu mir. Fin schaute mich etwas besorgt an. "Was willst du?" Ich war wütend auf ihn. ,Wie konnte er es nur wagen mich einfach so zu küssen?! Und das auch noch vor meiner Haustür!' Wieder schaute ich zu Fin, die mir jetzt winkte, und wegflog. "Maron. Komm. Ich bringe dich nach Hause." Er legte wieder einen Arm um mich. "Lass das bitte. Ich will das nicht." Erstaunt sah er mich an. "Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich bin so schnell weggelaufen. Ist es das, was dich so traurig macht?" Er schaute mich mitleidig an. "Nein. Es ist wegen Chiaki." Platzte es plötzlich aus mir raus. Ich schlug mir die Hand vor dem Mund. "Chiaki? Ist das etwa dein Freund?" fragte er verständnislos. "Nein. Er ist nur ein Freund. Ich... ich habe ihm wehgetan. Er hat gesehen, wie wir uns geküsst haben." "Ja aber... Chiaki ist doch unwichtig. Du hast doch jetzt mich." Erschrocken sah ich auf. ,Was? Chiaki soll unwichtig sein?' "Ich weiß, dass du sehr einsam bist. Ich habe versucht, dir diese Einsamkeit zu nehmen. Du denkst wahrscheinlich, dass ich keine Ahnung habe, aber ich weiß, was du durchmachst." Ein kalter Wind kam auf, und lies mich frösteln. "Ich glaube, es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Lass uns gehen, sonst erfrierst du noch." Er hob mich von der Bank auf, und trug mich auf den Armen nach Hause. ,Was macht er schon wieder? Und wieso kann ich mich einfach nicht wehren?' Ich fühlte mich ein wenig hilflos. Zu Hause angekommen stellte er mich wieder ab. "Vergiss Chiaki am besten." Sagte er, und wollte gehen. "Was?!" Fragend blickte ich zu ihm. "Na ja. Es gibt da etwas, was du nicht über ihn weißt, aber das..." "Sag es mir! Was weiß ich nicht." Ich konnte mir nicht vorstellen, was er meinte. "Nein Maron. Ich will dich nicht verletzten." Er wollte schon wieder gehen, doch ich stellte mich vor ihn. "Was weiß ich nicht? Bitte, sag mir doch was los ist!" Hoffnungsvoll blickte ich ihn an. "Du denkst er liebt dich, ja? Dann schau dir das doch mal an." Er zeigte zur Haustür, vor der wir ein paar Meter weiter weg standen. Chiaki stand in der Eingangstür. Aber er war nicht alleine. Miyako war auch da. Irritiert sah ich Yuriko an. "Ja und? Das sind meine Freunde. Was soll denn daran schlimm sein?" "Schau länger hin. Das sind nicht deine Freunde, wenn sie dich so belügen." Er drehte meinen Kopf wieder zur Tür. Chiaki hatte Miyako jetzt in den Arm genommen, und küsste sie! "Was?!" Mich überfiel wieder dieser unerträgliche Schmerz. "Warum zeigst du mir das?" Ich wurde ganz schwach, und lies mich zu boden fallen. "Es tut mir leid Maron. Ich wollte es dir ja auch nicht zeigen, aber ich bin der Meinung, dass du das wissen solltest." Er kniete sich neben mich, und legte seine Arme um mich. "Ich dachte, er würde es dir irgendwann mal sagen, aber da habe ich mich wohl geirrt." "Was? Wie lange geht das schon so?" Er antwortete nicht. "Komm Maron. Ich bring dich rein." Er nahm mich an den Hüften. "Nein! Lass mich bloß in ruhe!" Ich raffte mich auf. "Aber Maron, du brauchst jetzt doch Jemanden, der dich tröstet. Einen richtigen Freund." Sagte er etwas verzweifelt. "Ich brauche niemanden!" Schrie ich ihn an. Schnell lief ich, mit Tränen überströmt zur Eingangstür, an Chiaki und Miyako vorbei, die sich immer noch nicht voneinander gelöst hatten. ,Ich verstehe gar nichts mehr! Wie kann er mir das nur antun? Macht er es nur aus Rache? Er sieht mich noch nicht einmal!' Schnell raste ich die Treppenstufen hoch, wobei ich immer zwei auf