•The Story of us• von Fraufrieda (Fortsetzung von "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt") ================================================================================ Kapitel 9: *You still haunt my heart* ------------------------------------- Kapitel 9     -Kagome-   Erneut hallten Sesshomarus Worte in mir wieder „Komm mit mir nach Paris“ Unschlüssig sah ich ihn an, war eine solche Bitte wirklich das letzte womit ich gerechnet hatte. Wie angewurzelt blieb ich zwischen all den anderen tanzenden Paaren auf der Tanzfläche stehen, zwang ihn so dazu es mir gleich zu tun. Keiner von uns sagte einen Ton. „Trauzeugin!“ Mit einem mich überkommenden Schwall der Erleichterung sah ich zu Sango die gerade auf uns zu geeilt kam, genau im richtigen Moment. „Ich brauche dringend deine Hilfe“ Ohne ein für oder wieder abzuwarten griff meine beste Freundin nach meiner Hand, zog mich hinter sich her in Richtung Toilette. „Was ist passiert?“ Fragend sah ich meine beste Freundin an, die gerade hinter uns die Tür der Toilette verschloss „Das wollte ich dich gerade fragen“   Die Arme vor der Brust verschränkt sah Sango mich fragend an, skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch „Was meinst du?“   „Das gerade sah aus als könntest du eine Freundin gebrauchen die dich aus einer unangenehmen Situation rettet“   Seufzend lehnte ich mich gegen die Türkis gestrichene Wand, wandte meinen Blick starr auf die Tür die mir jetzt gegenüber lag. Sango war ein echtes Goldstück, einfach die beste Freundin die ich mir wünschen konnte. „Sesshomaru wird die Leitung des Firmensitzes in Paris übernehmen“ monoton hallte meine Stimme in meinem Kopf wieder, konnte noch immer nicht glauben was hier gerade passierte. Ich wurde vor die Wahl gestellt. Wenn mir die Beziehung mit Sesshomaru etwas bedeutete und ich mir eine Zukunft mit ihm wünschte, würde ich ihn begleiten müssen. „Und er will, dass ich ihn begleite“   „Was?!“ Sangos Augen weiteten sich augenblicklich, kopfschüttelnd und sichtlich überfordert von meinem Geständnis fixierte sie einen Punkt auf dem Boden der direkt auch meine Aufmerksamkeit genoss, wusste ich immerhin genau was jetzt in ihrem Kopf vor sich ging. Ich hatte meiner besten Freundin damals mit meinem Entschluss Tokyo zu verlassen unheimlich weh getan und noch immer tat es mir unendlich leid, dass ich ihr das angetan hatte, auch wenn ich meine guten Gründe hatte. Aber jetzt? „Dir ist schon klar, dass Inuyasha mit seinem Tost nicht unbedingt Miroku und mich gemeint hat?“ Der bittere Unterton in der Stimme meiner besten Freundin riss mich aus meinen Gedanken, irritiert sah ich sie an. Einige Minuten herrschte eisiges Schweigen bis Sangos leicht vorwurfsvolle Stimme erneut die Stille durchbrach. Augenrollend blickte sie auf, fixierte mich nun eindringlich „Kagome ich bitte dich. Ich hab mir dieses Drama jetzt lange genug angesehen. Jeder der anwesend ist, hat vorhin bemerkt dass Inuyasha mit seiner Rede dich gemeint hat. Würde mich nicht wundern, wenn Sesshomaru dich deswegen aus Tokyo wegbringen möchte.