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Don´t Die

von

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Die verückten Träume

~ Ich öffnete meine Augen und blickte auf den Speer in meiner Hand. Verwirrt versuchte ich meine Gedanken zu Ordnen. War ich nicht eben noch von einem LKW angefahren worden? Doch nun stand ich hier mit einem Speer in der Hand und unverletzt. „Seit Ihr bereit?“ fragte mich eine Stimme und ich hob meinen Blick von meinen Händen und sah zu dem Mann mir gegenüber. Auch er hielt einen Speer in der Hand und schien mit mir Trainieren zu wollen.

„Ähm ja… lass uns weiter machen!“ sagte ich und versuchte mich ganz auf das Training zu konzentrieren. Seltsamerweise schien es mir viel leichter als sonst zu sein alle hiebe des Gegners zu parieren. Ich war schneller und stärker und einfach viel besser als sonst.

Lag es daran das dies das Paradies war und ich tot? Diese Frage lies mich nicht los. Genauso wenig wie die Frage ob dies das Jenseits war. Der Ort an dem ich war, war keiner den ich kannte und doch war er mir vertraut. Es schien der Innenhof eines alten Palastes zu sein und auch meine Kleidung war anders als sonst und schien aus einem viel feineren Material.

Trotzdem waren einige Dinge selbst hier so wie immer, so das es mir alles viel vertrauter wirkte. Zum Beispiel meine Narbe, die ich deutlich auf meinem Gesicht spüren konnte und die Tatsache das ich auf meinem Linken Auge nichts sehen konnte.

„HAKURYUU!“ als mein Name gerufen wurde hielt ich inne und auch mein Trainingspartner hielt inne. Die Stimme lies sich in mir alles zusammen ziehen, es machte mir Angst sie zu hören denn wenn dies wirklich das Totenreich war würde es meine Schlimmsten Ängste bewahrheiten. Langsam drehte ich mich herum und sah in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. „Judal…“ flüsterte ich leise.

Der Schwarzhaarige kam auf mich zu gerannt und ich musterte etwas überrascht seine Kleidung. So hatte ich meinen Freund noch nie gesehen. Er trug eine weite schwarze Orientalische Hose und nur ein kurzes Schwarzes Oberteil welches dafür Sorgte das der Großteil seines Oberkörpers zu sehen war. Ein weißes Tuch lag um seine Schultern und an Hals und Armen trug er goldenen Schmuck.

Bis auf das sah er aus wie immer. Doch verhielt er sich auch ganz anders als sonst. „Ihr solltest Kaiser werden!“ sagte er und blieb vor mir stehen. „Dazu braucht Ihr schnell viel Macht. Ihr solltet losziehen und einen Dungeon bezwingen. So wie es Eure große Schwester Hakuei Ren getan hat.“

Ich war sichtlich verwirrt. Wovon redete Judal da? Seine Worte ergaben keinen Sinn für mich und obendrein, seit wann sprach der Schwarzhaarige so Förmlich mit mir? ~
 

Noch während ich darüber nachdachte verschwamm die Szene um mich herum und ich merkte das ich in einem Bett lag. Meine Augen fühlten sich zu schwer an als das ich sie öffnen konnte und das Rhythmische Piepsen verriet mir das ich wohl in einem Krankenhaus war. Das erklärte warum sich mein ganzer Körper so Taub und schwer anfühlte.

Doch dennoch nahm ich die Nadel war die in meinem Rechten Arm steckte an der wohl eine Infusion hing. Und ich merkte auch die störenden Schläuche in Nase und Mund. Wurde ich etwa beatmet? Ich war nicht in der Lage mich zu rühren oder meine Augen zu öffnen. Ich war wie gefangen in meinem Körper und ich fragte mich wie schlimm es wohl war und wie es Judal ging.

Stimmen erfüllten das Zimmer. „Wie geht es ihm?“ erkundigte sich eine weibliche Stimme die eindeutig nach meiner Mutter klang und irgendwie machte es mir Angst das sie hier war.

„Sein Zustand ist unverändert. Aber der Arzt meint es ist ein gutes Zeichen. Vielleicht wacht er bald auf. Sie sollten mit ihm reden, auch wenn er im Koma liegt, so kann er sie sehr wohl verstehen!“ die Krankenschwester, so schätzte ich, da die Stimme weiblich war verlies das Zimmer und lies mich mit meiner Mutter allein. Wieso ich das wusste konnte ich nicht sagen, aber ich wusste es eben.