einmal nahm. In meinem Apartment angekommen, schmiss ich mich auf mein Bett, und fing an laut loszuheulen. "Chiaki! Ich hasse dich! Ich hasse dich ja so!" Erschöpft lies ich mich in den Schlaf fallen. Das ich noch immer mein Kleid anhatte war mir egal. Ich wollte das alles einfach nicht mehr wahr haben. Am nächsten Morgen wachte ich ausgeschlafen auf. Wir hatten Wochenende, was mich ein wenig tröstete. Für kurze Zeit hatte ich vergessen, was am Vortag passiert war, viel mir aber sofort wieder ein, als ich mich ansah. Das Kleid war ganz zerknüllt, und meine haare zerzaust. Rasch machte ich mich fertig. ,Ich brauche auch niemanden! Ich war schon immer alleine. Und das soll sich auch nicht ändern. Ich bin gerne alleine. Soll Chiaki doch machen, was er will. Ich freu mich sogar für Miyako, dass sie es endlich geschafft hat.' Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, verließ ich die Wohnung. ,Ein Spaziergang tut mir bestimmt jetzt gut. Ein Spaziergang tut mir immer gut. Ich komme dann immer wieder zu mir.' Als ich unten an den Briefkästen ankam, stockte mir fast der Atem. Chiaki stand da, und holte seine Post aus dem Briefkasten. ,Ich werde einfach an ihm vorbeigehen. So, als ob ich ihn nicht kennen würde.' Schnell schritt ich in Richtung Ausgang. "Maron?" Er drehte sich zu mir, und schaute mich traurig an. Entschlossen ging ich weiter. "Maron. Bitte warte." Sagte er, als er seinen Briefkasten wieder zuschloss. "Lass mich in ruhe! Du willst doch auch in ruhe gelassen werden!" Ich lief aus der Tür, ohne mich noch einmal umzudrehen. Schell lief ich um die Ecke, und prallte mit Jemandem zusammen. ,Oh nein. Das hat mir gerade noch gefehlt.' Schnell stand ich wieder auf, um zu sehen wer dieser Jemand war. Ich blickte hoch, und sah direkt in Yurikos Gesicht. "Na nu? Du hast es aber eilig." Sagte er mit einem Lächeln. "Was macht der denn hier!" Ertönte plötzlich eine Stimme von hinten. Erstaunt drehte ich mich um. "Chiaki!" Rief ich aus. "Verschwinde! Du hast ihr schon genug wehgetan!" Rief jetzt Yuriko, und stellte sich schützend vor mich. "Was? Was soll das denn heißen?" Chiakis Gesichtausdruck veränderte sich von Wut in Ratlosigkeit. "Das weißt du ganz genau!" Rief Yuriko. "Komm Yuriko. Lass uns gehen. Ich möchte nicht, dass du dich mit ihm streitest." Mischte ich mich ein. "In Ordnung." Er gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange, und legte einen Arm um mich. ,Was habe ich da gerade gesagt? Komisch. Warum habe ich das nur gesagt?' "Maron!" Rief Chiaki verzweifelt. Doch aus irgendeinem Grund ging ich mit Yuriko los, ohne Chiaki auch nur einen Blick zu würdigen. "Darf ich dich was fragen, Maron?" Fragte Yuriko als wir bereits in einem Park angekommen waren. Wir blieben an einer Bank stehen, wo er mich draufdrückte. "Äh. Klar." Antwortete ich. "Plötzlich holte er ein kleines Päckchen aus seiner Tasche. ,Was tut er nur? Und was mache ich hier? Ich verstehe mich nicht mehr. Warum fühle ich mich von ihm so angezogen?' Er öffnete das Päckchen. In ihm war ein silberner Ring, der mit Diamanten verziert war. "Maron, willst du mich heiraten?" Ich holte tief Luft. "Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Das kannst du doch nicht ernst meinen!" Er setzte sich jetzt neben mich. "Doch. Ich meine es völlig ernst." Er kam mir näher. "Aber wir sind doch noch Schüler, und ich bin erst 16." Erklärte ich ihm. "Aber Maron, ich liebe dich. Ich habe mich schon in dich verliebt, als ich dich das erst Mal gesehen