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Hello!Project Online

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Kampf ums Überleben

Reina sah den Körper von Shiori auf die Erde krachen, doch ihr Kopf realisierte das Geschehene nicht. Sofort brach Panik unter der Gruppe aus. Schreie und Gekreische erfüllten die Nacht. Ihre Kameradinnen brachen auseinander. Das ANGERME-Mitglied namens Kamikokuryo Moe bemühte sich verzweifelt, ihre Schützlinge zusammen zu halten. 

Erbarmungslos stürmten die beiden Jäger auf die jungen Mädchen zu, wie hungrige Wölfe, die sich über eine Schafherde her machten. Doch sogleich prallten sie auf eine unsichtbare Barriere. Der Rückstoß beförderte sie einige Meter nach hinten. Mit solch einer Art Widerstand hatten sie wohl nicht gerechnet. 

Kamikokuryo hatte beide Hände zusammengepresst, die Augen fest geschlossen und ein Energiefeld um sich und ihre Gruppe erschaffen. Ayano betrachtete sie bewundernd. 
 

„Das ist der Wahnsinn! Du hast uns gerettet.“ 
 

Doch sofort riss die Geist-Nutzerin ihre Augen auf, fixierte Ayano und Reina und schrie: 
 

„WEG DA!“ 
 

Im zeitgleichen Moment zerriss ein schepperndes Krachen die Luft. Beide Jäger waren mit Hochgeschwindigkeit auf die Barriere zugerast und durchdrangen sie unter brachialem Brechen. Die beiden Mitglieder der 26. Generation waren wie eingefroren, als einer ihrer hochgewachsenen Peiniger in seinem pechschwarzen Mantel vor ihnen erschien. Reina schaute in die blutroten Augen. Sie ergriff das beklemmende Gefühl, als würde der Tod ihr direkt ins Herz blicken. Der Jäger holte zeitlupenartig mit seiner rechten Hand zum Schlag aus. Sie kniff, ebenso wie Ayano, die Augen zusammen, in der Hoffnung, dass es schnellstmöglich vorüber war. 

Plötzlich knallte sie innerhalb von einer Sekunde auf den harten Wiesenboden und wurde brutal durchgeschüttelt. Doch es war nur der Schock, der sie durchdrang. Sie hatte keine ernsthafte Verletzung von sich getragen. Rasch stützte sie sich auf ihre Arme und drehte sich zu der Stelle, wo sie eben noch gestanden hatte. Fassungslos starrte sie die Person vor sich an. 

Kaedi hatte Reina und Ayano kraftvoll weggestoßen und zeitgleich den Angriff des Jägers abgefangen. Reinas Mund formte stimmlos das Wort ‚Wow‘. 

Auf der anderen Seite knallte es ebenfalls heftig. Blaue Energiesalven prallten auf purpurn brennende Schläge. Kamiko gab ihr bestes, einen der Jäger in Schach zu halten. 

Reina sprang auf und sammelte nun ihrerseits die neu kennengelernten inneren Kräfte. Diese komischen Wesen hatten sie auf dem falschen Fuß erwischt. Doch sie wollte unbedingt helfen. 

Ihre Hände schimmerten in einem schwachen Licht. Dann rannte sie auf den Jäger zu, der von Kaede aufgehalten wurde. In der Zwischenzeit hatte diese Unterstützung von Kurumi und Icchan erhalten. Doch auch zu dritt richteten sie nichts gegen den weit überlegenen Gegner aus. Fast schon spielerisch durchbrach er ihre Verteidigung und ließ Kurumi schlitternd über die Wiesenfläche fegen. 

Im gleichen Atemzug sprang Reina in die Luft. Kaede bemerkte das entsetzt und rief: 
 

„Tu das nicht!“ 
 

Doch die junge Kenshuusei war nicht mehr zu stoppen. Mit der Faust voran stürzte sie auf ihren Kontrahenten zu. Dessen Augen blitzten kurzzeitig auf. Mit einer übermenschlichen Reaktion wich er dem Angriff aus, ergriff Reinas Handgelenk, schleuderte sie einmal wild durch die Luft und schmetterte sie dann mit brutalster Gewalt auf den Boden. Der Aufprall hallte wie ein Hammerschlag über die Hügel hinweg. Massiver Staub wirbelte auf. Kaede und Icchan betrachteten das Ergebnis mit zitternden Körpern. Reina rührte sich nicht mehr. 
 