„Hakuryuu…“ ich spürte wie sie sich setzte und wie sie nach meiner Rechten Hand griff, ganz vorsichtig als habe sie Angst die Nadel zu berühren die meinen Arm mit der Infusion verband.

Ich lag also im Koma. Das war doch schon mal eine gute Nachricht. Immerhin hieß das, das ich nicht tot war und diese Szene die ich gesehen hatte war nur ein schräger Traum gewesen.

„Hakuryuu… hörst du mich… ich bin es deine Mutter!“ meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf sie gezogen. Ich fragte mich was sie mir wohl zu sagen hatte. „Mein süßer kleiner Hakuryuu… es tut mir so leid. Das unser letztes Gespräch ein Streit war bereue ich zutiefst und es tut mir leid… ich hätte nicht sagen dürfen das du hättest sterben sollen. Du bist doch mein kleiner Sohn… mein letzter noch lebender Leiblicher Sohn. Ich darf dich nicht auch noch verlieren Hakuryuu… also bitte mach deine Augen auf!“

Ihre Worte überraschten mich, doch so sehr ich es mir auch wünschte, ich schaffte es nicht die Augen zu öffnen und ich begann wieder in der Dunkelheit zu versinken.
 

~ Dieses Mal träumte ich von meiner Kindheit, anders als der Traum zuvor war mir diesmal alles vertraut, ich kannte die große Villa und den riesigen Garten in dem ich spielte, und zwar spielte ich meistens mit meinem Cousin Kouha der nur wenig Älter war als ich und dem Jungen den die Nachbarn adoptiert hatten: Judal.

Irgendwie war es schön sich wieder an Dinge zu erinnern die ich lange vergessen hatte, durch den Unfall. „Hakuryuu… denk dran das du rechtzeitig wieder nach Hause kommst bevor es dunkel wird, ja?“ ermahnte mich mein großer Bruder. „Ja Hakuyuu, mach dir keine Sorgen.“ Rief ich noch bevor ich auch schon in den Garten rannte und zu dem großen Baumhaus rannte, welches mein Vater für meine Brüder und mich hatte bauen lassen.

Ich wusste das mein Vater reich war, immerhin hatten er und mein Onkel eine große Firma, so konnte er uns immer alles kaufen was wir wollten. Ich kletterte die Leiter hoch und fand Kouha wartend vor, der Pinkhaarige saß an dem kleinen Tisch im Baumhaus und trank Tee. „Guten Morgen Kouha!“ begrüßte ich ihn und setzet mich zu ihm um auch einen Tee zu trinken. Kurz darauf waren auch schon Schritte zu hören und Judal kam heraufgeklettert. „Guten Morgen!“ rief er und fiel mir von hinten um den Hals.

Ich erinnerte mich wieder. Judal hatte sich damals immer so an mich gekuschelt wie er es jetzt tat. Vom ersten Moment als wir uns kennen gelernt hatten war das so gewesen. „Guten Morgen Judal… was wollen wir denn heute spielen?“ fragte ich und sah zwischen meinem Cousin und dem Nachbarsjungen hin und her. „Modenschau!“ schlug Kouha sofort gut gelaunt vor.

„Nicht schon wieder… das haben wir erst gestern gespielt!“ murrte der Schwarzhaarige und drückte mich etwas fester. „Ich hab eine tolle Idee was wir spielen…“ begann er dann jedoch vorzuschlagen und ein lächeln legte sich auf sein Gesicht.

„Und was?“ fragte ich. „Ganz einfach… wir spielen das ich ein mächtiger Magi…“begann Judal sofort begeistert zu erzählen und sofort verbesserte Kouha ihn. „Du meinst Magier! Es heißt Magier nicht Magi!“ Judal zog eine Schnute. „Ich kann das nennen wie ich will… aber bitte… dann bin ich eben ein mächtiger Magier und ihr Beide werdet beide Prinzen sein und ihr werdet darum Wetteifern wer König werden wird und am Ende werde ich als Magier entscheiden wer mein König sein wird!“

Kouha hörte sich den Vorschlag an und dachte dann darüber nach. „Das ist unfair. Ist doch klar das du Hakuryuu bevorzugen wirst!“ Schmollte der Pinkhaarige. „Aber wenn ich mich schick anziehen darf dann werde ich mitspielen.“ Lenkte er ein und Judal nickte. „Klar kannst du das… immerhin muss ein Prinz ja schick aussehen.“

Wir begannen zu spielen und langsam begann sich mein Traum von vorher etwas zu erklären, es schien mir als würde ich darin das Spiel das wir als Kinder so oft gespielt hatten verarbeiten. ~
 

Wieder verschwand der Traum mit meinen Kindheitserinnerungen und erneut war ich in diesem Dämmerzustand gefangen. Immer noch konnte ich meine Augen nicht öffnen oder mich bewegen.

