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4 (+1) ways to propose in the wizarding world

von

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Benutze keinen Phönix

Es hatte zunächst wie eine gute Idee ausgesehen, aber Harry hatte wider besseren Wissens die Streitlustigkeit seiner beiden Haustiere unterschätzt.

Nach mittlerweile jahrelanger Beziehung, gemeinsamem Haushalt und Pyjama-Partnerlook waren mittlerweile die Stimmen in seinem Freundeskreis immer lauter geworden, dass es doch langsam mal an der Zeit wäre, den nächsten Schritt zu wagen. Sie hatten nie darüber gesprochen, um Himmels Willen, er konnte sich genau Dracos Gesicht vorstellen, wenn er ihm am Frühstückstisch mit Heirat und Familienplanung kommen würde. Sein Freund mochte in den letzten Jahren durchaus etwas von seinem slytherintypischen Chauvinismus und seiner Überheblichkeit abgelegt haben, aber dieses Thema erschien Harry trotz allem...sensibel. Er konnte sich kaum vorstellen, dass Draco mit einem Strauß roter Rosen vor ihm auf die Knie gehen und um seine Hand anhalten würde. Alleine der Gedanke daran war so absurd, dass er manchmal nachts davon träumte und beim Aufwachen nicht wusste, ob er lachen oder sich gruseln sollte. Nein, wenn er wollte, dass ihre Beziehung irgendwann in diesem Jahrhundert die nächste Ebene erreichte, dann musste er es selbst in die Hand nehmen.

 

Der Plan war, den Antrag bei ihnen zuhause im Grimmauldplatz stattfinden zu lassen. Alles war perfekt. Harry hatte eine Flasche von Dracos sündhaft teurem Lieblingsrotwein organisiert, das magische Grammophon spielte leise, unaufdringliche Musik im Hintergrund und das Feuer im Kamin tauchte das Wohnzimmer in ein gedämpftes Licht. Harry knetete sich nervös die Hände und sah hoch zum Kaminsims, wo Fawkes leise gurrend saß und mit seinen Krallen an der Ringschatulle herumkratzte. Er hatte wochenlang mit dem Phönix trainiert, damit dieser sich im entscheidenden Moment in einem Funkenregen in die Lüfte erheben und mit den Ringen durch den Raum geflogen kommen würde. Wenn man schon ein uraltes magisches Wesen als Haustier hielt, konnte man es genauso gut effektheischend einsetzen. Jetzt fehlte nur noch Draco.

 

Als ein leises, unwirsches Krächzen vom Kamin aus ertönte, hätte er es eigentlich schon ahnen müssen. Er war so sehr damit beschäftigt gewesen, das aufgeregte Übelkeitsgefühl in seinem Magen zu beruhigen, dass er nicht mitbekommen hatte, dass  auch sein magisches Haustier Nummer zwei unbemerkt in den Raum geschlängelt gekommen war, wahrscheinlich angelockt von der Wärme des Kaminfeuers. “Fee, nein”, versuchte Harry den Basilisken in mahnendem Tonfall davon abzubringen, das steinernde Kaminsims hinaufzukriechen, wo Fawkes aufgebracht mit den Flügeln zu schlagen begann und Funken über den Teppich versprühte. Harry versuchte noch, zum Tisch zu hechten und die Sprühflasche zu erreichen, mit der er die beiden fauchenden Biester normalerweise immer auseinander brachte. Noch im Laufen sah er aus dem Augenwinkel, wie Fee zischend zum Angriff überging.

 

Als Draco zwanzig Minuten später die Haustür aufschloss und routiniert das kreischende Porträt von Mrs. Black  wieder abdeckte, stieg ihm ein leichter Brandgeruch in die Nase. Er folgte dem Geruch in das Wohnzimmer, wo sein Freund gerade inmitten von Chaos und Zerstörung versuchte, mit einem Kissen auf den letzten noch lodernden Brandherd auf dem Sofa einzuschlagen. Ein Blick auf die beiden magischen Wesen, die sich aus entgegengesetzten Ecken des Raumes düster und zerrupft anfunkelten, sagte Draco schon alles, was er wissen musste. Er krempelte die Ärmel hoch, umrundete den umgekippten und teilweise zersplitterten Glastisch und seufzte mit hochgezogener Augenbraue: “Ich möchte noch einmal betonen, dass das deine Haustiere sind.” Harry raufte sich die etwas angekokelten Haare und warf einen verstohlenen, verzweifelten Blick auf die kleine Schatulle, die Kampfgetümmel in eine Ecke gekullert war und dort nun unbeachtet in einem kläglichen Haufen aus roten Federn und Glassplittern lag. Sie räumten in den nächsten Stunden das Wohnzimmer mit Hilfe Magie und Wischmopp auf und sprachen nicht mehr darüber.



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