 

Kamiko war bereits am Rande ihrer Möglichkeiten angelangt. Jedes Schild, das sie hochzog, wurde binnen Millisekunden wieder niedergerissen. Sie war zu schwach, um alle Kenshuusei und sich selbst schützen zu können. 

Als der heftige Aufprall an ihre Ohren drang, wandte sich ihre Aufmerksamkeit in die Richtung des grausamen Geschehens. Wütend biss sie die Zähne zusammen, als sie Yokoyama erblickte. Damit war der zweite Kenshuusei gefallen unter ihrer Obhut. Das würde sie sich niemals verzeihen, wenn sie das hier überlebte. 

Mit einem Rückwärtssalto positionierte sie sich ins Zentrum der verteilten Gruppe. Sofort gewann sie eine bessere Übersicht über die Situation. Kamiko war es nicht gewohnt, an der vordersten Front zu kämpfen. Normalerweise übernahmen Rikako, Take und Murotan diesen Job. Doch ihre Freunde waren nicht anwesend. Nun musste das kleinste Gruppierungs-Mitglied stellvertretend für sie dem Namen ‚ANGERME‘ alle Ehre machen.
 

„HA!“ 
 

Mit einem Aufschrei entfesselte sie ihre gesamte mentale Energie. Ihre Faust ließ sie auf die Erde schlagen, um die Balance zwischen sich selbst und der Natur herzustellen. Der blau schimmernde Fluss knisternden Lichts umgab sie von Kopf bis Fuß. 

Beide Jäger richteten sofort ihre finsteren Blicke auf die Kämpferin und schritten langsam auf sie zu. Kamikos Augenfokus flog zwischen beiden Individuen hin und her. Sie wusste nicht, wie lange sie durchhalten würde. Deshalb musste sie den Kenshuusei Zeit verschaffen, bevor Hilfe eintraf. 

Im gleichen Moment, wo die beiden bösen Präsenzen entschlossen, auf sie zuzurasen, sandte Kamiko ihr Bewusstsein in alle Richtungen der näheren Umgebung aus. Kurz vor dem Zusammenprall lächelte sie schwach und sagte angestrengt: 
 

„Schade! Ich dachte, ich erreiche das Schloss. Ich bin so ein Schwächling…“ 
 

Ganze Grasbüschel und Dreckbatzen flogen in hohem Bogen durch die Luft. Das Aufeinandertreffen der Jäger mit Kamiko besaß die Wirkung eines Bombeneinschlages. Die Druckwelle stieß die meisten Kenshuusei um. Kaum einer von ihnen konnte sich auf den Beinen halten. Kaga hielt sich schützend die Hand vor das Gesicht und blinzelte krampfhaft. 

Kamiko wurde von den Jägern aufs Übelste bearbeitet. Sie schlugen sie gewalttätig in die Luft, nur um im fast gleichen Augenblick ihren Rücken zu zertrümmern. Doch Kamiko gab nicht auf. Sie wehrte sich nach Leibeskräften. Gebrochene Glieder. Offene Wunden. All das hatte keine Bedeutung. Sie musste durchhalten. Ihr Körper war bereits nach kürzester Zeit am Ende und beinahe komplett zerstört. Nur ihr machtvoller Geist hielt sie auf den Beinen. Jegliche Konzentration war auf das Stützen ihrer Bewegungen und das Wachbleiben ihres Bewusstseins gerichtet. Sie musste durchhalten. Einfach durchhalten. 
 

„W-Wi-Wir müssen i-ihr helfen…“ 
 

Kaede drehte sich zu der brüchigen Stimme zu ihrer Rechten. Es war Yokoyama. Sie hatte überlebt. Sofort stürmten die anderen Kenshuusei auf sie und Nishida zu, welche sich ebenfalls weinend, doch lebendig am Boden regte. 

Ausgerechnet Yamazaki war die erste, die die beiden erreichte. Sie hatte Tränen in den Augen. 
 

„Es tut mir leid… Es tut mir so leid… Es tut mir leid… Ich… Ich… Ich war dämlich… Ich…“ 
 

Yokoyama richtete sich unter extremen Schmerzen auf, doch es gelang ihr, ihrer Generations-Kameradin ein sanftes Lächeln zu schenken. 
 

