Unerwarteter Besucher
Unerwarteter Besucher
Kleine weiße Kristalle rieselten leise vom Himmel und bedeckten bereits den Boden und deckten die Pflanzen und Wege zu. Die meisten Leute hatten ihre Wohnungen geschmückt und die, die einen Garten hatten, auch diese.
So war es auch im Haupthaus der Somas. Klar stand im Vordergrund eher das Neujahrsfest, aber es ein wenig Bunt zu haben zu den Weihnachtstagen, erhellte die Gemüter der Leute, selbst Akito schien in letzter Zeit weniger Auszurasten.
Das war natürlich auch dem Somaarzt aufgefallen, der im Moment auf seiner Terrasse stand und den Rauch seiner Zigarette in den Himmel blies. Er rauchte immer draußen, da er nicht wollte das seine Einrichtung nach kalten Qualm stank. Die Werte ihres Oberhauptes waren auch gut, wie schon lange nicht mehr. Er fragte sich schon woran das lag und er vermutete das Shigure eine Ahnung hatte, aber dieser rückte mit der Sprache natürlich nicht raus.
Verübeln konnte er es dem Hund allerdings nicht, immerhin hatte er seid ihrer Schiffsreise, im letzten Jahr im Sommer auch ein Geheimnis und seit diesem Frühling sogar noch ein viel größeres. Der Schwarzhaarige musste schmunzeln, nahm einen weiteren genüsslichen Zug seiner Zigarette und lies seinen Blick nochmal über seinen leicht geschmückten Garten gleiten, Momiji hatte sogar einen Schneemann in diesen hinein gebaut und er hatte ein paar Lichterketten an Bäume und Sträucher verteilt.
Mitmal vernahm er eine Bewegung an der Mauer, die das Haupthaus abgrenzte und er sah, wie jemand über diese kletterte und hinein sprang. Sofort sah der Arzt sich um, ob noch jemand unterwegs war und dieses vielleicht beobachten könnte, doch er war als einziger in der Kälte – er – und die eben erschienene Person.
„Ich hab doch gesagt das ist gefährlich… komm schnell ins Haus.“ sagte er und sah sich erneut vorsichtig um, ehe er den ‚Eindringling‘ in sein Wohnzimmer schob, bevor er noch schnell zwei Züge seines Glimmstängels nahm, dieses ausdrückte und dann seine Terrassentür schließend in sein Haus zurück ging, um zu seinem überraschenden Gast zu schauen.
Der Besucher hatte eine schwarze Wollmütze auf, eine braune Winterjacke und seinen alten Schal, dem er den Anderen letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Die Wangen waren leicht gerötet, er wusste nicht genau, ob von der Kälte oder ob es die Verlegenheit war.
Sein ernster Blick wurde weicher, er ging zu dem Jüngeren, zog ihn die Mütze vom Kopf und das orangene Haar kam zum Vorschein. Schweigend öffnete er die Jacke des Katzen Etos, bevor er ihn den Schal abnahm und alles zusammen weghängen ging. Als er wieder kam, stand sein Gast immer noch dort, weshalb er leicht schmunzeln musste.
„Setz dich, ich mach uns ein Tee.“ meinte der Somaarzt ruhig und strich kurz über die kalte Wange seines großen Geheimnisses, ehe er in seine Küche ging und dort eine Weile drin rumwerkelte. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet das Kyo kommen würde, da er ausdrücklich ‚Nein‘ gesagt hatte, aus Sorge, das Akito sie irgendwann erwischen würde, wenn der Orangehaarige sich immer mal wieder hier her schlich, jedoch, wenn er genau darüber nachdachte, wusste er ja wie Stur der Junge sein konnte, wenn er sich was in den Kopf gesetzt hatte. Grinsend schüttelte er leicht den Kopf, ehe er das Tablett mit der Kanne Tee und zwei Tassen nahm, um wieder ins Wohnzimmer zu gehen. Dort fand er den Jungen, die Beine unter dem Kokatsu, an seinem Tisch sitzend, zu welchem er sich nun gesellte.
Sanft, aber auch bestimmend, gab er seinem Cousin eine Kopfnuss.
„Du weißt schon, das du verrückt bist?“ hakte er nach und goss nun den Tee in die beiden Tassen hinein und teilte diese unter sie auf. Der Jüngere brummelte leicht und strich sich kurz durchs Haar, ehe er die wärmende Tasse in seine kalten Hände nahm und wohlig aufseufzte.
„Naja… sind wir nicht… Beide etwas verrückt?“ entgegnete er dann schließlich und linste zu dem Anderen, welcher tatsächlich leicht lachte, was ihm wiederum zum schmunzeln brachte.
„Ja. Ja ich denke da hast du recht.“ stimmte Hatori dem Orangehaarigen belustig zu, während er sein Radio anschaltete und ruhige Weihnachtsmusik ertönte, danach nahm er seine Tasse und trank vorsichtig ein paar Schlücke des heißen Gebräus. Nachdenklich sah er dann zu seinem heimlichen Besucher.
Zwar waren sie schon seit über ein halbes Jahr zusammen, doch waren sie nicht solche Karnickel wie ihre Cousins Hatsuharu und Yuki. Wenn Kyo sich hier her schlich – meist wenn es dunkel war und am Wochenende – dann redeten sie, übten für die Schule oder Kyo kochte ihm tatsächlich was in der Küche, während er seine Akten vervollständigte, wenn nicht gerade sein Kugelschreiber strikte, wie das letzte Mal... .
Natürlich sahen sie sich auch Filme im Fernsehen zusammen an – meist waren ist Action, Kampf oder Western Filme – die mit Bud Spencer und Terence Hill waren echt Unterhaltsam – oder sie kochten auch gemeinsam und ab und an, kam es auch dazu das sie Intim wurden.