habe. Geht es dir nicht auch so?" "Doch!" Schoss es aus mir raus. ,Was habe ich da gesagt?' Er steckte mir den Ring an die rechte Hand. Plötzlich durchfuhr mich ein grausames Gefühl. Es war Böse, und plötzlich spürte ich Hass in mir aufkommen. Hass auf alle anderen. Nur nicht zu Yuriko. Aber wieso wollte ich das? ,Habe ich mich tatsächlich in ihn verliebt? Und warum bin ich auf einmal so wütend?' Er kam mir noch näher und küsste mich. Und ich unternahm noch nicht mal etwas. Und irgendwie spürte ich ein verlangen in mir, ihm so nah wie möglich zu sein. Es war so, als ob mir etwas sagen würde: "Du liebst ihn. Alles andere ist egal. Ihr gehört zusammen. Und das ist das Wichtigste." Der Tag der Hochzeit kam. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Ich wollte es so. Ich hatte auf diese merkwürdige Stimme gehört, und mich in das schönste Brautkleid geworfen, das es nur gibt. Es reichte bis auf den Boden und war überall mit Spitzen und weißen Blumen verziert. Mein Schleier war so lang, dass er auf dem Boden schleifte. Ich befand mich in einem Haus neben der Kirche. Dort waren viele Frauen, die mir halfen mich fertig zu machen. "Sag mal. Werden deine Eltern denn nicht dabei sein? Immerhin ist das der wichtigste Tag in deinem Leben." Fragte eine dieser Frauen , und zupfte noch hier und dort am Kleid, um es zu verbessern. "Das ist nicht schlimm. Wer braucht schon Eltern? Ich habe schon immer ohne sie gelebt, da werde ich diesen einen Tag ja noch schon aushalten." Sagte ich überzeugt. Die Frau schreckte ein wenig zurück. "Das ist doch nicht dein Ernst?" Sagte sie mit geweiteten Augen. "Natürlich. Ich meine alles so, wie ich es sage." Ich hatte bereits seit einigen Tagen ein merkwürdiges Gefühl in mir. Es war, seit ich diesen Ring an meiner Hand trug. So eins hatte ich noch nie. Mir war alles egal, und meine Mitmenschen beleidigte ich öfters. Miyako meinte, dass ich gemeiner geworden bin, und sagte, dass sie mich nicht verstehe. ,Soll sie doch denken was sie will! Sie hat ja jetzt Chiaki.' "Sie ist fertig. Sieht sie nicht bezaubernd aus." Sagte jetzt eine andere Frau. Alle schauten mich mit leuchtenden Augen an. "Ich bin so glücklich." Sagte ich mit einem zufriedenen Lächeln. Es ging los. Wir machten uns auf den Weg zur Kirche. "Viel glück!" Rief eine der Frauen, und öffnete mit noch einer anderen Frau das riesige Kirchentor. Ich stand jetzt genau in der Mitte, und hatte einen tollen überblick auf die Kirche. Die große Orgel, die bis fast zur Decke reichte, lies die übliche Heiratsmusik ertönen. Yurikos Vater war der Trauzeuge. Er stand am Eingang, und lächelte mich an. Alle Menschen in der Kirche drehten sich zu mir, und lächelten. Ich ging zu Yurikos Vater und hackte mich in ihm ein. Langsam, und im Takt schritten wir zum Altar, wo Yuriko mich bereits erwartete. Er trug ein schwarzes Frack, mit einer kleinen weissen Rose in der Brusttasche. Der Pastor stand in der Mitte mit einem Langen weissen Gewand. Als wir ankam, lies Yurikos Vater mich los, und übergab mich seinem Sohn, dem ich sofort meine Hände reichte. "Wir haben uns Heute hier versammelt, um den Bund zweier Menschen zu schließen... ." Begann der Pastor vorzulesen. Ich schaute in die leuchtenden Augen von Yuriko. Er schien mindestens genauso glücklich zu sein, wie ich. Ein kleiner Messdiener kam auf uns zu. In den Händen hielt er ein rotes Samtkissen, das Gold umrandet war. Und in der Mitte lagen zwei wunderschöne goldene Ringe, die für uns bestimmt waren. "Willst