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Hello!Project Online

von

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Die Welt Gottes

Zweiter Arc: "Die Königinnen des Havens: Morning Musume"

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Das stete Hallen von Wassertropfen war in der Dunkelheit zu vernehmen. Die kühle Luft in der Höhle war sanft spürbar auf der Haut. Eine leichte Gänsehaut machte sich bemerkbar, während die pechschwarze Silhouette der einzigen Person an diesem Ort sich bedächtig vorwärtsbewegte und immer tiefer in das Gebilde vordrang. Ihr Atem rasselte, denn so langsam machten sich die Anstrengungen bemerkbar, die es benötigte, um die Erkundungen voranzutreiben.

Schließlich verstummte der Schatten schlagartig, denn aus der Ferne konnte man ein leises, sonores Summen hören. Die Muskeln der Person spannten sich schlagartig an. Sie befand sich auf der Zielgeraden. Direkt vor ihr musste das liegen, was sie gesucht hatte. Endlich!

Sofort nahm sie den leichten Abstieg in Angriff, der sich plötzlich vor ihr erstreckte. Die Sinne der Gestalt waren bis aufs Äußerste geschärft. Jede falsche Bewegung auf dem nassen Gestein konnte das Ende bedeuten. Denn der metertiefe Fall in noch tiefere Finsternis, während man Stufe für Stufe über die messerscharfen Stalagmiten schlitterte, wäre ein fatales Geschehnis.

Jeder Sprung besaß katzenhafte Eleganz. Leise. Geschickt. Vorsichtig. Stück für Stück bahnte sich die Person ihren Weg. Bis schließlich ein mattes Schimmern am anderen Ende der Höhle erkennbar war. Das entfernte Summen war inzwischen zu einem weitaus lauteren Brummen herangewachsen.

Nun war das Geräusch eindeutig identifizierbar. Es war eine Art Stromgenerator. Die Lichtquelle selbst bestand aus zwei großen Flutlicht-Gestellen, die an den steinernen Wänden provisorisch angebracht wurden und auf den Standort des Generators wiesen.

Die fremde Person nahm ihren letzten Mut zusammen und betrat die Plattform, auf dem sich das nicht zu diesem Ort passende Objekt befand. Durch das Licht war nun eindeutig erkennbar, dass es sich bei der Gestalt um eine Frau handeln musste. Jedoch war ihr Gesicht nicht erkennbar, da sie eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte.

Langsamen Schrittes näherte sie sich dem Stromgenerator. Vorsichtig tastete sie ihn von oben nach unten sorgfältig ab. Dabei murmelte sie unverständliche Worte vor sich her. Scheinbar dachte sie über etwas ganz Spezifisches nach. Oder suchte sie etwas?

Schließlich wandte sie sich von dem Gerät ab und blickte sich ruckartig um. Die Frau vermittelte das Gefühl, als wäre sie noch nicht zufrieden mit dem Entdeckten. Ihre Fußstapfen hallten sanft an der Höhlendecke wider. Vom Generator aus hatte sie etwas erspäht, was vorher im Verborgenen gelegen hatte. Nun wollte sie sich dieses Etwas genauer anschauen.

Im Schlagschatten des Flutlichts, weit hinter dem Stromgenerator, befand sich eine provisorisch aufgebaute Steuerkonsole. Augenscheinlich war sie nicht mit der modernsten Technik ausgestattet, zumindest ließ das Aufflackern der Software auf den zuvor verborgenen, schwarzen Bildschirmen, als die Frau begann ein paar Knöpfe zu drücken, darauf schließen.

Ein leichtes Piepen setzte ein und signalisierte den Bootvorgang des Computers. Die fremde Person war verwundert, da sie diese Station als betriebsaktiv in Erinnerung hatte. Doch wenn die Steuerkonsole überhaupt nicht hochgefahren war, wie konnte sie von hier aus die notwendigen Prozesse leiten?

Ein genervtes Seufzen war zu vernehmen. Die Frau benötigte logischerweise ein Passwort, um sich die Daten des Computers ansehen zu können. Sie hatte bereits damit gerechnet, es störte sie dennoch, da der Weg hierher bereits jegliche Konzentration abverlangt hatte.

