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Dunkle Legenden

Band 1
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Eigentlich sollte das Kapitel erst am Ende der Woche erscheinen, aber ich dachte mir, dass das eine nette Weihnachtsüberraschung ist. xD
Also: Frohe Weihnachten an alle und viel Spaß beim Lesen! <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nochmals ein Kapitel, das ich früher hochgeladen habe, weil Feiertage. :P
Frohes neues Jahr und so! :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Da ich persönlich die Szene zu extrem finde, wie Tom Oliver tötet (, obwohl es noch Schlimmeres gibt), habe ich diesen Part auf Adult gesetzt. Auch für die minderjährigen Leser ist nur wichtig, dass er Oliver unter Folter getötet hat, also habt ihr letztendlich nichts absolut Wichtiges verpasst.
Kurz gesagt: Oliver musste sehr langsam verbluten. Komplett anzeigen

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Prolog


 

 

„Der Erfolg ist nicht danach zu beurteilen,

 
 

 

 

 

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]was ein Mensch im Leben erreicht,[/LEFT]

 

[RIGHT] [/RIGHT]

[RIGHT]sondern nach den Hindernissen,[/RIGHT]

 

[RIGHT] [/RIGHT]

[RIGHT] [/RIGHT]

 
 

 

die er auf dem Weg zum Erfolg überwunden hat.“

 
 

 

 

 

[RIGHT] [/RIGHT]

[RIGHT]» Booker T. Washington[/RIGHT]

 

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY]

 

 

[JUSTIFY]Eigentlich sollte man meinen, dass eine Gemeinschaft aus Zauberern und Hexen, eine fortschrittliche Denkweise haben müsste. Immerhin konnten sie auf Mächte zugreifen, welche für No-Maj nur in Fantasy-Romanen existierten! Doch leider muss ich sagen, dass sie genauso verblendet sind, wie jeder »normale« Mensch auch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem meine Väter zueinander fanden, wandten sich zahlreiche ihrer Freunde ab. Sogar die eigene Familie wollte plötzlich nichts mehr von ihnen wissen, obwohl ihre Homosexualität seit Schulzeiten kein Geheimnis war. Trotzdem sahen die Blairs es als Beleidigung an, als ihr Sohn Andrew Blair eine öffentliche Hochzeit mit Liam O’Malley wagte, der nun ebenfalls den Namen Blair trägt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn ich ganz ehrlich sein soll, weiß ich nicht genau, was die Blairs schlimmer fanden: Die Homosexualität ihres Sohnes oder die Tatsache, dass er sich mit einer Familie einließ, die kein »reines« Blut besaß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedenfalls ließen sich die beiden von der Ablehnung ihres Umfelds nicht abschrecken. Sie heirateten und wurden beide auf ihren Gebieten zu den besten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mein Paps Andrew ist eine Art Modezar. Er entwirft Umhänge, Uniformen für Schulen und Quidditch, aber auch Mode, die an dem Modegeschmack der No-Maj anlehnte. Seine Marke ist so beliebt, dass sie ihm ein Vermögen eingebracht hat und er die Hilfe seiner Familie nicht mehr braucht![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Liam hingegen fing als kleines Licht im Ministerium an und arbeitete sich rasant nach oben. Zahlreiche Abteilungen wollen ihn bis heute gerne für sich überzeugen – auch die magische Strafverfolgung. Was er genau macht, weiß ich eigentlich gar nicht, doch er versichert mir immer wieder, dass es langweilig und ungefährlich sei. Inzwischen glaube ich, dass er sich doch für die Strafverfolgung entschieden hat, mich aber nicht besorgen möchte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich wurde einige Jahre nach ihrer Hochzeit von ihnen adoptiert. Ich war noch ein Baby und deshalb erinnere ich mich nicht an meine leiblichen Eltern. Ich gebe zu, dass ich es bisher nie bedauert habe, denn ich liebe meine Väter sehr und sie lieben mich. Wenn ich mir etwas wünsche, dann bekomme ich es auch, doch vor allem, würden sie für mich sterben![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Zeit lang habe ich überlegt, keine magische Ausbildung zu absolvieren. Ich nahm an zahlreichen No-Maj-Kursen für Gesang teil, aber auch an Gitarren-Unterricht. Malerei zog mich ebenfalls in den Bann... Doch als die Einladung kam und es hieß, ich sei für Ilvermorny angenommen wurden, gab ich dem Druck doch nach. Ich war erst elf, doch auch mir war bewusst, dass ich meine Fähigkeiten zu kontrollieren lernen musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem ich dem Haus »Wampus« zugeteilt wurde, fanden die Blairs plötzlich ihren Weg zurück in unsere Familie. Sie waren stolz auf ihre neue »Erbin«, auch wenn wir nicht vom Blut verbunden waren. Sie richteten für mich ein eigenes Verließ mit Gold ein und unterstützten fortan meine Entwicklung. Dafür wollten sie teilhaben an meinem Leben, was Andrew widerwillig erlaubte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zwar nehme ich wahr, dass ihn der Sinneswandel seiner Eltern zusetzt, doch natürlich möchte ich meine ganze Familie kennenlernen. Inzwischen habe ich aber die Hoffnung auf Frieden aufgegeben und die Besuche im Hause Blair werden zunehmend weniger... Trotzdem zahlen sie regelmäßig exorbitante Summen, um mich weiterhin zu unterstützen und mein Verließ zu erweitern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vor ein paar Monaten kamen meine Väter sogar zu mir und fragten mich, ob ich meine leibliche Mutter kennenlernen möchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich erwiderte: „Das muss ich nicht, danke. Sie wollte mich nicht, also brauche ich sie nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Meine Eltern waren besorgt, respektierten meine Ablehnung dennoch. Einige Wochen später berichteten sie mir, dass meine Mutter verstorben sei. Sie hatte eine unheilbare Krebserkrankung, der sie erlag. In ihren letzten Tagen hatte sie wohl ihr einziges Kind kennenlernen wollen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich bereue meine Entscheidung sehr. Ich hätte ihr die Chance geben sollen, sich mir zu erklären... Trotzdem ist mir bewusst, dass ich die Vergangenheit nicht mehr ändern kann und ich meine Chance verpasst habe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch wartet da draußen immer noch ein Vater auf mich, der mich vielleicht ebenfalls sucht...[/JUSTIFY]

Sarah Kaiser (Ilvermorny: Camilla Blair)

[JUSTIFY]„Jo, Camilla!“, hörte sie Logan rufen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Logan Jenkins war ein wirklich attraktiver, heranwachsender werdender Mann von fünfzehn Jahren. So wie sie, war auch er im Haus Wampus. Neben anderen wirkte er vielleicht schlaksig und gewöhnlich, doch sie fand nichts an ihm gewöhnlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Haare waren in einem hellen Braunton und ganz wild. Egal, wie sehr er es auch versuchte, eine wirkliche Ordnung bekam er in seine Mähne nie hinein. Inzwischen fand er sich damit ab und tat so, als wollte er auf diese Weise lässig aussehen. Seine hellgrauen Augen stachen deutlich hervor, da er keine extreme Blässe aufwies, sondern eine leichte, natürliche Bräune. Logan war kein Muskelpaket, doch er trainierte inzwischen, um sich ein paar maskuline Muskeln aufzubauen, die er eigentlich nicht brauchte. Nicht mit solch einem hübschen und dennoch kantigen Gesicht wie seinem![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dazu kam, dass Camilla niemals einen klügeren Jungen getroffen hatte. Er las für sein Leben gerne, doch vor allem behielt er auch den Inhalt von allem, was er so las. Er schien auch immer genau zu wissen, wo er nach welchen Informationen suchen musste, wenn es darauf ankam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wampus bestanden eher aus Kämpfern. Schüler, die eine natürliche Begabung für solche Fächer wie „Verteidigung gegen die Dunklen Künste“ besaßen. Viele aus Wampus wurden mal Auroren oder meisterhafte Duellanten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht, dass Logan Jenkins nicht auch ein Zauberer war, der sich wunderbar zu verteidigen wusste, doch er wäre auch gut im Haus »Gehörnte Schlange« aufgehoben gewesen. Dort gab es vorwiegend Gelehrte. Ihre Väter waren damals auch dort gewesen und sie war wirklich beeindruckt von ihrem Wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend fuhr sie sich durch das lange, blonde Haar, welches in wilden Wellen über ihre Schultern und den Rücken fiel. Ihr schwarzer, kurzer Jumpsuit stellte einen deutlichen Kontrast zu ihrer hellen Haarpracht dar. Umso eher passten jedoch ihre durchdringenden, eisblauen Augen dazu. Wie auch bei Logan, wies auch sie eine leichte, natürliche Bräunung auf, wodurch sie nicht bleich aussah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entspannt streckte sie ihre langen, strammen Beine aus, die schon ab dem Oberschenkel nackt waren. Die süßen schwarzen Ballerinas betonten noch mehr, dass der Jumpsuit wirklich knapp ausfiel. Eine Arbeit ihres Vaters Andrew Blair. Nur für sie! Viele ihrer Klamotten waren von ihm entworfen und hergestellt worden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was gibt es, Logan?“, erkundigte sie sich endlich als er sie erreicht hatte. Sie saß draußen auf einer weiten Wiese an einem kräftigen Baum gelehnt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auf ihrem Schoß lag ein Buch über die Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Camilla war nicht nur theoretisch die beste Schülerin in diesem Fach, sondern auch praktisch, deshalb liebte Professor Owen Ward sie. Er war der Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste und auch der Hauslehrer von Wampus, dennoch musste auch sie etwas dafür tun, um ihr Niveau auch halten zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe was über deine Mum in Erfahrung bringen können. War gar nicht so einfach.“, erklärte Logan.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tatsächlich?“, hauchte sie überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Japp.“, erwiderte er stolz und lächelte breit. „Weil sie in England geboren wurde, war es von hier aus schwer, an die Informationen zu kommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan fuchtelte mit einem Ordner vor ihren Augen herum. Da drin würden sich die Informationen befinden, die er in Erfahrung bringen konnte. Der Dicke nach, waren es nicht mal wenige![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Augen leuchteten als sie ihre schwarz lackierten Finger nach der Mappe ausstreckte. Die Neugier breitete sich in ihrem puppengleichen Gesicht aus, obwohl da auch ein bisschen Angst war, weil sie nicht wusste, was sie erwartete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ah, ah, ah.“, sagte plötzlich ihr Mitschüler und riss die Mappe weg, „Wie lautet das Zauberwort?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expelliarmus?“, fragte Camilla unschuldig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr witzig...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte, bitte.“, quengelte die Blondine.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das reichte ihm aus, damit er ihr die Unterlagen feierlich überreichte. Er deutete dabei sogar eine Verbeugung an! Dann ließ er sich leise seufzend am Baumstamm herunterrutschen, um sich neben seine Freundin zu setzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatten sich schon im ersten Jahr angefreundet. Er war einer der ersten, der sie verteidigt hatte. Viele Mitschüler und Mitschülerinnen waren schrecklich gemein zu ihr gewesen, wegen ihrer Väter. Zahlreiche Witze gegen Homosexelle, obszöne Schmierereien auf ihrem Eigentum... Streiche, die keineswegs witzig gewesen waren. Einige davon waren sogar lebensgefährlich gewesen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch Logan hatte sie verteidigt. Er hatte ihnen deutlich gezeigt, dass er dieses Verhalten unverzeihlich fand. Bald darauf hatten sie sich angefreundet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch hatte sich ihr Ansehen rasch geändert, als ihre natürliche Begabung für Verteidigung gegen die Dunklen Künste klar wurde. Für eine Schülerin von Wampus war das immerhin das A und O. Es gab keinen Mitschüler in ihrem Jahrgang, der es schaffte, sie zu besiegen. Sie wusste instinktiv, was sie machen musste. Immer![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das hatte sich bis heute nicht geändert, aber das Verhalten der Mitschüler ihr gegenüber hatte sich dafür stark gewandelt. Nach vier Jahren Bestleistungen im Kampf und einen außergewöhnlich guten Umgang mit magischen Tierwesen, hatte sie viele Bewunderer gefunden. Dazu noch ihr reinrassiges Elternhaus...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber das traf nicht auf alle zu. Patrick Stone und Cathrin Lupo zum Beispiel - beides Mitschüler aus ihrem Haus, die ebenfalls fünfzehn Jahre alt waren. Sie wurden nie müde, sie zu beleidigen, ihren Ruf zu schädigen und ihre homosexuellen Väter zu beschimpfen. Vor allem aus Neid! Keiner von ihnen ragte an ihre Leistungen heran, geschweige denn, an den Reichtum ihrer Familie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Willst du dir nicht ansehen, was ich herausgefunden habe?“, hinterfragte Logan neugierig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich... weiß nicht...“, gestand Camilla verunsichert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist alles gar nicht schlimm. Wirklich!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber verrate ich so nicht irgendwie meine Eltern? Indem ich in diese Richtung forsche...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Quatsch!“, warf Logan ein. „Sie wollten euch doch sogar zusammenführen. Außerdem ist es doch ganz natürlich, dass du mehr wissen möchtest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut... Ich vertraue dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig öffnete sie den Ordner, um die ganzen Zettel herauszunehmen. Einiges waren Kopien aus irgendwelchen Akten. So, wie sie aussahen, waren sie wohl aus dem Zauberei-Ministerium, jedoch nicht das von Amerika. Eher das aus England.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie bist du denn da herangekommen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mein Dad.“, antwortete Logan schulterzuckend. „Offenbar schuldete ihm jemand einen Gefallen. Einen sehr, sehr großen Gefallen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Muss ein gigantischer Gefallen gewesen sein, damit er solche Sachen kopiert bekommt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich glaube, er hat demjenigen mal das Leben gerettet oder so...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Richte ihm meinen Dank aus.“, sagte sie strahlend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mache ich. Er vergöttert dich. Für dich würde er sogar die unverzeihlichen Flüche einsetzen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, soweit sollte er wirklich nicht gehen... Aber ich merke es mir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan kicherte in sich hinein: „Du bist der Sohn, den er sich gewünscht hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dir ist schon klar, dass ich ein Mädchen bin?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht, sobald du in einem Duell bist!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Fick dich!“, lachte Camilla und schlug ihm freundschaftlich gegen den Oberarm. Es tat wohl weh, denn er rieb sich mit verzogenem Gesicht die geschlagene Stelle. Es tat ihr etwas leid, aber nur etwas![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin eher der Theoretiker in vielen Sachen. Das findet er eben nicht so toll.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich finde das klasse.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weniger schleimen, mehr lesen, Camy.“, drängte Logan sie gespannt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie streckte ihm die Zunge aus, ehe sich ihre eisblauen Augen wieder auf die Zettel senkten. Einen nach dem anderen begann sie zu lesen. Manche Fakten waren unvollständig oder ihr fehlte einfach nur das Wissen, um sie zu verstehen. Andere Dinge waren dafür ungemein ausführlich![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Stammbaum ihrer leiblichen Mutter wies tatsächlich ungeahntes Potenzial auf. Ursprünglich kam Sarahs Familie aus Deutschland, wo der Name »Kaiser« hochangesehen war. Eine reinblütige Zauberer-Familie mit einem vergleichbaren Vermögen wie von den Blairs. Nur eine wesentlich längere Geschichte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie waren schließlich nach England ausgewandert. Dort wurde Sarah dann auch geboren und besuchte die dortige Zauberer-Schule »Hogwarts«. Ihren Abschluss hatte sie nicht nur einfach mit Auszeichnung gemacht, sondern war zuvor Vertrauensschülerin und Schülersprecherin gewesen! Sie hatte einen ZAG von Vierzehn gehabt, was wirklich eine bemerkenswerte Leistung war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch gab es nur schwammige Berichte über ihre Schwangerschaft. Offenbar hatte sie Camilla einige Jahre nach der Schulzeit empfangen und kurz darauf war sie dann zu Professor Dumbledore aufgebrochen. Von ihm wusste Camilla, dass er geholfen hatte, damit ihre Väter sie adoptieren durften.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es stand nur da, dass man sie aus Sicherheitsgründen direkt nach der Geburt getrennt und in unterschiedliche Länder gebracht hatte. Sarahs Identität war geändert worden. Camillas Aufenthaltsort hatte man offenbar nirgendwo offiziell dokumentiert. Zumindest nicht in England... Das hatte man alles dem amerikanischen MACUSA überlassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seltsam war auch, dass der leibliche Vater nirgendwo genannt wurde. Er wurde höchstens erwähnt... Immer wieder als gefährlich betitelt, doch das waren eher Nebensätze, als sei er nur eine unwichtige Randfigur. Aber die Art und Weise, wie diese Sätze formuliert waren, ließen auf etwas anderes schließen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach Camillas Geburt gab es über Sarah kaum noch Aufzeichnungen. Fast, als wäre sie absolut unwichtig geworden. Es war lediglich das genaue Todesdatum notiert worden und die Todesursache. Jemand hatte extra noch handschriftlich ergänzt, dass sie eines natürlichen Todes gestorben sei und dass ihr Tod ausgiebig untersucht worden war. Beinahe so, als wäre es unmöglich...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr kam es so vor, als hätte man ab dem sechszehnten Lebensjahr von Sarah aufgehört, ihre Akten offen zu führen. Als wären ab da die Geschehnisse verschleiert worden. Vermutlich waren die Akten aber einfach im Nachhinein durchgesehen und neu eingestuft worden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie hoch steht denn der Freund deines Vaters in der Rangordnung des Ministeriums?“, erkundigte sich Camilla irritiert über die lückenhaften Informationen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Recht hoch...“, antwortete er. „Aber mir ist auch aufgefallen, dass das eine geschwärzte Ausgabe ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist doch komisch, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auf jeden Fall.“, stimmte Logan zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber nun weiß ich, dass ich eine halbe Deutsche bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und halb Engländerin.“, grinste Logan amüsiert. „Sexy Kombination.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kommst du darauf, dass ich eine halbe Engländerin bin? Könnte doch auch was anderes in mir stecken...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Unwahrscheinlich. Sie hat ja in England gelebt und wurde kurz nach dem Abschluss schwanger.“, meinte er entspannt. „Sie hat deinen Vater bestimmt in Hogwarts kennengelernt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da gibt es auch Ausländer... Siehe meine Mutter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich, ist aber statistisch eher unwahrscheinlich. Finde dich damit ab. Du bist eine sexy, halbe Engländerin!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Glucksend rammte sie ihre Schulter gegen seine, wodurch er fast zur Seite stürzte. Er hatte es nicht kommen sehen, obwohl sie sich schon solange kannten. Eigentlich müsste er allmählich wissen, wie sie tickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn Oliver hört, dass du eine sexy Engländerin bist...“, witzelte Logan albern. „Dann flippt er aus! Und dann noch die deutschen Gene... Erklärt zumindest deine Haare und die Augen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sind heute besonders witzig, was?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin stets bemüht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jaah~, erfolglos.“, winkte sie ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich kamen zwei Jungen um den Baum herum und grinsten breit und sagten wie aus einem Munde: „He, ihr beiden!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Youngs...“, seufzte Logan gespielt genervt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noah und Aiden Young waren eineiige Zwillinge. Beide hatten schokoladenbraunes Haar, jedoch in unterschiedlichen Längen. Noah hatte etwas längere Haare, während Aidan seines immer vorne etwas hochgelte. Sie hatten nur unterschiedliche Haarschnitte, weil die Professoren damit gedroht hatten, dass sie sonst schlechtere Noten bekamen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zwar waren sie in unterschiedlichen Häusern – was Camilla immer noch amüsierte, denn sie waren im ersten Schuljahr sehr schockiert gewesen, als sie unterschiedlich zugeordnet worden waren – doch das hatte ihre Streiche nicht abgemildert. Sie tauschten einfach die Krawatten und besuchten den Unterricht des jeweils anderen, wenn sie dazu Lust hatten oder eine Prüfung bestehen wollten. Oder um einfach die Lehrkräfte um den Verstand zu bringen, weil sie den Unterschied nicht merkten! Jetzt konnten sie das nicht mehr so einfach machen und mussten stets an den für sie vorgesehenen Unterricht teilnehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noah war in Wampus so wie Logan und Camilla. Aiden jedoch hatte man in das Haus »Donnervogel« geschickt. Hier wurden Abenteurer herzlich empfangen. Die Zwillingsbrüder waren gewiss beide wilde Abenteurer, doch Noah hatte sich vor allem als ein sehr talentierter Kämpfer herausgestellt. Er war nach Camilla der Beste im Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste in ihrem Jahrgang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Passend zu ihren dunkelbraunen Haaren, hatten sie kastanienbraune Augen. Sie waren nicht blass, aber eine eher roséfarbene Hautfarbe, was sie neben Camilla und Logan etwas bleich erscheinen ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keiner von ihnen störte sich daran, dass Aiden nicht in ihrem Haus war. So oft es ging, verbrachten sie zusammen Zeit. Bedauerlicherweise konnten sie jedoch nicht zusammen im Gemeinschaftsraum sein und mussten sich deshalb meistens in den Gängen oder draußen aufhalten, wenn kein gemeinsamer Unterricht stattfand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla hatte die Zwillinge auch mit dem gleichen Haarschnitt auseinanderhalten können. Noah hatte eine etwas größere und krummere Nase als Aiden, doch man musste wirklich genau hinsehen, damit man diesen entscheidenden Unterschied sehen konnte. Vor allem, weil sie auch beide immer am Strahlen waren![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So wie jetzt auch. Sie lächelten breit und diese Freude erreichte auch die dunkelbraunen Augen. Es war ansteckend![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Deshalb hatte sie sich damals wohl auch so gerne mit ihnen angefreundet. Nachdem sie Noah in einem Duell besiegt hatte, hatte er sich einfach an ihren Hals gehangen. Das schloss dann seinen Zwilling natürlich mit ein, da sie kaum zu trennen waren – abgesehen von nachts, wo sie zu ihren Häusern zurückkehren mussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noah hatte ihr niemals Vorwürfe dafür gemacht, dass sie ihn besiegt hatte, obwohl sie ein Mädchen war. Auch Zauberer und Hexen waren größtenteils Sexisten, wie sie immer wieder feststellte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sind halt alles auch nur Menschen..., überlegte Camilla. Menschen, die ihrem Hass mit Magie Luft machen können, aber immer noch Menschen. Sehr, sehr gefährliche Menschen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das zeigten vor allem die jüngsten Entwicklungen in England. Dort baute ein mächtiger, schwarzer Zauberer gerade seine eigene Armee auf. Er verbreitete so viel Schrecken, dass man selbst in Amerika nicht wagte, dessen Namen auszusprechen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allen war klar, dass wenn er erstmal genug Macht hatte, er sich auch die anderen Länder vornehmen würde. Viele würden sich ihm anschließen und bald würden alle No-Maj wissen, dass es Zauberer und Hexen gab. Doch würde ihr Wissen sie nicht vor dem Hass Lord Voldemorts retten...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollt ihr etwa wieder den ganzen Tag faul hier draußen rumhocken?“, hakte Noah Young kichernd nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr werdet noch fett!“, ergänzte dessen Zwilling.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist doch unsere Sache, wenn wir fett werden.“, erinnerte Logan die beiden. „Ist doch so schön heute.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sagt ihr immer!“, ermahnte Aiden sie. „Selbst, wenn es regnet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oder schneit.“, ergänzte Noah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oder gewittert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oder wenn es stürmt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oder-...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja, wir haben euren Standpunkt verstanden!“, unterbrach Camilla die beiden harsch. „Wir sind Baumhocker.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So wollten wir es nicht direkt ausdrücken...“, begann Noah und grinste seinen Bruder breit an. „Aber ja.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie rollte mit den Augen, war aber nicht wirklich genervt. Mit den beiden hatte sie sich nur einige Wochen nach Logan angefreundet und kannte ihre Macken genauso gut wie ihre guten Seiten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Außerdem hatten sie recht: Sie hockten hier wirklich sehr, sehr oft herum. Um zu lernen, zu quatschen oder einfach mal zur Ruhe zu kommen. Das wusste inzwischen auch jeder andere.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Deshalb überraschte es Camilla auch nicht, als Patrick Stone und Cathrin Lupo ihnen entgegenkamen. Auch die beiden waren bei Wampus, doch sie waren keine Freunde von ihnen. Ganz im Gegenteil: Sie kannte keine Schüler, die man mehr oder leichter hassen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Patrick Stone war aus einer recht bekannten, reinblütigen Zauberer-Familie. Nicht ansatzweise so reich oder berühmt wie die Blairs, was wohl einen Teil seines Hasses ausmachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Patrick war ebenfalls fünfzehn Jahre alt, aber er war sogar viel schmächtiger als Logan Jenkins! Neben Patrick wirkte jeder stark. Nicht, dass Patrick besonders klein war, doch seine recht dürre Gestalt ließ ihn beinahe ausgehungert erscheinen. Seine relativ bleiche Haut verlieh ihm ein kränkliches Aussehen. Das retteten auch nicht die zahlreichen Sommersprossen, die er nicht nur im Gesicht besaß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine roten Haare gelte er sich in der Regel nach hinten. Früher waren sie noch recht wild gewesen, doch offenbar wollte er inzwischen edler aussehen. Seinem Haus Ehre bereiten... Jedoch würde er dafür auch noch an seinem magischen Talent und seinem Charakter arbeiten müssen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einen deutlichen Kontrast bot dagegen die ebenfalls fünfzehnjährige Cathrin Lupo. Sie war eine Latina, was sie mit gebräunter Haut, schwarzen, langen Haaren und dunkelbraunen Augen segnete. Dazu kam eine einzigartige, exotische Schönheit, die sie mit Make-Up und tiefgeschnittenen Outfits durchaus zu betonen wusste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch heute trug sie eine tiefgeschnittene Bluse, die ihren recht üppigen Busen gut betonte. Camilla vermutete darunter sogar einen Push-Up-BH, um ihre weiblichen Züge noch mehr zu bestärken. Dazu dann noch eine Skinny-Jeans, die ihr wirklich gutstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Neben ihr wirkte Patrick wie ein armer Schlucker, in seinem einfachen schwarzen Pullover und der etwas zu lockeren Jeans. Camilla wusste wirklich nicht, wie sich die beiden hatten finden können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Muss an ihren durch und durch verdorbenen Charakter liegen..., dachte sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen erreichte das ungleiche Duo ihre Gruppe. Beide grinsten dreckig, als hätten sie sie bei einem Regelverstoß erwischt, der sie alle von der Schule befördern könnte. Nicht, dass die beiden nicht schon ausgiebig versucht hätten, genau dafür zu sorgen! Nur ohne Erfolg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da ist sie ja wieder... Blairs Zirkustruppe.“, spottete Patrick dreckig grinsend, als habe er gerade einen außergewöhnlich guten Witz gemacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da sind sie ja!“, eiferte Camilla ihn augenrollend nach. „Die größten Idioten der Weltgeschichte, die nichts Besseres zu tun haben, als andere Leute zu nerven.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, ich hätte vieles, was ich lieber täte als mit dir zu sprechen, Blair.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann tu’s! Ich bitte dich. Tu‘ es...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Zwillinge prusteten amüsiert. Ihre beste Freundin tat immerhin so, als hätten ihre beiden Mitschüler eine schlimme, ansteckende Krankheit. Das entging ihnen nicht, weshalb sowohl das Mädchen als auch der Junge ihre Zauberstäbe zückten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr haltet euch für sooo witzig, was?!“, motzte Cathrin und richtete ihren Stab auf die Brüder. Ihr Gackern wurde nur lauter, obwohl die Situation eigentlich zur Vorsicht mahnte. Sie alle waren vom Wissensstand weit genug, um wirklich üble Flüche zu beherrschen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben alle Wochenende...“, versuchte Logan den Streit schließlich mit erhobenen Händen zu schlichten. „Können wir uns nicht wenigstens dann mal aus dem Weg gehen? Im Unterricht haben wir alle keine Wahl, aber heute müssen wir uns nicht ertragen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurzzeitig trat Stille ein. Die beiden Unruhestifter überlegten wohl, ob sie dem vorläufigen Friedensangebot nicht zustimmen sollten. Tatsächlich konnten sie sich ohnehin nur blamieren... Wenn Camilla ihren Zauberstab zückte, dann brauchte sie nicht wirklich Hilfe, um die beiden fertig zu machen. Ihre natürliche Begabung für Duelle, Verteidigung und katzengleichen Reflexen waren unvergleichbar. Außerdem würden ihre drei Freunde nicht tatenlos zusehen, sondern dann selbst mit eingreifen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, komm‘ schon, du möchtegern Friedensstifter!“, zischte Patrick Stone schließlich angewidert. „Ist doch lächerlich, dass du dich vor jedem Kampf drückst!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist doch lächerlich, dass du jeden Kampf suchst, den du verlieren musst.“, zischte Logan wütend zurück. Camilla war ehrlich überrascht. Logan neigte nicht dazu, sich aus der Reserve locken zu lassen, aber heute ließ er sich reizen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na los! Zieht eure verdammten Zauberstäbe!“, befahl Cathrin schließlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keiner von ihnen reagierte. Sie alle wussten, dass unautorisierte Duelle zu einem Schulverweise führen konnten. Geschweige denn von Zauberei, die dazu diente, andere Schüler zu verletzen oder zu demütigen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit solchen Regeln wollte die Schulleitung vor allem die Kämpfe unter den Häusern eindämmen. Immer wieder meinte jemand, er müsse die Ehre seines Hauses verteidigen oder deren Feinde auslöschen und diese Ambitionen waren schon mehrmals eskaliert. Am Ende war das Schul-Krankenzimmer voll mit verfluchten, jammernden Schülern und ein oder mehrere andere, hatten ihr Handeln vor der Schulleitung erklären müssen. Selten gab es ausreichend gute Gründe, um sie anschließend nicht zu verweisen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn ihr euch nicht wehrt, wird das euch nicht retten.“, motzte Patrick schließlich. „Wir werden euch trotzdem mit allen möglichen Flüchen belegen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Macht es doch, ihr Idioten!“, provozierten die Brüder sie wie aus einem Munde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das war Provokation genug für die beiden Mitschüler. Sie öffneten ihre Münder und wollten Flüche aussprechen, die sicherlich wehtun würden. Camilla schloss ihre Augen. Sie hielt schon die ganze Zeit ihren Stab in der Hand - bereit, ihn zur Verteidigung zu ziehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich durften sie sich gegen die beiden wehren, wenn es die Situation erforderte. Nur durften sie dabei keine Gegenflüche anwenden oder sie irgendwie verletzen. Solange sie sich daranhielten, würden nur Stone und Lupo den Ärger bekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expelliarmus! Expelliarmus!“, rief schließlich eine vertraute Stimme von hinten und entwaffnete problemlos die beiden Schüler.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beide wurden plötzlich kalkweiß. Sie gingen wohl davon aus, dass ein Lehrer sie tatsächlich bei diesem heftigen Regelverstoß erwischt hatte. Doch als sie sich umdrehten, mussten sie feststellen, dass es »nur« Oliver Mason war, der beide Zauberstäbe an sich nahm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver hatte sich erst in ihrem zweiten Jahr ihrer Gruppe angeschlossen. Er war damals ein schlaksiger, pickliger und eher zurückhaltender Junge gewesen, doch aus dem hässlichen Entlein war ein beeindruckt großer, schöner und mutiger Kampfschwan geworden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann hatte er einfach einen Wachstumsschub gehabt und war beinahe zwei Meter groß geworden! Kurz darauf hatte Oliver mit einem sehr ausgedehnten Muskelaufbautraining begonnen, seinen Kleidungsstil gewechselt und einen neuen Haarschnitt bekommen. Die Pickel war er kurz darauf ebenfalls losgeworden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein dunkelbraunes Haar, das je nach Lichteinfall fast schwarz wirkte, trug er ganz kurz. Nur den Pony hatte er etwas länger, damit er ihn lässig hochstylen konnte. Dazu passend, bevorzugte Oliver es, einen 3-Tage-Bart zu tragen, der ihn noch etwas maskuliner erscheinen ließ. Seine braunen Augen passten gut zu seiner gebräunten Haut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver war seit Jahren ein Werwolf. Er stand offen dazu, weshalb er von den Professoren viel Hilfe bekam. Für ihn hatte man sogar extra einen Kerker eingerichtet, den er zu Vollmondnächten aufsuchen musste. Manchmal glaubte Camilla, dass er sein Image nur so radikal überarbeitet hatte, um seinem werwölfischen Genen gerecht zu werden. Er entsprach schon fast einer Figur aus einem Fantasy-Roman![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seit einigen Wochen waren sie beide ein Paar. Doch wenn die Blondine ehrlich war, hatte sie bisher kaum romantische Gefühle für ihn entwickelt. Er hatte sie irgendwann nach einem Date gefragt und sie hatte es einfach mal versuchen wollen. Er war so begeistert gewesen, dass Camilla beschlossen hatte, es einfach laufen zu lassen. Zu gucken, ob vielleicht mit der Zeit Gefühle erblühten... Bisher kam sie aber nicht in die peinliche Lage, das erklären zu müssen. Die drei Worte benutzte der Werwolf bisher nicht. Ihre Beziehung war doch sehr... körperlich. Wenn sie nicht die Laken durcheinanderbrachten, dann benahmen sie sich wie ganz normale Freunde, die sich ab und zu mal auf den Mund küssten. Viele verwirrte das.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die könnt ihr euch am Montag bei mir wieder abholen.“, sagte Oliver breit grinsend. „Dann lasst ihr uns vielleicht mal an diesem Wochenende in Ruhe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gib die wieder her!“, schnauzte Patrick.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Rotschopf streckte seine Finger nach den Stäben aus, doch Oliver riss sie einfach aus der Reichweite. Das fiel ihm bei seiner Größe nicht schwer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, Stone, ich wüsste nichts, was ich weniger tun werde, als dir zu gehorchen.“, säuselte der Werwolf amüsiert. „Wir können uns ja um die Zauberstäbe prügeln. Na? Wie sieht es aus?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das willst du doch nur, weil es das einzige ist, was du wirklich kannst!“, spie Patrick wütend heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So ganz unrecht hatte er damit leider nicht. Der Werwolf war nicht unbegabt, aber er spielte eher im Mittelfeld, wenn es um Magie ging. Er war einfach zu faul, um zu lernen oder zu üben. Lieber baute er seine Muskeln auf und besiegte seine Gegner damit, als seinem Haus Ehre durch magisches Talent zu bescheren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerne schob es Oliver darauf, dass seine Eltern No-Maj waren. Immer wieder wollte er weismachen, dass er deshalb kein so guter Zauberer sein konnte. Dabei wussten sie alle, dass das Unfug war! Es gab reinblütige Zauberer, die als Squib zur Welt kamen und es gab Zauberer aus nichtmagischen Familien, die zu den größten Magiern aller Zeiten wurden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wobei es eine größere Schande war als Squib geboren zu werden... Das waren Kinder aus magischen Familien, die keinerlei magische Begabung aufwiesen. Oder so geringfügig, dass es nichts brachte, daran zu arbeiten. Sie kannten die magische Welt, mussten aber als No-Maj leben. Eine große Schande...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Benimmst dich wie ein Squib, du verdammtes Schlammblut!“, setzte Patrick nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das war definitiv eine Beleidigung zu viel für den Werwolf. Er holte weit aus und rammte seine Faust direkt in das Gesicht des Rotschopfes. Es knackte hässlich! Offenkundig zerbrach nicht nur die Nase, sondern auch Fingerknochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Patrick riss es von den Füßen. Er krachte schmerzhaft auf den Rasen, während Cathrin zurückwich. Sie hatte offenkundig nicht vor, ihm aus dieser Misere herauszuhelfen, nachdem er den Werwolf provoziert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schlammblut war die schlimmste Beleidigung dieser Zeit. Sie betitelte Zauberer wie Oliver Mason, der aus einer nichtmagischen Familie stammte. Es sollte aussagen, dass er unreines Blut in seinen Adern hätte, welches wie Dreck oder Schlamm war. Wertlos in den Augen der reinblütigen Magiern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich Unsinn! Viele Zauberer und Hexen hatten sich irgendwann auf No-Maj einlassen müssen, damit sie nicht ausstarben. Es gab kaum noch Familien, die wirklich lückenlos vorweisen konnten, dass es bei ihnen nicht wenigstens einen nichtmagischen Verwandten gab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch gab es auch die kranken Familien, die auf Inzest zurückgriffen, um die Reinheit ihrer Herkunft zu erhalten. Bruder und Schwester, Cousin und Cousine... Alles war genehmigt, solange sie sich nur nicht auf Außenstehende einließen. Das brachte jedoch viele Krankheiten, Behinderungen und Entstellungen mit sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab Gerüchte darüber, dass die Familie Stone mit Inzest durchzogen war. Nur gab es dafür keine Beweise. Jedoch erklärte es den Umstand seines kränklichen Äußeren und weshalb er sich so viel auf die Reinheit seines Blutes einbildete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Geh‘ doch deine Cousine ficken, du Arschloch!“, schimpfte Oliver wutentbrannt. „Dann könnt ihr noch mehr solcher Abscheulichkeiten zeugen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Patrick sprang wütend auf, wodurch ein großer Fluss Blut über sein Gesicht floss. Er sah furchtbar aus! Ein bisschen als wäre er sehr heftig gegen eine Tür gelaufen... Seine Nase war definitiv gebrochen. Camilla hatte noch nie gesehen, dass eine Nase so krumm und verbogen aussah![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber Oliver hat auch einen echt harten Schlag..., musste sie sich eingestehen. Sie wollte von dem Werwolf lieber keine verpasst bekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade noch wollte sich der Rotschopf auf ihn stürzen, da erklang eine strenge Frauenstimme: „Es reicht jetzt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle drehten ihre Köpfe zu dem Ursprung der Stimme. Es war ihre Lehrerin für »Pflege magischer Geschöpfe«. Professor Maya Garcia war eine wunderschöne Latina-Frau, die recht jung aussah, obwohl sie es keineswegs war. Inzwischen musste sie Mitte vierzig sein! Doch da waren kaum Fältchen und ihre Haare waren von einem satten Dunkelbraun. Ein paar hellere oder dunklere Strähnen verdeutlichten, dass es ihre Naturhaarfarbe war und sie nicht künstlich nachhalf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Garcia hatte viele Verehrer unter ihren Schülern, weil sie so ungemein attraktiv war. Dennoch war sie eine strenge Frau, die sich nicht hinter einem Mann verstecken musste, wenn es um magische Begabung ging. Es gab hier kaum einen, der sich mit ihr ernsthaft messen konnte – auch nicht verbal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Soweit man den Gerüchten glauben durfte, war sie als Schülerin im Haus „Pukwudgie“ gewesen. Dort werden Heiler bevorzugt. Es war wohl gewiss das Haus, das am wenigsten angesehen war in Ilvermorny, doch wenn man diese Frau kannte, wirkte das beinahe lachhaft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist hier schon wieder los?“, zischte die Lehrerin mit strenger Miene. „Könnt ihr euch nicht einfach vertragen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat Oliver eben einfach ein »Schlammblut« genannt!“, warfen die Zwillinge im Chor ein. „Und dumm... Und er hat ziemlich viel gesagt, was man nicht sagt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das etwa wahr?“, hakte Professor Garcia nach und blickte die beiden Jungen an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zu Camillas Überraschung nickten sie beide und beide Jungs wirkten beinahe... reuevoll. Sie kam nicht drumherum sich zu fragen, ob es daran lag, wer hier gerade dazwischen gegangen war. Ob sie anders reagiert hätten, wenn ein anderer Professor sie erwischt hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mister Stone, ich bin wirklich enttäuscht von Ihnen! Wir haben bereits darüber gesprochen, dass Sie nicht jeden No-Maj-Abstammigen hier beleidigen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber er... er hat gesagt, dass ich meine Cousine ficken soll!“, versuchte sich Patrick zu wehren. Dass das eine sehr schwache Begründung war, schien auch ihm bewusst zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das mag nicht besonders nett sein, ist aber kein Vergleich zu dem, was Sie ihm an den Kopf geworfen haben.“, ermahnte die Lehrerin ihn streng. „Zumal Mister Mason nichts an seiner Abstammung ändern kann, während Sie entscheiden können, mit wem Sie... schlafen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Empörung dominierte sofort das Gesicht des Rotschopfes. Immerhin hatte sie deutlich gemacht, dass sie den Inzest in seiner Familie nicht anzweifelte. Das tat kaum einer, wenn Camilla so darüber nachdachte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Zwillinge fingen an zu lachen und mussten sich an dem Baum abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie hätten sich bestimmt am liebsten auf den Boden geschmissen, doch Miss Garcia war nicht so amüsiert wie der Rest der Anwesenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Melden Sie sich beide auf der Krankenstation und lassen Sie Ihre Knochen richten.“, wies die Frau die Schüler streng an. „Bezüglich der Strafen komme ich noch auf Sie zu.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Werde ich etwa auch bestraft?“, hinterfragte Oliver empört.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber er-...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie hätten das auch anders regeln können, Mister Mason, stattdessen haben Sie ihm die Nase gebrochen. Das hat natürlich Konsequenzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Unfair...“, brummte der Werwolf missmutig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie war das?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nichts, Professor... Sie haben vollkommen recht!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Garcia verengte die Augen streng, behielt aber jeglichen Tadel für sich, obwohl man an ihren dunklen Augen sehen konnte, dass sie ihn gerne dafür einen Vortrag gehalten hätte. Jedoch war sie wohl auf ihrer Seite. Die Beleidigung des Schlammbluts hatte der Lehrkraft schwer zugesetzt und es war offenkundig nicht das erste Mal gewesen, dass Patrick und Cathrin damit herumwarfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wurden Flüche ausgesprochen?“, wollte die Lehrerin schließlich noch wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein.“, antwortete Camilla wahrheitsgemäß. „Oliver hat die beiden vorher entwaffnet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zauberstäbe her.“, forderte Miss Garcia.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle gehorchten und händigten ihre Stäbe aus. Sie prüfte, welche Zauber zuletzt eingesetzt worden waren und in etwa wann. So konnte sie sicher sein, dass keiner die Schulregeln verletzt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie wirkte sehr zufrieden und gab jedem seinen Zauberstab zurück. In der Hinsicht hatten sie nicht gelogen und das würde ihre Strafe sicherlich schmälern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wehe euch allen, ich erwische euch nochmals bei so einem kindischen Streit!“, ermahnte sie die Schüler allesamt streng. „Dann sorge ich dafür, dass niemand von Ihnen jemals wieder Freude empfinden wird.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Professor Garcia.“, sagten sie alle wie aus einem Munde. Reue schwang bei fast jedem mit. Keiner von ihnen würde sich mit ihr anlegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, und nun ab!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Damit meinte sie vor allem Cathrin Lupo und Patrick Stone, die sie davon scheuchte. Dicht gefolgt von der Professorin selbst. Immerhin war auch ihr bekannt, dass die Clique meistens hier abhing und vermutlich zuerst hier gewesen war. Vor allem, weil Logan und Camilla ja am Baum gesessen hatten als sie gekommen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da auch Oliver verletzt war, trottete er dem Lehrer-Schüler-Gespann ebenfalls hinterher, warf seinen Freunden aber einen kurzen Blick zu. Camilla war sich sicher, dass er ihnen danken wollte, dass sie zu ihm gestanden hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kaum waren die Mitschüler und die Lehrkraft außer Hörweite, fingen sie alle an zu lachen. Sie versuchten die schockierten Gesichter von Stone und Lupo nachzumachen und amüsierten sich köstlich. Keiner von ihnen hatte Mitleid für die beiden. Nicht, nachdem sie zuvor noch Oliver als Schlammblut bezeichnet hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan hatte sich von den Zwillingen überreden lassen, sie in das nächste Zauberer-Dörfchen zu begleiten. Sie wollten ein paar Sachen einkaufen und sicherlich auch einigen Leuten Streiche spielen. Oliver dagegen hatte Camilla überzeugt mit ihm zu trainieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während sie mit ihm den Flur der Schule entlang ging, las sie nochmals die Akte. Versuchte jedes Detail zu erfassen. Jeden Fakt zu entdecken, der für sie vielleicht wichtig sein konnte. Immer wieder fiel ihr der Name eines Aurors auf. Roger King... Es war ihr so, als wäre das auch der Name des Mannes, der ständig bei ihren Vätern auftauchte und sich nach ihnen erkundigte. Nachfragte, ob irgendwelche verdächtigen Aktivitäten festzustellen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwas hatte er mit Camillas Reise nach Amerika und der Zuordnung in die Familie Blair zu tun. Das einzige, was für sie wirklich offensichtlich war, war die Tatsache, dass er für ihren Schutz zuständig war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erst hatte die Blondine überlegt, ob dieser Roger King vielleicht ihr wahrer Vater war, doch diesen Gedanken verwarf sie sofort wieder. Immerhin hieß es laufend, dass ihr leiblicher Vater gefährlich sei. Da würden sie ihn gewiss nicht in ihre Nähe lassen! Außerdem würde er wohl seine Tochter nicht vor sich selbst verstecken...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Also beschloss sie, dass er einfach nur ein Auror war. Es gab keine Verwandtschaft zwischen ihnen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zieh‘ dich um.“, sagte Oliver und riss sie aus ihren Überlegungen heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aye. Aye, Käpt’n.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Sportzimmer wurde nicht besonders häufig genutzt. Eher für magische Duelle, doch weniger für wirkliche körperliche Aktivitäten, die frei von Magie waren. Manchmal kam es Camilla so vor, als würden Zauberer und Hexen glauben, sie müssten sich nicht fit halten, weil die Magie alles für sie regeln würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Absoluter Schwachsinn! Wenn sie sich nicht ausreichend bewegten und ihre Ernährung nicht bedacht angingen, konnten sie genauso schnell fett werden wie ein No-Maj. Ganz zu schweigen von etlichen Erkrankungen, die nicht alle durch Magie heilbar waren. Sie taten sich mit ihrer Bequemlichkeit also gar keinen Gefallen. Nicht auf lange Sicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Vorteil war, dass sie nicht nur die Umkleide für sich hatten, sondern auch die Halle. Anders wäre es, wenn sie das Quidditch-Feld nutzen wollen würden. Das war die einzige sportliche Aktivität, der Zauberer und Hexen wirklich frönten. Deshalb trainierten die Hausmannschaften ständig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla schlüpfte in eine enge Leggins, um anschließend einen Sport-BH anzuziehen. Darüber streifte sie ein Tanktop, das am Rücken über Kreuz verlief. Es bot die nötige Bewegungsfreiheit, während das Material besonders gut mit dem Schweiß zurechtkam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver trug ebenfalls ein Tanktop und dazu eine einfache Jogginghose. Seine Muskelberge ließen ihn aber wahnsinnig eindrucksvoll erscheinen. Gerade mit den Armen! Sie waren bald schon Baumstämme, wenn er so weitermachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hast du eigentlich den ganzen Weg hierher gelesen?“, hakte der Werwolf schließlich nach. Sie wunderte sich schon, dass er erst jetzt darauf zu sprechen kam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Logan hat mir ein paar Unterlagen zu meiner leiblichen Mutter besorgt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Logan?“, hinterfragte er überrascht und begann mit einigen Aufwärmübungen. Sie tat es ihm gleich. Sie wusste sehr genau, dass das Training mit ihm anstrengend war und wenn sie sich nicht angemessen vorbereitete, konnte sie sich ernsthaft verletzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch bevor sie wirklich anfangen konnte, band sie sich das lange, goldblonde Haar zu zwei geflochtenen Zöpfen. So würden sie nicht stören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Logan. Sein Dad hat ein paar Unterlagen aus dem Ministerium besorgt.“, erklärte sie gelassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du meinst, dass die zuverlässig sind? Sein Dad ist nicht gerade ein hohes Tier.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind zwar geschwärzt, aber ja, ich denke schon, dass sie ihre Richtigkeit haben.“, erwiderte Camilla irritiert. Sie wusste nicht, seit wann er so an Logan oder dessen Familie zweifelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Haben sie sich etwa gestritten?, sinnierte sie verwirrt. Aber ich habe nichts in der Richtung mitbekommen. Auch Aiden und Noah haben nichts gesagt...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem konnte sie ihm ansehen, dass etwas nicht stimmte. Er wirkte argwöhnisch. Die Blondine war sich also absolut sicher, dass sie irgendwas verpasst hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist los?“, wollte sie von ihrem Freund wissen. „Habt ihr euch gestritten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lachte freudlos und machte dabei ein paar gezielte Schläge in die Luft, als würde er einen unsichtbaren Gegner schlagen. Camilla befürchtete, dass er sich tatsächlich gerade Logan vorstellte, während er zuschlug.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist dir ernsthaft nicht aufgefallen?“, hakte er nach. „Dir ist nicht aufgefallen, wie er dich ständig anstarrt? Dass er so extrem deine Nähe sucht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Worauf willst du hinaus, Oliver?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Skeptisch drehte er sich zu ihr und sah ihr tief in die Augen. Forschte nach einer Lüge, dann schnaubte er: „Er ist verliebt in dich, Camille.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?“, fragte sie atemlos. „Wie kommst du denn bitte darauf?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist so offensichtlich!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe echt keinen Schimmer, wovon du da redest.“, schnaubte Camilla und begann endlich mit ihren Aufwärmübungen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn sie es abstreiten wollte, sinnierte sie doch darüber. Dachte über das Verhalten von Logan nach und ob sich in letzter Zeit irgendwas geändert hatte. Ob ihre Gespräche anders verliefen oder er ihr vielleicht mal den Hof gemacht hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr fiel absolut nichts ein. Eher war es so, dass er sogar versuchte, ihr bei Oliver zu helfen! Klar, nicht alle Witzchen waren ganz nett verlaufen, doch er hatte nie versucht, sie zu trennen. Oliver nie schlecht gemacht... Anders als der Werwolf. Er schien den gemeinsamen Freund schon irgendwie schlecht machen zu wollen. Stellte dessen Freundschaft infrage. Hatte eben erst angedeutet, dass er sie vielleicht mit falschen Informationen fütterte, um ihre Gunst zu erlangen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist doch alles kindischer Schwachsinn.“, zischte Camilla schließlich an Oliver gewandt. „Er versucht nicht mal, einen Keil zwischen uns zu treiben, obwohl er es könnte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was soll das denn bitte bedeuten? Dass er eine Chance hätte, wenn er es versuchen würde?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dreh‘ mir nicht die Worte im Mund herum!“, tadelte die Blondine ihn streng. „Das heißt lediglich, dass wir oft genug alleine sind und er viele Chancen hätte, schlecht über dich zu sprechen. Tut er aber nicht... Ganz im Gegenteil: Ganz oft bestärkt er mich sogar zu dieser Beziehung. Tröstet mich, wenn irgendwas ist. Aber er hat sich niemals aufgedrängt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist halt seine Masche.“, meinte er abfällig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann ist die aber nicht besonders effektiv.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass‘ uns einfach trainieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So kurz hatten sie sich vermutlich noch nie vorher aufgewärmt, doch Oliver musste wohl seinen Frust abbauen. Sie verstand nicht, weshalb er nun schmollte, immerhin war er es gewesen, der mit diesem Unsinn überhaupt angefangen hatte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schnaubend baute sich der Werwolf vor ihr auf und nahm ein paar gepolsterte Schlagkissen, die er vor sich hielt: „Zeig‘ mir mal, ob du die Schläge und Tritte noch draufhast, die ich dir gezeigt habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie selbst wickelte um ihre Hände ein paar Bandagen, die sie vor Verletzungen schützen sollten. Die Schule besaß keine Boxhandschuhe, die sie benutzen könnten, weshalb sie bei vielem improvisierten. Oliver hatte jedoch längst beschlossen, dass er in den Ferien alles besorgen würde, was fehlte. Das würde er der Schule nicht schenken, aber sie konnten es bei ihrem Training dann mitnehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gezielt schlug sie auf die Polster ein. Rechts, links, rechts, links... Immer im Wechsel, aber mit genau ausgewogener Kraft. Genug, damit er es deutlich spürte, aber so wenig, dass sie einander nicht verletzten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zeig‘ mir deinen Upper Cut.“, forderte er sie nach einigen Hieben auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie er es wollte, machte sie sich bereit. Er selbst hielt die Polsterung nun senkrecht mit etwas Abstand zu seinem Körper. Camilla bewegte ihre Beine, als sie mit der Faust von unten nach oben schlug. Traf man so ein Kinn, konnte das wirklich schmerzhaft oder sogar blutig enden![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bisher hatte sie keine der Schlagabfolgen jemals wirklich ausüben müssen. Nur hier in der Trainingshalle an Oliver. In der Schule wollte man sich eher magisch mit ihr duellieren, um sie endlich zu schlagen, doch die ganzen Beinabfolgen und neuen Muskeln waren gewiss kein Nachteil. Oft genug war sie einem Fluch entgangen, weil sie einen Hechtsprung gemacht hatte. Manchmal reichte eine Drehung der Hüfte schon aus! Nicht alles musste durch einen Zauberspruch verhindert werden, wenn man sportlich und fit war. Das hatte schon einige ihrer Rivalen sehr geärgert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass‘ uns einen kleinen Übungskampf machen.“, schlug der Werwolf grinsend vor. Er liebte Wettkämpfe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Drang sich zu beweisen, war gewiss auch der Grund, weshalb er so gerne Quidditch spielte! Oliver war ein Treiber ihrer Hausmannschaft, was er wirklich ausgezeichnet machte. Den Klatscher hatte er schon mehreren gegnerischen Spielern, direkt an den Kopf geschlagen. Sie wusste nicht, wie viele Verletzte auf sein Konto gingen, doch inzwischen mussten es sehr viele sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut, machen wir das.“, stimmte Camilla nach einer kurzen Bedenkzeit zu. Er war ihr körperlich überlegen, also musste sie vorsichtig sein. Dafür war sie wendiger![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zufrieden grinsend bandagierte sich Oliver nun seine eigenen Hände. In diesem Augenblick kamen sie ihr gigantisch vor! Wie die Pranken eines mächtigen Tieres, was ja auch irgendwie stimmte, wenn er sich verwandelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie wusste wirklich nicht, ob es eine gute Idee war, diese Herausforderung von ihm anzunehmen. Mit etwas Pech brach er ihr etwas. Dann wäre das Wochenende für sie vorbei, weil sie sich im Krankenflügel aufhalten würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch war Camilla Duellantin! Für sie kam es nicht infrage, die Herausforderung zurückzuziehen. Es würde ihre Ehre beschädigen. Auch wenn das hier kein magisches Duell war und vermutlich niemals jemand etwas davon erfahren würde, wollte sie es einfach nicht riskieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also, Camille, bist du bereit?“, fragte er hochmütig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen war sie es gewohnt, dass er sie meistens »Camille« nannte. Hinzu kamen ungewollte Spitznamen wie »Prima-Ballerina«, »Goldkehlchen« und »Prinzessin«. Alles Kosenamen, die er eher benutzte, um sie herabzusetzen oder zu ärgern. Leider hatten die Zwillinge davon windbekommen und benutzten diese Titel inzwischen auch gerne.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So bereit, wie man nur sein kann.“, schnaubte die Blondine und raffte ihren Mut zusammen - zusätzlich zu ihrer Konzentration.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver ließ sich keine Zeit. Er preschte sofort auf seine Freundin zu und holte kraftvoll aus. Kraftvoll, ja, aber auch langsam. Es fiel ihr nicht schwer, unter den Hieb wegzutauchen und mit ihrer eigenen Faust einmal in seine Seite zu boxen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lachte. Camilla wusste, dass sie nicht besonders kräftig zugeschlagen hatte und es war deshalb nicht überraschend, dass es ihm nicht wehtat. Eher amüsierte ihn ihr schwächlicher Versuch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das kannst du besser, Prinzessin.“, provozierte er sie breit grinsend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da war er wieder! Einer ihrer verhassten Kosenamen... Ihre eisblauen Augen verengten sich, während sie in Verteidigungshaltung überging. Sie würde nicht zulassen, dass er sie zu einem unbedachten Angriff verleitete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das wurde dem Werwolf auch rasch bewusst, der deshalb wieder die Initiative übernahm. Erneut preschte er voran, dieses Mal aber nicht, um nur einen einzigen Schlag zu wagen, sondern eine Reihe von Hieben. Rechts, links, links, rechts, links, rechts, rechts...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer wieder duckte sie sich oder wich zur Seite aus. Wendig, aber absolut hilflos etwas dagegen zu unternehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver änderte seine Taktik. Seine Hiebe kamen nun auch von unten, höher oder er zielte auf ihre Seiten, wodurch sie sich noch mehr bewegen musste. Sich mehr anstrengen, um nicht von ihm getroffen zu werden und nach einer Lücke bei ihm zu suchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na, komm‘ schon, Ballerina.“, säuselte der Werwolf wieder provokant. „Ich weiß doch, dass du nicht nur tanzen kannst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zähneknirschend verengte sie die Augen. Es gab für Camilla nur eine Möglichkeit, damit sie wieder Land sah und die gefiel ihr gar nicht. Trotzdem ließ sie sich von einem Fausthieb treffen, der sie an der Schulter erwischte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl er so viel Selbstbewusstsein hatte, erstarrte Oliver einen Augenblick ungläubig, als konnte er nicht fassen, dass er sie tatsächlich getroffen hatte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Starre nutzte die Duellantin sofort aus und hieb ihm ihre Faust direkt in den Magen. Es ließ ihn die Luft ausstoßen, während er einen Moment lang nach hinten taumelte. Absolut fassungslos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Beherrschung fand er jedoch schnell wieder und blockierte ihren nächsten Schlag mit seiner Handfläche. Ihre Faust umschloss er fest und schlug mit seiner freien Hand nach ihr, jedoch konnte sie sich etwas zur Seite schlängeln und entging so dem kraftvollen Hieb.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] Breit grinsend nutzte er ihren Moment der Schwäche aus und schlug erneut zu. Dieses Mal erwischte er die Blondine. Es schmerzte ungemein, als sich seine Faust in ihre Seite bohrte! So sehr, dass ihr einen Herzschlag schwindlig wurde. Ihr wurde ganz schwarz vor Augen, doch irgendwie knickte sie nicht zusammen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schwer atmete Camilla mehrmals durch und riss endlich ihre Hand aus seiner. Sie taumelte ein paar Schritte zurück und rang um Fassung, aber vor allem um einen klaren Blick. Noch immer war alles leicht verschwommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver lachte gackernd: „Willst du aufgeben, Ballerina?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Antwort gefiel ihm. Sie preschte voran und verpasste ihm unerwartet einen Schlag auf seine Wange. Wenn die Blondine ehrlich war, hatte sie auf seine Nase gezielt, doch weil sie so eine verschwommene Sicht hatte, hatte sie diese leider verfehlt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Wirkung war aber genauso wie sie sein sollte, unabhängig davon, dass sie den falschen Part seines Gesichts erwischt hatte. Er torkelte etwas zurück und fasste sich ungläubig in sein Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla nutzte es sofort aus und warf sich auf den Werwolf. Normalerweise könnte sie ihn niemals von den Füßen holen, doch da er gerade einen unsicheren Stand gehabt hatte, er abgelenkt von dem Treffer war und er viel zu spät begriff, dass sie sich auf ihn warf, riss sie ihn um.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Laut krachend landeten sie beide auf dem Boden und rangelten eine Weile miteinander. Beide wollten oben sein und den Kampf für sich entscheiden, doch das Überraschungsmoment war auf ihrer Seite. Triumphierend grinsend saß sie schließlich auf ihm und sah auf den Werwolf herab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl er wohl eigentlich sauer sein müsste, war er es keineswegs. Stattdessen lächelte er zufrieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, du wirst das als einen Sieg für dich verbuchen?“, warf Camilla nicht besonders glücklich ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“, grinste er.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie willst du denn das bitte verkaufen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine großen Hände griffen nach ihrer Hüfte, um sie problemlos von sich herunterzuheben. Dann setzte er sich auf und betrachtete sie mit dieser furchtbaren Selbstzufriedenheit: „Du hast alles von mir gelernt. Ohne mich hättest du das also niemals geschafft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Trotzdem ist es dann immer noch mein Sieg. Ich habe ja selbst gekämpft.“, erinnerte Camilla ihn mit hochgezogener Augenbraue.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mag sein, aber ich habe dich ja gewinnen lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun komm‘ nicht mit so einer Chauvinisten-Nummer!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kein Mensch wird dir glauben, dass du mich ohne mein Zutun und ohne Magie besiegt hast.“, kicherte Oliver kühl. „Und du glaubst doch nicht ernsthaft, ich hätte dich nicht schon mehrmals umhauen können?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider konnte sie dem nicht widersprechen. Er hatte sie zwei Mal recht hart erwischt und diese Augenblicke hätte er eigentlich besser nutzen können, hatte es aber nicht getan.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du solltest wirklich versuchen, in die Quidditch-Mannschaft zu kommen.“, sagte Oliver plötzlich. „Du bist so wendig, schnell und geschickt... Ideale Voraussetzungen, um Sucher zu werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bestimmt nicht.“, zischte Camilla und erhob sich von dem harten Fußboden. Im Anschluss staubte sie sich ihre Sportsachen ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum denn nicht? Wir brauchen echt mal einen vernünftigen Ersatz-Sucher!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt genau, dass ich auf dem Besen furchtbar bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das kann man lernen.“, erinnerte er sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und ich bin kein Fan von Quidditch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das könntest du überwinden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht gerade amüsiert drehte sie sich zu ihm: „Niemand bekommt mich auf ein Quidditch-Feld.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du etwa Angst, Blair?“, hauchte er wieder in diesem provozierenden Tonfall. Sie konnte schon verstehen, weshalb Oliver nicht allzu viele Freunde neben ihnen hatte. Ständig wollte er sein Umfeld aus der Haut fahren lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Finde dich damit ab, dass ich weder fliegen noch Quidditch spielen werde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was genau stört dich bloß so an Quidditch?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das fragst du mich ernsthaft?“, spottete Camilla als sei es eindeutig. „Man fliegt auf einem Besen durch die Gegend, während zwei verzauberte, irre Bälle einen attackieren. Man darf aber nicht zaubern, um sich zu verteidigen! Stattdessen muss man hoffen, dass der Treiber einen schützt und einen nicht versehentlich mit dem Schläger erwischt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„He! Das ist mir nur einmal passiert! Und Blake war echt selbst schuld!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieser Zwischenfall lag nun schon einige Wochen zurück, doch alle erinnerten sich sehr lebhaft daran. Ein Klatscher hatte es auf einen ihrer Jäger abgesehen – Phil Blake – und Oliver hatte ihn beschützen wollen. Nur leider etwas zu energisch...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Oliver mit seinem Schlagstock ausholte, erwischte er den Klatscher heftig. Der flog fast über das ganze Quidditch-Feld und tatsächlich erwischte er einen der gegnerischen Spieler! Nur leider erwischte er auch die Schläfe von Blake, der sofort das Bewusstsein verlor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla war nicht dabei gewesen, doch alle Schüler berichteten sehr feurig über den Vorfall. Offenbar war er einige Meter tief gefallen und es wäre ein tödlicher Sturz gewesen, wenn der Schiedsrichter den Fall nicht durch Magie gebremst hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich hatte Phil Blake trotzdem schwere Verletzungen davongetragen. Mehrere Tage hatte er mit einer schweren Gehirnerschütterung im Krankenflügel verbracht. Offenbar war er so verwirrt gewesen, dass er eine Gefahr für sich und andere war. Er hatte keine Zaubersprüche mehr richtig zuordnen können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erst als das Gedächtnis des Mitschülers wiederhergestellt worden war, hatte er wieder am Unterricht teilnehmen dürfen. Überraschenderweise spielte er auch weiterhin Quidditch. Er hatte deutlich gemacht, dass es ein Unfall gewesen war und so etwas mal passieren konnte. Die Hauptsache sei, dass sie das Spiel gewonnen hatten – und das hatten sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur kam Oliver nicht über diese Geschehnisse hinweg. Er schien sich schuldig zu fühlen, obwohl es keine Absicht gewesen war. Sicherlich hätte es verhindert werden können, doch sie konnten es nun nicht mehr ändern. Das wusste auch Blake, der sich weiterhin wunderbar mit dem Werwolf verstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jedenfalls ist es ein unnötig gefährlicher, mörderischer Sport, der vollkommen an Größenwahnsinn grenzt.“, schnaubte die Blondine verächtlich. „Das ist so, als würdest du jemanden zu einem magischen Duell herausfordern ohne deinen Zauberstab dabei zu haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So schlimm ist das nun echt nicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach? Ist es nicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, es gibt Treiber, die einen beschützen und die anderen Bälle sind eigentlich ungefährlich...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eigentlich.“, betonte sie scharf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja, es kam schon vor, dass die Jäger mal jemanden abgeworfen haben, aber das tut ja nicht so weh, wie wenn ein Klatscher einen trifft. Und die Jagd nach dem goldenen Schnatz hat sicherlich auch schon einigen wehgetan...“, gab Oliver kleinlaut zu. „Aber es stirbt ja niemand! Manchmal verschwinden mal Mitspieler, aber die tauchen doch meistens nach ein paar Stunden wieder auf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oder nach Tagen... Vollkommen verwirrt und zerrupft.“, erinnerte Camilla ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nicht zu vergessen, dass die Sucher im Quidditch richtig hart drangenommen werden, damit sie den Schnatz nicht erwischen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher willst du das denn bitte wissen? Du guckst doch nie Quidditch!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ich habe Ohren, Oliver. Die Leute reden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gib dem Ganzen doch mal eine Chance! Schau‘ dir mein nächstes Spiel an.“, schlug Oliver eifrig vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das könnte ich zwar machen, aber das würde gar nichts bringen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam zuckte die Langhaarige mit ihren Schultern: „Weil ich dann zwar da wäre, aber nicht hingucken würde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso würdest du nicht hingucken?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil mich das ganze Konzept nervös macht und ich nicht gerne dabei zugucke, wie meine Mitschüler von fliegenden Bällen umgebracht werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun fing Oliver breit an zu grinsen und trat an sie heran. Kumpelhaft legte er ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie an sich. Sie selbst beobachtete ihn skeptisch und traute dem Ganzen keineswegs. Er wollte nun irgendwas Beleidigendes sagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du willst nicht mit ansehen, wie ich verletzt werden könnte!“, gluckste er amüsiert. Das war noch schlimmer als eine Gemeinheit! Er unterstellte ihr gerade Gefühle für ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Angewidert schüttelte sie ihn ab. Beinahe so, als habe Oliver plötzlich eine tödliche und sehr ansteckende Krankheit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Genauso sah sie ihn im Anschluss auch an. Ihre Augen verengten sich, als wollte sie ihm alleine mit einem Blick verdeutlichen, dass er nicht mehr so etwas sagen durfte. Sie war nicht diese Art von Mädchen. Sie stand nicht auf Gefühlsduselei und große Liebeserklärungen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nahezu lächerlich, wenn Camilla darüber nachdachte, dass sie aber sehr wohl auf alte Filme stand. In Schwarz-Weiß... Vor allem diese furchtbar schmalzigen Romanzen, in denen es immer ein Happy End gab. Die immer nach Schema F abliefen: Mädchen trifft Junge. Junge verliebt sich in Mädchen. Mädchen liebt einen anderen Jungen. Mädchen merkt, dass sie den falschen Jungen liebt. Junge rettet Mädchen. Junge und Mädchen kommen für immer zusammen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So absurd und doch wünschenswert... Abseits von der Wirklichkeit. Oliver wäre in dieser Geschichte der falsche Junge, aber sie auch das falsche Mädchen. Immerhin schaffte sie es nicht, sich in irgendjemanden aufrichtig zu verlieben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun hast du dir jede Chance vertan.“, schnaubte die Blondine durchaus genervt. „Ich werde nun keines deiner Spiele angucken.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach! Komm‘ schon!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich komme nicht auf Kommando, wie du sehr wohl weißt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was bist du denn bitte für eine Freundin?“, hinterfragte Oliver zweifelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eine schlechte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihn schien das tatsächlich zu ärgern, denn er zerrte sehr ruhelos die Bandagen von seinen Händen. Camilla hatte nicht gewusst, dass ihm das tatsächlich so viel bedeutete. Bisher hatte er sie niemals gefragt, ob sie sich eines seiner Spiele ansehen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine unangenehme Vermutung überkam sie: Empfand er mehr für sie als sie für ihn?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wortlos blickte die Blondine ihrem Freund hinterher, wie er fluchtartig die selten genutzte Sporthalle verließ. Obwohl sie ihn wohl eigentlich aufhalten müsste, tat sie es nicht. Stattdessen ließ sie den Werwolf schweigend ziehen und fragte sich, was mit ihr nicht stimmte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend zwang sie sich aus ihrer Starre und machte sich selbst auf den Weg zu der Mädchenumkleide. Ihre Gedanken kreisten jedoch um ihre Beziehung mit Oliver und den Inhalt dieser verdammten Akten. Hatte sie den Hang, sich die falschen Männer auszusuchen wie ihre leibliche Mutter einst?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gewiss war Oliver nicht wirklich gefährlich, doch sie war es offenkundig für ihn. Sie zerbrach ihn. Dafür fühlte sie aufrichtiges Bedauern, fand aber keinerlei Liebe in sich. Jedenfalls nicht für ihn...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver tauchte nicht wieder auf. Er hatte sich umgezogen und sich offenbar direkt aus dem Staub gemacht. Wenn Camilla ehrlich mit sich selbst war, war sie auch froh darüber, denn sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ob es vielleicht sogar ratsam wäre, die Beziehung an dieser Stelle zu beenden. Darüber wollte sie mit ihren drei anderen Freunden sprechen. Sie wusste, dass sie Stillschweigen über alles bewahren würden, was sie ihnen anvertraute, auch, wenn es um einen ihrer Freunde ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keine selbstverständliche Charaktereigenschaft. Schweigen zu bewahren schien in einer Gesellschaft der Worte und des Gesangs zusehends schwieriger zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey~...“, sagte sie, als die Zwillingsbrüder mit Logan aus dem Dorf zurückkamen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle drei waren vollgepackt mit Tüten aus unterschiedlichen Läden. Süßigkeiten hatten sie bestimmt wieder massenweise gekauft, doch sicherlich auch Scherzartikel. Eher selten kauften die Jungs auch mal etwas Nützliches oder Dinge, die für die Schule gebraucht wurde. Dafür konnte Camilla immer damit rechnen, dass sie auch ihr etwas mitbrachten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch heute war es so, denn alle drei Jungs suchten etwas heraus und hielten ihr dann jeweils ein Tütchen hin. Mit einem zaghaften Lächeln nahm sie alle drei Geschenke entgegen. Neugierig sah sie hinein und wie so oft, hatten sie ihr alle etwas Süßes besorgt. Einer hatte verschiedene Bonbons gekauft, ein anderer von ihnen Schokolade und in dem letzten Tütchen befanden sich diverse Lutscher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke schön.“, sagte Camilla aufrichtig. Sie liebte Süßes! Es gab für sie kaum ein besseres Geschenk, wenn man ihr eine Freude bereiten wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich mochte sie auch Schmuck, Klamotten, Glitzer und andere luxuriöse Dinge, doch Süßigkeiten waren eine andere Art von besonderer Freude. Vergänglicher, ja, aber der Moment des Genusses brannte sich irgendwie in sie ein, als gäbe es keine Schatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn los, Camy?“, hinterfragte Logan mit wachsamem Blick. Von allen Leuten, die sie kannte, war er der aufmerksamste. Ihm entging nichts.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was denn? Ärger im Paradies aus Muskeln und Quidditch?“, gackerte Noah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich stimmte Aiden mit ein: „Ist ihm etwa klargeworden, dass er nicht die Schöne, sondern das Biest ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr witzig...“, murrte Camy.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ignorier die beiden einfach. Das mache ich auch die meiste Zeit so.“, warf Logan nüchtern ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das stimmt.“, bestätigte Aiden. „Als wir unterwegs waren, haben wir ihn ständig gerufen, aber er hat nicht reagiert!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noah nickte eifrig: „Ja, immer wieder riefen wir: »LEEROY JENKINS!!!«“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht – aber nur vielleicht – reagiere ich darauf nicht, weil das nicht mein Name ist.“, fauchte Logan sichtlich genervt. Dieser Gag setzte sich seit Wochen fest. Nicht nur bei den Brüdern, sondern inzwischen auch bei anderen Mitschülern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh... Ehrlich? Dann ist das unser Fehler.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan seufzte schwer, ehe er sich wieder zu Camilla drehte: „Was ist denn los?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oliver wollte, dass ich zu dem nächsten Quidditch-Spiel komme und darüber nachdenke, in die Mannschaft zu gehen.“, erklärte sie die Situation kurz. „Als ich beides verneinte, ist er beinahe ausgeflippt. Hat mir das Gefühl gegeben, dass ich eine schlechte Freundin sei...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wahrscheinlich, weil es stimmt.“, sagte Noah so dahin. Es schmerzte sie sehr, das zu hören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Freundinnen begleiten ihren Freund auf ihre Spiele und versuchen zumindest so zu tun, als würden sie es interessant finden.“, ergänzte Aiden schließlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla fühlte sich elend. Nun kam es ihr wirklich so vor, als hätte sie die ganze Beziehung vom ersten Tag an sabotiert. Als hätten sie niemals eine Chance gehabt![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vor Oliver hatte sie keine längeren Beziehungen gehabt. Nur flüchtige Bettgeschichten, die sich bei einzelnen Personen wiederholt hatten. Keine Dates, keine Beziehungsdramen. Es war zwar vorgekommen, dass der ein oder andere Partner durch den Sex tiefgründiger werden wollte, doch das hatte sich stets schnell klären lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich verfluchte sie sich, weil sie sich auf den Werwolf eingelassen hatte. Sie hatte um ihr flatterhaftes Verhalten gewusst und diese Freundschaft nicht riskieren sollen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Guck‘ doch nicht so drein!“, meinte plötzlich Noah. „Das heißt nicht, dass er nicht selbst schuld ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, er wusste doch, worauf er sich einlässt. Kennt deine Vorgeschichte und deine Abneigung gegenüber Quidditch.“, bestärkte Aiden die Aussage seines Zwillings.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du hast auch niemals so getan, als würdest du für ihn die große Liebe empfinden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jaah~, malst nicht mal Herzchen mit euren Initialen in deine Hefte!“, kicherte Aiden. „War doch klar, dass das nicht so eine Art von Beziehung wird.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr versteht es wirklich, jemanden zu deprimieren...“, murmelte Logan nicht gerade begeistert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eigenartigerweise munter mich das tatsächlich etwas auf.“, musste Camilla zugeben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Zwillinge strahlten über beide Ohren und sahen Logan so an, als wollten sie ihm deutlich zeigen, dass sie im Recht waren. Zumindest ausnahmsweise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sollte ich Schluss machen?“, wollte sie dann doch von ihnen wissen. Zumindest ihre Meinungen. Am Ende würde Camilla selbst entscheiden, ob sie die Beziehung fortsetzte oder es endgültig sein ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist schwer zu sagen...“, murmelte Logan unsicher. „Kommt drauf an, wie du für ihn empfindest. Wenn du meinst, dass sich da niemals mehr entwickelt, dann beende es. Glaubst du, dass noch etwas erblühen könnte, solltest du es vielleicht noch versuchen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So könnte ein vernunftbegabter Mensch an die Sache herangehen...“, lenkte Aiden ein. „Oder du trennst dich und kommst mit uns zusammen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Au ja! Eine heiße Vierecksbeziehung!“, gluckste Noah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan zog es vor, die Zwillinge zu ignorieren: „Das ist keine einfache Entscheidung. Du solltest sie nicht über Nacht fällen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vermutlich hast du damit recht...“, stimmte Camilla verunsichert zu. „Nochmals über alles zu schlafen, wird mir auf jeden Fall weiterhelfen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, und Zerstreuung kann auch dabei helfen.“, erwiderte Logan gelassen. „Vielleicht komme ich ja noch an ein paar Informationen über deine Mutter. Dann kannst du dich ein bisschen damit beschäftigt halten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh!“, keuchte sie ehrlich überrascht. „Das würdest du für mich versuchen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar, auf jeden Fall.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und bis er an neue Informationen kommt, können wir dich munter beschäftigen.“, meinte Noah lächelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben ein paar neue Scherzartikel erstanden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und jede Menge Süßigkeiten!“, ergänzte Noah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jaah~, die wunderbaren Süßigkeiten!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sanft musste sie über diese Fürsorge lächeln. Auch wenn ihr Start bei Ilvermorny wirklich schwer gewesen war, hatte sie wundervolle Freunde gefunden. Camilla war sich fast sicher, dass sie niemals wieder so wunderbare Menschen finden würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn ihr jemand über ihre Verwirrung, den Schmerz und der eventuellen Trennung hinweghelfen konnte, dann waren es diese drei Jungs. Obwohl ein Teil von ihr sich davor fürchtete, sich wirklich von Oliver zu trennen. Es konnte bedeuten, dass sich die Clique auflöste. Vielleicht wollten die Zwillinge lieber bei dem Werwolf bleiben...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie konnte sich nur sicher sein, dass Logan Jenkins auf gar keinen Fall gehen würde. Oliver hatte heute sehr deutlich seine Eifersucht ihm gegenüber gezeigt und würde ihn nicht in seiner Nähe haben wollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Egal, ob und wie das Ganze endete, sie würde versuchen es mit Fassung zu nehmen.[/JUSTIFY]