du Yuriko Hikari Maron Kusakabe zu deiner angetrauten Ehefrau nehmen, in guten, wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet? Dann antworte jetzt mit ,Ja, ich will." Hielt der Pastor seine Ansprache weiter. "Ja, ich will." Sagte er und schaute mir tief in die Augen. Ich musste lächeln. Es war der aufregenste Tag in meinem Leben. "Und du Maron Kusakabe. Möchtest du Yuriko Hikari zu deinem angetrautem Ehemann nehmen, in guten, wie in schlechten Zeiten, so antworte jetzt... ." "Maaaaarrrrrrrrrooooonnnnnn!!!" Rief plötzlich eine Stimme. Alles wendete sich zur riesigen Eingangstür der Kirche. Chiaki stand dort. Völlig erschöpft und schwer atmend. "Maron! Tu es bitte nicht! Das wär der größte Fehler deines Lebens!" Empört holten die Anwesenden nach Luft. "Chiaki." Mich überkam ein warmes Gefühl. "Sag ja Maron. Sag ja. Wir werde immer glücklich sein. Vergiss Chiaki!" Yuriko packte mich an den Schultern, und schaute mich durchdringlich ein. Chiaki kam zu uns angelaufen. "Maron. Er ist nicht der, für den du ihn hälst. Er ist ein Dämon! Er will dich nur heiraten, damit du auf die böse Seite wechselst!" Chiaki fiel vor mir auf den Boden. Er sah schrecklich aus. Seine Kleider waren zerfetzt, und er hatte überall schrammen, und Verletzungen. "Überleg doch mal. Als Jeanne bist du zu mächtig für den bösen König. Da er dich nicht töten, oder beseitigen konnte, hat er diese Maßnahme ergriffen!" Keucht er völlig fertig. "Chiaki! Was ist mit dir geschehen?" Mich überkam wieder eine unglaubliche Wärme. Ich wollte mich zu ihm runterbeugen, doch Yuriko hielt mich fest. "Glaubst du ihm etwa? Sieh mich an Maron. Sehe ich etwa aus wie ein Dämon? Maron, du weißt, dass das nicht stimmt!" Rief er mir ins Gesicht. Beim Anblick von Yuriko wurde ich wieder kalt. "Maron." Ertönte es schwach von unten. "Vertrau mir. Er will, dass du dem bösen König dienst! Er hat dich in seinen Bann gezogen. Deshalb konntest du dich nicht gegen ihn wehren!" "Was erzählst du da für einen Müll Chiaki! Du störst meine Hochzeit! Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!" Schrie ich so laut, dass es an den Wänden wiederhallte. Mir überkam wieder das Gefühl des Hasses. Ich schaute auf meine rechte Hand. Der Verlobungsring von Yuriko leuchtete bei diesen Worten auf. "Maron. Das bist nicht du. Nicht du sagst das. Er hat dich beeinflusst, dich zum Bösen manipuliert. Der Ring trägt auch dazu bei! Erinnere dich an früher. Erinnere dich an die Zeiten, die wir gemeinsam mit Yamato und Miyako verbracht haben." Sagte Chiaki schwach. "Maron. Ich liebe dich. Ich würde dir so etwas doch nie antun." Sagte Yuriko. Ich fühlte mich hin und her gerissen. Ich schaute mich in der Kirche um. Alle Leute schauten mich fragend an. Unruhe breitete sich langsam aus. Dann lenkte ich meinen Blick zum Pastor. Er wusste auch nicht weiter. "Wieso schafft ihn den keiner weg! Er stört unsere Hochzeit!" Schrie Yuriko in die große Halle. Ich schaute runter zu Chiaki, der mich verzweifelt ansah. "Warum hast du Miyako geküsst?" Fragte ich und sah ihn zweifelnd an. "Maron. Ich habe sie nicht geküsst. Er hat dir diese Bilder in den Kopf gepflanzt. Er ist ein Dämon, er hat dir deine Ängste gezeigt! Es war nur Einbildung! Maron. Ich... ich. Ich liebe doch nur dich." Eine Träne von ihm viel zu Boden. Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich lies von Yuriko ab. "Stimmt das? Stimmt das Yuriko?" Sagte ich mit kopfschütteln. Ich spürte wieder Verzweiflung, Schmerz, aber auch Vertrauen. Vertrauen, das Chiaki ausströmte. Diese Eigenschaften hatte ich in den letzten Wochen nicht mehr gespürt. Nur Hass. Das war das einzige Gefühl, was ich in mir trug. "Fahren sie fort Pfarrer." Befahl Yuriko, und schaute ihn Böse an. Doch dieser starrte nur auf Chiaki. "Ich habe gesagt sie sollen fortfahren!" Schrie er. Ich viel zu Boden. Mich überkamen eine Menge Gefühle. Alte Gefühle kamen wieder hoch. Es fühlte sich an, als würde irgendetwas schreckliches in mir zerbrechen. Ich sah auf meine rechte Hand. Der Ring, den mir Yuriko vor ein paar Wochen gab, zerbrach in tausend Teile, und löste sich zu Staub auf. Ich sah mich um. Die Anwesenden waren alle ohnmächtig geworden. Alle, bis auf Yuriko, Chiaki und ich. Die Kirche wurde von einem Schwarzen Schatten umringt. "Was, was ist hier los?" Fragte ich leise. Erschöpft lies ich mich zu Boden sinken, und schloss meine Augen. Ich verstand gar nichts mehr. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Sonnenstrahlen blendeten mich. Ich fühlte neben mich. ,Gras? Wo bin ich?' Ich wollte mich aufraffen, doch jemand hielt mich zurück. "Bleib liegen. Du musst dich noch ausruhen, Maron." Hörte ich Chiakis vertraute Stimme, und blickte neben mich. "Was... was ist passiert?" Fragte ich ihn verwirrt. Mein Kopf brummte, und ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Ich merkte, dass mein Kopf auf Chiakis Beinen lag. "Du standest nur kurz davor einen Dämon zu heiraten. Aber keine Panik. Ich konnte dich davon noch rechtzeitig abhalten." Erklärte er, und schaute zu mir runter. "Was?!" Ich sprang auf. "Was meinst du hier mit heiraten? Willst du mich verarschen?" Fragte ich ungläubig. Ich hatte keine Ahnung wovon der redete. Ich schaute mich um. Wir befanden uns auf einer Wiese vor der Kirche. Dann schaute ich an mir herunter und schreckte zurück. "Ah! War.. warum trage ich denn ei.. ein Hochzeitskleid?" Er lächelte mich an. "Vielleicht ist es besser, wenn du dich daran nicht mehr erinnerst." Jetzt betrachtete ich Chiaki genauer. "Und warum sind deine Sachen so zerfetzt?" Fragte ich, während ich ihn schief anguckte. Er schaute sich an. "Ach das. Das ist eine laaange Geschichte." Sagte er, und zog mich wieder zu ihm runter. "Hey! Was soll denn das? Willst du mir nicht erzählen, was los war? Ich komme mir echt verarscht vor!" Ich fiel auf seinen Schoß, wobei ich leicht errötete. "Ach Maron. Ich bin so froh, dass du wieder die alte bist." Sagte er erleichtert. Ich rutschte von seinem Schoß zurück ins Gras. "Das ist doch nur ein Albtraum. Gleich werde ich aufwachen, und erleichtert sagen, dass alles nur ein Traum war." Sagte ich vor mich hin. Plötzlich packte Chiaki mich an den Hüften, und setzt mich wieder auf seinen Schoß. "Hey!!! Lass das!" Rief ich empört. "Weißt du Maron. Alles was du brauchst ist Liebe. Aber richtige Liebe, und keine vorgespielte. Ich werde dir beweisen, dass das hier kein Traum ist." Er näherte sich mir ganz schnell, und küsste mich. Erschrocken zuckte ich zusammen. ,Was ist bloß passiert? Was meint Chiaki damit? Und warum küsst er mich so plötzlich?' Der Kuss dauerte lange. Nach einiger Zeit lockerte ich mich auch, und erwiederte ihn. Ich wusste zwar nicht, was geschehen war, aber darüber wollte ich jetzt auch nicht mehr nachdenken. So. Das wars mal wieder. Ich weiß. Eine seltsame Story, aber vielleicht hat sie euch ja gefallen. Schreibt mir doch bitte Kommentare dazu, und sagt mir, wie ihr es fandet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)