Dieses mal war es jedoch nicht meine Mutter die an meinem Bett saß und ich konnte auch nicht sagen wie lange ich inzwischen hier lag, doch ich spürte wieder die Anwesenheit von Jemandem der mir sehr nahe stand. Es war mein älterer Bruder Kouha. Er saß schniefend neben meinem Bett und streichelte sanft über meinen Rechten Arm.

„Hakuryuu… bitte komm wieder zurück von wo auch immer du bist. Ohne dich ist es ganz furchtbar langweilig mein kleiner Bruder!“ bemerkte der Pinkhaarige und ich konnte die Trauer in seiner Stimme hören. „Zuhause ist eine furchtbar bedrückte Stimmung, alle vermissen dich und warten darauf das du aufwachst Hakuryuu. Vor allem Judal. Er ist auch noch hier im Krankenhaus aber es geht ihm inzwischen deutlich besser!“ erzählte er mir.

Zu hören das es meinem Freund gut ging erleichterte mich aber immer noch schaffte ich es nicht meine Augen zu öffnen, egal wie sehr Kouha mich darum bat und egal wie sehr ich Judal sehen wollte.
 

~ Erneut fand ich mich in einem Traum wieder und dieses Mal war es wieder eine Erinnerung aus meiner Vergangenheit. Ich saß im Garten unter einem Baum. Es war ein, zwei Jahre weiter als bei meinem letzten Traum und ich wusste das dies kurz vor dem Unfall gewesen sein musste. Woher ich das wusste konnte ich nicht genau sagen, immerhin erinnerte ich mich nicht wirklich, doch ich wusste das es definitiv so war.

Mit geschlossenen Augen saß ich da und genoss die Morgensonne. „Hakuryuu mein Liebling… hier bist du!“ sagte eine sandte Stimme und als ich meine Augen öffnete sah ich meine Mutter vor mir. Sie lächelte mich an. „Was machst du hier?“ fragte sie und strich mir liebevoll durch die Haare. „Ich warte auf Judal wir wollten uns treffen!“ erklärte ich ihr.

„Ist gut aber denk dran das du Morgen mit deinem Vater und deinen Brüdern wegfahren wolltest, also mach nicht so lange.“ Ich nickte artig und sie erhob sich. „Dann grüße Judal von mir. Ich geh jetzt nach Hakuei sehen, immerhin ist sie immer noch nicht wieder gesund!“ sagte meine Mutter und lies mich wieder alleine.

Ich schloss wieder die Augen um weiter die Sonne zu genießen als mir plötzlich Jemand um den Hals fiel. Es war wie zu erwarten Judal der mich durch seine Stürmische Begrüßung zu Boden riss und nun halb auf mir lag. „Hakuryuu… ich hab dich vermisst!“ sagte er fröhlich und dachte gar nicht daran mich wieder los zu lassen. „Mich vermisst… wir haben uns doch gestern zuletzt gesehen!“ murmelte ich und Judal grinste. „Natürlich aber gestern ist soooo lange her.“ Warf er ein und lies mich nun endlich los.

„Ich hab nachgedacht Hakuryuu und möchte dich etwas fragen.“ Begann er und setzte sich mit ernstem Blick im Schneidersitz vor mich hin. Wir waren zwar Beide noch kleine Kinder doch wuchsen wir auch Beide in Familien auf in denen wir die Ernsthaftigkeiten des Lebens kennen lernten.

Der Schwarzhaarige zog ein Blatt Papier und einen Stift hervor. „Ich will das wir einen Vertrag aufsetzen. Nur wir Beide. In ihm werden wir uns ein ganz großes und wichtiges Versprechen geben!“ sagte er und bereitete das leere Blatt vor sich aus.

