[Beta Ver.] CONDENSE von YukihoYT (An jenem schicksalhaften Regentag) ================================================================================ Kapitel 120: Vol. 5 - Aschenputtels Botschaft an den Prinzen ------------------------------------------------------------ Elvis: Nachdem es dunkel ist, alle gegangen sind und ich endlich wieder allen Mut, den ich vorhin nicht einsetzen konnte, gesammelt habe, fällt mein Blick wieder auf den Brief von Chika. Irgendwas sagt mir, dass mir das wieder so unangenehm unter die Haut gehen wird. Ich habe bis jetzt noch nicht mit ihr reden können. Ich weiß noch nicht einmal, wie es gesundheitlich überhaupt um sie steht. Ob die Krankheit, deren Namen ich nicht kenne, sie nicht schlussendlich doch umgebracht hat. Ich schüttle den Kopf, so gut es. Ich muss bald schlafen gehen, Mensch, das mit dem Mut fassen hat viel zu lange gedauert... Wie auch immer, ich lese den jetzt und damit basta, ist mir egal, was für schlimme Schriften und Chroniken mich dort erwarten, ich wurde abgestochen und mein Bein ist weg, schlimmer kann mein Tag sowieso nicht werden! Außer... Nein, darüber wird jetzt auch nicht nachgedacht! "Für Elvis Kyokei von Chika Failman. PS: Blutrosenoberschule, Sasuke-Haarschnitt und rote Augen.", ich grinse, noch immer nervös.. "Was ist das denn für eine Beschreibung?!", Ich öffne diesen beschissenen Brief jetzt in drei, zwei, eins... "Hi. Ich bin's, Chika. Wer auch sonst? Das ist meine Handschrift. Da sind meine Fingerabdrücke drauf. Das ist meine DNA, die du da gerade angefasst hast. Ich würde auch gerne mal deine DNA anfassen, wenn du verstehst, was ich meine, (zwinker, zwinker!). Aber nein, was rede ich da? Das ist gegen die Regeln. Wenn du magst, dann fasse ich deine DNA aber gerne auf andere Weise an. Ich würde dich von hier aus, von wo ich das hier gerade schreibe, so gern in den Arm nehmen. Ich will dich berühren, dich küssen und am liebsten mein ganzes Leben lang niemals wieder deine Hand loslassen. Ich denke oft an dich, weißt du? Es ist mir egal, ob du dich an mich erinnern kannst oder du dein Leben lang ein ganz normales Leben ohne Erinnerungen an damals lebst. Das habe ich mir eingeredet, um es mir leichter zu machen, aber das stimmt nicht. Unser Schicksal hing und vielleicht hängt es immer noch am seidenen Faden, nicht nur wegen der Erinnerungen, die sich von dir fernhalten. Ich selbst stehe ebenfalls auf Messers Schneide. Ich starre gerade beleidigt aus dem Fenster des Krankenhauses. Ich träume jede Nacht, in der wir uns nicht sehen, von dir. In meinen Träumen lächelst du. Ich will auch den echten Ellie nochmal lächeln sehen. Ich will es sein, die ihn zum Lächeln bringt. Ich will, dass er glücklich ist. Ich möchte, die Eine für ihn sein. Weil ich aber nicht weiß, wie lange ich diesen Gedanken irdisch festhalten kann, habe ich Angst. Wenn du das liest, bin ich nämlich vielleicht gar nicht mehr. Du musst wissen, dieser Brief ist nur für den absoluten Notfall, den ich dir gleich schildern werde. Vielleicht bin ich bereits tot oder anderweitig unfähig, noch einmal mit dir über alles zu reden. Vielleicht lebe ich aber auch noch und bringe dir Morgen ein Fertigsandwich mit, weil ich so mies in der Küche bin. Du würdest vielleicht sagen: 'Also ein selbstgemachtes wäre wirklich authentischer, Chika. Du musst wirklich lernen, wie man die Küche benutzt.'