Beinahe sorglos tippte sie die ersten Versuche ein, die jedes Mal mit einem „ERROR! WRONG PASSWORD!“ am Ende der Eingabe auf sich aufmerksam machten. Die Frau zuckte mit den Achseln und griff mit ihrer Hand in Richtung ihres Gesichtes unter die Kapuze. Nach wenigen Sekunden holte sie eine Kopflampe, die an einem Gurt befestigt war, hervor. Diese hatte sie bis gerade eben noch um den eigenen Kopf getragen, um sich wenigstens rudimentär in der Dunkelheit fortbewegen zu können. Das Licht der Lampe war jedoch so schwach, dass man es aus weiter Ferne niemals bemerkt hätte.

Für einen kurzen Zeitraum fummelte sie an dem Gegenstand herum. Schlagartig öffnete sich eine Halterung, die in die Lampe verarbeitet war und freudig griff die Gestalt in diese hinein. Schließlich zeigte sich ein sehr kleines, quaderförmiges Objekt. Es besaß die Größe eines Fingernagels.

Entschlossen legte die Frau ihren mitgebrachten Fund auf die Konsole. Dann nahm sie erneut die Kopflampe genauer unter die Lupe, bis sie letztendlich einen ebenso winzigen Knopf an der Seite entdeckte. Sofort tippte sie auf diesen.

Zuerst hatte es den Anschein, als würde nichts passieren. Der quaderförmige Gegenstand lag still und starr auf der Konsole. Diese machte ebenfalls keine Anstalten, sich zu rühren. Trotzdem trat die Frau langsam zurück an die Schaltfläche und beobachtete angespannt die Bildschirme, auf denen sich immer noch, beinahe provokativ, die Aufschrift „ENTER PASSWORD“ präsentierte.

Eine lange Minute geschah nichts. Dann plötzlich erschien das erste Sternensymbol im Feld der Passworteingabe. Es folgte Nummer Zwei. Schließlich der dritte Stern. So ging es Minute für Minute weiter. Die Frau zählte insgesamt 26 Sternensymbole, nachdem sie sicher war, dass ihr platzierter Gegenstand seine Arbeit erfolgreich verrichtet hatte.

Selbstbewusst klickte sie auf die Enter-Taste, um das Passwort zu bestätigen. Und siehe da! Es funktionierte! Der blaue Bildschirm flackerte mehrmals auf, bevor er schließlich konstant leuchtete. Zu sehen waren unzählig viele Ordner neben diversen Schaltmechanismen, die wohl zum Steuern der Anlage genutzt wurden. Das aufgeregte Ein- und Ausatmen der Frau  wurde fast vom tosenden Lüfter des Computers übertönt.

Welchen Ordner sollte sie zuerst anklicken? Es waren keine aussagekräftigen Namen zu lesen. Lediglich Zahlen- und Buchstabenkombinationen erkannte man unter den kleinen Icons. Auf gut Glück tippte sie sich durch die Masse an Daten. Schließlich stieß sie nach einiger Zeit auf eine vielversprechende Textdatei:
 

„Hello!Project Online v.1.0.1“
 

Triumphierend öffnete die Frau die Datei und begann spannungsgeladen den Inhalt zu erforschen. Das Inhaltsverzeichnis besaß eine gigantische Struktur mit vielen Ober- und Unterpunkten. Dabei berichteten die Dateiverwalter von Planungsarbeiten oder Theorieumsetzungen. Die Frau verstand, dass hier womöglich ein Teil der Konzeptionierung von Hello!Project Online niedergeschrieben stand. Hastig suchte sie nach Stichwörtern, die vielleicht auf etwas Interessantes schlossen. Da fiel ihr Punkt 10.1.2 im Inhaltsverzeichnis auf: Die Auswahl der Patienten.

