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Schwarzrot - Dunkelheit kann man nicht färben

von

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Spaß

Arrak betrachtete sein Opfer, wobei er die Schadenfreude in seinem Gesicht nicht versteckte. Das Gefühl, was er spürte, als die Rippen des Agenten brachen, hatte ihn noch mehr in Stimmung gebracht. Er hatte deshalb nicht vor, Akai eine lange Verschnaufpause zu gönnen.

Er hob das blutige Messer wieder von den Fliesen auf.

"Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden.", meinte er tonlos zu Akai, ohne diesen dabei anzusehen. Viel mehr widmete er sich dessen rechtem Arm, welcher seiner Meinung nach noch nicht ausreichend mit schönen Schnittwunden verziert war.

Aufmerksam lauschte Arrak die vor Schmerzen verkrampften Laute neben sich, während er wieder und wieder in das bisher blanke Fleisch schnitt. Frisches Blut floss daraufhin aus den Wunden. Da fiel ihm plötzlich etwas ein, als er nebenbei nochmal zum Schwarzhaarigen herüber schielte.

Er wich ein wenig zurück, um Akais Gesicht genauer bewundern zu gönnen. Etwas Blut klebte bereits um dessen Mund herum.

"Ich finde wirklich, dass dir das sehr gut steht.", betonte er und erwähnte nicht direkt, was er meinte. Dennoch wusste das sein Gegenüber auch so.

"Da sind wir wohl geteilter Meinung.", erwiderte dieser nur knapp. Arrak lächelte. Er strich mit seinem Zeigefinger über die frische Verletzung am rechten Unterarm.

"Wie schade.", tat er bedauernd und strich dabei kurz mit dem blutverschmierten Finger über Akais Nasenspitze, auf welcher dann ein roter Blutfleck zurückblieb. Kurz stutzte der Braunhaarige.

"Wirklich wunderschön...", musste er erneut gedanklich feststellen, bevor er danach unsanft das Kinn des Agenten ergriff. Mit seiner noch freien Hand nahm er noch mehr Blut aus den frischen Schnittwunden an Akais Arm, und verteilte dieses sorgsam in dessen Gesicht.
 

Akai musste derweil einen Würgereiz unterdrücken, der ihm dabei sofort hochkam. Gerade verhielt sein Peiniger sich wie jemand, der auf einem Kindergeburtstag sei und fleißig die Gesichter der Kinder mit bunten Farben bemalen würde... Nur, dass an dieser Situation hier so einiges schief lief - und Blut war auch kein angenehmer Ersatz für Farbe.

Am liebsten hätte Akai sich die Nase zugehalten, da er den Geruch seines eigenen Blutes schon langsam nicht mehr ertragen konnte, jedoch war ihm das leider nicht möglich. Arrak schien daraufhin, nachdem er besonders viel Blut um Akais rechtes Auge verteilt hatte, endlich mit seinem Kunstwerk fertig zu sein.

"Ist echt blöd, dass ich keinen Spiegel hier habe...", sprach der Kerl mehr zu sich selbst, während er nebenbei sein Handy aus einer seiner Hosentaschen zog.

"Was ziehst du denn so ein Gesicht? Dabei ist es doch gerade so lustig.", meinte Arrak verwundert und richtete dann sein Handy mehr auf das blutverschmierte Gesicht des Agenten. Auch ohne auf das Display sehen zu müssen, merkte Akai, dass sein Gegenüber ein Foto von ihm machen wollte.

"Keiner außer dir lacht, Arschloch..." Der Schwarzhaarige verdrehte genervt sein gesundes Auge. Demütigender ging es wahrscheinlich nicht mehr.

"Lächeln bitte!", meinte Arrak freudig, wobei Akai dieser Bitte mit Sicherheit nicht nachkommen würde. Doch als er versuchte seinen Kopf einfach zur Seite zu drehen, krallte sich eine Hand in seine Haare und zog seinen Kopf somit wieder nach vorn. Kurz darauf hörte er, wie die Handykamera ein Foto schoss.

