Ein chaotisches Weihnachtsfest unter Zwillingen von Tokiya-Ichinose ================================================================================ Kapitel 3: Ein besonderes Geschenk ---------------------------------- Jacob hatte zwar angegeben, dass er sich noch mit Wynert treffen wollte, doch natürlich hatte er dies nur als Vorwand genutzt, um sich davon schleichen zu können. Evie in diesem Zustand allein zu lassen, schmeckte ihm zwar ganz und gar nicht, aber er wusste auch, dass sie es regelrecht hasste umsorgt zu werden. Sie spielte immer schon die taffe, unerschrockene Frau, die alleine besser zurecht kam. Eine Eigenschaft, die er sehr an ihr schätze. Mit Sicherheit war ihre Mutter genauso gewesen. Tja, der Apfel fiel eben doch nicht weit vom Stamm. Kurz schmunzelte er. Ja, seine Zwillingsschwester kam für den Moment alleine zurecht. Und so lange würde er heute mal ausnahmsweise auch nicht brauchen. Er wusste nämlich genau was er besorgen wollte. So zog er durch die tristen, grauen Straßen Londons. Sein Ziel hatte er klar vor Augen, doch schon wieder traf ihn ein eisiger Windzug. Diese fürchterliche Kälte! Und jetzt schneite es auch noch! Oh, wie sehr er diese Kälte doch hasste! Das war schon immer so gewesen, allerdings musste er sich damit wohl für's erste geschlagen geben. Jacob murrte und schlang den schweren Ledermantel enger um seinen Körper. Schließlich setzte er seinen Weg fort und dieser führte zu keinem anderen, als zu Alexander Graham Bell. Jacob hatte ihm vor kurzem eine Taschenuhr gebracht. Diese hatte er in einer engen, dunklen Seitenstraße gefunden, doch leider funktionierte die kleine Uhr nicht mehr. Da Bell ein Genie für solche filigranen Dinge war, war er auch genau der richtige Mann, sie zu reparieren. Energisch betrat er sein 'Geschäft'. „Alex mein alter Freund!“, er grinste, als er den kleinen Laden des Erfinders betrat und schaute ihm neugierig über die Schulter. „Wie ich sehe sind sie voll in ihrem Element. Wie sieht's mit der Uhr aus?“ „Oh Jacob! Ich meine Mister Frye!“, begrüßte er den jungen Assassine und drehte sich zu diesem um. Bell wusste sofort, was den Brünetten zu ihn führte. „In der Tat! Sehen Sie~ Ich musste das gesamte Uhrwerk auseinander nehmen, um den Fehler zu finden. Oh! Glauben Sie mir... das war keine erfreuliche Arbeit gewesen...“ Jacob rollte gelangweilt mit den Augen. „Und, was war der Fehler?“ „Der Fehler, genau! Der Fehler war eigentlich kein anderer, als dass von einem winzig kleinen Zahnrad, ein Zahn abgebrochen war“, erklärte der Erfinder und schwenkte die goldene Taschenuhr in seiner Hand. „Ich habe dieses Zahnrad ersetzt und das ist noch nicht alles!“, meinte er und klappte die Taschenuhr auf. Eine liebliche Melodie wurde abgespielt, als er sie aufklappte und stoppte wieder, als er sie wieder zuklappte. „Das ist doch wirklich beeindruckend, nicht wahr!? So etwas ist mir noch nie in die Hände gekommen! Schätzungsweise ist diese Uhr mehr wert, als das Gold in ihr! Alleine diese Verarbeitung... Ich denke, sie wurde aus den fernen Osten importiert. Sofern sie nicht einem Adligen gehört hatte“ Jacob war verwirrt, aber auch sehr verblüfft. Dass die Uhr so viel wert war, hätte er nicht gedacht. Für ihn sah sie wie eine gewöhnliche Taschenuhr aus, die hier wohl jeder zweite mit sich herum trug. Tja, so konnte man sich also irren. Interessant war auch, dass die Melodie nur abgespielt wurde, wenn die Uhr aufgeklappt war und dabei hatte er nicht einmal im Traum daran geglaubt, dass so was möglich war! „Es ist also eine Uhr und Spieluhr zugleich?“, hakte Jacob nach und sah Bell direkt in die Augen. Dieser nickte eifrig und lächelte. „Richtig! Hier~ Sie gehört doch Ihnen“ Bell überreichte Jacob die Uhr, vorsichtig. Dieser schwenkte das kleine Wunder in der Hand. Er prüfte noch einmal den kleinen Trick und er funktionierte. Diese Uhr sah nicht nur gut aus, sie war auch noch ganz schön was wert. Jacob war begeistert. „Behalten Sie diese Uhr?“ „Nein. Ich werde sie Evie schenken“, erklärte der junge Assassine nachdenklich und klappte die Uhr wieder zusammen. Er strich sanft über den Rücken des Gehäuses. „Sie wird Miss Frye sicherlich gefallen! Da können Sie überhaupt nichts verkehrt machen“, schwärmte Bell für den Moment. Jacob steckte die Taschenuhr nun vorsichtig in seine Manteltasche und klopfte Bell dann eifrig auf die Schulter. „Was hätte ich nur ohne Sie gemacht Alex? Ich schulde Ihnen was. Sagen Sie einfach Bescheid, wenn sie mal 'Hilfe' brauchen“, dabei grinste er schelmisch und verschwand wieder aus dem 'Laden' des Erfinders. Evie würde diese Uhr mit Sicherheit gefallen, denn er wusste, dass sie Spieluhren sehr mochte. Eine gute Gelegenheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)