Lauter falscher Entscheidungen (Hogwarts: Sirius Black)

[JUSTIFY]„Siri.“, hörte er eine vertraute Stimme sagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbst wenn er diese Stimme nicht so gut kennen würde, hätte er sofort gewusst, wer es war. Niemand nannte ihn »Siri«! Mit Ausnahme von seinem kleinen Bruder.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Reg.“, erwiderte Sirius Black nüchtern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seit Regulus Black auch ein Schüler Hogwarts war, folgte er ihm wie ein Schatten. Nicht, dass ihn das ernsthaft störte, doch langsam machte er sich Sorgen. So würde sein kleiner Bruder viel zu schnell den Anschluss verlieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte sag‘ mir, dass du nicht wieder im Flur auf mich gelauert hast.“, seufzte Sirius. „Du solltest dir wirklich mal Freunde in deinem Alter suchen. Die nicht mit dir verwandt sind!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja, ich weiß es doch...“, seufzte Regulus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie waren beide schwarzhaarig. Sie unterschieden sich aber darin, dass Sirius längeres Haar besaß, welches er sich meistens zu einem Pferdeschwanz zusammenband. Außerdem war er größer und sehr gutaussehend. Natürlich auch älter, was ihm gewisse Vorteile in der Entwicklung bot, die Regulus noch nicht hatte. Ebenfalls glichen sich ihre grauen, durchdringenden Augen. Ihre Uniformen waren neu und teuer. Gebrauchte Sachen bekam kein Black mit in die Schule![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Des Weiteren unterschieden sie ihre Häuser. Während Sirius in Gryffindor gelandet war, war Regulus ein Mitglied des Hauses Slytherins. Beide Häuser waren verfeindet! Außerdem hatte diese Tatsache auch dafür gesorgt, dass Sirius Zuhause nicht mehr besonders Willkommen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jeder aus dem reinblütigen Haus Black war einst in Slytherin gewesen. Es war allgemein bekannt, dass die Mitglieder dieser Familie sich sehr zur dunklen Magie hingezogen fühlten. Auch gab es genug Getuschel darüber, dass sie allesamt gerne Anhänger des dunklen Lords waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sehr zu seinem Leidwesen konnte Sirius all das bestätigen, obwohl er selbst weder der dunklen Magie noch dem dunklen Lord zugetan war. Auch das machte ihn zu einem Außenseiter innerhalb seiner eigenen Familie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der einzige, der noch wirklich zu ihm stand, war sein geliebter, kleiner Bruder. Er wollte Regulus so gerne vor den Schrecken der Blacks bewahren, doch leider wollte er ihre Eltern so gerne stolz machen und ihnen gefallen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch wenn Sirius ganz ehrlich mit sich selbst war, wünschte er ihm nicht das Leben, welches er führte. Ihre Familie war brutal, wenn es um Rebellen ging. Regelmäßig wurde er von den gemeinsamen Eltern verprügelt, beleidigt und erniedrigt. Sie wollten ihn brechen, damit er sich endlich ihrem Willen beugte. Bisher erfolglos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht nur die lebenden Verwandten waren so ekelhaft. Selbst die toten Blacks waren widerlich! Ständig musste er sich im Black-Anwesen von Gemälden beleidigen lassen, wenn er mal da war. Ständig kamen Kommentare wie »Blutsverräter!« von ihnen. Selbst der eigene Hauself Kreacher ließ es sich nicht nehmen, ständig über ihn zu fluchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zu seiner Erleichterung war Kreacher gegenüber Regulus wirklich liebevoll. Vermutlich, weil er sich wie der perfekte Erbe gab. Das konnte sich ändern, falls Regulus mal seinen Pfad wechselte, doch bis dahin war er zumindest Daheim sicher vor irgendwelchen Schikanen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mum und Dad haben gesagt, dass es in den nächsten Ferien wohl soweit sein wird.“, freute sich der dreizehnjährige Regulus breit strahlend. „Sie meinen, dass ich nun alt genug bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort wich jegliche Freude aus Sirius‘ Gesicht: „Was? Du machst Witze...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, sie haben mir heute eine Eule geschickt!“, freute er sich weiter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort kramte Regulus nach dem besagten Brief, damit er ihn an seinen älteren Bruder weitergeben konnte. Sirius nahm ihn mit zittrigen Fingern entgegen, während ihm jede Farbe aus dem Gesicht gewichen war. Mit erdrückender Übelkeit schlug er das Papier auf und begann die enge, aber säuberliche Handschrift der gemeinsamen Mutter zu lesen:[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Liebster Regulus,[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]ich hoffe es geht dir weiterhin gut in Hogwarts.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wir sind wirklich stolz, dass du nicht nur ein Slytherin bist, sondern auch noch so gute Noten schreibst! Du entwickelst dich viel besser als dein Bruder.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Des Weiteren wollen wir dir mitteilen, dass er sich bereit erklärt, dich in den nächsten Ferien zu treffen. Wenn alles gut geht, darfst du dich dann anschließen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bereite dich bitte auf das Treffen gut vor![/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In Liebe[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mama“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Am liebsten hätte sich Sirius sofort übergeben, doch stattdessen faltete er den Brief wieder zusammen und gab ihn Regulus zurück. Auch wenn sie niemals das Wort »Todesser« oder den dunklen Lord selbst nannte, war es für Wissende ein eindeutiges Schreiben gewesen. Nur nicht eindeutig genug, um sie an das Ministerium zu verpfeifen – vor allem auch, weil sie nicht mit ihrem Namen unterschrieben hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eines musste er seinen Eltern lassen: Sie wussten sehr genau, wie sie ihre dunklen Machenschaften verbergen konnten. Doch irgendwann würden sie einen Fehler begehen und dann würde er höchstpersönlich dafür sorgen, dass sie nach Askaban kamen und das ohne Wiederkehr! Nur wenn er es irgendwie schaffte sie loszuwerden, konnte er Regulus befreien. Er war ihnen so hörig, dass er mit offenen Augen direkt in sein Verderben rannte. Und das schlimmste war, dass er es selbst dann noch tun würde, wenn sie ihn fast umbrachten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das nicht genial?“, freute sich Regulus immer noch breit grinsend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das würde ich nicht so ausdrücken...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn los?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dir ist schon klar, dass das keine gute Sache ist, oder?“, hinterfragte Sirius. Er hatte das Gefühl, als würde er bald Grün werden vor lauter Übelkeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht, was du meinst...“, murmelte Reg verwirrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist einfach noch zu jung, um zu verstehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Empört blickte Regulus ihn an, als habe er ihn gerade massiv beleidigt: „Aber ich bin alt genug!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend schüttelte Sirius seinen Kopf. Mit dreizehn Jahren war er definitiv noch viel zu jung für solch eine Entscheidung, doch er war natürlich auch leicht zu beeinflussen. Das nutzten sowohl seine Eltern als auch der dunkle Lord schamlos aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er konnte ohnehin nicht nachvollziehen, warum sie einen so jungen Knaben in ihren Reihen wollten! Er würde noch keinen der unverzeihlichen Flüche anwenden können und war in seiner magischen Ausbildung noch nicht besonders weit. Sie konnten ihn also nicht mal vorschieben, um einen anderen Todesser zu decken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vermutlich musste Sirius mehr interne Informationen über die Todesser-Gemeinschaft haben, um es wirklich verstehen zu können. Nur wusste er beim besten Willen nicht, wie er das anstellen sollte! Er wollte dafür weder selbst Mitglied werden noch ihnen seinen kleinen Bruder überlassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du solltest das wirklich nicht machen.“, ermahnte der fünfzehnjährige Sirius seinen Bruder. „Du musst doch die Zeitungen gelesen haben. All die Artikel, wo sie von den Anschlägen auf Muggel und Muggelgeborene berichten...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles nur erfunden.“, stöhnte Regulus genervt, als wäre es selbstverständlich das zu wissen. „Glaubst du etwa alles, was die da schreiben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht alles, aber das, was bewiesen ist, schon. Und das ist bewiesen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, du bist doof!“, meinte Regulus schmollend. Mit einem wütenden Blick drehte er sich um und rannte davon.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend blickte er seinem kleinen Bruder nach und fragte sich wirklich, wie er seine Aufnahme verhindern sollte. Er war verblendet von den Märchen der gemeinsamen Eltern und dem Traum, der beste Zauberer aller Zeiten zu werden. Nur brauchte er Voldemort dafür nicht...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mein armer verblendeter Bruder..., dachte Sirius betrübt. Du rennst in dein Verderben und merkst es nicht mal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er würde mit seinem besten Freund darüber sprechen. Oft hatte er eine Idee oder einen guten Ratschlag. Selbst wenn er nichts Derartiges zu bieten hatte, konnte er ihn zumindest trösten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Sirius über die Flure von Hogwarts wanderte, bemerkte er gar nicht die zahlreichen Blicke. Er hörte nicht das liebestrunkene Seufzen der Mädchen und sah nicht die bewundernden Blicke der Jungs. Nahm nicht wahr, dass einige ihn hassten... Jene, die er schon für seine Zwecke benutzt hatte oder die ihn einfach beneideten. Dann waren da natürlich die, die wegen seiner Abstammung an ihm zweifelten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn er ganz ehrlich mit sich war, scherte er sich nicht um die gebrochenen Herzen, die er verursachte. Er hatte gerne Spaß mit hübschen Mädchen, die leicht zu haben waren. Ihm ging es nicht um Liebe. Er tat auch niemals so, als wäre es für ihn wichtig eine intime Beziehung aufzubauen, die über Sex hinausging. Dass manche dieser jungen Dinger etwas anderes dachten, war nicht seine Schuld! Zumindest redete sich Sirius das ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In diesem Moment spielte es keine Rolle. Er hatte einfach nur das strahlende Gesicht seines Bruders vor Augen. Diesen unfassbar törichten Stolz darüber, dass er bald ein Todesser werden würde. Diese naive Ansicht, dass alle Geschichten über diese Organisation nur Übertreibungen oder Lügen waren. Innerlich fluchte er über den massiven Einfluss ihrer Eltern, wenn es um Regulus ging. Sie hatten ein so leichtes Spiel![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er stöhnte erstaunt, als plötzlich ein Mädchen gegen ihn rempelte. Sie errötete sofort, als sich seine grauen Augen verwirrt auf sie senkten. Ihrer Krawatte nach zu urteilen, war sie eine Ravenclaw.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hübsch..., dachte er und konnte sich doch nicht gegen einen musternden Blick wehren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort schüttelte er die Gedanken nach körperlicher Zerstreuung ab und legte die Hände behutsam an die Schultern des Mädchens. Weder sanft noch grob schob er sie beiseite, damit er weitergehen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hinter sich konnte der Black-Erbe das Gegacker von seinen Mitschülern hören. Offenbar amüsierten sie sich über das arme Mädchen, dem er so wenig Beachtung geschenkt hatte. Vor allem, weil er sich nicht mal nach ihnen umdrehte oder irgendein Wort gesagt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend strich er sich eine seiner schwarzen Haarsträhnen hinters Ohr, welches sich nicht von seinem Zopfband bändigen lassen wollte. Es sah lässig aus, das wusste er. Selbst in seiner Uniform wirkte er noch rebellisch! Sicherlich auch, weil er sie nie so trug, wie es die Schulregeln vorgaben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Lärm der Großen Halle drang an seine Ohren. Da sie Pause hatten, würden sich hier viele aufhalten, um zu essen oder sich zu unterhalten. Sobald die Glocken läuteten, mussten alle Schüler wieder in ihre nächsten Unterrichtsstunden. Bis dahin hatte er Zeit nach James zu suchen und ihm alles zu berichten, was geschehen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch brauchte er nicht lange suchen. James saß am Gryffindor-Tisch und blickte sehr unglücklich zu Lily Evans.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lily Evans war seit dem ersten Jahr auf Hogwarts die große Liebe von James Potter. Wieso genau, konnte er ihm nicht erklären. Sirius verstand es zumindest, wenn es um das Aussehen der ebenfalls fünfzehnjährigen Schülerin ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Haar war glatt, glänzend und von einem satten Rot durchtränkt. Wie es bei rothaarigen Menschen nicht ungewöhnlich war, war sie ziemlich blass. Ihre hellgrünen Augen stachen deutlich, aber wunderschön hervor. Vor allem brannte in ihren Mandelaugen aber diese Leidenschaft, die nicht zu löschen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen war Lily auch zu einer Frau herangewachsen. Im ersten Jahr war sie noch ein Kind, weshalb Sirius noch weniger verstand, weshalb sich sein Freund schon damals für sie interessiert hatte. Zu James‘ großer Freude, war auch sie eine Gryffindor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur leider stellte er sich in ihrer Nähe sehr ungeschickt an. Eigentlich war James wirklich ein guter Fang! Zwar waren seine rabenschwarzen Haare stets wild, zottelig und kaum zu bändigen, aber er hatte ein wirklich schönes Gesicht. Als Kapitän der Hausmannschaft – wenn auch erst seit diesem Jahr – bewies er Verständnis für Taktik und Sportsgeist. Außerdem war er sowieso der beste Jäger seit Jahren![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dumm war er auch nicht. Nicht nur, weil die runden Brillengläser ihn wie einen Streber aussehen lassen konnten, sondern weil er eine echte magische Begabung vorwies. Nun konnten böse Zungen behaupten, dass es in seinen Genen lag, da er aus einer der reinblütigen Familien Englands stammte, doch jeder mit gesundem Menschenverstand wusste, dass das nichts über die eigene Begabung aussagte. Es gab genug Squib, die das bewiesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James Potter erfreute sich zudem an Reichtum, Beliebtheit und allgemeiner Begeisterungsfähigkeit. Gutaussehend, sportlich, ein beliebter und talentierter Schüler... Alles gute Voraussetzungen, um an jedem Finger mindestens ein Mädchen zu haben. Theoretisch konnte er das auch, doch er wollte nur Lily Evans haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die wirkte sichtlich genervt. Offenbar hatte sich der Quidditch-Spieler seine tägliche Abfuhr bereits abgeholt. Er traute sich offenkundig nicht mehr an das gleichaltrige Mädchen heran.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Du benimmst dich in ihrer Gegenwart immer wie ein Holzkopf., sinnierte Sirius amüsiert. Ich könnte dir dabei helfen, aber ich gucke einfach zu gerne dabei zu, wie du dich bei ihr lächerlich machst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er kam nicht drumherum zu erkennen, dass James ihm wohl ein besserer Freund war als er ihm. Er würde das irgendwann wiedergutmachen, wenn es ihm möglich war, doch nicht jetzt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jo, Krone.“, sagte er lässig und setzte sich zu seinem besten Freund.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, Tatze.“, erwiderte James und sah ihn sofort an. „Hast aber lange hierher gebraucht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Habe noch Regulus getroffen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Achso.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Können wir kurz rausgehen?“, hakte Sirius nach. „Ich muss dir unbedingt etwas erzählen, Krone.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na klar, Tatze.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem letzten Blick auf Lily, erhob sich der Jäger von der Bank und begleitete Sirius Black hinaus aus der Halle. Die Gespräche wurden allmählich leiser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Kosenamen hatten sie ganz gezielt erwählt. Sowohl James als auch Sirius waren Animagi. Erst seit diesem Jahr hatten sie ihre Verwandlung endgültig gemeistert und halfen nun ihrem anderen Freund – Peter Pettigrew – auch seine eigene Verwandlung zu absolvieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius selbst war ein großer, schwarzer Hund. Daher rührte der Name »Tatze«. Dagegen war James ein anmutiger, ebenso großer Hirsch. Durch dessen Geweih waren sie auf den Namen »Krone« gekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Für Außenstehende waren das unverständliche Titel, doch das spielte für sie keine Rolle. Es gab so einiges, was ihre Mitschüler weder wussten noch verstehen würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gemeinsam erreichten sie recht schnell das Außengelände von Hogwarts. Es war heute recht stürmisch und immer wieder regnete es, weshalb kaum ein anderer Schüler draußen war. Ideale Voraussetzung, wenn man über solch eine Thematik sprechen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine Eltern wollen ihn in den Ferien zu ihm bringen...“, brummte Sirius sehr unglücklich. „Ich weiß nicht genau, welche Ferien sie meinen, aber es klingt ganz danach, als sollte er das Mal bekommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James‘ Augen weiteten sich entsetzt als er das hörte: „Wirklich? Er ist doch erst dreizehn!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, und vollkommen verblendet von ihren ganzen Geschichten. Er glaubt echt, dass die Artikel im Tagespropheten erfunden sind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh man... Das ist echt nicht gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann das doch nicht zulassen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich fürchte, wenn du ihn nicht überzeugen kannst, kannst du es nicht verhindern.“, murmelte James.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie soll ich das denn machen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James dachte nach. Seine Stirn warf tiefe Falten, während er auf dem Rasen auf und ab ging. Es war eine verdammt schwierige Frage.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Je länger sein bester Freund auf und ab ging desto nervöser wurde auch Sirius. Er wusste beim besten Willen nicht, wie er das alles nur überstehen sollte. Es ging um seinen kleinen Bruder! Um seinen naiven, niedlichen, kleinen Bruder...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich würde fast sagen, er müsste es mit eigenen Augen sehen.“, meinte James und wirkte nicht glücklich. „Aber ich weiß nicht genau, wie man das machen soll. Vor allem, weil wir hier alle in der Schule stecken.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht sollten wir meine irre Cousine ein bisschen provozieren.“, schlug Sirius vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einen Augenblick lang wurde es still zwischen ihnen. Bellatrix Black war nicht die Person, mit der man sich gerne anlegte. Sie war generell kein Mädchen, mit dem es angenehm war, zu sprechen. Wenn es den Rumtreibern möglich war, vermieden sie es gänzlich ihr zu nah zu kommen! Jedoch war es ein offenes Geheimnis, dass auch sie seit kurzem das dunkle Mal trug. Anders als Regulus hatte man sie dafür nicht blenden müssen, sondern sie hatte es freiwillig getan. Trug das dunkle Mal voller Stolz... Drohte allen möglichen Mitschülern mit Konsequenzen, wenn sie ihr irgendwie dumm kamen und deutete dabei auf ihren linken Unterarm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn man darüber nachdachte, war ihr Verhalten äußerst unvorsichtig und gefährlich. Jeder, der sich als Todesser outen ließ, bekam eine Freifahrtkarte nach Askaban ohne Wiederkehr. Egal, wie alt der Zauberer oder die Hexe auch sein mochte, war es ein schweres Verbrechen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch das machte ihm Angst. Regulus war naiv und würde sich vielleicht innerhalb der ersten Tage direkt selbst verraten. Und dann landete er in Askaban...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius kannte die ganzen Geschichten über die Wachen Askabans. Wenn er ehrlich war, würde er sich wohl lieber selbst umbringen, als sich einem Dementor gegenübersehen zu müssen. Wer nicht vor seiner Einlieferung nach Askaban verrückt war, wurde es spätestens durch dessen Wächter. Dort wurden die Gefangenen vierundzwanzig Stunden gefoltert, was ihr Fehlverhalten sicherlich nicht besserte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend fuhr er sich wieder durch die widerspenstigen Haarsträhnen, die nun feucht an seiner Haut klebten. Er spürte wieder diese Übelkeit in sich hochkriechen. Und da war noch etwas... Er konnte nicht genau sagen, was es war, doch er tippte sehr stark auf Schuldgefühle.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin mir nicht sicher, ob Bellatrix uns nicht direkt einen Todesfluch an den Hals hetzt, wenn wir sie reizen...“, murmelte James endlich. Er hatte wohl die Optionen abgewogen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was bleibt uns denn übrig?“, hinterfragte Sirius und zwang sich zu etwas mehr Zuversicht. „Sie ist die einzige Todesserin hier, bei der wir sicher sein können, dass sie eine ist. Und dazu ist sie auch noch vollkommen unbeherrscht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, aber bedenke die Möglichkeit unseres Ablebens.“, erinnerte Krone ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn Regulus dafür nicht das dunkle Mal bekommt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James seufzte etwas zweifelnd: „Bei aller Liebe, aber du bist ein wirklich lebensmüder großer Bruder, Tatze.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du bist ein hoffnungsloser Romantiker, wenn es um Lily geht. Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dass ich bezweifle, dass du Regulus damit hilfst, wenn du stirbst.“, warf der Jäger schließlich ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es steht doch gar nicht fest, dass sie uns tatsächlich umbringen wird.“, erinnerte er seinen besten Freund.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das vielleicht nicht, aber es wäre auch nicht abwegig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte, erleuchte mich. Was sollen wir denn sonst tun?“, warf Sirius ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sagte nicht, dass ich eine bessere Idee habe.“, seufzte James unzufrieden. „Aber wir sollten die Sache echt gut planen. Und wir sollten Moony und Wurmschwanz mit an Bord holen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin mir nicht sicher, ob wir sie da echt mit reinziehen sollten... Wurmschwanz kann sich immer noch nicht willentlich in eine Ratte verwandeln.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, aber er ist beinahe soweit. Gib ihm noch zwei drei Wochen, dann hat er es auch gepackt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und Moony wird uns pausenlos sagen, dass das Ganze eine doofe Idee ist.“, seufzte Sirius minder begeistert. Ihm kam das tadelnde Gesicht des Halbbluts in den Sinn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Womit er vollkommen recht hat.“, erinnerte ihn James mit einem schiefen Lächeln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja... ich habe schon verstanden! Wir binden sie in die Sache mit ein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James grinste etwas breiter und war offenkundig stolz auf sich selbst: „Sehr gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie kommt es mir so vor, als hättest du diese Unterhaltung schon länger geplant...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wie sollte ich das denn tun können?“, meinte James unschuldig. „Ich konnte ja nicht wissen, dass dein Bruder neuerdings auf unheimliche Tattoos steht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du konntest es dir aber denken...“, seufzte Tatze.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach! Ist doch egal“, kicherte er heiter. „Wichtig ist nur, dass wir alles daransetzen, damit wir Regulus von dieser Idee abbringen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht besonders zufrieden nickte Sirius Black. Er kam aber nicht um das Gefühl herum, dass sein bester Freund ihn hereingelegt hatte. Immerhin drängte er ihn schon länger, dass er auch den beiden anderen Rumtreibern von Regulus berichten sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur hatte der Quidditch-Kapitän vollkommen recht: Sie schafften das nicht alleine. Es ging um eine irre Todesserin, die ihn hasste und ohne zu zögern töten würde. Da war ihr egal, dass sie verwandt waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und ich würde ihr auch gerne wehtun und es täte mir auch nicht leid., dachte Sirius verbittert. Wenn er eines mehr hasste als die Todesser und den dunklen Lord, dann war es seine Familie – abgesehen von Regulus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und am Wochenende ist übrigens Quidditch-Training.“, meinte James, als sie endlich wieder hereingingen. Kurz darauf läutete es auch bereits, was klarmachte, dass der Unterricht losging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ernsthaft? Bei diesem Sauwetter willst du Training ansetzen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was denn? Was denn? Bist du neuerdings aus Zucker?“, kicherte James amüsiert. „Du bist einer der besten Hüter aller Zeiten und das bleibst du nur, wenn du bei Wind und Wetter trainierst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte befürchtet, dass du das sagst...“, seufzte er.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil es stimmt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil du ein gnadenloser Kapitän bist.“, korrigierte Sirius ihn lächelnd. Er konnte ja doch nicht anders, als sich von dieser Begeisterung anstecken zu lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Saison beginnt bald und ich denke, wir sollten einfach gewinnen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Einfach gewinnen, sagt er! Wir sollten einfach gewinnen!“, gluckste der Hüter. „Ist ja auch gaaaar kein Problem. Wir tun es einfach.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist die richtige Einstellung.“, freute sich James und ignorierte den Sarkasmus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kumpelhaft legte er ihm den Arm um und sie gingen gemeinsam Richtung der Kerker. Auf sie wartete eine langweilige Doppelstunde Zaubertränke mit Slytherin.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Zu seiner großen Freude, war das gemeinsame Lieblingsopfer bereits vor dem Klassenzimmer des Zaubertrank-Unterrichts. Severus Snape.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Severus besaß sehr bleiche Haut und wirkte immer etwas kränklich. Das hatte ihn aber nicht zum Opfer gemacht, sondern sein Hang zur dunklen Magie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Aussehen machte es nicht wirklich besser. Er hatte eine große und krumme Nase – nahezu gigantisch! Dann das fettige, etwas längere schwarze Haar, das immer leblos herabhing. Die alten, geflickten Klamotten. Auch seine pechschwarzen Augen, die stets von Hass erfüllt schienen, machten es schlimmer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dafür passte er umso besser zu seinem Haus: Slytherin. Sie waren alle keine Schönheiten und von Charakterstärke konnte man auch nicht reden. Dafür neigten die Slytherins gerne zur dunklen Magie und schlossen sich derzeit zahlreich dem dunklen Lord an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius Black war wirklich froh, dass der sprechende Hut seinen Wunsch respektiert hatte. Er war wirklich glücklich in Gryffindor und lebte seinen unstillbaren Zorn liebend gerne an Severus aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schniefelus.“, gluckste Sirius provokant. „Hast du mit deiner feinen Nase den Weg hierher gefunden? Hast du die ganzen Kräuter und toten Tiere gewittert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wutentbrannt wirbelte der Slytherin herum und blickte mit verengten Augen zu James und Sirius. Seit dem ersten Jahr machten sie ihm das Leben in Hogwarts zur Hölle und er wusste nicht genau, weshalb.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zumindest bekomme ich es hin, nicht jeden zweiten Kessel in die Luft zu jagen.“, zischte Severus zornig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ich werde vor Neid schon ganz grün!“, spottete der Black-Erbe amüsiert. „Nein, warte... Das kommt von dem Gestank, den du ausströmst! Mir wird ganz übel davon.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist dein eigenes Aftershave, womit du so männlich wirken willst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile wurden böse Blicke ausgetauscht. Wenn sie nicht auf ihren Lehrer warten würden, hätten sie wohl schon alle Zauberstäbe in der Hand und würden sich gegenseitig Flüche auf den Hals hetzen. So blieb ihnen nur ein verbales Duell mit giftigen Blicken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch riss sie ein Junge aus ihrer Wut, der sowohl James als auch Sirius die Hände auf die Schultern legte. Sie drehten sich um und erkannten, dass es Remus J. Lupin war – den sie liebevoll Moony schimpften.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus war eher von schwächlicher Statur. Neben seinen besten Freunden wirkte er beinahe schon abgemagert! Ähnlich wie Severus, waren auch seine Umhänge und Uniformen größtenteils gebraucht, abgenutzt und wiesen zahllose Flicken auf. Darunter verbargen sich viele Narben, die daher kamen, dass er seit Kindesalter mit dem Werwolsfvirus infiziert war. In Vollmondnächten brachte das Gefahren mit sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch wenn man so sein hellbraunes, kurzes Haar musterte und dazu das fast bleiche Gesicht, konnte man sich kaum vorstellen, dass er sich in eine blutrünstige Bestie verwandeln konnte. Vor allem, weil er so müde Augen hatte. Die letzte Vollmondnacht war nicht besonders lange her und sie hatte seinen Tribut gefordert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Direkt hinter Remus war der ängstliche, zum Übergewicht neigende und eher schlaksige Peter Pettigrew. Sie nannten ihn Wurmschwanz, weil er – sobald er die Übungen abgeschlossen hatte – sich willentlich in eine Ratte verwandeln konnte. Im Augenblick geschah das nicht unbedingt sehr geschickt und schon gar nicht gewollt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Peter war alles andere als ein Draufgänger. Er hing stets an Sirius herum und wenn der nicht da war, dann hing er an James‘ Rockzipfel. Sirius wusste nicht genau, ob Wurmschwanz jemals für sich selbst gesprochen hatte, seit sie einander kannten. Eigentlich war er sich nicht mal sicher, wie er es überhaupt in ihre Clique geschafft hatte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wirkte mindestens genauso ungepflegt wie Severus Snape und besaß weniger Feuer als dieser. Doch wahrscheinlich hatten sie Mitleid mit ihm gehabt. Außerdem war er ebenfalls ein Gryffindor, also musste da irgendwo Mut in diesem hässlichen Jungen stecken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wirklich sehr gut versteckter Mut..., überlegte Sirius skeptisch. Mut, den er in fünf Jahren nicht entdecken konnte. Und auch sonst keiner...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch er war ihr Freund und sie vertrauten ihm. Sie hatten sogar kürzlich zusammen eine magische Karte des Schlosses angefangen, welche alle Aktivitäten in Hogwarts zeigte. Egal, wo sich eine Person aufhielt, sie wurde von der Karte angezeigt. Jeder Schritt, den die Person machte, konnten sie darauf verfolgen. Auch in den Geheimgängen – zumindest denen, die sie auch kannten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sollte sich mal etwas in dem Schloss verändern oder fanden sie neue Orte, mussten sie das in der Karte ebenfalls ergänzen, damit sie diese ebenfalls anzeigen konnte. Nur einen Raum konnte die Karte der Rumtreiber nicht zeigen: Den Raum der Wünsche. Er änderte ständig seinen Standort.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch das war nicht wichtig. Mit der Karte konnten sie sich – vor allem nachts – wunderbar und unbemerkt durch Hogwarts bewegen. Obwohl sie noch dabei waren, sie genau auszutesten. Es durfte keine Lücke in dieser magischen Karte geben, dann wäre alles umsonst. Deshalb waren sie zurzeit oft nachts unterwegs und probierten sie genau aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr sucht doch nicht wieder Streit?“, hinterfragte Remus seufzend. Es war kein Geheimnis, dass er sich zunehmend an diesen ganzen Streitereien störte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius vermutete jedoch, dass es auch etwas damit zu tun hatte, dass Remus seit diesem Jahr zu den Vertrauensschülern gehörte. Lily Evans war der weibliche Part ihres Jahrganges. Das bedeutete, dass sie für die Einhaltung von Regeln verantwortlich waren, sich um die Erstklässler kümmerten und sogar Punkte abziehen durften – jedoch nur, bei Mitgliedern ihres eigenen Hauses. Selbstverständlich durften sie auch angemessene Strafarbeiten erteilen, wenn sie Mitschüler bei Fehlverhalten erwischten, welches nicht sofort gemeldet werden musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es galt als enorme Ehre, wenn man als Vertrauensschüler ernannt wurde, jedoch war eben auch eine sehr intensive Verpflichtung, die viel Arbeit erforderte. Noch ehrenwerter war es nur, wenn man in seinem letzten Jahr zum Schulsprecher ernannt wurde. Davon gab es jedoch insgesamt immer nur zwei. Ein Junge und ein Mädchen aus irgendeinem Haus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oftmals waren Schulsprecher zuvor auch mal Vertrauensschüler gewesen, doch das musste nicht immer so sein. Sie wurden durch ihre Leistungen und auch durch ihr Handeln ausgewählt. Leute wie Severus Snape und Peter Pettigrew hatten also keine Chance auf diese edlen Positionen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und ich habe auch keine Chance auf solche Posten. Aber darüber bin ich keineswegs traurig., gestand sich Sirius ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben nur »Hallo« gesagt.“, log James ohne zu erröten. Severus warf ihnen einen vernichtenden Blick zu und drehte sich dann weg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist ganz schön spät dran.“, lenkte Sirius ein, um Remus auf andere Gedanken zu bringen. „So viel zu tun mit den Erstklässlern? Haben sie dich etwa gefragt, wo sie heimlich Sex haben können?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus sah den Black-Erben empört an und schien mit dem Gedanken zu spielen, ihm einen tadelnden Hieb zu verpassen. Trotzdem schüttelte er schließlich nur seinen Kopf: „So ein Unsinn. Sind doch nicht alle wie du!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Außerdem habe ich meine geheimen Verstecke alle selbstständig gefunden.“, überlegte Tatze laut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Willst du dafür etwa Applaus haben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, wäre schon irgendwie angemessen. Findest du nicht auch, Krone?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James prustete kichernd los: „Oh ja, kaum einer ist kreativer als du.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kaum einer wird so viele Geschlechtskrankheiten haben wie Mister Black.“, sagte plötzlich eine samtige, vertraute Stimme hinter ihnen. Als sich die Jungs umdrehten, entdeckten sie ihren Zaubertranklehrer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Joshua Pride war alles andere als ein Herzchen. Er tendierte zu einem ernsten Gesichtsausdruck und zu harten Strafarbeiten. Im Unterricht setzte er Disziplin, Konzentration und Intelligenz voraus. Wenn jemand seine Regeln brach, warf er sehr gerne Kreide nach seinen Schülern und traf auch ohne Magie hervorragend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein junges Erscheinungsbild hatte schon manch einen Schüler dazu verlockt, zu glauben, dass er sich nicht durchsetzen könnte. Das blonde Haar war etwa schulterlang, doch meistens trug er es zu einem Zopf gebunden. Verwegener wirkte er durch seinen 3-Tage-Bart, den er eigentlich immer feinsäuberlich beibehielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viele Mädchen seufzten angetan, während sie den Professor musterten. Einige wirkten sogar so, als würden sie gleich in Ohnmacht fallen! Sirius fand das lächerlich, weil er als Lehrkraft unerreichbar für Schülerinnen war. Außerdem hatte er niemals auch nur angedeutet, dass er Interesse an einer verbotenen Affäre hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dafür war eher sein Kollege Professor Marcus Callum bekannt - ihr Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Es waren natürlich nicht beweisbare Gerüchte, dass er mit Schülerinnen verkehrte, doch sie schienen sich von Jahr zu Jahr zu verhärten. Nur sagte niemand gegen ihn aus. Sollte es auch nur ansatzweise stimmen, dann spielte der Lehrer natürlich mit dem Feuer, jedoch schien es auch dabei nur um fleischliche Gelüste zu gehen und nicht um eine wahrhaftige Romanze mit einer Schülerin.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber man darf ja noch träumen..., schmunzelte Sirius innerlich über die albernen Mädchenschwärmereien. Keine von ihnen würde jemals einen der Lehrer bekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe keine Geschlechtskrankheiten.“, warf Sirius endlich ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind Sie sich da denn ganz sicher, Mister Black? Ich würde an Ihrer Stelle mal in den Krankenflügel gehen und mich genau durchchecken lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die anwesenden Slytherins kicherten böse über diesen Kommentar. Mister Pride war ihr Hauslehrer und deshalb natürlich sehr beliebt bei ihnen. Umgekehrt erschien es nie so, als würde er sein eigenes Haus irgendwie bevorzugen, weder durch Punkte noch, wenn er Strafarbeiten verteilte. Dennoch war das schwer zu beurteilen, wenn man selbst kein Mitglied seines Hauses war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn Sie das gerne wollen, Professor Pride?“, erwiderte er breit grinsend. „Ich bin mir sicher, dass Madam Pomfrey mich für die Untersuchung gerne für Ihren Unterricht entschuldigen wird.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie verlockend es auch klingen mag, Sie Poppy zu überlassen, muss ich leider darauf bestehen, dass Sie sich erst nach dem Unterricht untersuchen lassen. Sie scheinen nicht an Ihren Geschlechtskrankheiten zu sterben – noch nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder brach Gelächter aus. Dieses Mal konnte Sirius sehen, dass auch James kicherte. Er fand es offenbar sehr witzig, wie der Professor mit ihm sprach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Rein jetzt.“, befahl Joshua Pride barsch und ging an die Tür, um sie aufzuschließen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Just in den Moment, als sich der Professor weggedreht hatte, holte Sirius aus und verpasste seinem besten Freund einen Schlag an den Hinterkopf. James stöhnte auf und sah Sirius empört an, als verdiente er diesen Hieb keineswegs.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wofür war denn das nun bitte?“, maulte er klagend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das weißt du ganz genau.“, zischte Tatze nicht wirklich böse zurück. „Kannst doch nicht mit denen zusammen über mich lachen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe dich nicht ausgelacht, ich habe-...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius unterbrach ihn sofort: „Mich angelacht? Ich bin doch nicht blöd.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem kicherte Krone wieder, als sich sein bester Freund umdrehte, um nun auch den Raum zu betreten. Sie nahmen an ihren üblichen Tisch Platz und holten ihre Bücher, Unterlagen und Utensilien heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Pride beobachtete die Schüler dabei, wie sie sich für seine Stunden wappneten. Jeder hier wusste, dass es einem schon eine Strafe einbringen kann, wenn man irgendwas vergessen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Letztens hatte Sirius von einem Mädchen aus Hufflepuff erfahren, welches wohl ihre Waage vergessen hatte. Sie musste dafür eine Woche lang die Kessel des Slytherin-Hauslehrers auf Hochglanz polieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein anderes Mal hatte ein Ravenclaw-Schüler sein Buch nicht aus der Tasche geholt. Dafür hatte der Junge mehrere Tage Mister Filch – dem Hausmeister von Hogwarts – begleiten müssen. Er hatte alle Aufgaben erledigen müssen, die der Hausmeister für angemessen hielt, sei es Putzen, Aufräumen oder einen Flur zu bewachen. Alles auch unter der Aufsicht von Mrs. Norris – die Katze des Hausmeisters - ein wirklich unheimliches Tier...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab noch diverse andere Schüler und Strafarbeiten, die er wegen schlechter Organisation erteilt hatte. Es schürte genug Angst, damit eigentlich kaum noch jemand wirklich etwas vergaß. Zumindest nicht bei ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da den letzten Zaubertrank nur Mister Snape hinbekommen hat-...“, begann er und warf dem besagten Schüler einen Blick zu, der etwas Anerkennung zeigte. „Müssen wir wohl etwas leichtere Tränke angehen. Offenkundig habe ich von Fünftklässlern zu viel Verstand erwartet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allgemeine Stille trat ein. Einige Mitschüler wirkten peinlich berührt. Der einzige Mensch, der sich neben Professor Pride nicht unwohl fühlte, war Severus Snape.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn Sirius ihn nicht leiden konnte, konnte er aber auch nicht von der Hand weisen, dass Severus in Zaubertränke wirklich ausgezeichnet war. Auch in Verteidigung gegen die Dunklen Künste war er begabt. Dafür konnte er sich aber auf keinem Besen halten! Geschweige denn darauf fliegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir werden uns einen einfachen Heiltrunk vornehmen.“, seufzte der Professor unzufrieden. „Er wird leichte Verletzungen heilen, wie beispielsweise Schnittwunden. Seite dreihunderteinundachtzig im Buch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort blätterten die Schüler und Schülerinnen in ihren Büchern herum. Manche so nervös, dass sie beinahe Seiten hinausrissen! Sie wollten sich keine der legendären Strafarbeiten des Professors einjagen und sich schnell das Rezept angucken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der einzige, der sich keineswegs beeilte, war Severus Snape. Er schlug entspannt sein Buch auf und seinem Gesicht war Langeweile anzusehen. Den Trank hatte er gewiss schon eigenmächtig hergestellt und die Rezeptur verbessert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wütend verbiss sich Sirius auf seiner Unterlippe und zwang sich, seinen Blick von dem Slytherin loszureißen. Er musste sich auf sich und den Unterricht konzentrieren, auch wenn er gerade echt sauer war! Regulus musste aus seinem Kopf heraus und sein Zorn war dabei nicht gerade hilfreich. Gleichzeitig sagte er sich aber auch, dass er nach dem Unterricht immer noch Snape als Ventil benutzen konnte. Und er wusste genau, dass er es auch machen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lest euch das Rezept sehr genau durch und holt dann die benötigten Zutaten aus den Schränken.“, erklärte Professor Pride mit klarer Stimme. „Und versucht dieses Mal bitte-...“ Sein Blick wanderte dabei langsam zu Peter Pettigrew: „... keinen Kessel in die Luft zu jagen. Das ist jedes Mal eine Sauerei.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wurmschwanz errötete peinlich berührt. Der sowieso schon unsichere Junge sackte in sich zusammen und schien im Erdboden versinken zu wollen. Jeder, der ihn etwas besser kannte, wusste genau, dass er den Trank selbst mit Hilfe versauen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr müsst mir helfen!“, quiekte er zu seinen Freunden, als der Professor durch die Reihen wanderte. Er überwachte gerne die Tätigkeiten der Schüler.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Machen wir das nicht jedes Mal?“, seufzte Remus angestrengt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Von ihnen war Remus wohl das, was einem »Streber« am nächsten kam, deshalb blieb es auch immer an ihm hängen, wenn es um Hilfestellungen ging. Nicht selten braute er beinahe im Alleingang ihre Tränke, wenn sie ihnen zu schwer waren. Das war anstrengend, aber er bemühte sich trotzdem ihnen zu helfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war nur leider nicht so gut wie Severus, der gerade aufstand, um seine Zutaten zu holen. Natürlich als allererster Schüler. Er musste nicht mal sein Buch oder einen Zettel mit Notizen mitnehmen, um sich die ganzen Materialien zu merken. Offenbar kannte er das Rezept mit den Mengenangaben bereits auswendig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er wird uns schon wieder abzocken, oder?“, knurrte Sirius genervt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sieht ganz danach aus.“, stimmte James ihm zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist doch egal.“, warf Moony mit einer genervten Geste ein. „Wir müssen es nur schaffen, den Trank fertigzustellen. Wir müssen weder die Ersten noch die Besten sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nur ohne Kesselexplosion...“, wimmerte Peter kleinlaut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das wäre optimal.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war Remus, der das Rezept analysierte und dann als nächstes aufstand. Er brachte für seine Freunde genug Materialien mit, damit sie nicht selbst gehen mussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das entging auch Joshua Pride nicht, der gezielt ein Stück Kreide direkt an die Schläfe von James Potter warf. Der schrak schockiert hoch und blickte vollkommen verdattert zu dem Zaubertranklehrer, der den Blick tadelnd erwiderte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind Sie nun alle schon zu faul geworden, um sich die Zutaten selbst zu holen?“, schnaubte Professor Pride streng. „Muss Mister Lupin zukünftig auch für Sie den Hintern abwischen, wenn Sie auf die Toilette gehen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh! Würdest du das machen, Moony?“, hakte James begeistert nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus wirkte nicht besonders amüsiert. Genervt brummend hob er seinen Blick: „Nicht witzig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da stimme ich Mister Lupin zu. Eher sehr traurig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Lehrer schlenderte weiter und ließ die Rumtreiber wieder mit ihren Unterlagen alleine. Lily Evans hatte ihnen kurzzeitig einen missmutigen Blick zugeworfen, arbeitete mit ihren Freundinnen dann aber weiter. Ihr gefiel es wohl nicht, wie sich James mal wieder aufführte, der ihren Missmut aber nicht wahrnahm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius amüsierte sich etwas darüber. Er hatte noch nie erlebt, dass jemand so fanatisch nach einem Menschen war, aber gleichzeitig zu blind, um ihn deutlich zu erkennen. James sammelte so schnell Minuspunkte, dass er den Hauspokal in Lilys Herzen wohl niemals gewann.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dagegen wirkte Severus fast wie ein Gentleman, der der Rothaarigen sogar half. Er erklärte ihr offenbar, wie sie ein paar der Zutaten besser verarbeiten konnte. Nach dieser Stunde würde nicht mehr nur Sirius frustriert sein, sondern auch sein bester Freund.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es kam, wie Sirius es schon vermutet hatte: Severus Snape schloss den Trank mit Bravour ab und schaffte es, die Rezeptur sogar noch zu verbessern. Dafür wurde er groß von dem Zaubertranklehrer gelobt – auf dessen Art und Weise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch Lily schaffte den Trank. Er war nicht so gut, wie der von Severus, aber durchaus vergleichbar. Natürlich Dank der Hilfe des Hakennasigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sehr zufrieden stolzierte Lily Evans an den Rumtreibern vorbei ohne James eines Blickes zu würdigen. Ihr Haupt hoch erhoben, zeigte sie ihm die kalte Schulter. Was immer er heute auch als Flirtversuch unternommen hatte, war gewaltig nach hinten losgegangen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zähneknirschend packte James seine Sachen zusammen, ebenso wie der Rest von ihnen, nur wirkte es bei ihm so, als wollte er seine Bücher gerne umbringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was haben dir denn deine Sachen getan?“, hakte Sirius amüsiert nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles. Sie haben mir nicht bei dem Trank geholfen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben ihn doch hinbekommen.“, erinnerte Remus ihn mit hochgezogener Augenbraue.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber er war nicht so gut...“, schnaubte Krone verbittert, während er mit dem Kopf in Richtung von Snape ruckte. „Nicht so gut wie seiner.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus lachte kalt: „Niemand bekommt so gute Tränke hin wie er. Das ist seine Superkraft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eben, Krone!“, meinte Sirius aufmunternd. „In diesem Fach solltest du dich nicht mit ihm vergleichen. Denk‘ an seine Flugkünste.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Tatze das erwähnte, begann James etwas dümmlich zu grinsen. Offenbar stellte er sich wirklich die vielen ungeschickten Flugübungen vor, die Snape bisher gewagt hatte. Die waren alle traurig gewesen. Miserabel! Kaum ein Schüler war wohl jemals schlechter gewesen als er.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„He, Schniefelus!“, rief Krone, als er mit seinen Sachen ihren Mitschüler folgte. Slytherin und Gryffindor hatten nun getrennten Unterricht, doch dazwischen gab es genug Zeit zum Zanken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Severus erstarrte augenblicklich und drehte sich zu ihnen um. Seine alte, halb zerfetzte Ledertasche drückte er dabei dicht an seinen Brustkorb. Wenn er sie nur etwas zu schräg hielt, fielen alle seine Sachen heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was willst du, Sankt Potter?“, spie er wie Gift aus, während sich die schwarzen Augen verengten. „Hast du dich heute nicht schon genug blamiert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort plusterte sich James auf, als er das hörte: „Wie bitte? Ich soll mich blamiert haben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Grinsen von Severus verriet, dass er mehr wusste, als ihnen klar war. Sirius verengte seine Augen. Suchte nach Hinweisen, was genau ihr eingefleischter Feind erfahren haben konnte. Er fand aber nichts. Er sah nur dieses seltene Selbstbewusstsein getränkt mit boshaftem Hass.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem hüllte sich der Schwarzhaarige noch in Schweigen. Baute eine Spannungskurve auf, die vor allem Krone seine Nerven kostete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lily hat mir erzählt, was du vorhin zu ihr gesagt hast.“, spottete der Hakennasige sadistisch. „Ernsthaft? Du hast es mit so einem dummen Spruch versucht, dass sie das schönste Mädchen der Welt sei?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entsetzt blickte Sirius seinen besten Freund an, der peinlich berührt errötete. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass Lily das tatsächlich jemanden erzählen würde - abgesehen von ihren Freundinnen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, halt doch die Klappe, Schniefelus!“, keuchte James nicht unbedingt überzeugend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du wunderst dich, dass sie dich nicht will? Benutzt einen Spruch, der echt alt ist und auch noch total bescheuert.“, amüsierte sich Severus Snape köstlich über das Schamgefühl seines Rivalen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es reicht jetzt!“, riss plötzlich eine Frauenstimme sie aus ihrem Streit. Genau in dem Moment, wo der Jäger wohl kurz davor war, auf Severus loszugehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]An sich schade..., überlegte Sirius etwas enttäuscht. Krone hätte ihm jetzt bestimmt seine hässliche, gigantische Nase gebrochen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie sich umdrehten, erblickten sie die junge und durchaus schöne Professorin Laetizia Ashworth. Mit ihren zwanzig Jahren war sie mit Abstand die jüngste Professorin an dieser Schule, doch ähnlich wie bei Professor Pride, durfte man sie nicht unterschätzen. Sie gab die härtesten Strafen und neigte dazu, ihre Schüler zu demütigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr goldblondes Haar war zu einem unsauberen, lockeren Zopf zusammengebunden, während ihre bernsteinfarbenen Augen die Schüler streng fixierten. Anders als die meisten Lehrkräfte trug sie keine Umhänge oder spitzen Hüte. Sie trug lieber eine enge Jeans und darüber eine lockere, karierte Bluse. Sirius fesselte jedoch stets, ihre zahlreichen Sommersprossen, die in ihrem Gesicht zu erkennen waren, aber auch über den Hals hinabwanderten. Er vermutete, dass sie am ganzen Körper diese hübschen Flecken besaß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch Professor Ashworth war nicht nur die Lehrerin für Zauberkunde – sie brachte ihnen also alle Zauber bei, die andere Gegenstände beeinflussten und nicht dem Angriff dienten – sondern sie war auch die Hauslehrerin von Gryffindor. Zumindest seit diesem Jahr. Ihr Vorgänger hatte sich zur Ruhe gesetzt, was ihr überraschend jung diesen Posten eingebracht hatte. Sie machte ihren Job auch erstaunlich gut. Ähnlich wie Professor Pride bevorzugte sie keine der Häuser, sondern bewertete fair. Jedoch strebte sie dennoch den Sieg des Hauspokals an und unterstützte ihre Schüler bei dessen Erringung. Außerdem war sie stets als Ansprechpartnerin zur Verfügung, wenn jemand Sorgen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was treibt ihr Vier hier eigentlich schon wieder?“, zischte die Lehrerin erbost.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ähm...“, krächzte Peter Pettigrew kleinlaut hervor. Mehr bekam er offenkundig nicht heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja... Fünf. Entschuldigung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch in ihrem Unterricht übersah sie Wurmschwanz gerne. Sie begründete es damit, dass er so unscheinbar war, dass sie ihn ständig übersah. Es gab sogar Tage, da überprüfte Professor Ashworth nicht mal Peters Hausaufgaben, weil sie einfach an ihm vorbeiging! Das sorgte immer wieder für Lacher. Hauptsächlich lachten die Mitschüler Peter aus, der von ihr übersehen wurde. Niemand wagte es die Lehrerin zu verspotten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, Professor...“, begann Sirius verlockend zu säuseln. „Wir haben nur ein bisschen miteinander geplaudert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, natürlich.“, erwiderte sie sarkastisch. „Und ich bin ein Muggel-Clown.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet...“, murmelte James irritiert. Immerhin stammte er aus einer reinblütigen Zauberer-Familie und war deshalb in einem Haushalt voller Magie aufgewachsen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius ging es da nicht anders. Er wusste auch nicht, was genau ein »Clown« sein sollte und inwieweit diese Betitelung nun sinnvoll war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Laetizia Ashworth seufzte genervt: „Sie sollten in Muggelkunde wirklich besser aufpassen, meine Herren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus kicherte darüber. Als Halbblüter kannte er sich natürlich mit Muggeln aus und brauchte diesen Kurs nicht zu belegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist wirklich anstrengend, dass Sie einander angiften, sobald Sie nur im selben Flur sind.“, seufzte die Professorin angestrengt. „Wenn Sie nicht aufhören, zaubere ich Ihnen bald ihre Münder weg, dann ist endlich Ruhe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber Professor-...!“, keuchte James entsetzt. Ihre Hauslehrerin hob ihren Zauberstab und richtete ihn drohend auf den Knaben. Er verstummte sofort, aber nicht durch einen Zauber.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir ist es ehrlich gesagt egal, wer von Ihnen angefangen hat, aber wenn ich das nochmals mitbekomme, mache ich meine Drohung wahr!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das überhaupt erlaubt?“, hinterfragte Sirius skeptisch. Er bereute seine Frage sofort, als sie ihn mit ihren bernsteinfarbenen Augen anfunkelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie war ohnehin kein Fan von ihm. Er hatte sie schon mehrmals angebaggert und das auch schon im laufenden Unterricht. Er war sicherlich nicht der einzige Schüler, der sich von ihren äußeren Reizen bezirzen ließ, aber sicherlich der dreisteste von allen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei Mister Snape darf ich das gewiss nicht entscheiden, weil er nicht in meinem Haus ist, aber Professor Pride wird sich sicherlich gerne von mir inspirieren lassen.“, antwortete sie böse funkelnd. „Da Sie Drei – Vier... Mister Pettigrew, Sie sollten wirklich was tun, damit Sie mehr auffallen! Wie wäre es mit bunter Kleidung?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wurmschwanz lief im ganzen Gesicht puterrot an, während er seinen Blick zum Boden senkte. Ein bisschen tat er Sirius leid... Unrecht hatte die Lehrkraft aber dennoch nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend winkte die Blondine ab: „Jedenfalls darf ich bei Ihnen nach eigenem Ermessen Strafen erheben. Sie sind in meinem Haus und wenn ich es für nötig erachte, dann haben Sie alle bald keine Münder mehr, um mich zu nerven.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das würde ich sehr begrüßen.“, sagte plötzlich Professor Pride, der wohl den Krach gehört hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er trug einen Muggel-Anzug und damit waren sich Laetizia Ashworth und er sich nicht unähnlich. Das fiel Sirius aber erst jetzt auf, wo er sie zusammen erblickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In der Großen Halle saßen die beiden Lehrer eigentlich fast immer recht weit auseinander. Professor Pride wurde stets von Professor Callum flankiert, während sie zumeist in der Nähe von Dumbledore oder Professor McGonagall war. Da ihre Häuser verfeindet waren und ihre Fächer nichts miteinander zu tun hatten, gab es auch sonst keine Berührungen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Joshua...“, sagte sie überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, lass‘ dich von mir nicht stören, Laetizia.“, seufzte der Mann ernst. „Ich würde mich gerne von deinen Strafen inspirieren lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Lehrerin errötete. Er hatte die Unterhaltung offenkundig schon länger belauscht und einiges mitbekommen. Nicht, dass sie etwas Schlimmes gesagt hatte, doch vielleicht wäre es noch passiert. Es stimmte, dass die Wände in Hogwarts Ohren besaßen, wenn auch zumeist nur durch Neugierige.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich war fertig.“, gab Professor Ashworth schließlich zu und baute sich auf. Sie zeigte nie Schwäche. Erst recht nicht männlichen Kollegen gegenüber. Das war Sirius schon oft aufgefallen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ich stimme Laetizia zu, dass Ihre Streitereien langsam wirklich Überhand nehmen.“, lenkte der ältere Professor ein. „Die Herrschaften reißen sich zukünftig zusammen oder wir werden beide für Konsequenzen sorgen. Rivalität schön und gut, aber Sie übertreiben es und bringen Ihren Häusern Schande.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Reumütig senkten die Schüler nun allesamt ihre Köpfe. Keiner hörte es gerne, dass er eine Schande für sein Haus war. Auch wenn das nicht jeder Professor teilte, war für die meisten Schüler das Haus gleichsam ihrer Familie, solange sie in Hogwarts waren. Punkte zu verlieren, war für sie ein Graus, während Punkte zu gewinnen alle erfreute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Fünf Punkte Abzug – für jeden von Ihnen.“, sagte Laetizia Ashworth schließlich streng. „Und nun gehen Sie endlich zu Ihrem Unterricht. Keinen Streit mehr!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber... Aber, Professor!“, stöhnte James entsetzt. „Das sind für Gryffindor viel mehr Punkte Abzug... Das erscheint mir nicht unbedingt fair.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht fair ist es, Mister Potter, zu dritt – ähm... – viert auf einen Einzelnen loszugehen. Der Abzug ist gerechtfertigt. Sollen es noch mehr werden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zähneknirschend schüttelte er seinen Kopf. Er wollte nicht riskieren, dass sie ihnen wirklich noch mehr Punkte abzog, auch wenn er es immer noch unfair fand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Murmelnd zogen sie sich zurück und wagten es nicht mehr, Severus überhaupt einen Blick zu zuwerfen. Die Professoren schienen recht zufrieden mit sich selbst zu sein, als Sirius einen Blick über die Schulter warf. Sie plauderten ausgelassen miteinander.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hoffentlich haben wir nun nicht das Schreckensduo vereint., dachte er kopfschüttelnd. Dann haben wir echt nichts mehr zu lachen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der restliche Unterricht verlief ohne weitere Zwischenfälle. Sicherlich auch, weil sie heute keine weiteren Stunden zusammen mit Slytherin hatten, sondern nur mit Hufflepuff und Ravenclaw. Zwischen den anderen Häusern herrschte immerhin so etwas wie eine Harmonie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch die Geschichte Hogwarts verdeutlichte stets, dass mit Slytherin irgendwas nicht in Ordnung war. Anfangs hatten die Gründer zwar zusammengearbeitet, doch recht rasch hatte sich Salazar Slytherin gegen die anderen gestellt, bis er dann die Schule verließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So wie fast alle Schüler von Slytherin, war auch Salazar gegen Muggelabstämmige gewesen und ein Verehrer der dunklen Künste. Dazu noch ein Parselmund, welches sich gerne mit Schlangen umgab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch über Lord Voldemort wurde gesagt, dass er Parsel beherrschte. Dass er ebenso der schwarzen Magie zugetan war, war kein Geheimnis, sondern eine Tatsache. Jedoch war nicht ganz klar, ob die Gerüchte stimmten, dass Voldemort zuvor auch ein Schüler Hogwarts und im Hause Slytherin gewesen war. Es würde Sirius zumindest nicht überraschen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es fachte seinen Hass nur noch mehr an. Schürte seinen innerlichen Zorn, der zu einem ständigen Begleiter geworden war. Jeder Slytherin und Todesser schien allmählich zu seinem persönlichen Feindbild zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius war sich nicht sicher, ob die Karten anders liegen würden, wenn seine Eltern keine fanatischen Anhänger des dunklen Lords und der dunklen Künste wären. Wenn sie nicht so versessen auf das Haus Slytherin wären, sondern mehr wie die Potters waren. Innerlich glaubte er eher, dass das eine seiner Charakterschwächen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lasst uns etwas rausgehen, bis es Essen gibt.“, schlug James plötzlich vor. „Es regnet nicht mehr und scheint gerade fast schon angenehm draußen zu sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Von mir aus.“, stimmte Remus weniger begeistert zu. Er schleppte ein Buch mit sich herum. Irgendwas lernte der Werwolf, doch Sirius konnte den Buchtitel einfach nicht erkennen. Es war immer ein Arm davor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schweigend gingen sie zusammen auf das große Schulgelände. Die Aussicht war an sich nicht schlecht. Zumindest, wenn man nicht darüber nachdachte, dass der Wald, auf den sie blicken konnten, voller düsterer Kreaturen war. Für Schüler war er natürlich verboten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Manchmal gab es Strafarbeiten, bei denen Schüler in den Wald gehen mussten. Dann halfen sie dem Wildhüter Rubeus Hagrid bei seinen Pflichten, der während dieser Zeit auf die Schüler aufpassen musste. Dabei begleitete ihn gerne der feige Saurüde Fang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James und Sirius hatten mal eine solche Strafe auferlegt bekommen. Der verbotene Wald hatte sich als viel unheimlicher herausgestellt, als sie es vermutet hatten! Und der überaus feige Hund, war keine Hilfe gewesen. Sirius hatte noch nie einen so großen Hund gesehen, der so wenig Selbstbewusstsein hatte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hoffte jedenfalls, dass sie nie wieder zu solch einer Strafe verdonnert worden. Da waren ihm Kesselputzen und Buchseiten abschreiben wirklich wesentlich lieber. Selbst Mister Filch zu helfen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„He, seht mal!“, kicherte plötzlich James und riss Sirius aus seinen Gedanken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Jäger deutete auf einen kräftigen Baum. Erst verstand Sirius nicht, was er wollte, doch dann erkannte er, dass dort Severus Snape saß. Er hatte sich eine alte Decke ausgebreitet und lehnte am Stamm, während er in einem dicken Wälzer mit einer Feder herumkritzelte. Wie er ihn kannte, war es wohl sein Zaubertrankbuch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eigentlich sollten sie es nach dem Tadel heute besser wissen, aber sie steuerten trotzdem direkt auf den Slytherin zu. Peter machte sich so klein wie möglich, während Remus an ihren Sachen zupfte und etwas nuschelte. Auch wenn er ihn nicht verstand, konnte er sich denken, dass er seine Freunde zurückhalten wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, Schniefelus!“, rief James ohne Erbarmen. Sofort verstummte Remus und hielt sich zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Severus blickte mit seinen kalten, schwarzen Augen auf und griff instinktiv zu seinem Zauberstab: „Was wollt ihr denn schon wieder?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir wurden vorhin so barsch unterbrochen. Ich dachte mir, dass wir die Unterhaltung vielleicht beenden wollen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollen wir nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut, dann korrigiere ich mich.“, seufzte der Quidditch-Kapitän gespielt angestrengt. „Ich will diese Unterhaltung gerne zu Ende führen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was gibt es noch dazu zu sagen?“, zischte Snape gereizt. „Du hast dich bei Lily mal wieder lächerlich gemacht. Ist doch nichts Neues.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach? Und du bist der Oberaufreißer, ja? Mit deiner riesigen Nase kann man dich nicht mal küssen! Kommt ja kein Mädchen dran vorbei.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das Gleiche kann man von deinem Ego sagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jetzt verlor Krone doch die Beherrschung. Er zog seinen eigenen Zauberstab und richtete ihn direkt auf seinen Erzfeind. Anspannung lag in der Luft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch Sirius zog seinen Zauberstab, um seinen Freund gegebenenfalls zu unterstützen. Peter Pettigrew war erstarrt, während Remus zurückwich. Auf sie sollten sie im Falle eines Kampfes nicht zählen – zumindest nicht im Augenblick. Remus würde ihnen helfen, wenn es um eine lebensnotwendige oder gefährliche Situation ging, aber nicht bei einem einfachen Streit zwischen Mitschülern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stupor!“, rief James deutlich. Ein Licht schoss aus der Spitze seines Stabs hervor und strömte direkt in die Richtung von Severus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Snape hob seinen Stab sofort an und ein weißer Schutzschild wehrte den Zauber ab. In Verteidigung gegen die Dunklen Künste war er eben auch ein wirklich guter Schüler...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eigentlich sollte sich Krone nicht auf dieses Duell einlassen, doch er war blind vor Zorn. Vielleicht erkannte Sirius auch eine Spur Eifersucht. Lily verstand sich gut mit dem Slytherin und sie verbrachten viel Zeit miteinander. Manche tuschelten, dass sie sogar ein Pärchen sein könnten, was bisher nicht bestätigt wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Offensichtlich war auch dem Hakennasigen bewusst, dass James diesen Kampf nicht selbstständig beenden würde, denn er holte direkt zum Gegenangriff aus: „Incarcerus!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Magische Seile schossen aus seinem Stab heraus und schossen auf James zu. Sie wussten, dass sie ihn fesseln würden, wenn er nicht schnell genug reagierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Incendio!“, rief Krone deutlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Feuer verbrannte die Seile zu Asche. Severus fluchte darüber. Der Feuerzauber war eher aus der gehobenen Kategorie und ein Fünftklässler sollte ihn eigentlich noch nicht beherrschen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Rumtreiber brachen oft genug nachts in die verbotene Abteilung ein, um dort Bücher zu stehlen oder zumindest gewisse Dinge abzuschreiben. Dadurch beherrschten sie einige Zauber und Rituale, die sie – wenn überhaupt – in ihrem Abschlussjahr lernen würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überlegen grinste Krone, als habe er schon gewonnen. Es musste für ihn wie ein Hochgefühl sein, Snape noch mehr erbleichen zu lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expulso!“, schrie Severus Snape dann ohne Umschweifen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woah!“, keuchten die Rumtreiber wie aus einem Munde und sprangen allesamt beiseite. Dort, wo sie eben noch gestanden hatten, explodierte die Luft heftig. Gras und Erde flog durch die Luft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sich Sirius wieder hochrappelte, erkannte er einen kleinen Krater. Dort hätten sie nun auch in tausend Stücke liegen können![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du bekloppt?!“, motzte der Black-Erbe und sprang auf. „Expelliarmus!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expelliarmus!“, rief auch James.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Snape schaffte es noch, den Zauber von Sirius abzuwehren, doch Krones Spruch folgte zu schnell. Es entriss ihm direkt seinen eigenen Zauberstab und ließ ihn nun unbewaffnet dastehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius schnappte sich den Stab, damit Severus ihn nicht mehr an sich bringen konnte, um weitere Flüche hervor zu jagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Incarcerus.“, sagte James nun deutlich. Dieses Mal kamen aus seinem Stab die Seile heraus und wickelten sich fest um den hageren Körper Snapes.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Laut klatschte er auf den feuchtkalten Boden. Etwas weiter rüber und er hätte zumindest auf der Wolldecke gelegen, doch es war ihnen ganz recht, dass er stattdessen im Matsch lag und sich noch mehr gedemütigt fühlen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun hast du genug Zeit, um darüber nachzudenken, dass man keine so gefährlichen Flüche auf seine Mitschüler loslässt.“, zischte Krone triumphierend. „Immerhin hättest du uns mit der Explosion umbringen können! Nicht wahr, Tatze?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist es, Krone. Da tut ihm eine Ruhepause im Matsch doch ganz gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und ich denke, ich sollte noch eine kleine Verschönerung an ihm vornehmen...“, grinste James dreckig und richtete erneut seinen Zauberstab auf ihren Erzfeind. „Furunculus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kaum war der Zauber ausgesprochen, brachen in dem Gesicht von Severus zahlreiche dicke Furunkel aus. Eitrig und überhaupt nicht schön anzusehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius und James lachten herzlich bei dem Anblick. Vor allem, weil Severus Snape gar nichts dagegen machen konnte. Nicht, dass er sich nicht trotzdem versuchte gegen die Fesseln zu wehren. Nur brachte das nichts.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, dann lasst uns mal essen gehen. Ist echt frisch hier draußen.“, summte Krone sehr zufrieden mit sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ich habe auch echt Kohldampf nach dem Kampf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James stolzierte voran, dicht gefolgt von Remus und Peter. Wurmschwanz schien die Show sehr gefallen zu haben, aber Moony wirkte enttäuscht von ihnen. Vielleicht hatte er sogar Mitleid...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius hatte zwar kein wirkliches Mitleid, war aber auch kein Unmensch. Er warf den Zauberstab des Hakennasigen in den Dreck. Nah genug, damit Severus mit Kraftaufwand hin robben konnte, aber weit genug weg, damit es Zeit kosten würde. Außerdem wäre er dann von oben bis unten voll mit Matsch und Grasflecken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch war dem Black klar, dass wenn sie ihn so zurückließen, er sich nicht befreien konnte. Dann mussten sie hoffen, dass jemand ihn fand, bevor er erfror oder von irgendeiner Kreatur aus dem Wald gefressen wurde. Das wollte er nicht verantworten. Zwar war er gemein, doch er wollte niemanden ernsthaft verletzen oder töten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tatze, kommst du?“, hörte er James aus der Ferne rufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem letzten herabsetzenden Blick zu Severus drehte er sich um: „Ja, ich eile!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So ließen sie den verzweifelten Severus Snape alleine auf dem Schulgelände zurück, während die Dämmerung und erneut der Regen einsetzte. Er würde das Abendessen definitiv verpassen und in ihm würde sich gewiss auch noch mehr Hass auf die Clique anstauen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem hatten die beiden Anführer der Rumtreiber kein wirklich schlechtes Gewissen. Immerhin hatte er versucht, sie da draußen in die Luft zu jagen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie schon vermutet, kehrte Severus lange nach dem Abendessen zurück. Er musste ohne Essen in den Gemeinschaftsraum gehen und das gewiss sehr wütend. Trotzdem verpetzte er die Rumtreiber nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Furunkel wollte er sich offenbar auch selbst entfernen, denn er machte sich nicht auf den Weg zum Krankenflügel. Natürlich besaß er die Befähigung dazu, den Heilungstrank dafür herzustellen, nur würde er bestimmt seinen Hauslehrer um einige der Zutaten bitten müssen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]All das scherte Sirius nicht. Er war wirklich zufrieden mit sich und dem Streich, den sie ausgeführt hatten. Alles sah danach aus, dass sie keine Konsequenzen zu erwarten hatten, trotz der Intensität.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun erzähl‘ den beiden doch endlich, was du mir erzählt hast, Tatze.“, drängte James.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius seufzte und gab dann schließlich nach: „Reg hat mir heute offenbart, dass sie ihn demnächst zum Todesser machen wollen. In irgendwelchen Ferien...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du weißt nicht, welche sie meinten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Leider nicht. Sie haben sich sehr schleierhaft ausgedrückt, falls jemand den Brief liest, der ihn nicht lesen soll.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So wie du.“, schlussfolgerte Moony mit hochgezogener Augenbraue.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, so wie ich.“, stimmte er ihm zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke mal, dass es die Sommerferien sein werden, oder?“, hakte James nach. „Da haben sie mehr Zeit und Möglichkeiten als zu Weihnachten oder Ostern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist auch schwer vorzustellen, dass sie sich die Feiertage mit so etwas ruinieren...“, überlegte Remus laut. „Ist bestimmt nicht so angenehm, das Mal zu bekommen. Und es dann auch noch zu behalten... Ich habe mal gehört, dass es sich bewegt und das spürt man doch bestimmt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung...“, murmelte Sirius ehrlich. „Ich hoffe auch, dass ich es nie erfahre, wie sich das anfühlt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James grinste zuversichtlich, als er das hörte: „Das wird schon nicht passieren! Wie sollten sie dich schon zwingen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Indem sie den Imperius-Fluch gegen mich anwenden? Nur so als Beispiel...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, gegen den bist du bestimmt ganz schnell immun!“, winkte Krone ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie meinst du das?“, hinterfragte Remus sichtlich verwirrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine Eltern meinten, dass man sich aus dem Imperius-Fluch befreien kann, wenn man einen sehr starken Willen dagegen aufbringt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das so?“, hauchte Sirius interessiert. Es gab Momente, da befürchtete er, dass seine Eltern Regulus vielleicht unter diesen Fluch gestellt hatten, um ihn zu kontrollieren. Doch war sein Wille so schwach, dass er den Fluch solange erdulden musste?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich wünschte sich ein Teil von ihm, dass sein Bruder nicht aus freien Stücken handelte. Ein anderer Teil dagegen wollte nicht, dass er fremdgesteuert war und nichts selbst entschied. Dann konnten sie ihn nämlich nicht bekehren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie haben mir natürlich nicht gesagt, wie genau das möglich ist, waren sich da aber sicher.“, erklärte Krone munter nickend. „Es soll aber auch die geben, die wirklich über Wochen oder Monate damit kontrolliert werden können. Ist aber wohl eher selten...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist auf jeden Fall gut zu wissen.“, gestand der Black ehrlich. Vielleicht sah er sich irgendwann dem Imperius-Fluch entgegen und dann musste er sich nicht hoffnungslos ergeben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was genau habt ihr denn nun vor...?“, fiepste Peter Pettigrew kleinlaut. Sirius hatte beinahe vergessen, dass er da war![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich verstehe schon, warum Professor Ashworth ihn ständig übersieht..., dachte er für sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn Wurmschwanz nicht aufpasste, konnte er hier bald als Wand in Hogwarts bleiben. Eigentlich wurde er ohnehin nur als sein Schatten wahrgenommen und nicht mehr als eigenständige Person.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben uns überlegt, dass wir meine liebste Cousine mit einbinden...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Narzissa?“, fragte Remus verwirrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, die andere. Die verrückte Cousine. Also... verrücktere Cousine.“, korrigierte Sirius ihn kopfschüttelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr wollt Bellatrix reizen?“, quiekte Peter fast atemlos. Er wurde sofort kalkweiß. Sirius war sich nicht sicher, ob sein Kumpel nicht jeden Augenblick in Ohnmacht fallen würde. Und das nur, weil er an Bellatrix dachte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, genau die meine ich!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollt ihr beide sterben?“, hauchte Remus skeptisch. Seinem Gesicht konnte Sirius entnehmen, dass er an ihrem Verstand zweifelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja... Sicher ist so eine Sache...“, gestand schließlich James verunsichert. „Aber wenn wir mal ehrlich sind, haben wir nur sie zur Auswahl. Sie ist definitiv ein Todesser.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie senkten die Stimmen. Im Gemeinschaftsraum gab es immer genug Neugierige und gerade so etwas musste hier niemand erfahren. Außerdem konnte es passieren, dass jemand Bellatrix warnte, wenn sie nicht aufpassten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bellatrix Black war nicht einfach nur Sirius‘ ältere Cousine und Todesserin, sondern vor allem eine bösartige Slytherin. Sie war eine dunkelhaarige Sechstklässlerin mit wilden Locken und einem irren Blick. Es gab eigentlich kaum einen Schüler, der nicht schon von ihr schikaniert oder gedemütigt worden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vor allem nahm sie es aber sehr ernst mit der Feindschaft zu den anderen Häusern. Wenn ein Slytherin-Schüler sich mit anderen Häusern abgab, dann musste derjenige mit wirklich ekligen Konsequenzen rechnen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius hatte es selbst nicht mitbekommen, aber offenbar hatte sie auch schon Severus Snape heftig im Gemeinschaftsraum fertiggemacht, als sie ihn mit Lily Evans gesehen hatte. Seither wurde er von anderen Slytherins gemieden, wenn man von Lucius Malfoy absah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lucius Malfoy war ein blondhaariger Sechszehnjähriger mit einem fahlen Gesicht. Er verstand es, eine arrogante Miene zu tragen und andere Schüler ebenfalls zu schikanieren, jedoch war er nicht so irre dabei. Außerdem war er derzeit auch Vertrauensschüler der Slytherins, weshalb er gewisse Verpflichtungen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch nicht deshalb ignorierte er die Drohungen von Bellatrix, sondern weil er die schweigsame Treue von Severus schätzte. Er folgte ihm wie ein Hund. Wären sie im selben Jahrgang, dann würde man sie wohl niemals voneinander getrennt sehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Außerdem kam es Sirius so vor, als reizte Lucius gerne seine irre Cousine, was sicherlich nicht die gesündeste aller Einstellungen war, wenn man an ihren Wahnsinn dachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist mit Malfoy?“, warf Remus plötzlich in die Stille ein. Sie waren wohl alle etwas erstarrt bei dem Gedanken, sich mit Bellatrix offen anzulegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bisher wissen wir nicht wirklich hundertprozentig, dass er wirklich auch ein Todesser ist.“, sagte James kopfschüttelnd. „Ist bisher nur ein Gerücht... Niemand hat das Mal gesehen und er prahlt auch nicht damit herum wie Bellatrix.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Außerdem ist er viel beherrschter als sie.“, warf Sirius ein. „Er wird sich nicht die Blöße geben, wenn er es verhindern kann. Schon gar nicht, wenn Zuschauer da sind...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber er ist auch weniger gefährlich und wird nicht mit den unverzeihlichen Flüchen um sich werfen.“, erinnerte Moony sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er wird wohl eher mit gar nichts um sich werfen...“, seufzte Tatze deprimiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was ist mit diesem Charles?“, hakte Remus weiter nach. Er wollte wohl absolut keinen Ärger mit Bellatrix riskieren. Das wollte Sirius ja auch nicht! Niemand wollte das... Aber die Auswahl war nicht unbedingt die beste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind auch alles bloß Gerüchte...“, sagte James unzufrieden. „Er macht zwar gewisse Andeutungen, aber wir haben auch kein Mal gesehen und er hat es auch noch nie so direkt gesagt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Außerdem gibt es das Gerücht, dass er zusätzlich ein Werwolf ist.“, murmelte Moony nicht gerade glücklich. „Manche meinen, er sei eine andere Art von Werwolf... Ich möchte nicht unbedingt herausfinden, was das bedeutet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er... Er ist sehr... jähzornig...“, nuschelte Peter sehr undeutlich. Er zitterte am ganzen Körper.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das ist er...“, stimmte Sirius nickend zu. „Wenn wir Bella nicht knacken, könnten wir auf ihn ausweichen, aber ich denke, dass Moonys Sorge begründet ist. Wir wissen nicht, was es mit ihm auf sich hat... Bella kennen wir zumindest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stille trat ein. Sie alle dachten wohl darüber nach, was sie für einen Wahnsinn vorhatten. Bellatrix würde ihnen ihr Einmischen sicherlich niemals verzeihen. Wenn sie sich nicht gut vorbereiteten, dann traf sie vielleicht sogar der Todesfluch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius seufzte leise. Langsam bezweifelte er, dass es eine gute Idee gewesen war, seine Freunde miteinzubinden. Die Karten lagen zurzeit so, dass sie entweder bei dem Versuch starben, Bellatrix zum Ausflippen zu kriegen oder durch ihre nachfolgende Rache.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber ich kann Reg nicht im Stich lassen..., dachte Tatze verzweifelt. Er ist mein kleiner Bruder! Er hat doch keine Ahnung, worauf er sich da einlässt... Wenn ich es nicht wenigstens versuche, werde ich mir das niemals verzeihen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er spürte, dass ihm heiße Tränen in die Augen stiegen, weshalb er seinen Kopf zur Seite drehte. Sirius lehnte sein Kinn auf seine Hand und starrte in das prasselnde Feuer des Kamins. Auch wenn er es nicht wollte, spürte er Melancholie in sich aufsteigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus irgendeinem Grund sah er seinen kleinen Bruder im Feuer verbrennen. Hilflos und vollkommen alleine. Ein Gefühl, welches der Black-Erbe durchaus kannte. In dieser Familie waren sie alle alleine![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sollten schlafen gehen.“, schlug Remus vor. „Und morgen sollten wir uns überlegen, wie wir das Ganze angehen wollen. Wir müssen auf jeden Fall vorher einige Gegenflüche üben...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast recht.“, stimmte James ohne Umschweifen zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich komme gleich nach.“, seufzte Sirius. Ihm war gerade nicht nach Schlafen und er musste sich erstmal etwas beruhigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus warf Krone einen vielsagenden Blick zu und mehr brauchte es nicht, damit der Werwolf mit Wurmschwanz die Treppe hinauf in das gemeinsame Zimmer nahm. Jedoch blieb James bei seinem besten Freund sitzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie sagten nichts. Sie saßen einfach nur da. Beide blickten in die tanzenden Flammen und dachten gewiss an unterschiedliche Dinge. Sie waren so unterschiedlich... Doch Sirius Black wollte sich selbst sagen, dass das auch gut so war. Dass es sie zu so guten Freunden machte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es spielte keine Rolle, dass James nichts sagte. Ihm reichte es, dass er einfach nur da war und ihn stumm zu verstehen schien. Für ihn gab es keinen besseren Freund als ihn! Er hatte ihn gerettet, als er damals nach Hogwarts gekommen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius erinnerte sich gut an seinen ersten Tag in Hogwarts. Als er sich auf den Stuhl vor all diesen Menschen setzen musste. Dieser viel zu große, halb zerfetzte Hut, den man ihm auf den Kopf gesetzt hatte. Wie er ihm vor die Augen rutschte und den Blick auf die starrenden Schüler verhinderte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Stimme des Sprechenden Huts hörte er immer noch in seinem Verstand umherspucken: „So, so... Ein weiterer Black.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Von dem Hut hatte der damals Elfjährige nichts gewusst. Nicht, dass er in seine Gedanken eindringen konnte und so erfuhr, wer in welches Haus passte. Es hatte ihn in Panik versetzt...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wo stecke ich dich nun hin?“, hatte er in seinen Kopf geflüstert. „Bisher seid ihr fast alle in Slytherin gelandet, doch in dir sehe ich etwas, was ich in ihnen nicht gesehen habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte... Nicht Slytherin...“, hatte er verzweifelt gedacht. „Nicht Slytherin!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Slytherin hätte dir viel zu bieten, mein Junge.“, säuselte diese schrecklich einnehmende Stimme. „Deine Eltern wären unendlich Stolz. Willst du das nicht? Willst du nicht ihre Anerkennung?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein! Ich brauche sie nicht... Ich brauche keinen von ihnen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was ist mit deinem Bruder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Regulus... Das ist etwas anderes.“, hatte Sirius gedacht. Der Hut hatte darüber gelacht. Heute wusste er, dass er sehr wohl erkannt hatte, dass es mit Regulus nichts anderes war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schließlich rief der Sprechende Hut für alle hörbar: „Gryffindor!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er den Hut abgenommen hatte, hatte kaum einer applaudiert. Jeder wusste um die dunkle Vergangenheit der Black-Dynastie und dass sie eigentlich alle Slytherins wurden. Es war ein offenes Geheimnis, dass sie sich dem dunklen Lord anschlossen, der erst seit kurzem seine Terror-Herrschaft begonnen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem hatte Sirius sich erleichtert gefühlt. War durchaus glücklich herabgestiegen, um sich an den Tisch der Gryffindors zu setzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keiner hatte neben ihm sitzen wollen. Sie waren einfach von ihm weggerutscht und tuschelten darüber, ob er vielleicht ein heimlicher Spion sei. Immer wieder warfen sie ihm skeptische oder hasserfüllte Seitenblicke zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius wusste noch genau, wie schrecklich es für ihn gewesen war, den Unterricht zu besuchen. Die Professoren mussten immer irgendwelche Mitschüler zwingen, sich zu ihm zu setzen oder Partner-Übungen mit ihm zusammen zu machen. Durch den Zwang der Lehrkräfte, wurde das Verhältnis zu den anderen Schülern natürlich keineswegs besser. Immer wieder beleidigten sie ihn. Manche verweigerten sogar die Zusammenarbeit so sehr, dass sie Strafarbeiten dafür in Kauf nahmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte sich niemals einsamer gefühlt... Nicht mal Zuhause war er weniger Willkommen gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Teil von ihm hatte angefangen an der Entscheidung des Sprechenden Huts zu zweifeln. Sirius war sich irgendwann sicher, dass er seinem Wunsch nicht hätte entsprechen sollen. Er war so kurz davor aufzugeben...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch als die Nacht am dunkelsten war, war ihm ein Licht erschienen. Es hatte so hell gestrahlt, dass er glaubte, es würde ihn blenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James Potter setzte sich bei der nächsten Zaubertrankstunde einfach zu ihm. Professor Pride hatte ihn weder dazu auffordern noch zwingen müssen. Auch wenn Sirius keinen Spiegel zur Hand gehabt hatte, konnte er sich sein eigenes, entsetztes Gesicht durchaus vorstellen. Wie er ihn mit offenem Mund anstarrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch James hatte sich nicht beirren lassen. Er hatte sich lächelnd zu ihm gedreht und seine Hand hingehalten: „Ich bin James - James Potter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß...“, hatte er beinahe heiser geantwortet. Sirius hatte einen Augenblick gebraucht, bis er sich aus seiner Starre lösen konnte, um James die Hand zu reichen und sie zu schütteln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist alles okay?“, hatte James ihn heiter gefragt. „Siehst etwas blass um die Nase aus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du... verrückt...? Hast du eine Wette verloren?“, fragte der Black ihn heiser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nö. Das muss ich doch nicht, um mich zu dir zu setzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber dich mögen alle! Das wird aufhören, wenn du dich auf mich einlässt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn sie dann nicht mehr mit mir befreundet sein wollen, sind sie keine echten Freunde.“, sagte James grinsend. „Außerdem brauche ich die alle nicht, aber du brauchst mich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn er damals nicht sicher gewesen war, ob er das ehrlich meinte, wusste er es heute umso genauer. Er hatte ihn gerettet... In größter Not war er aufgetaucht, um für ihn da zu sein. All die abschätzenden Blicke hatte James Potter in Kauf genommen, um ihn aus der Finsternis zu befreien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war der glücklichste Tag seines Lebens gewesen. Seit dieser Zaubertrankstunde hatte er so viel gelacht, wie niemals zuvor. Plötzlich hatte er jemanden gefunden, der ihn verstand, mit ihm Streiche spielte und ihm dabei half, sich an Hogwarts zu gewöhnen. Der ihn verteidigte... So oft hatte sich James in seinem Namen geprügelt! Flüche auf Mitschüler losgelassen, wenn sie gemeine Dinge über den Black-Erben gesagt hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann hatten sie sich dann auch mit Remus und Peter angefreundet. Gewissermaßen hatten sie sich alle gegenseitig aus der Einsamkeit gerettet, denn auch wenn James vom ersten Tag an beliebt gewesen war, war auch er niemals einsamer gewesen. Umgeben von all diesen Schülern, die ihn alle nicht sahen, sondern nur seinen Namen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Durch sie hatte er damals seine wahre Natur entdeckt. Seinen Mut. Den Mut, gegen seine eigene Familie zu rebellieren und sich aus den Ketten zu befreien. Dann war auch seine Beliebtheit irgendwann von ganz alleine gekommen. Sicherlich auch, weil er ein verdammt talentierter Zauberer wurde. Geschweige denn von seiner genetischen Schönheit, die viele Mädchen schon früh verzauberte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So viele falsche Entscheidungen...“, hauchte Sirius traurig. „All diese Entscheidungen haben uns an den Punkt geführt, wo wir Reg von einer enormen Dummheit abhalten müssen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wir packen das, Tatze.“, sagte James so aufrichtig, dass er ihm einfach glauben musste. Oder doch eher glauben wollte... Sie würden alles tun, was nötig war.[/JUSTIFY]