“ „Er ist verlobt. Und es sieht nicht so aus, als würde er die Verlobung lösen wollen“   „Weißt du Kagome“ Vorsichtig strich meine beste Freundin über die A-Linie ihres Brautkleides, betrachtete sich einen Augenblick im Spiegel ehe sie sicher war, dass ihr Make up und ihre Frisur noch saß und sie weiter sprach   „Manchmal muss man einen Fehler erst machen um festzustellen dass es einer ist. Ich bin deine beste Freundin, das werde ich immer sein. Das bedeutet, dass ich dich in jeder deiner Entscheidungen bedingungslos unterstütze, wenn du also Sesshomaru begleiten musst um dann festzustellen, dass es ein Fehler ist und du hierher gehörst, dann begleite ihn.“ Sanft lächelte sie mich an, ergriff kurz meine Hand welche sie sachte drückte und verließ dann ohne ein weiteres Wort den Raum.       -Inuyasha-   Fragend sah ich zu Sango, die gerade mit Kagome verschwunden war und nun alleine zurück zur Hochzeitsgesellschaft kehrte, wollte wirklich gerne in Erfahrung bringen was da los war, wurde mir jedoch direkt von Eri ein Strich durch die Rechnung gemacht. „Du hast heute noch gar nichts zu meinem Kleid gesagt“ zuckersüß lächelte meine Verlobte zu mir auf, zog mit beiden Händen den Rock ihres dunkelgrünen Chiffonkleis auseinander. „Sieht sehr hübsch aus“ Ihr zuzwinkernd drückte ich ihr einen Kuss auf den Mund ehe ich sie mit mir auf die Tanzfläche zog und wir nun umschlungen im Takt zu „Marry Me“ von Train tanzten.   ***   „Es war wirklich ein schöner Abend, ich wünsche euch eine schöne Hochzeitsreise“ Mit einem brüderlichen Klopfen auf die Schulter verabschiedete ich mich von meinem besten Freund, nahm Sango kurz freundschaftlich in den Arm und schlenderte dann langsam mit Eri Hand in Hand in Richtung Auto welches schon mit samt Fahrer auf uns wartete. „Ich bin ja schon ein wenig neidisch, die Malediven sind sicher wundervoll“ schwärmend umklammerte Eri meinen Arm „Dann sollten wir wohl auch mal hin“ „Oh ja!“ Leicht schmunzelnd sah ich das Mädchen an meiner Seite an, war immer wieder davon beeindruckt wie sehr sie sich an noch so kleinen Dingen erfreuen konnte. Und je mehr ich über das was ich gerade gesagt hatte nachdachte, desto mehr gefallen fand ich an der Idee. Es wäre bestimmt gut, mal eine Zeit hier raus zu kommen und was brachte einen schon besser auf andere Gedanken als ein Liebesurlaub mit der Verlobten.   „Ich fand deine Trauzeugenrede übrigens sehr schön“ ernst sah sie mich an „Danke. Ich habe wirklich lange überlegt was ich sagen will“ Leicht nickte sie, setzte erneut zum reden an „Ich finde es war wirklich super auf die beiden abgestimmt. Aber natürlich ist mir nicht entgangen, dass du nicht nur die beiden mit deiner Rede gemeint hast“   Ich schluckte, hatte ich das definitiv nicht. Ohne darüber nachzudenken hatte ich während meiner Rede verdächtig lange zu Kagome geschaut, was meinem Bruder und auch dem Brautpaar natürlich nicht entgangen war, hatten sowohl er als auch Miroku mich immerhin kurz darauf angesprochen.   „Ich..“ Eris Augen glitzerten als sie erneut ihre Lippen auf meine legte „Ich liebe dich auch, Inuyasha“       -Kagome- Drei Tage waren seit der Hochzeit vergangen, nervös beobachtete ich Sesshomaru dabei wie er die letzten Sachen zusammen packte, sie in dem großen schwarzen Koffer der auf seinem Bett lag verstaute. Lächelnd sah er zu mir „So, ich denke ich habe alles“ Leichtfertig nahm er den Koffer vom Bett, brachte ihn direkt in den Wagen der vor dem großen Villenähnlichem Haus stand in dem er wohnte und der darauf wartete uns zum Flughafen zu fahren. Mit einem letzten Blick auf das Haus stieg ich in den schwarzen Chrysler, beobachtete Sesshomaru dabei wie er den Koffer in den Kofferraum verstaute und dann ebenfalls neben mir platz nahm. Leicht strich er mit den Fingern über meinen Handrücken, sah mich lächelnd an. „Bereit?