"Also wirklich, das hättest du doch bestimmt besser hinbekommen, Schneewittchen," meinte Arrak unzufrieden, aber dennoch ließ er Akais Haare los und machte kein weiteres Foto.

Akai knirschte nur mit Zähnen.

Arrak beachtete ihn jedoch längst nicht mehr. Stattdessen richtete sich seine Aufmerksamkeit nun vollständig auf das Handydisplay. Sein Gefangener schien ihn nicht mehr zu interessieren. Auch das Messer legte er scheinbar achtlos auf einen Tisch, der an der Wand stand und noch verschiedene andere Messer und Folterwerkzeuge zur Schau stellte.

Akai versuchte den Kommentar bestmöglich zu ignorieren. Er konnte diese kleine Pause wirklich gebrauchen und jeder Kommentar seinerseits wurde umgehend von Arrak aufgegriffen und verdreht oder anderweitig beantwortet.

Seine schmerzenden Rippen waren der beste Beweis.
 

"Du bist ja so still...," meinte der Braunhaarige plötzlich und sah seinen Gefangenen wieder an. "Hast du etwa keinen Spaß?", schob er nach dem kurzen Moment der Stille, in dem Akai nur mit einem wütenden Blick antwortete, hinterher.

"Ich kann mir spaßigere Dinge vorstellen," meinte Akai trocken und leicht widerwillig. Er hasste es, auf die Spielchen dieses Kerls eingehen zu müssen, doch wenn er das hier überleben wollte, blieb ihm wohl kaum eine andere Möglichkeit.

"Wirklich? Dann musst du mir unbedingt mal sagen was! Vielleicht können wir es ja mal zusammen machen?"

Akai fuhr allein bei dem Gedanken daran, jemals etwas mit diesem Verrückten zu tun, ein kalter Schauer über den Rücken.

"Niemals.", schwor er sich gedanklich.

Als erneut keine Antwort erfolgte, führte Arrak das Gespräch allein weiter: "Soll ich wieder raten, was du gerne machst? Wobei... so schwer ist das nicht. Ich habe gehört, du bist ein hervorragender Scharfschütze. Sogar besser als Gin."

Ein leichtes Grinsen und hinterhältig blitzende Augen begleiteten die Worte des Braunhaarigen.

"Na und?", versuchte Akai uninteressiert zu tun, fragte sich aber warum schon wieder sein Geliebter ins Spiel kam. So berechnend wie Arrak war, konnte das kein Zufall sein. "Ich muss vorsichtig sein, was ich sage."

"Also bist du tatsächlich besser! Erstaunlich! Ich hätte nicht gedacht, dass Gin das bei seinem Charakter einfach so hinnimmt...", langsam ging Arrak auf seinen Gefangenen zu, wobei er die Hände scheinbar hinter dem Rücken verschränkte.

Dieser Tanz um den heißen Brei regte den Agenten auf. Er hasste es, eine Sache nicht direkt anzusprechen oder umgehend zu erledigen. Egal worum es ging. Gleichzeitig hatte er bei Arrak aber ein ungutes Gefühl. Nichts, was in dessen Kopf vor sich ging, konnte gut sein.

"Du könntest doch auch nichts anderes machen, wenn es jemanden geben würde, der besser wäre, oder?", "Scheiße... das hätte ich besser nicht sagen sollen...", dachte Akai, doch er konnte seine Worte nicht mehr zurücknehmen.

Erstaunlicher Weise ging Arrak jedoch nicht auf die Provokation ein.

"Hmm.... dazu müsste erst mal die Frage geklärt werden, ob es denn überhaupt jemanden gibt, der besser ist als ich. Was denkst du?", fragte Arrak seinen Gefangenen. Er stand jetzt wieder direkt vor ihm.

"Die Frage will ich nicht beantworten," dachte Akai und starrte einfach zurück. Egal wie er antworten würde, es hätte fatale Folgen.
 

"Du solltest dich wirklich mal ansehen, Schneewittchen," wechselte der Braunhaarige plötzlich wieder das Thema. Akai zuckte zusammen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dieser Spitzname würde zunehmend eine andere Bedeutung bekommen.