Seltsame Träume

[JUSTIFY]In letzter Zeit plagten sie immer wieder die gleichen Träume. Oder eher ein Traum, der sich wiederholte. Und der verlief immer identisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla saß mit ihren beiden Vätern am Essenstisch und sie unterhielten sich sehr herzlich miteinander. Es wurde viel gelacht. Beide berichten lustige Geschichten von ihrer Arbeit und machen ein paar Witze über Kollegen, während sie ein ausgewogenes Mahl zusammen genießen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann beginnen ihre Stimmen dann unklar zu werden. Wie ein Radio, dass die Verbindung zum Signal verlor. Ein Rauschen, welches immer intensiver wurde bis sie einfach kein Wort mehr verstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]An dieser Stelle wollte sie sich inzwischen zwingen, nicht mehr den Kopf zu drehen, um sich verwirrt umzublicken, schaffte es aber nicht. Deshalb verläuft es stets gleich...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer wenn sie wegguckt, verschwinden ihre Väter plötzlich vom Tisch und stattdessen taucht ein fremder Mann auf. Jedes Mal erschrak sich Camilla fast zu Tode, wenn sie den Blick auf ihn richtete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Haut war furchtbar fahl. Eigentlich fast grau! So ungesund hatte noch nie ein Mensch in ihren Augen ausgesehen. Doch das war es nicht, was sie an ihm immer wieder so erschrak.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Gesicht des Mannes war vollkommen verstellt. Darin war nichts Menschliches mehr zu erkennen, selbst wenn man sich wirklich anstrengte. Seine Nase war blass und die Nasenlöcher mehr Schlitze, während seine Lippen so schmal waren, dass sie schwer zu erkennen waren. Fast wie ein Strich, wenn er nicht gerade mit offenem Mund grinste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann waren da noch die Augen. Die grauenhaften, kalten Augen... Tief eingefallen in diesen surrealen Kopf und ohne jegliche Gefühle. Eisblau, wie es auch ihre waren. Doch kein Lächeln schien diese Augen jemals erreicht zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Kopf war kahl, was dem ganzen Antlitz den Anschein einer Schlange gab. Eine Schlange, die sich mit einem Menschen verpaart hatte und im Anschluss wohl ein paar misslungene Zauber erwischt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer trug er denselben schwarzen Muggel-Anzug mit einer ebenso schwarzen Krawatte. Fast so, als wäre er bei einem Totenschmaus...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sobald Camilla an Beerdigung, Totenschmaus oder etwas in der Richtung dachte, begann sie zu blinzeln. Beinahe wie aus einem Zwang heraus. Und sobald sie ihre Augen wieder öffnete, lag auf dem Tisch kein Essen und kein Trinken mehr, sondern ihre beiden toten Väter. Die Augen vor Entsetzen aufgerissen, starrten sie zu ihr herüber, während sie außerstande war sich zu bewegen oder zu schreien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das fahle, fremde Gesicht blieb unberührt. Unbekümmert. Beobachtete sie dabei, wie ihr Gesicht sich panisch verzog und alle Muskeln sich in ihr anspannten. Die eisblauen Augen schienen es sogar zu genießen, dass sie sich so hilflos vorkam, während sie auf dem Stuhl gelähmt blieb.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schließlich öffnete sich der Mund zu einer zischenden, fremden Sprache, die sich in ihren Kopf zu verständlichen Worten formten: „Willst du nicht endlich die Wahrheit herausfinden, Kind?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch wenn Camilla antworten will, sprudelt ihr Blut aus dem Mund heraus und überströmt ihren ganzen Körper. Wenn sie an sich herabblickt, erkennt sie, dass sie ein Gegenstand komplett durchbohrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Just im nächsten Augenblick wachte sie schweißgebadet und steif in ihrem Bett auf. Sah sich panisch um, um festzustellen, dass sie immer noch in ihrem Schlafzimmer war. Immer noch in Ilvermorny, während ihre Mitschülerinnen vollkommen ruhig schlafen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedes Mal war ihr Bett von Schweiß getränkt. Jedes Mal suchte sie darin und an ihrer Schlafkleidung nach Blut und jedes Mal fand sie nichts.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allmählich glaubte sie wirklich, dass sie dabei war den Verstand zu verlieren. Vor allem, weil sich ihre Zimmergenossinnen bereits darüber beschwerten, dass sie nachts gerne mal schrie oder wirres Zeug redete. Manchmal zischte sie wohl angeblich. Scherzhaft hatte eines der Mädchen es mit einer kaputten Teekanne beschrieben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Witzig fand die Blondine das Ganze nicht. Jeden Morgen kam es ihr so vor, als habe sie keine Minute lang geschlafen. Sie wurde immer unkonzentrierter. Fühlte sich zunehmend erschöpft, wie ein Werwolf vor, während und nach einer Vollmondnacht. Darunter litt inzwischen auch schon ihre Laune.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Stimmung wurde auch nicht gerade dadurch gebessert, dass Oliver ihr schon seit mindestens zwei Wochen aus dem Weg ging. Er sprach sogar kaum noch mit Noah und Logan, obwohl er mit ihnen im gleichen Schlafzimmer schlief![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seit dieser Gefühlsexplosion durch das Quidditch schien er ihr nicht mehr zu nahe kommen zu wollen. Camilla fand das wirklich kindisch. Wie sollten sie ihre Beziehung denn klären, wenn er sich immerzu versteckte? Er wechselte sogar den Flur, wenn sie Gefahr liefen sich zufällig zu treffen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl es immer noch am Faszinierendsten war, wie er ihr im gemeinsamen Unterricht aus dem Weg ging. Er setzte sich einfach zu anderen Mitschülern – selbst zu absolut unbekannten aus anderen Häusern – und vermied den Blickkontakt vollkommen. Beinahe so, als habe sie längst mit ihm Schluss gemacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich führte das zu eben dieser Frage: „Habt ihr etwa Schluss gemacht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer und immer wieder... Es ging keinen etwas an, aber jeder fragte sie danach. Urplötzlich waren alle hochinteressiert an der Beziehung des Werwolfs und ihr. Wollten alle Fakten wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Manchmal meinte Camilla sogar, dass einige Mädchen oder auch Jungen sie mitleidig ansahen. Als wüssten sie etwas, was sie nicht wusste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vermutlich erzählt er schon herum, dass wir uns getrennt hätten... Wäre nur schön, wenn er die Eier hätte, mir das dann auch zu sagen!, fluchte die Blondine innerlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Am liebsten wollte sie zu ihm gehen und ihm ihre Faust direkt ins Gesicht rammen. Doch ihr war klar, dass das nur Ärger bedeuten würde. Vor allem, wenn sie von Mitschülern verpetzt wurde oder ein Professor davon etwas mitbekam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stattdessen entschied sich Camilla, dass sie den ersten Schritt wagen musste. Wenn sie es nicht tat, würden sie vielleicht niemals über all das sprechen. Ihr war es wichtig, dass ihr Beziehungsstatus klar war, damit sie entsprechend weitermachen konnte. Oder neu suchen konnten...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus diesem Grund überwand sie sich. Von Logan wusste sie, dass die Wampus-Mannschaft heute auf dem Quidditch-Feld trainierte. Die perfekte Möglichkeit, um ihn endlich anzusprechen! Außerdem gab es dort keine Fluchtmöglichkeit für Oliver, solange er nicht das Training unentschuldigt früh verlassen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Durchaus zufrieden mit ihrem Plan ging sie alleine zu dem Quidditch-Feld. Auch wenn sie sich keine der Spiele anguckte, wusste sie natürlich genau, wo es sich befand. Anders konnte sie es sonst auch nicht meiden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige Schüler grüßten sie auf dem Weg dahin. Manche wirkten sogar irritiert. Andere sprachen sie an und schienen sie überreden zu wollen, lieber zurück in die Schule zu gehen. Das verwirrte Camilla zutiefst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem ließ sie sich nicht von ihrem Überraschungsbesuch abbringen. Es war ja auch ein Zeichen dafür, dass sie ihm zugehört hatte und seine Wünsche respektierte. Sie vielleicht auch dazu bereit sein würde, sich mal ein Spiel von ihm anzugucken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade, als sie das Quidditch-Feld erreichte, raste zu ihrem großen Unglück ein Klatscher direkt auf sie zu. Sie bemerkte ihn nur, weil er so laut durch die Luft zischte und die Spieler panisch kreischten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem erschrockenen Aufschrei sprang Camilla beiseite und hörte deutlich, wie der große Ball neben sie auf den Boden klatschte. Als sie dort hinsah, erkannte sie eine kleine Kuhle, die von der unglaublichen Wucht sprach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gib mir deinen Schläger!“, hörte sie eine Männerstimme streng sagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz darauf wollte der verrückte Ball sie nochmal angreifen, doch ein Stock hieb ihn so heftig davon, dass er es nicht mal ansatzweise schaffte. Jetzt, wo er von seinem Ziel abgelenkt worden war, widmete er sich auch wieder den Spielern auf ihren Besen, statt dem unerwarteten Gast.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist alles in Ordnung?“, fragte ihr Retter. Es ging in einem Rauschen unter. Das Adrenalin pumpte noch wie wild durch ihre Adern, während sie das Ereignis zu begreifen versuchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig stieg der werdende Mann von seinem Besen und berührte sie zart am Oberarm: „Blair, bist du okay? Musst du in den Krankenflügel?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ähm, nein, alles in Ordnung.“, antwortete sie bei der Berührung endlich und blickte auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war Cyrus Archer, der ihr geholfen hatte. Ein durchaus attraktiver Siebtklässler, der außerdem der Kapitän ihrer Quidditch-Mannschaft war. Er spielte in der Position des Suchers. Doch weil er sich in seinem Abschlussjahr befand, versuchte Cyrus bereits einen brauchbaren Ersatz für diese Position zu finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie den Gerüchten glauben durfte, dann wollte er seinen Kapitänsposten wohl an Oliver Mason weitergeben, der sein Vizekapitän war. Also musste er sich nur noch um die Lücke des Suchers kümmern, was wohl sehr schwer war. Gute Sucher zu finden, die keine Angst vor den Gefahren hatten, war fast unmöglich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus Archer entsprach durchaus dem typischen Bild eines Suchers. Eher schmal gebaut, aber trotzdem sportlich. Ein bisschen unauffällig, wenn er neben den durchaus trainierten Mitstreitern stand – abgesehen von den weiblichen Spielern vielleicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch war es nicht von der Hand zu weisen, dass er einer der attraktivsten Jungen auf dieser Schule war. Camilla hatte ihn schon häufiger beobachtet. Ihn und seine schönen, braunen Locken, die manchmal etwas vor seinen Augen herumtanzten. Er wirkte vielleicht ein bisschen blass um die Nase, doch das tat seinem schönen Gesicht keinen Abbruch. Er hatte weiche Züge, die aber trotzdem noch maskulin erschienen, obwohl manche Jungs von der Schule das Gegenteil behaupteten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Früher hatten die anderen Mitschüler ihn wohl oft gehänselt. Doch dann war er in seinem vierten Jahr als Sucher entdeckt worden und im fünften Schuljahr war er dann zum Kapitän der Mannschaft ernannt worden. Seither hatten sie kaum ein Spiel verloren![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun ärgerte keiner mehr Cyrus. Stattdessen hatte er zahlreiche Bewunderer und auch Verehrerinnen bekommen. Seine Meinung war seinen Mitschülern wichtig. Seine Entscheidungen wurden nicht infrage gestellt, wenn er einen Bewerber annahm oder ablehnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hinzu kam, dass er mit Abstand der beste Schüler des Abschlussjahrgangs war. Jeder sagte ihm nach, dass er eine große Zukunft vor sich hatte. Vielleicht sogar als Nationalspieler.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mein Gott, ich habe mich fast zu Tode erschrocken.“, gestand Camilla, als sie sich endlich von dem anfänglichen Schrecken erholt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das kann ich mir vorstellen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Habe ich nun euer Training gesprengt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, wir wollten eh gleich Ende machen.“, erwiderte Cyrus lächelnd, doch sie merkte ihm an, dass er log. Sie hatten noch für einige Minuten das Feld reserviert und wenn die Gerüchte stimmten, trainierte er seine Mannschaft sehr hart. Sie machten niemals früher Schluss.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offensichtlich wärst du auch ein guter Treiber.“, wollte Camilla ihm schmeicheln. Immerhin hatte er ihr selbstlos geholfen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke schön.“, strahlte der Siebzehnjährige aufrichtig. „Aber ich muss gestehen, dass ich lieber Sucher bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vollkommen in Ordnung. Solange du weiterhin Jungfrauen in Nöten rettest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Peinlich berührt fasste sich der Brünette an seinen Hinterkopf und lächelte verlegen. Er war wirklich süß! Und gar nicht mehr so gefasst, wie sie ihn immer wahrgenommen hatte. Jedoch sprachen sie auch das erste Mal richtig miteinander, wenn Camilla ehrlich war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lächelnd ignorierte er seine Spieler und sah nur noch sie an: „Weißt du, Zuschauer sollten auch lieber auf die Tribüne gehen. Dann ist die Gefahr geringer, dass ein Klatscher sie erwischt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh...“, murmelte die Blondine, die nun selbst verlegen wurde. „Ich hatte keine Ahnung, wo ich hin muss, wenn ich ehrlich sein soll.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt, du hast noch nie bei uns zugeguckt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jaah~, Quidditch ist eigentlich nicht so meins.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht zog Cyrus seine Augenbrauen in die Höhe und musterte sie: „Tatsächlich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tatsächlich. Verrückt, nicht wahr?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich würde es eher ungewöhnlich nennen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eigentlich bin ich wegen Oliver hier.“, gestand die Blondine endlich und sah an ihm vorbei zu den fliegenden Besen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre eisblauen Augen suchten alles ab, doch da war weit und breit kein Oliver! Ein Spieler fehlte ihnen offenbar, den sie durch einen Ersatzspieler ersetzt haben mussten, um ihre Taktiken trotzdem trainieren zu können. Soweit sie wusste, war ihr erstes Spiel gegen die Mannschaft des Hauses Donnervogel. Die hatten angeblich einen recht... wilden Spielstil, der schon manchen vom Besen geholt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch sie verwirrte letztendlich das Fehlen ihres Freundes. Der hatte noch nie das Training versäumt! Sie konnte sich nicht mal erinnern, wann er nicht über seinen Körper oder Quidditch redete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der... Na ja...“, Cyrus schien sich sichtlich unwohl zu fühlen. Er trat auf der Stelle und wich ihrem Blick aus. Seine Wangen glühten so stark, dass es zu seinen Ohren ausstrahlte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn los?“, wollte Camilla mit Nachdruck wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er ist... in der Umkleide...“, offenbarte er dann endlich. „Aber du solltest da nicht reingehen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wo ist die Umkleide?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Blair, du solltest wirklich nicht da reingehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist die nur für Jungs?“, hinterfragte die Blondine mit hochgezogener Augenbraue.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, die Umkleiden sind gemischt. Platzmangel...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann weiß ich nicht, wo das Problem sein soll.“, schnaubte sie langsam genervt. „Wo ist die Umkleide?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus Archer merkte, dass es nichts brachte, sie davon abbringen zu wollen. Seufzend deutete er auf die Tür, die direkt zu den Umkleidekabinen führte. Es gab zwei. Für jede Mannschaft eine.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dankend nickte sie ihm zu, ehe sie sich umdrehte und mit erhobenem Kopf auf die Umkleide zuging. Hinter sich hörte sie die Mitspieler rufen, ob Cyrus es für eine gute Idee hielte, sie gehen zu lassen. Er machte deutlich, dass sie ihm keine Wahl gelassen habe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was es auch immer war, was hier alle so beunruhigte, sie wollte es wissen. Sie hatte ein Recht darauf! Und sie war wirklich alt genug, um zu erfahren, weshalb Oliver nicht am Training teilnahm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Überzeugung für ihr Recht schwand jedoch, als ihr bewusst wurde, wovor Cyrus Archer sie hatte beschützen wollen. Sie hörte es, bevor sie es sah... Ein Mädchen, das keuchte und stöhnte. Manchmal den Namen ihres Freundes seufzte. Es hätte ihr reichen sollen, um umzudrehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stattdessen ging sie aber weiter und öffnete die Tür der Umkleidekabine. Dann endlich konnte sie sehen, was los war. Wieso ihr Freund sie wie die Pest mied.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hielt ein rothaariges Mädchen an den Oberschenkel fest, während er ihren Rücken an den Spint drückte. Derweil drückte er sich mit Hochgenuss in sie. Immer mal wieder knallte es laut, wenn der Werwolf mit mehr Kraft ausholte und das Mädchen dabei zum Quieken brachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile stand Camilla einfach nur da. Mit offenem Mund starrte sie den beiden zu. Außerstande etwas zu sagen oder einfach fortzulaufen, obwohl sie es wollte. Sie wollte ihn anschreien! Wollte schreien und dann davonlaufen. Doch wie in ihrem eigenartigen Traum war sie vollkommen gelähmt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen, während ihr Herz sich verkrampfte. Zwar liebte sie ihn nicht, doch der Betrug schmerzte sie trotzdem wahnsinnig. Es war so demütigend! Vor allem, weil wohl jeder hier gewusst hatte, dass Oliver ihr fremdging. Alle, außer ihr hatten es gewusst...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich schrie das rothaarige Mädchen lautstark auf und riss Camilla endlich aus ihrer Trance. Sie hatte wohl die ungewollte Zuschauerin bemerkt, was auch die Aufmerksamkeit von Oliver auf sie lenkte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wirkte tatsächlich entsetzt. Ob er Reue empfand, konnte die Blondine wirklich nicht sagen, aber er war schockiert darüber, dass sie ihn erwischt hatte. Fast wie ein Kind, das die Hand in der Keksdose hatte, als die eigene Mutter gerade zur Haustür reinkam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver Mason ließ die Rothaarige herunter, die schamvoll ihre Klamotten auflas, sich nicht unbedingt ordentlich bekleidete und dann davonstürmte. Camilla wusste nicht genau, wer dieses Mädchen war, doch anhand der Krawatte wusste sie, dass sie aus dem Haus Pukwudgie stammte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Werwolf war es nun, der wie gelähmt dastand und sie mit offenem Mund und heruntergelassener Hose anstarrte. Nun war er wohl nicht in der Lage, irgendwas zu sagen oder zu tun.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hättest wenigstens den Anstand haben können, vorher mit mir Schluss zu machen. Ganz offiziell.“, hörte Camilla sich nüchtern sagen. Sie konnte selbst nicht fassen, dass sie solch eine ruhige Tonlage hinbekam! Obwohl ihr Puls so raste und sie unbändigen Zorn in sich aufsteigen fühlte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, tu‘ doch nicht so!“, keuchte er endlich, nachdem er sich aus seiner Starre befreien konnte. „Du wolltest mich doch sowieso abschießen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, wollte ich nicht.“, antwortete sie aufrichtig. „Eigentlich wollte ich dich bitten, mir noch etwas Zeit zu geben, damit ich mich in dich verlieben kann. Ich wollte es noch versuchen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jetzt stand er wieder nur da. Starrte sie an. Sein Mund stand weit offen, während sie hinter seinen Augen die Gedanken tanzen sehen konnte. So unruhige Augen hatte die Blondine schon lange nicht mehr gesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso... Wieso warst du überhaupt mit mir zusammen, wenn du mich nicht lieben kannst?!“, platzte es dann aus ihm heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich das Gefühl hatte, dass du mich zu einem besseren Menschen machst!“, antwortete sie mit zittriger, wütender Stimme. „Weil ich geglaubt habe, dass du mich kennst und mir die Zeit geben würdest, die ich brauche![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich kam mit dir zusammen, weil ich mich in dir geirrt habe, Oliver Mason.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Wahrheit schlug ihm eiskalt ins Gesicht. Nun konnte sie so etwas wie Bedauern in seiner Miene wahrnehmen, doch es war zu spät. Er hatte alles zerstört, was sie gemeinsam aufgebaut hatten und ihnen jegliche Chance zur Entwicklung genommen. Nur, weil er zu ungeduldig gewesen war, auf ihr Herz zu warten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem müden, kalten Lächeln winkte sie ab: „Du hast keine Ahnung, was du verpasst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehr wollte Camilla dazu nicht sagen. Sie drehte sich einfach um und ging wieder heraus und ließ einen erstarrten Werwolf zurück, der viel zu spät ihren Namen schrie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war nur blöd, dass sie den Weg zurücknahm, den sie auch gekommen war. Das bedeutete, dass sie wieder auf dem Quidditch-Feld landete, wo sie die Mannschaft anstarrte. Inzwischen waren sie alle gelandet und hielten ihre Besen neben sich. Auch auf der Tribüne starrten die Zuschauer des Trainings herunter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus Archer war am nächsten an ihr dran. In seinen Augen konnte sie Mitgefühl erkennen. Die Fünfzehnjährige war sich absolut sicher, dass sie das nicht nötig hatte, also raffte sie die Würde zusammen, die sie noch in sich finden konnte und richtete die Schultern auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Daran werde ich nicht zerbrechen., schwor sich die Blondine innerlich. Ich werde nicht zulassen, dass so ein Schwein mich kaputt macht. Mich bricht![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und mit genau diesem Willen wandte sie sich von der Quidditch-Mannschaft ab und verließ das Spielfeld. Für sie war das Training offiziell beendet. Und während sie den Ort ihrer Schande verließ, schwor sich das Mädchen, dass sie nie wieder ein Quidditch-Feld betreten oder daran denken würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zwar hatten Logan, Noah und Aiden sie zu trösten versucht, doch sie ging trotzdem mit Wut im Bauch zu Bett. Alle drei schworen ihr, dass sie ihre Freunde blieben und machten deutlich, dass wenn einer einen von ihnen betrog, er sie alle betrog. Damit hatte Oliver nicht nur seine feste Freundin verloren, sondern direkt seine ganze Clique.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch sie fühlte sich nicht besser dadurch. Auch wenn sie ihn nicht liebte, fühlte sich dieser Verrat bitter an. Sie waren Freunde gewesen. Hatten gelacht und zusammen Streiche gespielt. Das war nun vorbei...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich verfluchte sich Camilla, weil sie die Beziehung mit dem Werwolf überhaupt eingegangen war. Ihre Freundschaft war unrettbar. Dabei war Freundschaft wesentlich kostbarer als schnelle Liebe und gesäuselte Komplimente im Zwielicht. Jeder, der das nicht verstand, war wirklich dumm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zähneknirschend legte sich die Blondine in ihr großes Bett und versuchte an etwas anderes zu denken. Doch ihr fiel beim besten Willen nichts ein, was sie genug ablenkte, um ihren Zorn herunterzuschlucken! Sie wusste nicht mal, ob sie sich mehr über sich selbst ärgerte, weil sie einen guten Freund geopfert hatte oder über Oliver, der sie wie ein Vollarsch betrogen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn er wenigstens vorher Schluss gemacht hätte... Selbst wenn er dann direkt eine andere auf seinem Schoß gehabt hätte, hätte sie mit etwas Zeit verzeihen können. Es vielleicht sogar irgendwann vergessen. Doch nicht so. So konnte sie nur noch an diesen Rotschopf denken, der mit ihm einen Ritt an einem Spint wagte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit ihrem Gekeuche und Gestöhne in ihrem Kopf versank Camilla in den Schlaf. Und zum aller ersten Mal veränderte sich ihr Traum.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieses Mal stand sie mitten in der Kabine. Wie sie es im Wachzustand gesehen hatte, waren da Oliver und dieses unbekannte Mädchen. Sie liebten einander schweißgebadet und voller Inbrunst, während das Mädchen offen ihre Lust kundtat. Nur dieses Mal schien keiner von ihnen sie zu bemerken, sondern sie machten einfach weiter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fassungslos starrte Camilla sie an. Beobachtete, wie die Körper aneinander rieben und lauschte, wie der Rotschopf den Namen ihres Ex stöhnte. Wie auch in ihrem anderen Traum, konnte sie sich auch in diesem nicht bewegen. Nichts sagen. Nur starren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als der Schmerz zu groß wurde, senkte sie endlich ihre schwarzen Wimpernkränze und wandte den Blick so ab. Plötzlich wurde es still. Niemand hechelte mehr vor Lust. Keine Körper prallten an einen Spint.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hob ihre eisblauen Augen wieder an und da war wieder dieser Mann. Sein fahles Gesicht blickte ihr kalt entgegen. Schon wieder trug er seinen komplett schwarzen Anzug, als wollte er eine Beerdigung besuchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch anders, als in den Träumen mit ihren Vätern, war der Gedanke an den Tod nicht der Auslöser für tote Menschen. Oliver und seine neue Flamme lagen zu den Füßen des schlangenartigen Mannes. Blut strömte in Unmengen aus ihren bleichen Körpern heraus, während ihre Augen voller Entsetzen an die Decke starrten. Sie waren schon etwas milchig... Ihre Körper sahen etwas so aus, als habe ein wildes Tier sie gerissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sieh‘ dich an...“, zischte die Stimme des fahlhäutigen Mannes in einem seltsamen Tenor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ohne zu wissen, was er meinte, wusste sie es doch. Es war schwer zu begreifen. Trotzdem war ihr klar, dass er wollte, dass sie auf ihre Hände herabblickte. Also tat sie es.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Hände waren vollkommen rot und die Flüssigkeit tropfte warm auf den Boden zu ihren Füßen. Das Blut kroch bis zu ihren Ellenbogen hoch und durchzog die Ärmel ihrer weißen Bluse dunkel. Überall an ihr waren Blutspritzer, als wäre sie es selbst gewesen, die wie eine Bestie über das Paar hergefallen war und das brutaler als jeder Werwolf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast es nicht nötig, dich von einem Schlammblut so demütigen zu lassen, mein Kind.“, zischte die kalte Stimme hauchend. „Du bist zu Höherem bestimmt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es fiel Camilla schwer, sich von dem Anblick ihrer blutgetränkten Hände loszureißen und dennoch tat sie es. Stattdessen sahen ihre eisblauen Augen verwirrt auf, um den unheimlichen Mann zu mustern, der ihr so seltsam vertraut vorkam. Und doch war er ihr fremd... Alles erschien so sinnlos in ihren Träumen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der schlangenähnliche Mann trat einfach über die Leichen der Schüler hinweg, als wären sie unbedeutende Maden. Er schenkte ihnen nicht mal einen mitleidigen Blick. Schien kein Bedauern zu fühlen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zielstrebig fand er seinen Weg zu ihr. Obwohl Camilla zurückweichen wollte, konnte sie es nicht. Nicht mal, als er seine fahle Hand zu ihrem Gesicht hob, um ihre Wange fast schon liebevoll zu streicheln. Seine Haut fühlte sich kalt an, als wäre er kein lebender Mensch. Und doch verwirrte sie mehr, dass sie das in ihrem Traum wirklich spüren konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist nicht nur wunderschön und intelligent, sondern auch talentiert.“, flüsterte seine Stimme kalt weiter. Immer noch zischte diese, als wäre er eine wahrhaftige Schlange.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vollkommen gefesselt starrte sie ihn an. Starrte in seine ebenso eisblauen Augen. Innerlich versuchte sie herauszufinden, wie sie sich so eine Gestalt erträumen konnte. Sie besaß vielleicht Fantasie und eine künstlerische Begabung, doch nicht so![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin so Real wie dein Zorn auf diesen werdenden Mann.“, sagte er, als konnte er ihre Gedanken lesen. „Ich kann es dir beweisen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer noch erstarrt ließ sie zu, wie er langsam ihren rechten Arm anhob. Ohne mit einer Wimper zu zucken – die er eh nicht zu haben schien – hob er einen dunklen Zauberstab hervor, um ihn direkt auf ihren Arm zu richten. Er musste nichts sagen, damit etwas Helles herausströmte und ihr einfach durch die Haut schnitt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schmerz durchfuhr ihren ganzen Körper, während sich an ihrem Arm ein langer Schnitt auftat. Blut vermischte sich mit dem der toten Mitschüler und tropfte bald darauf ebenso auf den Boden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entsetzt blickte sie zu ihm auf. In einem Traum erwachte man doch, wenn man Schmerzen erlitt oder sogar starb! Doch er war immer noch da. Sie war immer noch nicht wieder aufgewacht...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sagte doch, dass ich Real bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie... Wie kann das möglich sein...?“, krächzte sie endlich hervor. Erstaunt stellte sie fest, dass auch sie diesen zischenden Unterton besaß. Es geschah unbewusst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das wirst du bald erfahren, mein Kind.“, säuselte er sehr zufrieden mit sich selbst. „Und nun musst du aufwachen.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Schweißgebadet saß sie aufrecht in ihrem Bett. Ein Blick auf die Uhr reichte, damit ihr klar wurde, dass sie zum Frühstück herunter musste. Die anderen Mädchen waren offenbar schon gegangen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zittrig hob die Blondine ihre Finger zu ihrer Wange und strich dort ein paar Tränen fort. Jedoch schienen sie auf einer Seite teilweise schon verwischt worden zu sein. Dort, wo der fahlhäutige Mann sie berührt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hat eine der anderen Mädchen mir die Tränen getrocknet?, wunderte sich Camilla aufrichtig. Haben sie jetzt schon so viel Mitleid mit der armen, betrogenen Camilla? Das ist doch lächerlich![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade, als sie wutentbrannt die Decke wegreißen wollte, sah sie Blut darauf. Ihre eisblauen Augen zuckten wie von selbst in die Richtung ihres rechten Armes. Durch den Ärmel des Schlafanzugs sickerte Blut, welches alles zu besudeln schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Atmung begann zu rasen. Ihr Herz pumpte so schnell, dass sie glaubte, an dem Krach des Schlages taub zu werden! Panik breitete sich in ihrem sonst so ruhigen Gemüt aus wie ein Virus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla zwang sich dazu, langsam die linke Hand an den Ärmel zu legen. Mehrmals atmete sie schwer durch, ehe sie den Stoff nach oben schob, aber noch nicht hinsehen konnte. Innerlich war sie sich sicher, dass sie gerade dabei war, ihren Verstand zu verlieren![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie endlich bereit war herunterzugucken, sah sie genau das, was sie befürchtet hatte: Denselben Schnitt. Genau an derselben Stelle angesetzt und genauso lang wie auch schon in ihrem Traum. Ebenso tief... Es gab keinen einzigen Unterschied.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Panisch griff sie nach ihrer Schlaftischschublade und bekam sie in ihrer Aufregung fast nicht auf. Sie hatte immer etwas Verbandszeug hier, falls sie sich in einem unautorisierten Duell verletzen sollte. Die Blondine brauchte jedoch recht lange, bis sie alles herausgekramt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla riss die Verpackungen der sterilen Verbandsmaterialien beinahe schon brutal auf, um erstmal die Wunde zu säubern, ehe sie ein paar Kompressen darauflegte. Kurz darauf wickelte sie stramm einen stabilen Verband drumherum. Das Ganze befestigte sie dann mit einigen Muttern, damit es auch nicht verrutschen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Danach vergewisserte sie sich, dass alles richtig saß, ehe sie den Ärmel darüber schob. Es war besser, wenn niemand diese Verletzung sah. Am Ende würde noch das Gerücht ausbrechen, dass sie sich selbst versuchte umzubringen, weil Oliver sie betrogen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So ein Gedanke kam ihr nicht mal ansatzweise! Nicht wegen ihm. Er bedeutete ihr nichts mehr. Sie bedauerte nicht mal mehr den Verlust ihrer Freundschaft. Beinahe so, als habe der Tod in ihrem Traum dafür gesorgt, dass er auch in ihrem Geist wahrhaftig gestorben war. Also brauchte sie auch kein Mitleid für all das.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder atmete Camilla mehrmals durch und zwang sich zur Ruhe. Einfacher gesagt als getan. Dennoch raffte sie ihre Würde zusammen und zwang sich aus dem Bett zu steigen, um es neu beziehen zu können und sich anschließend ihre Schuluniform anzuziehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das ist ein Tag wie jeder andere..., redete sich die Blondine wacker ein. Ein Tag, an dem ich mit einer mysteriösen Verletzung aufgewacht bin, aber trotzdem ein ganz normaler Schultag![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als alle Beweise für Blut, Schweiß und irgendwelche Verletzungen beseitigt worden waren, zwang sie sich zu einem selbstbewussten Gesichtsausdruck. Mit einem Blick in ihren Spiegel war sie überzeugt, dass niemand ihre Fassade durchschauen würde und machte sich endlich auf den Weg zur großen Halle.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im Gemeinschaftsraum erfuhr Camilla, dass ihre drei Freunde sehr früh zum Frühstück gehen mussten und nun einer Strafarbeit nachgingen. Offenbar hatten sie letzte Nacht auf einem Flur Oliver Mason aufgelauert und ihm ein paar Flüche an den Hals gehetzt. Natürlich waren sie erwischt worden...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es tat ihr schon etwas leid, weil Logan und die Zwillinge das gewiss für sie getan hatten. Eigentlich müsste man sie bestrafen, obwohl sie die Jungs nicht dazu angestiftet hatte. Jedoch konnte sie es nun nicht ändern, dass sie wohl irgendwelche Strafarbeiten für den Hausmeister vollrichten mussten, bevor der Unterricht anfing.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Deshalb betrat die Blondine ganz alleine die belebte, große Halle. Sie hatte gehört, dass in Hogwarts meterlange Tische parallel zueinanderstanden. Vier Stück, also für jedes Haus ein Tisch. An einer gigantischen Fensterfront befand sich dann ein ebenso länglicher Tisch für die Lehrkräfte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In Ilvermorny war der Aufbau etwas anders, aber nicht grundsätzlich verschieden. Für jedes Haus gab es insgesamt acht viereckige Tische, die in einer Linie aufgestellt worden waren. Am anderen Ende der Halle befanden sich zwei Tische für die Lehrkräfte, die ebenfalls alles beaufsichtigten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Aufteilung der Tische war für jedes Haus identisch: Ganz vorne bei den Professoren war der Tisch für die Erstklässler. So mussten sie nicht so weit gehen, wenn sie an ihrem ersten Tag eingeschult worden und die Lehrer konnten sie im Anschluss besser überwachen. Elfjährige wollten sich beweisen und es konnte schnell passieren, dass sie unbedacht Zauber aufeinander einsetzten... Der schlimmste Vorfall war einst am Wampus-Tisch geschehen. Ein Junge wollte zeigen, dass er mal der beste Duellant werden würde und traf einen Mitschüler mit einem heftigen Blitzschlag. Er musste mehrere Wochen in den Krankenflügel, um sich davon zu erholen... Der angreifende Erstklässler war kurz darauf von der Schule verwiesen worden und man hatte seinen Zauberstab zerbrochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach dem Tisch der Erstklässler folgte ein gemischter Tisch. Hier durften sich alle hinsetzen, egal in welchem Schuljahr sie waren. Es kam dort auch häufig vor, dass sich die Häuser hier vermischten. Meist fanden sich dort Pärchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann ging es mit dem zweiten Schuljahr weiter und ganz hinten am Ausgang befanden sich die Siebtklässler. Es wurde vorausgesetzt, dass die höheren Kurse mehr Verantwortungsbewusstsein besaßen und deshalb weniger überwacht werden mussten. Außerdem waren in diesen Schulgängen auch die Vertrauensschüler und Schulsprecher, die den Ein- und Ausgang mit beaufsichtigten. Meistens traf das auch zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle Blicke richteten sich sofort auf Camilla, als sie die Halle betrat. Selbst die Schüler aus den anderen Häusern guckten! Die Neuigkeit über die Trennung und dessen Verlauf hatte sich seit gestern wie ein Lauffeuer verbreitet. Sie fragte sich wirklich, womit sie solch eine Demütigung verdiente.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile stand sie da und starrte zu den Tischen. Am Tisch der Fünftklässler saß Oliver und unterhielt sich gerade mit einem Mädchen, dessen Namen sie nicht kannte. Es ließ ihre Knie weich werden. Niemals hatte sie sich mehr gewünscht, dass Logan und die Zwillinge nun bei ihr wären, damit sie da nicht alleine durch musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver blickte auf, als ihm klar wurde, dass alle still geworden waren und sich zum Eingang umsahen. Jetzt erblickte er sie. In seinen Augen schimmerte ein deutlicher Wunsch mit ihr zu sprechen, den sie nicht teilte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tief atmete die Blondine durch und schloss ihre Augen. Die Bilder ihres Traums kamen wieder hoch. Er lag beinahe zerfleischt mit dem Rotschopf in seinem eigenen Blut und regte sich nicht mehr. Auch wenn sie sich dafür hasste, genoss sie diesen Anblick tatsächlich. Wünschte sich fast, dass er Realität wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er verdient es...“, zischte die inzwischen vertraute Stimme des schlangenähnlichen Mannes in ihrem Kopf. „Er hat dich verraten. Er tut es immer noch... Tu‘ es, mein Kind. Tu‘ es!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Rasch schüttelte Camilla ihren Kopf und riss sich raus aus diesen furchtbar dunklen Abgründen. So war sie nicht! Das war nicht sie...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Schülerin riss sich endlich aus diesen finsteren Gedanken und setzte sich einfach auf einen leeren Stuhl an irgendeinem Tisch. Dabei nahm sie gar nicht wahr, dass sie sich impulsiv direkt zu den Siebtklässlern gesetzt hatte. Sie wollte einfach nur nicht da sein, wo sich Oliver befand![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du zwei Klassen übersprungen?“, fragte sie eine vertraute Stimme neben ihr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam hob sie ihren Blick und stellte überrascht fest, dass sie sich direkt neben Cyrus Archer gesetzt hatte. Es war wohl eher Zufall gewesen, dass der Platz neben ihm frei war, weil er als Quidditch-Kapitän selbstverständlich sehr beliebt war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickte sie auf und guckte durch die Runde. Einige der Siebtklässler wirkten nicht unbedingt begeistert, während der größte Teil aber irgendwie amüsiert aussah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh... Ich habe mich einfach irgendwo hingesetzt...“, gestand die Blondine dann aufrichtig. „Soll ich jetzt echt wieder aufstehen und gehen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, nein.“, warf Cyrus sofort beschwichtigend ein. „Wir verstehen vollkommen. Fühl‘ dich wie Zuhause.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keiner widersprach dem Sucher, was sie wirklich erleichterte. So musste sie sich nicht schon wieder selbst bloßstellen und konnte sich stattdessen ein Brötchen nehmen, um es aufzuschneiden und mit Käse zu belegen. Dazu nahm sie sich einen heißen Kakao. Das würde sie heute definitiv brauchen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Können die Leute nicht mit ihren mitleidigen Blicken aufhören?, dachte sie verbittert. Ich bin doch nicht unheilbar krank![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schnaubend versuchte sie die ganzen neugierigen Blicke einfach auszublenden. Gar nicht so einfach, wenn es hunderte davon gab! Einer schien schlimmer als der andere.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also stimmt es wohl...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was meinst du?“, hakte Camilla Blair schließlich nach und sah Cyrus verwirrt an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die drei Musketiere haben also wirklich Oliver Mason in der Nacht fertiggemacht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Scheint wohl so. Ich weiß es nicht genau...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt es nicht genau?“, hinterfragte der Quidditch-Kapitän sichtlich überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin nicht diese Art von rachsüchtiger Ex-Freundin...“, erklärte Camilla nüchtern. „Als ich heute Morgen runterkam, hörte ich von diesen Gerüchten, aber ich wusste davon nichts. Ich hätte sie auch davon abgehalten...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist wirklich beeindruckend. Niemand hätte es dir verübelt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mag sein, aber was soll das bringen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht, dass es weniger wehtut?“, überlegte Cyrus laut und lud sich dann etwas Rührei auf den Teller. „Oder, dass es ihm leidtut?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut nicht not. Es tut nicht so weh, wie es vermutlich sollte und ihm scheint bewusst zu sein, dass er nicht gerade der Held des Tages ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht sah er sie an, als habe er nicht mit solchen Worten gerechnet: „Du gehst aber sehr erwachsen damit um, Blair.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Camilla...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich heiße Camilla.“, sagte sie mit hochgezogener Augenbraue. „Blair kannst du meine Eltern nennen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diejenigen am Tisch, die ihrer Unterhaltung stumm folgten, begannen zu lachen. Es kam nicht besonders oft vor, dass ein Schüler, der in seiner Zauberer-Ausbildung unter einem anderen stand, solche Kommentare losließ. Die meisten hatten dafür viel zu viel Respekt! Erst recht, wenn der Schüler sich im Abschlussjahr befand und damit wesentlich weiter war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla störte sich nicht daran. Sie war vielleicht zwei Jahre unter Cyrus, aber sie wusste auch, dass sie begabt war. Außerdem besaß der Sucher genug Charakter, um es nicht direkt persönlich zu nehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leise gluckste Cyrus auf und bestätigte damit ihre Vermutung: „Ich bitte um Verzeihung...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich verzeihe dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zu freundlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So bin ich.“, strahlte sie etwas sarkastisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allgemeine Heiterkeit brach am Tisch aus. Manche tuschelten sogar, dass sie häufiger von Mitschülern aus niedrigeren Klassen Besuch empfangen sollten. So verflog zumindest auch der Missmut derjenigen, die nicht mit ihren Platzwahl einverstanden gewesen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus Archer schmunzelte etwas, als er endlich sein Rührei zu essen begann. Sie meinte sogar, dass er etwas errötet war. Nun wusste Camilla jedoch nicht, ob es Schamgefühl war oder er sich doch etwas vorgeführt fühlte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie beließ es dabei und begann selbst zu essen. Jetzt erst merkte sie, wie hungrig sie eigentlich war! Nach so vielen Nächten ohne erholsamen Schlaf, war das eigentlich nicht überraschend. Es kam ihr ein bisschen so vor, als habe sie seit Wochen nichts vernünftiges mehr gegessen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe gehört, dass du Jahrgangsbeste bist, Camilla?“, erkundigte sich schließlich Cyrus, der gerade geschluckt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das stimmt.“, bestätigte sie ihm gelassen. „Hab‘ das Gleiche auch von dir gehört.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Solche Dinge erzählt man sich also?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh jaah~... Und halt‘ dich fest: Ich hörte sogar, dass du Kapitän der Quidditch-Mannschaft und Sucher bist!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein!“, erwiderte er mit gespielter Überraschung und brachte sie damit heute zum ersten Mal zum Lachen. Genaugenommen hatte sie seit der gestrigen Entdeckung nicht mehr gelacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus wirkte sehr stolz auf sich. Zufrieden klopfte er sich selbst die Schulter, als wollte er sich für seine Leistungen loben. Ob nun, weil er der beste Schüler seines Jahrgangs war oder weil er sie zum Lachen gebracht hatte, wusste sie nicht. Aber ihr gefiel seine lockere Art.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schade, dass er nicht in unserem Jahrgang ist... Er würde toll in unsere Clique passen!, überlegte Camilla aufrichtig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mit Zaubertränke hast du Probleme?“, erkundigte er sich schließlich grinsend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann man so ausdrücken...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt es, dass du mal einen Kessel so in die Luft gejagt hast, dass Professor Torres ihn direkt über den Kopf bekommen hat?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas peinlich berührt senkte sie ihre Wimpern, während ihre Wangen rot anliefen: „Hmmm~... Ja... War aber keine Absicht, auch wenn er etwas anderes behauptet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder brach Gelächter aus. Dieses Mal stellten sogar einige nach, wie Professor Erin Torres darauf reagiert haben mochte! Wie er verzweifelt versuchte, den Kessel wieder von seinem Kopf herunterzubekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bei Erin Torres wäre es nett ausgedrückt, wenn man sagte, dass er allmählich in die Jahre kam. Inzwischen war er wirklich alt und manchmal wirkte er sogar schon ein bisschen senil. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er sich zur Ruhe setzen würde – ob nun freiwillig oder durch den Direktor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bis es soweit war, unterrichtete er Zaubertränke und war zudem der Hauslehrer der Gehörnten Schlange – das Haus der Gelehrten. Er war auch wirklich klug! Nicht viele beherrschten die Kunst des Brauens besser als er. Trotzdem kam sie nicht gut mit ihm aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du möchtest, kann ich dir etwas Nachhilfe geben.“, schlug Cyrus lächelnd vor, nachdem das Gelächter endlich verklungen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du denn des Wahnsinns?“, hakte Camilla irritiert nach. „Willst du etwa auch einen Kessel auf den Kopf? Oder Zaubertränke in jeder deiner Uniform?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie verlockend das auch klingen mag, würde ich dir lieber beibringen, wie du keine Kessel mehr in die Luft jagst...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schon wieder kicherte die Siebtklässler amüsiert. Langsam fragte sie sich, ob sie keine eigenen Unterhaltungen hatten, die sie führen konnten![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dir ist schon klar, dass ich seit fünf Jahren jedes Mal meinen Kessel in die Luft jage, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe davon gehört...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und hast du auch gehört, dass ich das theoretische Wissen der Rezepte kann, es aber einfach nicht umgesetzt bekomme?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, auch davon habe ich gehört.“, antwortete er immer noch amüsiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verzweifelt zuckte sie mit den Achseln, während sie ihn fassungslos anstierte: „Und wieso gehst du davon aus, dass du daran etwas ändern könntest?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na, weil ich auch gehört habe, dass ich der beste Schüler meines Jahrgangs sei, dazu noch Quidditch-Kapitän und Sucher meiner Hausmannschaft.“, spottete er sarkastisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wahnsinnig...“, ergänzte Camilla schnaubend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das auch.“, gestand Cyrus nüchtern. „Mein Lebenslauf muss sich prima lesen! Klassenbester, Quidditch-Kapitän, Sucher und Größenwahn. Ich werde mit Jobangeboten überhäuft werden!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile stierte sie ihn einfach nur an. Etwas böse, aber hauptsächlich verwirrt. Immerhin befand er sich im Abschlussjahr und würde genug damit zu tun haben, für die Prüfungen zu büffeln! Ganz zu schweigen davon, dass er seine Mannschaft trainieren musste...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allerdings brauchte sie dringend Hilfe für den Zaubertrankunterricht, damit sie dort nicht ausgeschlossen wurde. Viele magische Berufe setzten dort zumindest mittelmäßige Noten voraus. Andere wollten sogar, dass man einst im Leistungskurs gewesen war![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wo ist der Haken...?“, hinterfragte Camilla schließlich skeptisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kein Haken, kein doppelter Boden.“, versprach Cyrus Archer. „Ich würde dir einfach gerne helfen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das Mitleid? Wegen gestern?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus senkte einen Augenblick lang seine Augen auf sein Essen, ehe er sie wieder anschaute: „Jein... Ich fühle mich mies, weil ich dich nicht gewarnt oder aufgehalten habe, aber ich will dir wirklich gerne helfen. Ich denke, dass du echtes Potenzial hast.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut... Okay.“, stimmte sie schließlich doch zu. „Du bist super in Zaubertränke, soweit ich weiß... Also bist du wohl meine letzte Hoffnung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das macht mich gewissermaßen zu einem Helden. Zumindest, wenn ich es schaffe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nichts für ungut, aber daran glaube ich noch nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich auch nicht, aber das ändert nichts daran, dass wir unser Bestes versuchen werden.“, lächelte Cyrus recht munter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, Cy... Wann willst du anfangen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Cy?“, hinterfragte er sichtlich überrascht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, fiel mir spontan ein. Gefällt dir der Spitzel etwa nicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Doch... Klar, nenn‘ mich wie du möchtest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das hättest du nicht sagen sollen...“, meinte Camilla unheilvoll. An Spitznamen hatte sie ihren regen Spaß! Zumindest solange sie welche verteilte und man ihr keine als Gegenzug zurückgab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe es in dem Moment bereut, als ich es mich sagen hörte.“, kicherte der Sucher amüsiert, zog das Angebot jedoch nicht zurück. „Hast du nicht nach dem Mittag auch eine Freistunde?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, glaube schon.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann fangen wir da direkt an. Komm‘ nach dem Essen in die Bibliothek und wir gehen dort erstmal dein theoretisches Wissen durch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Einverstanden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Du hast keine Ahnung, worauf du armer Tropf dich eingelassen hast!, dachte die Blondine.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl sie nicht daran glaubte, dass er ihre Unfähigkeit in Zaubertränke beseitigen würde, freute sie sich irgendwie darauf mit ihm zu lernen. Mit etwas Glück würde er ihr zumindest zu einer etwas besseren Note verhelfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So, so...“, hörte sie die vertraute Stimme von Noah sagen. „Du hast nun also einen persönlichen Nachhilfelehrer für Zaubertränke sagt man sich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was nicht alles passiert, während wir deren Trophäen polieren dürfen...“, seufzte Logan, der nun etwas wie Aiden klang. Das ließ vermuten, dass er etwas zu viel Zeit mit den Zwillingen verbrachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht wahr? Wir rubbeln den Namen »Cyrus Archer« schön sauber und ahnen nicht, dass er hofft, dass unsere Camilla auch ihn mal rubbelt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort lief Camilla hochrot an, als sie den doch eher eindeutigen Vergleich hörte und sah den Kichernden böse an: „Was um alles in der Welt denkst du eigentlich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist doch nicht ehrlich so naiv und glaubst, dass er dir bloß helfen möchte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich muss Noah zustimmen.“, nickte Logan nachdenklich. „Kaum ist Oliver aus dem Rennen, will er dir schon Nachhilfe geben. Das Timing ist durchaus verdächtig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Blondine schnaubte wütend und setzte sich dann auf ihren angestammten Platz in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Langsam reichte es ihr mit den ganzen Verschwörungen über ihre vermeidlichen Verehrer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noah und Logan setzten sich direkt zu ihr. Obwohl sie es vielleicht dabei belassen sollten, starrten sie sie an, als habe sie einen Hippogreif auf dem Kopf sitzen! Sie versuchte die Blicke wirklich auszublenden, doch das war genauso schwer wie in der großen Halle.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du magst ihn doch nicht etwa, oder?“, wollte Noah aufgeregt wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wisst ihr, es mag euch überraschen, aber Tatsache ist, dass ich viele Leute mag. Nur bei euch schwindet die Sympathie zunehmend...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade als Logan etwas beisteuern wollte, betrat ihr Lehrer schon den Raum. Professor Owen Ward war ein gutaussehender Mann, dem man das Alter aber allmählich ansah. Durch sein schwarzes, lockiges Haar zogen sich bereits graue Strähnen, was ihm aber einen gewissen Charme gab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Meistens hatte er einen drei-Tage-Bart, der nicht ganz so gepflegt war, wie er es sein könnte, aber keinesfalls schlimm wirkte. Auch darin konnte man vereinzelnd graue Stoppel ausmachen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer strahlte er von einem Ohr zum anderen. Camilla konnte sich kaum an einen Tag erinnern, an dem er mal schlechte Laune gehabt hatte. Außerdem war er wirklich ein verdammt guter Lehrer! Zudem auch noch der Hauslehrer von Wampus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Hauslehrer war er wirklich stets bemüht seinen Schülern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Manchmal wirkte er mit seinen Punkten vielleicht voreingenommen, doch er versuchte wirklich fair zu bewerten. Ab und zu verteilte er im Nachhinein sogar noch Punkte, wenn er beschloss, dass er doch nicht ganz unvoreingenommen gewesen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seinen Unterricht gestaltete er stets abwechslungsreich. Obwohl es eigentlich einen Duellclub gab, veranstaltete er im Unterricht trotzdem immer mal wieder Duelle. Entweder traten dann Schüler gegen Schüler an oder er gegen einen oder mehrere Schüler. Der Lerneffekt war wirklich enorm! Er zeigte ihnen jeden Fehler auf, aber auch was sie gut gemacht hatten. Erklärte ihnen, wie sie es besser machen konnten, wenn sie nochmals in solch eine Situation kamen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie sich nicht duellierten, dann brachte er magische Geschöpfe mit. Erst erklärte er ihnen das theoretische Wissen, welches sie für diese Kreaturen benötigten und dann durften sie sich in ihrer Praxis erproben. Er versuchte immer jedem Schüler die Chance zu geben, sich mal an den Tieren zu versuchen, doch manchmal reichte die Zeit dafür leider nicht ganz aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur auf Wunsch baute er den Unterricht manchmal rein theoretisch auf, wenn einzelne Schüler Nachhilfe in Bereichen brauchten, die für alle hilfreich sein konnten. Oder wenn sie sich wünschten, auf Prüfungen vorbereitet zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie sehr ich mich auch freue, dass Miss Blair ausnahmsweise nicht durch ihre Duellkünste in aller Munde ist, bitte ich Sie nun trotzdem, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.“, begann Professor Ward die Stunde recht heiter. „Also bitte nicht diese mitleidigen Blicke, kein Getuschel und keine dummen Fragen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum interessiert Sie das denn?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben Sie etwa auch von der Sache gehört?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Habe ich eben nicht irgendwas von keinen dummen Fragen gesagt?“, seufzte der Lehrer und beantwortete auch keine Frage, die danach kam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Woher weiß er das?, wunderte sich Camilla aufrichtig. Hören die Lehrer jetzt schon dem allgemeinen Tratsch zu? Oder petzen die Schüler zu viel an sie weiter?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann fiel ihr aber wieder ein, dass ihre drei Kumpel Oliver in der Nacht überfallen hatten. Natürlich hatten sie begründen müssen, wieso sie es getan hatten und dabei war ihnen die Begründung des Betrugs gewiss über die Lippen gerutscht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem bitterbösen Seitenblick sah sie zu den zwei von den drei Freunden, die sie gerade zu fassen bekam: „Euer Ernst? Ihr habt es den Lehrern erzählt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja... Irgendwas mussten wir ja sagen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie wäre es damit, dass es ein dummer Jungenstreich war? Eine Mutprobe?“, hakte sie genervt nach. „Pure Idiotie? Eifersucht? Es gibt doch so viel, was ihr hättet sagen können...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wärst du dabei gewesen, dann hättest du uns das auch vor Ort sagen können, bevor wir geplaudert haben!“, wehrte sich Noah empört.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ich war nicht da... Ich wusste es nicht mal.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan sah beschwichtigend zwischen seinen beiden Freunden hin und her: „Jetzt ist es halt passiert. Wir wurden doch schon dafür bestraft...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber noch nicht von mir.“, zischte Camilla erbost. Dafür würden die drei bluten![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keiner der Jungen wollte mehr etwas zu seiner Verteidigung sagen. Vermutlich war es auch besser so, weil sie wirklich verärgert über ihr unüberlegtes Handeln war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bevor sich unser traumhaftes Trio noch die Köpfe einschlägt, fangen wir lieber mal an.“, gluckste Professor Ward, als habe er gerade einen ausgezeichneten Witz gemacht. „Heute wollen wir uns mal einem Irrwicht widmen. Was können Sie mir über Irrwichte erzählen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige Hände schossen in die Höhe. Größtenteils waren es Schüler aus dem Haus Wampus, was nicht wirklich überraschte. Natürlich waren die Gehörnten Schlangen Gelehrte, doch sie interessierten sich für andere Bereiche.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Man weiß nicht wirklich, wie ein Irrwicht tatsächlich aussieht, Sir.“, sagte ein Mitschüler aus dem Haus Wampus deutlich. „Sobald er sich einem Menschen offenbart, nimmt er sofort die Form von dessen Angst an.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist die größte Angst von der Person!“, ergänzte ein anderer Mitschüler eifrig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr gut. Was wissen Sie noch?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Irrwichte fühlen sich besonders wohl an dunklen Orten, wie zum Beispiel Schränke. Je enger desto besser.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und weiß auch jemand, wie man einen Irrwicht besiegen kann?“, hakte Professor Ward durchaus zufrieden nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun hoben sich nicht mehr ganz so viele Hände. Ab diesem Punkt wurde die Theorie durchaus etwas schwieriger in Worte zu fassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Miss Blair? Was ist mit Ihnen?“, sagte er dann fragend. „Sie sind doch sonst ein wandelndes Lehrbuch, wenn es um die Verteidigung gegen die Dunklen Künste geht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie meinten, ich soll mich mehr zurücknehmen, damit meine Mitschüler sich beweisen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das ist wahr, aber ausnahmsweise dürfen Sie das ignorieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla seufzte schulterzuckend, nahm es aber so hin: „Man muss sich seiner größten Angst stellen und sie vor dem geistigen Auge in ein absolut lächerliches Bild umwandeln, über das man lachen kann. Dann muss man den Riddikulus-Zauber auf den Irrwicht anwenden, um ihn in diese lächerliche Erscheinung zu zwingen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn er ausreichend ausgelacht wurde, dann verpufft er in sich und die Gefahr ist gebannt. Man muss aber darauf achten, dass der Irrwicht sich immer auf eine Person konzentrieren kann, weil er sonst ständig die Gestalt wechselt. Das verwirrt den Irrwicht zwar, aber man kann ihn auch nicht besiegen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wirklich sehr schön! Fünfzig Punkte für Wampus für diese zahlreichen und korrekten Antworten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stolzes Getuschel ging durch die Reihen der Wampus-Schüler. Vielleicht punkten sie in anderen Fächern nicht so gut, aber zumindest hier fühlten sie sich wie Riesen. Immerhin hatten sie in den letzten drei Jahren auch stets den Hauspokal gewonnen. Auch, weil ihre Mitglieder stets so mutig waren und sich allen möglichen Gefahren stellten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla war schon öfters im Pokalzimmer. Dort gab es wirklich viele Auszeichnungen für den besonderen Dienst an der Schule. Die meisten gehörten den Wampus-Schüler, die sich Monstern gestellt oder Mitschüler vor Gefahren gerettet hatten. Manche waren dabei selbst gestorben... Trotzdem hatten sie ihre Punkte und Auszeichnungen bekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie konnte nicht abstreiten, dass sie ziemlich stolz auf ihr Haus war. Es hatte solch eine lange, ruhmreiche Geschichte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, wir üben ein paar Mal den Zauberspruch und dann gehen wir an die Praxis.“, schlug Professor Ward stolz vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle standen auf und ahmten die Bewegungen ihres Lehrers nach und sprachen den Zauber nach. Erst, als er sich sicher war, dass jeder ihn sauber aussprechen konnte und die Bewegungen korrekt waren, führte er sie zu dem großen Nebenraum.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hier fanden stets die praktischen Übungen statt. Es gab genug Platz, um selbst größere Bestien zu beherbergen oder im Falle von Duellen Kreise zu bilden, um eine Arena zu gestalten. Außerdem gab es kaum Möbel, die versehentlich zu Bruch gehen konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Heute stand mitten im Raum ein recht kleiner, aber robuster Schrank. Er konnte sicherlich von einer Person getragen werden, solange er leer war. Problemlos ginge es gewiss mit zwei Leuten. Das perfekte Versteck für einen Irrwicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer möchte anfangen?“, erkundigte sich der Lehrer heiter. „Freiwillige?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich sprangen fast alle Wampus-Schüler voran und wollten sich direkt mit dem Irrwicht messen. Das war keine besonders große Überraschung mehr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte erstmal nur einer, um das Prinzip mal vorzuführen.“, erklärte der Professor dann nüchtern. „Wie wäre es mit Ihnen, Mister Jenkins?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich, Professor Ward.“, antwortete Logan und zog dabei seinen Zauberstab. Er war einer der wenigen Schüler aus dem Haus Wampus gewesen, welcher nicht vorangesprungen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Owen Ward war offenbar recht beeindruckt davon, dass der Schüler trotzdem so mutig vortrat. Also wollte er ihm die Show auch nicht stehlen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stattdessen öffnete er die Tür des Schrankes und etwas materialisierte sich sofort. Es nahm die Gestalt eines gigantischen Wolfes an, der keiner war. Noah und Camilla wussten sofort, dass es Oliver in seiner Werwolf-Gestalt war. Jener, der das zähneknirschend beobachtete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diese Angst verstand die Blondine durchaus. Werwölfe konnten richtige Killermaschinen sein, wenn sie ihre Fähigkeiten nicht in den Griff bekamen. Erst recht, wenn sie sich nicht anketten oder einsperren ließen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan wappnete sich, richtete den Zauberstab auf den Werwolf und rief deutlich: „Riddikulus!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich verpuffte der böse, große Werwolf und verwandelte sich stattdessen in einen niedlichen Welpen, der mit einem Wollknäul spielte. Ganz ausgelassen, als gäbe es kein schöneres Spielzeug auf der Welt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Klasse begann zu lachen und auch der Lehrer amüsierte sich köstlich über diese Lösung. Anschließend forderte er sie auf, sich in einer Reihe aufzustellen und sich nacheinander dem Irrwicht zu stellen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es kam zu üblichen Ängsten wie Spinnen, missglückten Zaubersprüchen, Schläger aus der Nachbarschaft und ähnliches. Olivers Angst überraschte wiederum nur jene, die noch nicht wussten, dass er ein Werwolf war. Es war der Vollmond, den er zu einem grinsenden Smiley machte, über den sich alle amüsieren konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noahs Angst selbst war schon zum Lachen. Vermutlich hatte er es auch selbst beeinflusst, denn bei ihm verwandelte sich der Irrwicht in Broccoli. Das wurde nur dadurch witziger, dass er dem Broccoli einen Zylinder, einen Stock und eine Fliege zauberte und das Gemüse munter tanzen ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anschließend war Camilla an der Reihe. Eigentlich dachte sie an Spinnen, doch dann plötzlich fielen ihr diese eigenartigen Träume wieder ein. Und statt einer Spinne, sah sie sich auf einmal dem Esstisch gegenüber, auf dem blutüberströmt ihre toten Väter lagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem Schlag entwich ihrem Gesicht jegliche Farbe, während sie entsetzt das deutliche Bild anstarrte. Es fehlte nur noch der fahlhäutige Mann, dann wäre es ein perfekt nachgestellter Albtraum! Doch sie vermutete, dass es besser so war, dass er nicht auch noch auftauchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Blondine war außerstande etwas zu tun. Ihr fiel beim besten Willen auch nichts ein, was aus diesem Szenario etwas Witziges machen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zu ihrer ehrlichen Erleichterung sprang der Professor dazwischen und der Irrwicht verwandelte sich erneut. Bei ihm verwandelte sich die Kreatur in einen unheimlichen Clown, der wie aus einem Horrorfilm aussah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Riddikulus!“, rief Professor Ward deutlich und er verwandelte sich in ein Clown-Spielzeug.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle begannen zu lachen und der Irrwicht verpuffte einfach. Sie hatten ihn besiegt, auch wenn es durch Camilla nun ein bisschen knapp geworden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben es geschafft und machen für heute Schluss. Wiederholen Sie zur nächsten Stunde bitte, was wir heute gelernt haben und schreiben es auf fünf Seiten Pergament. Danke.“, sagte er mit klarer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. „Miss Blair, bitte bleiben Sie noch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade noch hatte sie sich davonstehlen wollen, doch das wusste ihr Hauslehrer natürlich zu verhindern. Seufzend verdeutlichte sie ihren beiden Kumpels, dass sie gehen sollten. Vorher würde das Gespräch ohnehin nicht anfangen und sie brauchte niemanden, der ihre Hand hielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatsächlich wartete Owen Ward solange, bis kein einziger Schüler mehr in dem großen Nebenzimmer war. Nebenan konnte man zwar noch hören, wie Schulsachen eingepackt worden und sich die Schüler leise miteinander unterhielten, doch das sperrte er aus, indem er die Tür schloss.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdenklich schob er den kleinen Schrank beiseite, den er für den nächsten Irrwicht wieder benutzen würde. Immerhin gab es noch weitere Klassen, die den Umgang mit solch einem Wesen lernen mussten. Sie eigneten sich auch für Trockenübungen, wenn man Schülern andere Zauber beibringen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Muss ich irgendwas wissen?“, fragte er endlich. „Ist Zuhause etwas vorgefallen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, Sir.“, antwortete Camilla wahrheitsgemäß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und das, was eben passiert ist? Das waren ihre beiden Väter... Ich kenne sie flüchtig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte nur ein paar Albträume, die mir eben leider wieder hochgekommen sind, Sir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Scheinen aber sehr detaillierte Albträume zu sein, Miss Blair.“, sagte er sichtlich beunruhigt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das ist wahr, aber doch nicht ungewöhnlich, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schwieg eine Weile und wirkte nachdenklich. Das beunruhigte ihn alles so sehr, dass auch sie anfing sich damit noch unwohler zu fühlen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie oft haben Sie denn diesen Traum?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein... paar Mal...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Miss Blair.“, hauchte der Lehrer tadelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seit Wochen fast jede Nacht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut hüllte er sich in Schweigen und schien darüber zu sinnieren, womit er es hier zu tun hatte. Doch so wirklich schien er sich keinen Reim aus dem Ganzen machen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Angespannt ging er in dem Raum auf und ab, während sein Blick in die Leere gerichtet schien. Entweder wusste er etwas, was sie nicht wusste oder er war ein wirklich fürsorglicher Lehrer![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn los, Professor?“, hakte Camilla schließlich ratlos nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Finden Sie es nicht eigenartig, dass Sie immer denselben Traum haben, Miss Blair?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das denn wirklich so ungewöhnlich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Menschen haben eigentlich unterschiedliche Träume...“, seufzte Professor Ward ernst. „Manchmal wiederholen sie sich, aber nicht so oft wie Ihrer.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollen Sie damit andeuten, dass mit mir irgendwas nicht stimmt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh nein!“, keuchte er sichtlich entsetzt. „Das habe ich nicht sagen wollen... Aber Sie sind doch leicht autistisch, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja...“, antwortete die Blondine und fühlte sich sichtlich unwohl dabei. Über ihren Autismus sprach sie nicht gerne, auch wenn er nicht so stark ausgeprägt war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nehmen Sie Ihre Medikamente?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbstverständlich. Und ich mache meine Übungen. Ich werde kaum noch davon beeinträchtigt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also haben Sie nicht so etwas wie einen Schub?“, fragte der Lehrer besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam schüttelte Camilla verneinend ihren Kopf. Dafür war ihr Autismus tatsächlich nicht stark genug! Zwar hatte sie deutliche Schwächen im Bereich der Rechtschreibung, des Lesens und manchmal auch beim Sprechen, doch das hatte sie inzwischen in einen annehmbaren Rahmen bekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbst ihre zwischenmenschlichen Interaktionen hatten sich in einen wirklich guten Bereich eingependelt. Zwar fiel ihr langer Blickkontakt immer noch schwer oder Gefühle richtig zu deuten, doch es war nichts, wenn sie an ihre Kindheit dachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als die Krankheit entdeckt worden war, hatten ihre Väter sie in spezielle Kurse und zu Therapeuten geschickt. Sie hatte dabei viele Autisten getroffen, die sehr stark ausgeprägte Symptome gehabt hatten. Dagegen war sie beinahe kerngesund! Sie wusste nicht, warum alle so viel Aufhebens wegen dieser Einschränkungen machten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immerhin brachte ihr das auch ein paar Vorteile. Sie konnte wirklich sehr gut rechnen, malen und zeichnen. Räumliches Denken fiel ihr viel leichter als dem Durchschnitt und ihr Gedächtnis war sehr gut ausgeprägt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Manche würden sagen, dass diese Vorteile ein miserabler Preis gegen die Nachteile waren, doch sie hatte eben gelernt, mit ihren Einschränkungen zu leben. Vielleicht war es an der Zeit, dass ihr Umfeld diesem Beispiel einfach folgte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sollten die Träume in nächster Zeit nicht verschwinden, dann sagen Sie mir bitte Bescheid, Miss Blair.“, bat Professor Ward eindringlich. „Wir sollten es dann doch mal untersuchen lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich, Sir.“, log Camilla ohne zu erröten. Sie würde sich von diesen Albträumen doch nicht ihr Leben zitieren lassen! Es waren nur Träume...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie dürfen gehen, Miss Blair.“, seufzte er schließlich unzufrieden. „Gute Besserung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin nicht krank.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Streng genommen sind Sie sogar chronisch krank...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber dann kann sich das ja auch nicht wirklich bessern, Professor Ward.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Miss Blair...“, setzte der Lehrer wieder tadelnd an. „Wieso müssen Sie über alles diskutieren?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb diskutieren Sie immer zurück?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut seufzte er und zuckte dann mit den Schultern: „Ich weiß es beim besten Willen nicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da haben Sie ihre Antwort. Schönen Tag noch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem letzten Blick zum besorgten Lehrer drehte sie sich um und verschwand aus dem Nebenraum. Sie packte ihre Schulsachen so schnell sie konnte und eilte dann direkt zur nächsten Unterrichtsstunde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan und Noah hatten ihr einen Zettel hinterlassen, dass sie nicht auf sie warten konnten, weil die Zeit zu knapp wurde. Um keine Punkte zu riskieren – vor allem nach ihrer nächtlichen Misere – wollten sie lieber pünktlich sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das fand Camilla vollkommen in Ordnung. Sie war sogar ganz froh darüber, dass sie mal alleine durch die Flure schlendern konnte. Keine mitleidigen Blicke und kein dummes Getuschel. Keine Fragen... Und keine langen Begründungen dafür, warum man nun unbedingt auf Oliver losgehen müsse.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seit sicherlich einer Stunde saß sie nun zusammen mit Cyrus Archer in der gigantischen Bibliothek und ließ sich von ihm ausfragen. Immer wieder bekundete er, dass er sehr von ihrem theoretischen Wissen beeindruckt sei. Ab und an stellte er nämlich auch Fragen zu Tränken, die sie noch nicht im Unterricht gehabt hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kommt es, dass du jeden Kessel in die Luft jagst?“, hinterfragte Cyrus nach einer Weile sichtlich verwirrt. „Mit deinem Wissensstand sollten die Kessel eigentlich für dich tanzen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß es nicht... Vielleicht bin ich einfach zu unkonzentriert, wenn es an die Praxis geht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist dir denn schon mal irgendein Zaubertrank geglückt? Ohne Zwischenfälle?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hmm... Ja, zwei oder drei.“, offenbarte Camilla nachdenklich. „Im ersten Jahr. Der Heiltrunk gegen Furunkel unter anderem.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du da etwas anders gemacht als heutzutage?“, hinterfragte der Sucher interessiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile dachte sie angestrengt darüber nach. Immerhin war das inzwischen etwa vier Jahre her! Zu dieser Zeit war sie noch mächtig unbeliebt gewesen und hatte nur Logan als Freund gehabt. Sie hatte am Anfang ihrer magischen Ausbildung gestanden und ihr freudig entgegengeblickt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Niemals würde sie tauschen wollen! Niemals an diesen Punkt zurückwollen... Auch nicht an jenen Tag, als sie ihr erstes Duell bestritten und gewonnen hatte. Als alle jubelten und ihre Fähigkeiten bewunderten, war sie sich eine Zeit lang wirklich außergewöhnlich vorgekommen – wie der Star der Schule.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zuvor hatten ihre Mitschüler auch schon ihren Namen gekannt, ihn aber wie eine Beleidigung ausgespuckt oder ihre homosexuellen Eltern beleidigt. Doch ab diesen Tag an wollten viele von ihr Tipps bekommen und wissen, wie sie gewonnen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann gewann sie ihr zweites Duell... Ein drittes... Selbst gegen Professor Ward stellte sie sich nicht allzu dumm an, obwohl er ihr natürlich weit überlegen gewesen war![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich wollten alle ihre Freunde sein. Niemals hatte sich die Blondine einsamer gefühlt als in ihrem ersten Jahr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur Logan und die Zwillinge hatten recht schnell erkannt, wer sie wirklich war. Sie behandelten sie ganz normal. Hier und da waren Neckereien gefallen, doch sie hatten niemals an ihr gezweifelt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wüsste nicht, was anders war...“, flüsterte Camilla etwas unruhig. „Nur, dass mich da alle noch gehasst haben und die Tränke leichter waren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht zuckten die Augenbrauen von Cyrus hoch, während er sie besorgt anblickte: „Wieso denkst du, dass sie sich gehasst haben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil sie es gesagt haben, Cy.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ehrlich?“, fragte er sichtlich überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja... Laufend. Mein erstes Jahr war mit Abstand das Schlimmste.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber du warst doch wegen deiner Duellkünste so schnell aufgestiegen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das stimmt, aber es gab immer diejenigen, die vermuteten, dass ich irgendwie schummle.“, gestand die Blondine seufzend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist doch absurd!“, schnaubte Cyrus erbost. „Wie hätte eine Erstklässlerin denn bitte schummeln können? Und auch noch unter der Aufsicht eines geschulten, erfahrenen und intelligenten Professors.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun klingst du etwas verliebt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„W-Was...?“, hickste der Quidditch-Kapitän sichtlich nervös, während er puterrot anlief. Sie hatte niemals so einen intensiven Rotton in dem Gesicht eines Menschen gesehen! Nicht mal, nachdem ein Fluch ihn getroffen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem ließ sie ihn eine Weile zappeln. Grinsend blätterte sie in den Zaubertrankbüchern herum, die sie aus den Regalen genommen hatten. Doch eigentlich las sie nicht wirklich, was drinstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Blair...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Immer noch Camilla, wenn es genehm ist.“, erwiderte sie salopp.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Camilla...“, korrigierte er sich angestrengt. „Was hast du gemeint?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na, so wie du über Professor Ward sprichst...“, begann die Jüngere grinsend und sah Cyrus in die verlegenen Augen. „Du hast ziemlich liebestrunken geklungen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sichtlich entspannten sich seine Schultern. Er hatte offenkundig geglaubt, dass sie auf seine Gefühle für sie anspielte. Da war sie sich bis eben jedoch nicht sicher gewesen, ob die Gerüchte stimmten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So, so... Mister Cyrus Archer ist also tatsächlich in eine Fünftklässlerin verknallt, die Quidditch hasst., dachte Camilla amüsiert. Obwohl sie es nicht so ganz nachvollziehen konnte. Bis gestern hatten sie kaum miteinander gesprochen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch das Herz wollte, was das Herz wollte. Sie konnte das nachvollziehen, wenn auch nicht selbst nachempfinden. Camilla hatte ihr Herz noch nie verschenkt. Ob sie es vielleicht an Cyrus verschenken könnte, wusste sie nicht genau.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay... In Ordnung...“, rang der Sucher endlich um Fassung. „Du wüsstest also nichts, was du damals anders gemacht haben könntest?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht wirklich. Aber bedenke, dass die Tränke auch viel einfacher waren als jetzt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das stimmt natürlich, aber eigentlich wird der Schwierigkeitsgrad ja langsam gesteigert... Du müsstest also theoretisch gemeinsam mit den anderen wachsen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wachsen scheint bei Zaubertränken nicht so mein Ding zu sein. Eher schrumpfen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus schmunzelte etwas und blickte sie wieder an: „Ich werde mal Professor Torres bitten, dass er uns den Zaubertrankraum außerhalb seiner Schulstunden zur Verfügung stellt, damit wir gemeinsam üben können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du solltest lieber nicht erwähnen, dass du mit mir üben möchtest...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja...“, murmelte Camilla etwas unwohl in ihrer Haut. „Ich darf seit einigen Tagen nicht mehr selbst Zutaten in die Kessel packen, sondern nur noch Zutaten schnippeln oder zerstoßen. Er vertritt offenbar die Meinung, dass das für alle sicherer ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dein Ernst?“, fragte er sichtlich überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehe ich so aus, als würde ich scherzen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich muss gestehen, dass er wahrscheinlich recht damit hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er kann dir doch nicht verweigern, dir etwas beizubringen, Camilla!“, widersprach Cyrus sichtlich wütend. „Du kannst das alles nicht überwinden, wenn man dir keine Chance gibt, dich zu beweisen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, mag sein, aber ich muss ja auch nicht in allem gut sein...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbstverständlich nicht, aber Zaubertränke ist für viele magische Berufe notwendig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weiß ich...“, seufzte die Blondine. „Professor Ward meinte aber auch, dass ich mich nicht zu sehr verbiegen soll. Wenn es mir nicht liegt, liegt es mir halt nicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das finden wir erstmal zusammen raus.“, sagte der Sucher nun noch motivierter. „Ich regle das mit der Sondergenehmigung für unsere Nachhilfestunden, Camilla.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ehrlich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich! Ich habe gesagt, dass ich mich dieser Herausforderung stellen möchte und ich habe es so gemeint.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke...“, flüsterte Camilla aufrichtig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erstaunt blickte er sie an, als habe sie sich gerade in eine Tomate verwandelt: „Wofür? Noch habe ich gar nichts getan.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du tust schon verdammt viel, Cy. Mehr als du tun müsstest... Egal, ob du es schaffst oder nicht, es bedeutet mir wahnsinnig viel.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Brust des Kapitäns schien vor lauter Stolz anzuschwellen! Er lächelte von einem Ohr zum nächsten. Es stand ihm wirklich sehr gut zu Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile sah Camilla ihn einfach nur an. Hörte nicht mehr, wie er ihr ein paar Sachen für Zaubertränke erklärte. Ihr Tipps für bestimmte Verarbeitungen gab, damit es ihr leichter von der Hand ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er ist wirklich ein fröhlicher Mensch..., sinnierte sie und merkte kaum, wie sie selbst lächeln musste. Schade, dass es sein letztes Jahr in Ilvermorny ist.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann musste Camilla dann doch blinzeln und so den Blick von dem eifrigen Cyrus Archer abwenden. Er erklärte gerade ein paar Kräuter und wie der Trocknungsprozess besonders schnell verging. Jedoch ging es einfach in einem Rauschen unter, als habe jemand ihr gerade Watte in die Ohren gestopft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sich ihre eisblauen Augen wieder öffneten, kam es ihr vor, als sei sie in einem ihrer Albträume gefangen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jäh war Cyrus nicht mehr dabei, ihr alle möglichen Dinge zu erklären, sondern stattdessen lag er mit leerem Blick auf den Büchern. Überall strömte sein Blut aus seinem Körper heraus, als habe er auf einmal tausende Messerstiche abbekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Puls schnellte in die Höhe, während sie ihren Blick langsam auf ihre eigenen Hände senkte. Mit aufgerissenen Augen stellte sie fest, dass sie zwei Messer in ihren blutigen Händen hielt. An ihnen war nichts Besonderes. Es waren ganz einfache Küchenmesser, die sie überall herhaben konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehr und mehr weiteten sich ihre Pupillen. Sie überlegte, woher sie die Klingen haben könnte. Ob sie vielleicht schlafgewandelt war! Aus einem Impuls heraus wollte sie sogar nach der Verletzung an ihrem rechten Arm gucken, konnte diesen Drang aber unterbinden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er ist ein niemand.“, hauchte plötzlich diese zischende, eigenartige Stimme in ihrem Kopf. „Du bist zu Großem bestimmt, mein Kind. Er wird dich nur aufhalten. Und du weißt es. Du willst sein Blut sehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein!“, hörte sie sich plötzlich laut aufschreien. Ihr Herz schlug ihr beinahe bis zum Hals![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Camilla...?“, hörte sie Cyrus plötzlich fragen. „Ist alles in Ordnung? Ich bezweifle, dass du so sehr meiner Erklärung widersprechen willst...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem Mal war all das Blut verschwunden, als sie aufblickte. Cyrus Archer lag nicht mehr in einem roten Meer mit matten Augen, die von Panik erfüllt waren. Und als sie auf ihre Hände guckte, waren auch diese sauber. Von den Messern fehlte jede Spur.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verliere ich etwa den Verstand?, fragte sie sich selbst. Hat mir die Sache mit Oliver den Rest gegeben?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam glaubte sie, dass Professor Ward recht haben könnte. Vielleicht brach ihr Autismus nun doch richtig aus und beraubte sie ihrer Wahrnehmung. Allerdings hatte sie noch nie von solch extremen Symptomen gehört wie bei ihr![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Camilla?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich riss sich das Mädchen aus ihrer Starre und hob den Blick zu dem Siebtklässler: „Was...? Was hast du gesagt...?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Soll ich dich lieber auf die Krankenstation bringen, Camilla?“, erkundigte sich Cyrus sichtlich besorgt. „Du siehst extrem blass aus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ähm... Ich...“, stammelte sie und wusste doch nicht, was sie sagen sollte. Solch ein Erscheinung war ihr noch nie untergekommen und sie wusste nicht, ob sie ihm davon berichten sollte oder ob es besser war zu schweigen. Vor allem, weil niemand wohl etwas gesehen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam ließ sie ihren Blick schweifen. Alle Schüler, die bis eben noch ruhig in der Bibliothek gelernt hatten, starrten sie mit offenen Mündern an. Einige tuschelten miteinander. Niemand sah so aus, als habe er gerade Unmengen Blut und einen toten Cyrus gesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie den Verstand verlor, dann musste es ja auch unbedingt unter Zuschauern geschehen! Die hatten sowieso alle schon Mitleid mit ihr... Nun würde sich herumsprechen, dass sie durch die heftige Trennung durchdrehte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass‘ uns erstmal hier herausgehen...“, schlug Cyrus vor. Rasch erhob er sich, um die Bücher wieder in die dazugehörigen Fächer zu schieben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zittrig zog sie sich derweil am Tisch hoch, damit sie gehen konnten. Jedoch spürte sie, wie ihr schwindelte. Beinahe wäre sie gestürzt, doch das Wegknicken hatte der Kapitän wohl wahrgenommen, um sie im letzten Moment aufzufangen und zu halten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig drückte er sie an seinen Körper, der vielleicht nicht breit war, aber durchaus trainiert. Das sah man ihm gar nicht an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beinahe bereute es Camilla, dass sie nicht unter anderen Umständen an ihn lehnen durfte. Viele würden das auch anders darstellen, sodass sich zahlreiche Gerüchte um ihre Beziehung verbreiten würden. Es versprach ein anstrengendes, restliches, fünftes Jahr zu werden...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„He, kannst du die restlichen Bücher bitte wegräumen?“, erkundigte sich Cyrus freundlich bei einem Schüler, den sie nicht sehen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar, mach‘ ich.“, stimmte das Mädchen quiekend zu. Offensichtlich ein Fan des Suchers. Nun hatte sie zumindest die Möglichkeit, um bei ihren Freundinnen zu prahlen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Durchaus zärtlich zog er Camilla derweil aus der Bibliothek heraus und befreite sie so von den ganzen neugierigen Blicken. Sofort fühlte sie sich besser. Natürlich waren ihre Knie immer noch weich, aber zumindest konnte sie freier atmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bringe dich nun zum Krankenflügel.“, sagte Cyrus Archer streng. Sein Tonfall ließ eigentlich keinen Widerspruch zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem schüttelte sie ihren Kopf: „Nein... Bitte... Kannst du mich stattdessen zu Professor Ward bringen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ähm... Zu Professor Ward?“, hinterfragte er überrascht, nickte dann aber bleiern. „Wenn dir das lieber ist? Dann bringe ich dich dahin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was auch immer nicht mit ihr stimmte, schien einen magischen Ursprung zu haben. Entweder das oder sie wurde wahnsinnig! So oder so war es besser, wenn ihr Hauslehrer sich dieser Sache annahm, der sowieso schon grob im Bilde war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus erwies sich als Gentleman, der keine weiteren Fragen stellte. Stattdessen schirmte er sie so gut wie möglich von neugierigen Blicken ab, während er sie zu den Räumlichkeiten von dem Professor zu schaffen versuchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie diese endlich erreichten, lehnte er sie vorsichtig an eine Wand und eilte zur Tür. Durchaus energisch klopfte der Siebtklässler an, wartete aber keine Antwort ab, als er einfach die Tür öffnete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihm blickte eine Klasse lauter Erstklässler neugierig entgegen. Camilla konnte ein paar Mädchen verzückt seufzen oder aufgeregt kichern hören. Sicherlich wussten viele von ihnen, wer Cyrus war. Der Rest nahm dafür wahr, dass er ein älterer, durchaus attraktiver Junge war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla konnte sich gut vorstellen, dass viele der Jungs ihn bewundernd anstarrten. Bestimmt tuschelten sie auch schon darüber, weshalb er hier war und ob er einen von ihnen vielleicht für ein Probetraining einladen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mister Archer?“, hörte sie die überraschte Stimme von Professor Ward. Er hatte den Schülern bestimmt gerade etwas erklärt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte entschuldigen Sie die Störung, Professor.“, sagte Cyrus so freundlich, wie es ihm in dieser Situation möglich war. „Ich würde nicht stören, wenn es nicht außerordentlich wichtig wäre. Hätten Sie ein paar Minuten Zeit?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbstverständlich.“, antwortete der Wampus-Hauslehrer besorgt und drehte sich nochmals zu seiner Klasse. „Gehen Sie bitte Seite einundzwanzig mit Ihrem Sitznachbarn durch. Sollten Sie fertig sein, bevor ich zurück bin, dann schreiben Sie einen mehrseitigen Aufsatz zu Hauselfen. Vollständig. Ihre Geschichte und ihre Rolle in unserer Gesellschaft und warum sie sehr gefährlich für Zauberer werden können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allgemeines Gemurmel brach aus, aber keiner widersprach den Anweisungen. Es war eine schwierige Aufgabe für Erstklässler. Camilla konnte sich denken, dass er das absichtlich gemacht hatte, damit sie definitiv beschäftigt blieben. Wenn ein Schüler in eine laufende Stunde hereinplatzte, war es meistens wirklich dringend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gemeinsam mit Cyrus verließ er die belebte Klasse in den Flur. Er sah überrascht aus, als er die Blondine an der Wand lehnend vorfand. Und das so gar nicht lässig! Sie schwitzte und ihr Gesicht sah käsig aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Miss Blair...?“, fragte er überrascht. „Was ist denn mit Ihnen passiert? Noch einem Irrwicht begegnet?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie musste zugeben, dass diese Vermutung gar nicht soweit hergeholt war. So hatte sie heute Morgen bestimmt auch ausgesehen, als der Irrwicht sich in ihre toten Eltern verwandelt hatte! Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sogar glauben, dass ihr in der Bibliothek ein Irrwicht erschienen war, doch dann hätten die anderen es auch gesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, Sir, wir haben keinen Irrwicht getroffen.“, erklärte schließlich Cyrus. „Wir hatten in der Bibliothek gelernt und plötzlich hat sie geschrien. Sie war auf einmal leichenblass und ist seither kaum ansprechbar...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich wollte sie in die Krankenstation bringen, aber sie wollte lieber zu Ihnen, Professor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich verstehe.“, murmelte Professor Ward besorgt. „Danke, Mister Archer, Sie können jetzt gehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber-...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie haben doch noch Unterricht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, natürlich habe ich das...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na also. Gehen Sie bitte zum Unterricht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus schien sich nicht wohl damit zu fühlen, sie hier alleine mit dem Hauslehrer zu lassen, merkte aber, dass er keine Wahl hatte. Deshalb nickte er schließlich: „Na gut... Okay. Bis später, Camilla, gute Besserung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, danke sehr...“, murmelte sie kleinlaut. Camilla beobachtete, wie der Siebtklässler sich zurückzog, aber immer wieder Blicke über die Schulter warf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwas sagte ihr, dass der Sucher sie sobald wie möglich aufsuchen würde, um zu erfahren, wie es ihr ging. Ab diesem Tag an würde er vielleicht sogar an ihren Fersen kleben, um ihr zu helfen. Noch war sich die Blondine nicht sicher, ob ihr das wirklich gefiel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollen Sie mir nun bitte erklären, was genau los ist, Miss Blair?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte wieder einen Albtraum...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben erst heute darüber gesprochen, Miss Blair.“, erinnerte er sie skeptisch. „Es hätte mich gewundert, wenn es sofort aufgehört hätte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie verstehen nicht, Sir...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann erklären Sie es mir, bitte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte einen Albtraum.“, versuchte Camilla es erneut. „Während ich wach war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun konnte sie in seinem Gesicht deutliche Panik erkennen, während er sich an die Stirn fasste. Sofort ging er in die Klasse und beendete den Unterricht für heute. Er gab ihnen zwar ein paar Hausaufgaben dafür auf, aber nicht ansatzweise genug für die geschenkte Zeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als alle Schüler weg waren, griff er ihr sanft an den Oberarm und zog sie mit sich. Er ging mit ihr zu seinem Büro: „Wir müssen sofort mit dem Training beginnen. Ich habe zu lange damit gewartet...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sir...?“, fragte sie fast heiser, während er sie mitzog. „Wovon sprechen Sie bitte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso habe ich auch geglaubt, dass ich damit bis zu Ihrem letzten Jahr warten könnte?“, redete er offenkundig mit sich selbst, denn er sah sie kein einziges Mal an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was für ein Training?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er antwortete ihr immer noch nicht, sondern setzte sie auf einen seiner Stühle. Sie waren auffallend bequem, doch das nahm ihr nicht die Angst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Also versuchte die Blondine es nochmals: „Professor Ward... Von was für einem Training sprechen Sie? Was ist denn los?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okklumentik, Miss Blair.“, antwortete der Mann endlich. „Ich werde Ihnen Okklumentik beibringen. Das hätte ich längst tun sollen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okklumentik? Warum sollte ich das jetzt schon lernen? Das kommt doch erst im siebten Jahr für talentierte Schüler infrage...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hoffen wir mal, dass Sie talentierter als die Siebtklässler sind, Miss Blair.“, schnaubte er und nahm seinen Zauberstab. „Sie werden sehr schnell lernen müssen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla verstand die Welt nicht mehr und starrte ihren Professor mit offenem Mund an. Er versprach ihr zwar, dass er ihr alles erklären würde, wenn sie soweit war, doch sie war sich nicht wirklich sicher, ob sie das tatsächlich wollte. Irgendwas sagte ihr, dass es ein schreckliches Geheimnis gab, welches bald gelüftet werden würde...[/JUSTIFY]