. Ich würde dann sagen: 'Aber ich habe das mit meinem eigenen Geld gekauft. Also, wenn das nicht mehr zählen würde, müsste am Valentinstag jeder seine Pralinen selbst machen.'. Du würdest bestimmt erwidern: 'Herrschaft noch mal, wie um alles in der Welt sind wir von Fertigsandwiches auf den Tag, der im Namen der Liebe kommerziell ausgeschlachtet wird, gekommen?' Und dann ich so: 'Weil ich dich doch liebe, du Unromantiker…' Dann könnten wir die ganze Zeit darüber reden, wie die Welt am 14. Februar aussähe, wenn man sich anstelle von Schokolade, Schinkensandwiches schenken würde. Wie gravierend die Sandwichindustrie davon profitieren würde, während die Schokoladenindustrie bitterneidisch wäre. Ich stelle es mir unglaublich witzig vor, mit dir über all diese Banalitäten reden zu können. Doch leider wird dieser Fall eventuell niemals eintreten. Ich will es dir nun hier schreiben, für den Fall der Fälle, in denen wir beide niemals wieder einander in natura begegnen, unsere Lippen sich niemals treffen und unsere Hände niemals untereinander die Ringe tauschen. Für diesen schrecklichsten aller Fälle bin ich vorbereitet und doch habe ich unglaubliche Angst davor. Hier kommt es, hier ist der Grund für den Brief. Ich liege mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus, mir tut alles weh und ich habe wahnsinnige Angst, es könnte zu einem anderen Zeitpunkt schlimmer kommen als jetzt. Ich habe ein schwaches Herz, das nennt sich Herzmuskelschwäche, und hinzu kommt eine unbekannte Krankheit gefolgt von Fieberausbrüchen und hohem Blutdruck. Niemand weiß genau, inwiefern das mit meiner Herzkrankheit zusammenhängt, jedoch sind diese beiden Faktoren unweigerlich miteinander verbunden. Oftmals bekomme ich wegen des unzureichenden Sauerstoffes in meinem Herzen nicht genügend Luft und brauche einen Inhalator. Niemand sonst soll es sehen. Ich bin immer in eine Kabine im Mädchenklo geflüchtet, damit niemand meine Fassade des fröhlichen Mädchens hinterfragt. Auch du hättest ursprünglich gar nicht merken sollen, dass mein Herz wohl während des LKW-Unfalls ins Stocken geriet. Zumindest habe ich mich für den Moment so gefühlt, als ob ich sterbe. Es tut mir leid, dass ich dir das nie erzählt habe. Diesen Brief zu schreiben, weil ich im schlimmsten Fall sterben könnte, fühlt sich ganz schäbig an. Ich schreibe ihn schließlich für den Fall, dass ich unerwartet von uns gehen muss, ohne dir zu erzählen, wieso. Mir fehlt einfach der Mut. Deshalb trage ich immerzu diesen Brief mit mir herum, falls ich nicht zurückkomme. Ich will nicht sterben, weißt du? Ich habe eine komische Art, das zu zeigen, würde vermutlich ein Außenstehender sagen. Ich kleide mich wie ein eine Goth-und-Emo-Mischung, um an meinem Todestag möglichst cool auszusehen. Obwohl ich bei meiner Beerdigung letztendlich sowieso etwas anderes trage, etwas Schickes. Aber das ist mir egal, ich stehe nun einmal auf dunklere Farben, auch wenn mir jeder sagt, mir stünden hellere und knalligere Farben wie Orange und Gelb besser als Lila und Schwarz. Dabei mag ich es doch gar nicht so besonders, so auszusehen wie das Maskottchen einer Fruchtsaftagentur, das möglichst viele Kunden an Land ziehen soll. So jemand bin ich eigentlich gar nicht. Ich will gar nicht so im Rampenlicht stehen und ein Saft-Maskottchen sein, so wie man es anhand meiner feuchtfröhlichen Persönlichkeit ablesen könnte. Lieber will ich im Stillen einfach das Leben genießen und nicht gehetzt werden. Ich will mir doch viel lieber Zeit dafür nehmen, jeden