Mein Herz begann schneller zu schlagen. Das war das Versprechen von dem Judal gesprochen hatte und von dem ich immer noch nicht wusste um was es ging. Ich hatte ganz vergessen ihn danach zu fragen, um was es in dem Versprechen ging. Eigentlich hatte er es mir ja verraten wollen, aber das hatte er dann doch nicht getan. Würde ich es jetzt erfahren? Mit Pochendem Herzen sah ich zu ihm. „Was für ein Versprechen?“ fragte ich und Judal lächelte mich an und setzte den Stift auf das Papier. „Ganz einfach…“ ~
 

In diesem Moment begann wieder alles zu verschwimmen und der Traum löste sich auf. Ich versuchte dagegen an zu kämpfen, ich wollte es doch wissen, ich wollte wissen was Judal und ich uns versprochen hatte. Doch ich war nicht stark genug und so war ich wieder in diesem Dämmerzustand gefangen.
 

„Judal… was willst du schon wieder hier? Du solltest dich ausruhen, du bist selber noch nicht wieder fit und es wird nicht besser wenn du Hakuryuu ständig besuchst auch wenn ihr Freunde seid.“ Die Stimme meiner Mutter klang Vorwurfsvoll. Doch das sie mit Judal sprach lies mir warm ums Herz werden. Er war hier, hier in meinem Zimmer. Doch ich konnte ihn nicht spüren. Wieso konnte ich ihn nicht spüren so wie ich Mutter und auch Kouha immer gespürt hatte?

„Ich bin dieses Mal nicht hier um Hakuryuu zu besuchen… sondern um mit Euch zu sprechen Gyokuen Ren!“ sagte nun Judal und seine Stimme klang ernst. „Ach ja? Was könnte denn so wichtig sein?“ erkundigte sie sich und auch ich fragte mich was er wohl mit meiner Mutter so wichtiges besprechen wollte.

„Es geht um das Gespräch kurz vor dem Unfall. Ihr wisst schon… von wegen das ihr Eure Kinder… in Vorteilhafte Ehen geben wollt!“ sagte er und ein ungutes Gefühl beschlich mich als ich den Tonfall in seiner Stimme hörte. Was wollte er?

„Ihr habt damals eingeworfen das ICH Kougyoku heiraten sollte wenn Hakuryuu dies nicht möchte…“ auch wenn mein ganzer Körper wie betäubt war, die Richtung in welche dieses Gespräch verlief lies meine Brust schmerzen.

„Wenn ich mir Hakuryuu so ansehe… denke ich nicht das er in der Lage sein wird Euren Wünschen nachzukommen, selbst wenn er seine Meinung ändern würde… ich denke es wäre Euch recht wenn die Hochzeiten Eurer Kinder unter Dach und Fach wäre so das ihr Zeit hättet um Euch um Hakuryuu zu kümmern!“ sagte er und je weiter Judal sprach umso mehr wünschte ich mir das dies hier nun auch nur ein Traum sein würde.

„Was genau willst du damit sagen?“ erkundigte sich meine Mutter nun bei dem Schwarzhaarigen. „Ich will damit sagen das ich mich bereit erkläre einer Hochzeit einzuwilligen.“ Sagte Judal. „Du willst Kougyoku heiraten?“ fragte meine Mutter verblüfft.

Ich wartete auf Judals Antwort doch alles was er sagte war. „Ihr könnt in diesen Dokumenten alles nachlesen Gyokuen!“ ein Rascheln sagte mir das meine Mutter Papiere entgegennahm. Dann herrschte Schweigen bis auf das rascheln des Papiers.

„Ich verstehe… ich akzeptiere!“ sagte meine Mutter schließlich. „Ich denke Kougyoku wird sich freuen einen angemessenen Mann zu bekommen. Ich danke dir Judal.“ Ich hörte die Erleichterung in ihrer Stimme.

Mein Herz begann furchtbar zu schmerzen und das nächste was ich spürte war wie mein ganzer Körper zu schmerzen und zu krampfen begann. Das gleichmäßige Piepen wurde schneller und unregelmäßiger.

Es vermischte sich mit hektischen Schritten und ich hörte auch Judal dessen Stimme besorgt meinen Namen rief. Dann wurde wieder alles dunkel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2019-03-19T21:25:00+00:00 19.03.2019 22:25
Es bleibt spannend.
Antwort von:  Araja
20.03.2019 23:27
Freut mich das ich dir Spannung halten kann. 😊


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