„Mach dir keinen Kopf, Yuhane. Wir können später reden. Jetzt müssen wir unserer Freundin helfen.“ 
 

Kaga und Inoue halfen Nishida auf. Die Kurzhaarige sprach ernst: 
 

„Gegen diese Kreaturen richten wir nichts aus. Im schlimmsten Fall stehen wir ihr nur im Weg.“ 
 

Plötzlich schrie Kamiko panisch zu ihnen herüber. 
 

„Wehe ihr mischt euch ein. Bleibt weg. Flieht am besten.“ 
 

Ein schrecklicher Knall signalisierte, dass ein Jäger sie mit voller Wucht im Gesicht erwischt hatte. Ohne sich selbst abzufangen prallte sie auf die Erde. Stattdessen rekelte sich die Schwarzhaarige zitternd am Boden. Schmerzensschreie drangen beinahe verzerrt aus ihrer Kehle. Dann spuckte sie Blut. 
 


 

Blitzschnell löste sich Reina aus dem Griff von Yuhane und sprintete zu der Gepeinigten. Der Körper der kleinen Gestalt musste komplett hinüber sein. Sie hatte so tapfer für Leute gekämpft, denen sie vollkommen fremd war. Reina konnte nicht dabei zuschauen, wie dieses Mädchen sich für sie opferte. 

Einer der Jäger lief auf die am Boden liegende Kamiko zu. Reina sprang mit beiden Armen voraus auf ihre Kameradin zu und rollte sich mit ihr zur Seite. Im gleichen Moment hörte Reina an der Stelle, wo Kamiko noch eben lag, ein ohrenzerfetzendes Krachen. Als sie ihren Blick zur Seite wandte, starrte sie entsetzt auf den Riss im Boden. Diese Jäger besaßen Kräfte jenseits jeglicher Vorstellungskraft. 

Doch die Ausweichaktion von Reina hatte funktioniert. Beflügelt von dieser Rettungsaktion ließen die anderen Kenshuusei Kampfschreie auf die bösartigen Wesen niederprasseln und rannten mit rasantem Tempo auf sie zu, um sie von den beiden am Boden liegenden Mädchen abzulenken. 
 

„Yokoyama… verschwindet… bitte…“ 
 

Reina schaute in die katzenartigen, braunen Augen. Tränen rannen über das junge Gesicht der Person unter ihr. Es war dreckverschmiert und wies unzählige Wunden auf. Doch trotzdem schaffte es die Person namens Kamiko zu lächeln. 
 

„Ich hätte echt gern erlebt, wie du ANGERME beitrittst. Du wärst perfekt. Einfach perfekt…“ 
 

Reina sah sie, überrascht von diesen unerwarteten Worten, mit großen Augen an. 
 

„W-Was… danke… aber…“ 
 

Kamiko wollte ihre Hand heben, doch sogleich stieß sie ein schmerzhaftes Keuchen aus. Sie konnte keinen einzigen Knochen rühren. Ihre Helferin richtete sich vorsichtig auf und legte sie dabei sanft in das weiche Gras. Obwohl sie Verunsicherung begleitete, lächelte Reina zitternd. 
 

„Du hast uns geholfen. Jetzt helfen wir dir. Bleib einfach liegen. Wir werden unser Bestes geben.“ 
 

Kamiko antwortete nicht, doch ihr Blick verriet, dass sie keine Hoffnung mehr besaß. 

Reina kehrte ihr den Rücken zu, ballte die Hände zu Fäusten und schritt erneut auf die Kampffläche. 

Während sie über die Wiese ging, erkannte sie links und rechts von sich vereinzelt andere Kenshuusei sich vor Schmerzen und Tränen auf dem Boden wälzen. Maeda Kokoro streckte wimmernd die Hand nach ihr aus. 
 

„R-Reina. Lauf weg! Lauf weg! Geh nicht dorthin…“ 
 

Die Dunkelhaarige antwortete nicht. Viel zu entsetzt war sie von dem Anblick, der sich in ihrem Blickfeld bot. Wie konnte es nur soweit kommen? Vor ein paar Stunden saßen sie noch im Café Buono und ihre einzige Sorge bestand darin, auszuwählen, welche letzte Süßigkeit sie essen wollten. War das hier nun schon das Ende? Ehe die Reise überhaupt begonnen hatte? Das wollte das junge Mädchen nicht akzeptieren. 