Schiefgelaufen

[JUSTIFY]Wenn Sirius Black Peter dabei zusah, wie er an den einfachsten Schutzzaubern zu scheitern schien, bezweifelte er, dass es eine gute Idee gewesen war seine Freunde mit einzubinden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James und Remus waren dagegen wirklich begabt! Jeden Schutzzauber und Fluch schienen sie in Rekordzeiten zu lernen, ebenso wie Sirius selbst. Dabei amüsierten sie sich sogar köstlich, indem sie einen Wettstreit daraus machten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war einer dieser Tage, an denen er sich mal wieder fragte, wieso sie sich eigentlich mit Wurmschwanz eingelassen hatten. Klar, er war ein lieber Junge! Aber so gar kein Draufgänger und auch überhaupt nicht talentiert. Eher ein Feigling...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zumindest konnte er sich willentlich in eine Ratte verwandeln, was den Black-Erben zumindest etwas darauf hoffen ließ, dass es noch Hoffnung für den Gleichaltrigen gab. Dass er vielleicht doch noch die Kurve bekam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und ihr wollt das echt durchziehen?“, hakte Moony nicht unbedingt begeistert nach. „Sollten wir uns nicht noch ein paar Tage Übung gönnen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich glaube nicht, dass wir viel besser werden...“, murmelte Sirius, der immer noch Peter fixierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, außerdem sind bald Winterferien.“, erinnerte James sie. „Wenn wir Pech haben, dann wird er dann schon zum Anhänger von ihm gemacht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wurmschwanz, du solltest dich morgen ein bisschen im Hintergrund halten.“, schlug Sirius nüchtern vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„O-Okay!“, quiekte der kleinere, rundliche Junge ängstlich und gleichzeitig erleichtert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oh, du Stolz der Männerwelt..., dachte Sirius zynisch. Wie konntest du bloß so feige werden? Und wie um alles in der Welt hast du es nach Gryffindor geschafft? Er ist genauso wenig ein mutiger Löwe wie ich ein Prinzesschen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch er wusste auch, dass es ihm nicht zustand die Entscheidung des sprechenden Huts infrage zu stellen. Irgendwas musste er in dem Jungen gesehen haben, was wirklich sehr, sehr gut und tief unter der nicht unbedingt ansehnlichen Verpackung steckte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur bezweifelte der Black allmählich, dass es jemals ein anderer zu Gesicht bekommen würde, was der Hut gesehen hatte. Denn gerade kämpfte sein Kumpel mit seinem Zauberstab, damit er ihm gehorchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lasst uns zurückgehen und uns für morgen gut ausruhen.“, schlug Sirius seufzend vor. „Ist besser, wenn wir gut ausgeschlafen sind, wenn wir uns mit meiner irren Cousine anlegen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gute Idee.“, stimmte Krone ihm sofort zu. „Kommt unter meinen Umhang.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war bereits dunkel und eigentlich durften sich keine Schüler mehr außerhalb ihrer Betten aufhalten. Da war es großes Glück, dass James über ein Familienerbstück verfügte, welches ihnen recht gefahrlose nächtliche Wanderungen erlaubte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war ein Tarnumhang. Jeder, der darunter war, wurde für Andere unsichtbar. Der Umhang passte sich stets perfekt der Umgebung an, was aber nicht für Geräusche galt. Man konnte sie immer noch atmen, sprechen oder gehen hören, wenn sie nicht aufpassten. Außerdem konnte man sie natürlich immer noch anrempeln![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie passten zu Viert aber eigentlich mehr schlecht als recht darunter. Oftmals gingen sie deshalb auch nur in kleineren Grüppchen und holten sich gegenseitig ab. Nur war es inzwischen so spät, dass nicht mehr so viele Lehrkräfte patrouillieren würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen hatten die Rumtreiber zudem ihre magische Karte genug ausgetestet. Sie hatten sie feierlich die »Karte des Rumtreibers« getauft und waren wirklich stolz auf ihr Werk! So wussten sie, wo sich eventuelle Wachposten aufhielten und brauchten theoretisch den Umhang gar nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch waren sie mit ihren Erforschungen von Hogwarts noch nicht wirklich fertig und würden sie noch weiter ausarbeiten müssen. Für ihre nächtlichen Ausflüge reichte das aber vorerst, weil sie ihrer Funktion ja bereits nachging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.“, sagte Tatze deutlich und berührte das Pergament mit seinem Zauberstab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das eben noch blanke Papier malte mit schwarzer Tinte die Umrisse des ganzen Schlosses. Auch die Geheimgänge, die sie in ihren zahlreichen Erkundungen gefunden hatten, tauchten dabei auf. Für Unwissende konnte die Karte sogar zeigen, wie einige von ihnen zu öffnen waren. Nur, falls sie die Karte mal weitergeben wollten...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Im Eingang ist gerade keiner.“, sagte Krone durchaus zufrieden. „Lasst uns also schnell rein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendjemand musste sie wirklich lieben. Wie so oft schafften sie den Rückweg ohne Zwischenfall und sie konnten heimlich weiter planen. Jedoch war ihnen aufgefallen, dass Severus sie neuerdings wirklich im Auge behielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er geht bestimmt davon aus, dass wir irgendwas gegen ihn planen.“, meinte James, während sie sich gemeinsam auf dem Weg zur Große Halle machten. Das Wochenende war da, also die perfekte Gelegenheit Bellatrix aus der Reserve zu locken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn der wüsste, dass er uns zurzeit kaum egaler sein könnte.“, spottete Sirius amüsiert. „Er ist echt ein bisschen paranoid.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Könnt ihr ihm das wirklich verübeln?“, warf Moony ein. „Normalerweise ist er euer Hauptziel!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da ist er doch selbst schuld dran. Wenn er nicht so auf schwarze Magie stehen würde...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Würdest du ihn trotzdem schikanieren, Tatze!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Quaaatsch!“, warf Sirius sofort verteidigend ein. „Ich hätte nie angefangen ihn zu quälen, wenn er nicht so auf schwarze Magie stehen würde!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du dir da echt sicher?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das konnte der Black-Erbe nicht beantworten. Er wusste es nicht! Vielleicht wäre es wirklich so gewesen, dass sie niemals aneinandergeraten wären, wenn Severus Snape sich keinen so fragwürdigen Praktiken ergeben würde. Doch vermutlich hatte Remus recht und sie wären dann aus einem anderen Grund aneinandergeraten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Spätestens an den Tag, wo sich James in Lily verguckt hatte, wäre die Situation wohl eskaliert. Zwei Jungen, die um dasselbe Mädchen buhlten... Eine wirklich gefährliche und unangenehme Sache.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und dann war da noch seine gruselige Ausstrahlung! Als wollte er mit seinen opalschwarzen Augen jeden Menschen töten, der nur daran dachte, in seine Nähe zu kommen. Wenn er es nicht besser wüsste, würde Sirius ihn für den dunklen Lord persönlich halten![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schwarze Magie verändert Zauberer und Hexen..., sinnierte Sirius für sich. Nicht nur ihr Inneres kann von ihr korrumpiert werden, sondern auch ihr Äußeres. Sie verunstaltet auf so viele Arten und Weisen... Wie kann er sich nur freiwillig dem aussetzen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch seine Familie war da ja nicht anders. Und wohl fast jeder Anhänger des dunklen Lords... Sie alle riskierten ein Leben in ewiger Verdammnis und in innerlicher Hässlichkeit. Sirius würde sich eher umbringen, als sich diesem Risiko jemals auszusetzen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hattest du mit der Kleinen was?“, hörte er Krone fragen, der ihn damit aus seiner Nachdenklichkeit riss.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er folgte der Deutung seines besten Freundes und entdeckte ein kicherndes Gryffindor-Mädchen, welches ihn beobachtete. Sie war nicht hässlich, aber auch nicht außergewöhnlich. Gegen die Slytherin aber eine wahre Schönheit![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius musterte sie ein bisschen ausgiebiger. Braunes, schulterlanges Haar, ein paar Sommersprossen im Gesicht und soweit er ausmachen konnte, keine nennenswerten Kurven am Leibchen. Aber auch kein Gramm Fett![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gewiss wäre sie sein Typ, wenn er sie nicht als so unendlich langweilig und gewöhnlich empfinden würde. Doch er verstand, warum James davon ausging, weil ihre grauen Augen sich kaum von den Rumtreibern abwandten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nichts, das ich wüsste.“, seufzte Tatze also aufrichtig. „Aber ich würde nicht die Hand ins Feuer tun...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ernsthaft?“, hinterfragte Remus verzweifelt. „Inzwischen sind es so viele Mädchen, dass du nicht mehr sicher sagen kannst, welchen du schon die Herzen gebrochen hast?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, hey, hey!“, warf Sirius sofort empört ein. „Ich breche keine Mädchenherzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Moony zog die Augenbraue hoch und musterte ihn irritiert: „Ach? Tust du nicht? Also reißt du sie nicht auf, schläfst mit ihnen und lässt sie anschließend für das nächste Mädchen fallen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Doch... Schon...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du ignorierst sie im Anschluss nicht vollkommen, als würden sie nicht existieren?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht, aber-...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbstverständlich prahlst du dann auch nicht mit deinen Errungenschaften?“, beendete Moony seinen Vortrag, der durchaus Hand und Fuß hatte. Anders als Sirius‘ Einwände.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, dann breche ich eben Mädchenherzen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius Black rollte genervt mit den Augen und blickte über die Schulter, um das Mädchen nochmals zu betrachten. Ihr Blick folgte ihnen immer noch, doch es kam ihm nicht so vor, als würde sie wirklich ihn beobachten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„He, Moony...“, grinste er schließlich breit. „Die steht nicht auf mich, sondern auf dich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort peitschte dem angesprochenen Freund die Schamesröte ins Gesicht. Er schien sogar eine Weile den Atem anzuhalten! Es stieg sogar blanke Panik in das hübsche, etwas bleiche Gesicht seines Kumpels.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl sich Remus sichtlich dagegen wehrte, drehte er sich trotzdem kurz um, um einen Blick zu riskieren. Die Mädchen fingen sofort zu kichern an. Das bestätigte die Vermutung des Black-Erbens, der sehr zufrieden grinste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso...? Seit wann...?“, haspelte Moony sichtlich verwirrt, während sie die große Halle betraten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja, du wirst langsam zu einem richtigen Mann, Moony.“, kicherte Sirius heiter. „Bist ein hübscher Bursche. Nicht, dass ich auf so etwas stehe! Aber die Mädels schon.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James führte sie zu ihren Stammplätzen am großen Tisch und sie setzten sich hin. Wobei es bei Remus mehr ein Plumpsen und bei Peter ein Verkriechen war![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Niemand beachtete Wurmschwanz. Kein Mädchen zeigte Interesse. Die Jungs spotteten... Sie waren seine einzigen Freunde, die ihm immer wieder halfen und vor Ärger beschützten. Dafür opferte er sich bei manchen Streichen, damit sie keine Strafarbeiten bekamen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dennoch konnte man ihm anmerken, dass auch er gerne mal die Aufmerksamkeit der holden Weiblichkeit hätte. Und wenn es bloß ein einziges Mädchen wäre, welches seine innere Schönheit erspähte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius bezweifelte stark, dass dieser Tag jemals kommen würde. Wenn Peter ernsthaft mal ein Mädchen daten wollte, dann musste er den ersten Schritt wagen! Und es musste ein perfekt durchplanter Schritt sein, denn er würde nur eine Chance haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Gryffindor-Mädchen kamen kichernd an ihnen vorbei und warfen noch ein paar Blicke auf den schüchternen Remus J. Lupin, der sich hinter einem dicken Wälzer zu verstecken versuchte. Nur anhand seiner glühenden Ohren konnte man feststellen, dass er immer noch errötet war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, komm‘ schon, Moony!“, wollte James ihn ermuntern. „Geh‘ doch hin und begrüße sie!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wa-... Warum...?“, hinterfragte Remus verlegen. Er vermutete gewiss einen fiesen Streich hinter der Ermunterung. Oder den Wunsch, sich über ihn zu amüsieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius befüllte sich innerlich lachend seinen Teller mit einem Brötchen, Rührei, Speck und einem Würstchen. Ihm war durchaus bewusst, dass Krone ihn niemals aus Schikane ermuntern würde. Das war eher der Black-Style![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was soll denn schon passieren?“, erwiderte James begeisterungsfähig. „Sie sehen doch ganz nett aus. Nicht so hübsch wie Lily, aber durchaus ansehnlich!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Moony riskierte einen weiteren Blick auf die kleine Mädchengruppe. Sie sahen herüber, weshalb das natürlich wieder in Gegacker endete, als sich die Blicke trafen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort schüttelte der Werwolf seinen Kopf. Er wirkte fast etwas angewidert! Als habe er gerade in die hässliche Fratze einer Slytherin gestarrt oder in den Schlund der Hölle selbst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unsicher blickte er zu seinen drei Freunden und schüttelte schließlich den Kopf: „Nein, kein Interesse.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso denn das nicht?“, hakte Peter verwirrt nach. Seinem pummeligen Gesicht war anzusehen, dass er darüber empört war. Er würde sich diese Chance niemals entgehen lassen, wenn sie sich bieten würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht...“, gestand Remus mit trockenem Mund. „Sie interessieren mich einfach nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius klopfte Moony stolz auf die Schulter: „Sehr gut, mein Freund! Du hast also Geschmack und bist wählerisch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei dir klingt das wie eine Beleidigung...“, murmelte der Werwolf irritiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, nein, nein! Ich finde das wirklich gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James sah nochmals zu den Mädchen und winkte dann ab: „Wie wollen wir es schaffen, dass Bellatrix und auch Regulus nah genug zusammen sind?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich würde ja sagen, wir versuchen es im Slytherin-Gemeinschaftsraum, aber da kommen wir nicht rein.“, seufzte Tatze deprimiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir müssen sie irgendwie auf das Gelände locken.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es dürfte für mich kein Problem sein, Reg hinauszubekommen, aber bei Bella sieht es anders aus...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eigentlich müsste ein Slytherin sie irgendwie nach draußen schicken.“, meinte Moony nachdenklich. „Sie vertraut weder uns noch den Mitgliedern anderer Häuser.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James nickte bleiern: „Nur kommen wir alle nicht mit den Slytherins klar.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann höchstens... Also...“, stammelte Sirius, bekam die Worte vor lauter Ekel nicht heraus! Er meinte sogar zu spüren, wie er Grün anlief vor lauter Übelkeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was? Was kannst du?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein... Ein Slytherin-Mädchen... verführen...“, spuckte er dann heraus, als sei es eine furchtbare Beleidigung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die drei Freunde schraken auf und starrten ihn fassungslos an. Der Black-Erbe war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass er freiwillig anbot, sich einer dieser nicht unbedingt ansehnlichen Mädchen hinzugeben oder weil sie überrascht waren, dass er bisher keine von ihnen verführt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gibt da kaum ein Mädchen, das zumindest einigermaßen aussieht!, dachte er innerlich fluchend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber er sah keinen wirklichen Ausweg. Mädchen machten verrückte Dinge, wenn sie sich in einen Jungen verliebten. Darunter fiel auch der Verrat an Freunden oder sogar Verwandten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war ihre einzige Möglichkeit, damit jemand Bellatrix Black nach draußen schickte und sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast es echt noch nie mit einer Slytherin gemacht?“, hinterfragte James ehrlich überrascht. „Nicht mal ein bisschen gefummelt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, Mann! Hast du dir die Weiber mal angeguckt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun musste sich der Jäger doch mal umdrehen, um einen Blick auf den Slytherin-Tisch zu erhaschen. Sirius konnte beobachten, wie das Gesicht seines Freundes sich zunehmend mehr verzog. Offenbar empfand er es ähnlich wie er.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja... Okay, ich verstehe schon, was du meinst...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es zählen auch innere Werte.“, erinnerte Moony sie tadelnd. Offenbar hielt er seine Kumpel allmählich für sexistisch und oberflächlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da hast du vollkommen recht!“, pflichtete James ihm sofort bei. „Aber deren inneren Werte vergessen die ja auch noch im Kleiderschrank...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und sie betreiben größtenteils auch noch schwarze Magie!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, klar, ich weiß...“, lenkte Remus seufzend ein. „Aber ihr könnt sie doch nicht alle über einen Kamm scheren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wie wir das können.“, warf Tatze ein. „Machen die doch auch mit uns.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Werwolf gab es auf und winkte ab. Stattdessen füllte er sich nun auch endlich was zum Frühstücken auf. Sein Teller war bei weitem am wenigsten befüllt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Krone aß immer viel. Als Kapitän seiner Mannschaft war er im Dauerstress und verbrannte ungemein viele Kalorien. Dazu kamen das anstrengende Training und die zahlreichen Matches gegen die anderen Häuser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Peter aß einfach viel, obwohl er die Kalorien über den Tag nicht abarbeitete. Das führte zu seiner rundlichen Körperform und Sirius vermutete, dass er deshalb auch immer noch recht viele Pickel im Gesicht hatte. Nicht unbedingt förderlich, wenn er bei den Ladys landen wollte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eigentlich wäre es verlockend für ihn, die Teller von Remus und Peter auszutauschen. Streng genommen müsste der Werwolf nämlich dringend mal ein bisschen was zunehmen, während Peter dringend abnehmen müsste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch da hielt sich Tatze heraus. Am Ende würde es nur heißen, dass er sie nur schikanieren wollte und Krone würde sich gezwungen fühlen, die Wogen zwischen ihnen wieder zu glätten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam drehte Sirius sich um und sah zu den Slytherins herüber. Er suchte hauptsächlich nach den Gesichtern der Mädchen, um sie zu mustern. Wenn er sich schon opferte, musste es ja nicht gleich zu seinem schlimmsten Albtraum werden! Es musste doch irgendein Mädchen geben, das zumindest ansatzweise erträglich aussah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Traurigerweise blieb er bei seinen Cousinen hängen. Wenn er sie auch beide nicht leiden konnte, konnte Sirius auch nicht abstreiten, dass sowohl Bellatrix als auch ihre jüngere Schwester Narzissa nicht schlecht aussahen. Er selbst galt als Schönling und auch Regulus sah wirklich gut aus. Es musste irgendwas mit den Black-Genen zu tun haben, obwohl sie fast alle Slytherins waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend riss er sich von dem Anblick der beiden Mädchen los. Er konnte keine von ihnen verführen! Nicht nur, weil sie verwandt waren, sondern auch, weil sie sofort merken würden, dass irgendwas nicht stimmte. Wenn sie mal miteinander sprachen, dann um sich gegenseitig zu beleidigen oder zu beschuldigen. Tatze meinte sich zwar an gewisse Familienfeste erinnern zu können, wo sie gezwungenermaßen nett zueinander gewesen waren, aber das war ewig her.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schnaubend suchte er den Tisch weiter nach einem passenden Opfer ab, doch es kam ihm so vor, als würden sie allesamt immer hässlicher werden![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das ist nur in meinem Kopf., tadelte sich Sirius selbst und atmete tief durch. Ich muss mir vorstellen, dass sie keine Slytherins sind. Jaah~... Einfach aus einem anderen Hause![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehrmals atmete er tief durch, wobei er seine grauen Augen geschlossen hielt. Innerlich redete er sich ein, dass er nicht zum Slytherin-Tisch sah, sondern zu den Hufflepuffs. Als er die Augen öffnete... hatte sich absolut nichts verändert! Er fand sie immer noch alle hässlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann dir praktisch dabei zusehen, wie du innerlich tausend Tode stirbst.“, kicherte Krone, der ihn offenbar beobachtet hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht hilfreich...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es war nie meine Absicht, etwas Hilfreiches dazu zu sagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na, vielen Dank auch.“, schnaubte Sirius verärgert. „Willst du es nicht vielleicht mit denen treiben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, es ist dein Bruder und damit auch dein Problem, Bro.“, warf James mit hochgezogener Augenbraue ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Moony...“, richtete Sirius also an den Werwolf und blickte ihn an. Remus wirkte nicht so, als wollte er wirklich hören, was er ihm zu sagen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was denn...?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist doch so für... Toleranz.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja...“, murmelte Moony verunsichert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also bist du nicht so verblendet von deinem Hass gegen Slytherin?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich vermute es mal...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun wirkte Sirius zufrieden und deutete auf den Tisch der Slytherins: „Welches Mädchen sieht in deinen Augen denn einigermaßen ansehnlich aus?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus verschluckte sich bei dieser Frage. Es war so schlimm, dass Peter ihm sogar auf den Rücken klopfen musste! Natürlich zu schwächlich, damit es wirklich etwas brachte, doch zumindest versuchte er es.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Werwolf war vollkommen erbleicht, als er sich endlich wieder erholte und sah Sirius ungläubig an: „Wie meinen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na, wen kann ich deiner Meinung nach überleben, wenn ich sie ein bisschen anmache?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Such‘ dir doch selbst dein Opfer aus!“, schnaubte Remus sichtlich sauer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ruhig, Brauner, gaaanz ruhig.“, warf Tatze verwirrt ein. „Was soll so schlimm daran sein? Offenbar finde ich sie alle hässlich, weil ich voreingenommen bin. Du sollst mir doch bloß helfen, klarer zu sehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schnaubend wandte Remus den Blick ab und schien innerlich mit sich selbst zu kämpfen. Offenbar überlegte er, ob er ihm wirklich eine ernsthafte Antwort darauf geben sollte oder ob er es lieber sein ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im nächsten Moment hellte sich sein Gesicht jedoch auf. Er erinnerte sich wohl daran, warum sie das überhaupt alles tun wollten. Es ging um Regulus und nicht um den Kampf zwischen den Häusern, der immerhin von den Lehrern noch verstärkt wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du meinst abgesehen von deinen Cousinen, vermute ich mal“, nuschelte er endlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du findest Zissy und Bella also attraktiv? Sehr interessant.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Krone kicherte etwas und blickte zu den beiden Schwestern: „Unrecht hat er nicht. Von all den Slytherins sind sie beide wohl am ansehnlichsten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke, Krone, für einen weiteren Kommentar, der absolut nicht hilfreich war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Immer gerne, Tatze. Ich lebe, um dir zu dienen, mein Freund.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius verzog sein Gesicht zu einer Fratze, ehe er wieder zum Werwolf blickte, dessen Blick gerade über den Slytherin-Tisch wanderte. Seinen Augen konnte er entnehmen, dass ihm eine Entscheidung auch nicht besonders leichtfiel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann endlich fiel er eine Entscheidung. Er deutete auf ein Grüppchen Slytherins, die gerade die Große Halle betraten. Die Gruppierung bestand bisher nur aus Mädchen und sie alle tuschelten und kicherten miteinander.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie wäre es mit einer davon?“, fragte Moony behutsam. „Die sehen doch ganz normal aus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sagst du nun aber nicht, weil sie gerade durch eine glückliche Fügung hereingekommen sind?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Neeeiiiin.“, widersprach er errötet. „Sie sehen tatsächlich ganz gewöhnlich aus. Und soweit ich es beurteilen kann, sehen sie auch nicht wie bösartige, dunkle Zauberer aus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig drehte sich Sirius erneut um und beobachtete die Gruppe aus jungen Mädchen. Sie waren vermutlich im zweiten oder dritten Jahr und sahen tatsächlich recht normal aus. Keine außergewöhnlichen Merkmale, die sie hässlich oder wunderschön machten. Keine Warzen... Keine verbogenen Nasen oder unnötige Hüftgold. Sie waren durch und durch absolut gewöhnlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fast schon langweilig..., gestand sich Tatze selbst ein. Er tadelte sich jedoch sofort selbst. Wollte er nun wirklich wählerisch werden, wenn es nur um eine Finte ging?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend schüttelte er seinen Kopf und beantwortete sich damit seine eigene Frage. Er würde das erstbeste Opfer wählen und sich glücklich schätzen, wenn er die Sache hinter sich gebracht hatte. Und niemand würde es jemals erfahren! Abgesehen von seinen besten Freunden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze kam sich etwas albern vor, weil er sich selbst dafür hasste, dass er vor einer halben Stunde tatsächlich mit einem Slytherin-Mädchen herumgemacht hatte. Sie hatte gekichert und sich sehr geschmeichelt gefühlt. Wie jedes andere Mädchen auch, hatte sie seine Aufmerksamkeit sehr genossen und sich über Komplimente gefreut. Dass er keines davon ehrlich gemeint hatte, war ihr entweder entgangen oder egal gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie war wirklich aus der Gruppe gewesen, die Remus vorgeschlagen hatte. Ob es nun daran lag, dass der Werwolf gemeint hatte, dass sie in Ordnung aussahen oder es tatsächlich stimmte, spielte für ihn keine Rolle mehr. Er hatte es hinbekommen sich zu überwinden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatsächlich hatte Sirius das Mädchen soweit gebracht, dass sie Bellatrix nach draußen schicken wollte. Eigentlich wusste er nicht so genau, wie er das wirklich geschafft hatte. Sonst waren die Slytherins untereinander relativ loyal und verrieten einander nur selten. Es diente dann meistens einem höheren Ziel, welches natürlich frei definierbar war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun hockten sie in einigen Büschen und es fühlte sich für ihn so an, als wären sie in einem Kindergarten für Muggel und spielten Verstecken. Regulus war bei ihnen und löcherte sie ständig mit der Frage, was sie eigentlich hier taten. Doch sie herrschten ihn immer wieder an, dass er ruhig sein sollte und er es früh genug erfuhr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wann wollte sie sie noch rausschicken?“, fragte nun Krone unruhig. Sie warteten schon mehrere Minuten, die sich inzwischen wie Stunden anfühlten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Müsste gleich soweit sein.“, hörte Sirius sich murmeln. Er war selbst nicht mehr allzu überzeugt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auf wen warten wir denn?“, warf Regulus ebenso beunruhigt ein. „Können wir nicht einfach reingehen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Von wem hast du nur gelernt, so ungeduldig zu sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich ja nur von dir gelernt haben. Wir haben mehr Zeit miteinander verbracht als unsere Eltern.“, erinnerte Regulus ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach.“, winkte Sirius ab. „Ich bin die Geduld in Person.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tatsächlich? Warum wackelst du dann die ganze Zeit mit deinen Händen herum und wippst auf deinen Füßen herum?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James fing an zu lachen, während er ihn beobachtete. Offenbar war es ihm vorher nicht aufgefallen, dass Tatze das machte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das wird Krone mir noch Wochen lang vorhalten... Danke, Bro., dachte er augenrollend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weißt du, Reg, mir ist einfach nur kalt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade als Regulus etwas erwidern wollte, herrschte Remus sie an: „Scht! Da kommt jemand!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Durch die Blätter sahen sie schwarzes Haar, das sich wellte und es war immerhin Zeit. Es musste also endlich Bellatrix sein![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Krone, los.“, drängte Tatze ungeduldig. „Dein Part.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James ließ es sich nicht zwei Mal sagen und zückte seinen Zauberstab. Er wartete aber noch ab, damit die Position auch stimmte, die Bellatrix einnehmen musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gleich wirst du sehen, dass die Todesser gar nicht cool sind.“, sagte Sirius sehr zufrieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Regulus wirkte verwirrt, als er die Rumtreiber anstierte. Er hatte wohl nicht geglaubt, dass sein älterer Bruder sie wirklich einweihen würde. Nach ihrem letzten Gespräch hatte er wohl auch nicht geglaubt, dass sie das Thema nochmals ansprechen würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alles war so, wie sie es geplant hatten, also sprang James Potter endlich aus ihrem Versteck heraus. Ohne wirklich zu gucken oder nachzudenken riss er seinen Stab hoch und rief: „Friss‘ Schnecken!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Lichtblitz schoss aus der Spitze des Stabes, als der Rest von ihnen heraussprang. Es war zu spät, als ihnen bewusst wurde, dass es nicht Bellatrix Black war, die sich hierher verirrt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Licht traf stattdessen Severus Snape, der sofort aschfahl wurde und sie voller Entsetzen anstierte. Kurz darauf krümmte er sich zusammen und schloss die Arme fest um seinen Bauch. Kurz darauf würgte er und zahlreiche schleimige Schnecken kamen aus seinem Mund heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit jedem Mal des Erbrechens schien der Zaubertrankfreak immer bleicher zu werden und seine Augenringe wurden immer dunkler. Er sah todkrank aus...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Um fair zu sein, ist er nun auch sozusagen krank..., gestand sich Sirius bei dem schrecklichen Anblick ein. Er hat eine sehr starke Form einer Magenverstimmung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Regulus schrie auf und eilte dann an die Seite seines Slytherin-Kollegen. Behutsam stützte er ihn ab und half ihn, sich umzudrehen. Er wollte ihn Richtung Schloss bringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seid ihr nun endgültig übergeschnappt?!“, schimpfte er dabei und sah sie alle tadelnd an. „Einen Scheiß habt ihr bewiesen! So etwas geht echt nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Komm‘, Severus, ich bringe dich zu Madam Pomfrey. Sie kann dir bestimmt helfen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl Sirius ihm erklären wollte, dass nicht Snape das eigentliche Ziel gewesen war, sondern die gemeinsame Cousine, brachte er es nicht heraus. Innerlich wusste er, dass das kein hilfreicher Kommentar wäre. Er würde sich eher bei den Anmerkungen von James einordnen, die er heute Morgen noch zum Thema der Mädchen beigesteuert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stattdessen standen sie nun alle hier und starrten ihnen mit offenen Mündern nach. Keiner von ihnen schien so recht verarbeiten zu können, was genau eigentlich schiefgelaufen war. Ihnen war aber bewusst, dass Severus sich definitiv bei ihnen rächen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na toll...“, murrte Sirius und hatte sein Gesicht auf seinen Armen gebettet, die wiederum lagen auf einem Tisch im Gemeinschaftsraum der Gryffindors.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie waren kurz nach Regulus und Snape zurück ins Schloss gegangen und waren direkt von Professor Ashworth abgefangen worden. Sie hatte ihnen allen zwanzig Punkte abgezogen und James noch zusätzliche zehn weitere Punkte, weil er den Fluch gegen Severus ausgesprochen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Für irgendwelche Erklärungen hatte ihre Hauslehrerin kein Gehör gehabt, sondern ihnen stattdessen für das Wochenende zahlreiche Aufsätze aufgegeben, die sie ihr am Montag bringen sollten. Ihre Münder hatten sie alle noch – vorerst. So wollte sie die Rumtreiber aber erstmal beschäftigt halten, damit sie nicht nochmals etwas anstellen konnten. Zumindest nicht an diesem Wochenende.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch das war es nicht, was Tatze wirklich ärgerte, sondern die Tatsache, dass ihr Streich so schiefgelaufen war. Nun würde sich Regulus noch mehr von ihm distanzieren und sich erst recht nicht überzeugen lassen, dass die Todesser kein Umgang für ihn waren. Letztendlich hatten sie nun selbst wie einer von denen gewirkt. Das war gewiss nicht hilfreich![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Am schlimmsten war jedoch, dass er sich eingestehen musste, dass er Regulus nicht aufhalten konnte. Er würde selbst erkennen müssen, dass er die falsche Entscheidung traf und dann wäre es vermutlich zu spät. Sirius konnte es einfach nicht verhindern. Er musste ihn loslassen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mein kleiner Bruder wird jung sterben..., dachte Tatze melancholisch. Und er wird alleine dabei sein. Es ist doch zum Kotzen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du solltest lieber weiterschreiben.“, ermahnte Moony ihn streng.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wozu...?“, schnaubte Sirius genervt. „Das ist so viel, dass wir das eh nicht fertigbekommen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, dass das ihre Absicht war.“, erinnerte James sie. „So haben wir keine Zeit, um Schniefelus nochmals zu verfluchen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er war ja nicht das Ziel.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das musst du uns nicht sagen. Wir wissen das.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber... Aber sie hatte uns gewarnt...“, stammelte Peter unsicher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da hat Wurmschwanz allerdings recht.“, stimmte Krone zu. „Sie wollte, dass wir Schniefelus in Ruhe lassen und das haben wir nicht getan. Wenn auch unbeabsichtigt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich verstehe nicht, warum er überhaupt da war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das Mädchen hat Bella sicherlich einen Tipp gegeben und sie hat ihn als Köder geschickt.“, murmelte Moony in sein Pergament vertieft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klingt logisch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was machen wir jetzt wegen Regulus?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gar nichts.“, seufzte Sirius traurig. „Wir haben ihm nun gezeigt, dass wir eigentlich die Bösen sind. Er wird nicht mehr auf uns hören...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Leider hat Tatze da wohl recht.“, stimmte Remus zu und blickte endlich auf. „Selbst wenn wir Bella nun direkt vor seinen Augen zum Explodieren bringen könnten, würde er uns als die Bösen ansehen. Immerhin haben wir Schniefelus überfallen, als er vollkommen wehrlos war...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie könnte den Todesfluch einsetzen und wir wären immer noch die Idioten...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Leider ja.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also sollen wir es einfach geschehen lassen?“, hakte James verwirrt nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben keine andere Wahl. Wir können es nur noch schlimmer machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber dann... dann bekommt er das... das Mal...“, nuschelte Peter verunsichert. Es kam Sirius so vor, als glaubte der Junge, dass er nur durch das Aussprechen dieses magische Tattoo bekommen konnte. Es war fast wie die Angst vor dem Namen des dunklen Lords selbst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er muss seine eigenen Fehler machen.“, erwiderte Sirius nach einer kurzen Pause. „Vielleicht wacht er dann auf und besinnt sich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stille trat zwischen ihnen ein. Sie alle schrieben weiter an ihren Aufsätzen, hingen aber eigentlich eigenen Gedanken nach. Sie fragten sich sicherlich alle, was aus Regulus werden würde und ob er sich der dunklen Magie genauso innig verschreiben würde, wie fast alle Blacks. Ob das die ersten Schritte zu einer düsteren Zukunft voller Leichen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vor allem machte sich Tatze jedoch selbst verantwortlich. Es fühlte sich an, als habe er ihn selbst in die Arme von Lord Voldemort gestoßen. Denn selbst wenn er sich entschließen würde, dass er nicht mehr dienen wollte, würden die Todesser ihn nicht einfach so gehen lassen. Sie würden ihn umbringen! Und wenn sie das nicht tun konnten, dann würden sie dafür sorgen, dass Regulus in Askaban landete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Egal, wie er es auch drehte und wendete, um die Zukunft seines Bruders stand es wirklich sehr, sehr schlecht. Und egal, wie sehr er sich auch bemühte, er konnte keinen Lichtblick erkennen. Er hatte es möglich gemacht![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bald würde es für Regulus normal sein, die unverzeihlichen Flüche zu benutzen. Er würde vielleicht sogar Blut an den Fingern kleben haben, um seinem neuen Lord zu dienen... Würde vielleicht anfangen, Feinde seines Herren zu foltern, um an Antworten zu kommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihm stellten sich die Nackenhaare auf, als Sirius ein noch schrecklicherer Gedanke ergriff... Es würde Regulus vielleicht gefallen, anderen Zauberern und Hexen wehzutun! Eventuell würde er irgendwann Spaß daran haben, Muggel zu töten oder öffentlich bloßzustellen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieser Gedanke pflanzte sich in ihm fest. Eigentlich wusste er schon gar nicht mehr, was er da eigentlich auf sein Pergament schrieb und es war ihm egal. Er dachte nur noch an Regulus, wie er seinen Zauberstab auf Wehrlose richtete und sie folterte. Wie ein Lächeln seine Lippen zierte und er seine Menschlichkeit endgültig verlor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eben dieser Gedanke verfolgte ihn von nun an auch bis tief in seine Albträume. Immer wieder malte er sich neue Szenarien aus, in denen Regulus stets die Hauptrolle innehatte. All die Taten, die er dabei begann, waren unverzeihlich und seine Freude machte sie noch schlimmer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Manchmal tauchten Schlangen auf. Sie halfen ihm dabei, Menschen wehzutun. Verrückterweise konnte Regulus mit ihnen sprechen, wie es der Erbe von Salazar Slytherin tun konnte. Zumindest vermutete man das, weil der Gründer des Hauses eben ein Parselmund gewesen war. Natürlich konnte Regulus keiner sein, weil der Black-Stammbaum so weit zurückging, dass er das ganz sicher sagen konnte, aber seine Träume waren wohl äußerst lebendig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wusste nicht wie, aber er musste diese Gedanken endlich abschütteln! Sonst würde es ihn endgültig zugrunde richten...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius wusste nicht genau, wie er eigentlich in den Raum für den Zauberkunst-Unterricht gekommen war, aber offenkundig musste er hergekommen sein. Neben ihm saß James, der irgendwas auf sein Pergament kritzelte und auf der anderen Seite hockte Remus, der sich auch irgendwas notierte. Peter folgte ihrem Beispiel. Also hatte Tatze offenbar nicht mitbekommen, dass sie irgendwas aufschreiben sollten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas irritiert sah er sich um. Er wusste nicht genau, wie viel Schlaf er in dieser Nacht gefunden hatte, aber es war definitiv nicht genug gewesen. Wenn er nun schon Blackouts hatte, dann musste er vielleicht doch mal Madam Pomfrey aufsuchen. Sie konnte ihm sicherlich einen Schlaftrunk zur Verfügung stellen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich konnte er auch Professor Pride darum bitten, doch er hielt sich nach dem schiefgelaufenen Streich lieber weitgehend von ihm fern. Sonst machte er den Fluch der mangelnden Münder noch bei ihnen wahr! Sollte doch lieber die Krankenschwester zu ihm gehen und ihn um Hilfe bitten. Mit ihr hatte Professor Pride keinen Streit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Würde mich auch sehr wundern, wenn sich jemand freiwillig mit Madam Pomfrey anlegt..., gestand Tatze sich ein. Er selbst würde diese Frau gewiss nicht reizen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend blickte er herunter. Überrascht stellte er fest, dass er sein Zauberkunst-Buch tatsächlich aufgeschlagen hatte. Ein Seitenblick reichte, damit er sich vergewissern konnte, dass es die richtige Seite war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]An sich war der Unterricht durchaus interessant, aber er konnte sich nicht begeistern. Dabei war Episkey wirklich ein nützlicher Zauber. Er konnte leichte Verletzungen heilen. Nicht nur an anderen Menschen, sondern auch bei einem selbst, wenn man geschickt genug war. Hilfreich in Duellen oder wenn man sich mal mit Todessern anlegen musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwas sagte ihm, dass er in seinem Leben noch vielen Todessern begegnen würde und er in zahlreiche Situationen geraten würde, in denen er diesen Heilzauber brauchen würde. Und trotzdem konnte er sich einfach nicht konzentrieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mister Black.“, hörte er plötzlich eine Frauenstimme sagen, die ihn aus seiner Trance riss.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht stellte er fest, dass er seine Sachen zusammengepackt hatte und offenbar in Begriff gewesen war zu gehen. Ebenso wie seine drei Freunde und der Rest der Klasse. Es musste also geklingelt haben... Entweder das oder der Unterricht war vorzeitig beendet worden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bleiben Sie bitte noch. Ich möchte mit Ihnen sprechen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich, Professor Ashworth.“, antwortete er automatisch. „Ich komme gleich nach. Wartet nicht auf mich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles klar, Tatze.“, erwiderte James leise. „Vergiss nicht, dass wir nachher noch Quidditch-Training haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie sollte ich das jemals vergessen? Du redest über gar nichts anderes mehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tut er das?, fragte Sirius sich selbst. Er wusste es nicht. In letzter Zeit war er einfach so abwesend, dass er wie ein Schlafwandler den Alltag bewältigte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James wirkte zufrieden und nickte, ehe er sich mit Remus und Peter aus dem Saal zurückzog. Bald waren auch die restlichen Schüler fort und er war alleine mit seiner Hauslehrerin. Obwohl es schwer zu deuten war, wirkte sie besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam ging der Black-Erbe auf sie zu und stellte sich vor dem hohen Pult. Von dort aus beobachtete sie sonst die Schüler und überwachte so nicht nur ihre Aktivitäten, sondern konnte die Schüler auch vor Gefahren bewahren. Sie griff ein, bevor jemand einen wirklich fatalen Fehler begehen konnte, der ihn oder andere verletzte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“, fragte Professor Ashworth ehrlich besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ähm... Ich denke nicht...“, erwiderte Sirius unsicher. „Ich wollte wirklich besser aufpassen, aber ich war mit den Gedanken wohl woanders, Professor. Es tut mir leid.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun war sie es, die offenbar überrascht war. Langsam zog sich ihre Augenbraue in die Höhe, während sie ihn taxierte: „Sie haben also in dieser Stunde nicht aufgepasst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich... Äh... Darauf... wollten Sie nicht hinaus, oder...?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offensichtlich nicht. Aber ich bedanke mich dennoch für Ihre Aufrichtigkeit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ursache...“, murmelte Tatze verlegen. Er hatte sich selbst verraten! Er musste definitiv mehr schlafen und sich losreißen von seinen Albträumen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun weiß ich zumindest, weshalb sich Professor Dumbledore immer so verworren ausdrückt. So verraten sich die Schüler selbst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr lustig, Professor Ashworth.“, erwiderte er witzlos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich beziehe mich auf Ihre schriftlichen Arbeiten, Mister Black.“, erklärte sie dann endlich. „Sie schreiben in letzter Zeit zwischendurch Sätze oder ganze Absätze, die rein gar nichts mit dem Thema zu tun haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach ja?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja... Vor allem verwenden Sie gerne den Satz...“, sie machte eine Pause und hob ein Stück Pergament hoch, das er offenbar beschriftet hatte. „»Nein, Regulus, nein. Tu‘ es nicht. Nein.«[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich mache mir etwas Sorgen um Ihren Wortschatz, Mister Black. So viele Wiederholungen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht peitschte. Ihm war nicht seine vermeidliche Wortwiederholung peinlich, sondern die Tatsache, dass er unbewusst diesen Satz immer wieder aufgeschrieben hatte. Da war es keine Überraschung, dass seine Hauslehrerin mit ihm das Gespräch suchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hilflos hob er die Schultern an und wollte ratlos damit zucken, doch er war wohl nicht besonders überzeugend, denn sie sah ihn skeptisch an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was soll ich dazu sagen, Professor?“, hakte Tatze unsicher nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben Sie irgendwelche Sorgen, Mister Black? Bedenken, über die Sie gerne sprechen wollen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, Professor, es ist alles in Ordnung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn alles in Ordnung wäre, würden Sie nicht ständig den gleichen Satz schreiben, Mister Black.“, ermahnte die junge Hauslehrerin ihn streng.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das konnte er nicht abstreiten. Seufzend wandte er den Blick ab, ehe er um eine Ausrede rang: „Sind nur ein paar blöde Träume.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Welcher Art?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dass meinem Bruder etwas Furchtbares zustößt. Dieser Art sind die Träume...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben Sie schon mit Poppy-... Äh... Madam Pomfrey darüber gesprochen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bisher nicht.“, gestand Sirius kleinlaut. Er wusste, dass das kein weitsichtiges Handeln war. Immerhin könnte er krank sein oder in seinem Zustand Mitschüler gefährden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mister Black...“, seufzte Professor Ashworth angestrengt. „Ich muss Sie dringend bitten mit Madam Pomfrey darüber zu sprechen und sich untersuchen zu lassen. Vielleicht sind Sie krank. Vielleicht brauchen Sie aber auch nur eine Nacht ruhigen Schlaf, um wieder auf den Damm zu kommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Professor...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sagen Sie das nicht nur, weil ich es hören will!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, mache ich nicht, Professor. Sie haben ja vollkommen recht. Ich sollte das abklären lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut...“, sagte sie sichtlich erleichtert. „Dann gehen Sie bitte direkt in den Krankenflügel. Sie sind für diesen Tag vom Unterricht befreit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tatsächlich?“, hinterfragte Sirius überrascht. Wenn er so schnell frei bekam, sollte er wohl öfters mal Albträume haben![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ausnahmsweise ja. Aber das wird keine Gewohnheit, Mister Black.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke sehr, Professor Ashworth.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja... Wie auch immer.“, winkte die Frau abschätzend ab und setzte sich wieder hinter ihrem Pult. „Machen Sie die Tür hinter sich zu, wenn Sie gehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hakte nicht weiter nach, sondern drehte sich um, damit er das Klassenzimmer als letzter verlassen konnte. Seine Tasche hatte er sich unter den Arm geklemmt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr scheint das echt schwer zu fallen... Ist nicht so der mütterliche Typ., überlegte Sirius überrascht. Wie kommt es, dass sie dann Hauslehrerin wurde und nicht Professor McGonagall, die sich auch beworben hat? Sie ist zwar strenger, aber definitiv auch etwas sanfter besaitet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch die Wege von Professor Dumbledore schienen sowieso manchmal unbegreiflich zu sein. Es war nicht so, dass er irgendeinen seiner Professoren nicht mochte, sondern viel mehr war es immer so, dass er seine Entscheidungen sehr weitsichtig traf. Beinahe so, als konnte er die Zukunft erahnen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur glaubte er nicht an Wahrsagerei! Und so ging es auch fast jedem anderen Zauberer. Es gab nur eine Handvoll echter Seher, die sehr weit über der Welt verstreut lebten. Jedoch stammten von ihnen die Visionen, die im Ministerium verwahrt worden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend machte er sich auf den Weg zum Krankenflügel, wie es seine Hauslehrerin forderte. Obwohl der Weg nicht weit war, kam er ihm ewig lang vor. Sirius versuchte verzweifelt die Lücken in seinem Gedächtnis zu schließen und sich daran zu erinnern, wann er diesen Satz immer wieder eingebaut hatte. Wie er es geschafft hatte, Aufsätze zu schreiben, an die er sich nicht erinnerte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch egal, wie sehr er es auch versuchte, er fand partout keine Antworten. Er fand keine einzige Lücke. Das war nicht normal! Nicht mal in der Zauberer-Welt...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Madam Pomfrey untersuchte Tatze wirklich ausgiebig, doch sie konnte keine Hinweise auf eine magische oder nichtmagische Ursache finden. Sie vermutete, dass er an starkem Stress litt und er deshalb so schlecht schlief. Der Schlafmangel führte hingegen dann zu den Gedächtnislücken und zu seiner Erschöpfung. Also ein Teufelskreis.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zur Sicherheit hatte sie aber beschlossen, ihn erstmal da zu behalten. Sie wollte ihn beobachten. Herausfinden, ob es vielleicht doch mehr war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Pride hatte sie mit einem Schlaftrunk beauftragt und soweit Sirius es verstanden hatte, auch mit einem Beruhigungsmittel. Ihr war es offenkundig wichtig, dass er den ganzen Schlaf irgendwie nachholte, damit er wieder in die Spur kam. Jedoch machte der Hauslehrer Slytherins auch klar, dass wenn sein Zustand sich nicht besserte, sie Professor Dumbledore in Kenntnis setzen müssten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwie graute ihm bei dieser Vorstellung. Nicht, dass er ihm nicht vertraute, doch was war denn, wenn er herausfand, dass mit Sirius wirklich etwas nicht stimmte? Wenn es so schlimm war, dass er ihn von Hogwarts werfen musste? Oder er erfuhr, dass Regulus ein Todesser werden wollte und er dann ihn bestrafte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schnaubend drehte er sich in dem kleinen Bett herum und riss die Decke über sich. Ihm gefiel es gar nicht, was die Geschichte mit Regulus mit ihm anstellte. Er war sein kleiner Bruder und doch zermürbte er zurzeit seine ganze Psyche.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer wieder schlichen sich Bilder vor seine geistigen Augen. Zeigten ihm Regulus mit dem dunklen Mal auf seinem Arm und einem stolzen Gesichtsausdruck. Fast so, als habe er gerade den goldenen Schnatz gefangen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das war wohl auch das Stichwort für James Potter, der gemeinsam mit Peter und Remus den Krankenflügel betrat. Sie waren nicht die ersten Besucher hier.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich hatte es sich wahnsinnig schnell herumgesprochen, dass Sirius Black im Krankenflügel irgendwas auskurierte. Viele hatten ihm Süßigkeiten gebracht – vor allem Mädchen – und ihm gute Besserung gewünscht. Noch mehr waren nur neugierig und wollten erfahren, was ihm genau fehlte. Um es zu verbreiten versteht sich... Andere labten sich an seinem Leid.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war zwar nicht wach gewesen, doch Madam Pomfrey hatte ihm berichtet, dass Bellatrix hier gewesen war. Offenbar hatte sie gegrinst und wie irre gekichert, sodass Madam Pomfrey sie entfernen musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Von all den Besuchern, die er heute empfangen hatte, wirkte Krone als einziger wirklich wütend. Beinahe, als habe er seinen Besen zerbrochen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht zog Sirius die Augenbrauen hoch und blickte seinem besten Kumpel entgegen: „Ist irgendwas passiert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das hättest du nicht fragen sollen...“, nuschelte Remus kopfschüttelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du schwänzt doch nicht etwa unser Training?!“, empörte sich James und plusterte sich auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oh, verdammt... Das hatte ich vollkommen vergessen!, fiel es Tatze wie Schuppen von den Augen. Ich habe ihm nicht mal Bescheid gegeben. Es ging alles so wahnsinnig schnell...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verzweifelt fuhr er sich durch sein schwarzes Haar, das ausnahmsweise nicht zusammengebunden war. Da er hier die ganze Zeit lag, wäre ein Zopf wirklich sehr unbequem. Viele der Mädchen hatten das sehr hinreißend gefunden und gekichert bei dem ungewohnten Anblick. James schien ihn selbst dafür mit seinen Augen zu tadeln![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war nicht meine Absicht...“, versuchte er sich zu erklären.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es überraschte Sirius nicht, dass der Quidditch-Kapitän ihm direkt über den Mund fuhr: „Ach nein? Es war also nicht deine Absicht, einfach blauzumachen und dich nicht mal abzumelden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beruhige dich, Krone...“, mischte sich Moony unsicher ein. „Gib ihm doch mal die Chance, sich zu erklären. Wir wissen doch gar nicht, was los ist...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jaah~...“, stimmte Peter kleinlaut zu. Kaum einer schien ihn wahrzunehmen, doch Sirius war insgeheim dankbar, dass die beiden ihm halfen. Oder es zumindest versuchten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, okay... Erkläre dich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich war... in letzter Zeit ein bisschen neben der Spur...“, gestand Tatze aufrichtig. „Professor Ashworth ist das aufgefallen und ich habe ihr dann erzählt, dass ich in letzter Zeit nicht gut schlafe. Dass ich Albträume habe... Und offenbar habe ich Blackouts.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast Blackouts?“, hinterfragte Remus ehrlich überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja... Ich habe in meinen Aufsätzen ständig so etwas geschrieben, wie »Nein, Regulus, tu‘ es nicht. Nein«. Oder so ähnlich... Ich habe daran aber gar keine Erinnerung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Krass.“, stöhnte James erstaunt und wirkte gar nicht mehr verärgert. Seine Freunde schienen ihm zu glauben. Das bedeutete ihm wahnsinnig viel![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Teils erinnere ich mich gar nicht, wie ich an gewisse Orte gekommen bin oder worüber wir kurz davor gesprochen haben, als wäre ich in Trance.“, gestand er schließlich erleichtert. „Ich weiß zum Beispiel nicht mal, wie ich heute in den Zauberkunde-Unterricht gekommen bin. Geschweige denn, was wir dort besprochen haben...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Konnte Madam Pomfrey denn eine Ursache finden?“, erkundigte sich Moony ehrlich besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bisher nicht. Sie will mich aber wohl ein paar Tage hierbehalten und mich beobachten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also kann sie gar nichts für dich tun?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Doch, doch. Sie hat Professor Pride mit zwei Tränken beauftragt, die mir beim Schlafen helfen sollen.“, erklärte Sirius. „Sie vermutet, dass ich an starkem Stress leide, der mir den Schlaf raubt und es sich wieder einpendelt, wenn ich ein paar Nächte mal richtig durchschlafe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du ihnen von den Plänen deiner Familie erzählt?“, hinterfragte Krone leise. Man wusste in Hogwarts nie, wer gerade zuhörte. Hier hatten die Wände teilweise wirklich Ohren![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Solltest... Solltest du das nicht... lieber tun...?“, quiekte Wurmschwanz kleinlaut. Das Gespräch schien ihm Unbehagen zu bereiten, doch das traf auf fast alles zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Solange ich nicht muss, würde ich das lieber nicht an die große Glocke hängen. Vielleicht schicken sie ihn sonst nach-...“, er brach ab. Schon alleine der Gedanke an das magische Gefängnis ließ ihn erschaudern! Erst recht, wenn er seinen kleinen Bruder hoffnungslos darin hocken sah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend sank Tatze etwas auf dem Bett zurück und fuhr sich über die feuchte Stirn. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er zu schwitzen begonnen hatte. Offenbar litt er wirklich an dem Stress. Nur hatte der Zauberer keine Ahnung gehabt, was das mit dem Körper und dem Geist anstellen konnte. Bisher hatte er nur Magie für gefährlich gehalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zumindest erklärte das, warum Muggel oft so kränklich waren. Sie konnten sich nicht mit Magie behelfen und mussten ihren Alltag so bewältigen. Dass das hier und da zu Stress führte, konnte sich Sirius nur vorstellen, denn er selbst half sich natürlich auch gerne mit Magie aus. Zuhause regelten wiederum seine Eltern alles auf eine magische Art und Weise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zukünftig wollte er aber besser auf sich achten. Mehr Rücksicht auf sich und seine Gesundheit nehmen und die Probleme anderer nicht mehr so extrem zu seinen eigenen machen. Er konnte Regulus nicht helfen. Nicht, solange er seine Hilfe nicht wollte. Also musste er endlich loslassen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl dieser Gedanke grauenhaft düster war, erleichterte er sein Herz. Er durfte sich lösen und von all dem ablassen. Er musste sich nicht mehr für das Schicksal seines kleinen Bruders verantwortlich fühlen. Niemals hätte er ihn in die Arme des dunklen Lords getrieben und ihm schon gar kein magisches Tattoo verpasst. Er war nicht schuld. Und mit diesem Bewusstsein lebte es sich tatsächlich leichter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Man kann Menschen und ihre Entscheidungen nicht kontrollieren..., wurde es Sirius plötzlich klar, als habe er eine göttliche Erleuchtung. Nur er kann kontrollieren, was er mit seinem Leben anfängt. Darauf habe ich keinen Einfluss... Ich kann nur mein eigenes Leben kontrollieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und deshalb musste er dafür sorgen, dass er noch ein Leben besaß, das er kontrollieren konnte. Dafür musste er zukünftig mehr auf sich achten. Er musste zulassen, dass seine Freunde ihm halfen und ihn auf andere Gedanken brachten. Es wurde Zeit, dass er seine Zelte abriss und sich einen neuen Weg in die Zukunft bahnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, wenn ich ein bisschen Schlaf finde, wird es mir tatsächlich schon wesentlich besser gehen.“, warf Sirius endlich ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hoffen wir es mal...“, murmelte James nicht ganz überzeugt. „Du hast immerhin auch bald Geburtstag.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und vergiss das Halloween-Fest nicht.“, erinnerte Moony mit einem tröstenden Lächeln. Er hatte offenbar wahrgenommen, dass Tatze für sich gerade eine Entscheidung gefällt hatte und andere Themen brauchte, um sich zu beruhigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind ja noch ein paar Tage bis dahin.“, sagte Sirius leichthin. „Bis dahin habe ich mich bestimmt wieder vollständig erholt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Trotzdem muss ich dann erstmal mit unserem Ersatz-Hüter arbeiten.“, seufzte Krone sehr unglücklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, der ist doch cool drauf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mag sein, aber er ist nicht so gut als Hüter. Jedenfalls nicht so gut wie du.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Awww~, du erwärmst mir mein kleines Herzchen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kannst mich mal!“, fluchte James halb lachend und legte seinem besten Kumpel den Arm um.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viele sagten ihnen nach, dass sie nach außen wie Geschwister wirkten oder ein Pärchen. Ständig hingen sie aufeinander herum und suchten sogar Körperkontakt zueinander. Sirius konnte sich aber kaum etwas Besseres vorstellen, als einen Bruder wie James zu haben![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch jetzt war er ihm ein Licht im Dunkeln. Spendete ihm Kraft. Also erwiderte er den Körperkontakt und zog seinen besten Freund in eine kurze Umarmung. Er war ihm dankbar für seine Hilfe und dafür, dass er ihm einfach glaubte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatsächlich erholte sich der Black-Erbe recht zügig. Mithilfe der Tränke konnte er albtraumfrei schlafen und das sogar richtig tief! Nach etwa drei Nächten entließ Madam Pomfrey ihn wieder aus dem Krankenflügel, bat ihn aber mit Nachdruck darum, dass er sofort zurückkehren sollte, falls die Symptome erneut auftreten sollten. Fast mütterlich ermahnte sie ihn zur Vorsicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich versprach er der Krankenschwester hoch und heilig, dass er sich melden würde, falls er wieder in diese Abwärtsspirale geriet. Aber er ging nicht wirklich davon aus. Er hatte für sich eine Entscheidung getroffen und der würde er von nun an treu bleiben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Sache aber störte ihn gewaltig. Severus Snape schien ihnen neuerdings ständig folgen zu wollen und beobachtete die Rumtreiber arglistig. Die Sache mit den Schnecken hatte wohl zu einer Art Paranoia bei ihm geführt. Er schien zu glauben, dass sie nun ständig solche Hinterhalte gegen ihn planten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ärgerlich daran war vor allem, dass er ihre nächtlichen Unternehmungen auf diese Weise störte. Sie mussten nun noch mehr aufpassen, dass sie nicht bei ihrer Verwandlung erwischt worden und beim Erkunden von Hogwarts selbst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Offenbar hatte Schniefelus außerdem gesehen, dass Madam Pomfrey bei Vollmondnächten Remus zur peitschenden Weide brachte und wollte nun wissen, warum sie dies tat. Bisher hatte er jedoch nicht herausgefunden, wie er diesen Baum bremsen konnte. Eins und Eins hatte er aber auch noch nicht zusammenzählen können, um selbst darauf zu kommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius überlegte wirklich angestrengt, wie er dem Slytherin seine Neugier austreiben konnte. Immerhin hatte man die peitschende Weide nur für Remus gepflanzt, damit er hier zur Schule gehen konnte. Er musste sein Geheimnis bewahren, aber auch die anderen Schüler vor sich schützen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Durch seine drei Freunde musste er das nun nicht mehr alleine ertragen, aber Schniefelus konnte ihnen alles zerstören. Wenn er herausfand, dass Moony ein Werwolf war und das in Hogwarts herumerzählte, dann musste er die Schule für immer verlassen. Er hätte keine Chance sich ein Leben als Zauberer aufzubauen, was durch seine Erkrankung eh schwierig war! Doch ohne Abschluss wäre es unmöglich...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Heute aber ließ er seine Pläne erstmal ruhen. Er hatte endlich Geburtstag! Das Halloween-Fest war drei Tage davor gewesen und sie waren in Hogsmeade gewesen und auch wenn seine drei Freunde versucht hatten die Heimlichkeiten nicht so offensichtlich zu gestalten, war ihm bewusst, dass sie etwas dort besorgt hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er aufwachte, war das gemeinsame Zimmer leer. Die Betten waren ordentlich zurückgelassen, was an sich schon verdächtig war. Vor allem, wenn selbst ein James Potter sein Bett machte! Zusätzlich hatte ihn keiner geweckt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam zog sich Tatze aus seinem Bett und machte es eher halbherzig zurecht, ehe er unter der Dusche verschwand. Seine morgendliche Routine brach er auch an seinem Geburtstag nicht. Stattdessen wusch er sich in aller Ruhe, kämmte sich das Haar und zog sich eine enge, lässige Biker-Jeans an, dazu ein einfaches T-Shirt und darüber eine ebenso coole Lederjacke.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius hatte wirklich Glück! Dieses Jahr hatte er an einem Wochenende Geburtstag, weshalb sie keinen Unterricht hatten. Außerdem musste er so nicht in seiner Uniform herumlaufen, sondern konnte sich seiner muggelartigen Kleidung zuwenden, die viele hier so hassten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem zufriedenen Grinsen betrachtete er sich im Spiegel, ehe er sich ein Zopfgummi nahm, damit er seine Mähne damit wie gewohnt bändigen konnte. Auch wenn es eitel erschien, hielt er sich wirklich für einen attraktiven Jugendlichen. Viele Mädchen bestätigten ihm das immerhin auch laufend, weshalb er nicht allzu daneben liegen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ohne sich zu hetzen machte er sich auf den Weg zur Großen Halle. Er traf einige Mitschüler, die ihm sehr herzlich gratulierten. Er kannte sie nicht alle und wusste bei einigen nicht mal ihre Namen, aber er bedankte sich trotzdem für jede Gratulation und lächelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbst Mitglieder aus anderen Häusern gratulierten ihm begeistert. Natürlich keine Slytherins! Aber darauf legte Sirius Black auch wirklich keinen wert. Ihm war an sich sowieso egal, wer an seinen Geburtstag dachte, solange nur seine Freunde für ihn da waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während er so durch den Flur schlenderte, wurde ihm bewusst, dass es kaum Gryffindors waren, die ihm gratulierten. Generell waren nicht viele von ihnen überhaupt zu sehen! Und wenn, dann waren sie ungemein geschäftig und sagten, dass sie es furchtbar eilig hätten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch auffällig geht es kaum..., dachte Sirius amüsiert. Doch er respektierte die Mühe und auch den Versuch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er die Große Halle betrat, hoben die Gryffindors sofort Banner in die Luft, auf denen stand: „Alles Gute zum 16. Geburtstag, Sirius!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war nicht wirklich überrascht. Trotzdem tat der Black-Erbe so, als hätte er damit niemals gerechnet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem gespielt überraschtem Blick schlenderte der Schürzenjäger auf den Gryffindor-Tisch zu und gab immer mal abwesend seinen Mitschülern die Hand. Automatisiert bedankte er sich für die Gratulationen und auch für die Bemühungen, doch er wollte einfach nur zu James, Remus und Peter durchdringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbstverständlich befanden sie sich irgendwo in der Mitte des gigantischen Tisches. Als wollten sie es ihm besonders schwer machen, sie zu erreichen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Guten Morgen, Geburtstagskind! Happy Birthday.“, rief Krone heiter aus und umarmte seinen besten Freund direkt zur Begrüßung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles Gute.“, schloss sich Moony an und umarmte Sirius direkt nach James.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Herzlichen Glückwunsch.“, nuschelte Peter eingeschüchtert. Er wagte es kaum, die Hand von Sirius zu ergreifen, um diese zu schütteln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielen lieben Dank.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James deutete auf den länglichen Tisch. Es befanden sich zahlreiche Geschenke darauf, die nicht nur von den Rumtreibern waren. Sirius konnte sich denken, dass einige auch Liebesbekundungen von irgendwelchen Mädchen waren. Entweder von denen, die er schon abgelegt hatte oder die sich noch Chancen erhofften.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehrmals atmete er tief durch, ehe er sich setzte und die ganzen Päckchen betrachtete. Einige waren nachlässig verpackt, andere wirkten fast wie Kunstwerke. Ein paar davon wirkten sehr groß, andere beinahe winzig. Natürlich lagen zwischen all den Geschenken auch einzelne Umschläge oder Karten, die teilweise bewegte Motive besaßen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl er aus gutem Hause kam, war sich der Black-Erbe sicher, dass er noch nie so viele Geschenke bekommen hatte wie heute![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das wäre doch nicht nötig gewesen.“, säuselte er durchaus geschmeichelt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh doch.“, warf Krone ein und ließ sich lässig neben ihm sinken. „Nach all dem Stress in letzter Zeit hast du dir das verdient. Und die meisten mussten wir nicht mal um Hilfe bitten. Sie haben es so machen wollen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das so?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, er sagt die Wahrheit.“, warf Moony ein und setzte sich auf die andere Seite von Sirius.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bald... Bald bist du beliebter als... Krone...“, nuschelte Peter Pettigrew unsicher wie immer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James warf ihm einen entsetzten Blick zu und schüttelte dann direkt den Kopf: „Niemals! Ich bin dafür viel zu charmant.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Charmant?“, warf eine Frauenstimme plötzlich ein. „Du hast eine eigenartige Selbstwahrnehmung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius war nicht überrascht, dass der Ursprung dieses Satzes Lily Evans war. Ihr Blick sagte deutlich, dass sie es ernst meinte und an James‘ Charme starke Zweifel hegte. Bei dessen schlechten Baggerversuchen war das auch ihr gutes Recht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Herzlichen Glückwunsch, Sirius.“, sagte sie dann herzlich und reichte dem Black ein kleines Geschenk. „Lass‘ dich schön feiern und beschenken.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke schön, Lily.“, erwiderte Sirius freundlich und nahm das Päckchen entgegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie warf James einen vernichtenden Blick zu, ehe sie sich mit Schwung wegdrehte und mit ihren Freundinnen etwas abseits Platz nahm. Ihr rotes Haar wedelte dabei anmutig hin und her, ebenso wie ihr Hintern. Es wunderte ihn nicht, dass Krone genau auf diese beiden Backen starrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Etwas Anstand und Würde, Krone.“, ermahnte er seinen besten Freund kichernd. „Du fängst schon an zu sabbern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tu‘ ich nicht!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotz dieses Einwandes betastete der Quidditch-Kapitän seine Mundwinkel und wischte sie sicherheitshalber ab. Er hatte sich so oft bei Evans blamiert, dass es auf ein weiteres Mal eigentlich nicht mehr ankam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig öffnete Tatze das Geschenk von Lily. Sie war die einzige, die es ihm direkt in die Hand gegeben hatte und das wollte er würdigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unter dem Geschenkpapier befand sich eine kleine Plastikschatulle, die nicht besonders teuer aussah. Als er es öffnete, befand sich darin ein Anhänger, der aus silbernen Buchstaben geformt war. Diese Buchstaben ergaben seinen Vornamen „Sirius“ und sahen selbst zusammengereiht aus. Zwischen dem R und dem letzten I befand sich ein Ring, an dem er entweder ein Kettchen oder einen Verschluss befestigen konnte. So konnte er es als Schmuckstück oder als Schlüsselanhänger verwenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze betrachtete es genauer. Es schien nicht magisch zu sein. Es veränderte weder die Form noch die Farbe. Auch sonst schien der Anhänger keine besonderen Merkmale aufzuweisen. Also hatte sie es wohl aus nichtmagischen Geschäften besorgt und dann verbunden. Das wiederum hieß, dass sie es noch vor dem Schuljahr gekauft hatte und nicht in Hogsmeade.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich wusste gar nicht, dass sie mich so gut leiden kann., stellte er ehrlich überrascht fest. Weniger verblüffte ihn jedoch, dass es sich um ein absolut nichtmagisches Geschenk handelte. Lily stammte aus einer Muggel-Familie und war als Muggel aufgewachsen. Für sie war das normal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sieht teuer aus.“, warf Remus ein und nahm sich den Anhänger vorsichtig entgegen. Er selbst war ein Halbblut und kannte sich deshalb ebenfalls mit Muggeldingen aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aaaaalteeeeer~...“, stöhnte Krone etwas entsetzt und riss Moony den Anhänger aus der Hand. „Hast du mir irgendwas zu beichten, he? Ihr habt doch wohl nichts am Laufen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Um Himmelswillen!“, keuchte Sirius entsetzt. „Das würde ich dir doch niemals antun! Wir haben uns vielleicht ein paar Mal unterhalten in der Bibliothek, aber mehr ist da echt nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt euch in der Bibliothek unterhalten? Ein paar Mal?“, wiederholte James ungläubig. „Wann soll denn das bitte gewesen sein? Warum weiß ich nichts davon?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du musstest ein paar Mal ohne mich nachsitzen und ich habe manchmal in der Bibliothek für die Prüfungen gelernt. Streng genommen habe ich dir erzählt, dass ich Lily getroffen habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Komisch, dass ich davon nichts weiß.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja...“, begann Tatze etwas verlegen. „Vielleicht habe ich ein kleines Spielchen daraus gemacht und vergessen es aufzulösen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ungläubig starrte Krone ihn an, als würde er an seinem gesunden Menschenverstand zweifeln: „Du hast vergessen es aufzulösen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Mann. Nicht absichtlich!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Erklär‘ mir einfach, was genau hier los ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie gesagt: Ich war zum Lernen in der Bibliothek und irgendwann habe ich sie angesprochen. Wollte nur wissen, wie lange sie noch für ihr Buch braucht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, das klingt noch harmlos...“, gestand Krone nachdenklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sag‘ ich doch!“, bestätigte er erleichtert. „Jedenfalls kamen wir dann ins Gespräch. Es ging nur um die Vorbereitungen für die Prüfungen und wo wir so unsere Schwierigkeiten haben. Wir konnten uns ergänzen, also haben wir ab und an zusammen gelernt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt sogar miteinander gelernt?!“, empörte sich James atemlos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nur, wenn keiner von euch konnte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du meintest nicht, dass uns das interessieren könnte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe dir gesagt, dass ich ein Mädchen kennengelernt habe, Krone.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was? Wann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nach der zweiten oder dritten Unterhaltung.“, erklärte Sirius rasch. „Du warst auch wie immer interessiert. Ich habe sie dir beschrieben... Feuerrotes Haar, grüne Augen, Gryffindor, hübsch... Ich dachte eigentlich, dass das offensichtlich wäre und wartete, dass der Grosche fällt! Nur fiel er irgendwie nie...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James lief rot an. Es war ihm wohl peinlich, dass er tatsächlich nicht eine Sekunde an Lily Evans gedacht hatte. Sirius hatte natürlich recht: Die Beschreibung war eindeutig. Doch er hatte niemals geglaubt, dass sein bester Freund was mit ihr anfangen würde und hatte sie deshalb einfach direkt ausgeschlossen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber... ihr habt nichts laufen...?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein!“, stöhnte Sirius entsetzt. „Das würde ich dir wirklich niemals antun! Moony vielleicht oder Wurmschwanz, aber doch nicht dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey!“, keuchten Remus und Peter wie aus einem Munde. Sirius grinste, doch die beiden waren sich wohl nicht sicher, ob es wirklich ein Witz war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Unterhaltet ihr euch denn immer noch?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bisher nicht. Du musstest dieses Jahr aber auch verdammt selten nachsitzen. Jedenfalls nicht ohne mich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Müssen ja gute Unterhaltungen gewesen sein.“, seufzte Krone und betrachtete den Anhänger. Er war wirklich hübsch. Sirius war sich nicht sicher, wie er das vergelten sollte, aber er würde schon ein passendes Geschenk für Lilys nächsten Geburtstag finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ging hauptsächlich um Schulkram.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Habt ihr auch über mich gesprochen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ab und zu warst du auch unser Thema.“, bestätigte Tatze mit hochgezogener Augenbraue. Derweil nahm er sich irgendein Geschenk entgegen und begann es zu entpacken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hat sie gesagt? Was hast du gesagt? Gibt es Chancen für mich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Langsam, Tiger, langsam! Da weiß ich gar nicht, welche Frage ich zuerst beantworten soll.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sag‘ es besser nicht...“, meinte James plötzlich. „Sie würde es merken. Ich muss es selbst herausfinden...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du willst herausfinden, worüber wir uns letztes Jahr in der Bibliothek unterhalten haben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Quatsch! Wie sollte das denn bitte gehen? Ich muss selbst herausfinden, was sie von mir hält.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dazu musst du kein neuer Sherlock sein.“, warf Moony unverwandt ein. „Wirf ihr einen Blick zu und du weißt genau, was sie zurzeit von dir hält.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius konnte nicht widerstehen und blickte ebenfalls hinüber zu Lily Evans und ihren Freundinnen. Die Rothaarige taxierte James mit einem bitterbösen Blick, als sei er der dunkle Lord höchstselbst. Ihre Freundinnen sahen kaum freundlicher aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn er raten müsste, dann würde er davon ausgehen, dass sie sich über die letzte Anmache von James unterhielten. Bisher hatte er sich in diesem Bereich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Vielleicht hatten sie sogar ansatzweise gehört, dass er Sirius wegen ihrer Unterhaltungen ausquetschte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Krone errötete wieder und wandte seinen Blick sofort wieder ab. Unsicher versuchte er sich auf das Entpacken der zahlreichen Geschenke zu konzentrieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viele der Schenker bewiesen, dass sie den Black-Erben wirklich gut kannten. Fast alles waren Artikel aus Zonkos, dem Scherzartikelladen in Hogsmeade. Aber es gab auch diverse Süßigkeiten aus dem Honigtopf und einige Flaschen mit Butterbier aus den Drei Besen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er erkannte sofort, welche Geschenke von seinen engsten Freunden waren. Das war ein Politurset für Besen, der mit Sicherheit von James war. Immerhin spielten sie zusammen Quidditch, auch wenn Krone wesentlich leidenschaftlicher dabei war. Trotzdem war ihm wichtig, dass er seinen Besen vernünftig pflegte und sich Mühe gab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Moony hingegen schenkte ihm ein Buch über die Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Es war keine teure oder besondere Ausgabe, aber definitiv ein Werk für Fortgeschrittene. Er wusste, dass Sirius so etwas liebte und gerne auch für sich selbst seine Fähigkeiten ausbaute. Dazu brauchte er aber natürlich solche Lektüren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Von Wurmschwanz bekam er eine magische Feder. Sie schrieb wohl von selbst die Gedanken des Besitzers auf das Pergament. Das würde ihm viel Arbeit ersparen und seine Finger schonen, wenn er lernte oder Aufsätze schrieb. Nur leider waren solche Federn für Strafarbeiten nicht zulässig...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ausgiebig bedankte er sich bei allen und ließ sich weiterhin zahlreiche Gratulationen zuspielen. Auch Regulus gratulierte ihm und gab ihm steif ein Päckchen, hielt sich dann aber direkt fern. Vermutlich hatte er das Geschenk vor dem Zwischenfall mit Schniefelus besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl ihn die Neugier packte, wollte er das Geschenk erst abends öffnen, wenn sie alleine waren. Deshalb verstaute er es in seiner Hosentasche.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sehr zu Sirius‘ Leidwesen kamen seine Mitschüler auf die Idee, dass sie auch Geburtstagslieder singen müssten. Sie waren größtenteils nicht gerade Sänger und ihr Chor alles andere als synchron. Es hatte ein bisschen was von Fingernägeln auf einer Schiefertafel... Doch sie alle amüsierten sich köstlich! Lachten über sich oder den schiefen Gesang ihrer Mitschüler. Stießen sich untereinander an. Warfen dem Black-Erben vielsagende Blicke zu, als sollte er mit einstimmen, doch er passte. Als Geburtstagskind war das immerhin sein Privileg![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wurde durch die Lehrer gerettet, die endlich das Frühstück eröffneten. Die Tische füllten sich mit zahlreichen Lebensmitteln und Getränke, weshalb die Gryffindors ihm halfen, zumindest die größeren Geschenke zur Seite zu räumen. Sirius konnte sich lebhaft ausmalen, wie viel sie dieses Jahr für James Potter wegräumen mussten. Er war wesentlich beliebter als er![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit diesem Gedanken stürzte er sich auf das Frühstück und belud sich großzügig seinen Teller. Er ließ es sich nicht mal nehmen, sich auch eine Flasche des Butterbiers zu nehmen. Seine Freunde bekamen natürlich auch eines. Sie stießen an und unterhielten sich dann ausgelassen über alle möglichen Dinge, während sie sich die Bäuche vollschlugen. Dieser Samstag würde eine einzige Party sein![/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie Tatze schon vermutet hatte, war der ganze Tag eine einzige Feier. Sie hatten definitiv viel zu viel gegessen, aber die Bauchschmerzen nahm er gerne in Kauf. Trotzdem hatten sie noch jede Menge der Süßwaren aus dem Honigtopf über. Eigentlich wusste Sirius nicht mal, wie er die alle in diesem Leben aufessen sollte. Selbst wenn halb Hogwarts dabei helfen würde![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen hatten Moony, Wurmschwanz und Krone ihm geholfen, seine ganzen Geschenke in das gemeinsame Jungenzimmer zu transportieren. Das war gar nicht so einfach, weil sie ihre Schwebezauber kaum einsetzen konnten. Es waren viel zu viele Schüler im Gemeinschaftsraum und zwischen den Zimmern unterwegs. Es war eben Samstagabend...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwie hatten sie es aber trotzdem geschafft. Nun stand das halbe Zimmer voll mit Süßigkeiten und Scherzartikeln. Ihr fünfter Mitbewohner war noch im Gemeinschaftsraum, würde aber gewiss auf den Rücken fallen vor Schreck, wenn er sah, dass das Zimmer so zugeballert war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sehr zufrieden ließ sich der Black-Erbe auf das Bett fallen und hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen! Etwas drückte sich gegen seinen Oberschenkel. Hart und eckig... Da fiel ihm das Geschenk seines kleinen Bruders wieder ein, der sich heute Morgen überwunden hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig kramte er das Päckchen heraus. In diesem Augenblick setzte sich auch James zu ihm auf das Bett: „Ist es das Geschenk von Regulus?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jupp...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann mach‘ mal auf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das ließ sich Sirius nicht zwei Mal sagen. Trotzdem musste er einmal tief Luft holen, ehe er das Papier von der Schachtel abriss. Anders als bei Lily, wirkte die Schatulle bereits sehr hochwertig und edel. Durch die Aufschrift wusste Sirius, dass es ein Laden aus der Winkelgasse war. Ein teurer Laden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unsicher warf er Krone einen Blick zu, der ihm bestätigend und auch ermutigend zunickte. Tatze atmete nochmals tief durch, dann öffnete er den schlanken Deckel der Schatulle.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Inhalt überraschte ihn! Es war ein wirklich schöner Ring, der offenkundig extra für diesen Anlass geschmiedet worden war. Um den Ring herum stand „∙ Sirius ∙ Black“. Passend zu ihrem Familiennamen war der Hintergrund schwarz gehalten. Das Ganze wurde von einem dunkleren Gold aber noch gerahmt. Die geprägte Schrift war auch golden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Sirius seine Finger über die Oberfläche gleiten ließ, konnte er praktisch die Qualität erspüren. Vieles war geprägt worden und der Rest war eine sehr feine Gravur. Obwohl das Schmuckstück optisch eher matt erschien, fühlte es sich nicht wirklich rau an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Behutsam drehte er den Ring herum. Musterte jedes Detail, als würde er im nächsten Augenblick einfach verpuffen. Dadurch fiel ihm auf, dass auch die Innenseite eine Gravur enthielt. Es handelte sich um sein Geburtsdatum.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotz der Zahlen fühlte sich die Innenseite absolut glatt an. Die winzigen Ziffern konnte er kaum fühlen, selbst wenn er etwas mehr Druck aufbaute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch konnte er keine Magie in diesem Ring feststellen, aber er war sicherlich durch Magie hergestellt worden. Nicht nur, weil er so perfekt aussah und sich so wunderbar anfühlte, sondern weil er aus der Winkelgasse stammte. Dort wurde praktisch nur gezaubert...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unwillkürlich musste Tatze doch lächeln. Sie hatten sich in den Ferien darüber unterhalten, dass er niemals irgendwas von den Blacks erben würde. Kein Medaillon, keinen Ring... Seine Eltern waren so enttäuscht darüber gewesen, dass Sirius ein Gryffindor geworden war, dass sie ihn sicherlich längst enterbt hatten. So jemand verdiente kein Familien-Erbstück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James hatte seinen Umhang. Seine Eltern liebten ihn und unterstützte ihn. Er hätte Slytherin werden können und es hätte gar nichts daran geändert! Für Sirius hatte das alles verändert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und obwohl er es keineswegs bedauerte, dass er sich gegen seine Familie entschieden hatte, hatte er Trauer empfunden, dass er wohl niemals etwas erben würde. Keine Erinnerung an seine Familie. Kein Andenken an die Zeit, bevor seine Eltern ihn als absolute Enttäuschung abgestempelt hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Regulus hatte wohl erkannt, dass er das wirklich bedauerte und ihm ein ganz eigenes Erbstück herstellen lassen. Es hatte ihn sicherlich fast um sein ganzes Taschengeld gebracht, doch den Effekt hatte er nicht verfehlt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich werde ihm danken müssen... Egal, dass er sauer auf mich ist und ich enttäuscht von ihm., nahm sich der Black fest vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit dieser Entscheidung im Kopf zog er sich den Ring über den linken Ringfinger und betrachtete ihn nochmals im Kerzenschein. Er sah maskulin aus. Wie ein echtes Erbstück! Ein richtiger Wappenring nur ohne Wappen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn er mal Kinder haben würde, würde er diesen Ring an sie vererben. Er würde die Geschichte von Regulus verbreiten, der das Herz für einen Verstoßenen besessen hatte. Egal, wie das auch ausgehen mochte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der sieht mal echt krass aus.“, riss ihn Krone abrupt aus seinen Gedanken. Er hatte vollkommen vergessen, dass er direkt neben ihm saß![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, finde ich auch...“, gestand Sirius, nachdem er den ersten Schock verkraftet hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da hat sich Regulus echt nicht lumpen lassen. Sieht aus, als wäre er für die Ewigkeit gemacht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist er auch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie meinst du das?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat mir mein eigenes Familien-Erbstück herstellen lassen.“, erklärte Tatze mit einem Lächeln. „Ich soll es für die Ewigkeit an meine Nachfahren vererben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber Regulus ist schon klar, dass du dich niemals binden wirst, oder?“, spottete James heiter. „Wenn da mal Kinder kommen, dann aber ungewollte!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lachend stieß er seinen besten Freund mit seiner Schulter an. Es war weniger ein Tadel als viel mehr Spaß. Er hatte ja recht... Er war nicht so der Typ für eine feste Bindung und würde sich vermutlich niemals verlieben. Geschweige denn heiraten und eine Familie gründen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Deshalb beschloss Sirius, dass er ein Testament aufsetzen lassen würde, welches sein Vermögen und auch diesen Ring an James Potter oder dessen Familie vererben sollte. Nur für den Fall, dass er keine eigenen Erben vor seinem Tod hervorgebracht haben sollte. Denn er wusste genau, dass Krone sich eine Quidditch-Mannschaft machen würde, wenn er die Chance dazu bekam![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wirst du dich bei ihm bedanken?“, erkundigte sich James vorsichtig. Immerhin war Regulus immer noch sauer, wegen des misslungenen Streichs an Bellatrix.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wird bestimmt nicht einfach.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auf keinen Fall, aber ich bin ja schon groß. Ich kriege das hin.“, sagte Sirius leichthin, auch wenn er noch nicht wusste, wie er es anfangen sollte. Geschweige denn wann![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„He, Wurmschwanz! Moony!“, rief James plötzlich. „Guckt mal, was Tatze von Regulus geschenkt bekommen hat. Sie sind nun offiziell verlobt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alter!“, keuchte Sirius tadelnd und verpasste seinem besten Freund einen leichten Hieb an den Hinterkopf. Nicht wirklich kraftvoll, aber schon so, dass er den Tadel deutlich spüren würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Derweil kamen ihre beiden anderen Freunde zu ihnen und bewunderten den wirklich schönen Ring. Sie schienen sogar ein bisschen neidisch zu sein. Das wiederum machte Sirius um so stolzer auf dieses wirklich wunderschöne Geschenk und er nahm sich vor, dass er den Ring nicht mehr abnehmen würde. Außer vielleicht beim Duschen...[/JUSTIFY]