Die Frau schluckte heftig und scrollte bis zum Punkt 10.1.2. Der Text brannte sich förmlich in ihr Gedächtnis:
 

„Wie oben, in Punkt 5.6.1, erwähnt, besitzt die exakte Wahl der Verhaltensweisen eines Patienten die höchste Priorität. Gesunde Mädchen sind tunlichst zu vermeiden, da sie die gesammelten Daten für den Observer verfälschen könnten. In Kooperation mit dem Staat werden die geeigneten Personengruppen unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefiltert und über Nerven-Tests und Verhaltensmuster-Studien Prio-Rängen (10.1.4) zugeordnet. Körperschwache oder -begrenzte Personen müssen von Rechtswegen her bereits zu Beginn aussortiert werden, da diese bei einer erfolgreichen Rehabilitation einen psychologischen Schock erleiden könnten (mehr dazu in Verhaltensstudie 12.1.1). Sollten ein oder mehrere erfolgsversprechende Kandidaten gefunden worden sein, wird ein Antrag bei den örtlichen Einrichtungen sowie an den Staat gestellt, um sofortige Transfermaßnahmen zu ergreifen. Das Gesetz unterstützt die Amtshandlung.“
 

Ohne zu zögern setzte die Person ihre Suche fort. Neugier überwucherte jede andere Art von Gefühl.
 

„Prio-Ränge gelten als direkter Vergleich, welches Mädchen am Geeignetsten sei, in die Therapie aufgenommen zu werden. Dabei spielen mehrere Faktoren eine einflussgebende Rolle. Die Nerven-Tests und Verhaltensmuster-Studien dienen hierbei als Hauptaugenmerk und bestimmen den letztendlichen Rang. Doch auch die Berichte aus den Einrichtungen und Anstalten sowie die Polizeiakten können zu einer genaueren Beurteilung herangeführt werden. Hierbei ist jederzeit entscheidend, in welchem mentalen Zustand sich der Patient in exakt dem Moment der Verhaltensmuster-Studie befindet, da diese als zentrale Analyseanlaufstelle verwendet wird und alle Resultate, sowohl aus der Vergangenheit als auch aus der Gegenwart, dort ihre Auswertung erhalten.“
 

Ein dumpfer Knall ertönte. Die Frau hatte soeben mit ihrer Faust wutentbrannt auf das Armaturenbrett der Konsole geschlagen. Scheinbar schien sie der Textauszug in negative Stimmung zu versetzen. Doch sie ließ sich nicht beirren und setzte ihre Untersuchung fort. Vor ihr befand sich der Tagebucheintrag eines scheinbaren Mitarbeiters dieser Werkstelle.
 

„Wir schreiben das Jahr 2022. Endlich haben wir es geschafft. Ein virtueller Raum, der auf vollkommene Bewusstseinskontrolle ausgerichtet ist. Wir dürfen es der Öffentlichkeit nicht mitteilen. Die Menschheit ist möglicherweise nicht bereit dafür. Aber ich kann es kaum glauben. Wir haben eine zweite Welt erschaffen. Wir sind nahezu Gott. Und es fühlt sich so real an. Ich würde am liebsten mein Leben darin verbringen. Keine Gebundenheit an irgendwelche Pflichten. Kein Stress mit der Familie. Kein Ärger mit dem Chef. Ich habe glücklicherweise morgen die Frühschicht. Ich werde also so tun, als müsste ich noch Wartungsarbeiten verrichten. Doch es ist perfekt. Ich möchte einfach nur in dieser wunderschönen Welt leben. Unserer neuen Wirklichkeit.“
 

Direkt darunter gab es einen Eintrag, der einige Wochen nach dem ersten geschrieben wurde:
 

„Sie verstehen mich nicht. Sie verstehen mich alle nicht. Julianne. Tony. Sam. Meine Kollegen. Niemand fühlt wie ich fühle. Diese Welt ist ein Geschenk. Ein Geschenk unserer Zeit. Niemand hätte dies vor hundert Jahren auf solch wundersame Weise fertigstellen können. Doch wir haben es geschafft. Ich habe es geschafft. Es spielt keine Rolle, wie viel Lebenszeit dafür draufgeht. Es ist es wert. Es ist die Sache wert. Warum versteht ihr das nicht? Wir alle hier sind auserwählt. Wir müssen es nur zulassen. Wir müssen uns dieser fantastischen Welt hingeben. Für immer.“
 