Markerschütternde Schreie schallten in den Himmel. Icchan und Ayano fielen beide gleichermaßen. Yuhane und Dambara brachen in sich zusammen. Reinas Augen füllten sich mit Tränen. Wieso? Wieso musste das hier sein? Was war der Sinn? Sie wollten doch alle nur die Therapie überstehen? Warum wurden solche Monster für diese Welt erschaffen? 

Während tausende Gedanken und Fragen durch ihren Kopf jagten, nahm sie immer mehr Tempo auf. Schlussendlich setzte sie zu einem gewaltigen Sprint an. Gerade als einer der bösen Männer Kaede einen heftigen Schlag versetzte, fing Reina sie von hinten auf, damit ihre Kameradin keinen Schaden durch den Aufprall auf dem Boden erhielt. Die Aufgefangene stützte sich für einen kurzen Moment mit zusammengekniffenem Auge auf die Jüngere. Dann murmelte sie: 
 

„Danke.“ 
 

Reina lächelte liebevoll. 
 

„Du bist meine Freundin. Ich muss dich doch beschützen.“ 
 

Kaede betrachtete sie für einen kurzen Moment, dann lächelte die ansonsten so störrische Kurzhaarige. 
 

„Dann lass uns gemeinsam untergehen.“ 
 

Reina erwiderte fröhlich: 
 

„Sehr gerne.“ 
 

Und mit diesen Worten stießen sie sich gleichzeitig vom Boden ab. Die beiden Jäger richteten ihre rot schimmernden Augen direkt auf die beiden Ankömmlinge. Sie waren die letzten, die noch standen. Sollten Reina und Kaga fallen, würde dies das Ende des Kampfes und damit ihren sicheren Tod bedeuten. 

Die Fäuste der beiden Mädchen leuchteten auf. Die Jäger konterten den Angriff, doch die beiden Kenshuusei hatten dies bloß angetäuscht. Absolut synchron wirbelten sie um die eigene Achse und schlugen stattdessen mit einem Fegekick zu, der auf die Beine der Kontrahenten zielte. 

Die Jäger schienen damit dennoch gerechnet zu haben. Ein Sprung hebelte die Taktik ihrer Gegner aus. Doch diese nutzten den Schwung ihrer Drehung und stießen sich ein weiteres Mal vom Boden ab, um den Jägern in der Luft zu folgen. 

Eine schwarze Energie wurde urplötzlich von einem der dunklen Wesen ausgesandt und ließ Reina und Kaede zurückprallen. Gerade noch so konnten sie sich mit ihren Füßen auf dem Boden fangen, um keinen Folgeschaden zu erleiden. 

Kaede fluchte: 
 

„Mist! Das war wohl nichts.“ 
 

Reina ging erneut in Kampfstellung und sagte motiviert: 
 

„Wir müssen aber weitermachen. Wenn wir besiegt werden, war es das für alle von uns.“ 
 

Ihre Kameradin warf ihr einen kurzen Blick zu, dann antwortete sie: 
 

„Ich weiß.“ 
 

Sofort setzten sie zu einem erneuten Angriff an. Doch diesmal wollten die Jäger das Spielchen nicht mitspielen. Sie machten sich ebenfalls für eine Attacke bereit. Kurz nach dem Abstoß vom Boden rasten die schwarzen Männer mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf die beiden Kenshuusei zu. Diese hatten mit solch einer Reaktion nicht gerechnet. Sie versuchten den Aufprall panisch abzufangen. Doch vergeblich. Ein Jäger traf Reina direkt in der Brust. Der andere zerfetzte Kaedes Rücken zur Gänze. Der Zusammenstoß war erfüllt mit Schmerzensschreien. 

Reina wurde beinahe schwarz vor Augen. Ihrem harten Aufprall auf dem Boden folgte ein Fegefeuer aus Qualen. Blinder Schmerz elektrisierte ihren gesamten Körper. Sie presste ihre Hand auf die Brust, genau auf die Stelle, an der sie der Jäger getroffen hatte. Eine klaffende Wunde offenbarte sich ihr. Binnen Sekunden waren ihre Hände mit Blut überströmt. 