Manipulationen

[JUSTIFY]„Okklumentik ist die Fähigkeit seine Gedanken, Gefühle und Erinnerungen vor anderen Zauberern und Hexen zu verstecken. Sich sozusagen abzuschirmen.“, erklärte Professor Ward zum sicherlich hundertsten Mal in den letzten Wochen. „Es erfordert sehr viel Willenskraft diese Gabe zu erlernen, doch wenn man eine Begabung aufweist oder sich wirklich anstrengt, dann kann man sich jeder Zeit abschirmen. Selbst wenn ein Legilimentor direkt vor einem steht und den Zauberstab auf einen richtet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In der Regel muss ein Okklumentor konzentriert sein, um sich vor Übergriffen zu schützen, was bedeutet, dass man im Schlaf schutzlos wäre. Jedoch gibt es dafür eine Technik... Bevor man einschläft, muss man sich darauf konzentrieren an nichts zu denken. Ohne Gedanken bringt Legilimentik auch nichts.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das klingt einfach, ist es aber nicht. Wir Menschen haben die Eigenart, dass wir bei dem Versuch einzuschlafen an viele Dinge denken. Menschen, Ereignisse, Gefühle, Wünsche... Auf all das kann ein Legilimentor zugreifen, wenn wir daran denken, bevor wir einschlafen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla wusste die Hilfe ihres Professors zu schätzen, doch sie schwor sich, wenn er diese Rede wirklich weiterhin jedes Mal aufsagte, wenn sie zusammen übte, dann würde sie ihn höchstpersönlich umbringen! Die ersten Male war es wirklich interessant gewesen, weil immer mal neue Details dazu gekommen waren, aber inzwischen konnte sie selbst einen Vortrag halten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie machten durchaus Fortschritte. Zumindest wenn er mit seiner Rede fertig war und sie zum praktischen Teil übergingen... Professor Ward wirkte sogar beeindruckt. Immer wieder betonte er, dass er das noch nie zuvor gesehen hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie ihn darauf angesprochen hatte, erklärte er ihr, dass er ihre Fähigkeit neue Dinge zu lernen sehr bewundern würde. Sie habe innerhalb kürzester Zeit so massive Fortschritte gemacht, dass er glauben würde, dass sie schummelte. Jedoch wusste er es durchaus besser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zwar schaffte er es immer noch in ihren Kopf einzudringen und neue Details oder Geheimnisse zu finden, doch sie konnte ihn relativ schnell herauswerfen. Das funktionierte bei ihrem Besucher von außen jedoch mehr schlecht als recht... Er kam weiterhin in ihren Geist und sie brauchten wirklich lange, um ihn wieder herauszuwerfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war auch so, dass sie sich bei dem schlangenähnlichen Mann so sehr konzentrieren musste, dass sie Kopfschmerzen bekam. Doch es war besser als die Alternative... Die Bilder wurden nämlich zunehmend blutiger! Die Szenarien absolut grauenvoll.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bei Professor Ward musste sie sich auch anstrengen, aber bei weitem nicht so extrem. War ihr Schutzschild erstmal errichtet, kam er auch nur unter großer Anstrengung wieder in ihren Kopf. Mit jedem Mal fiel ihr aber der Rauswurf leichter und sie konnte sich besser schützen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur fragte sie sich, wieso das nicht bei ihrem ungewollten Gast so gut klappte. Instinktiv hatte sie bereits versucht ihre Okklumentik dauerhaft aufrechtzuerhalten, aber er schaffte es trotzdem auch noch am Tag in sie hinein. Nur nicht mehr so häufig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr war aber durchaus aufgefallen, dass sie ständig Kopfschmerzen hatte, seit sie die Okklumentik betrieb. Als würde er ständig an ihren Schädel anklopfen und um Einlass bitten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Ward hatte einmal versucht in ihren Verstand einzudringen, als sie sich gerade mit Cyrus unterhalten hatte. Später hatte er sie darauf angesprochen, dass er es nicht geschafft hatte und dass es ihn sehr faszinierte, dass sie sich schon jetzt abschirmen konnte. Hätte er sich mehr angestrengt, wäre er aufgefallen, aber er war sich sicher gewesen, dass er es trotzdem nur mit viel Zeit und Geduld hineingeschafft hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Owen Ward vermutete hinter ihrer Begabung ein genetisches Erbe. Es kam durchaus vor, dass magisches Talent durch die Blutlinie weitergegeben wurde. Deshalb gab es auch so viele reinblütige Familien! Sie hofften ihre genetischen Schlüssel an ihre Nachfahren weiterzugeben und diesen vielleicht sogar durch Inzest noch zu verstärken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen wussten fast alle, dass der Inzest keine besonders kluge Entscheidung war. Zwar konnten gewisse Gaben wirklich massiv verstärkt werden, doch der ständige Inzest führte auch zu Erkrankungen innerhalb der Blutlinie. Behinderungen, die sowohl geistiger als auch körperlicher Natur sein konnten. Einige vermuteten sogar, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit auf Squibs in der Blutlinie verstärkt wurden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Egal, wer ihre Eltern auch immer gewesen waren, sie hatten ihr ein paar wirklich praktische Fähigkeiten vererbt. Da sie keine ernsthaften körperlichen oder geistigen Mängel aufwies, war sie wohl nicht durch Inzest entstanden. Aber vielleicht waren Mutter und auch Vater aus irgendeiner reinblütigen Linie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Von Sarah wusste sie, dass das so war. Jedoch hatte sie keine Ahnung, welche besonderen Begabungen sie zu Lebzeiten besessen hatte. Sie vermutete aber, dass sie durchaus Okklumentik beherrscht haben musste. Immerhin hatte sie Camilla vor einem gefährlichen Mann verstecken wollen und dafür musste sie vor Manipulationen, Gedankenkontrolle und Legilimentik geschützt sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch was war mit ihrem Vater? Wer war er? Welche magischen Befähigungen besaß er und wieso galt er als so gefährlich? Wieso hatte ihre eigene Mutter alles dafür getan, damit er sie niemals fand?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fragen über Fragen, auf die ihr Hauslehrer nicht eingehen wollte. Er sagte ihr nur immer wieder, dass sie aus genetischen Gründen die Okklumentik erlernen müsste. Sie müsse sich vor dem Fremdzugriff eines Verwandten schützen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wer dieser Verwandte war und ob er der Mann war, der bereits in sie einzudringen versuchte, wollte er ihr partout nicht sagen. Immer wieder bestand Professor Ward darauf, dass er nicht der richtige Ansprechpartner dafür wäre. Sie solle die Wahrheit nicht von ihm erfahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem musste sie Okklumentik lernen. Unabhängig von den offenen Fragen und dem fremden Mann aus ihren Träumen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Miss Blair.“, hörte sie plötzlich ihren Namen. „Hören Sie mir überhaupt zu?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“, antwortete sie sofort.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was habe ich denn gerade gesagt?“, hakte Professor Ward mit hochgezogener Augenbraue nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dass Okklumentik mich vor dem Eindringen von anderen Leuten schützt und ich vor dem Schlafengehen nicht nachdenken soll. Dass es wichtig ist, sich immer darauf zu konzentrieren sich abzuschirmen.“, ratterte sie es als Kurzfassung herunter. Mit etwas mehr Elan wäre es sicherlich als Referat durchgegangen und hätte eine gute Note bedeutet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich finde es wirklich wunderbar, dass Sie mir immer so aufmerksam zuhören, Miss Blair, und Sie meine Worte offenbar aufsaugen wie ein Schwamm. Obwohl es Ihnen etwas an Leidenschaft mangelt, wenn Sie meine Vorträge wiederholen...“, begann er mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. „Jedoch habe ich Sie gefragt, ob Sie schon etwas gegessen haben. Sie wirken sehr blass und ein bisschen verkrampft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla spürte wie die Hitze in ihr Gesicht stieg. Mit solch einer fürsorglichen Frage hatte sie natürlich nicht gerechnet und komplett abgeschaltet. Sie hatte mit dem gleichen Vortrag wie immer gerechnet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas unsicher schüttelte sie den Kopf: „Ich habe schon gegessen, aber nicht viel...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Miss Blair... Sie betreiben ständig Okklumentik und üben sicherlich auch außerhalb von unseren Privatstunden. Sie müssen essen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ich habe einfach kaum Hunger...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie haben ständig Kopfschmerzen, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher wissen Sie das?“, hinterfragte die Blondine irritiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sagte doch, dass Sie blass aussehen und auch verkrampft. Sie sehen aus, als würde Ihnen das Licht Schmerzen bereiten...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Fühlt sich ein bisschen so an, als würde ein Klatscher innerhalb meines Schädels Randale machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht zog Professor Ward die Augenbraue hoch und betrachtete sie: „Haben Sie gerade wirklich eine Quidditch-Metapher benutzt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es muss wirklich schlecht um Sie stehen, wenn es schon so weit ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ernsthaft? Selbst Sie wissen, dass ich nicht auf Quidditch stehe?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das weiß jeder in Ilvermorny, Miss Blair. Ich vermute sogar, dass es die ganze Zauberer-Gesellschaft weiß.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr witzig.“, stöhnte sie augenrollend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war kein Witz, Miss Blair. Ihre Abneigung ist sehr ungewöhnlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie zuckte lediglich mit den Schultern. Für Camilla war es unbegreiflich, weshalb alle Zauberer und Hexen so auf Quidditch standen. Ihr waren die No-Maj-Sportarten viel lieber. Das wiederum verstanden natürlich die ganzen Zauberer und Hexen nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem hatte sie nicht erwartet, dass selbst die Lehrer schon über sie sprachen. Camilla musste also dafür sorgen, dass ihre Abneigung nicht mehr so offensichtlich war. Oder noch mehr Fragen aufwarf. Nicht, dass es sich irgendwann auf ihre Noten auswirkte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, Sie sollten wirklich mehr essen, Miss Blair.“, winkte der Professor wieder ab. „Sie verbrennen mit der Okklumentik sehr viele Kalorien. Vor allem jetzt noch, wo Sie sich sehr darauf konzentrieren müssen. Sie klappen noch zusammen, wenn Sie so weitermachen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, okay...“, stöhnte Camilla genervt. „Wenn Sie aufhören wie meine tote Mutter zu klingen, werde ich versprechen mehr zu essen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr gut. Dann ist das ja geklärt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Blondine rollte mit den Augen, war aber trotzdem froh, dass diese Unterhaltung wohl vorbei war. Nicht mal ihre Väter waren so penetrant! Aber vermutlich hatte ihr Hauslehrer auch Angst davor, dass sie hier auftauchten, wenn sie durch seinen privaten Unterricht Schaden erlitt. Auch dann, wenn es auf lange Sicht nützlich war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vor allem wenn dieser Bastard dadurch aus meinem Kopf herausbleibt., dachte Camilla verbittert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, wir sollten anfangen. Im Anschluss gehen Sie direkt zum Abendessen und machen Ihr Versprechen wahr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbstverständlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie sie es inzwischen gewohnt war, richtete Professor Ward seinen Zauberstab auf sie. Sein Gesicht wurde ganz ernst: „Legilimens.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im nächsten Moment wurde ihr schlecht. Alles drehte sich einen Augenblick lang vor ihrem geistigen Auge, während sie sich in den Stuhl krallte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eigentlich sollte Camilla dieses Gefühl inzwischen gewohnt sein, aber irgendwie übermannte es sie trotzdem jedes Mal. Und obwohl sie eigentlich an nichts denken wollte, überkam es sie immer wieder.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieses Mal erinnerte sie sich daran, wie ihre Väter sie zu ihrer ersten Ballett-Stunde brachten. An ihre stolzen Gesichter, als sie ihrem kleinen Mädchen beim ungeschickten Tänzeln zusahen. Wie sie kicherten, wenn sie mit ihren tapsigen Füßen wegrutschte, während die Lehrerin wütend dreinschaute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im nächsten Moment stand da Owen Ward, als wäre er ein fester Bestandteil dieser Erinnerung. Natürlich war er selbst nicht dabei gewesen. Genaugenommen hatten sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht mal gekannt. Camilla war gerade mal acht Jahre alt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles, woran Sie sich erinnern, kann man gegen Sie verwenden.“, sagte seine Stimme, die nun seltsam verzerrt klang. Beinahe als würde er durch ein Sprachrohr sprechen oder direkt in ihr Ohr flüstern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile sah sie sich noch ihre fröhlichen Väter an. Genoss ihren Anblick. Jedes Mal fehlten sie ihr, wenn sie wieder in Ilvermorny war. Wenn sie dann Zuhause war, fehlte ihr die Schule... Ein Teufelskreis. Doch so konnte sie beides haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als die Blondine genug genossen hatte, schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich. Im nächsten Augenblick warf sie ihren Lehrer aus ihren Gedanken wieder heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beeindruckend.“, keuchte Professor Ward, dessen Stimme nun wieder klar war. „So schnell haben Sie mich noch nie herausgeworfen. Als Sie soweit waren, haben Sie mich direkt rausgeschmissen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann machen Sie es mir schwerer, Professor.“, sagte sie provokant.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sagen Sie so einfach... Ich bin zwar Lehrer, aber kein wirklicher Legilimentor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollen Sie mir damit sagen, dass Sie mir nichts mehr beibringen können?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein bisschen Feinschliff kriegen wir sicherlich noch hin, aber ich werde wohl einen Ersatz suchen müssen.“, gestand der Hauslehrer nachdenklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wo wollen Sie einen Legilimentor hernehmen, der noch besser ist und mich ausbilden will?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lassen Sie das meine Sorge sein, Miss Blair.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sorgen machen liegt in meiner Natur.“, warf Camilla skeptisch ein. „Immerhin geht es hier darum, einen Fremden aus meinen Gedanken herauszuhalten, der mich sonst wahnsinnig macht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das verstehe ich, Miss Blair.“, ermahnte er sie tadelnd. „Ich werde mich an die MACUSA wenden. Ich denke, dass sie uns einen Auror zur Verfügung stellen werden, um Ihre Fähigkeiten weiter auszubauen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Einen Auror? Haben die nicht Besseres zu tun?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Glauben Sie mir, Miss Blair, sie werden großes Interesse an Ihnen zeigen. Sie vielleicht sogar anwerben wollen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil Sie eine der begabtesten Hexen seit langem sind.“, erinnerte Professor Ward sie. „Nach solchen Zauberern sucht das Ministerium ständig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin aber miserabel in Zaubertränken...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es freut das MACUSA vielleicht, wenn Sie in Zaubertränke gut sind, aber es muss nicht zwangsläufig so sein, wenn Sie dafür andere Fähigkeiten aufweisen, die viel wichtiger sind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie Okklumentik?“, schlussfolgerte die Blondine.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie Okklumentik. Oder ausgezeichnete Ergebnisse in Duellen und in Verteidigung gegen die Dunklen Künste.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also werden die jemanden schicken, damit der Werbung machen kann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und um zu testen, ob du nur ansatzweise so gut bist wie ich behaupte.“, schmunzelte ihr Hauslehrer amüsiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das stimmte sie allerdings nachdenklich. Wäre es wirklich eine gute Idee, wenn sie einen Auror in ihren Verstand hineinließ? Vielleicht wollte sie ja wirklich irgendwann mal Auror werden und dann wussten ihre Kollegen eventuell um ihre größten Geheimnisse Bescheid. Es konnte sogar passieren, dass man sie gerade deshalb ablehnte, weil man eben alles über sie wusste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch wenn Camilla ehrlich war, hielt sich ihr Interesse für das MACUSA eigentlich in Grenzen. Immer nur mit schwarzer Magie und bösartigen Zauberern und Hexen zu tun haben... Ständig auf der Jagd sein, um bestimmte Leute zu erwischen. Auch mal Undercover leben müssen, um an irgendeinen schwarzen Magier heranzukommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alleine bei der Vorstellung stellten sich ihre Nackenhärchen auf. Sie wollte lieber eine Familie gründen und irgendeinen „normalen“ Job machen, bei dem sie nicht sterben musste. Jedenfalls nicht eines unnatürlichen, frühen Todes, wenn es möglich war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Von mir aus...“, lenkte sie also seufzend ein. „Versuchen Sie einen Auror herzuholen. Bis dahin werfe ich Sie aber noch einige Male aus meinem Verstand heraus. Nur aus Spaß an der Freude.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr liebreizend, Miss Blair.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tja, so bin ich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Zwillinge waren noch irgendwas erledigen, deshalb waren Logan und Camilla alleine. Wie so oft waren sie draußen. Oliver kam seit ihrer Trennung nicht mehr hierher und versuchte sie auch nicht anzusprechen. Inzwischen hatte er sogar darum gebeten, ein neues Zimmer zugeteilt zu bekommen, was wegen des Angriffs ihrer drei Freunde auch schnell genehmigt worden war. So hatten auch ihre Kumpel keinen richtigen Kontakt mehr zu dem Werwolf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan, Aiden und auch Noah versicherten ihr immer wieder, dass es für sie nicht schlimm war. Sie verstanden sich offenbar gut mit ihrem neuen Zimmergenossen und waren froh, dass sie Oliver nicht länger ertragen mussten. Für sie war der Betrug beinahe noch schlimmer als für Camilla selbst![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allerdings konnte sie nicht abstreiten, dass sie das wirklich süß fand. Kaum einer hätte sich so für eine andere Person eingesetzt und sich so schnell für einen Menschen entschieden, wenn sie alle Freunde waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem wusste vorerst nur Logan Jenkins, dass sie von Professor Ward Okklumentik lernte. Zwar wussten die Zwillingsbrüder durchaus, dass sie Privatunterricht bei ihrem Hauslehrer hatte, doch sie konnten nur über dessen Inhalt spekulieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war nicht so, dass sie den Brüdern nicht vertraute, doch streng genommen hatte Professor Ward darauf bestanden, dass sie niemanden darin einweihte. Sie hätte es also nicht mal Logan sagen dürfen... Je weniger es wussten desto besser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also wird er dir einen Auror suchen, der deine Ausbildung fortsetzen soll?“, hinterfragte Logan sichtlich überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja. Er meinte, dass er spätestens nach den Winterferien einen Ersatz haben wird.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gibt es keinen Lehrer oder Mitschüler, der das übernehmen kann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offenbar haben wir zurzeit keinen geborenen Legilimentor an der Schule.“, erklärte die Blondine sachlich. „Er meint, dass es nichts bringt, wenn es irgendein Zauberer mit dem Spruch versucht. Das macht er ja auch so und ich werfe ihn inzwischen fast sofort heraus...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wahnsinn...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe aber auch einen wirklich guten Lehrer gehabt.“, winkte sie schnell ab. „Professor Ward mag kein geborener Legilimentor sein, aber er ist trotzdem geschickt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist trotzdem nicht einfach.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das stimmt... Mir brummt ständig der Schädel.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam zog Logan einen Lutscher aus seiner Hosentasche. Er hatte die Form eines roten Herzens und Camilla wusste, dass er nach frischen Kirschen schmeckte. Er stammte aus dem magischen Dorf nahe der Schule.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, reichte er ihr die Süßigkeit: „Ich weiß doch, dass du Süßes liebst. Und ich weiß, dass du zu wenig isst. Das mag nicht gesund sein, aber wenigstens ist es etwas zu Essen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht du auch noch.“, seufzte sie genervt, nahm sich den Loli aber trotzdem entgegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam entpackte sie die rote Köstlichkeit und schob ihn sich in den Mund. Vollkommen entspannt lutschte sie daran. Für diesen Moment konnte sie die Kopfschmerzen vergessen und dass ein Irrer in ihren Verstand wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In letzter Zeit gab Logan Jenkins ihr pausenlos Süßigkeiten. Es kam ihr fast so vor, als würde er einen Süßwarenladen mit sich herumschleppen. Es war wohl sein Versuch sie aufzumuntern. Oder sie zum Essen zu motivieren...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie haben ja recht..., gab die Blondine zu. Ich muss einfach mehr essen, damit ich bei Kräften bleibe. Sonst breche ich echt noch zusammen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin gespannt, ob und wann er einen Auror findet, der dir helfen kann.“, sagte Logan nachdenklich. „Die haben ja laufend Aufträge und sind oft Wochen lang nicht auffindbar. Ist nicht leicht an die heranzukommen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher weißt du das? Bist du heimlich Auror geworden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Von meinem Dad. Er ärgert sich ständig darüber, wenn er mit irgendeinem Auror sprechen soll, ihn aber nicht finden kann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt, er ist ja im Ministerium...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist es. Und die erwarten ständig, dass er alle möglichen Berichte an die richtigen Leute weiterleitet. Nur ist bei Auroren oftmals nichts weiterzuleiten, weil sie nicht auftauchen, um zu berichten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Muss anstrengend für deinen Dad sein.“, stellte Camilla fest, während sie an ihrem Loli lutschte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja und wie. Aber er bekommt es irgendwie hin.“, erwiderte er gelassen. „Er meinte übrigens in seinem letzten Brief, dass er vielleicht noch ein paar Infos zu deinen leiblichen Eltern gefunden hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickte Camilla ihn an. Das hatte sie vollkommen vergessen! Mister Jenkins wollte für sie die Augen aufhalten, damit sie mehr Informationen zu ihrer Adoption erhielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das wahr?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er schien sich sicher zu sein. Aber es ist wohl schwer, da heranzukommen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Rasch schüttelte sie ihren Kopf: „Er soll nicht seine Karriere für mich riskieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wird er nicht, keine Sorge. Kommt er nicht heran, wird er es dabei belassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Weniger gut war, dass Patrick Stone und Cathrin Lupo sie ansteuerten. Das Duo hatte sie in letzter Zeit in Ruhe gelassen, doch offenbar war der Waffenstillstand vorbei. Camilla vermutete eh, dass sie nur aus Mitleid die Füße stillgehalten hatten. Oder aus Angst... Alle bemitleideten Camilla so sehr, dass sie sich in eventuelle Streitigkeiten vielleicht einmischen würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend drehte sie ihren Kopf weg und blickte einfach über die Landschaft, während sie ihren Lutscher weiter genoss. Jedoch hielt das wohl ihre Mitschüler auch nicht davon ab, sich ihnen aufzudrängen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Blair und Jenkins.“, spuckte Cathrin ihre Namen aus, als wäre es pures Gift. „Wie immer glücklich vereint.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offenbar haben sie ihre Trennung von Mason ganz gut verkraftet. Lecken sich gegenseitig die Wunden.“, kicherte Patrick amüsiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du auch gehört, dass Mason zurzeit ein Mädchen nach dem anderen nagelt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist schwer zu überhören. Er ist so laut dabei!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offenbar war Blair nicht sehr befriedigend.“, sagte Cathrin provokant.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja... Sieh‘ sie dir an...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Genervt drehte sie ihren Kopf zu ihren beiden Mitschülern und sah sie abschätzend an: „Habt ihr was gesagt? Ich habe gerade nicht zugehört.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir spekulieren lediglich über deine Lustgrotte und dessen Qualität.“, amüsierte sich Patrick dreckig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lustgrotte? Ernsthaft?“, mischte sich Logan mit hochgezogener Augenbraue ein. „Wie alt bist du? Fünf? Gehst du auch noch aufs Töpfchen? Ist dein Penis etwa dein Pullermann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zornesröte stieg in das Gesicht des Gleichaltrigen, der sofort seinen Zauberstab zog und auf Logans Gesicht richtete: „Vorsicht, du dreckiges Halbblut!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was sonst?“, hakte Camilla nach und erhob sich mit gezogenem Zauberstab. „Jagst du sonst einen fehlgeleiteten Fluch auf ihn? In letzter Zeit hast du dich in Duellen nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wie viele Niederlagen waren es noch gleich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zehn.“, antwortete Logan für Patrick.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, genau... Zehn Niederlagen in den letzten drei Wochen. Und wenn ich mich recht entsinne, war kein einziger Sieg dabei, aber viele falsch ausgeführte Zauber.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Halt die Klappe, Blair!“, zischte Cathrin gereizt. „Es kann ja nicht jeder Privatunterricht von Professor Ward erhalten!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es überraschte die Blondine ehrlich, dass die beiden davon wussten. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihre drei Freunde etwas davon berichtet hatten. Auch der Professor selbst würde es nicht erwähnt haben... Also waren sie ihr entweder gefolgt oder sie hatten irgendeine Unterhaltung belauscht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch schienen sie nicht genau zu wissen, was genau sie in diesen privaten Stunden lernte. Das war auch besser so. Wenn sie diese Information in Ilvermorny verbreiteten, dann mussten sie die Okklumentik-Schulung vielleicht wirklich einstellen. Diese brauchte sie aber![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das wurde ihr im nächsten Moment umso klarer. Ihr flackerten die Lider, während Schwindel sie ergriff. Als ihr Blick wieder klarer wurde, lagen Cathrin und Patrick in einer Lache ihres eigenen Blutes vor ihr. In ihren Brustkörben befanden sich klaffende Löcher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla wusste nicht, was solch eine Verletzung verursachen konnte, doch sie wusste dafür genau, dass wenn sie jetzt ihre Hände anstarrte, dort das Blut ihrer Mitschüler sein würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie sind wehrlose, widerliche Kreaturen, mein Kind.“, zischte diese kalte Männerstimme in ihrem Kopf. „Sie sind Nichts und du willst ihren Tod. Willst sie leiden sehen. Tu‘ es!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zwanghaft kniff sie ihre Augen zusammen. Immer wieder sagte sie sich, dass das nicht Real war und sie aufwachen musste. Versuchte ihn hinauszuwerfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie die Augen öffnete, schwitzte sie massiv, aber die Leichen waren immer noch da. Neben ihnen stand der schlangenähnliche Mann und drehte etwas seinen Kopf hin und her, als wollte er eine Verspannung lösen oder als wäre er eine Schlange.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schwer atmend nahm sie wahr, dass auch sie diese Bewegung nachahmte. Darüber hatte Camilla keinerlei Kontrolle. Es war beinahe so, als würde er ihren Körper kontrollieren, ebenso wie ihre Gedanken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie sind kleine Würmer, die dich um deine Gaben beneiden, mein Kind.“, säuselte er verlockend. „Sie wollen das, was du hast. Wollen sein wie du. Aber niemand ist wie du. Niemand kann jemals dein Talent erreichen, mein Kind. Du bist absolut einzigartig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher willst du das wissen?“, fragte sie heiser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich so bin wie du.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Niemand ist so wie ich!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In diesem Punkt stimme ich dir zu, aber wir sind ein und dieselbe Medaille, Camilla. Wir können ohne einander nicht existieren. Wertlos, wenn eine Seite fehlt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verwirrt versuchte die Blondine den Sinn in diesen Worten zu finden, doch ihr Schädel drohte ihr zu explodieren! Sie hatte ständig Kopfschmerzen, aber wenn er in ihrem Verstand eindrang, kam es ihr beinahe unerträglich vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie war sich absolut sicher, dass er ihr irgendwas zu sagen versuchte, doch sie bekam den Inhalt einfach nicht entschlüsselt. Egal, welche Informationen er ihr mitteilen wollte, aus irgendeinem Grund tat er es nicht direkt. Als wurde auch er blockiert... Doch sie wusste nicht genau, wodurch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich wurde alles Schwarz und sie spürte massive Übelkeit in sich hochkriechen. Es war ein bisschen so, als würde der Boden unter ihren Füßen einfach verschwinden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Camilla wieder zu sich kam, befand sie sich im Krankenflügel. Es war bereits dunkel draußen, doch in dem Raum flackerten vereinzelnd Kerzen. Hauptsächlich damit niemand versehentlich irgendwo gegenrannte, wenn jemand auf die Toilette musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam setzte sie sich etwas auf. Ihr wurde sofort wieder übel! Trotzdem verblieb sie in dieser Position, denn sie befürchtete, dass sie sich tatsächlich übergab, wenn sie sich noch mehr bewegte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du siehst echt grauenhaft aus.“, sagte auf einmal eine vertraute Stimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort blickte sie zur Seite des kleinen Bettes und entdeckte Cyrus Archer neben sich sitzen. Er zog etwas die Augenbrauen in die Höhe, als er ihr erschrockenes Gesicht musterte. Vor allem entdeckte sie aber Sorge in seinen schönen Augen, die in dem Kerzenschein mysteriös schimmerten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was machst du denn hier?“, hakte sie atemlos nach. „Und das um diese Zeit!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt doch gar nicht, wie spät es ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das stimmt, aber es wird schon Nachtruhe sein. Sonst wären Logan, Aiden und Noah auch hier.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Touché...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso lässt Madam Coleman dich um diese Zeit hier sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hat mich echt viel Überzeugungsarbeit gekostet, aber offenbar hatte sie keine Lust mehr mit mir zu diskutieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Frau diskutiert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Normalerweise nicht...“, gestand Cyrus nachdenklich. „Aber ich konnte nicht zulassen, dass du hier ganz alleine und verwirrt zu dir kommst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist nett... Was ist überhaupt passiert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du warst wohl mit Jenkins draußen und ihr habt euch unterhalten. Irgendwann kamen Stone und diese... Ähm...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lupo.“, half Camilla ihm aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, genau! Lupo.“, sagte er dankbar. „Jedenfalls kamen die beiden zu euch und ihr habt wohl gestritten. Dann bist du plötzlich erstarrt. Jenkins meinte, dass du wirr geredet hast und dann bist du einfach umgekippt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin einfach umgekippt? Ohne Fremdeinwirkung?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist es. Keiner hat irgendeinen Zauber gewirkt. Die Lehrer haben die Zauberstäbe kontrolliert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verrückt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Madam Coleman meinte, dass du vielleicht einen Kreislaufkollaps hattest.“, erklärte Cyrus besorgt. „Sie konnte keine magische oder nichtmagische Ursache finden. Bist wohl auch nicht krank... Aber etwas unterernährt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh bitte... Wenn ich das noch häufiger höre, dann springe ich freiwillig von irgendeinem Dach.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Leute werden das nicht mehr sagen, wenn du ausreichend viel isst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, danke, Sherlock, da wäre ich ohne deine Hilfe nie draufgekommen!“, sagte sie sarkastisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Immer gerne, Watson.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas irritiert sah sie den Siebtklässler an, der ganz zufrieden mit sich wirkte. Soweit sie wusste, war er aus einer Zauberer-Familie, die zwar kein Problem mit No-Majes hatte, sie aber auch nicht unbedingt zum Abendessen einlud.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kennst Sherlock Holmes?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sicher. Warum auch nicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil die meisten Zauberer nicht so auf nichtmagischen Kram stehen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die meisten Hexen stehen aber auch auf Quidditch.“, erinnerte er sie grinsend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dein Punkt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus wirkte sehr zufrieden, während er sich in seinem Stuhl sinken ließ: „Wie geht es dir denn inzwischen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir ist ziemlich übel und noch immer etwas schwindlig, aber immerhin bin ich bei Bewusstsein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du schon öfters zusammengebrochen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht, dass ich wüsste.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eigenartig...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er fragte sie nicht weiter aus. Natürlich fehlten ihm auch wichtige Informationen, damit er überhaupt die richtigen Fragen stellen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seit er sie zu Professor Ward gebracht hatte, waren einige Wochen verstrichen. Sie lernten immer noch zusammen für Zaubertränke und selbstverständlich hatte er sie nach ihrem apathischen Anfall gefragt, doch sie hatte ihm weitgehend ausweichen können. Er respektierte ihre Wünsche und hakte nicht weiter nach, wenn sie mauerte. Das schätzte Camilla sehr an dem Sucher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allerdings konnte sie ihm ansehen, dass er sich wirklich sorgte. Dass sie ihn aus diesen Ereignissen ausschloss, machte die Sorge gewiss nicht besser. Vielleicht hatte er auch schon Gerüchte von dem privaten Unterricht gehört, wenn Cathrin und Patrick das auch aufgeschnappt hatten...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jemand versucht in meinen Kopf zu kommen.“, hörte sich die Blondine plötzlich sagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?“, hinterfragte Cyrus vollkommen verblüfft. Er hatte entweder nicht mit ihrer Ehrlichkeit gerechnet oder mit so einem heftigen Fakt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Irgendein Kerl versucht zurzeit ständig in meinen Verstand hereinzukommen. Deshalb lerne ich von Professor Ward Okklumentik.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist heftig.“, gestand Cyrus verblüfft. „Was will er denn von dir?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht genau... Ich denke, dass er mich zu manipulieren versucht. Mir aber auch irgendwas sagen will...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdenklich sah er sie an: „Und wer ist es?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe keine Ahnung...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt es nicht?“, fragte Cyrus empört. „Aber er muss doch direkt vor dir stehen, um in deinen Kopf zu kommen. Blickkontakt halten...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, aus irgendeinem Grund muss er das nicht. Er kommt einfach so in meinen Kopf...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wie ist das möglich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke mal, dass er das als angeborene Fähigkeit so beherrscht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hilft dir der Unterricht von Professor Ward denn dabei?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon, aber er stößt zurzeit an seine Grenzen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du entwickelst dich wieder wahnsinnig schnell, was?“, scherzte er halbherzig. „Muss für Professor Ward echt schwierig sein. Wenn du doch nur auch so lernfähig in Zaubertränke wärst...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte dich gewarnt, schon vergessen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, keineswegs, aber es erstaunt mich immer wieder, dass du alles meistern kannst, nur Zaubertränke nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und Besen.“, erinnerte Camilla ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und Besen...“, stimmte er ihr zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Außerdem schaffe ich es nicht in Geschichte wachzubleiben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das schafft keiner.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas musste sie bei der Vorstellung lachen, dass alle Schüler schliefen, während ihr Professor praktisch für sich selbst einen Vortrag über irgendein magisches Ereignis hielt. Sicherlich wahnsinnig frustrierend für den Lehrer, doch dann musste er den Unterricht anders gestalten. Der Stoff war sowieso so trocken... Das wurde nicht besser, wenn er einfach nur heruntergerattert wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur wusste Camilla ehrlich nicht, wie man diese öden Fakten auch nur ansatzweise interessant gestalten konnte. Wann und wie Ilvermorny gegründet wurde und was Grindelwald vor einigen Jahren angerichtet hatte. Genaue Jahreszahlen und Daten zu irgendwelchen angeblich wichtigen Ereignissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da gefiel ihr Zaubertränke sogar besser! Zwar musste man sich dort auch viele Fakten merken und sich einprägen, wie manche Materialien zu behandeln waren, aber der Effekt in der Praxis war spürbar. Die Tränke konnten sogar in Duellen sehr nützlich sein. Geschweige denn von den Möglichkeiten in medizinischen Bereichen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Madam Coleman hatte ihr sicherlich auch irgendeinen Trank gegeben, damit ihr Kreislauf sich wieder stabilisieren konnte. Zumindest fühlte sie sich zunehmend besser und das kam nicht nur von dem Gespräch. Dafür war sie viel zu angeschlagen gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Blick wanderte langsam wieder zu Cyrus Archer. Er sah nachdenklich aus, während sein Blick an die Decke gerichtet war. Doch sie entdeckte auch leichte Augenringe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla hatte keine Ahnung wie spät es genau war, aber offenkundig war der Siebtklässler sonst nicht so lange auf. Und wohl auch noch nie so besorgt um jemanden gewesen! Sie konnte ihn ganz schön auf Trab halten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du solltest langsam mal ins Bett gehen, Cy.“, sagte sie sanft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich möchte dich nur ungern alleine lassen, Camy.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin doch gar nicht alleine. Madam Coleman ist sicherlich im Nebenraum und wird regelmäßig nach mir gucken kommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie ist aber keine Freundin, sondern nur eine Angestellte.“, erinnerte er sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist wahr, aber du brauchst deinen Schlaf, Cy.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hier sind doch genug Betten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas verlegen kicherte sie: „In meinem Bett ist auch noch Platz.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus errötete bei ihren Worten so sehr, dass sie es sogar im Kerzenschein erkennen konnte. Sie wusste ja nicht mal selbst, warum sie das einfach so gesagt hatte! Die Blondine merkte schließlich sehr wohl, dass der Quidditch-Kapitän ein bisschen verknallt war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er zeigte sich wie immer als Gentleman. Statt sich ihr aufzudrängen, winkte er behutsam ab: „Ich will nur auf dich aufpassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber warum?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung... Es ist einfach so.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist ja fast fürsorglicher als meine Freunde. Und dich kenne ich erst seit ein paar Wochen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Streng genommen kennen wir uns fünf Jahre.“, flüsterte Cyrus schüchtern. „Wir haben nur nie wirklich miteinander gesprochen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber du hast mich beobachtet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Darauf antwortete er nicht. Sie hatte also recht! Cyrus Archer hatte sie mehrere Jahre lang beobachtet, sie aber partout nicht angesprochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie ganz ehrlich mit sich selbst war, hatte sie es ja auch bei ihm getan. Ihm immer mal Blicke zugeworfen... Sein hübsches Äußeres bewundert. Ihn etwas um seinen Erfolg beneidet! Aber sie hatte ihn niemals angesprochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla hatte es gehemmt, dass sie zwei Jahre zwischen sich hatten. Nicht vom Alter, sondern in ihrer magischen Entwicklung. Sie wollte sich weder ihren Freunden noch eventuellen Partnern gegenüber unterlegen fühlen. Aber gleichzeitig stand sie auf ältere Typen... Eigentlich absolut lächerlich![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun fragte sie sich aber, warum Cyrus sie niemals angesprochen hatte. War er wirklich so schüchtern? Oder lag es eventuell am Altersunterschied?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig musterte sie ihn wieder. Seine schlanke, aber ansehnliche Gestalt. Der erfolgreiche Sucher der Wampus-Mannschaft, der einst ein Niemand gewesen war. Er hatte sich alles hart erarbeitet. Egal, welche Ziele er auch haben sollte, sie war überzeugt davon, dass er sie erreichen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du mich denn je wahrgenommen, Camy?“, fragte er sie plötzlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einen Herzschlag lang schwieg Camilla, ehe sie nickte: „Natürlich, Cy. Ich habe dich ziemlich oft angeguckt. Und ich hörte ständig von deinem Talent und deinen Erfolgen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist alles bedeutungslos, wenn du niemanden hast, mit dem du das alles teilen kannst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder schwiegen sie. Camilla lehnte sich etwas zurück und schloss die Augen, während sie die Ereignisse des Tages zu verdrängen versuchte. Diese düsteren Gedanken hatten hier gerade keinen Platz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurzerhand spürte sie den heißen Atem von Cyrus an ihren Lippen. Mit flatternden Lidern öffnete sie ihre eisblauen Augen und sah unschuldig zu ihrem älteren Mitschüler hinauf. Obwohl sie sich so nah waren, wirkte er immer noch wahnsinnig sanftmütig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine größere Hand glitt sanft an ihre weiche Wange. Berührte dabei auch ihren Hals und ihr Ohr. Es fühlte sich seltsam schön an. Bei Cyrus hatte sie keine Angst, dass er sie zerbrechen oder zerstören könnte. Er war ein sicherer Hafen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sein Gesicht ihrem näher kam, schlossen sich ihre dunklen Wimpernkränze von ganz alleine. Ihre Lippen berührten einander erst nur zaghaft. Es war hauchzart und kaum zu spüren. Dann presste er seinen Mund dichter auf ihren, während seine Finger sanft durch ihre goldenen Haarsträhnen glitten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war nur ein kurzer Kuss, doch er war von so viel Leidenschaft geprägt, dass es ihr wie eine Ewigkeit vorkam. Es war ganz anders als mit Oliver. Ihre Küsse waren mehr wie Schmatzer gewesen. Ohne Gefühle und mehr eine Geste. Cyrus aber wusste ganz genau, wie er das Wummern seines Herzens auf seine Lippen übertragen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Sucher löste sich behutsam von ihr, blieb aber vorerst noch mit dem Kopf in ihrer Nähe. Genoss offensichtlich die restliche Wärme, die sich auf ihn übertragen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zum ersten Mal in ihrem ganzen Leben spürte sie, dass ihr Herz raste. Camilla konnte es nicht beschreiben. Konnte das angenehm flaue Gefühl im Bauch nicht in Worte fassen und nicht begreifen, was der Siebzehnjährige mit ihr anstellte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß...“, begann Cyrus kleinlaut. „Dass die Geschichte mit Oliver noch frisch ist und ich werde dich nicht bedrängen, Camy... Und ich will auch nicht deine Verletzlichkeit ausnutzen. Du bekommst all die Zeit von mir, die du brauchst. Versprochen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bleiern nickte die Blondine. Er sagte genau das, was sie sich von ihrem Ex gewünscht hatte! Zeit... Ein Faktor, den der Werwolf partout nicht berücksichtigen wollte. Bei ihm hatte alles sofort sein müssen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Entschuldige bitte, dass ich dich einfach geküsst habe... Ich konnte mich nicht mehr beherrschen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht entschuldigen.“, hauchte Camilla sehnsüchtig und griff nach seinem Nacken. „Einfach machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ohne lange zu fackeln war sie es, die ihn nun küsste. Sie versuchte die gleiche Leidenschaft in den Kuss zu legen, wie er es zuvor getan hatte. Es fiel ihr ein bisschen schwer, doch der Ältere half ihr gerne, indem er den Kuss erwiderte. Seine Hand wanderte dabei erneut in ihr Haar, um ihren Hinterkopf zärtlich zu stützen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr wurde ganz heiß, als ihre Körper sich immer näherkamen und sie zu verschmelzen drohten. Die Chemie zwischen ihnen schien einfach zu stimmen. Von so etwas hatte sie bisher nur in irgendwelchen romantischen Büchern gelesen! Und sie hatte selbst nicht daran geglaubt, dass sie so etwas je selbst erleben würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus stieg langsam etwas auf ihr Bett, damit sie sich hinlegen konnte. Seine Hände wanderten jedoch nicht über ihren Körper. Ihm war nur wichtig, dass der Kuss leidenschaftlich und angenehm für beide war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als die Blondine ihre Augen öffnete, war es nicht Cyrus Archer, der über ihr lehnte, sondern der schlangenähnliche Mann. Seine schmalen Lippen wirkten gierig. Plötzlich überkam sie ein Schwall von Übelkeit![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Panisch stieß die Blondine ihn weg und schrie dabei auf. Camilla schloss die Augen und als sie sie wieder öffnete, saß da ein verwirrter Cyrus mit einer Kratzspur auf seiner Wange.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam blickte sie auf ihre Nägel und entdeckte dort Blut und Hautfetzen. Doch es war nicht wie die Bilder, die dieser Fremde ihr in den Kopf setzte. Es war nicht so irreal... Außerdem hatte sie die Kontrolle über ihren Körper und ebenso über ihren Verstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Entschuldige...“, stammelte Camilla vollkommen verwirrt. „Ich... Ich weiß nicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es war zu früh...“, lenkte der Sucher verständnisvoll ein und wischte das Blut von seiner Wange. „Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht bedrängen sollen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, das hast du nicht. Er war wieder... in meinem Kopf...“, gestand Camilla. Wenn sie sich so selbst zuhörte, glaubte sie sich selbst nicht mal. Es klang vollkommen unlogisch![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er war wieder da?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hat er dich sehen lassen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unwohl setzte sich die Blondine auf, sodass sie nun direkt gegenübersaßen und ihre Nasen sich beinahe berührten: „Ihn.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie meinst du das?“, fragte Cyrus irritiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Plötzlich warst es nicht mehr du, sondern er... Als würde ich ihn küssen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay... Das ist gruselig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es kam mir so echt vor, dass ich eine Kurzschlussreaktion hatte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Kuss war ja auch real.“, erinnerte er sie vorsichtig. „Wahrscheinlich deshalb.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte dich ehrlich nicht verletzen...“, flüsterte Camilla wehmütig. Sie nahm sich ein Taschentuch vom Nachttisch und tupfte vorsichtig das Blut von den Kratzern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus lächelte liebevoll und ließ sie gewähren. Ihm gefiel es offenbar, dass sie ihn bemutterte. Aber ihm schien es nicht zu gefallen, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie ja letztendlich nichts dafür konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist nicht deine Schuld, Camy.“, sagte er beschwichtigend, nachdem er ihre Fürsorge lang genug genossen hatte. „Wenn jemand ständig in deinen Geist eindringt und manipuliert, was du gerade vor dir siehst, kannst du ja nur ausflippen. Würde mir nicht anders gehen, denke ich...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ich habe dich gekratzt. Du siehst etwas so aus, als hättest du versucht ein Mädchen zu vergewaltigen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja... Die Leute kennen mich und werden davon bestimmt nicht ausgehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich war es aber trotzdem, die dich verletzt hat.“, seufzte Camilla unglücklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist doch Duellantin, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In Duellen verletzt du deine Gegner auch.“, erinnerte der Sucher sie behutsam. „Manchmal schwerer, manchmal nur leicht, aber du verletzt sie. Tut es dir dann auch leid? Nimmst du dich extra zurück?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Manchmal tut es mir schon leid... Aber ich verstehe, worauf du hinaus möchtest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie dachte über das Ausmaß nach, welches die Übergriffe mit sich brachten. Wie stark es sie bereits beeinflusste... Sie konnte die Realität inzwischen kaum von der Täuschung unterscheiden. Musste stets darum bangen, was Wirklichkeit war und was nur in ihrem Kopf stattfand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn Camilla jetzt schon unbeabsichtigt Menschen verletzte oder sogar das Bewusstsein verlor, musste sie dringend an ihren Fähigkeiten arbeiten und diesen Mann aus ihrem Verstand für immer heraushalten. Innerlich war ihr durchaus klar, dass er sie noch zu viel schlimmeren Dingen treiben konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch was wollte er ihr sagen? Was meinte er damit, dass sie zusammen eine Medaille ergaben, die ohne einander nicht existieren konnte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Ward hatte von einem Verwandten gesprochen, der durch Legilimentik in ihren Geist eindringen wollte. Es konnte also jeder sein! Ein Onkel, ihr Opa, irgendein Cousin... Sie wusste nichts über ihre wirkliche Familie. Da war nur der Name ihrer Mutter und ein Teil ihres Stammbaumes, mehr nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So, Mister Archer.“, hörte sie plötzlich Madam Coleman sagen. „Es wird Zeit, dass Sie nun endlich in Ihr Schlafzimmer gehen. Sie haben sich genug um Miss Blair gekümmert. Professor Ward wartet vor der Tür und wird Sie begleiten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber-...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kein Aber! Ich war wirklich sehr verständnisvoll, nun reicht es aber.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Madam Coleman...“, seufzte Cyrus und gab Camilla einen Kuss auf die Wange. „Gute Besserung. Lass‘ dich nicht unterkriegen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke. Schlaf gut.“, erwiderte sie lächelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade als der Sucher an der Krankenschwester vorbeigehen wollte, packte sie ihn am Oberarm und musterte ihn skeptisch. Den Kratzer hatte er offenbar schon verdrängt. Nur war er wirklich offensichtlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn passiert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe versucht aufzustehen und wäre dabei fast gestürzt.“, log Camilla wie aus der Pistole geschossen. „Cyrus hat versucht mich aufzufangen und dabei habe ich ihn versehentlich gekratzt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist es. Sie ist wirklich ein Wildfang.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Skeptisch blickte die Frau zwischen den beiden Schülern hin und her. Suchte in ihren Augen nach einer Lüge, konnte aber offenbar keine finden. Oder sie wusste nicht recht, was sie mit der Wahrheit anfangen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut...“, gab Madam Coleman also nach. „Episkey.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Licht glitt aus dem Zauberstab der mittelalten Dame und drang in den Kratzer an Cyrus‘ Wange ein. Nur wenige Augenblicke später war die Verletzung verschwunden, als habe sie niemals existiert. Das würde ihn zumindest vor dummen Fragen bewahren und Gerüchte verhindern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er bedankte sich freundlich bei der Krankenschwester und verschwand mit einem letzten Blick zu der jüngeren Mitschülerin. Camilla konnte hören, dass Professor Ward den Quidditch-Kapitän mit einem Scherz begrüßte und ihre Schritte sich dann vom Krankenflügel entfernten. Sie wollten bestimmt sichergehen, dass Cyrus Archer nicht einfach umdrehte und sich heimlich zurückschlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie geht es Ihnen inzwischen, Miss Blair?“, erkundigte sich Madam Coleman, während sie die Stirn der Blondine befühlte. Ihre strengen Augen richteten sich in ihre, als wollte sie nach Lügen forschen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Besser...“, antwortete Camilla wahrheitsgemäß. „Noch etwas schwindlig, aber ich habe nicht mehr das Gefühl, als müsste ich gleich kotzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr gut. Dann wirkt der Trank.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zufrieden kontrollierte Madam Coleman noch die anderen Betten. Sie hatte ihr zumindest bestätigt, dass sie von Professor Torres einen Trank bekommen hatte, um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Nur wunderte es sie, dass sie alle Betten abging, weil sie augenblicklich die einzige Patientin zu sein schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend sank Camilla wieder in das Kissen und starrte an die Decke, während ihr die Worte des schlangenähnlichen Mannes durch den Kopf spuckten. Ebenso wie dessen Anblick, als sie eigentlich Cyrus Archer geküsst hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ekel überkam sie. Sie zog die Decke über ihren Kopf und versuchte diesen missglückten Moment der Zweisamkeit zu verdrängen. Wenn dieser Mann weiterhin solch einen Einfluss auf ihr Leben hatte, dann würde sie in Zukunft keine Liebesbeziehungen mehr eingehen können. Auch keine Abenteuer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verärgert versuchte die Blondine diese Gedanken beiseite zu schieben. Sie musste einfach nur ihre Okklumentik weiter ausbauen, dann würde sie diesen Typen los sein![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie versuchte an nichts zu denken, als Camilla ihre Augen schloss, um sich endlich auszuruhen. Es war nicht einfach, doch sie schien es endlich mal zu schaffen an nichts zu denken. Das spendete ihr irgendwie Ruhe. Gab ihr Hoffnung auf eine albtraumlose Nacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieser Traum war anders als die bisherigen. Camilla fand sich in einem unbekannten Raum wieder, der weder aus ihren Erinnerungen noch aus ihrer eigenen Fantasie stammte. Die Möbel sahen zwar teuer genug aus, um die der Familie Blair zu sein, doch es war nichts vertraut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie wanderte durch den Raum und es fühlte sich so an, als wären ihre Beine aus Blei. Sie fühlte sich seltsam träge. Das gestaltete diesen Traum wieder mal sehr beunruhigend und wenn sie ehrlich war, wusste sie nicht genau, was das hier werden sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich bin mir sicher, dass ich an nichts gedacht habe..., sinnierte die Blondine irritiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du auch nicht.“, sagte die vertraute Männerstimme zischend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erschrocken sah sie sich nach dem Ursprung um und fand ihn schließlich neben einem Sofa stehend vor. Wie gehabt in dem schwarzen No-Maj-Anzug, als hätte er keine andere Kleidung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verwirrt stellte sie fest, dass nun auch eine andere Person auf dem Sofa saß. Eine Blondine, wie sie am Hinterkopf erkennen konnte. Irgendwas tat sie, doch Camilla konnte es von ihrer Position aus nicht erkennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso willst du es nicht wahrhaben, mein Kind?“, hakte der Mann nach und ging hinüber zu der unbekannten Blondine.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine bleichen Finger glitten durch das glatte, goldblonde Haar, als wäre es ein kostbarer Schatz. Die sonst so kalten, blauen Augen wirkten beinahe erwärmt. Liebevoll... Er hockte sich sogar vor die Frau, um ihre Wangen und Hände zu berühren, fast so, als konnte er es nur hier tun.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie ist tot..., fiel es Camilla wie Schuppen von den Augen. Es muss meine leibliche Mutter sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist es.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach seiner Bestätigung löste sie sich aus ihrer Starre und wagte es um das Sofa herumzugehen. Ihre Atmung wurde ganz unruhig, während sie es kaum wagte diese Frau anzusehen. Aber ihre Neugier obsiegte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sarah Kaiser war eine wirklich schöne und anmutige Frau gewesen. Es gab ein paar Lachfältchen, doch die taten ihrem wirklich schönen Gesicht keinen Abbruch. Anders als die Augen des Schlangenähnlichen waren ihre nicht vollständig blau, sondern mit einem Grauton versetzt. Es waren trotzdem schöne Augen. Vor allem waren sie liebevoll und warm. Mütterlich...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie lächelte, während sie ihren eigenen Bauch streichelte. Es war diese Art von Lächeln, welches die Augen erreichte und das Umfeld anstecken konnte. Es schien sie um einige Jahre jünger zu machen, als sie vermutlich zu diesem Zeitpunkt war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Hand des schlangenähnlichen Mannes glitt sanft an den flachen Bauch der Frau. Wenn man sich wirklich darauf konzentrierte, konnte man eine ganz leichte Wölbung erkennen, aber man musste wissen, was man suchte. Wissen, dass sie schwanger war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tom, du musst mit all dem aufhören...“, flehte ihre Mutter plötzlich. Ihr Blick wirkte plötzlich traurig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurzzeitig blinzelte Camilla und als ihr Blick wieder klar wurde, stand da nicht mehr diese fahle Gestalt in dem schwarzen Anzug, sondern ein gutaussehender, junger Mann. Seine blauen Augen strahlten, doch darin lag auch eine beunruhigende Kälte. Sein Haar war kurz, ordentlich und in einem satten Schwarz, das zu einem Kontrast zu seiner recht blassen Haut stand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch da war noch mehr, was ihr auffiel. Seine Augen waren nicht einfach nur kühl, sondern vor allem blitzte Intelligenz in ihnen. Er schien Dinge zu wissen, die sonst keiner wusste. Seine straffen Schultern sprachen von Selbstbewusstsein und Autorität. Er war diese Art von Mann, der man bis in den Tod folgte, wenn er es wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sich Sarahs Hand zur Wange dieses Mannes ausstreckte, wurde es ihr mit einem Schlag klar. Das hier war nicht ihr Traum! Sie war in der Erinnerung ihres ungewollten Besuchers, die er aufgrund ihres leeren Geistes wohl hatte aufbauen können. Nun hatte er zwar keinen Zugriff auf ihre Geheimnisse, doch er konnte ihr zeigen, was er sie sehen lassen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diese Erinnerung von ihm war wichtig. Für ihn. Und wenn er ihr diese zeigen wollte, dann war sie auch für sie wichtig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tom, du bringst dich noch selbst um.“, sagte Sarah besorgt zu dem dunkelhaarigen Mann. „Ich ertrage das alles nicht mehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du sollst mich nicht so nennen...“, brummte der junge Mann namens Tom. Seine Stimme hatte nicht diesen zischenden Unterton und hatte eine leicht andere Tonlage, aber es war eindeutig die des schlangenähnlichen Mannes.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich werde diesen albernen Spitznamen nicht benutzen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der ist nicht albern. Aber dieser furchtbare Muggel-Name ist widerlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich liebe diesen furchtbaren Muggel-Namen.“, ermahnte Sarah ihn streng. „Ich habe mich in Tom Vorlost Riddle verliebt und nicht in diesen... Lord Voldemort.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Den Namen des dunklen Lords spuckte ihre Mutter nahezu heraus, als kostete es sie viel Überwindung. Tom jedoch gefiel es sichtlich überhaupt nicht, dass sie ihn einfach so nannte. Und wie schwer es ihr fiel, seinen selbsterfundenen Namen zu benutzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Neugierig versuchte die Blondine näher an das Geschehen heranzukommen. Sie wollte die beiden mustern. Wollte sich jeden Winkel ihrer Gesichter genau einprägen, um sie niemals wieder zu vergessen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tom wirkte wie ein Soziopath, doch er war ebenfalls ein attraktiver Mann. Nun, wo sie aber näherkam, konnte sie erste Verunstaltungen dieser Gestalt erkennen. Die Haut wirkte an einigen Stellen fleckig. Es war dieser abscheuliche Grauton, den seine schlangenähnliche Gestalt überall trug. Seine Nasenlöcher schienen bereits länger zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tribute der dunklen Magie... Sie veränderte zu dieser Zeit bereits sein Aussehen., erkannte Camilla traurig. Sie sind erst zweiundzwanzig Jahre alt... In etwa. Und er ist schon von der Magie korrumpiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]An Sarah konnte sie derartige Verunstaltungen nicht erkennen. Keinerlei Anzeichen dafür, dass sie überhaupt jemals an schwarze Magie gedacht hatte. Sie sah gewöhnlich aus. Nicht langweilig gewöhnlich, aber ungefährlich gewöhnlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In ihren Augen konnte Camilla nun etwas erkennen. Eine Erleuchtung... In diesem Augenblick erkannte Sarah Kaiser, dass sie ihren Geliebten nicht retten konnte. Dass sie ihm das Kind unter ihrem Herzen vorenthalten musste, wenn sie sicher aufwachsen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wünschte, du würdest dich so sehen, wie ich es tue, Tom.“, säuselte Sarah traurig. „Du warst einst ein so wunderbarer Junge.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir wissen beide, dass das nicht wahr ist. Ich war schon als Kind ekelhaft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich hast du deine Charakterschwächen gehabt – die hat jeder – aber das jetzt... Was du planst... Es ist einfach zu viel, Tom.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Durch die Muggel leben wir im Schatten. Sie sind erbärmlicher Abschaum, die nichts können, aber wir sind es, die sich verkriechen.“, zischte Tom erbost und erhob sich. Nun klang er mehr nach seinem älteren Selbst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie sind nicht so schlimm, wie du glaubst...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was soll das nun wieder bedeuten? Du lässt dich doch nicht etwa auf diese... Dinger ein?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anfangs dachte Camilla, dass sie es sich nur einbildete, doch dann konnte sie ein rotes Flackern in den Augen von Tom erkennen. Das Blau verschwand in seinem Zorn schließlich völlig und sie waren blutrot. Richtig kaltherzig. Nun fehlte ihnen wirklich jegliches Gefühl.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es spielt eigentlich keine Rolle, Tom.“, seufzte Sarah und winkte ab. Eine Hand blieb auf ihrem Bauch, als wollte sie ihr ungeborenes Kind schützen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sarah, was hast du vor?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe nichts vor, Tom.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In letzter Zeit bist du wirklich eigenartig.“, zischte er genervt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er weiß nicht, dass sie schwanger ist., wurde es ihr plötzlich bewusst. Sie hat es ihm nicht gesagt und er ist zu verblendet, um ihr Verhalten richtig zu deuten. Er erkennt nicht, dass sie ein Baby in sich trägt...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jäh verschwamm die Umgebung. Das Wohnzimmer war weg und sie waren plötzlich in einem eilig leer geräumten Schlafzimmer. Die Schränke waren noch aufgerissen und einige Sachen lagen auf dem Boden verstreut. Alles deutete darauf hin, dass die Person keine Minute hatte verlieren wollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inmitten des Chaos stand Tom. Er hielt ein Pergament in der Hand und starrte es ungläubig an, als konnte er dessen Inhalt nicht begreifen. Wie ein kleines Kind, dem man ein Chemiebuch in die Hand drückte und sagte, es solle den Inhalt auswendig lernen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam trat Camilla auf den jungen Mann zu, um einen Blick auf den Brief werfen zu können. Die Handschrift war fein säuberlich. Die Schnörkel machten deutlich, dass eine Frau die Urheberin von dem Schreiben war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Liebster Tom,[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]verzeih‘ mir, aber ich kann nicht mehr mitansehen, was aus dir wird. Sei dir versichert, dass ich dich immer lieben werde, aber es ist Zeit zu gehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bitte suche nicht nach mir.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In Liebe[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sarah“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war kurzgehalten, aber alles Wichtige war drin. Auch dieser Brief war in Eile entstanden, damit er sie nicht mehr aufhalten konnte. Trotzdem hatte sich Sarah die Zeit genommen und mit einem roten Lippenstift einen Kuss neben ihre Unterschrift platziert. Der Abdruck war wunderschön. Sie meinte sogar Parfüm am Pergament riechen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun waren die Augen von Tom genauso kalt wie die seines älteren Selbst. Sie waren gebrochen. Verletzt. Vielleicht sogar etwas verloren...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er stand nur da, las immer wieder die Zeilen. Suchte eine versteckte Botschaft. Einen Hoffnungsschimmer. Mit jedem Mal schwand seine Hoffnung ein bisschen mehr. Ihm wurde stets bewusster, dass sie nicht zurückkehren würde und er sie für immer verloren hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla empfand Mitleid für ihn. Niemand verdiente diesen Schmerz. Er war der schrecklichste aller Zauberer geworden, doch auch er verdiente so etwas nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie hat mir nicht mal die Chance gegeben, mich ihr zu beweisen.“, sagte er abrupt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zuerst ging sie davon aus, dass Tom Selbstgespräche führte, doch dann drehte er sich zu ihr. Ihre Augen trafen sich. Atemlos verlor sich Camilla in seinen blauen Saphiren, die tiefgründig schienen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Statt mir die Chance zu geben, mich als dein Vater zu beweisen, hat sie dich einfach mitgenommen. Dich Fremden überlassen!“, meckerte er wütend und seine Augen wurden plötzlich rot. „Wäre sie geblieben, dann hätte ich mich vielleicht anders entschieden. Wäre vielleicht einen anderen Weg gegangen. Ich hätte dir ein guter Vater sein können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich bin mir sogar sicher, dass ich es geschafft hätte, ihren Ansprüchen nachzukommen! Ich hätte mich anders entwickelt und wäre für dich da gewesen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist einfach im Nachhinein zu behaupten.“, hörte sich Camilla überzeugt sagen. „Weder kannst du deine Behauptungen beweisen noch kann ich sie widerlegen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da hast du natürlich recht, aber es war trotzdem nicht fair von ihr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, war es wohl nicht... Aber sie wollte mich nur beschützen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beschützen? Vor ihrem eigenen Vater?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht vor Tom...“, sagte die Blondine wissentlich. „Sie hat mich vor Lord Voldemort beschützen wollen. Tom hätte mich vielleicht geliebt, aber der dunkle Lord? Unwahrscheinlich...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Voldemort und Tom sind dieselben Personen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind sie nicht. Sie verliebte sich in Tom, doch sie verließ Voldemort.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er presste seine Lippen so fest zusammen, dass sie zu einem einzigen Strich wurden. Es erinnerte sie an seine schlangenähnliche Gestalt, die so unheimlich war. Seine menschliche Form dagegen war angenehm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tom schüttelte den Kopf, als sprach sie wirres Zeug: „Fakt ist, dass sie mir die Chance genommen hat, mich anders zu entscheiden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auch das ist nicht wahr. Man hat immer eine Wahl.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach ja? Ist das so, Camilla?“, fragte er und plötzlich schlich sich ein bitterkaltes Grinsen auf seine Lippen. „Und was ist mit diesem Oliver Mason? Hat er dir die Wahl gelassen? Konntest du dich entscheiden, dass er dich nicht betrügt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn ich ihn geliebt hätte, vielleicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du überschätzte seine Charakterstärke, mein Kind.“, hauchte Tom kühl. „Solche wie er sind zum Betrügen geboren. Es hatte rein gar nichts mit dir zu tun. Du hättest seine Gefühle erwidern und ihn vergöttern können, aber er wäre dennoch untreu gewesen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher willst du das wissen?“, hakte Camilla skeptisch nach. Ihr erschien es so, als wüsste er mehr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann es dir zeigen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine blasse Hand streckte sich mit der Fläche nach oben zu ihr aus. Er wollte offenkundig, dass sie diese ergriff. Noch zögerte die Blondine. Sie wusste nicht genau, was Tom plante oder er ihr zeigen wollte. Es konnten weitere Lügen sein, damit er sie noch mehr manipulieren konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotz ihrer Zweifel ergriff sie die Hand ihres Vaters. Kurz darauf begann sich alles um sie herum zu drehen. Ihr wurde schlecht bei dieser Erscheinung! Trotzdem ließ sie die Hand des Dunkelhaarigen nicht los, sondern versuchte es über sich ergehen zu lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So in etwa war es auch, wenn man mit einem Portschlüssel reiste. Nur war der Portschlüssel in diesem Fall ein Mensch und kein wertloser Gegenstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich waren sie nicht mehr in dem schönen Anwesen, sondern in einer kleinen Kammer. Camilla erkannte sie sofort. Es war ein alter Abstellraum in Ilvermorny, der kaum noch genutzt wurde. Sah man von den Schülern ab... Hier kamen viele her, um zu knutschen oder es miteinander zu treiben. Vor allem dann, wenn sie in unterschiedlichen Häusern waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver Mason war da und er schlief mit einem Mädchen. Als sie die Augen verengte, erkannte sie Cathrin Lupo. Sie genoss es sichtlich, dass der Quidditch-Spieler sich ihr so hingab und stöhnte immer wieder seinen Namen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das beweist nur, dass er ein Schürzenjäger ist.“, seufzte Camilla und wandte den Blick ab. Er war ihr Ex und sie wollte ihn nicht zusammen mit anderen Mädchen sehen. Erst recht nicht mit Lupo![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sieh‘ genauer hin, Camilla.“, ermahnte Tom sie streng und deutete auf die Kette um seinen Hals.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr stockte der Atem, als sie den Anhänger erkannte. Es war der Kopf eines Wolfes. Sie hatte ihm das Schmuckstück am Anfang ihrer Beziehung geschenkt. Es symbolisierte seine Werwolf-Gestalt und die Art und Weise, wie er damit umging. Sie war stets davon beeindruckt gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich trug er die Kette nicht mehr seit ihrer Trennung. Es wäre auch wirklich lächerlich, wenn er sich das gewagt hätte, nachdem er sie betrogen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist eine seiner Erinnerungen.“, sagte Tom mit seiner berechnend kalten Stimme. „Eine von vielen. Er hat dich von Anfang an betrogen. Als du ihn erwischt hast, konnte er dir die Schuld zuschieben, weil ihr zuvor gestritten hattet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher soll ich wissen, dass das eine echte Erinnerung von ihm ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das kannst du nicht. Aber ich denke, dass du es spürst. Dass dir das schon lange vorher klar gewesen ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tränen traten in ihre Augen, als ihr das Ausmaß seines Verrates bewusst wurde. Oliver hatte sie nicht betrogen, weil sie ihn nicht lieben konnte, sondern weil er ihr nicht treu bleiben wollte. Er hatte sie genauso wenig geliebt wie umgekehrt. Doch er hatte keine Sekunde gefackelt ihr irgendwas anderes einzureden, damit sie sich schlecht fühlte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr war es unbegreiflich, wie ein Mensch zu solch einem Verrat fähig sein konnte. Wie jemand glauben konnte, dass es in Ordnung war andere so zu verletzen. Nur zum eigenen Vorteil...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich war ihr bewusst, dass auch Tom sie nur benutzte und auch er ihr keineswegs treu war, doch wenigstens war er so offen und zeigte es ihr. Er belog sie nicht. Seine Absichten waren mehr als eindeutig gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tom trat nicht in ihr Leben, um ihr ein Vater zu sein, sondern um sie als seine Nachfolgerin zu gewinnen. Und vielleicht wollte er Sarah auch beweisen, dass sie sich in ihm geirrt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider musste Camilla zugeben, dass Sarah sich wirklich geirrt hatte. Nicht, was seinen Charakter anbelangte oder seine Tendenz zur dunklen Magie, aber seinen Willen sein Kind zu finden. Ihre Mutter hatte seinen Willen nicht mit einbezogen, sich einen Erben zu formen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es spielt keine Rolle.“, hörte sie sich abrupt sagen. „Er ist mein Ex und egal, was er alles während unserer Beziehung getan hat, es gehört der Vergangenheit an.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist das wirklich so? Oder versuchst du nur stark zu wirken?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Etwas von beidem...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du ähnelst ihr in so vielen Bereichen, Camilla.“, säuselte Tom und die Illusionen verschwanden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun standen sie wieder in dem Wohnzimmer von vorher. Nur hatte es sich verändert. Da waren immer noch die teuren Möbel, doch sie waren nicht mehr sauber oder gepflegt. Überall waren Spinnenweben, Staubmäuse und es sah heruntergekommen aus. Fast so, als hätte man sich seit Jahren nicht mehr um das Anwesen gekümmert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab nichts, was darauf hindeutete, dass hier überhaupt mal jemand gelebt hatte. Keine Hinweise darauf, dass einst Sarah Kaiser hier gewesen und Tom Riddle verlassen hatte. Nicht mal Fußspuren im Staub...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jäh zuckte sie zurück, als seine Hand ihre Wange plötzlich berührte. Seine Kuppen waren so kalt! Beinahe so, als wäre er nicht am Leben. Das war ihr schon einmal aufgefallen... Da war er in seiner wahren Gestalt in ihrem Traum gewesen und hatte sie ebenfalls berührt. Nur hatte sie sich da nicht bewegen können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sich Tom ein weiteres Mal nach ihrer Wange ausstreckte, wich sie nicht zurück. Sie ließ zu, dass er ihre samtige Haut befühlte, während seine kalten Augen sich in ihren vertieften. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich wohler, wenn er seine junge, menschliche Gestalt beibehielt. Trotzdem blieb er unheimlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du könntest längst eine bessere Version deiner Selbst sein.“, flüsterte Tom zärtlich. „Du bist zu Großem geboren worden, Camilla. Deine Fähigkeiten sind außergewöhnlich, aber noch nicht so ausgeprägt, wie sie es sein könnten. In dir schlummert so viel mehr...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Herz wummerte, während sie ihm lauschte. Es lechzte nach seiner Anerkennung, doch ihr Verstand schrie dagegen an. Befahl ihr, sich gegen seine Verführung zu wehren. Ihm kein Wort zu glauben. Doch auch sie war nur ein Mädchen... Auch sie hatte Bedürfnisse, die gestillt werden wollten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl sie sich lange dagegen gewehrt hatte, hatte sie sehr wohl wissen wollen, wer ihre Eltern waren. Und wie jedes Kind, wollte auch sie sich ihnen beweisen dürfen. Auch sie wollte von ihnen geliebt werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie alle können nicht das sehen, was ich in dir sehe. Sie sehen nur ein Mädchen... Eine Hexe, die talentiert ist. Aber ich sehe eine Göttin.“, hauchte er ihr liebevoll entgegen und sie spürte, dass sie in seinen süßen Lügen ertrank.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre eisblauen Augen verloren sich in seinen. Suchten nach dieser väterlichen Wärme, die sie auch zu finden glaubte. Innerlich wusste sie genau, dass es eben das war, was er sie sehen lassen wollte. Unterbewusst war ihr klar, dass er sie zu seinen Zwecken formen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du nun schon so gut bist, Camilla, was meinst du, wie überragend du sein wirst, wenn ich dich erstmal unterweise?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Reiche... ich dir denn nicht...?“, hinterfragte sie atemlos. „Bin ich dir denn nicht genug?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du...“, flüsterte er immer noch so hauchzart. „Für mich reichst du vollkommen aus. Doch sie werden dich zu töten versuchen. Wenn sie herausfinden, wer du bist, werden sie dich mir entreißen wollen. Willst du das etwa?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also musst du besser werden, mein Kind. Stärker. Dann kannst du sie alle bezwingen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile sah sie noch zwischen seinen Augen hin und her. Dabei kam der Wunsch in ihr auf, die Okklumentik nicht weiter zu lernen. Wenn sie besser wurde, dann würde Tom es nicht mehr in ihren Kopf schaffen. Vielleicht würden sie sich nicht wiedersehen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Just im nächsten Herzschlag wurde ihr klar, dass das nicht ihre eigenen Gefühle waren! Selbst wenn sie ihn wiedersehen wollte, konnte sie sich willentlich entscheiden, die Okklumentik für einige Minuten oder Stunden nicht zu nutzen. Es gab keinen Grund komplett darauf zu verzichten. Es schützte sie nicht nur vor ihm, sondern auch vor allen anderen Magiern, die sie beherrschen wollten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als ihr klar wurde, dass seine Manipulation beinahe funktioniert hätte, wich sie von ihrem Vater zurück. Er wirkte weder überrascht noch verärgert. Stattdessen lächelte er kühl: „Ich sagte doch, dass du außergewöhnlich bist. Du lässt dich gar nicht so einfach beeinflussen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das verdanke ich nicht dir.“, zischte die Blondine verärgert. „Das verdanke ich meinen Lehrern und meinen Vätern!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihnen verdankst du gar nichts!“, schrie er plötzlich und seine Augen flammten wieder rot auf. „Ilvermorny... Eine Drecksschule! Wenn du schon irgendwo Zauberei lernst, dann sollte es Hogwarts sein. Und deine Väter... Abartige Kreaturen, die es akzeptiert hätten, wenn du als Muggel hättest leben wollen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der einzige, der abartig ist, der bist du. Lass‘ mich einfach in Ruhe!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Glaubst du ernsthaft, dass ich so einfach aufgebe, mein Kind? Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mag sein, aber für heute Nacht schon.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla schloss die Augen und konzentrierte sich so sehr, dass ihr Kopf zu explodieren drohte. Sie konzentrierte sich darauf, ihn aus ihrem Verstand hinauszuwerfen und all die Gefühle, die er dabei gepflanzt hatte. Das würde vielleicht nicht vollständig funktionieren, ihr aber Luft zum Atmen bieten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vollkommen erschöpft schreckte sie aus ihrem Schlaf hoch. Das Bett im Krankenflügel war schweißnass. Das spürte die Blondine an ihren Fingern, als sie sich etwas in der Decke verkeilte. Ihre Atmung ging wahnsinnig schwer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Urplötzlich nahm sie wahr, dass etwas ihr Gesicht entlang kroch. Sie war zu bleiern, um es besser zu beschreiben. Stattdessen hob sie langsam ihre Finger an die Stelle und wischte darüber. Langsam senkte sie den Blick auf die Kuppen, die nun vom Blut verschmiert waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fassungslos starrte sie ihre eigenen Finger an und fragte sich, ob sie wieder in einem dieser Albträume gefangen war. Ob Tom sie immer noch beeinflusste, obwohl sie sich so viel Mühe gegeben hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann tauchte Madam Coleman an ihrem Bett auf und wirkte besorgt: „Was ist passiert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehen Sie das auch?“, fragte Camilla atemlos. Sie musste beinahe wahnhaft klingen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das Blut? Natürlich sehe ich das auch!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also... ist es echt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso sollte es nicht echt sein, Miss Blair?“, hakte die Krankenschwester verblüfft nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie blieb ihr eine Antwort schuldig, obwohl das sicherlich nicht fair erschien. Wie sollte sie das auch erklären? Allmählich zweifelte sie immerhin selbst an ihrem eigenen Verstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Außerdem war das Ganze immer noch ein Geheimnis. Sie durfte ihre wahre Identität ohnehin niemals jemanden verraten, der es nicht eh wusste. Wenn sie mit Toms Verhalten auch nicht einverstanden war, hatte er in einem Punkt recht: Wenn die Leute von ihrer Herkunft erfuhren, würden sie alles daransetzen, um sie zu töten. Unabhängig von ihrer Entwicklung und ihren moralischen Einstellungen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Madam Coleman aber wirkte ernsthaft in Sorge. Ein bisschen was Mütterliches hatte sie schon immer an sich gehabt, auch wenn sie sehr streng sein konnte. Ihre Patienten bedeuteten ihr alles. Nichts tun zu können, musste ihr größter Albtraum sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Liebevoll nahm sie sich ein Stofftuch entgegen und begann das Blut von Camillas Gesicht zu tupfen. Im Anschluss half sie ihr dabei, auch ihre Hände zu waschen. Der Ursprung des Blutes war offenbar ihre Nase. Die Blondine vermutete, dass sie sich so sehr konzentriert hatte, dass das zu dem Nasenbluten geführt hatte, konnte es aber nicht mit Sicherheit sagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Krankenschwester warf noch einen prüfenden Blick über Camilla, schien aber zufrieden mit dem Grad der Sauberkeit zu sein. Also deutete sie auf einen kleinen Tisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie ehrlich war, war ihr der Tisch tatsächlich vorher nicht aufgefallen. Offenbar hatten sie am Vortag einige Mitschüler besucht und ein paar Aufmerksamkeiten hinterlassen. Karten mit Besserungswünschen und auch zahlreiche Süßigkeiten. Camilla wusste nicht genau, wie ihr das nicht hatte auffallen können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich war noch nicht oft im Krankenflügel..., wurde es ihr plötzlich klar. Ich spiele kein Quidditch und in den Duellen wurde ich bisher nicht ernsthaft verletzt. Krank werde ich auch sehr selten. Bisher hat mich keiner wirklich besuchen müssen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viele hatte gewiss nur die Neugier gepackt, weshalb sich daran etwas geändert hatte. Also rutschte sie herüber und betrachtete die ganzen Aufmerksamkeiten. Ein paar Süßwaren waren wirklich teuer. Sie vermutete, dass diese Geschenke von ihren Freunden stammten und der Rest von Bekannten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, Camy.“, hörte sie plötzlich eine vertraute Stimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort blickte die Blondine auf und entdeckte Logan Jenkins samt den Zwillingen: „Hallo, ihr Drei.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie geht es dir inzwischen? Hast uns echt einen Schrecken eingejagt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Besser denke ich.“, antwortete Camilla unsicher. Immerhin hatte sie eben noch Nasenbluten gehabt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Darfst du denn heute wieder am Unterricht teilnehmen?“, erkundigte sich Noah besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und vor allem am Frühstück!“, warf Aiden ein. „Sie isst zurzeit viel zu wenig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn ich jedes Mal einen Dollar bekäme, wenn jemand das sagt, wäre ich inzwischen reich..., brummte Camilla innerlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Miss Blair bleibt hier.“, mischte sich Madam Coleman ein. „Sie muss sich noch ausruhen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber gestern meinten Sie noch, dass sie heute wieder gehen darf.“, widersprach Logan irritiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sagte, dass sie wahrscheinlich heute wieder gehen darf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie sieht doch gut aus!“, mischten sich die Zwillinge empört ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das kann ich nicht bestreiten, aber das Aussehen entscheidet nicht über den wahren Zustand.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hä?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Miss Blair muss sich noch erholen.“, wiederholte die Krankenschwester streng. „Gehen Sie jetzt. Sie können sie heute Mittag wieder besuchen kommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Jungs wollten eigentlich widersprechen, doch sie wurden von Madam Coleman einfach aus dem Krankenflügel gescheucht. Ihr war es ernst mit der Ruhe. So ernst, dass sie im Anschluss die große Flügeltür verschloss, damit keine weiteren Besucher hereinplatzten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wegen eventuellen Lehrerbesuchen musste sie sich keine Sorgen machen. Die bekamen auch so die Tür auf oder würden sich zumindest deutlich bemerkbar machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Madam Coleman hat mir sehr besorgt berichtet, dass du sie danach gefragt hast, ob sie dein Blut auch sehen kann.“, sagte Professor Ward, der sich neben ihr Bett setzte. Bald war es mittags und er hatte offenbar schon eine Freistunde, die er nutzen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe das Gefühl, als würde die Okklumentik gar nichts bringen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also dringt er weiterhin in deinen Geist ein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht nur das...“, murmelte die Schülerin besorgt. „Er lässt mich alle möglichen Dinge sehen und ich kann inzwischen kaum noch unterscheiden, was davon wahr ist. Gestern hat er sogar Einfluss auf meine Gefühle genommen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist schlimm...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso haben Sie mir nicht einfach gesagt, dass der dunkle Lord mein leiblicher Vater ist?“, warf Camilla direkt ein. „Ich hätte es gewiss nicht lustig gefunden, aber es wäre angenehmer gewesen, wenn Sie es mir gesagt hätten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es tut mir leid... Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte.“, gestand Professor Ward mit schlechtem Gewissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann er deshalb von so viel Distanz aus in meinen Kopf eindringen? Weil wir verwandt sind?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das vermuten wir zumindest. Er kann das auch bei anderen, aber die Entfernung ist sonst geringer.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wissen meine Väter es...? Wer mein Vater ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, sie wissen es.“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Jedoch wurde ihnen klargemacht, dass sie es dir nicht sagen dürfen. Nicht, solange das Ministerium nicht einverstanden ist. Hätten sie es dennoch getan, hätte das Ministerium dich ihnen weggenommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist grausam...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Hauslehrer seufzte leise, nickte dann aber: „Ja, ist es. Es kam denen aber offenbar richtig und sicher vor. Ihnen war aber auch klar, dass er seine Legilimentik irgendwann gegen dich einsetzen würde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie hat er von meiner Existenz erfahren? Sarah rannte doch weg ohne es ihm zu sagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das stimmt.“, bestätigte Professor Ward ihr überrascht. „Sie hat ihm niemals etwas von ihrer Schwangerschaft gesagt. Auch nicht nach deiner Geburt... Aber im Ministerium gibt es Unterlagen dazu. Inzwischen hat er auch in hohen Positionen Anhänger und die haben ihm einige der Akten besorgt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die sind doch alle geschwärzt.“, murmelte Camilla verwirrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auch das ist korrekt, aber er konnte sich den Rest durchaus denken. Er hat ja mehr Wissen als du.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Touché.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Trotzdem ist es eigenartig, dass er dich so schnell finden konnte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wahrscheinlich hat einer gequatscht, der mit meiner Adoption zu tun hatte.“, vermutete die Blondine. „Und dann hat er sich den Rest irgendwie beschafft. War bestimmt nicht allzu schwer.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher weißt du, dass deine Akten geschwärzt sind?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein Freund hat ein paar besorgen können... Nur zu Forschungszwecken natürlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber meine Mutter ist tatsächlich tot, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das ist sie.“, sagte er nickend. „Es war tatsächlich Gebärmutterkrebs. In der Richtung wurde nichts vertuscht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn sie es bedauerlich fand, dass sie ihre Mutter niemals kennenlernen würde, war sie froh darüber, dass diese Fakten nicht gelogen waren. Wenn sie nicht mehr lebte, konnte Tom sie auch nicht mehr finden und foltern. Obwohl sie sicher war, dass er sie tatsächlich geliebt hatte. Wahrhaftig und aufrichtig...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie verloren er in dem leeren Zimmer gestanden und den Brief immer wieder gelesen hatte. Wie verzweifelt seine Augen gebrochen worden waren... An jenem Tag war etwas in ihm gestorben. Und als dieser Teil zu Grabe getragen wurde, war Lord Voldemort wahrhaftig geboren worden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gewissermaßen hatte Sarah Kaiser den Aufstieg des bösesten Magiers tatsächlich ermöglicht. Vielleicht wäre er wirklich einen anderen Weg gegangen, wenn sie ihm die Chance gelassen hätte. Nur würde sie es niemals erfahren. Keiner würde jemals die Wahrheit kennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit Sarah war die Menschlichkeit in Tom gestorben. Sie wusste nicht, was er für Pläne mit Camilla hatte, doch sie befürchtete, dass es keine guten waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben Sie schon versucht jemanden für mein Training zu finden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe schon jemanden gefunden, Camilla.“, bestätigte der Professor ihr und erhob sich langsam. „Er wird nach den Winterferien deine Ausbildung fortsetzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gott sei Dank...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bis dahin werde ich alles versuchen, damit du mit den Visionen besser zurechtkommst.“, versprach er ihr aufrichtig. „Du musst aber auch ehrlich zu mir sein und von allen Vorfällen berichten. Jedes Eindringen... Wann, wo und wie intensiv. Sonst kann ich nicht viel machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Einverstanden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, dann erhole dich erstmal. Und vergiss nicht etwas zu essen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke an nichts anderes...“, murrte Camilla sehr unzufrieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn ich dir doch nur glauben könnte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn Sie doch nur damit aufhören würden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Erst, wenn du wieder vernünftig isst.“, machte der Lehrer deutlich. Bis dahin würde er sie immer wieder an ihre Ernährung erinnern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich weiß ja, dass er recht hat... Ich muss mehr essen!, seufzte die Blondine innerlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr neuer Vorsatz war also, dass sie sich wieder vernünftig ernähren würde. Und während sie das tat, würde sie alles daransetzen, damit Tom nicht mehr in ihren Verstand kam. Beides keine wirklich leichten Aufgaben.[/JUSTIFY]