Ein späterer Eintrag im Tagebuch war bereits etwas düsterer formuliert:
 

„Warum machen sie das? Wieso diese Mädchen? Ich habe mein ganzes Leben der Erforschung des virtuellen Raumes gewidmet. Mir sollte also das Recht gewährt sein, in dieser Welt leben zu dürfen. Nicht diese Miststücke! Diese Ausgeburten der Hölle! Es ist fast so, als hätte Lucifer persönlich die Welt Gottes korrumpiert und übernommen, um seinen Unrat niederzulassen. War meine Arbeit vergebens? Julianne? Du hast mich verlassen. Hast die Kinder mitgenommen. Doch mir war es egal. Denn ich hatte mein eigenes Baby. Doch nun… was ist nun? Ich darf nicht mehr über die grünen Wiesen spazieren. Ich muss Platz machen für diese… diese Monster!“
 

Die Frau richtete ihre Aufmerksamkeit auf die letzten Zeilen:
 

„Heute ist mein letzter Tag. Die Arbeit ist vollendet. Eine perfekte Welt ist erschaffen. Sie sagen, dass sie mir danken und dass ich mir meinen Ruhestand wohlverdient habe. Glauben sie wirklich, dass ich nicht merke, was hier vor sich geht? Ich werde herausgedrängt. Aus meinem eigenen Projekt. Weil ich unbequem bin. Weil ich Fragen stelle. Weil ich nicht akzeptiere. Sie behaupten, ich habe gute Arbeit geleistet. Doch sie wissen nichts. Denn ich habe wirklich Gutes vollbracht. Und das wurde mir genommen. Das Reine wurde verunreinigt. Schwarz mährt nun das Weiß. Heute ist mein letzter Tag. Ich habe nun alles verloren. Es gibt keinen Sinn mehr für meine Existenz. Das Reich Gottes, der Garten Eden, ich habe ihn gefunden. Doch alles drumherum soll brennen. Lichterloh brennen. So wie der Teufel und seine Dämoninnen es mögen. Nicht wahr? Ihr mögt das Feuer. Die Asche. Und die Finsternis! Sie soll euch jagen. Bis ihr alle gemeinsam schmort voller Schmerzensschreie…“
 

Die Frau rührte sich nicht. Zu entsetzlich las sich dieses Tagebuch. Leider konnte man keinen Verfassernamen entdecken. Der Schreiber hatte viel durchgemacht. Das war eindeutig.

Ruckartig löste sie sich aus ihrer Starre. Ein Geräusch in der Ferne hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Waren da Stimmen? An diesem Ort? Unmöglich! Trotzdem duckte sie sich in den Schatten, direkt hinter den Stromgenerator. Vorher hatte sie mit einer geschmeidigen Bewegung und kurzen Handgriffen die Konsole zum Herunterfahren gebracht und den kleinen, quaderförmigen Gegenstand in eine Tasche gesteckt. Doch es dauerte einen unangenehm langen Moment, bevor das blaue Schimmern des Bildschirms, das hohe Piepsen der Module sowie das Dröhnen des Lüfters ein jähes Ende fanden.

Für einen Augenblick war nur das Brummen des Stromgenerators zu vernehmen. Gerade, als die Frau um die Ecke blicken wollte, hechtete sie blitzschnell zurück in ihr Versteck. Zwei Männerstimmen hallten zu ihr, augenscheinlich nur wenige Meter von ihr entfernt.
 