einzelnen besser kennenzulernen, als eine ganze Gruppe zu unterhalten. Besonders dich. Es gibt noch so viel, was ich von der Person, die ich über alles liebe, lernen möchte. Woher weht deine ewige Begeisterung für Kapuzenpullis? Wieso lebst du mit deinem Bruder ganz alleine? Wie sind deine Eltern drauf? Was für ein Typ Pokémon wärst du gerne? Was ist deine Lieblingsserie? Wie fandest du das Ende von Death Note, war es gut so oder total scheiße? All das und noch mehr hätte ich dich gerne gefragt. Doch weil ich nicht weiß, ob ich zu diesem Zeitpunkt noch in der Lage bin, bitte ich dich, es in Gedanken zu beantworten oder wenn du und ich uns wiedersehen. Vielleicht kenne ich die Antworten auf diese Fragen aber auch bereits. Ich frage mich, ob wir dann auch wirklich vereint sind. Ob wir dann das sind, was wir vielleicht geworden wären, liefe damals alles glatt. Ich frage mich das, obwohl ich mir gefühlsmäßig doch zu hundert Prozent sicher bin, dass wir so oder so zueinander finden werden. Du bist irgendwie dieser Schicksalsmensch für mich. Wie jene Person, über die in all den Liedern gesungen wird, immerzu, wenn es um die Liebe geht. Ich habe nach dem Vorfall, der uns entzweite blöderweise meinen Standort gewechselt. Aber nach zwei Jahren verfolgte mich jener Traum noch immer. In meinem Traum warst immer du es, der mich gefunden hat. Jedes einzelne Mal. Doch endlich habe ich meinen Platz gefunden. Ich fand ihn in dir. Wo du auch bist, bin auch ich zu Hause. Dein Weg soll auch meiner sein, das habe ich mir immer gewünscht. Wie in dem Lied aus LoveLive! von µ´s. Ich denke besonders hier an dich, das ist das Lied, dass mir am meisten klargemacht hat, dass nur du und keiner sonst der Eine für mich bist. 'Du musst mir gar nicht antworten, da ich schon lange weiß, dass der Ort in unserem Herz derselbe ist. Unser'n Dauerlauf geben wir niemals auf, es wird schwer, aber es gelingt uns gemeinsam Unsere erfreuten Herzen treiben uns voran. Die Flügen schlagen aufgeregt, wir sind soweit Wenn du nun mit mir über die Wünsche sprichst, den Glanz der Augen vergess' ich nicht, Ich liebe ihn... Ich liebe ihn!' Kennst du LoveLive! ? Ich liebe ihre Lieder, hör doch mal rein, wenn ich schon zwei Minuten geopfert habe, um den ersten Refrain aus dem Internet abzuschreiben. Das Lied heißt 'Unser LIVE-LIFE mit dir', die erste Single. Dieses Lied ist so etwas, wie mein seelisches Zuhause, dass mir den Weg zu meinem anderen gezeigt hat. Den Glanz, den ich mir vorstelle, den deine Augen machen, wenn du mir erzählst, wofür du lebst und was du liebst. Ich würde ihn so gerne sehen. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn schon, ohne ihn gesehen zu haben. Ich will es sein, die deine Mauer durchbricht. Das ist mein Ninja-Weg. Wo das jetzt herkam? Keine Ahnung. Und... tut mir leid, dass du das erst jetzt alles über mich erfährst, weil ich das Gefühl hatte, es könnte in naher Zukunft mit mir zu Ende gehen. Das ist total gemein von mir. Wenn du nun an meiner Beerdinung oder so bist und mich ansiehst als die, die falls sie stirbt, dir diesen Brief geben lässt und das war's, dann... Kannst du ruhig böse auf mich sein. Ich bin dafür ja auch ein bisschen böse auf mich. Falls es mich also wirklich nicht mehr gibt... Danke. Danke, dass ich deinetwegen verstanden habe, wofür es sich zu leben lohnt. Danke bis zum Geht-nicht-mehr, ich werde dich niemals vergessen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)