Duell mit schweren Folgen

[JUSTIFY]Die Winterferien rückten näher und kaum ein Schüler hatte vor in Hogwarts zu bleiben. Eigentlich blieben nur diejenigen, die keine Familie hatten, mit eben dieser in Streit lebten oder wenn die Eltern verreist waren. Sonst fuhr jeder Schüler Heim und genoss die gemeinsame Feier gerne.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James, Remus und auch Peter blieben nur in Hogwarts, weil Sirius auch seine Ferien dort verbrachte. Sie hatten alle eine Familie, die sich über ihre Besuche gefreut hätten, doch sie wollten ihren Freund hier nicht alleine lassen. Gleichzeitig hatte der Black-Erbe darauf bestanden, dass sie ihn nicht zu sich einluden. Es kam ihm wie falsches Mitleid vor, auch wenn er es natürlich besser wusste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbst Schniefelus fuhr über die Feiertage nach Hause. Soweit Sirius es aufgeschnappt hatte, war sein Verhältnis zu seiner Familie auch angespannt. Eigentlich interessierte es ihn nicht, aber er bekam einfach einiges mit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zu Krones Leidwesen war auch Lily über die Ferien nicht hier. Zwar hatte sie eine wirkliche nervige und eifersüchtige Schwester, aber eben auch liebende Eltern. Muggel, die wirklich stolz auf ihre Begabung waren und sich gerne alle Geschichten aus Hogwarts anhörten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch Regulus hatte vor nach Hause zu fahren, also hatte er heute die letzte Chance mit seinem kleinen Bruder zu sprechen, bevor er für mehrere Tage fort war. Und vielleicht mit dem dunklen Mal zurückkehrte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze wartete im weiten Flur darauf, dass Regulus endlich auftauchte, um sich auf den Weg zum Zug zu machen. Das Gepäck wurde stets für die Schüler dorthin geschafft, weil es hier keine Eltern gab, die zur Hand gingen. Am Bahnhof selbst, war jeder Schüler für seine Koffer selbst verantwortlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige Minuten musste der Schwarzhaarige noch warten, dann kam sein Bruder endlich heraus. Regulus sah sichtlich überrumpelt aus, als er beinahe gegen ihn rannte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar, alles bestens.“, erwiderte Sirius und rang um Fassung. „Ich wollte mich längst für das schöne Geburtstagsgeschenk bedankt haben, Reg.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ursache...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es bedeutet mir wirklich wahnsinnig viel.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das freut mich.“, erwiderte Reg ehrlich. Eine Last schien von seinen Schultern zu fallen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Außerdem möchte ich mich entschuldigen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wofür?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Für absolut alles.“, meinte Tatze aufrichtig. „Ich hätte mich nicht so massiv in dein Leben und deine Entscheidungen einmischen sollen. Du bist zwar mein kleiner Bruder, aber das gibt mir noch lange nicht das Recht, deine Entscheidungsfähigkeit infrage zu stellen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Regulus wirkte ernsthaft überrascht als er das hörte. Sein Mund klappte ihm eine Weile sprachlos auf. Das war auch der Effekt, auf den Sirius gehofft hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Von nun an werde ich das nicht mehr machen. Egal, wie du dich auch entscheiden wirst, ich bleibe dein großer Bruder und liebe dich. Ich will nur, dass du das weißt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn es ihm schwergefallen war, das zu sagen, verfehlte es seine Wirkung nicht. Sein kleiner Bruder sprang ihm glücklich um den Hals und klammerte sich einen Moment lang an ihn. Nun schienen seine Schultern entspannt und leicht zu sein, als wären alle Sorgen fort.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich würde der Hüter es niemals nachvollziehen können, weshalb man sich freiwillig den Todessern anschloss, doch er wollte sich um Regulus bemühen. Nur wusste er noch nicht, wie er tatsächlich reagieren würde, wenn er erstmal das dunkle Mal trug... Bis es soweit war, würde er aber für ihn da sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie es danach aussieht, wird die Zeit dann zeigen., gestand er sich selbst ein. Er hatte das mulmige Gefühl, dass er es nicht besonders gut aufnehmen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du kommst Weihnachten wirklich nicht nach Hause?“, erkundigte Reg sich vorsichtig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auf keinen Fall. Mum und Dad haben auch eine Eule geschickt. Sind sehr froh, dass ich hierbleibe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber du solltest nicht alleine sein...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bin ich nicht. Krone, Moony und Wurmschwanz bleiben auch hier.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr und eure komischen Spitznamen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind gar nicht komisch.“, widersprach Tatze aufgeplustert. „Ganz im Gegenteil! Sind voll cool. Das kannst du natürlich nicht wissen, weil du mega uncool bist, Reg. Slytherin und so...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ha ha... Sehr witzig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig griff Sirius in seine Tasche und holte ein Päckchen heraus. Er hatte es vor einigen Tagen in Hogsmeade besorgt, ebenso wie Geschenke für seine anderen Freunde. Bisher verweigerten seine Eltern ihm immerhin nicht das Vermögen. War aber sicherlich nur eine Frage der Zeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sanft drückte er das verpackte Geschenk in die Hände und lächelte ihm aufmunternd zu: „Erst zu Weihnachten öffnen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt schon, dass du mir das auch hättest per Eule schicken können?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, der Eulenverkehr zu Weihnachten ist grauenvoll!“, warf Sirius grinsend ein. „So hast du es auf jeden Fall rechtzeitig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Regulus haderte mit sich, ging dann aber doch kurz zurück in den Schlafsaal der Slytherins. Sein Gepäck war wohl noch nicht geholt worden, denn er kam mit einem relativ großen Geschenk zurück. Auch er überreichte es nun schon.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ebenfalls erst zu Weihnachten öffnen, Siri.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Deal.“, erwiderte Tatze lächelnd. „Feier‘ schön und lass‘ dich nicht ärgern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer sollte mich denn Zuhause bitte ärgern?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kreacher. Zum Beispiel...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hast du bloß gegen ihn?“, seufzte Regulus zweifelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die korrekte Frage lautet eher: Was hat Kreacher eigentlich gegen mich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein kleiner Bruder winkte direkt ab: „Ist ja auch egal. Feier‘ auch schön und spiel‘ keine Streiche.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin stets bemüht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einer hochgezogenen Augenbraue machte sich Regulus auf den Weg zum wartenden Hogwarts-Express. Die meisten Schüler waren sicherlich bereits dort und hibbelten auf ihre Heimreise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius Black tat es irgendwie leid, dass seine Freunde nicht auch in dem Zug saßen und ihre Vorfreude dort ausleben konnten, aber sie hatten sich einfach nicht überreden lassen. Vielleicht hatte er es auch nicht angestrengt genug versucht, wenn er ehrlich war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich will eben auch nicht wirklich gerne alleine sein..., gestand er sich ein. Ist das erste Mal, dass ich tatsächlich hierbleibe, statt es Zuhause zu versuchen. Fühlt sich befremdlich an...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Freunde hatten das offenbar erkannt. Sonst wären sie nun nicht hier in Hogwarts. Und er war ihnen so dankbar![/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So leer hatte Sirius Hogwarts noch nie gesehen. Die Flure waren sonst sehr belebt und man hörte überall Getuschel, aber nun war es wie eine Geisterstadt. So leer waren die Gänge sonst nur nachts![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit den Rumtreibern waren vielleicht zwei oder drei weitere Schüler in der Schule geblieben. Von einem wusste er, dass er ein Waisenkind war. Da war also kein Zuhause, in das er zurückkehren konnte. Bei den anderen hatte Tatze aufgeschnappt, dass die Familie ins Ausland gereist war und deshalb konnten sie dann auch nicht Heim.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bis auf das Waisenkind war also nur er durch ernsthafte Probleme hier. Keiner von ihnen wurde ständig geschlagen, beleidigt und gedemütigt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war nicht traurig darüber, dass er den Mut dazu gefunden hatte, dieses Jahr nicht nach Hause zu gehen und die ganzen Qualen über sich ergehen zu lassen. Natürlich musste er in den Sommerferien da durch, aber zumindest nicht zu Weihnachten oder Ostern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihm tat es nicht mal um die Lehrkräfte leid, die in Hogwarts bleiben mussten, um die Schüler zu beaufsichtigen. Jedes Jahr waren es wohl andere, damit nicht einer immer wieder verzichten musste. Sie entbehrten also auf ihre Familien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieses Jahr waren Professor Pride und Professor Ashworth in Hogwarts verblieben. Professor Dumbledore blieb wohl jedes Jahr hier. Ein Schüler hatte ihn wohl mal danach gefragt und der Direktor hatte lächelnd gesagt, dass es seine Pflicht war hierzubleiben. Tatze glaubte aber, dass da mehr dahintersteckte. Vermutlich hatte auch der Schulleiter keinen anderen Ort oder Familie, wohin er gehen könnte. Also blieb er hier.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hogwarts war also für viele nicht einfach nur eine Schule, sondern vor allem ein Rückzugsort. Ein Zuhause.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Worüber denkst du nach?“, hakte Moony nach. Sie waren gerade im Gemeinschaftsraum und wechselten sich gegenseitig in Koboldstein ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im Augenblick spielte Krone gegen Wurmschwanz. Es war keine wirkliche Überraschung, dass James am Gewinnen war. Peter aus dem Konzept zu bringen war einfach. Er hatte ja vor fast allem Angst! Doch am liebsten lenkten sie ihn mit Sprüchen über Mrs. Norris oder Filch ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich frage mich nur, ob die anderen Zauberei-Schulen so sind wie Hogwarts.“, murmelte Tatze leise. Er wollte seine Freunde nicht ablenken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Inwieweit?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meinst du, dass sie alle so sind? Wie ein Zuhause, wenn man selbst keines hat?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schwer zu beurteilen...“, gestand Remus nachdenklich. „Ich habe mal über ein paar der anderen Schulen gelesen und einige davon sind wirklich sehr interessant. Aber natürlich steht in den Büchern niemals, ob es wie eine neue Familie für die Schüler ist...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hast du denn so gelesen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zum Beispiel ist es in der afrikanischen Schule Uagadou üblich, dass sie dort Unterricht zu Animagi geben.“, berichtete der Werwolf eifrig. Offenbar war glücklich, dass sich mal jemand für seine gelernten Informationen interessierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Information überraschte Tatze allerdings wirklich: „Es ist da also nicht wie in Hogwarts? Hier wird man zu Animagi ja kaum geschult... Und wenn, dann muss man sich vorher beweisen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist da ganz anders. Gehört offenbar wirklich fest zum Lehrplan.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist cool!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Finde ich auch.“, gestand Remus lächelnd. „Sie sind dort wohl spätestens mit vierzehn Jahren Animagi. Hilft ihnen bestimmt auch beim Überleben... In Afrika ist ja alles etwas anders als in England.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Trotzdem genial, dass sie ihnen das so früh beibringen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immerhin hatten sie alle ihre Animagi-Gestalt alleine meistern müssen. Zwar auch, weil sie diese nicht offiziell registrieren wollten, aber kein Lehrer in Hogwarts bei klarem Verstand hätte Wurmschwanz darin unterrichtet![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie wollten, könnten sie ihnen nun aber sagen, dass sie sich in Peter Pettigrew geirrt hatten. Inzwischen konnte er sich immerhin auch ohne Zauberstab und willentlich in eine Ratte verwandeln. Ganz ohne die Hilfe von Lehrkräften![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vermutlich wäre es aber sicherer und schneller gegangen, wenn die Lehrer ihre Ambitionen von Anfang an unterstützt hätten. Dann hätten sie Moony spätestens ab dem vierten Jahr in Vollmondnächten begleiten können. Für den Werwolf wäre das eine massive Erleichterung gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du vom Trimagischen Turnier gehört?“, erkundigte sich Remus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine Eltern haben es irgendwann mal erwähnt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, die französische Schule Beauxbatons ist mit Hogwarts siegtechnisch gleichauf. Diese Akademie gehört zu den besten magischen Schulen überhaupt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann haben die bestimmt richtig gute Lehrer!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Davon würde ich auch mal ausgehen. Diese Turniere sollen ja richtig extrem sein...“, murmelte Moony leise. „Will da lieber nicht dran teilnehmen müssen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja, wenn meine Eltern keinen Unsinn geredet haben, dann gab es ja seit fast hundert Jahren kein Turnier mehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, es kam zu viel zu vielen Todesopfern. Sie können sich nicht über vernünftige Richtlinien einigen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze hatte sich bisher nicht großartig für das Trimagische Turnier interessiert, weil es nicht mehr stattfand, doch nun wollte er doch mehr wissen. Er würde die freie Zeit nutzen und ein paar Bücher dazu lesen, um die Wissenslücken zu füllen. Ein Turnier, in dem Menschen starben! Schüler... Er wollte wissen, wie das sein konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Krone jubelte. Er hatte gerade haushoch gegen Wurmschwanz gewonnen. Peter wirkte sehr enttäuscht von sich, aber ihn überraschte die Niederlage natürlich nicht. Keiner hier war überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun wir beide.“, sagte der Jäger eifrig zu Tatze. „Sieger gegen Sieger.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius war sich nicht sicher, ob er dieses „Duell“ wirklich wagen wollte. James war immer auf Sieg aus. Für ihn gab es kein Pardon, wenn es um Wettstreit ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Genau der richtige Kandidat für ein Trimagisches Turnier..., dachte er innerlich kichernd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur würde er ihn lieber nicht an solch einen Wettstreit verlieren wollen. Wenn er dabei starb, war das endgültig. Er behielt lieber alle seine Freunde![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na dann... Kampf der Giganten.“, kicherte Sirius und setzte sich auf den Platz von Peter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wurmschwanz schien wirklich froh zu sein, dass er nicht mehr spielen musste. Er konnte froh sein, dass sie keine richtigen Duelle austrugen, wenn keiner hinsah! Immerhin konnten sie ihn dabei ernsthaft verletzen. Koboldstein hingegen war nahezu harmlos. Zwar spritzten die Murmeln einen eine ekelhafte Flüssigkeit ins Gesicht, wenn man eine Runde verlor, doch die schädigte einen nicht gesundheitlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab sogar richtige Turniere in Koboldstein! Erwachsene Zauberer, die sich miteinander „duellierten“ um Preise, Pokale und Anerkennung zu gewinnen. Deshalb gab es in Hogwarts natürlich auch einen Club, der nur sehr ambitionierte Spieler bei sich duldete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius hatte mal aufgeschnappt, dass die Muggel ein ähnliches Spiel besaßen. Ihre Kugeln spritzten aber natürlich keine Flüssigkeiten aus, wenn jemand verlor. Außerdem spielten es bei ihnen nur Kinder. Für Zauberer eine eigenartige Vorstellung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es überraschte keinen, dass James in ihrem Koboldstein-Turnier gewann. Zwei zu Eins hatte er Sirius geschlagen. Für ihn nicht traurig. So war Krone zu Weihnachtsfeier wenigstens wirklich gut drauf![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Große Halle war wirklich wunderschön geschmückt. Es gab diverse Weihnachtsbäume und beim Lehrertisch stand ein besonders großer. Alle waren mit Kugeln, Girlanden und Lametta verziert. Überall flogen rote, goldene und weiße Kerzen herum, die perfekt zur Weihnachtszeit passten. Hier und da flogen auch Mistelzweige umher. Sie wechselten wohl die Position, damit niemand die Kuss-Tradition ausnutzen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Am schönsten war aber der Duft. Es roch nach Weihnachtsbraten, Eierlikör, Lebkuchen und nach Zimt! Gerüche, die man gerne mit Weihnachten verband.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn Tatze gewusst hätte, dass das offizielle Weihnachtsfest in Hogwarts so schön gestaltet war, dann hätte er es schon früher in Anspruch genommen. Bei den Blacks war es ihm immer irgendwie kühl und ernst vorgekommen. Beinahe etwas streng! Als würde eine Übertretung der Traditionen zu sofortigen Todesfällen führen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Weil nur so wenige Schüler und Lehrkräfte hier waren, bat Professor Dumbledore sie alle an den Tisch der Lehrkräfte. So saßen die wenigen Anwesenden wenigstens zusammen und es mussten nicht alle Tische befüllt werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war das erste Mal, dass er sich in der Gegenwart von Lehrern nicht unwohl fühlte. Sie schienen nämlich kein Interesse an Tadel oder Strenge zu haben. Stattdessen befüllten sie sich selbst die Teller mit dem üppigen Festmahl.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab wirklich alles! Gans, Knödel, Kartoffeln, diverse Saucen, Rouladen... Seine Augen konnten sich kaum satt sehen! Sirius wusste nicht mal, was er zuerst probieren wollte, also nahm er sich von allem etwas. Diesem Beispiel folgten die Rumtreiber. Sogar Remus, der sonst recht wenig aß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da wir dieses Jahr beinahe eine große Runde sind, lohnte sich der Aufwand für unsere Köche richtig.“, sagte Professor Dumbledore feierlich. „Genießt das Festmahl! Heute muss niemand mit einem leeren Bauch zu Bett.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Außer vielleicht Filch.“, warf Professor Ashworth skeptisch ein. „Der wollte partout nicht herkommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil er keine Kinder mag.“, erinnerte Professor Pride sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt, aber er mag doch wohl Essen, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht, wenn Kinder in der Nähe sind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir könnten es ja vergiften.“, kicherte James.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatsächlich war der Hausmeister inzwischen richtig paranoid geworden. Viele Schüler hatten ihm über die Jahre Streiche gespielt, die nicht alle harmlos gewesen waren. Er traute ihnen so wenig, dass er bei Nettigkeiten sofort ausflippte und sie foltern wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich hasste Filch die Rumtreiber. Sie waren genau die Art von Schülern, vor denen er solche Angst hatte. Sie spielten laufend Streiche und überschritten dabei Grenzen. Für ihn ein Albtraum. Trotzdem freute er sich, wenn sie bei einem Streich erwischt worden und sie ihm dann zur Hand gehen mussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bald dachte keiner mehr an den Hausmeister, sondern widmeten sich eigenen Unterhaltungen oder dem Essen. Es wurde nicht mal über den Unterricht oder irgendwelche Prüfungen gesprochen. Sirius fiel auch auf, dass das Thema „Todesser“ und „dunkler Lord“ geschickt umschifft wurde. Niemand wollte auch nur ansatzweise an dunkle Magie denken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Interessierst du dich immer noch für die anderen Schulen?“, erkundigte sich Moony, der sich gerade eine Gänsekeule auf den Teller füllte. Die Gans war wirklich butterzart![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, tue ich.“, antwortete der Hüter ihm wahrheitsgemäß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da wäre noch Ilvermorny.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ilvermorny? Sagt mir irgendwas...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist die amerikanische Schule.“, erklärte der Werwolf sachlich. „Viele Auroren sind früher dort zur Schule gegangen. Es gibt dort ein Haus, das speziell Kämpfer ausbildet. Es ist dort vollkommen normal, dass sich die Schüler regelmäßig duellieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun willst du mich aber auf den Arm nehmen.“, staunte Sirius nicht schlecht. In Hogwarts durften sie sich nur sehr selten duellieren und das unter sehr strenger Aufsicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wer sich ohne Erlaubnis duellierte, musste mit massiven Strafen und einem eventuellen Verweis rechnen. Da war es schwer vorstellbar, dass eine Schule das beinahe schon bestärkte. Doch sicherlich befanden sich dort auch die Schüler unter Aufsicht, wenn sie sich duellierten. Immerhin gab es wirklich gefährliche Flüche![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gehört dort wohl zum täglichen Brot, dass sich die Schüler messen. Es gibt eine richtige Rangordnung... Bestenlisten, wenn du so willst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Krass... Ist ja wie bei uns mit den Hauspunkten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das System haben sie wohl auch.“, warf Moony ein. „Aber es ist ihnen nicht so wichtig wie das Duellieren oder Quidditch. In Ilvermorny wird Disziplin vorausgesetzt. Egal in welchem Haus man auch ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wäre doch cool, wenn wir das hier auch hätten, oder?“, warf Sirius begeistert ein. „Sich mit seinen Mitschülern duellieren und immer wieder austesten, wer der Beste ist...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da würden wir doch alle eindeutig immer ganz oben stehen.“, mischte sich plötzlich James ein. Wenn es um Wettstreite ging, war er eben immer voll dabei.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Definitiv!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer weiß...“, murmelte Peter kleinlaut. „Sind ja... Einzelduelle...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut, du wärst nicht so weit oben, Wurmschwanz.“, warf Krone ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eher ganz unten.“, kicherte Sirius.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wir wären trotzdem ganz oben im Ranking!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was ist mit Schniefelus?“, erinnerte der Werwolf sie nüchtern. „Er ist wirklich gut. Ihr macht ihn immer in einer Überzahl platt. In einem echten Duell habt ihr keine Rückendeckung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eifrig nickte Peter, als wäre es genau das, was er auch sagen wollte: „Er ist stark...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin stärker.“, sagte Sirius genervt. „Er ist doch nur ein kleiner Fisch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sagt sich so leicht. Bisher habt ihr es aber nicht bewiesen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was soll das, Moony? Willst du uns irgendwas sagen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Findet ihr es nicht langsam auch etwas zu heftig, wie ihr ihn fertigmachen wollt?“, seufzte Remus erschöpft. „Streng genommen hat er euch nie etwas getan. Bisher musste er sich nur immer gegen euch wehren, was aber sein gutes Recht ist. Und ihr stellt ihn immer als Gruppe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, ich gebe zu, dass die Überzahl nicht fair ist, aber das ändert nichts daran, dass er ein Arschloch ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Genau!“, quiekte Peter eifrig. Wenn es um Tatze ging, war er ein absoluter Ja-Sager.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Siehst du? Selbst Wurmschwanz findet ihn arschig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wurmschwanz findet alles, was du auch findest.“, winkte Moony ab. „Ist ja auch egal... Ich wollte einfach nur sagen, dass wir damit vielleicht mal aufhören sollten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irritiert blickte James den Werwolf an, als zweifelte er an dessen Verstand: „Ist irgendwas vorgefallen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, nichts... Ich finde es nur irgendwie anstrengend.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stille trat in ihre Mitte ein. Sie dachten durchaus über Remus‘ Worte nach, aber überlegten eben auch, ob es einen Auslöser für seinen Unmut gab. Ob Schniefelus vielleicht irgendwas gemacht hatte, während sie nicht bei ihm gewesen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbst wenn es so wäre, würde er es ihnen nicht sagen. Das würde immerhin zu einem weiteren Streich führen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Dumbledore beendete schließlich den Hauptgang und die Nachspeisen tauchten auf. Es gab alle möglichen Leckereien! Plätzchen, Marzipan, Weihnachtstorten... Wer noch nicht satt war, würde es spätestens beim Nachtisch werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl sich Sirius durchaus über die Auswahl freute, dachte er über Remus‘ Widerspruch nach. Darüber, dass sie sich Snape bisher noch nie einzeln gestellt hatten, sondern immer nur als Gruppe. Es stimmte! Bisher hatte sich keiner von ihnen alleine dem Slytherin gestellt. Es waren auch stets Zuschauer dabei gewesen, die sich gegebenenfalls eingemischt hätten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schniefelus hatte keine wirklichen Freunde in Hogwarts – sah man von Lily Evans und vielleicht von Lucius Malfoy ab – also würde ihm keiner zur Hilfe eilen. Die Rumtreiber waren also immer im Vorteil.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Würde ich ihn in einem richtigen Duell schlagen können?, fragte sich Tatze aufrichtig. Wäre ich ihm gewachsen, wenn da keiner ist, der mir den Rücken stärkt?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war sich nicht sicher. Severus Snape war in Verteidigung gegen die Dunklen Künste wirklich gut! Nur sein theoretisches Wissen überragte seine Praxis. Eigentlich schlug er sich auch stets gut gegen sie, wenn sie als Gruppe auf ihn losgingen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es lag also im Bereich des Möglichen, dass Schniefelus ihn in einem fairen Zweitkampf tatsächlich schlagen konnte. Das war eine bittere Erkenntnis für den Black-Erben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie sich auf dem Rückweg zu ihrem Gemeinschaftsraum befanden, nahm sich Tatze fest vor, dass er noch mehr an seinen magischen Fähigkeiten arbeiten würde. Er würde der Beste werden! Er duldete es nur, wenn James ihn überragte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das bedeutete aber auch, dass er sich bei Gelegenheit mal alleine ihrem verhassten Feind stellen musste. Er musste herausfinden, wie weit dessen Stand war und ob er ihm überhaupt überlegen war. Dann wusste er auch, in welchen Bereichen er Nachholbedarf hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Bibliothek war wie leergefegt. Normalerweise konnte man hier seine eigenen Gedanken nicht hören. Jetzt konnte Sirius wirklich ganz entspannt lesen und alle Bücher standen ihm zur Verfügung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James schrieb zurzeit einen Brief an seine Eltern. Er wollte ihnen von dem tollen Fest in Hogwarts berichten, sich für ihre Geschenke bedanken und von seinen eigenen erzählen. Es würde also ein langes Schreiben werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wurmschwanz wollte ein paar Zauber üben, um sich der Clique endlich mal zu beweisen. Wo Moony war, wusste Tatze allerdings nicht. Vermutlich trieb er sich aber auch irgendwo hier herum. Er liebte die Bibliothek über alles.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen hatte Sirius wirklich viele Lektüren durch! Einige über die Verteidigung gegen die Dunklen Künste, aber er hatte auch zahlreiche Bücher über das Trimagische Turnier gefunden. Drei Schulen, drei Schüler, drei Prüfungen... Die Zahl Drei spielte eine magische Rolle bei dem Ganzen. Wie albern es auch klingen mochte, um nie enden wollenden Ruhm, einen Pokal und ein enorm hohes Preisgeld zu kämpfen, wollte er diesen Ritt gerne wagen. Doch die Chance würde sich wohl nicht bieten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wesentlich wahrscheinlicher war es da, dass er mal die ausländischen Schulen besuchen würde. Über die gab es noch mehr Informationen als zu dem jahrhundertalten Turnier. Jedoch waren einige Angaben zu den Zauberer-Schulen eher vage gehalten. Vor allem dann, wenn es um die Standorte ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle Schulen hatten interessante Entstehungsgeschichten und faszinierende Konzepte, doch vor allem hatte es ihm Ilvermorny angetan. Wampus... Das Haus der Kämpfer. Die Duelle und Turniere. Der Wettstreit um die Krone, statt um den Hauspokal. Hier ging es nicht um die Gemeinschaft, sondern viel mehr um die Fähigkeiten des Einzelnen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius fragte sich jedoch, ob er in Ilvermorny auch seine jetzigen Freunde gefunden hätte. Ob sie dort auch im selben Haus gelandet wären. Vieles deutete darauf hin, dass Freundschaft dort nicht sehr hoch im Kurs stand. Der Konkurrenzkampf fand auch innerhalb der eigenen Häuser statt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was habe ich denn mit dir angestellt?“, wurde er plötzlich gefragt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze fuhr in sich zusammen und hätte beinahe alle Bücher vor lauter Schreck heruntergerissen! Madam Prince hätte das gar nicht witzig gefunden. Vermutlich hätte er die Bücher sogar bezahlen müssen, selbst wenn sie vollkommen unbeschädigt blieben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er aufblickte, entdeckte er Remus. Er war also wirklich hier. Eigentlich sollte es ihn nicht so überraschen, aber er hatte ihn wirklich erschrocken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was meinst du?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na, du liest jedes Buch über die anderen magischen Schulen, Tatze.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, stimmt... Ist einfach total interessant.“, gestand Sirius verlegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist es tatsächlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meinst du, wir wären in Ilvermorny alle bei Wampus gelandet?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht genau...“, gestand Moony nachdenklich, während er sich neben seinen Kumpel setzte. „Wurmschwanz wohl eher nicht. Ich wäre vielleicht eher in der Gehörnten Schlange gelandet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das hatte ich befürchtet... Abgesehen davon klingt es cool da.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vermutlich wäre Schniefelus aber in Wampus gelandet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Empört stierte Sirius ihn an: „Dein Ernst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar. Er ist ein Kämpfer.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze schüttelte angewidert den Kopf und beugte sich wieder über das Buch. Er konnte nicht fassen, dass Remus das gerade wirklich behauptet hatte! In seinen Augen war Snape ein Feigling.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus Lupin ließ ihn erstmal in Ruhe. Er blieb aber bei ihm und las ein Buch über die Schulregeln Hogwarts. Das hatte er nicht nötig! Er war nicht umsonst Vertrauensschüler geworden. Er bewies laufend, dass er die Regeln sehr wohl kannte und sie auch streng durchsetzte, wenn es sein musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam fragte er sich wirklich, was mit dem Werwolf los war. Ob er sich neuerdings vielleicht in Severus Snape verliebte? Angewidert schüttelte sich Sirius. Nicht, weil ihn die eventuelle Homosexualität seines Freundes stören würde, aber der Partner durchaus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso glaubst du, dass er ein Kämpfer ist?“, hörte sich Tatze schließlich doch fragen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er ist immer noch hier.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr terrorisiert ihn seit seinem ersten Jahr hier. Als Gruppe...“, erklärte Moony nüchtern ohne ihn anzublicken. „Bellatrix hat ihn bei den Slytherins schlecht gemacht, also findet er dort auch nicht wirklich Freunde. Mit Lily streitet er sich auch oft genug. Und trotzdem ist er noch hier. Er ist ein Kämpfer.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wahrscheinlich hast du recht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie war das?“, hinterfragte Remus ehrlich überrascht. Nun sah er Sirius doch an, konnte es aber offenkundig nicht fassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast recht.“, stöhnte er also genervt. „Er ist ein Kämpfer und wir sind scheiße zu ihm. Aber das heißt nicht, dass ich damit aufhöre.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das verlange ich auch nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was dann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dass du erkennst, dass du oft echt einfach nur ein Arsch bist. Nicht cool, nicht witzig und auch nicht klug, sondern einfach nur gemein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Glaub mir... Das weiß ich sehr genau.“, gestand er ehrlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wusstest du, dass du als Freund eine echte Pfeife bist, Moony?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich mir nicht vorstellen.“, kicherte Remus amüsiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Für ihn war nun alles geklärt, also konnten sie sich wieder ungehemmt unterhalten. Der Werwolf war offenbar erleichtert, weil Sirius nicht davon ausging, dass er ein absolut netter Kerl war. Ihm war seine Art durchaus bewusst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Also unterhielten sie sich stattdessen über die verschiedenen Schulen und dessen Systeme. Sie malten sich aus, wie es wäre, wenn sie dort Brieffreunde hätten. Oder wie es wäre, wenn sie als Austauschschüler eine der Schulen besuchten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze wollte am liebsten Ilvermorny besuchen und die dortigen Bedingungen besser kennenlernen. Moony hingegen interessierte sich mehr für Beauxbatons. Hauptsächlich, weil die Schule gleichauf mit Hogwarts in den Trimagischen Turnieren war. Ihn interessierte, wie sie es soweit nach oben geschafft hatten und man einige ihrer Methoden vielleicht übernehmen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In dieser Unterhaltung kam Sirius auch eine fantastische Idee, wie er nicht nur erfahren konnte, wie gut Severus Snape tatsächlich war, sondern er auch dessen Neugier im Keim erstickte. Innerlich war er wirklich dankbar, dass es ihn in die Bibliothek gezogen hatte. Sonst wäre es nicht zu dieser wirklich praktischen und auch lustigen Unterhaltung mit dem Werwolf gekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich sagte er Moony nichts über seine Idee. Er würde sie ganz alleine ausarbeiten. Dafür brauchte er seine Freunde nicht. Außerdem wollte er sie vor weiteren Ärger bewahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hogwarts füllte sich rasch wieder, nachdem die Winterferien beendet waren. Alle Schüler berichteten laufend von ihrem Fest und was sie alles für tolle Geschenke bekommen hatten. Viele wären am liebsten noch länger Zuhause geblieben. Immerhin rückten nun auch die jährlichen Prüfungen immer näher und es wurde allmählich Zeit sich darauf vorzubereiten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus nervte sie inzwischen auch täglich damit, dass sie endlich lernen sollten. Wenn er konnte, zwang er auch die gesamte Clique dazu, indem er sie mit in die Bibliothek schleifte. Im Gemeinschaftsraum fragte er sie dann immer mal sporadisch nach zufälligen Themen aus. Wer die Antwort nicht wusste, bekam einen sehr bösen Blick und einen Aufsatz als Strafarbeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du könntest hier glatt Professor sein.“, stöhnte James angestrengt. Er hatte die Frage zu Zaubertränken nicht beantworten können und sollte nun einen Aufsatz über dessen Zubereitung schreiben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weißt du was?“, seufzte Moony genervt. „Vielleicht werde ich das auch mal!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Strafarbeiten gibst du jedenfalls schon wie einer auf...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du solltest eigentlich wissen, wie ein Wachtrank hergestellt wird. Du bist im fünften Jahr!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du solltest wissen, dass ich Zaubertränke scheiße finde.“, motzte Krone zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er konnte sicherlich jede Frage zur Verteidigung gegen die Dunklen Künste beantworten und vermutlich sogar zur Kräuterkunde, aber bei Zaubertränken war er wie ein bockiges Kleinkind.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Manchmal vermutete Sirius, dass es daran lag, weil Schniefelus so gut in diesem Fach war und Lily ebenfalls zu Hochglanz verholfen hatte. Nur fragte er sich, wie er auf diese Weise bei seiner Herzdame landen wollte. Es war fatal, wenn man sich selbst blockierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotz all des Gemeckers setzte er sich allerdings an die Strafarbeit seines Freundes. Immerhin wollte er dennoch seine Prüfungen bestehen und wusste insgeheim, dass Remus es nur gut mit ihnen meinte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe noch was zu erledigen.“, sagte Tatze in die Pause hinein. „Bin gleich wieder da.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wo willst du denn hin?“, wollte James wissen. Er sah so aus, als wollte er Pergament und Feder direkt wegwerfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nur eine Kleine, die auf mich wartet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ahhh... Okay. Viel Spaß.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke, bis gleich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keiner seiner Freunde hielt ihn auf, als er den Gemeinschaftsraum verließ. Sie büffelten stattdessen munter weiter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das ging einfacher als ich gedacht habe..., gestand sich Sirius überrascht ein. Er musste aber auch zugeben, dass die Möglichkeit eines Dates bei ihm nicht abwegig war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas planlos wanderte er durch Hogwarts. Es gab nicht allzu viele Orte, an denen sich Severus aufhielt und er bereitete sich auch schon auf die Prüfungen vor. Das schloss viele Räume aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zu seinem großen Glück mied Schniefelus viele Menschen, was auch den Gemeinschaftsraum der Slytherins ausschloss. Letztendlich blieben nur die Bibliothek, ein abgelegener Flur und das freie Gelände.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er musste nicht lange suchen. Er fand ihn in der Bibliothek, allerdings war er nicht alleine. Lucius Malfoy und Narzissa Black saßen bei ihm. Er erklärte ihnen offenbar gerade irgendwas zu irgendeinem Zaubertrank, während die beiden Slytherins sich Notizen machten, aber keine Fragen stellten. Sie verstanden gewiss nur die Hälfte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sich Tatze umsah, entdeckte er in einer Ecke auch Bellatrix Black. Sie beobachtete das ungleiche Trio. Wenn er irgendwas Falsches sagte oder tat, wäre die Todesserin sofort da und würde sich einmischen. Zumindest dann, wenn es ihre kleine Schwester betraf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zurzeit beobachtete sie das Gespann sicherlich nur, weil Lucius auch hier war. Neuerdings war er mit Narzissa verlobt, was Bellatrix überhaupt nicht schmeckte. Doch ihre Eltern hatten sich dafür entschieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch Malfoy war nicht glücklich darüber. Nur Narzissa schien vom ersten Tag wirklich verzückt von ihrem Verlobten zu sein. Das hatte auch die Entscheidung ihrer Eltern erleichtert, die nun nur noch den Jungen überzeugen mussten. Obwohl Sirius nicht daran zweifelte, dass er den Wünschen seiner Eltern entsprechen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jo, Schniefelus.“, sagte der Hüter ganz unbekümmert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich sahen ihn alle Drei sofort an. Auch Bellatrix war aufmerksam geworden und kam ein paar Schritte näher. So konnte sie alles hören, was Sirius sagte. Beleidigte er seine kleine Cousine, würde es hässlich werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was willst du denn?“, sagte Lucius Malfoy arrogant. „Willst du nun etwa Nachhilfe von Snape? Da müsstest du wohl erstmal netter werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nett ist der kleine Bruder von Arschloch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er versucht witzig zu sein.“, mischte sich Narzissa augenrollend ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich versuche es nicht nur, liebste Cousine, ich bin lustig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das wage ich zu bezweifeln.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was mischt ihr euch überhaupt ein?“, hakte Sirius genervt nach. „Heißt ihr nun alle plötzlich »Schniefelus«?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist nicht mein Name.“, brummte Snape verärgert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und trotzdem reagieren alle.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht, weil du ein Arschloch bist.“, warf Bellatrix ein, die sich nun der Slytherin-Lerngruppe anschloss. „Du hast diesen Spitznamen so oft benutzt, dass keiner mehr seinen echten Namen weiß. Nicht, dass es mir um diesen Muggelficker leidtut...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na na, Cousinchen.“, kicherte Sirius amüsiert. „Solche Wörter benutzen wir hier aber nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach nein? Es ist aber wahr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bezweifle, dass er schon Sex hatte...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber er würde es gerne mit dieser Evans tun und die ist ein Muggel.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Streng genommen...“, mischte sich Severus sichtlich gereizt ein. „Ist sie eine Hexe. Ihre Eltern sind Muggel...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Streng genommen, bist du ein Muggelficker.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe das Gefühl, dass wir uns hier allmählich verrennen...“, seufzte Sirius leise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Narzissa musterte ihn skeptisch und suchte offenbar nach einer List. Irgendeinem Streich, den er jeden Moment ausführte. Eine Weile suchte sie sogar den Raum ab, ob irgendwo die anderen Rumtreiber waren. Dann fuhr sie sich durch das blonde Haar und dachte einen Augenblick lang nach: „Was willst du denn, Sirius?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich will nur kurz mit Schniefelus sprechen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann sprich.“, hetzte Malfoy ihn. Er war zwar ein Jahrgang über ihnen, aber vom Wissensstand war Snape schon längst wesentlich weiter. Zumindest in Zaubertränke.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin schüchtern. Ist echt voll hier.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du? Schüchtern?“, warf Bellatrix skeptisch ein. „Du würdest jedes Flittchen dieser Schule auf dem Quidditch-Feld flachlegen und zwar während eines Spiels!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius öffnete seinen Mund und wollte widersprechen, doch dann fiel ihm auf, dass sie recht hatte. Er war wirklich nicht schüchtern und Sex in der Öffentlichkeit wäre tatsächlich reizvoll für ihn. Vor allem, wenn er sich die Gesichter der Professoren vorstellte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Also zuckte er stattdessen mit den Schultern: „Na und? Ist trotzdem privat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Willst du Snape etwa den Hof machen?“, gackerte Malfoy amüsiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es heißt ja, was sich liebt, das neckt sich.“, unterstützte Narzissa die Behauptung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und sie necken sich wirklich massiv.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht will Snape ja gar nicht diese Muggelschlampe, sondern unseren Versager von einem Cousin.“, zischte Bellatrix kaltherzig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eure Fantasie hätte ich gerne...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schniefelus wurde das Ganze offenbar zu viel, denn er nahm sich sein Buch und erhob sich: „Lass‘ uns auf den Flur gehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das überraschte Tatze ehrlich, aber er stellte es nicht infrage. Stattdessen warf er einen triumphalen Blick zu den anderen Slytherins und folgte seinem Erzfeind anschließend. Keiner versuchte sie aufzuhalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Um neugierige Ohren zu vermeiden, gingen sie ein paar Flure weiter in einen verlassenen Gang. Immer mal wieder drehten sie sich um, aber offenbar folgte ihnen keiner der anderen. Ihnen war es wohl egal, was mit Severus passierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Snape drehte sich immer wieder um. Suchte die Schatten nach anderen Rumtreibern ab. Rechnete jeden Moment mit einer Finte. Doch er suchte vergebens. Ausnahmsweise war er in der Gegenwart des Black-Erbens absolut sicher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du willst doch unbedingt wissen, was mit Remus los ist, oder?“, begann Sirius das Gespräch als sie zum Stehen kamen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja... Schon...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, und ich würde gerne wissen, wie gut du wirklich bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie bitte?“, hinterfragte Schniefelus verwirrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte ein paar nette Unterhaltungen in letzter Zeit und die haben mich nachdenklich gestimmt.“, erklärte Sirius ehrlich. „Mir wurde ins Gedächtnis gerufen, dass wir nie einen Zweitkampf hatten. Du warst immer in der Unterzahl... Mich würde aber interessieren, was du wirklich auf den Kasten hast.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb interessiert dich das? Kann dir doch vollkommen egal sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„An sich schon, aber ich messe mich einfach gerne. Und wenn du tatsächlich besser sein solltest... Dann muss ich üben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hat das Ganze mit Remus‘ Geheimnis zu tun?“, wollte Severus skeptisch wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles und gleichzeitig nichts.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Snape rollte genervt mit den Augen als er das hörte: „Präziser.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir duellieren uns. Sagen wir morgen Abend auf dem Gelände. Natürlich heimlich. Alleine... Und wenn du gewinnst, dann verrate ich dir, wie du die peitschende Weide abschalten kannst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wenn du gewinnst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann musst du aufgeben.“, antwortete Tatze überheblich. „Gewinne ich – was sehr wahrscheinlich ist – schleichst du uns nicht mehr hinterher, stellst keine dummen Fragen und vergisst deine Neugier. Deal?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso sollte ich dir glauben?“, hinterfragte der Zaubertrankfreak zu Recht. „Bisher hast du mich immer nur reingelegt und schikaniert. Woher soll ich wissen, dass du morgen wirklich alleine bist? Oder dich an dein Versprechen hältst...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Spielerisch zuckte Sirius mit den Schultern und sah ihn herausfordernd an: „Das kannst du nicht wissen. Du wirst mir vertrauen müssen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stille trat zwischen ihnen ein. Severus wog wohl alle Möglichkeiten ab. Überlegte, ob er ohne Sirius‘ Hilfe überhaupt in der Lage wäre, das Geheimnis von Remus Lupin zu lüften. Doch er fragte sich auch, ob er wirklich sein Wort halten würde, denn er konnte auch direkt in eine Falle laufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch bot sich auch kaum eine bessere Gelegenheit für ihn! Er wollte sicherlich selbst gerne wissen, wie gut Sirius wirklich war und konnte so vielleicht direkt das Geheimnis des Werwolfs lösen. Es war diese Art von Angebot, welches man nicht ablehnen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut... Okay.“, stimmte Schniefelus also widererwarten zu. „Aber wenn das eine Falle ist, werde ich das alles an eure Hauslehrerin weitergeben. Dann macht sie die Sache mit den Mündern bestimmt endlich wahr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Einverstanden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Morgen um... hmmm... Wie wäre es mit neun Uhr? Dann müssten alle soweit im Gemeinschaftsraum sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, ich werde da sein.“, sagte Snape überzeugt von sich selbst und drehte sich auf seinem Absatz um. Er ging mit gerafften Schultern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hoppla... Habe ich da gerade etwa sein Ego gepusht? Er wirkt ja beinahe selbstbewusst!, dachte Sirius überrascht. So hatte er ihn noch nie gesehen. Jedenfalls nichts, das er wüsste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber er hatte sein Ziel erreicht. Er gewann in jedem Fall! Wenn er das Duell verlor, würde er Severus in einer Vollmondnacht in die heulende Hütte schicken und mit etwas Glück konnte er sich nicht gegen einen Werwolf wehren. Gewann er das Duell, musste Schniefelus seine nervigen Nachforschungen beenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Notfalls konnte er ihm auch immer noch einen Hinweis zukommen lassen, sollte er sich nicht an ihre Abmachung halten. Dann hatte er immer noch die Chance ihn loszuwerden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sehr zufrieden mit seinem Erfolg stolzierte er zurück in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Seine Freunde gingen natürlich davon aus, dass er ein wirklich gutes Abenteuer mit einem Mädchen gehabt hatte. Er ließ sie in dem Glauben. Stattdessen lernte er weiter für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Das konnte er morgen Abend immerhin gebrauchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie versprochen tauchten sie beide am Abend auf dem offenen Gelände auf. Ihre Mitschüler befanden sich in ihren Gemeinschaftsräumen. Die meisten Lehrer waren inzwischen auch in ihren Büros und korrigierten Aufsätze. Nur einige von ihnen patrouillierten in den Korridoren des Schlosses, doch sie kamen fast nie nach draußen. Nachts war es außerhalb der Mauern gefährlich. Kaum ein Schüler riskierte das.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich hatte Sirius wieder zu seinen Freunden gesagt, dass er sich mit einer Lady traf. Auch dieses Mal hatten sie nicht weiter nachgefragt. Zwar erkundigte sich James im Nachhinein immer danach, was er so gemacht hatte und wie das Mädchen aussah, doch er wollte keine allzu genauen Details wissen. Es reichte also, wenn er sich irgendeine Haarfarbe aus der Nase zog und sie als „hübsch“ beschrieb. Seine Lügen würden also nicht allzu bald auffliegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du bereit?“, erkundigte sich Tatze und wahrte Distanz zu Severus. Seinen Zauberstab hielt er bereits in seiner Hand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schniefelus sah sich skeptisch um. Er suchte nach eventuellen Verstecken für Krone, Wurmschwanz und Moony. Sie waren allerdings recht weit weg von Büschen, Bäumen oder anderen guten Verstecken. Vom Tarnumhang wusste er nichts. Das glaubte Sirius zumindest.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er sicher war, dass es keine heimliche Verstärkung gab, nickte der Slytherin. Er nahm ebenfalls seine Position ein und umklammerte seinen Zauberstab so fest, als würde sein Leben davon abhängen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja...“, antwortete er endlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut... Du kennst die Regeln von einem Duell?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich. Ich bin auch im fünften Jahr.“, erinnerte Schniefelus ihn augenrollend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verbeugen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beide verbeugten sich voreinander, wobei sie peinlich darauf achteten, sich nicht mit dem eigenen Zauberstab ein Auge auszustechen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auf drei geht es los.“, sagte Sirius deutlich. „Eins... Zwei... Drei!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stupor!“, rief Severus deutlich. Ein Lichtblitz schoss aus seinem Zauberstab heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius hob seinen Zauberstab und ein weißlicher Schild schützte ihn vor dem Treffer. Ein Treffer hätte ihn betäubt und das wäre wirklich gefährlich geworden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Incendio!“, konterte Tatze deutlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Feuer verließ die Spitze seines Stabs und schoss wie aus einem Schlauch auf seinen Mitschüler zu. Der sprang im letzten Augenblick noch zur Seite, jedoch versengte die Flammen seinen Umhang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Levicorpus!“, schrie Severus noch im Sprung. Jedoch war er zu sehr in Bewegung, weshalb der Zauber ins Leere ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expelliarmus!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Salvio Hexia!“, konterte Schniefelus. Der Gegenfluch hob den von Sirius auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Scheiße... Er ist echt gut!, musste Sirius neidlos zugeben. Hier war keiner, der ihm half und er geriet ehrlich ins Schwitzen. Außerdem gingen ihm langsam die Ideen aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus hatte mit seiner Vermutung offenkundig recht gehabt, dass die Schikane in Gruppen Severus nur gestärkt hatten. Ihm mehr Grund geboten hatten. Er war es gewohnt, dass er mehrere Zauberer gleichzeitig abwehren musste. Nicht nur einen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Waddiwasi!“, sagte Snape plötzlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein großer Ast flog direkt auf Sirius zu. Er konnte seinen Schock schnell genug abschütteln und wich dadurch im letzten Moment mit einem Hechtsprung aus. Dabei landete er zwar im Schlamm, blieb aber unbeschadet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er aufsprang, war er wirklich wütend: „Locomotor Mortis!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich erwischte er Schniefelus! Dessen Beine wurden durch unsichtbare Fesseln zusammengekettet und er fiel nun in den Dreck.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Siegessicher kam Tatze auf ihn zu. Den Zauberstab erhoben, genoss er seine Überlegenheit. Er genoss es zu sehr, denn Severus wartete auf den Augenblick, wo er nah genug an ihm dran war. Sirius hatte nicht bemerkt, dass Severus seinen Zauberstab nicht bei dem Sturz verloren hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stupor!“, rief Severus in dem Moment, wo Tatze das Duell gerade beenden wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schockiert traf ihn der Lichtblitz und betäubte sofort seinen ganzen Körper. Er knallte schmerzhaft zu Boden und Matsch flog spritzend durch die Luft. Gefasst richtete Schniefelus derweil seinen Zauberstab seine Beine und entfernte die ungewollten Fesseln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz darauf war er wieder auf den Füßen und hielt nun die Spitze des Stabs direkt in das Gesicht des Black-Erbens: „Gibst du auf?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich ärgerte sich Sirius, was nicht nach außen drang. Seine Muskeln gehorchten ihm durch den Fluch nicht mehr, aber er konnte seine Niederlage ohnehin nicht abstreiten. Severus war besonnen und konzentriert gewesen. Er war das Monster, das sie sich selbst erschaffen hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja...“, quetschte er also kaum verständlich heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie war das?“, hakte Severus streng nach. „Ich will es hören.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich gebe... auf... Du hast gewonnen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl Snape die Situation hätte ausnutzen können, tat er es nicht. Stattdessen löste er die Benommenheit auf und ging ein paar Schritte zurück, damit Tatze sich aus dem Schlamm erheben konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn es ihm nicht passte, war Severus definitiv der bessere Gewinner von ihnen. Er hätte sonst was mit ihm anstellen können! Geschweige denn davon, dass er ihn hätte liegen lassen können, wie sie es vor kurzem auch noch mit ihm gemacht hatten. Doch vermutlich wollte er nur sicher sein, dass er auch sein Versprechen einhielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verspannt massierte sich Sirius Nacken und Schultern. Stupor war die Art von Zauber, die man noch Tage lang danach in seinen Knochen spürte. Außerdem hatten sie sich mehr bewegt, als er es erwartet hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir hatten einen Deal.“, erinnerte Severus ihn seufzend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ich weiß...“, stöhnte Sirius. Er musste zumindest so tun, als würde ihm die Offenbarung des Geheimnisses schwerfallen! Sonst würde er eine Finte wittern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Muss das denn echt sein? Remus wird mich killen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Versprochen ist versprochen.“, erinnerte Severus Snape ihn ungeduldig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sag‘ ihm aber nicht, dass du das von mir hast.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schniefelus zuckte mit den Schultern, als wäre das vollkommen egal: „Warum sollte ich das tun?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Um seiner Rolle gerecht zu werden, ging Sirius ein paar Mal nervös auf und ab. Severus schien ihm die Unruhe abzukaufen. Trotzdem war er auch sehr ungeduldig. Sie konnten jeder Zeit erwischt werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut... Okay... Wir hatten einen Deal.“, seufzte Tatze also mit unruhiger Stimme. „Geh‘ in drei Nächten zur peitschenden Weide. Folge am besten Madam Pomfrey und Remus. Warte, bis Madam Pomfrey wieder zum Schloss zurückgeht, damit sie dich nicht erwischt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist mir schon klar...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, ich verrate hier gerade einen meiner besten Freunde! Das ist echt nicht leicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann solltest du nicht um so etwas wetten.“, erinnerte ihn der Zaubertrankfreak mit hochgezogener Augenbraue.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das weiß ich jetzt auch.“, erwiderte Sirius augenrollend. „Jedenfalls musst du dann zur Weide gehen. Mach‘ dir am besten etwas Licht und dann suchst du nach einem Knoten. Du wirst ihn erkennen, wenn du weißt, wonach du suchst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein Knoten?“, hakte Severus verwirrt nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, es ist ein Knoten. Eine Wölbung... Ein Punkt, der nicht ins Bild passt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und den erkennt man, wenn man ihn sieht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Glaub‘ mir, du wirst ihn erkennen, weil du nun weißt, dass er da ist.“, seufzte er mit gespielter Ungeduld.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut... Weiter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jedenfalls nimmst du dir einen Stock oder so etwas und dann drückst du damit gegen den Knoten. Geh‘ bloß nicht zu nah ran, sonst erwischt dich der irre Baum!“, warnte er ihn ernst. „Der Baum wird erstarren, aber nur für ein paar Sekunden. Du musst sofort reingehen und dann folgst du einfach dem Gang und wirst es selbst sehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb sagst du mir nicht einfach, was ich vorfinde?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann ist die Überraschung doch weg. Außerdem war das nicht der Deal...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Severus seufzte skeptisch, nickte dann aber: „Na gut... Dann werde ich es einfach ausprobieren. Vergiss‘ nicht, dass ich es melde, wenn du mich reinlegst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke an nichts anderes.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem letzten Blick zum Rumtreiber drehte sich Schniefelus um. Er wollte die Unterhaltung offenbar nicht weiterfortsetzen, sondern lieber zurück zum Schloss. Trotzdem drehte er sich immer wieder um, als befürchtete er weiterhin einen Hinterhalt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unzufrieden beobachtete Sirius ihn beim Gehen. Er hatte verloren! Und das nicht, weil er ihn gewinnen lassen hatte, sondern weil er einfach nicht gut genug gewesen war. Also hatte Remus recht mit seinen Behauptungen. Ohne James und die anderen war er nicht mal ansatzweise so gut wie sein Erzfeind.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich werde von nun an noch härter an mir arbeiten. Sollte es nochmals zu einem Zweitkampf kommen, werde ich nicht wieder verlieren!, schwor sich Tatze feierlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch auch er machte sich dann lieber auf den Rückweg. Wenn er nicht aufpasste, dann wurde er noch von einem Professor erwischt und er wüsste wirklich nicht, wie er das Ganze erklären sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zur Sicherheit hatte er aber die unfertige Karte der Rumtreiber mitgenommen. Sie funktionierte immer besser und er war sich sicher, dass sie bald jeden Winkel von Hogwarts erkundet hatten, um sie endgültig abzuschließen. Ihr Stand reichte jedoch aus, um ihn wieder sicher durch die Gänge zu führen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In den nächsten Tagen war Sirius ungemein aufgeregt und gepackt von Vorfreude! Es fiel ihm wahnsinnig schwer, sich auf den Unterricht oder das Lernen zu konzentrieren. Zwar nagte die Niederlage auch schwer an ihm, aber er hatte dennoch sein Ziel erreicht. Er wusste, dass er mehr üben musste und worin er genau schlecht war und gleichzeitig würde Schniefelus seine Neugier bald bereuen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Freunde fragten ihn immer wieder, weshalb er derzeit so unruhig war, doch er antwortete nicht darauf. Er wusste nicht mal, was er genau sagen sollte, damit sie nicht auf seinen Streich kamen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Heute war es zumindest endlich soweit. Eine Vollmondnacht und Madam Pomfrey würde sich nun mit Remus auf den Weg zur peitschenden Weide machen. Sirius hatte sich kurz nach Moony aus dem Gemeinschaftsraum gestohlen und sich dann auf dem offenen Gelände in einen großen, schwarzen Hund verwandelt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Vorteil des schwarzen Fells war, dass er in Dunkelheit wirklich gut getarnt war, solange kein Licht in seinen Augen reflektierte. So konnte er sich etwas abseits von der Weide verstecken und das Geschehen aus der Ferne beobachten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In perverser Vorfreude konnte er beobachten, wie Madam Pomfrey einen seiner besten Kumpel scheuchte, damit sie schneller vorankamen. Sie berührten die Weide an dem versteckten Knoten und huschten dann in den Geheimgang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz nach ihnen tauchte ein Schatten auf. Tatze wusste genau, dass es Severus Snape war, der den beiden gefolgt war. Er versteckte sich hinter einem Felsen und wartete darauf, dass die Krankenschwester zurückkehrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Geheimgang war recht lang und nicht unbedingt angenehm gebaut, weshalb sie relativ lange für Hin- und Rückweg brauchte. Madam Pomfrey sah sich skeptisch um, als fühlte sie sich beobachtet, machte sich dann aber auf den Weg zum Schloss. Sie wusste, dass sie Remus Lupin alleine zurückgehen lassen konnte, sobald der Morgen graute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schniefelus erwies sich als geduldig. Er wartete mehrere Minuten, ehe er aus seinem Versteck kam und nach einem langen Stock griff. Wenn Tatze es nicht besser wüsste, würde er davon ausgehen, dass es der gleiche Stock war, den er bei dem Duell auf ihn geschleudert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile verharrte der Zaubertrankfreak vor der Weide und suchte ihren Stamm offenbar ab. Dann fand er den Knoten, der für Wissende durchaus gut erkennbar war. Er streckte sich wahnsinnig stark, damit er nicht in die Reichweite der peitschenden Zweige kam und drückte dabei gegen den Punkt, um sie ruhigzustellen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Snape war erstaunt, dass es wirklich funktionierte, erinnerte sich aber auch an die begrenzte Zeit. Also huschte er keine Sekunde zu früh durch den Eingang und verschwand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn Sirius nicht die Gestalt eines Hundes hätte, würde er nun breit und triumphierend grinsen. Er hatte ihn erfolgreich hereingelegt! Er würde sich einem Werwolf gegenübersehen und irgendwie bezweifelte Tatze, dass er solch einer Gefahr gewachsen war. Sie hatten selbst lange gebraucht, um damit umzugehen und Moony richtig zu händeln. Außerdem waren sie genau dafür Animagi geworden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann plötzlich tauchte auf dem Gelände noch eine Gestalt auf. Irritiert blickte er durch die Dunkelheit, doch er konnte nur Schemen aus der Ferne erkennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Freunde hatten abgemacht, dass sie heute Remus erst später aufsuchen wollten. Außerdem wären sie dann ja auch zu zweit, also konnten es nicht Wurmschwanz und Krone sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leise schlich er auf seinen Pfoten näher an die peitschende Weide heran und versuchte sich etwas mit dem Wind zu bewegen. Dann kam ihm ein vertrauter Duft in die wesentlich bessere Hundeschnauze. Krone! Dessen Geruch würde er unter tausenden erkennen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Panik packte den Black-Erben. Was wollte sein bester Freund hier? Es war nicht die vereinbarte Zeit und er wirkte wirklich sehr in Eile.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James brauchte nicht ansatzweise so lange, um den Knoten zu berühren. Dann schlüpfte er sofort in den Tunnel und war verschwunden. Sirius haderte mit sich. Er wollte wissen, was er hier wollte, doch er wollte auch nicht auffliegen. Also blieb er in seinem Versteck und wartete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Minuten fühlten sich wie Stunden an. Seine Nerven waren zum Bersten gespannt! Hunderte Szenarien tanzten in seinem Kopf umher. Er fragte sich, was sich gerade in der heulenden Hütte abspielte und ob Krone in Gefahr war. Immer wieder erinnerte sich Tatze, dass Krone sich notfalls in einen Hirsch verwandeln konnte. Er wäre definitiv vor Moony sicher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Sirius es kaum noch aushielt zu warten, erstarrte die peitschende Weide und zwei Gestalten stolperten rangelnd aus dem Geheimgang. Gespannt starrte er zu dem Eingang, doch ihnen folgte kein Werwolf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leise pirschte er sich etwas näher heran, damit er die beiden besser hören konnte. Natürlich waren seine Sinne als Hund schärfer, doch er hörte auch deutlich das Rascheln der Blätter, den Wind, das Gras... All das waren Ablenkungen. Und dann noch die Instinkte, die ihn antrieben. Näher dran war also besser, um alles zu hören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du denn des Wahnsinns?!“, schrie James atemlos. „Du kannst da doch nicht ganz alleine hingehen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich könnte dich dasselbe fragen!“, schrie Snape atemlos zurück. Er wirkte nicht einfach nur gereizt, sondern nahezu panisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also ich gehe bestimmt nicht unvorbereitet einen Werwolf in einer Vollmondnacht besuchen.“, konterte Krone.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr solltet ihn gar nicht besuchen! Er ist gefährlich!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß, dass Werwölfe gefährlich sind. Warum meinst du denn, schleicht er sich mit Madam Pomfrey raus und wird dort eingesperrt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das reicht nicht!“, kreischte der Zaubertrankfreak beinahe hysterisch. „Erst recht nicht, wenn jemand wie Black um das Geheimnis weiß! Oder du!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte damit nichts zu tun...“, knirschte Krone ehrlich mit den Zähnen. Ihm missfiel der Streich merklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn ich was damit zu tun hätte, wieso sollte ich dann herkommen und dich im letzten Moment wegzerren?“, warf er ein. „Ich hätte dich auch durch das Eisengittertor gehen lassen können, aber stattdessen habe ich dich gerettet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was weiß denn ich?!“, schrie Schniefelus zurück. „Vielleicht hattest du einen Anflug von einem schlechten Gewissen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe nur zufällig mitbekommen, dass Sirius dich hierher geschickt hat... Ich wusste es nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist mir egal! Ich gehe zu Dumbledore!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Snape riss sich wutentbrannt von Krone los und stolperte davon. Er klammerte sich dabei an seinen Umhang, dessen Halterungen offenbar bei der Rettung beschädigt worden waren. Ein geringer Preis... Wer sich einem Werwolf stellte, verlor normalerweise mehr als einen alten Umhang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Quidditch-Kapitän sah seinem Rivalen seufzend nach, ließ ihn aber ziehen. Sie alle wussten, dass Professor Dumbledore um Remus‘ Geheimnis wusste. Nur war nicht ganz klar, wie er mit der Beschwerde eines anderen Schülers umgehen würde. Ob er durch das Ganze gezwungen werden würde zu handeln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tatze.“, zischte James plötzlich streng. „Komm‘ heraus. Ich weiß, dass du da bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Teil von ihm wollte lieber umdrehen und in den Wald laufen, aber er wusste, dass das nichts ändern würde. Also verwandelte er sich stattdessen wieder in seine menschliche Gestalt und schluckte schwer, ehe er aus den Schatten hervortrat. Den Blick hielt er gesenkt. Gab sich reuevoll.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was um alles in der Welt hast du dir dabei gedacht?!“, schimpfte James beinahe atemlos. „Er hätte dabei sterben können!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte nur... Ich wollte doch nur...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verhindern, dass er uns weiterverfolgt? Indem du ihn umbringst?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht direkt umbringen...“, stammelte Sirius unsicher. „Ich wäre... nicht traurig, wenn er stirbt, aber... er sollte sich bloß erschrecken...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bloß erschrecken? Wenn er ohne Warnung alleine einen Werwolf in einer Vollmondnacht besucht? Das glaubst du doch selbst nicht!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist doch nichts passiert...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich ihn vorher aufgehalten habe!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich verstehe echt nicht, warum du dich so aufregst.“, stöhnte Sirius theatralisch. „Ist doch nur Schniefelus...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jetzt wirkte James tatsächlich sprachlos. Mit offenem Mund starrte er seinen besten Freund an, als wären sie sich gerade das erste Mal begegnet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Okay, jetzt wird er erst richtig loslegen..., dachte Tatze bangend. Wieso kann ich auch nicht die Klappe halten?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nur Schniefelus? Nur?!“, wiederholte Krone beinahe hysterisch. „Spinnst du denn völlig?! Er ist doch ein Mensch aus Fleisch und Blut! Sicherlich keine nette Variation oder hygienisch oder irgendwie ansehnlich, aber er ist trotzdem ein Mensch! Dir kann das doch nicht am Arsch vorbei gehen, dass er hätte sterben können!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein... Nein, natürlich nicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sirius, so etwas will ich nie wieder erleben müssen, ist das klar?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sag‘ es!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich werde nie wieder versuchen Schniefelus durch einen Streich umzubringen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du eigentlich eine Ahnung, was das alles für Moony bedeutet hätte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun war es Sirius, der seinen Kumpel mit offenem Mund anstarrte. Tatsächlich stand er gerade etwas auf dem Schlauch und wusste nicht, worauf er hinauswollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was meinst du, was passiert wäre, wenn er heute Snape getötet hätte?“, hakte Krone ernst nach. „Abgesehen davon, dass er von der Schule geflogen wäre und der Tagesprophet über diesen schrecklichen Werwolf-Angriff berichtet hätte... Vielleicht hätte Dumbledore sogar seinen Job verloren, weil er um Moonys Erkrankung wusste![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]All das ist unwichtig, wenn man an den psychischen Schaden denkt, den Moony erlitten hätte. Er hätte damit leben müssen, dass er einen Menschen getötet hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze setzte an etwas zu sagen, doch James sah ihn bitterböse an. Sofort schloss er seinen Mund wieder und senkte reuevoll seinen Blick auf den Boden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du denkst dir, dass er sich damit rausreden könnte, dass es nicht wirklich er war. Er war ja ein Werwolf! Aber für Moony ist das anders.“, tadelte er ihn weiter. „Für ihn wird es sich so anfühlen, als habe er es ganz bewusst getan. Er würde sich das niemals verzeihen! Würde Albträume bekommen... Würde sich vielleicht sogar umbringen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay... Okay!“, warf Sirius kleinlaut ein. „Es tut mir leid! Ich habe darüber nicht richtig nachgedacht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das hast du nicht! Aber du wirst jetzt darüber nachdenken!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es war eine bescheuerte Idee...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, sie war selten dämlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es kommt nie wieder vor.“, versprach der Black-Erbe verzweifelt. Er wollte James nicht verlieren. Er war sein bester Freund! Das letzte, was er gewollt hatte, war, dass er wütend auf ihn war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bringst das jetzt in Ordnung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hä? Wie meinst du das?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du gehst jetzt zu Professor Dumbledore und erklärst ihm alles, was passiert ist.“, befahl der Jäger streng und duldete definitiv keinen Widerspruch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Erzfeind musste inzwischen schon beim Büro des Direktors angekommen sein und ihm alles berichtet haben. Zumindest seine eigene Fassung... Je nachdem, wie dick er auftrug, konnte die Sache wirklich übel für sie alle enden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bleiern nickte er also: „Ja, in Ordnung. Ich gehe hin... Unter einer Bedingung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bedingung? Du willst noch Bedingungen stellen?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Heee~, ganz ruhig.“, sagte Sirius und hob schützend seine Hände in die Höhe. „Ihr sollt euch heute Nacht einfach nur ohne mich um Moony kümmern... Komm‘ mit Wurmschwanz hierher und seid bei ihm.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar... Hätten wir eh gemacht!“, schnaubte James beinahe beleidigt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke. Bis morgen oder auch nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit den Händen in den Taschen drehte sich Tatze um und wagte es nicht zurückzublicken. James war richtig sauer und er wollte die ganze Sache nicht noch mehr eskalieren lassen. Es war besser, wenn er einfach tat, was er von ihm verlangte, auch wenn es ihm schwerfiel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er achtete nicht großartig auf seine Umgebung, als er sich auf den Weg zu dem Büro von Professor Dumbledore machte. Immer wieder ging er gedanklich durch, was heute Nacht geschehen war. Was alles passiert war, um an diesen Punkt zu kommen. Und er schwor sich, dass er es nie wieder so sehr in den Sand setzen würde wie heute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gedankenverloren rannte er gegen etwas. Oder besser jemanden. Als er aufblickte, erkannte er, dass er gegen einen Lehrer gelaufen war, der wohl heute Nacht die Gänge beaufsichtigen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Marcus Callum war ein attraktiver Mann mittleren Alters, der seit einigen Jahren Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichtete. Obwohl er die Chance dazu gehabt hatte, hatte er sich nicht für den Posten als Hauslehrer beworben. Ihm reichte die Verpflichtung des Unterrichts. Außerdem genoss er es, dass er sich auf diese Weise um alle Schüler kümmern konnte, unabhängig von ihren Häusern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Soweit Sirius wusste, war er vierunddreißig Jahre alt und der beste Freund von Professor Pride. Sie konnten jedoch unterschiedlicher kaum sein![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Callum war ein hochgewachsener, recht stark gebräunter Mann mit schwarzen, kurzen Haaren. Fast immer trug er einen gepflegten 3-Tage-Bart, der ihn noch maskuliner machte. Seine graubraunen Augen wirkten faszinierend – vor allem auf die holde Weiblichkeit. Zwar konnte er sehr ernst sein, verpackte aber lieber seine Worte in Humor, Sarkasmus und manchmal in einer Prise Zynismus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn er eines mehr liebte, als die Schüler im Unterricht zu erschrecken, dann war es definitiv über sie zu lachen. Das war oftmals sehr lustig, aber nicht unbedingt für seine Opfer. Trotzdem war er ein ausgezeichneter Lehrer, bei dem man viel lernen konnte und der sich wirklich um seine Schüler bemühte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Um einen möglichst lehrreichen, aber auch erschreckenden Unterricht zu gestalten, sprach Professor Callum gerne mit Professor Pride. Sie hatten beide eine ähnlich sarkastische Art mit einer Spur Sadismus, die sie wohl auch letztendlich zu so engen Freunden gemacht hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was treiben Sie um diese Uhrzeit auf den Gängen, Mister Black?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte mich stellen gehen.“, antwortete Tatze nüchtern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach ja?“, hinterfragte der Professor skeptisch. „Das kann natürlich jeder behaupten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann kommen Sie doch einfach mit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe ohnehin keine Wahl.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ohne ihn weiter auszuquetschen schloss sich Professor Callum ihm an. Er schritt neben ihm her und sah sich dabei immer mal in den Korridoren um. Da die Porträts gerne über Licht klagten, wenn sie zu schlafen versuchten, mied es der Professor ein Licht zu entzünden. Sie mussten also wirklich aufpassen, wohin sie traten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es fühlte sich eigenartig an, mitten in der Nacht durch die Gänge zu wandern ohne die Karte der Rumtreiber oder den Tarnumhang. Vor allem an der Seite eines Lehrers... Das hatte er wirklich lange nicht mehr gehabt. Nur in den ersten Jahren, als ihnen die ganzen Hilfsmittel noch fehlten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein bisschen war es so, als würde Tatze sich gerade selbst zum Henker führen. Auf eine Schlachtbank, um den Kopf zu verlieren... Er hatte es vermutlich auch nicht besser verdient, nachdem er so viel angerichtet hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben Sie schon mal etwas richtig verkackt?“, hörte sich Sirius plötzlich fragen. Seine Unsicherheit konnte er nicht aus seiner Stimme verbannen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar.“, antwortete Professor Callum ohne ihn anzusehen. „Jeder verkackt mal so richtig irgendwas.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso haken Sie nicht weiter nach?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollen Sie etwa, dass ich Sie bedränge?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Deshalb mache ich es nicht.“, erklärte der Lehrer entspannt, als gingen sie nur zusammen spazieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile gingen sie wieder schweigend nebeneinander her und redeten kein Wort miteinander. Obwohl er angespannt sein sollte, war er es nicht. Ob es an der Anwesenheit des Lehrers lag oder weil er vom schlimmsten Fall ausging, wusste er nicht. Nur, dass er gerade nicht ausflippen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben Sie schon mal fast jemanden umgebracht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irritiert sah Sirius auf und blickte seinen Lehrer fragend an: „Ernsthaft?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ernsthaft.“, antwortete Professor Callum aufrichtig. „Ich war richtig, richtig sauer auf denjenigen und an diesem Tag wurden wir auch noch für ein Duell zugeteilt. Der Professor hatte keine Ahnung, dass wir Streit gehabt hatten und packte uns zufällig zusammen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl ich es hätte besser wissen sollen, verlor ich die Kontrolle und setzte Flüche ein, die wir nicht einsetzen durften. Es gab in diesem Duellier-Club strenge Regeln... Und weil ich so wütend war, war der Zauber auch noch viel stärker als normalerweise.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Welchen Fluch haben Sie eingesetzt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expulso...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Scheiße.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja, das war richtig scheiße.“, stimmte der Lehrer seufzend zu. „Hat seinen verdammten Arm dabei verloren. Hat nur ganz knapp überlebt und konnte nur durch Glück den Rest seines Körpers behalten... Bin dann natürlich aus dem Club geflogen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber Sie flogen nicht von der Schule?“, hakte Tatze irritiert nach. „Obwohl Sie ihn so schwer verletzt hatten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir waren im Abschlussjahr und es wurde ewig darüber diskutiert, wie ich bestraft werden sollte, aber ich flog nicht. Ich durfte den Abschluss machen, musste aber im Anschluss meinen Zauberstab abgeben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Für wie lange?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Uff... Ich glaube, es waren drei oder vier Jahre. Kam mir aber viel länger vor...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso haben Sie Ihren Zauberstab dann doch wiederbekommen?“, wollte Sirius wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Darüber musste Marcus Callum etwas kichern, während seine graubraunen Augen sich ihm zuwandten: „Hogwarts brauchte dringend einen neuen Lehrer für die Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Ihnen fiel offenbar kein Besserer für den Job ein und sie hoben das Verbot unter gewissen Bedingungen auf. Inzwischen darf ich wieder uneingeschränkt zaubern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was wurde aus dem Schüler, den Sie verletzt hatten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, wir schreiben uns regelmäßig Briefe und ab und zu besuchen wir einander.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was? Echt jetzt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Japp. Wir waren vor dem Vorfall Freunde und wir vertrugen uns auch danach wieder.“, erklärte Professor Callum recht heiter. „Es brauchte etwas Zeit, aber wir konnten uns darauf einigen, dass es ein Unfall war. Ich hatte ihn verletzen, aber nicht umbringen wollen... Inzwischen lachen wir darüber. Ich mehr als er.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Unfassbar.“, stöhnte Tatze atemlos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht wahr? Und trotzdem ist es so gewesen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das gab ihm Hoffnung, dass Krone ihm vielleicht auch verzeihen würde. Immerhin hatte er ihm keinen Arm weggesprengt! Streng genommen hatte die ganze Sache nicht mal etwas mit ihm zu tun gehabt. Also würde er es eventuell doch irgendwann vergessen. Obwohl sie wohl nicht darüber lachen würden...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sind da.“, riss ihn Professor Callum plötzlich aus seinen Gedanken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Tatze aufblickte, erkannte er die Statue des großen Adlers, der unheilvoll auf ihn herabblickte. Jetzt kroch doch Anspannung in ihm hoch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade als der Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste das Passwort sagen wollte, begann die Figur sich zu drehen und die Wendeltreppe zu offenbaren. Ein sehr bleicher und sichtlich wütender Severus Snape kam die Treppe herunter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Blicke trafen sich und er konnte in den perlenschwarzen Augen absoluten Hass erkennen. Egal, was er nun auch immer tat, sein Mitschüler würde ihm nie wieder vertrauen. Ihr Streit konnte nicht mehr beigelegt werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht konnte er aber zumindest verhindern, dass Remus von der Schule geschmissen wurde![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mister Snape, Sie warten hier unten.“, sagte Professor Callum streng und packte den Schüler sachte am Oberarm. „Ich bringe Sie gleich zu Ihrem Schlafsaal.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Professor...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er nickte, dann legte er seine Hand in das Kreuz von Sirius Black, um ihn etwas anzuschieben. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er erstarrt war! Da kam es genau richtig, dass Professor Callum ihn zwang, die Stufen nach oben zu nehmen. Dicht gefolgt von eben diesem.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Büro des Direktors war groß und stand voll mit allen möglichen Artefakten, magischen Objekten und auch stets mit einer Schale voll Lakritze. Professor Dumbledore war stets ein ungewöhnlicher Zauberer mit großem Herzen gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Professor Dumbledore...“, setzte Marcus Callum gelassen an. „Mister Black hat Ihnen etwas zu sagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das habe ich mir schon gedacht.“, sagte der ältere Mann lächelnd und blickte über die Halbmondgläser seiner Brille. Dafür, dass er sicherlich schon alles wusste, war er erstaunlich freundlich. „Warte bitte unten, Marcus. Ich schicke ihn gleich wieder herunter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“, erwiderte der Lehrer und nickte. „Viel Glück, Mister Black.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem letzten Blick wandte sich Professor Callum ab und ging wieder hinaus. Er kannte das Büro schon so gut, dass er sich nicht nach den ungewöhnlichen Gerätschaften umsah. So ging es auch Tatze. Er war schon viel zu oft hier gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ich weiß, dass Sie einen sehr dummen Streich gespielt haben, Mister Black.“, setzte Professor Dumbledore an, als sie alleine waren. „Nun würde ich aber gerne Ihre Version dazu hören.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schniefe-... Äh... Snape hat die Wahrheit gesagt, Sir.“, begann Sirius aufrichtig. „Ich habe ihn zu einem unautorisierten Duell herausgefordert, er hat gewonnen und dafür habe ich ihm gesagt, wie er die peitschende Weide stilllegen kann. Hab‘ ihm gesagt, dass er heute Nacht Madam Pomfrey und Moo-... Remus folgen soll, Sir.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich habe nicht darüber nachgedacht, was das für Konsequenzen haben könnte! Wollte ihm nur eins auswischen... Wäre Kron-... James nicht gewesen, dann wäre er vielleicht gestorben. Es tut mir wirklich leid, dass ich so einen dämlichen Streich gespielt habe!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wussten Ihre Freunde von Ihrem... Streich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, Sir. Ich habe das alles alleine durchgezogen. Ich schwöre es!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und Ihnen ist bewusst, dass das ein sehr gefährliches Manöver war? Nicht nur für Mister Snape, sondern auch für Mister Lupin?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist mir bewusst, Sir.“, sagte Sirius zähneknirschend. „Bitte bestrafen Sie nur mich dafür. Remus wusste nichts davon! Er darf deshalb nicht seinen Schulplatz verlieren... Es bedeutet ihm so viel! Es ist alles meine schuld.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mister Lupin hat keine Strafe zu erwarten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber! Oh... Was? Gut. Ich habe nichts gesagt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Dumbledore lächelte amüsiert und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück: „Vielen Dank, dass Sie so ehrlich zu mir waren, Mister Black. Die meisten an Ihrer Stelle hätten sich versucht herauszureden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ehrlich gesagt, hat James mich zu dieser Einsicht gebracht, Sir...“, gestand Tatze kleinlaut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann ist er ein noch besserer Freund, als Ihnen bisher bewusst war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist er wirklich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher wusste Mister Potter, dass Sie diesen Streich spielen wollen?“, erkundigte sich der Direktor interessiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe keine Ahnung... Wahrscheinlich habe ich mich irgendwie verraten. Er kann in mir lesen wie in einem Buch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Interessant.“, murmelte Dumbledore in seinen Bart, der offenbar die Beziehung der Freunde zu ergründen versuchte. „Ich habe Mister Snape eindringlich darum gebeten, das Geheimnis von Mister Lupin zu bewahren. Er hat versprochen, dass er es niemanden erzählt. Also ist Mister Lupins Geheimnis vorerst sicher und er kann weiterhin Hogwarts besuchen. Sofern Sie nicht wieder jemanden reinzulegen versuchen.“ Seine klugen Augen sahen den Schüler eindringlich an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh nein, Sir, die Phase habe ich hinter mir gelassen. Keine Mordversuche mehr...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut. Trotzdem muss ich Sie natürlich bestrafen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich werde Miss Ashworth über Ihre Vergehen informieren und sie wird auf Sie wegen Ihren Strafarbeiten zukommen.“, überlegte der Direktor laut. „Sie wird schon ein angemessenes Maß für all das finden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das wird sie mit Sicherheit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auch Mister Snape und Mister Potter haben Strafen zu erwarten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb?“, keuchte Tatze vollkommen überrumpelt. Immerhin hatte Krone Schniefelus lediglich das Leben gerettet und nichts angestellt![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie haben die Betten in der Nacht verlassen und damit diverse Schulregeln gebrochen.“, erinnerte Dumbledore ihn. „Ich werde auch darüber Miss Ashworth und Professor Pride informieren. Ihre Strafen werden milder ausfallen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es tat ihm für beide irgendwie leid, doch der Entschluss stand fest, also nickte er nur bleiern. Jetzt zu widersprechen, würde die ganze Situation nur noch verschlimmern. Dafür hatte er wirklich zu viel angestellt![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also... Fliege ich nicht von der Schule?“, hakte er dennoch kleinlaut nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sofern Miss Ashworth es nicht für nötig befindet, bleiben Sie uns noch erhalten, Mister Black. Außer Sie wollen gerne runtergeschmissen werden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, Sir! Danke, Sir!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon gut, schon gut.“, winkte der betagte Direktor ab und lächelte freundlich. „Nun auf ins Bett. Keine nächtlichen Wanderungen oder gefährliche Streiche mehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbstverständlich nicht, Sir.“, sagte Sirius ehrlich erleichtert. Er hatte nur das Gefühl, dass er etwas wie der Wildhüter Hagrid klang. „Gute Nacht, Professor Dumbledore.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gute Nacht, Mister Black.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eilig drehte sich der Gryffindor um und rannte beinahe die Wendeltreppe herunter. Für das Ausmaß seines Streiches hätte er mindestens mit einem Rausschmiss gerechnet! Eigentlich war er wirklich noch glimpflich davongekommen, weshalb er innerlich den Muggel-Göttern dankte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Severus sah nicht so glücklich aus, als er Sirius sah. Ihm war wohl anzusehen, dass man ihn nicht von der Schule verwiesen hatte. Trotzdem sagte er nichts dazu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Callum brachte sie stattdessen jeweils zu ihren Häusern, damit sie nicht auf die Idee kamen, doch noch weiter umherzuwandern. Keiner von ihnen sagte nur ein Wort.[/JUSTIFY]