"Sag bloß, du magst den Spitznamen nicht?", fragte Arrak beinah schmollend.

"Wie sollte ich?!", nur mit viel Mühe gelang es Akai sich davon abzuhalten, einen weiteren bissigen Kommentar abzugeben.

"Dabei passt die Beschreibung gerade so gut," schwärmte Akais Peiniger ihm vor. "Schwarz wie Ebenholz.", der Agent spürte, wie ihm plötzlich eine Hand durch die Haare strich, "Weiß wie Schnee." Akais Wange wurde gestreichelt. "Und vor allem...." Akai ahnte, was kommen würde. Für einen kurzen Moment verstärkte sich der Schmerz einer seiner Schnittwunden an seinem Arm, bevor Arrak ihm mit einem feuchten Finger über die Lippen fuhr. "...Rot wie Blut."

Die Kombination des erneuten Geschmacks seines eigenen Blutes auf seinen Lippen und dem verrückten Blick in den Augen seines Peinigers, sorgte dafür, dass Akai nur noch die Flucht ergreifen wollte.

Seine Muskeln spannten sich an und sein ganzer Körper wollte zurück weichen, doch die Ketten hielten und er konnte sich nicht einen Millimeter bewegen.

Doch ohne Gegenwehr wollte er das auch nicht über sich ergehen lassen. Auch wenn er bereits befürchtete, es später zu bereuen, musste er wenigstens verbal gegensteuern.

"Zu dumm, dass das die einzigen Ähnlichkeiten sind. Ich bin keine dumme Frau, die jedem Fremden vertraut, dem sie begegnet.“

"Nun... dumm bist du wirklich nicht. Das lässt sich nicht abstreiten... Aber bist du wirklich keine Frau?"

Erst erstarrte Akai und ballte dann wütend die Fäuste. Das ging eindeutig unter die Gürtellinie.

"Was zum Teufel lässt dich-"

Sein Wutausbruch wurde unterbrochen, als Arrak ihm ohne Vorwarnung zwischen die Beine griff.

"Ich weiß von deiner Beziehung zu Gin," offenbarte er mit einem breiten Grinsen und entließ die empfindlichen Weichteile seines Gefangenen, nach einem weiteren festen Druck.

"In eurem Schlafzimmer fanden sich genug Hinweise auf das, was ihr da getrieben habt."

Während Arrak weiter redete, ging er langsam um den Agenten herum und flüsterte ihm dann über die Schulter ins Ohr: "Leugnen bringt nichts, Schneewittchen."

Akai konnte den Schauer, der seinen Körper durchlief, nicht verhindern.

"Woher weiß er das? Hat er uns gesehen? Nein, das ist unmöglich. Aber er glaubt, dass ich..." Obwohl er sich nicht sicher war, ob es gut war, das Missverständnis aufzuklären, fürchtete er doch die Konsequenzen, sollte er es nicht tun. Erneut setzte er zu einer Antwort an. Doch gerade als er den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, wurde sein Kopf grob an den Haaren zurück gerissen und etwas zwischen seine Zähne geschoben.

Er spürte wie Bänder seitlich um seinen Kopf geführt und hinten verschlossen wurden. Seinen Mund konnte er nicht mehr schließen, das verhinderte der Knebel. Reden war unmöglich. Nur ein wütendes "Ahh!" Drang aus seinem weit offen stehenden Mund.

"Keine Sorge, Schneewittchen, das wirst du nicht lange tragen müssen. Aber ich kann doch nicht zulassen, dass du unserem eigentlichen Ziel Informationen übermittelst oder ihn sogar dazu überredest nicht freiwillig zu seiner Gefangennahme zu kommen. Und sollte er das nicht tun, werden wir beide noch viel mehr Spaß miteinander haben."

Nach dem letzten Satz kniff Arrak dem Agenten in den Hintern. Dessen Auge weitete sich, als ihm klar wurde, worauf sein Peiniger hinaus wollte.



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