„Alles ok?“ fragte der Jüngere nach, der den Blick des Arztes natürlich bemerkt hatte. Er hatte eben seinen Tee ausgetrunken und fühlte sich nun auch wieder aufgewärmt.
„Was hast du den Anderen gesagt, wo du hin bist?“ fragte der Schwarzhaarige nach und strich seinem Cousin über den Rücken, der eine angenehme Gänsehaut bekam und das streicheln genoss.
„…Mh… nichts, ich bin einfach gegangen nach dem Abendessen…“ erklärte der Orangehaarige und kassierte sich gleich nochmal eine Kopfnuss dafür ein, sowie ein leichtes Kopfschütteln von dem Älteren. Murrend rieb er sich erneut über die Stelle und sah fragend zu dem Drachen auf.
„Klär sie auf, wenn du gehst, sie machen sich doch ansonsten nur sorgen, außerdem sind es die einzigen die Bescheid über uns wissen, da brauchst du es nicht zu verheimlichen.“ meinte der Somaarzt und konnte nun mit Sicherheit sagen, dass der Junge vor Verlegenheit errötete, was aber auch immer wieder Süß war, aber das sagte er nicht, denn er wusste das Kyo das nicht gerne hörte und sich dann nur unnötig aufregen würde.
„Ja.. sie und Ayame und Kokatsu…“ erwiderte der Kleinere, doch hatte Hatori schon sein Handy in der Hand und rief bei ihm zu Hause an, wo der Hund auch nach wenigen klingeln ran ging.
„Ich wollte nur Bescheid geben das Kyo bei mir ist… ja.. ja er… ja… Shigure… ach halt den Mund.“ Konnte der Orangehaarige nur das gesagte von dem Älteren vernehmen und grinste leicht, da Hatori dann einfach auflegte, als der Hund ihn mit Sicherheit wieder aufziehen wollte, denn das war einer der Gründe, warum er zuhause nicht gerne Bescheid gab, wo genau er hinging, er wusste einfach wie der Hund reagierte.
„Siehst du, deswegen sag ich nichts.“ meinte er neckend, während der Andere das Handy wieder auf den Tisch ablegte.
„Ach halt den Mund und komm her…“ wisperte der Arzt und zog den Orangehaarigen noch mehr zu sich und legte ihm, nachdem er nochmal in die schönen bräunlichen Augen gesehen hatte, seine Lippen auf. Erneut errötete Kyo, aber er schloss genießend seine Lider und ging auf den Kuss ein.
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Am nächsten morgen, wachte der Kater, als erstes, nackt in Hatoris Bett, auf und blinzelte leicht, um richtig munter zu werden. Er blickte neben sich und schaute direkt in das schlafende Gesicht seines Cousins und lächelte leicht.
Vorsichtig nahm er dessen Arm, welcher um seine Taille lag und stand dann leise auf. Bevor er hier allerdings in seinem Adamsgewand rum lief, schnappte er sich das weiße Hemd von dem Arzt, was dieser gestern Abend noch getragen hatte und zog es sich über. Nachdem er dann auch noch diese sämtlichen Knöpfe zugeknöpft hatte, lief er in die Küche und sah erstmal nach was der Schwarzhaarige in den Schränken aufbewahrte.
Etwa eine halbe Stunde später, betrat er mit einem Tablett den Schlafraum des Drachens wieder, welcher sich im Schlaf gedreht hatte und nun mit dem Rücken zu ihm lag. Vorsichtig stellte er, alles was er dabei hatte auf das Laken ab und gesellte sich dazu. Zum Glück war das Bett groß genug und er musterte den Älteren noch etwas, zumindest den Teil, den er sehen konnte, ehe er ihm sachte über den nackten Rücken strich. Ein angenehmes seufzen war zu vernehmen und Hatori fing an sich zu strecken und gähnte nochmal leicht, ehe er seine Augen öffnete und die Zimmerwand anschaute. Langsam kam ihn aber der Geruch von frisch aufgebrühten Kaffee in die Nase, weshalb er sich allmählich aufsetzte, was leider zur foge hatte, das die streichelnde Hand, sich entfernte.
"Guten Morgen." begrüßte er seinen heimlichen Besucher und strich sanft durch das orangene Haar, bevor er auf das Tablet blickte, welches eine Tasse Kaffee, eine Tasse Tee, ein paar Reisbällchen und ein kleines längliches Geschenk mit gelber Schleife aufweiste.
"Frohe Weihnachten." hörte es der Arzt verlegen neben sich, weshalb er schmunzeln musste und den erröteten Jungen zu sich zog und ihm einen sanften Kuss aufdrückte.
"Warte ich hab auch was für dich." wisperte er und stieg, nackt wie er war aus dem Bett und ging an seinen Kleiderschrank ran, aber nicht um sich was überzuziehen, sondern um aus den obersten Fach ein kleines eingepacktes Geschenk hervor zu holen, mit orangener Schleife. Die beiden Präsente waren mit weihnachtlichen Geschenkpapier eingewickelt, was sich sogar recht ähnelte.
Nachdem er seinen Schrank wieder geschlossen hatte, kam der Ältere wieder ins Bett und überschreichte den verlegenden Kater das kleine Päckchen.
"Frohe Weihnachten." sagte der Arzt sanft und nahm sich dann erstmal ein Schluck Kaffee, das brauchte er am frühen Morgen einfach erstmal, danach nahm er sich schon ein wenig neugierig sein Geschenk und so packten sie zeitgleich aus.
Zum Vorschein kamen passende Handschuhe, zu einem bestimmten Schal und ein Kugelschreiber, mit einer kleinen Gravur die lautete 'HxK'.