Okklumentik für Fortgeschrittene

[JUSTIFY]Sie stand auf ihren Zehen ihres rechten Fußes, während sie das linke Bein nach hinten ausstreckte und die Arme anmutig kreisen ließ. Fließend senkte sie das Bein und machte eine Pirouette, ehe sie sich auf den linken Fuß stellte, um das rechte seitlich in die Höhe zu strecken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im Anschluss stellte sie sich gerade hin und streckte eine Hand in die Höhe, während sie ihr linkes Bein hochzog, um es anzuwinkeln. Camilla wusste nicht mehr, wie lange sie kein Passé mehr gemacht hatte. Geschweige denn Ballett getanzt hatte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es fühlte sich fantastisch an, sich wieder so unbeschwert zu bewegen. Sich so seltsam frei und leicht zu fühlen. Sich einfach nur dem Drang des Körpers zu ergeben, statt dem Zwang der Außenwelt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch war etwas eigenartig. Ihre Füße schienen zunehmend zu brennen, während sie sich tänzelnd durch den Raum bewegte. Trotzdem machte sie weiter. Ignorierte den Schmerz. Schob es darauf, dass sie inzwischen aus der Übung war und sich vielleicht nicht ausreichend aufgewärmt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hatte sie sich überhaupt aufgewärmt? Wie war sie überhaupt in das Tanzstudio gekommen? Egal, wie sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte sich nicht daran erinnern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als der Schmerz in ihren Füßen nahezu unerträglich wurde, senkten sich ihre eisblauen Augen doch herunter. Schockiert stellte sie fest, dass sie die ganze Zeit auf einem Haufen Scherben getanzt hatte. Überall war Blut! Ihr Blut... Ihre ganzen Sohlen schienen regelrecht zerfetzt von dem Glas zu sein. Direkt unter ihren Füßen war nämlich eine kleine Blutlache. Aus den Wunden sickerte immer noch Blut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla spürte Panik in sich hochkriechen und vor allem, dass ihr jegliche Farbe entwich. Sie wollte schreien, doch es fühlte sich so an, als wären alle Muskeln, die dafür nötig wären, gelähmt. Sie schaffte es nicht mal zu weinen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade, als sie innerlich richtig ausflippen wollte, stand das plötzlich Tom Riddle. Nicht in seiner schlangenähnlichen Gestalt, sondern viel mehr als Sechszehnjähriger. Zumindest schätzte sie ihn so ein... Er trug eine Uniform und sie vermutete, dass es die von Hogwarts war. Das Grün-Silber seiner Krawatte ließ auf das Haus Slytherin schließen, über das sie sich in letzter Zeit informiert hatte. Ebenso wie über Hogwarts selbst...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seit sie um ihre Herkunft wusste, wollte sie mehr wissen. Die Blondine wollte verstehen, wie aus einem eigentlich gutaussehenden, intelligenten und talentierten Jungen ein Monster hatte werden können. Doch die Geschichte der Schule bot ihr keine Antworten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mit nackten Füßen auf Scherben zu tanzen, erscheint mir nicht besonders klug.“, warf Tom mit kaltem Spott ein. „Wenn du verletzt werden willst, musst du es mir doch bloß sagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Angewidert verzog sie das Gesicht, während sie ihn wütend ansah: „Dazu brauche ich deine Hilfe nicht, Tom, danke.“ Sie war überrascht, dass ihre Stimmbänder wieder ihren Befehlen gehorchten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anders als sie, trug er zumindest Schuhe. Trotzdem schützten sie nicht vor so vielen scharfen Scherben. Es juckte Tom nicht, der einfach darüber wanderte und sie dabei nicht aus den blauen Augen ließ. Wie ein Raubtier, das immer engere Kreise um seine Beute zog.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hier konnte sie nicht mehr wirklich sagen, wie lange sie ihn hatte aus ihrem Verstand heraushalten können. Er war auf jeden Fall in den Winterferien nicht ein einziges Mal zu ihr durchgedrungen. Ihre Väter hatten sie reich beschenkt und sie nie aus den Augen gelassen. Beide hatten immer wieder beteuert, dass sie ihr die Wahrheit hatten sagen wollen und sie hatte ihnen versichert, dass sie es verstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun wollten sie zumindest verhindern, dass ihr leiblicher Vater sie wahnsinnig machte und sie rechtzeitig aus ihrer Trance wecken. Doch das war nur in den Ferien möglich... In Ilvermorny war da keiner, der sie rechtzeitig wieder zurückholen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Zeitgefühl war ganz konfus, doch Camilla war sich sicher, dass sie seit ein paar Wochen wieder in der Schule war. Das hier war sein erster Besuch seit Weihnachten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kannst mich nicht ewig aus deinem Kopf heraushalten, Camilla.“, säuselte Tom amüsiert. „Auch nicht, indem du dich abzulenken versuchst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was bringt dir all das?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bekomme dich zurück, Camilla. Ich bekomme eine zweite Chance.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Indem du mich in den Wahnsinn treibst?“, hakte sie nach. „Das erscheint mir nicht besonders weitsichtig... Und eine zweite Chance sollte man eigentlich besser nutzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hättest du den Kontakt gesucht, wenn ich dich per Eulenpost darum gebeten hätte, mein Kind? Wärst du zu mir gekommen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla wollte etwas sagen, schloss jedoch sofort wieder den Mund. Presste ihre Lippen zu einer Linie zusammen, während sie wieder auf die blutigen Scherben starrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Habe ich mir schon gedacht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So wirst du mich aber niemals für dich gewinnen können.“, ermahnte sie ihn dennoch. „Ich unterstütze sowieso nicht, was du in England treibst. So wie Sarah...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Amüsiert zuckten seine Augenbrauen in die Höhe, während er sie inzwischen erreicht hatte: „Was glaubst du über sie zu wissen, Camilla? Du hast sie nicht gekannt. Sie wollte dich treffen, aber du hast den Wunsch einer Sterbenden ignoriert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder presste sie ihre Lippen zusammen. Wie verletzend seine Wortwahl auch sein mochte, war sie dennoch zutreffend. Sie hatte Sarahs letzten Wunsch ignoriert. Dass sie nicht um ihren schlimmen Gesundheitszustand gewusst hatte, war nur ein schwacher Trost. Eine Ausrede...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Wahrheit war, dass sie nicht bereit gewesen war, sich ihrer leiblichen Familie zu stellen. Dass sie sie nicht hatte kennenlernen wollen. Aus Angst, dass sie ihr ihre ganzen Fragen vielleicht beantworten würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen wusste sie zwar, dass ihre Mutter sie durchaus gewollt hatte, aber damals war sie von schlimmeren Szenarien ausgegangen. Das ungewollte, ungeliebte Kind zu sein, war keine Option gewesen. Lieber die Wunschtochter zweier Männer! Damals hatte es sich richtig angefühlt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sarah war alles andere als eine Heilige.“, hauchte Tom bittersüß. „Und das sage ich nicht nur, weil sie mir dich vorenthalten hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es gibt sowieso keine Heiligen. Worauf willst du also hinaus?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie hat mich einst um einen sehr... ungewöhnlichen Gefallen gebeten.“, hauchte er geheimnisvoll. Er wusste, dass sie es hören wollte, schwieg aber. Quälte sie mit ihrer Unwissenheit und Neugier, um stattdessen ihre Wange zu berühren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erst durch seine kühlen Kuppen wurde ihr bewusst, dass sie den Schmerz in ihren Füßen nicht mehr spürte. Genaugenommen spürte sie diese gar nicht mehr! Als wären sie ganz plötzlich taub geworden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig blickte sie herab, doch sie waren noch da. Das Blut jedoch wurde schon dunkler. Es trocknete allmählich, verschwand aber nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er redete nicht weiter, sondern streichelte sie seltsam liebevoll. Deshalb war sie es, die ihn nun in die Augen stierte: „Worum bat sie dich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie wollte, dass ich jemanden für sie umbringe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb sollte sie das wollen? Sie hätte es ja auch selbst tun können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Theoretisch hätte sie das tun können, aber du weißt, dass es nicht so einfach ist.“, schnurrte der dunkle Lord verlockend. „Viele Menschen sind an moralische Vorstellungen gebunden. An ihren Glauben...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine blauen Augen glitten auf ihr Dekolleté. Wie er richtig vermutete, baumelte zwischen ihren Brüsten ein silbernes Kreuz. Es hatte einst Sarah gehört... Es war das einzige Erbstück, das man ihr mit ihrer Adoption überlassen hatte. Ihre Mutter hatte gewollt, dass sie es bekam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ironischerweise hatte es sie dazu verleitet, tatsächlich die Kirchen der No-Maj zu besuchen. Camilla glaubte an Gott. Sie betete, wenn sie zu Bett ging, besuchte Messen, wenn sie nicht in Ilvermorny war. Es war ihr so vorgekommen, als hätte ihre Mutter das für sie gewollt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch als eben diese sie treffen wollte, hatte sie einfach abgelehnt. Es war eine durchaus paradoxe Handlung, die so gar keinen Sinn ergab, wenn man darüber nachdachte. Es änderte aber nichts an ihrem Glauben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sehe, dass du verstehst, was ich meine. Würde ich dich auffordern jemanden zu töten, würdest du es nicht tun wollen.“, sagte Tom wissentlich. „Dein Gott verbietet es dir. Deine Moral ebenfalls... Du würdest es nicht mal dann tun, wenn du es dir selbst wünscht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, das mag stimmen. Aber wen sollte meine Mutter töten wollen? Abgesehen von dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lächelte kühl bei ihrem letzten Satz, schien aber nicht verärgert zu sein. Stattdessen zuckte er gelangweilt mit den Schultern: „Jemand, der ihr sehr wehgetan hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mehr als du?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viel mehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wen solltest du für sie umbringen?“, hinterfragte sie skeptisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihren Vater.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Absolut fassungslos starrte sie ihn an. Ihr stand der Mund offen. Log er? Sagte er die Wahrheit? Seine kalten Augen ließen keinen Blick auf seine Seele zu. Hier drin konnte sie nicht mal seinen Puls spüren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieso sollte sie ihren eigenen Vater tot sehen wollen?, fragte sie sich ernsthaft. Was könnte er getan haben, damit sie ihren Partner bittet, ihn zu beseitigen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr fielen ein paar Dinge ein, doch Camilla wusste nicht recht, ob irgendwas davon stimmen konnte. Da war Vergewaltigung... Misshandlungen. Es gab die Möglichkeit darauf, dass er jemanden umgebracht hatte, der Sarah wichtig gewesen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbst wenn er irgendwas in der Richtung getan hatte: Rechtfertigte das wirklich einen Auftragsmord? Es war doch letztendlich so, als hätte man es selbst getan. Trat sie vor Gottes Antlitz konnte sie nicht mehr davon sprechen, keine Sünden begannen zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Liebe deinen Nächsten..., erinnerte sich die Blondine selbst. Das traf auch auf Feinde zu. Doch hatte Sarah diesen Grundsatz selbst nicht beherzigen können?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie hätte dir die Kette auch erst mit ihrem Ableben vererben können.“, erinnerte Tom sie seltsam sanft. „Damit du weitgehend unbeeinflusst aufwachsen und später eine Entscheidung bezüglich des Glaubens treffen kannst. Stattdessen gab sie dir ihr wichtigstes Erbstück direkt mit auf dem Weg.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich ihr wichtig war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war sicherlich ein Grund. Aber das Symbol ihres Glaubens weggeben für Liebe? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das alles war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso sollte sie ihren Vater tot sehen wollen?“, fragte sie kalt. „Dass ich es will, kann jeder nachvollziehen, aber warum sie?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du triffst mich hart.“, lachte Tom, doch es war kein ehrliches Lachen. Mehr ein kalter Spott ohne Gefühle. „Hass kennt keine Grenzen, mein Kind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hass entsteht nicht einfach so. Kinder lieben ihre Eltern ab ihrer Geburt, bis sie irgendwas tun, was ihre Gefühle für sie verändert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kluges Kind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hat er getan?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er zwang sie etwas zu tun, was ihrem Glauben zuwiderhandelte. Ließ ihr keine Wahl.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Musste sie etwa mit ihm-...?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, kein Sex mit ihrem Daddy.“, verneinte er kopfschüttelnd. „Er zwang sie unser erstes Kind abzutreiben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr entglitt jegliche Farbe, als sie das hörte. Sie hätte einen älteren Bruder oder eine ältere Schwester haben können? Sarah hatte es abtreiben müssen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn das wahr war, dann hatte sie wirklich ihren Glauben verraten müssen. Abtreibung galt als eine Sünde. Das wäre ihr sicherlich egal gewesen, wenn sie das Kind selbst nicht gewollt hätte. Also hatte sie es bekommen wollen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso hat er sie gezwungen?“, hinterfragte Camilla bleiern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir waren sechszehn Jahre alt, als ich sie versehentlich schwängerte.“, sagte er leichthin. „Er wollte, dass sie sich nicht von einem Kind ablenken ließ. Das bedeutete, dass sie es nicht bekommen durfte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist mit Adoption? Waisenhaus? Es gibt doch Möglichkeiten ungewollte Kinder anders unterzubringen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mal angenommen, süße Camilla, du hättest ein Kind geboren und es dann weggegeben... Würdest du aufhören an dein Kind zu denken? Würdest du dich nicht ständig fragen, ob du einen Fehler begannen hast?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie beide kannten die Antwort. Natürlich würde sie pausenlos an ihr Baby denken! Es würde sie ablenken und sie würde es irgendwann suchen gehen, um alles rückgängig zu machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du... Hast du es getan...?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja. Er war mein erster Mord.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam schlossen sich ihre Augen. Ihr wurde ganz übel. Wenn es stimmte, dann hatte ihre eigene Mutter vielleicht die Abwärtsspirale von Tom Riddle provoziert. Sie hatte etwas in ihm gesehen und statt dabei zu helfen, es für immer zu unterbinden, hatte sie diese dunkle Seite für sich ausgenutzt. Ihn zu seinem ersten Mord angetrieben...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Versteh‘ mich bitte nicht falsch...“, säuselte er und löste sich von ihr. „Sie bereute es im Nachhinein. Mir aber war es egal... Er war nur irgendein Mann gewesen, der im Weg stand. Aber sie dachte, dass es vielleicht doch falsch war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„War es auch. Jedes Leben ist kostbar.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Glaubst du das wirklich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbstverständlich.“, antwortete Camilla irritiert und sah ihn wieder an. Allmählich spürte sie den Schmerz in ihren Füßen wieder.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dennoch denkst du oft darüber nach, Oliver Mason zu bestrafen. Ihn zu töten.“, ermahnte er sie honigsüß. Diese Information musste er in ihren Gedanken gefunden haben, als der Betrug frisch gewesen war. Inzwischen dachte sie kaum noch an ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Unterschied ist, dass ich es nicht tue.“, widersprach die Blondine skeptisch. „Jeder denkt mal darüber nach, jemanden zu verletzen oder ihn umzubringen. Wegen eines Streits oder weil man einfach frustriert ist... Aber die meisten tun es nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Trotzdem habe ich inzwischen wirklich viele Anhänger, die das Gegenteil belegen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Touché...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ohne moralische Vorstellungen lebt es sich leichter, Camilla.“, flüsterte er ihr direkt ins Ohr. Seine kühlen Finger glitten ihre Oberarme entlang. „Du könntest so frei sein, wie wenn du tanzt. Freier als das... Du müsstest dich mir nur anschließen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Niemals!“, schrie sie wütend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wut packte auch ihn. Ihre Ablehnung missfiel ihm und allmählich verlor er die Geduld mit ihr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Hände packten ihre Oberarme fest und ohne auch nur zu zögern, schubste er sie. Camilla geriet in Panik als sie sich auf das Scherbenmeer zustürzen sah. Dachte an die Schmerzen, welche sie verursachen würden, wenn sie in sie hineinfiel. Sie wollte schreien, doch wieder versagte ihr die Stimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz bevor sie den Boden berührte, schrak sie stattdessen in ihrem Bett auf. Wie so oft schwitzte die Hexe stark und fühlte sich, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. Ihr Kopf drehte sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schlimmer Albtraum?“, fragte plötzlich eine Männerstimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie war hier im Schlafsaal der Mädchen! Hier hatten Jungs keinen Zutritt. Sah man von heimlichen Besuchern ab, um die Nacht miteinander zu teilen... Doch dann waren die Zimmergenossinnen meistens auswärts unterwegs.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Also sah sie atemlos zur Seite und entdeckte einen jungen Mann. Er lächelte zärtlich. Sie schätzte ihn auf etwa Anfang Zwanzig, was ihn als Mitschüler ausschloss. Soweit sie wusste, hatten sie auch keinen neuen Lehrer oder Praktikanten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehrmals blinzelte Camilla, um einen klareren Blick zu bekommen. Er sah nicht aus wie ein Lehrer oder einer, der es werden wollte. Irgendwie sah er cool aus in seinem schwarzen Mantel, unter dem er ein einfaches, dunkles T-Shirt trug. Dazu eine lässige, dunkle Jeans. Ganz anders als ein Lehrer es jemals wagen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Haare waren braun und vor allem der Pony etwas länger. Nachlässig etwas zur Seite gestrichen, aber sie fielen ihm gewiss regelmäßig in die hellen, grauen Augen, die hervorstachen. Seines jungen Alters zum Trotz hatte er dennoch ein recht kantiges Gesicht, was ihn sehr maskulin machte. Außerdem vermutete sie durchaus trainierte Muskeln unter seinem Shirt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer zur Hölle sind Sie?“, fragte sie atemlos. Camilla griff dennoch zu einem Glas, das neben ihm stand, um etwas Wasser zu trinken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seit sie diese Träume hatte, wachte sie fast jede Nacht vollkommen gehetzt auf. Das bedeutete auch, dass sie Durst hatte. Keine ihrer Zimmergenossinnen hatte direkt auf ihrem Nachttisch ein Glas oder eine Flasche stehen. Jedoch träumten die wohl auch eher nicht vom dunklen Lord.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jude Davies.“, stellte er sich locker vor. „Ich bin ab heute dein neuer Lehrer für Okklumentik.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie sind der Auror, von dem Professor Ward gesprochen hat?“, fragte sie verwirrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So sieht es aus. Nicht das, was du erwartet hattest?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dachte, dass Sie etwas... na ja... älter wären. Und zerrupfter... Vielleicht ein bisschen den irren Blick haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klingt irgendwie nach einer Beschreibung von Mad-Eye...“, seufzte er amüsiert. „Tut mir leid, aber damit kann ich nicht dienen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was machen Sie in meinem Schlafzimmer?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte... Lass‘ uns per Du miteinander sprechen, okay? Ich werde viel Zeit in deinem Kopf verbringen... Bei so viel Intimität zu siezen, wird schnell eigenartig werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ändert nicht wirklich meine Frage.“, schnaubte Camilla empört. „Warum sind-... bist du in meinem Zimmer? Der Saal ist nur Mädchen vorbehalten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte dich unbeeinflusst kennenlernen und den Grad seiner Macht über dich feststellen. Deshalb kam der Unterricht nicht infrage. Auch keine traditionelle Vorstellung.“, erklärte Jude Davies nüchtern. „Deine Zimmergenossinnen fanden das anfangs auch nicht gerade gut. Aber ein Lächeln hat sie dann schnell überzeugt.“ Beinahe im selben Augenblick begann er breit zu lächeln, als wollte er seine Technik demonstrieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie beobachtete ihn dabei und zog die Augenbraue skeptisch in die Höhe: „Da ist ja der Wahnsinn, auf den ich gehofft hatte...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Autsch! Du bist wirklich kalt wie Eis.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du wirst es sicherlich überleben, Jude.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es natürlich versuchen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum schickt das Ministerium keinen... erfahrenen Auror, um meine Fähigkeiten weiterauszubauen?“, erkundigte sich Camilla unverblümt. Er konnte erst seit ein paar Jahren als Auror arbeiten und unmöglich viele Einsätze gehabt haben. Auf sie wirkte er sogar so geleckt, dass er vielleicht noch nie einen schwarzen Magier gefangen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich ein geborener Legilimentor bin.“, antwortete er ohne beleidigt zu sein. „Zurzeit der einzige, der dem Ministerium zur freien Verfügung steht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber du bist nicht aus Amerika.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht sah er sie an, nickte dann aber: „Das ist korrekt. Ich bin aus England... Was hat mich verraten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Akzent.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ah, daran muss ich dann wohl noch arbeiten. Danke sehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wofür?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Für die Kritik.“, sagte er feierlich. „Wenn ich mal im Einsatz verdeckt ermittle, darf ich nicht sofort als Engländer auffallen. Muss vielleicht sogar einheimisch wirken... Aber Übung macht den Meister.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gewiss doch...“, lenkte die Blondine skeptisch ein. „Was heißt das, dass du ein geborener Legilimentor bist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann jeder Zeit auf die Gedanken, Gefühle und Erinnerungen von Menschen in meinem Umkreis eindringen. Je näher ich ihnen stehe desto einfacher wird es.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du zum Beispiel mit einer der Personen direkt verwandt bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zum Beispiel, ja. Kluges Kind.“, lobte Jude sie lächelnd. „Natürlich können gute Okklumentoren mich entweder komplett raushalten oder mich zumindest hinauswerfen. Jedoch dringe ich beinahe unbemerkt in den Verstand meiner Gegenüber ein, weshalb das nicht immer leicht ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist er... Also... Ist mein...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vermutlich ist er das. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr miteinander verwandt seid.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein beunruhigender Gedanke, dass der dunkle Lord in jeden Geist eindringen konnte, der sich nicht zu schützen wusste. Und das vielleicht sogar vom Tag seiner Geburt an. Es hatte ihn gewiss ausgegrenzt... Soweit Camilla es in seinen Erinnerungen gesehen hatte, war er in einem Waisenhaus der No-Maj aufgewachsen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich hatten die Kinder dort schnell gemerkt, dass Tom nicht wie sie war. Er war ausgegrenzt worden. Nicht nur, weil er anders war, sondern auch weil er sich nicht hatte anpassen wollen. Tom hatte sich davon nicht beirren lassen und seine Fähigkeiten weiter eingesetzt. Jene bestraft, die gemein zu ihm waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn er zusätzlich noch ihre Gedanken, Gefühle und Erinnerungen kannte, musste es ein Kinderspiel für ihn gewesen sein, Angst und Schrecken unter ihnen zu verbreiten. Und er hatte es genossen... Schon als Kind.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kannst du auch jetzt meine Gedanken lesen?“, fiel es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jude Davies lächelte verlockend: „Natürlich. Ich lese sie, seit ich in dein Zimmer gekommen bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich glaube dir nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als du aufgewacht bist, ist dir direkt aufgefallen, dass du mich hübsch findest. Danke übrigens dafür. Und dir fiel auf, dass ich Anfang Zwanzig bin. Gute Schätzung. Ich bin tatsächlich zweiundzwanzig Jahre alt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das... könntest du auch an meiner Körpersprache abgelesen haben...“, murmelte Camilla errötet. Es war schon peinlich, dass er all das wusste. Sie kam sich wie ein schwärmendes, dummes Kind vor, das einen Erwachsenen bat, es später mal zu ehelichen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt... Aber ich weiß auch, dass du an deiner Mutter zu zweifeln beginnst.“, fuhr der Auror entspannt fort. „Er hat dir gesagt, dass sie den Tod ihres Vaters in Auftrag gegeben hat, weil er sie zur Abtreibung zwang. Du weißt nicht, ob es stimmt. Es bringt dich ins Wanken und lässt dich befürchten, dass auch du mal solch eine Entscheidung fällen könntest.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eben hast du darüber nachgedacht, wie die Kindheit des dunklen Lords verlaufen ist. Anhand der Bilder, die du durch eure Verbindung auffängst, weißt du, dass er in einem Waisenhaus aufwuchs. Du hast seine soziopathischen Tendenzen erkannt und fragst dich, ob das auch in dir steckt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war unheimlich, wenn man in so wenigen Augenblicken derartig durchleuchtet wurde, aber sie hatte es auch darauf angelegt. Sie schwieg, ehe die Blondine ihn fragend ansah: „Bin ich ein Soziopath?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eher nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was macht dich so sicher?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast ein Gewissen. Soziopathen haben eher keines.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ich habe mir wirklich manchmal den Tod von manchen gewünscht...“, warf Camilla seufzend ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast das doch eben erst dem dunklen Lord gesagt.“, sagte er kichernd. „Du unterscheidest dich von ihm, weil du zwar daran denkst, es aber nicht tust. Ein Soziopath tut es und bereut es nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl es sie wohl beruhigen sollte, tat es das nicht. Sie zweifelte an sich und ihren Genen. Hatte Angst vor dem, was Tom ihr vielleicht vererbt haben konnte, wenn sie von dem Autismus absah. Der war zumindest nicht stark ausgeprägt. Aber waren da vielleicht andere Dinge, die er ihr wesentlich stärker mitgegeben hatte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso spüre ich in den Träumen Schmerz, in denen er vorkommt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tust du das?“, hakte er überrascht nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja... Trotzdem wache ich nicht auf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irritiert stellte Camilla fest, dass der Auror aufsprang. Er griff nach ihrer Decke. Schamesröte peitschte in ihr hoch, als er sie einfach wegriss. Zu ihrer Erleichterung aber nicht obenrum, sondern nur um ihre Füße freizulegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entsetzt stellten sie beide fest, dass das Bettzeug vollgesogen war mit Blut, welches größtenteils bereits getrocknet war. Unheilvoll war es da und erinnerte sie an ihren Tanz auf den Scherben. Barfuß... Vollkommen in Trance und doch das Gefühl von Freiheit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Behutsam nahm er ihren rechten Fuß entgegen und betrachtete besorgt ihre Sohle. Das wiederholte er auch mit dem linken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seinem Blick zu urteilen, waren dort überall Schnittwunden. Schnittwunden, die nur von Scherben herrühren konnten, wie in ihrem Traum.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist gar nicht gut...“, flüsterte Jude besorgt und zückte im Anschluss seinen Zauberstab. „Episkey.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Den Schmerz hatte sie bis eben kaum bemerkt, doch nun verschwand er völlig. Er war gewiss kein Heiler, dennoch glaubte sie, dass er seinen Job gut gemacht hatte. Unter den Krusten von altem Blut war es nur kaum zu erkennen, als sie einen Blick riskierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hat er dich schon öfters verletzt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Einmal.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann ist er wirklich verdammt tief in dir drin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist es zu spät?“, hakte die Blondine besorgt nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, nein... Es wird dich nur noch mehr Anstrengungen kosten als bisher angenommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Solange ich ihn nur irgendwie aus meinem Kopf heraushalten kann, nehme ich alle Anstrengungen in Kauf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jude Davies lächelte geheimnisvoll als er das hörte und sah sie wieder an: „Professor Ward hat recht... Du bist wirklich eine sehr motivierte und mutige Schülerin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ähm... Danke...?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gern geschehen.“, sagte der Auror entspannt. „Unser Training beginnt ab heute Nachmittag. Ich bitte dich in jeder deiner Freistunden zu mir zu kommen. Wir müssen sehr viel üben und das möglichst häufig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In Ordnung. Wo soll ich hinkommen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Heute in den Raum für Verteidigung gegen die Dunklen Künste.“, erwiderte er. „Professor Ward wird uns aber noch einen Raum besorgen, den wir dauerhaft verwenden können. Unterricht soll uns nicht ausbremsen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie war noch nie so erleichtert gewesen! Jude war vielleicht noch verdammt jung, aber er nahm ihre Ausbildung offensichtlich ernst. Genauso wie sie. Das würde sie sicherlich in der Okklumentik voranbringen und er konnte ihr noch viel über Legilimentik beibringen, um diese besser zu verstehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich dankte sie ihrem Hauslehrer, dass er sich so für einen neuen Lehrer in diesem Bereich eingesetzt hatte. Ohne ihn wäre sie nun verloren![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eines muss ich trotzdem noch wissen.“, warf Camilla ernst ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was denn?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hat er die Wahrheit gesagt? Hat er für meine Mutter ihren Vater getötet?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jude Davies schwieg eine Weile, nickte dann aber bleiern: „Ja, es stimmt. Bisher scheint er dich noch gar nicht belogen zu haben. Was nicht heißt, dass es nicht noch so sein wird.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verstehe...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit dieser Information musste sie nun leben. Immerhin hatte sie danach gefragt. Trotzdem wünschte sich ein Teil von ihr, dass der Auror sie in diesem Bezug belogen hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Camy...“, warf Logan ein und griff sie sanft am Ärmel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wusste nichts von ihrer wahren Herkunft, aber von Jude hatte sie ihm berichtet. Er wusste also, dass sie sich gerade auf den Weg zu dessen Privatunterricht machen wollte. Sie sahen sich in letzter Zeit wirklich selten, weil sie so hart an ihrer Okklumentik arbeitete. Wenn sie nicht das tat, lernte die Blondine für die Prüfungen dieses Jahres.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch Logan Jenkins war viel am Büffeln. Zumeist zusammen mit den Zwillingen, die dieses Unterfangen tatsächlich nicht leicht gestalteten. Sie spielten lieber Streiche oder blödelten herum, was Logan um den Verstand brachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was gibt’s denn?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte dir noch was sagen...“, stammelte er seltsam verunsichert. So hatte sie ihn noch nie gesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann schieß‘ los. Ich bin ganz Ohr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja... Es ist so, dass... Ich... Also...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehr als dieses Gestammel kam einfach nicht heraus. Seine Wangen liefen in einem sanften Rosé an, während er um die richtigen Worte rang. Das Gefuchtel mit seinen Armen machte es nicht unbedingt besser! Auch wenn er dabei gewiss ein paar Kalorien verbrannte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer wieder setzte er einen Satz an, um ihn dann sofort wieder abzubrechen. Dennoch übte sich Camilla in Geduld. Kräuterkunde war vorzeitig beendet worden, weil sich alle weitgehend gut angestellt hatten. Sie hatte also einen zeitlichen Puffer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist so, dass ich... Ich... Nun Oliver meinte zwar, dass ich auf dich-... Aber... Nun ja...“, stammelte er vollkommen verzweifelt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, okay...“, warf sie nach einer Weile dann doch ein. „Ich weiß, dass du schwul bist. Alles gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logans Gesichtszüge entglitten ihm augenblicklich, während sein Mund ihm offenstand. Jedoch war er wohl nicht in der Verfassung, irgendwas dazu zu sagen. Der Schock ließ seine Augen geweitet starren, was ein bisschen unheimlich wirkte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verwirrt begann ihr Mitschüler an seinem Ärmel zu nesteln. Wohl unsicher, ob seine Sexualität vielleicht doch zu offensichtlich gewesen war. Immerhin war Homosexualität – vor allem bei Männern – ein Tabu-Thema. Es führte oft zu sinnloser Gewalt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher...?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zwei Väter.“, erinnerte sie ihn gelassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach... Ach ja...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und ich bin nicht blind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du das... schon irgendwem erzählt...?“, stotterte Logan etwas ängstlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, das geht wohl kaum jemanden etwas an. Oder soll ich es jemanden erzählen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Guter Gott! Nein!“, warf er kopfschüttelnd ein. „Seit wann weißt du es?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hatte es schon eine Weile geahnt. Aber als Mason meinte, dass du vielleicht in mich verschossen sein könntest, habe ich mehr darauf geachtet.“, erklärte Camilla nüchtern. „War mir ziemlich schnell sicher, dass er die Zeichen komplett falsch gedeutet hat. Verbringst echt viel Zeit mit den Zwillingen in letzter Zeit... Ergänzt inzwischen sogar ihre Sätze.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Röte peitschte in das Gesicht ihres besten Freundes, der etwas verlegen auf der Stelle trat. Er hatte sich wohl für weniger auffällig gehalten. An sich war er es ja auch nicht! Man musste schon sehr genau wissen, wonach man suchte, um es zu erkennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oliver hatte seine Anhänglichkeit als Zuneigung für sie gedeutet. In Wahrheit hatte er in der Nähe der Zwillinge sein wollen, die viel bei ihr rumhingen. Mit ihr verband er nur platonische Gefühle. So, wie sie für ihn nur rein freundschaftliche Empfindungen hegte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du mir jetzt noch sagst, dass du weißt, auf welchen der beiden ich stehe, bin ich wirklich endgültig baff.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann da nur spekulieren...“, murmelte sie nachdenklich. „Noah?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht zuckten seine Augenbrauen in die Höhe, ehe er nickte: „Warum hast du direkt auf Noah getippt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„War eine Fifty-Fifty-Chance... Aber weil ihr im gleichen Haus seid, verbringt ihr viel mehr Zeit zusammen. Da entwickelt man schnell Gefühle.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beeindruckend.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du solltest mich mal beim Pokern sehen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lieber nicht...“, sagte er glucksend. „Da würde ich mein letztes Hemd verlieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla lächelte mysteriös, ehe sie sich umdrehte. Sie setzte sich wieder in Bewegung. Immerhin hatten sie das Thema nun abgeschlossen und auf sie wartete noch eine Privatstunde mit Jude Davies.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan schloss jedoch zu ihr auf: „Ich bringe dich noch hin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Willst dich wohl etwas beruhigen, bevor du zu den Zwillingen gehst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Fühl‘ dich frei mich zu begleiten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke.“, erwiderte er erleichtert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es stand der etwa zweiundzwanzigjährige Tom Riddle alleine in dem chaotisch leer geräumten Schlafzimmer. Mit nichts in den Händen als ein eilig geschriebener Brief, der kurze Abschiedsworte bereithielt. Vollkommen gebrochen von dem Verrat und ergriffen von dem Gefühl von Einsamkeit. Von Zorn... Missverstanden von der eigenen Geliebten. Unwissend, dass sie ein Kind von ihm erwartete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie er so dastand, kam er ihr wie eine Statue vor. Die Statue eines gebrochenen Mannes. Der Stoff, aus dem Dramen gemacht waren! Musicals... Es fehlten nur noch Dorfbewohner, die ganz unverständlich zu singen und tanzen begannen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diesen absolut lächerlichen Gedanken schüttelte Camilla ab, als sie näherkam. Sie ignorierte die Warnungen in ihrem Geist, die davon abrieten ihm zu nahe zu kommen. Trotz dieses Protestes kam sie näher, um einen Blick auf den fein säuberlichen Brief zu werfen. Die geschwungene Handschrift ihrer toten Mutter betrachtete sie, als wäre es das erste und letzte Mal. Prägte sich jeden Schnörkel ein. Den Druck, den sie mit ihrer Feder von Wort zu Wort variiert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass sie während des Verfassens geweint haben musste. Getrocknete Tränen wellten das Pergament punktuell und nahmen ihm die Unversehrtheit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du verlierst dich schon wieder.“, ermahnte sie eine strenge Männerstimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schockiert riss sie sich aus ihrer Trance. Als sich Camilla umdrehte, stand dort Jude. Er zog die Augenbrauen in die Höhe, während er sie zwischen Ärger und Spott musterte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sich die Blondine wieder zu ihrem Vater drehte, war er verschwunden. Ebenso wie der Abschiedsbrief ihrer Mutter. Da war nur das hastig leer geräumte Schlafzimmer, das mit der Zeit Staub ansetzen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Warum gerade diese Erinnerung sie so in den Bann schlug, konnte sie nicht erklären. An sich hätte es die aus dem Wohnzimmer sein sollen. Dort konnte sie Sarah in der vollen Blüte ihres Lebens erblicken und sich an ihrem Lächeln erfreuen. Doch stattdessen zog es sie immer wieder zu dem Augenblick von Toms größten Schmerz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich verschwamm alles und als sie wieder ihre Lider öffnete, war sie nicht mehr in dem leeren Schlafzimmer, sondern in einem kleinen Büro. Dieser Raum war geputzt und nach den Wünschen von Jude Davies eingerichtet worden. Hier übten sie schon seit Wochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Auror sah sie immer noch so an. Diese gemischten Gefühle... Schien darüber nachzudenken, ob er sie tadeln oder vielleicht doch trösten sollte. Camilla wusste nicht mal selbst, was sie in diesem Moment wirklich brauchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hast du wieder falsch gemacht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hab‘ dich wieder reingelassen...“, brummte die Blondine sehr unzufrieden mit sich selbst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du inzwischen gemerkt, warum ich so oft bei dir reinkomme, obwohl wir so intensiv üben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein... Was mache ich denn falsch? Ich verstehe es nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sobald du dich sicher fühlst, lässt du deinen Schild fallen.“, erklärte Jude ihr sachlich. „Nicht vollständig, aber stark genug, damit ein erfahrener Legilimentor es in deinen Kopf schafft. Du darfst nicht darauf warten, dass du das Eindringen bemerkst, sondern musst deine Abschirmung permanent vollständig oben behalten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist sehr anstrengend...“, warf die Schülerin verzweifelt ein. „Wie soll ich das denn bitte jemals schaffen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kannst das. Du hast es schon mal geschafft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In den Winterferien, Camilla.“, erinnerte der Auror sie nüchtern. „Während du bei deinen Vätern warst, war er nicht ein einziges Mal in deinem Verstand.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber sie haben ja auch dort auf mich aufgepasst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Camilla... Sie können dich nicht vor diesem Fremdzugriff schützen. Das warst du ganz alleine.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verblüfft starrte sie ihren Privatlehrer mit offenem Mund an. Sie hatte keine Sekunde daran gezweifelt, dass ihre Väter sie vor dem Zugriff geschützt hatten. Manchmal hatten sie sie immerhin geweckt, wenn sie sich irgendwie verkrampft hatte. Doch jetzt, wo sie darüber nachdachte, hatte Jude vollkommen recht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Okklumentik war eine instinktive und nicht übertragbare Fähigkeit von Zauberern und Hexen. Je mächtiger ihr Wille und ihre Konzentration waren desto effektiver wurde auch der Schutz. Der Schild konnte nicht geteilt werden. Entweder man lernte sich vor Fremdzugriffen zu schützen oder man musste sie in Kauf nehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist eine wirklich außergewöhnliche Okklumentorin, Camilla.“, sagte der Auror aufrichtig. „Besonders für dein Alter! Wir arbeiten seit Wochen zusammen und es fällt mir zunehmend schwerer, einen Zugang zu dir zu bekommen. Dabei stehen wir uns gegenüber... Nur manchmal verfällst du in eine Art Trance.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht, woran das liegt...“, seufzte die Blondine verzweifelt. „Wie kann ich es schaffen, dass mir das nicht mehr passiert? So kann er in mich hinein... In diesen Momenten, wo ich alleine mit mir sein will.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir müssen einen Weg finden, wie du dich deinen Gedanken ganz ergeben kannst, ohne deine Schilde fallen zu lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, aber wie?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir werden in den nächsten Wochen ein paar Techniken ausprobieren und schauen, welche bei dir funktioniert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso haben wir das nicht schon eher gemacht?“, hakte Camilla skeptisch nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich musste ja selbst herausfinden, wo genau deine Lücken sind und schauen, welche du so schließen kannst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also warst du ahnungslos bis heute.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Korrekt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl es eigentlich nicht witzig war, musste sie doch darüber lachen. Vor allem, weil er sein Versagen so nüchtern zugab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Legilimentik und Okklumentik waren wirklich eigenartige Fähigkeiten. Mächtig, wenn man sie zu nutzen versuchte, aber schwammig, wenn es um die Ausführung ging. Gedanken, Erinnerungen und Gefühle von Menschen waren wahnsinnig verworren. Es konnte Wochen dauern, bis man sie durchblickte und an die Informationen kam, die erwünscht waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jude hatte ihr aber auch schon Gedanken eingepflanzt. Natürlich hatte er sie nach dem Unterricht wieder korrigiert, aber er wollte ihr zeigen, wie einfach sie durch Legilimentik manipuliert werden konnte. Sie sollte sehen, dass Tom in der Lage wäre, ihre Erinnerungen vollkommen zu verändern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur deshalb hatte der Auror den Einsatz von einem Denkarium genehmigen lassen. Diese Schale stand auch hier in dem kleinen Büro und war durch diverse Zauber geschützt, damit keine Dritten darauf Zugriff erlangen konnten. In dieser Schale befanden sich die wertvollsten Erinnerungen von Camilla Blair und ihrer Familie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sollte der dunkle Lord auf die Idee kommen, diese zu verändern, würden sie es merken. Zusätzlich hatten sie die Möglichkeit, ihr die wahren Erinnerungen zu zeigen. So konnten sie die Veränderungen aufheben, bevor sie ihren Charakter negativ beeinflussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bisher hatten sie die gespeicherten Erinnerungen nicht wirklich gebraucht. Trotzdem sah sich Camilla diese regelmäßig an, um ganz sicher zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Können mehrere Legilimentoren gleichzeitig in den gleichen Verstand eindringen?“, hörte sich Camilla fragen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Theoretisch? Ich denke schon...“, murmelte Jude nachdenklich. „Aber ich denke, dass es die Person schnell zum Bersten bringen würde. Es ist schon immer sehr belastend, wenn ein Legilimentor in den Kopf eindringt... Wenn es gleich zwei oder drei sind, wird der Betroffene es wohl kaum aushalten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also ist es möglich, dass Tom in meinem Kopf ist, während wir gerade am Üben sind?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das könnte gut sein, ja.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was passiert, wenn ihr in meinem Kopf aufeinandertrefft?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er wird sicherlich versuchen, mich umzubringen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Geht das denn?“, hakte die Blondine nach. „Kannst du in meinem Kopf einfach so sterben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Indirekt... Mein Bewusstsein ist ja sozusagen in dir und wenn er dort zerschmettert wird... Ich bin mir nicht sicher, was dann geschieht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla seufzte angestrengt: „Wir sollten das lieber nicht herausfinden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dem stimme ich zu.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie übten noch einige Stunden weiter, doch dann wurde es Zeit aufzuhören. Das Abendessen wartete. Außerdem musste Jude Davies den gesamten Unterrichtsplan nun umstellen. Er wusste, wo das Problem lag und nun mussten sie es irgendwie lösen, damit Tom Riddle aus ihrem Kopf rausblieb. Möglichst bevor er sich in den Unterricht einmischte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zwar hegte sie immer noch den Wunsch mehr über Tom zu erfahren und auch über ihre Mutter, doch das musste auch anders gehen. Diese ständige Angst vor Albträumen... Die Befürchtung, dass er vielleicht anfing, ihre Gedanken zu verändern. Sie vielleicht zu etwas trieb, was alles infrage stellen könnte... Camilla wollte es sich nicht ausmalen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da aber die Besuche des dunklen Lords weniger geworden waren, trug der Unterricht wohl dennoch Früchte. Nur würde er irgendwann ihre Schwachpunkte finden und dann wäre es egal, ob sie gerade in Trance war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Keuchend stand Camilla an einer Mauer gelehnt und versuchte sich verzweifelt daran zu erinnern, was eigentlich geschehen war. Ihr ganzer Arm blutete! Wenn sie sich diesen so anschaute, sah es ein bisschen so aus, als habe sie ihn in einen Fleischwolf gesteckt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie sah sich um und stellte fest, dass sie auf dem Gelände von Ilvermorny war. Es regnete recht stark, weshalb ihre Mitschüler wohl auch alle drinnen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als ihr bewusst wurde, wie schlecht das Wetter war, blickte sie erneut an sich herab. Ihre blau-rote Uniform war vollständig durchnässt. Wobei ihr Schulleiter darauf bestehen würde, dass es nicht einfach nur ein Rotton, sondern die Farbe von Cranberrys war![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie atmete mehrmals tief durch. Ihr blau-roter Faltenrock mit Schottenmuster schien weitgehend unbefleckt zu sein, was sie von der schwarzen Weste über ihrer weißen Bluse nicht behaupten konnte. Jedoch sah man das Blut kaum durch den dunklen Ton durch. Anders sah es mit dem weißen Ärmel ihrer teilweise zerfetzten Bluse aus. Die waren vollkommen rot verfärbt![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die enge, braune Hose unter ihrem Rock dagegen wirkte wieder unbeschadet, ebenso wie ihre ordentlichen Lackschuhe. Nur fragte sie sich, wo ihr blauer Umhang war. Camilla konnte sich nicht vorstellen, dass sie bei diesem Wetter ohne ihn herausgegangen war. Die goldene Brosche in Form eines gordischen Knotens war ebenfalls nicht an ihrer Weste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was um alles in der Welt ist denn passiert?, fragte sich die Blondine atemlos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam ließ sie ihre Hand in die Rocktasche sinken und anschließend in die Westentasche gleiten. Ihr Zauberstab war nicht da. Dafür hatte sie nun aber auch ihren Rock mit Blut verschmiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla trat wieder in den Regen. Sie hob den Kopf in ihn und schloss die Augen. Sie spürte das kalte Prasseln jedes Tropfens auf ihrer unterkühlten Haut. Spürte den Wind in ihrem nassen Haar. Doch vor allem konnte sie jetzt den unfassbar brennenden Schmerz in ihrem Arm wahrnehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war kein Traum. Zwar konnte Tom sie gewisse Dinge spüren lassen und sie auch verletzen, aber nicht so viel auf einen Schlag. Jude hatte sich überlegt, dass sie so stets testen konnte, was Realität war oder eben Täuschung. Bisher hatte es auch wunderbar funktioniert, weshalb sie nicht infrage stellte, ob es auch dieses Mal so war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Übelkeit und Schwindel ergriffen schließlich ihren Körper. Das Adrenalin schien ihr Blut zu verlassen. Wenn sie nicht aufpasste, dann würde sie hier draußen einfach zusammenbrechen. Dann würde sie erfrieren...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Blondine schluckte alles herunter und setzte sich stattdessen in Bewegung. Der Regen erschwerte ihr die Sicht und machte die Fortbewegung zu einem trägen Kampf, doch irgendwie schaffte sie es voranzukommen. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich rutschten ihr die Füße weg. Camilla stürzte nur nicht, weil sie sich an etwas festklammern konnte. Trotzdem rutschte sie schmerzhaft auf ihre Knie und befürchtete, dass sie diese gerade aufgeschlagen hatte. Bei ihrem Glück wäre die braune Hose ebenfalls beschädigt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Benommen blickte sie auf und wollte überprüfen, woran sie sich festgehalten hatte. Überrascht musste sie feststellen, dass es weder eine Statue noch eine Säule war, sondern ein Mensch. Ein Mädchen, um genau zu sein![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verschwommen erkannte Camilla blondes, kurzes Haar, welches nur am Pony länger und wilder erschien. Ein wirklich hübsches, puppenhaftes Gesicht mit vollen, küssenswerten Lippen. Vielleicht wirkte sie etwas blass, doch die blaugrauen Augen strahlten so viel Wärme aus, dass es beinahe egal zu sein schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht nur am längeren Umhang konnte Camilla erkennen, dass das Mädchen aus dem Haus Pukwudgie stammte, sondern vor allem an den Ärmeln ihres Umhangs. Dort prangte das Wappen ihres Hauses mit sanften Schnörkeln, zumindest angedeutet. Camillas eigener verschwundener Umhang war hinten kürzer und an den Ärmel befand sich die Wampuskatze. Ebenfalls mit verzierenden Schnörkeln.  [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anders als in Hogwarts trugen alle Schüler blau-rote Krawatten unabhängig von ihren Häusern. Nur anhand des Umhangs konnte das Haus eindeutig bestimmt werden, weshalb viele Mitschüler sie auch nicht immer trugen. Sie wollten nicht auf ihr Haus beschränkt werden. Natürlich wussten irgendwann alle, wer in welches Haus gehörte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Blair?“, hörte sie das Mädchen sagen. Wobei hören viel gesagt war, denn es ähnelte viel mehr einem Rauschen. Fast als stünden sie inmitten eines Wasserfalls.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla blinzelte gegen den Regen und ihre Benommenheit an, aber sie schaffte es nicht wirklich. Ihr Kopf war schrecklich konfus! Gewiss lag das auch am Blutverlust.