Das war’s! Das war das Ende, dachte sich Reina. Es gab kein Entkommen. Sie hatten keine Chance auf den Sieg. Jeglicher Kampfeswille war erloschen. Die Jäger werden kommen und einem nach dem anderen den Gnadenstoß verpassen. So endete also ihre Reise. Sie war kürzer als erwartet. Reina hatte gehofft, wenigstens einer Gruppierung beitreten zu dürfen. Sie fühlte sich geehrt von Kamikokuryos Wunsch, sie in ANGERME willkommen zu heißen. Doch nach allem, was sie von Goto Maki gehört und in den unzähligen Büchern in der Bibliothek gelesen hatte, war es etwas anderes, was sich tief in Reinas Herzen gebildet hatte. Ihr Traum war es gewesen, der Größten aller Gruppierungen beizutreten: Morning Musume! 

Jede Faser ihres Seins wollte Teil dieser wundersamen Truppe sein. Reina wusste, dass nur Morning Musume ihrem Anspruch gerecht wurde. Dass sie also hier und heute sterben sollte, war nicht so verwerflich. Es zeigte nur, dass sie nicht würdig war, ihre Fiktion zur Wirklichkeit werden zu lassen. 

Angestrengt öffnete sie die Augen. Der Nachthimmel war klar. Die Sterne funkelten hell. Der Mond war bereits weit über dem Horizont aufgestiegen und blickte auf sie alle herab. Ob er traurig war beim Anblick eines solchen Massakers? Reina wunderte sich über diesen seltsamen Gedanken. Waren dies die ersten Anzeichen dafür, dass ihr Gehirn sich langsam ausschaltete? Zugegebenermaßen fühlte sich Sterben scheinbar gar nicht so schlimm an wie erwartet. Die Schmerzen ließen nach. Ihre Muskeln entspannten sich. Sogar eine innere Ruhe breitete sich langsam in ihrem Körper aus. Nur das grelle Leuchten um sie herum hatte sie irgendwie erwartet. Wahrscheinlich war das nun der Aufstieg in den Himmel. Sogar die Jäger schienen Erbarmen zu zeigen und rührten sich nicht vom Fleck. 

… 

Moment mal? Das fühlte sich tatsächlich ganz und gar nicht an als würde sie sterben. Und ‚Erbarmen‘ war nicht gerade das Wort, womit Jäger Umgang pflegten.  

Schlagartig richtete sie sich auf. Gleichzeitig kam ein starker Wind. Mehrere Böen schossen nah an ihr vorbei. Die Jäger wichen unerklärlicherweise zurück. 

Plötzlich trat eine Person an Reinas Seite. Das junge Mädchen blickte hoch. Über ihr stand eine junge Frau mit vollem, langem, gewelltem Haar. Ihr rundes Gesicht hatte einen mütterlichen Ausdruck aufgesetzt und sie hatte ihre Hand auf Reinas Schulter gelegt. 
 

„Gut gemacht! Ab jetzt übernehmen wir.“ 
 

Ohne eine Erklärung besaß Reina ihre gesamte Energie wieder. Es war ein Wunder. Sie fühlte sich wie neugeboren. 

Als die aufgetauchte Frau in Richtung der Jäger zog, bemerkte Reina, dass dort bereits neun weitere Personen Stellung bezogen hatten. Das Mondlicht strahlte auf sie herab. Die länglichen Schatten zogen sich weit über die Wiesenhügel. 

Und dann nahm es Reina wahr. Dieser Geruch. Das süß-bittere Aroma, welches sie so stark an Kirschblüten erinnerte. 
 

„Es ist schön dich heil wieder zu sehen.“ 
 

Eine weitere junge Frau lief fröhlich an ihr vorbei. Es war die Person, der sie im Schloss begegnet war. Mit weit aufgerissenen Augen stotterte Reina: 
 

„Wer… Wer bist du? Wer seid ihr…?“ 
 

Das angesprochene Mädchen drehte sich lachend um, lief rückwärts weiter und streckte dabei die Arme aus. Dann rief sie Reina zu: 
 

„Mein Name ist Oda Sakura. Und, ach ja, wir sind Morning Musume.“



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