„Was mach’n wir’n hier? Is‘ doch schon ‘ne verdammt alte Anlage. Weiß‘ nich‘ mal, warum dieser dumme Generator noch läuft.“
 

Es war ein Mann mit ziemlich schmalziger Stimmlage und einem sehr verschlissenen Akzent. Sein Partner hingegen besaß einen tiefen, ernsten Ton:
 

„Der kahle Bauer meinte vorhin, dass er jemanden gesehen hat, der in die Höhle gegangen ist. Das müssen wir untersuchen.“
 

Der Mann mit dem Akzent antwortete stöhnend:
 

„Man, das kann doch ma‘ einfach irgend ‘nen Wanderer sein, ‘ne? Der Weg hierher ist eh versperrt. Denkste nich‘, dass de da ein wenig überreagierst?“
 

Der Andere antwortete nicht direkt. So wie es sich anhörte, schritt er über die Plattform. Schließlich untersuchte er sowohl Generator als auch Konsole. Die Frau konnte den Mann aus ihrer dunklen Ecke beobachten. Er stand nun regelrecht vor ihr, wenige Zentimeter trennten sie. Seine Gestalt glich einem Hünen. Sollte er sie zu packen kriegen, machte er kurzen Prozess mit ihr, so viel stand fest. Doch seine Aufmerksamkeit war fest auf die Konsole gerichtet. Seine Hand strich über die Tastatur, während sein Blick langsam über die Bildschirme streifte.
 

„Und? Haste was gefunden?“
 

Sein Kamerad trat zu ihm. Es war ein kleiner, untersetzter Mann mit Halbglatze.
 

„Es war jemand hier. Das ist mir jetzt auf jeden Fall klar.“
 

Geschockt wandte sich der Kleinere zu seinem Partner.
 

„Was sagste da? Hier war jemand? Is‘ doch unmöglich! Die Stahltür war verriegelt. Und’n anderen Weg gibt’s nich‘. Es sei denn jemand is‘ so lebensmüde und versucht’s über die Gesteinshänge. Aber wer is’n schon so bekloppt, ‘ne?“
 

Der Größere biss sich nachdenklich auf den Daumen. Dann begann er zu murmeln, während er noch immer die Konsole betrachtete:
 

„Ja… lebensmüde… bekloppt… Ich bin mir nicht sicher, ob das die richtigen Worte sind.“
 

Sein Kamerad stutzte:
 

„Was meinst’n damit?“
 

Doch der Hüne ging nicht weiter darauf ein. Stattdessen drehte er sich um. Panisch drängte sich die fremde Frau so weit es ging in die finstere Ecke, wo sie sich versteckte. Die Augen des großen Mannes kreuzten sich für einen winzigen Augenblick mit den Augen des Eindringlings. Doch scheinbar realisierte er es nicht, denn kurzerhand schritt er wieder ins Flutlicht und winkte seinem Kollegen als Zeichen, dass dieser ihm folgen sollte. Schließlich sprach er:
 

„Wir müssen es der Zentrale melden und uns beraten, wie wir nun weiter vorgehen. Vielleicht schließen wir diesen Ort einfach vollständig. Dann haben wir keinen Ärger mehr.“
 

Der Kleinere trat zu ihm und stimmte jauchzend zu:
 

„Da haste absolut recht! Das alles hier is‘ doch nur noch ein geballter Schrotthaufen.“
 

Da musste der Größere unvermutet lachen.
 

„Ist nicht alles auf dieser Welt ein geballter Schrotthaufen?“
 

Langsam entfernten sich die Stimmen. Die Frau konnte durch das Generatorbrummen nicht einmal mehr die Antwort von der Person mit dem Akzent verstehen.

Vorsichtig lugte sie aus den Schatten hervor. Erleichtert atmete sie aus. Sie hatte nicht damit gerechnet, bei dieser verlassenen Station auf Menschen zu treffen. Der Ort schien also gefährlicher zu sein als vermutet.

Nichtsdestotrotz erkannte man in der Tiefe der Kapuze ein schmales Lächeln. Ihre Handfläche öffnete sich und hervor kam erneut der kleine, quaderförmige Gegenstand.

Für einen kurzen Moment verweilte sie an Ort und Stelle. Schließlich steckte sie das winzige Objekt zurück in die Kopflampe, setzte diese auf und machte sich zurück auf den Weg über die Stalagmiten. Es sollte ein beschwerlicher Nachhauseweg sein. Doch leise vernahm man die sanfte Stimme der Frau, die alsbald von der tiefen Dunkelheit verschluckt wurde:
 

„Ich hoffe, du hast alles mitbekommen… Reina?“



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