“ „Bereit.“   Nervös verhakte ich meine Finger mit seinen als wir dem Flughafen von Tokyo immer näher kamen und der Wagen letztendlich direkt vor dem großen Gebäude auf den Kurzzeitparkplätzen zum stehen kam um uns aussteigen zu lassen.   Tosende Menschenmassen umfingen uns als wir das große, aus Glas gebaute Gebäude betraten, immer wieder ertönte eine kaum verständliche Durchsage aus einer der vielen Freisprechboxen. Der Flughafen war mit Abstand einer der hektischsten Orte die ich kannte. Hunderte von Menschen umgaben uns die irgendwo hin wollten oder jemanden abholten, von einer Reise wieder kamen.   Vorfreude auf Urlaubsreisen, Trauer über Abschiede, Nervosität, Angst vorm Flug, beinahe jedes Gefühl war an diesem Ort vertreten. Familien die in den gemeinsamen Urlaub aufbrachen, Geschäftsleute die auf Geschäftsreise gingen, Veteranen die zurück an die Front mussten, oder von dieser zurück kamen. Und Menschen wie wir.   Menschen die tausende Kilometer entfernt ein neues Leben beginnen würden. Ein neues Leben auf einem anderen Kontinent. Ja. Ich würde Tokyo gleich erneut den Rücken kehren und ein neues Leben in Europa beginnen. Ein komisches Gefühl überkam mich, Vorfreude? Neugierde? Angst vor dem was kommen würde?   Neugierig sah ich mich um, beobachtete die Menschen um mich herum während Sesshomaru mit unseren Tickets zur zuständigen Fluggesellschaft ging um uns anzumelden. Mein Blick blieb an einem Pärchen hängen, welches sich offenbar gerade endlich wieder hatte. Freudestrahlend fiel sie in seine Arme, küsste ihn innig, hatte Tränen in den Augen. Lächelnd schloss ich die Augen. Sah zu Sesshomaru der mit dem Rücken zu mir stand.   Erneut überkam mich ein ungewohntes Gefühl welches mich augenblicklich ungewollt an Inuyasha denken ließ. Sangos Worte ertönten in meinem Kopf, umgehend dachte ich an das Gespräch in der Toilette zurück, welches wir auf ihrer Hochzeit geführt hatten.   „Manchmal muss man einen Fehler erst machen um festzustellen dass es einer ist.“   Hatte sie recht mit dem was sie gesagt hatte? War das hier ein Fehler den ich gerade beging? Ich schluckte, war ich gerade wirklich dabei mein Leben hier in Japan erneut zurück zu lassen ohne das eigentlich zu wollen? Für einen Mann den ich .. ja was? Liebte? Liebte ich Sesshomaru? Angst machte sich in mir breit bei der Frage auf die ich partout keine Antwort finden konnte. Ich konnte die Frage ob ich Sesshomaru liebte nicht beantworten. Eindeutig mochte ich ihn. Sehr. Aber Liebe? Empfand ich Liebe für den älteren Bruder von Inuyasha?   Mein Blick war starr auf den Mann gerichtet der nun lächelnd auf mich zu kam, fröhlich wedelte er mit zwei Bordkarten in der Hand. Grinsend hielt er mir das Ticket mit meinem Namen vor die Nase,  nach Halt suchend umklammerte ich den Griff meines Koffers der neben mir stand. „Es kann los gehen“ Kopfschüttelnd sah ich ihn an, versuchte meine Gedanken verzweifelt zu verbannen, vergebens.   Sango hatte Recht. Das hier war ein Fehler. Ich wollte mein Leben hier in Japan nicht erneut zurücklassen. Und gerade in dem Moment wurde es mir bewusst. Ich liebte Sesshomaru nicht.   „Es tut mir leid“ Meine Stimme war tonlos, gerade ein flüstern welches in den Geräuschen der Menschenmassen um uns herum drohte unter zu gehen. Sesshomarus lächeln erstarb, Angst legte sich in seine Augen.   „Es tut mir leid Sesshomaru.“ Tränen hatten sich in meinen Augen gebildet. Auch wenn ich den Mann vor mir nicht liebte, zerbrach es mir das Herz ihm das anzutun. Geknickt lächelte er „Inuyasha?“ Der Name versetzte mir einen Stich, schwerfällig nickte ich.   Die ganze Zeit über hatte es nur ihn gegeben und die ganze Zeit über war ich zu stolz gewesen mir das einzugestehen. „Ich kann hier nicht weg“ Sanft strich er mir mit dem Handrücken über die Wange, wischte mit seinem Daumen eine Träne weg die sich gerade ihren Weg bahnte. „Ich hoffe er weiß das zu schätzen. Ich wünsche dir, dass du glücklich wirst. Wenn das hier, bei meinem Bruder ist, dann muss ich das akzeptieren“   Wehmütig sah ich ihm nach als er den Weg zum Check-in hinter sich brachte. Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen ihm das angetan zu haben, aber ich konnte es nicht. Ich konnte nicht in diesen Flieger steigen. Und lieber hatte ich ihm hier das Herz gebrochen, als mit ihm nach Europa zu fliegen, das ganze was mir gerade bewusst wurde in ein paar Wochen zu kapieren und es dann tun zu müssen.   Das hier war die richtige Entscheidung, jetzt blieb nur zu hoffen, dass Inuyasha das auch so sah.         ****   Laut hämmernd schlug meine Hand gegen die Tür zu Inuyashas Wohnung als diese ausgerechnet von Eri aufgezogen wurde. Argwöhnisch sah mich die dunkelhaarige an, ließ ihre grünen Irden auf mir ruhen „Was willst du denn hier?“ „Wo ist Inuyasha? Ich muss mit ihm reden“   Ohne Eri eines weiteren Blickes zu würdigen drängte ich mich an ihr vorbei in den Flur zu Inuyashas Appartement. „Inuyasha ist nicht hier“ leise fiel die Tür ins Schloss, kurz blickte ich mich um, augenblicklich überkam mich ein Déjà-vu. Zwei Jahre war es her, dass ich das letzte Mal hier war. Erinnerungen an die Situation mit Kikyou, die sich im Prinzip genauso abgespielt hatte, wie die Situation die sich hier gerade zwischen mir und Eri bot. Nur dass Eri seine Freundin war. Und ich die, die ihr den Freund wegnehmen wollte.   Langsam wandte ich mich zu Eri, sah in ihren wütenden Blick auf mir haften, setzte gerade zum sprechen an „Ich sag es dir nur einmal, Kagome“ vereinnahmend drückte sie mir ihren Zeigefinger gegen die Brust, sah mich herausfordernd an „Inuyasha ist mein Verlobter, also lass gefälligst deine Finger von ihm.“ Tonlos lachte ich auf, hatte keinerlei Interesse daran das Thema mit ihr zu diskutieren, ging einfach an ihr vorbei. „Kagome!“ Erneut drehte ich mich zu der Verlobten meines Ex Freundes, musste schmunzeln als ich ihre Worte vernahm „Ich werde um ihn kämpfen“   Irgendwie tat Eri mir Leid. Sie schien tatsächlich fest davon überzeugt zu sein, dass Inuyasha nur sie liebte. Unter anderem Umständen würde ich ihr das Glück gönnen, aber es ging nicht. Ich liebte ihn und ich wusste, dass seine Gefühle für mich die gleichen waren.   Kopfschüttelnd sah ich sie an, mit einem Blick der nur so vor kälte triefte antwortete ich ihr eisig lächelnd auf ihre gerade erfolgte Kampfansage   „Ich wünsche dir viel Glück“       ____   Bam ! Natürlich bin ich Team Inuyasha :D Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, lasst mir gerne eure Meinung da :) Mal schauen wie Kagome nun um Inuyasha kämpft und ob das alles jetzt wirklich so einfach ist wie sie sich das vorstellt.   Habt einen schönen Abend. FrauFrieda Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)