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich helfe dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie spürte eine kalte Wand an ihrem Rücken, dann zückte das Mädchen einen hellbraunen Zauberstab. Camilla konnte nicht verstehen, welche Sprüche sie benutzte, doch sie spürte, dass sie funktionierten. Die Wunden an ihrem Arm schlossen sich und verschwanden einfach, als hätten sie niemals existiert. Die Schmerzen nahmen ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch war ihr etwas schwindlig, doch sie spürte, dass auch das allmählich besser wurde. Ihre Sicht wurde von Sekunde zu Sekunde klarer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was für ein Glück..., sinnierte die Langhaarige skeptisch. Zufällig ist jemand aus dem Haus der Heiler hier draußen, der offenbar auch noch gut ist.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dem Ganzen traute Camilla nicht. Jedoch wäre es sehr undankbar, wenn sie dem Mädchen direkt irgendwas vorwarf. Außerdem konnte es wirklich Zufall sein. Immerhin konnte sie sich nicht erinnern, was eigentlich geschehen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Geht es dir besser?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke... schon...“, murmelte Camilla etwas heiser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du musst trotzdem zu Madam Coleman.“, sagte ihre Mitschülerin weiterhin besorgt. „Du scheinst viel Blut verloren zu haben. Außerdem könnte ich irgendwas falsch gemacht haben...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer bist du?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verdutzt sah die Kurzhaarige sie an und wirkte ein bisschen gekränkt. Offenbar ging das Mädchen davon aus, dass sie ihren Namen kennen müsste. Doch egal, wie sehr sich Camilla auch anstrengte, sie konnte das hübsche Gesicht nicht zuordnen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Penelope Clambert. Ich bin im sechsten Jahr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch ihr Name sagte ihr nichts. Sie war definitiv nicht Jahrgangsbeste, denn die Namen wurden groß ausgehangen. Daran würde sie sich erinnern. Selbst wenn sie in der Quidditch-Mannschaft ihres Hauses wäre, konnte sie schwer erwarten, dass Camilla das wusste. Immerhin war ja in aller Munde, dass sie eine Abneigung gegen diesen Sport hegte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir hatten vor etwa zwei Jahren was miteinander.“, erklärte Penelope plötzlich verdattert. Sie hatte wohl erkannt, dass sie sich zu erinnern versuchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Peinlich berührt errötete Camilla: „Sorry... Ich habe ein echt schlechtes Gedächtnis, wenn es um Gesichter geht. Und Namen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir hatten ein paar Mal Sex!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das trifft auf einige Schüler zu...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich... dachte nicht, dass die Gerüchte stimmen...“, murmelte die Pukwudgie-Schülerin sichtlich verletzt. „Ich dachte, dass die alle übertreiben, wenn es um deine Flatterhaftigkeit geht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid, aber es sind eher Untertreibungen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zumindest erklärt das, weshalb du anschließend nicht mehr großartig mit mir gesprochen hast...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auch das tut mir leid.“, sagte Camilla mitleidig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn es ihr nicht wirklich leidtat, kam es ihr so vor, als müsste sie sich dennoch entschuldigen. Penelope hatte sich damals offenbar Hoffnungen gemacht, während Camilla sie einfach benutzt und vergessen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dennoch kam ihr ihr auftauchen immer noch sehr verdächtig vor. Das Wetter war furchtbar. Sie wusste zwar nicht genau, wie spät es eigentlich war, tippte aber durchaus auf laufenden Unterricht. Warum also war sie draußen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bringe dich nun erstmal in den Krankenflügel.“, seufzte Penelope angestrengt und bot Camilla ihren Arm an. Sie ließ sich stützen, damit sie zusammen endlich in das Schloss gehen konnten. Weg vom Regen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie die Wampus-Schülerin schon vermutet hatte, war laufender Unterricht. Auf den Gängen waren nur wenige Schüler unterwegs und die eilten meistens zum nächsten Fach. Auch keine Professoren streiften durch die Korridore, um nach dem Rechten zu sehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hier und da flogen einige Geister umher, die die Schüler sehr freundlich grüßten. Ebenso wie die bewegten Portraits an den Wänden. Selbstverständlich fragte jeder nach, was passiert sei und einige der Leute in den Bildern folgten ihnen sogar, um bessere Blicke auf Camilla Blair zu erhaschen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso warst du überhaupt draußen?“, hakte Camilla nach, als gerade nur ein paar Bilder sie neugierig beobachteten. Kein Gespenst war gerade da. Soweit sie es beurteilen konnte, auch keine anderen Mitschüler.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin Vertrauensschülerin.“, antwortete Penelope, als sei es die Antwort auf alle Fragen. „Es gibt Berichte über ein wildes, magisches Geschöpf, das zurzeit um Ilvermorny herumschleicht. Während des laufenden Unterrichts wechseln sich die Vertrauensschüler ab und patrouillieren draußen. Wäre ich nicht da gewesen, hätte dich ein anderer Vertrauensschüler gefunden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verstehe...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur hätte der vielleicht nicht so gute heilende Fähigkeiten gehabt und ich wäre nun mehr tot als lebendig., dachte sie verbittert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist nicht zufällig von einem magischen Geschöpf angegriffen worden?“, fragte Penelope hoffnungsvoll nach. Wenn die Kreatur gefunden wurde, konnten alle Vertrauensschüler wieder am Unterricht teilnehmen. Sie verpasste nun regelmäßig den Stoff und musste ihn sicherlich selbstständig nachholen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid...“, brummte Camilla unglücklich. „Ich kann mich zurzeit gar nicht daran erinnern, was passiert ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stehst wahrscheinlich unter Schock. Das kommt bestimmt wieder, wenn du erstmal wieder bei Kräften bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Enttäuschung war der Vertrauensschülerin anzumerken, aber das nahm die Wampus-Schülerin ihr nicht übel. Sie wollte einfach nur wieder einen normalen Schulablauf und ihre Kameraden in Sicherheit wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es dauerte nicht mehr lange, dann erreichten sie den Krankenflügel. Madam Coleman kam ihnen direkt entgegen und nahm Penelope ihre jüngere Mitschülerin ab. Sie brachte sie direkt zu einem freien Bett und zwang sie, sich auch hinzulegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Heute war es hier seltsam voll. Mädchen und Jungen besetzten zahlreiche Betten. Manche wirkten nur etwas angeschlagen, andere sahen ernsthaft krank oder verletzt aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Quidditch-Training, das eskalierte.“, meckerte Madam Coleman, während sie ihren Puls prüfte. „Was ist passiert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe sie draußen gefunden, Madam Coleman.“, erklärte die Vertrauensschülerin sachlich. „Ihr ganzer Arm war zerfetzt und sie konnte kaum noch stehen. Ich habe sie zwar geheilt, weiß aber nicht, ob ich alles richtig gemacht habe...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Krankenschwester blieb ruhig, während sie die Ärmel von Camilla in die Höhe krempelte. Prüfend untersuchte sie beide Arme. Tastete sie ab. Suchte nach eventuellen Verletzungen. Sie wirkten jedoch sehr zufrieden, als sie die Ärmel wieder sinken ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie scheinen alles korrekt ausgeführt zu haben, Miss Clambert.“, sagte die Frau lobend. „So wie ich es gewohnt bin. Wie viel Blut hat sie verloren?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schwer zu sagen... Ich habe sie nicht sofort gefunden und weiß auch nicht, was passiert ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In Ordnung. Ich werde das Blut auf jeden Fall regenerieren lassen, damit Miss Blair wieder etwas Farbe gewinnt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Erscheint mir auch sinnvoll, Madam Coleman.“, stimmte Penelope freundlich zu. „Ich muss auch wieder los. Soll ich jemanden Bescheid sagen, Blair?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wäre nett, wenn du Cyrus Archer sagst, dass ich hier bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar, mache ich. Gute Besserung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke sehr. Und danke für deine Hilfe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gerne.“, erwiderte die Kurzhaarige lächelnd, drehte sich um und ging dann.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige der anderen Patienten schauten neugierig herüber. Sie konnte hören, dass sie tuschelten, verstand aber nicht, was genau sie redeten. Vermutlich rätselten sie aber darüber, weshalb sie nun hier im Krankenflügel war. Sie sah ja nicht beim Quidditch zu, also war sie keines der Opfer von dem misslungenen Training.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Madam Coleman war die Neugier der Mitschüler egal. Stattdessen sah sie Camilla tadelnd an: „Wieso sind Sie in letzter Zeit so oft hier, Miss Blair? Langsam mache ich mir wirklich Sorgen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung, Madam Coleman.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind Sie etwa von diesem wilden, magischen Geschöpf angegriffen worden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann mich nicht erinnern, was passiert ist.“, antwortete die Blondine seufzend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ich hole dann mal den Trunk für die Erneuerung Ihres Blutes, Miss Blair.“, murmelte die Krankenschwester. „Bitte bleiben Sie liegen und ruhen Sie sich aus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Mam.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Madam Coleman entfernte sich rasch von dem Bett. Sie hatte zahlreiche Tränke auf Lager in einem Medizinschrank, jedoch waren es so viele Phiolen, dass es stets etwas dauerte, bis der richtige Trunk gefunden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla hatte mal einen Blick in den Schrank riskiert und festgestellt, dass einige der Fläschchen schon so alt waren, dass die Etiketten nicht mehr lesbar waren. Andere dagegen waren ganz neu. Von vielen der Tränke hatte sie zuvor noch nie etwas gehört gehabt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend sank sie in das Kissen und schloss erschöpft ihre Augen. Sie konnte sich immer noch nicht an die Geschehnisse erinnern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zärtlich spürte sie einen Mund auf ihren Lippen. Blinzelnd öffnete Camilla ihre Lider und sah, dass Cyrus Archer über ihr lehnte. Seit sie sich in der Nacht geküsst hatten, gingen sie öfters miteinander aus. Ob sie bereits ein Pärchen waren, wusste sie tatsächlich nicht. Bisher hatten sie nicht darüber gesprochen. Aber sie küssten sich ständig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ist wahrscheinlich eine Beziehung..., dachte Camilla. Auf jeden Fall mehr Beziehung, als ich jemals mit Oliver hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Denn wenn Cyrus sie küsste, begann ihr Herz zu rasen. Bei ihm fühlte sie sich seltsam frei. Sie wusste nicht genau, woher das kam, doch es fühlte sich wirklich gut an. Er war neben ihren Lehrern auch der einzige, der um ihre Problematik wusste. Allen Bedenken zum Trotz hatte sie ihm sogar erzählt, dass Tom Riddle ihr Vater war und ihr ungewollter Besucher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie geht es dir?“, fragte er liebevoll, während er ihr durch das goldene Haar streichelte. Es war inzwischen weitgehend trocken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Besser.“, antwortete Camilla aufrichtig. „Weiß nur immer noch nicht, was eigentlich passiert ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kommt vielleicht noch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sind Logan, Aidan und Noah auch schon hier gewesen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich glaube nicht.“, erwiderte Cyrus nachdenklich. „Ich habe aber eine Mitschülerin gebeten, dass sie ihnen Bescheid sagt, dass du hier bist. Sie müssten noch Unterricht haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist wirklich lieb von dir, danke.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig setzte sich Camilla mit seiner Hilfe etwas auf. Es half ihr dabei, allmählich etwas wacher zu werden und dem Blut beim Zirkulieren zu helfen. Außerdem kam es ihr so vor, als würde sich ihr Kopf durch die aufrechte Lage etwas mehr aufklaren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus war so zuvorkommend, dass er sogar das Glas vom Nachttisch nahm, damit sie einen Schluck trinken konnte. Dabei verlor er sein sanftes Lächeln nicht. Seine fürsorglichen Augen waren zwar besorgt, aber auch voller Wärme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Penelope Clambert hatte mich gefunden.“, berichtete sie, nachdem sie genug getrunken hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß.“, erwiderte er gelassen, während er das Glas wieder abstellte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meinst du, dass mich echt ein magisches Geschöpft angefallen hat?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei deinem Glück zurzeit? Ja, ich denke durchaus, dass das möglich ist.“, sagte er kichernd. Sie war wohl wirklich irgendwie vom Pech verfolgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leise seufzte sie, ehe sie ihn wieder ansah: „Es könnte auch Tom gewesen sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stille trat ein. Selbst wenn sie jemand belauschen sollte, spielte es gar keine Rolle. Den Muggel-Namen ihres Vaters kannten nur wenige. Niemand würde wissen, von wem sie sprachen. Es würde sicherlich sogar Mitschüler mit diesem Namen geben oder einer ähnlichen Variation.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdenklich tippte der Sucher etwas gegen seinen eigenen Unterarm, während er nachdenklich an die Decke starrte. Er ging wohl die Möglichkeiten durch. Alles Mögliche konnte passiert sein! Es wäre sogar denkbar, dass ein Schüler sie überfallen hatte, um sich zu beweisen. Oder um sie loszuwerden...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann sein, ja.“, stimmte Cyrus schließlich doch noch zu. „Aber erinnerst du dich nicht immer an alles, was er mit dir anstellt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bisher schon...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du solltest auf jeden Fall Mister Davies dazu befragen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mach‘ ich. Vielleicht findet er Erinnerungen in meinem Kopf, auf die ich nicht zugreifen kann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Darauf hoffe ich zumindest.“, seufzte er.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig zog er eine Tafel Schokolade aus seiner Westentasche und reichte sie Camilla. Es kam ihr langsam so vor, als würden alle nur Süßigkeiten mit sich herumschleppen, damit sie ihr diese geben konnten! Sie hatte nämlich noch nie gesehen, dass Cyrus Archer Süßigkeiten zu sich nahm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dankend nahm sie sich das Geschenk entgegen. Erst in diesem Augenblick merkte sie, dass sie tatsächlich Appetit hatte! Camilla wusste gar nicht, wie lange sie schon hier war und wie lange sie nichts mehr gegessen hatte. Es fühlte sich aber so an, als habe sie seit einigen Stunden nichts mehr zu sich genommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas ungeduldig entpackte sie die Schokolade und begann sie in kleine Stücke zu brechen. Sie bot ihm eines an, doch er lehnte freundlich ab. Deshalb widmete sie sich ungehemmt dem Mitbringsel, um zumindest etwas im Bauch zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur einige Minuten später kamen ihre drei Freunde in den Krankenflügel. Sie begrüßten einige der anderen Besucher und Patienten, ehe sie das Bett von Camilla erreichten. Auch die Begrüßung zwischen ihren Kumpeln und ihrem vermutlichen Freund war herzlich. Es kam ihr beinahe so vor, als wären sie alle schon seit Jahren befreundet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du so weitermachst, musst du das Bett offiziell mieten, Cam.“, sagte Aiden kichernd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Madam Coleman bezieht es inzwischen bestimmt schon nicht mehr.“, schloss sich Noah amüsiert an. „Ich glaube, sie wird da bald deinen Namen draufschreiben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Camy bekommt bestimmt bald ‘ne Rechnung von ihr.“, amüsierte sich Logan mit ihnen. Langsam gefiel ihr nicht mehr, dass er auf Noah stand und sich deshalb ihnen anzupassen versuchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Madam Coleman überlegt bestimmt schon, ob sie ihr nicht lieber ein Gehalt bezahlen soll.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun ist sie zumindest nicht mehr so einsam hier.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cyrus kicherte in sich hinein, ehe er abwinkte: „Langsam, langsam, Jungs. Nicht, dass Miss Blair noch ein Schleudertrauma erleidet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das bekommt sie hin!“, lachte Noah. „Selbst im Bett noch!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während die Zwillinge sich mit Cyrus unterhielten und zahlreiche Witze machten, setzte sich Logan Jenkins zu ihr ans Bett. Er lächelte immer mal, wenn er ein paar Worte aufschnappte, hielt aber lieber die Hand seiner besten Freundin. Ihm sah man seine Sorge nicht so sehr an wie dem Kapitän der Quidditch-Mannschaft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Habe ich dir schon erzählt, dass ich womöglich einen Brieffreund gefunden habe?“, fragte Logan zärtlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, bisher nicht.“, erwiderte Camilla überrascht. „Ich wusste nicht mal, dass du nach einem suchst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hatte ich auch nicht gewusst, aber dann suchte ein Junge aus England nach einem Brieffreund für seinen Kumpel. Irgendwie fand ich das interessant...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aus England?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Japp, sie sind beide Schüler von Hogwarts.“, strahlte Logan eifrig. „Mit etwas Glück können die uns ein paar Informationen über Sarah besorgen. Sie ging da ja zur Schule. Vielleicht spricht man dort ja über sie.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja... Ja, das könnte sein.“, stimmte Camilla zu. Dennoch war ihr nicht ganz wohl bei dem Gedanken. Wenn Tom das erfuhr und sie irgendwie an Informationen kamen, die er nicht teilen wollte, dann würde er Logan vielleicht verletzen oder Schlimmeres...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber erstmal gucken, ob es überhaupt klappt. Er muss ja erst seinen Freund fragen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb sucht er für seinen Freund?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offenbar interessieren sie sich beide für ausländische Zauberer-Schulen, aber nicht für die gleichen.“, erklärte Logan ihr. „Er selbst steht wohl auf Beauxbatons und sein Freund interessiert sich mehr für Ilvermorny. In einer Unterhaltung haben sie wohl über Brieffreundschaft und Austauschprojekte gealbert und nun will er seinen Kumpel damit überraschen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist süß.“, gestand Camilla lächelnd. So enge Freundschaften waren eher selten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Finde ich nämlich auch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wie heißen deine neuen ausländischen Freunde? Machen sie Noah Konkurrenz?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er errötete etwas und sah verstohlen zu den Zwillingen, die sich immer noch ausgelassen mit Cyrus Archer amüsierten. Nicht jeder hielt es mit den beiden aus. Es bewies, dass Cyrus nicht grundlos der Kapitän der Wampus-Mannschaft war und wie er überhaupt zum Jahrgangsbesten geworden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gemächlich sah Logan wieder zu seiner besten Freundin: „Der Junge, der die Brieffreundschaft sucht heißt wohl Remus Lupin und der Kumpel, für den er das macht, heißt Sirius Black.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Black?“, wiederholte sie überrascht. „Ist das nicht eine der englischen reinblütigen Zauberer-Familien?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt, wo du es sagst... Meinst du, er ist wirklich ein Teil der Familie?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wirst du ja erfahren, falls er mit dir schreiben möchte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stand die Familie nicht total auf die dunklen Künste?“, überlegte Logan laut. „Ich meine, dass ich so etwas mal gelesen habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, sind angeblich treue Gefolgsleute vom dunklen Lord. Aber ich denke, dass man das nicht so pauschalisieren kann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast vermutlich recht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun ging ihm wohl nicht mehr aus dem Kopf, dass er sich vielleicht mit einem schwarzen Magier anfreunden wollte. Zumindest konnte sie die Gedanken hinter seinen Iriden tanzen sehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla war es egal, ob sein neuer Brieffreund ein Todesser oder dunkler Zauberer war, solange er nur nett zu Logan war. Wenn er dann noch an Informationen über ihre Mutter herankam, wäre es perfekt. Doch in der Hinsicht machte sie sich eher weniger Hoffnungen, weil das Ministerium ihre Existenz zu verschleiern versuchte. Ebenso wie Camillas Geburt...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Statt daran ihre Gedanken zu verschleudern, beobachtete sie ihre Freunde. Sie alberten so heiter miteinander herum, dass es unmöglich erschien, dunklen Gedanken nachzuhängen. Was immer auch passiert war, sie konnte dem immer noch später nachgehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du erinnerst dich wirklich an gar nichts mehr?“, fragte Jude Davies nachdenklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es war, als wäre ich geschlafwandelt...“, murmelte Camilla angestrengt. „Ich bin einfach aufgewacht und war ganz woanders.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich kann ich versuchen die Erinnerung in deinem Kopf zu suchen, aber das wird bestimmt nicht einfach. Weder für mich noch für dich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ich muss wissen, was geschehen ist.“, warf die Schülerin ein. „Ich denke, dass es Tom war, aber ich weiß es nicht sicher. Erst, wenn ich mich erinnere.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es kann sein, dass du dich nicht mal dann bewusst erinnern kannst, wenn ich die Erinnerung finde und sie dir schildere.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Egal. Wir müssen es zumindest versuchen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Skeptisch sah der Auror sie an: „Es könnte auch gewollt sein, dass du unbedingt die Wahrheit wissen willst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie meinst du das?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht löst es etwas in dir aus, wenn ich herausfinde, was geschehen ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht gehe ich morgen über die Straße und werde totgefahren.“, seufzte Camilla.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja, habe schon verstanden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam setzte sich die Blondine auf den gepolsterten Stuhl und drückte ihren Rücken an die Lehne. Sie wusste nie, wie ihr Körper reagierte, wenn sie so tief in ihren Geist vordrangen. Wenn sie nicht lag oder vernünftig saß, konnte sie auf den Boden stürzen und sich ernsthaft verletzen. Das Schlimme war, dass sie es dann auch erst merkte, wenn sie wieder aus ihrer Trance zurückkehrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jude fühlte sich sichtlich unwohl und ging eine Weile auf und ab, ehe er seinen eigenen Stuhl vor ihren schob. Ihm gefiel das Ganze nicht, aber so ging es ihr immerhin auch. Sie wussten beide nicht, was sie erwartete. Vielleicht fanden sie auch gar nichts heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehrmals atmete der junge Mann tief durch, ehe seine Augen sich in ihre bohrten. Wenn sie Blickkontakt hatten, konnte er leichter in ihren Verstand eindringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ausnahmsweise darfst du deine Okklumentik nicht benutzen, Camilla.“, warnte er sie streng. „Du musst dich vollständig fallen lassen und mich hineinlassen. Versuch‘ dich an alles zu erinnern, woran du dich erinnern kannst. Egal, ob du sicher bist, dass es Wirklichkeit war oder eben nicht. Denk‘ an nichts anderes. Nicht an deine Freunde, nicht an deinen Vater... Nur an diesen Tag.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Konzentriert stierte er in ihre Augen. Es war unheimlich, aber notwendig. Eine Weile saßen sie so da, als wären sie Statuen. Camilla war sich nicht sicher, ob sie unbewusst ihre Okklumentik noch einsetzte und es ihm so erschwerte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich verschwand das kleine Büro um sie herum. Die Blondine sah sich um. Es war nicht das Außengelände, sondern der Flur, den die Erstklässler an ihrem ersten Tag nahmen. Verwirrt drehte sie sich um ihre eigene Achse.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da waren Oliver, Logan, Aiden und auch Noah als Elfjährige. Sie alle waren aufgeregt. Etwas abseits entdeckte sie auch Patrick als Kind, ebenso wie Cathrin. Als wussten sie, dass sie mal Feinde werden würden, waren sie weit weg von ihnen und ignorierten sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich waren hier noch viel mehr Elfjährige, doch die meisten kannte sie nicht beim Namen. Einige von ihnen hatten Ilvermorny sogar verlassen müssen, weil sie die Prüfungen nicht bestanden oder schwere Regelbrüche begannen hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre eisblauen Augen entdeckten die vier hölzernen Statuen, welche die Auswahl der Häuser trafen. Die Wampuskatze, die Gehörnte Schlange, der Donnervogel und natürlich auch der Pukwudgie. Bereit zu signalisieren, welcher Schüler für ihr Haus würdig war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war eindeutig, wenn die Statue ihre Wahl getroffen hatte. Bei der Gehörnten Schlange leuchtete ein Kristall auf, wohingegen die Wampuskatze einen Schrei ausstieß. Der Donnervogel breitete seine Schwingen aus. Die Pukwudgie-Statue hingegen hob ihren Bogen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In der Regel war das Ergebnis eindeutig, doch es gab auch jene, die mehr Glück hatten und von mehreren Häusern erwählt wurden. Wenn mehrere Statuen den Einlass geboten, konnte der besagte Schüler sich aussuchen, welches der Häuser er oder sie für sich erwählen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Camilla Rebecca Blair!“, rief eine vertraute Männerstimme. Ihr Ursprung war Professor Ward, der sich jedes Jahr um die Zuordnung der Erstklässler kümmerte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ohne sich wehren zu können, trat die Blondine voran. Alle Schüler starrten sie an, als wäre sie der dunkle Lord höchstselbst. Trotzdem ging sie auf die Statuen zu und blieb an der Stelle stehen, die der Mann ihr zeigte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, als sie vor den Statuen stand und sich einfach nichts tat. Innerlich zweifelte sie schon daran, dass sie nach Ilvermorny gehörte. Glaubte, dass keines der Häuser sie wählte und sie ihre Koffer nehmen und direkt nach Hause musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann plötzlich brüllte Wampus auf, während das Juwel der Gehörnten Schlange leuchtete und der Donnervogel seine Flügel anhob. Ein Ereignis, das so selten und kostbar war! Ihr Mund wurde ganz trocken, während die Schüler hinter ihr aufgeregt zu tuscheln begannen. Gleich drei Häuser wollten sie in ihrer Mitte wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wählen Sie bitte Ihr Haus aus, Miss Blair.“, sagte Professor Ward um Fassung ringend. „Bis auf Pukwudgie können Sie jedes Haus erwählen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unsicher sah sich Camilla um, doch niemand sagte irgendwas. Es war absolut still und die Schüler starrten mit offenen Mündern zu. Gespannt, für welches Haus sich der Schandfleck der Zauberer-Gesellschaft entscheiden würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wampus.“, hörte sie sich schließlich sagen und trat auf die Katze zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige der Erstklässler klatschten, die ebenfalls Wampus zugeteilt worden waren, doch die meisten wirkten nicht glücklich mit ihrer Entscheidung. Zum ersten Mal in ihrem Leben war es ihr egal. Sie wollte in dieses Haus! Es fühlte sich irgendwie richtig an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dabei hätte die Gehörnte Schlange viel besser gepasst.“, sagte plötzlich Toms Stimme. Er stand neben der Statue der mächtigen Schlange und betrachtete sie beinahe gelangweilt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sich die Blondine umsah, waren all die anderen Erstklässler verschwunden. Auch ihr Lehrer war fort. Sie war auch keine Elfjährige mehr, sondern wieder in ihrer gewohnten Gestalt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein seltenes Glück wurde dir zuteil...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na und?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als Erbe von Salazar Slytherin hätte es dich eigentlich zu der Gehörnten Schlange ziehen müssen.“, spottete er kühl. „Aber ich verstehe durchaus, dass du das Haus der Kämpfer vorgezogen hast. Dort boten sie dir auch eine viel passendere Ausbildung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun bin ich verwirrt.“, schnaubte Camilla genervt. „Bist du nun der Meinung, dass meine Wahl töricht war oder begrüßt du sie?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sowohl als auch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie rollte mit den Augen und ging vor den Statuen auf und ab ohne in seine Nähe zu kommen. Ihre Erinnerung war korrekt, davon war sie überzeugt, doch irgendwas war dennoch eigenartig. Noch konnte Camilla jedoch nicht sagen, was genau sie eigentlich störte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist interessant zu sehen, wie dein Leben verlaufen ist und du es wahrgenommen hast, mein Kind.“, säuselte Tom in einem gelangweilten Tonfall. „So habe ich es zumindest nicht verpasst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Doch, hast du. Du guckst dir sozusagen nur Aufnahmen an und die haben nur eine Perspektive.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du willst mich wirklich unbedingt reizen, nicht wahr?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Blondine zuckte gelangweilt mit den Schultern: „Du könntest einfach mit all dem aufhören, dann bräuchte ich dich nicht reizen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Amüsiert sah Tom Riddle sie an, als habe sie einen ausgezeichneten Witz gemacht. Seine blauen Augen taxierten sie kalt, während sie sich in der Nähe der Wampus-Statue aufhielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine kühlen Finger glitten nahezu abwesend über die Statue der Gehörnten Schlange. Camilla verengte etwas die Augen. Ihr war so, als würde die Statue plötzlich Farbe annehmen. Als würden die Schuppen zu glänzen beginnen und darunter Muskeln tanzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unsicher blickte sie zur Wampuskatze, die immer noch aus Holz zu sein schien. Das traf auch auf die anderen beiden Statuen zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder schaute sie zu der Gehörnten Schlange, die inzwischen zischte. Sie war gigantisch und erinnerte mehr an einen Drachen. Vor allem, weil sie wirklich Hörner besaß. Nur noch unheimlicher waren die riesigen Reißzähne! Ihre intelligenten Augen sahen perlenschwarz aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die erweckte Statue ließ sie nicht mehr aus den Augen. Beobachtete jeden Schritt der Schülerin, die instinktiv etwas zurückwich. Die Schlange folgte ihr. Panik kroch in Camilla hoch. Sie war die Beute dieser Bestie![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollen wir doch mal sehen, wie viel von Salazar Slytherin tatsächlich in dir drinsteckt.“, sagte Tom leichthin und streichelte über die stabilen Schuppen seiner Kreatur. „Ich bin es wirklich leid, dass du so widerspenstig bist. Aber ich denke, dass wir das schon regeln können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was... Was soll das...?“, keuchte sie panisch. Ihr graute es davor, was ihr Vater vorhatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tom lächelte kühl, ehe er zischend zur Gehörnten Schlange sah: „Töte sie.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das ließ sich die Kreatur nicht zwei Mal sagen, die zielsicher auf sie zukroch. Ihr Maul öffnete sich, während ihre Zähne noch größer wurden. Sie fuhr sie heraus und Gift schien an ihnen herabzutropfen, wie Wasser von einem Felsen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich hoffte sie, dass diese Gehörnte Schlange nicht die Fähigkeiten einer echten besaß. Denen sagte man immerhin nach, dass sie das Wetter kontrollieren konnten. Aber nicht nur das... Auch Unsichtbarkeit, Hypnose und Gestaltenwandlung wurde ihnen nachgesagt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla war bisher keinem lebenden Exemplar begegnet und war sich nicht sicher, ob alles stimmte, was in den Büchern stand. Wenn auch nur die Hälfte wahr war, gab es für sie keine Überlebenschance. Nicht mal, wenn sie ihren Zauberstab hätte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich zuckte der gigantische Kopf nach vorne mit weit aufgerissenem Maul. Die Blondine sprang zur Seite und hörte, wie der Schädel auf den Boden krachte. Selbst wenn sie sie nicht gebissen hätte, wäre sie nun platt, wenn sie nur schlechtere Reflexe gehabt hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tom gackerte wie irre über den Anblick. Er schien seine „Erziehungsmaßnahme“ sichtlich zu genießen und ebenso die Panik, die in ihr hochkroch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Gehörnte Schlange drehte sich um und richtete sich bedrohlich auf, nur um erneut nach ihr zu schnappen. Camilla presste sich panisch an die nächste Wand und spürte den Luftzug der Bestie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie soll ich das denn ohne Magie hinbekommen?, fragte sie sich atemlos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hilflosigkeit breitete sich in ihr aus, während sie sich von der Wand abstieß, um loszulaufen. Hinter sich hörte sie das Schlängeln der Kreatur. Trotz ihrer Größe und der Enge des Raumes schien sie keine Probleme mit ihrer Fortbewegung zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es zischte laut. Die Wampus-Schülerin warf sich instinktiv mit den Armen über den Kopf auf den Boden. Im nächsten Augenblick flog die Schlange über sie herüber und schlug mit etwas Abstand von ihr auf dem Boden auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Willst du mir nicht lieber zukünftig gehorchen, Camilla?“, hauchte Tom honigsüß. „Ich könnte dich dann gerne von diesem Übel befreien.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lieber sterbe ich, als dir blind zu gehorchen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein Wunsch, dem ich durchaus nachkommen kann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Bestie erhob sich vor ihr. Camilla kroch rückwärts, während sie in ihren Gedanken ihre Optionen durchging. Keine davon war wirklich positiv. Am Ende lag sie immer in einem Sarg und ihre beiden Väter weinten mit Rosen an ihrem Grabstein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie rollte sich zur Seite, als das Biest sich wieder auf sie warf. Dieses Mal erwischte die Schlange allerdings ihren Arm und begann daran zu reißen. Schmerzen durchzuckten sie, während sie gequält aufschrie, sich aber nicht zu befreien schaffte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Hilflosigkeit führte dazu, dass die Schlange sie einfach vom Boden hochriss und auf die andere Seite schleuderte. Die Schwerkraft schien für die Kreatur nicht von Bedeutung zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Camilla richtete sich mit tränenden Augen auf. Verschwommen konnte sie eine Blutspur auf dem Boden erkennen, die von ihrem Arm herrührte und ihrem Freiflug.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wirklich erschreckend war es aber, als es plötzlich zu regnen begann. Als sie sich umsah, waren sie nicht mehr in der Auswahl-Halle, sondern auf dem offenen Gelände von Ilvermorny. Starker Regen prasselte herunter, doch sie spürte ihn kaum auf ihrer Haut. Der Schmerz war dafür umso präsenter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dachtest du, ich würde die Vorzüge der Gehörnten Schlange nicht nutzen?“, kicherte der dunkle Lord amüsiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Rasch sprang sie auf, schlitterte aber ein Stück über den matschigen Boden. Ihre zittrigen Finger griffen nach ihrem Umhang und als sie wieder das Zischen hörte, drehte sie sich um. Mit beiden Händen spannte sie den nassen Stoff soweit und so kräftig es ihr möglich war. Die Schlange biss hinein und verfing sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Nässe war ein Vorteil, denn es machte den Stoff stabiler. Vor allem war er dadurch aber auch schwerer![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch musste Camilla ihn loslassen, weil die Bestie sie sonst mit in die Höhe gerissen hätte. Die versuchte sich windend aus dem Stoff zu befreien, um sich ihrem Opfer weiter widmen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tom beobachtete das Schauspiel mit seltsamer Faszination. Als bewunderte er die Kreativität seiner eigenen Tochter, wenn es um das Überleben ging. Er machte aber keine Anstalten ihr zu helfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Matsch flog vom Boden auf, während Camilla hindurchrannte. Schwindel ergriff sie, während sie immer mehr Blut zu verlieren schien. Der Regen verdünnte es und verhinderte, dass es zu rinnen begann. Sehr schlecht für sie... So wurde die Blutung immer stärker, statt besser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider befreite sich die Gehörnte Schlange von dem blauen Umhang. Durch den nassen Boden schlängelte sie ihr nach. Ihr Zischen klang seltsam wütend. Wahrscheinlich bildete die Blondine es sich nur ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich konnte sie den See sehen, der mit zu dem Gelände der Schule gehörte. Zwar lebten einige magische Geschöpfe darin, doch sie waren weitgehend ungefährlich. Deshalb badeten viele Schüler hier, wenn das Wetter und die Zeit es erlaubten. Jedoch übte man hier auch seine Zauber, die einen Bezug auf Wasser hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer wieder versank sie im Moder des Bodens, was ihr Vorankommen massiv verlangsamte. Doch auch die Gehörnte Schlange schien Schwierigkeiten zu haben, sich angemessen zu bewegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem holte die Schlange sie wahnsinnig schnell ein und zischte wieder mit ihrem mächtigen Kopf voran. Camilla atmete mehrmals tief durch, dann sprang sie voran und landete kopfüber im tiefen Wasser. Es erschien ihr lächerlich, dass ihr bewusst wurde, dass sie tatsächlich noch nasser zu werden schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotz des Wassers konnte sie Tom Riddle lachen hören. Entweder bewunderte er weiterhin ihre Ideen oder er fand diese absolut bescheuert. Allmählich zweifelte sie auch an ihrer Fähigkeit in solchen Situationen gut zu reagieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr ging die Luft allmählich aus, dann aber entdeckte sie die schwarzen, leuchtenden Augen über der Wasseroberfläche. Die Kreatur war zum nächsten Angriff bereit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Gehörnte Schlange zuckte herab und tauchte mit dem Kopf unter. Nur wenige Augenblicke kam sie wieder herauf und hatte etwas Goldenes zwischen den Fangzähnen. Ihr Kopf ruckte hin und her, als würde sie ein Tier zu Tode schütteln wollen, dann aber merkte die Kreatur, dass sie gar kein Lebewesen erwischt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie spuckte es Tom vor die Füße. Amüsiert konnte er feststellen, dass es die Brosche der Schule war. Der goldene, gordische Knoten. Die Schlange hatte sich von dem Glanz ablenken und täuschen lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auf einem anderen Ufer kam sie wieder hoch und hatte nun viel Distanz zwischen sich und ihren Angreifern gewonnen. Entsetzt stellte Camilla fest, dass sie plötzlich wieder direkt vor der Gehörnten Schlange stand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Vater war direkt daneben und lächelte süffisant: „Denkst du, dass ich es dir so leicht mache, mein Kind?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte es zumindest gehofft...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Schlange fauchte gefährlich und zuckte wieder voran. Sie erwischte erneut ihren blutigen Arm und riss daran herum, als wäre es eine Spielzeugpuppe. Camilla schrie auf und versuchte sich wieder zu befreien, doch dieses Mal ließen die Fangzähne partout nicht nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen... Das hier war ihre Erinnerung! Ihr Traum. Ob nun ein Tagtraum oder ein richtiger spielte keine Rolle. Er veränderte lediglich die Erinnerungen, auf die er Zugriff hatte, doch es blieb ihre Domäne. Er war der Eindringling! Er hatte hier keine Macht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit Feuereifer blickte die Blondine die erschaffene Bestie an und hörte, dass ihre Stimme ein seltsames Zischen annahm: „Hör‘ auf! Töte ihn!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zwar zögerte die Schlange im ersten Moment, ließ dann aber doch von ihr ab. Stattdessen drehte sie sich um, baute sich auf und warf sich dieses Mal auf den entsetzten Tom. Er hatte alle Mühen auszuweichen. Dann verschwand er aus ihrem Bewusstsein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Atemlos griff sie an ihren schmerzenden Arm. Plötzlich klatschte es hinter ihr. Erschrocken drehte sie sich um und entdeckte Jude Davies.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat diese Erinnerung gelöscht, weil du ihn hier besiegt hast.“, sagte er erfreut. „Vielleicht aus Scham, vielleicht wollte er auch, dass du dich nicht besinnst, dass du stärker sein könntest als er.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam sah sie an sich herab. Ihr Arm war wieder vollkommen geheilt und da war nirgendwo mehr Blut. Kein Schmerz. Auch der Regen hatte plötzlich aufgehört, als sei er niemals da gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe... nur eine Erinnerung erneut durchlebt...?“, fragte Camilla atemlos. Es war ihr so echt vorgekommen! Als wäre sie gerade in diesem Albtraum gefangen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das waren die Informationen, die in deinem Unterbewusstsein abgespeichert waren.“, erklärte der Auror nüchtern. „Entschuldige... Ich hätte nicht gedacht, dass du das alles nochmals richtig durchleben würdest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon okay. Ich wusste ja, worauf ich mich einlasse. Irgendwie...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Erinnerst du dich denn an noch mehr? Zum Beispiel, wieso du draußen warst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja... Ich hatte unter einem Pavillon gelernt.“, antwortete sie nachdenklich. „Ich bin wohl entweder eingenickt oder er drang einfach so in mich ein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vermutlich bist du nur eingenickt. Inzwischen bist du eine Fortgeschrittene in Okklumentik.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du schaffst es doch auch in mich hinein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, aber ich sitze dabei direkt vor dir.“, erinnerte Jude sie sachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auf einmal verschwammen die Bilder um sie herum und als ihr Blick wieder klarer wurde, saßen sie wieder in dem kleinen Büro. Der Auror wirkte nachdenklich, obwohl sie immerhin ihr Ziel erreicht hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während er schwieg, konzentrierte sich die Blondine darauf, wieder ihre Abschirmung hochzufahren. Jede Sekunde ohne aktive Okklumentik barg für sie enorme Risiken. Durch die Gedächtnislücke war ihr das nur umso bewusster geworden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Darüber werde ich Bericht erstatten müssen.“, seufzte er plötzlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dem Ministerium?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also zumindest meinem Vorgesetzten. Wem er das dann erzählt, ist ihm überlassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kriege ich dann Ärger?“, fragte sie unsicher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, warum solltest du? Sie werden wissen wollen, dass du ihn mit deiner Okklumentik fertiggemacht hast.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wirst du eine Eule schicken oder gehst du?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vorerst schicke ich eine Eule, damit wir noch ein paar Wochen zusammen üben können.“, antwortete der Auror lächelnd. „Aber sie werden mich bestimmt dadurch bald zurückbeordern. Du hast aber ohnehin bald deine Prüfungen. Ich wäre also sowieso zeitnah gegangen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber du zeigst mir noch die anderen Techniken, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich. Vorher werde ich nicht gehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Super, danke.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kein Thema.“, erwiderte Jude liebevoll. „Ich muss mal das Schreiben aufsetzen. Du solltest dich dringend ausruhen... Morgen machen wir dann mit unserem Training weiter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Einverstanden.“, sagte Camilla erleichtert. „Bis morgen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bis morgen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem letzten Blick zu Jude Davies verließ sie das Büro wieder. Sie war wirklich stolz auf sich selbst. Obwohl sie in unglaublicher Panik gewesen war, hatte sie ihren Vater aus ihrem Verstand hinausgeworfen. Hatte seine eigenen Waffen gegen ihn eingesetzt![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es erfüllte sie mit Hoffnung. Wenn sie es einmal geschafft hatte, konnte sie es wieder schaffen. Eventuell sogar schneller als das erste Mal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihren Umhang und die Brosche fand sie in dem Pavillon, in dem sie gelernt hatte. Offenbar hatte sie die Sachen ausgezogen und nicht im Kampf verloren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die letzten Wochen mit dem Auror würde sie ausgiebig nutzen. Sobald er weg war, würde sie ihre Okklumentik nebenbei schulen, aber sich mehr auf das Büffeln für die Prüfungen konzentrieren. In den Sommerferien konnten dann immerhin ihre Väter ihr beim Training helfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lange war sie nicht mehr so hoffnungsvoll gewesen. Beinahe fröhlich![/JUSTIFY]

Vergebung

[JUSTIFY]James Potter war wirklich wütend auf ihn. Seit dem Zwischenfall mit Severus Snape sprach er nur distanziert mit ihm. Er mied Sirius zwar nicht, aber er ließ ihn spüren, dass sein Fehlverhalten etwas verändert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem sprachen sie nicht mehr wirklich über die Geschehnisse. Auch keiner der anderen beiden Rumtreiber wurde mit eingeweiht. Dennoch fielen Wurmschwanz und auch Moony natürlich auf, dass irgendwas nicht stimmte. Immer wenn sie Krone danach fragten, meinte er immer bloß, dass alles in bester Ordnung sei. Tatze hingegen bekam kaum ein Wort heraus und wusste einfach nicht, was er sagen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Prüfungen standen kurz bevor. Inzwischen waren sie alle sechszehn Jahre alt geworden, doch durch den kalten Krieg zwischen ihm und seinem besten Freund waren die Feiern nicht so ausgelassen gewesen wie sonst. Auch die Osterferien waren ihm kalt vorgekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie waren alle in der Bibliothek, um für die kommenden Prüfungen zu büffeln. Auch wenn James sich um Unauffälligkeit bemühte, war es offensichtlich, dass er ihm auswich. Immer wieder musste er angeblich andere Bücher suchen gehen und setzte sich jedes Mal etwas weiter von Tatze weg. Es tat weh, doch er nahm es ihm nicht übel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch Snape ging ihnen weitgehend aus dem weg. Nur seine hasserfüllten Blicke trafen immer mal wieder die Clique. Obwohl er genau wusste, dass er zu weit gegangen war, hasste er Schniefelus immer noch. Er wollte ihn weiterhin fertigmachen und hielt sich nur für seinen besten Freund zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend beugte er sich über das Zaubertrank-Buch. Jedes Jahr fragte er sich wieder, ob er dieses Mal durch die Prüfungen fallen würde. Professor Pride war wirklich streng! Und er in Zaubertränke nicht der Beste...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Slughorn war da ganz anders. Er unterrichtete nur noch den Leistungskurs für Zaubertränke, weil er ein paar seiner „wichtigen Schüler“ noch zu Ende ausbilden wollte, dann würde er sich endgültig zur Ruhe setzen. Von Lily wusste er, dass er sehr humorvoll war und es ihm wichtig war, dass seine Schüler ihn mochten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem waren ihm die Fähigkeiten seiner Schüler überaus wichtig. Wer Leistungen brachte, gewann viel Zuneigung. Mit seiner Gunst kamen Privilegien einher, die zu zahlreichen Festen einluden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann war da noch die Wand des Ruhms... Lily meinte, dass er dort Fotos von seinen erfolgreichsten Schüler aufhing. Jene, die nach ihrer Ausbildung in Hogwarts großartige Karrieren anstrebte. Professor Slughorn verkaufte ihre Erfolge als seine eigenen, weil er sie einst so gut gefördert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Damit war er das genaue Gegenteil von Professor Pride. Auch er wusste Disziplin, Intelligenz und Konzentration zu schätzen. Wer sich gut anstellte, konnte gelegentlich auch ein dezentes Lob von ihm gewinnen, doch er lud keinen zu Feiern ein und schmückte sich auch nicht mit ihren Erfolgen. Er schien froh zu sein, wenn er Einzelne erreichen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius Black kam es vor, als hätten ihn bisher nicht besonders viele Lehrer erreichen können. Hauptsächlich wohl Professor Callum. Verteidigung gegen die Dunklen Künste lag ihm einfach. Dafür musste er theoretisch nicht mal büffeln![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem machte er es. Professor Callum war einer der wenigen Lehrer, die er nicht enttäuschen wollte. Ihm war es wichtig, dass er mit Bestnoten aus der Prüfung herauskam und er einen dummen Spruch von seinem Lehrer gedrückt bekam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zauberkunde lag ihm an sich auch und er mochte auch Professor Ashworth, doch es gab vereinzelnd Zauber, die er nicht verstand. Er wusste, dass er sie mit etwas Zeit aber alle hinbekommen würde. Auch wenn die besagte Zeit gerade wegen der Prüfungen knapp wurde und Krone ihm nicht wirklich beim Üben helfen würde...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Streit zwischen ihnen warf ihn wirklich zurück. Zumal es ihn ablenkte! Tatze wurde schmerzhaft bewusst, dass er zwar die Seiten umgeblättert, aber den Inhalt nicht gelesen hatte. Kein Inhalt der Tränke war also sitzen geblieben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollt ihr nicht endlich abhaken, was zwischen euch schiefgelaufen ist?“, fragte ihn plötzlich eine Frauenstimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze sah auf und erkannte Lily Evans sofort, die ihn mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete. Es überraschte ihn nicht, dass ihr die Spannung aufgefallen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Leicht gesagt...“, murrte er als Antwort.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was immer passiert ist, es lässt sich doch bestimmt darüber reden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ohne um Erlaubnis zu fragen, setzte sich die Rothaarige einfach neben ihn. Ein paar Bücher zum Lernen legte sie vor sich ab, während ihre grünen Augen ihn interessiert ansahen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh bitte, setz‘ dich doch, Lily.“, sagte Sirius sarkastisch. „Möchtest du vielleicht auch etwas von meiner Tinte oder meinen Süßigkeiten haben? Oder direkt mein Leben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seinen Sarkasmus nahm das Gryffindor-Mädchen nicht persönlich, denn sie belächelte es amüsiert: „Willst du nun meine Hilfe oder nicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Solange du nicht mit James in die Kiste hüpfst, wirst du mir wohl kaum helfen können. Nichts für ungut...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wüsste nicht, wieso das irgendwas zwischen euch ändern würde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hätte bessere Laune...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„An seiner Laune scheint es nicht zu hapern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie deutete langsam in die Richtung von Krone, der gerade lautstark über etwas lachte, was Peter Pettigrew offenbar gesagt hatte. Wurmschwanz war hingegen vollkommen verlegen. Was immer seinen besten Freund so amüsierte, es war kein Scherz des Kleinsten ihrer Gruppe gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ja, es liegt nicht an seiner Stimmung..., gestand sich der Black-Erbe ein. Es liegt daran, dass ich Schniefelus fast umgebracht habe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diese Handlung hatte James‘ Blickwinkel auf ihn verändert. Es hatte absolut alles verändert! Auch wie sich Sirius selbst sah. Immerhin hatte er bewiesen, dass er durchaus zu einem Mord fähig war, auch wenn er es nicht selbst getan hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr müsst euch auf das besinnen, was euch einst verbunden hat.“, erinnerte Lily ihn zärtlich und riss ihn damit aus seinen Gedanken. „Unabhängig von dem, worüber ihr gestritten habt... Ihr müsst über andere Dinge wieder zueinander finden. Ist das geschafft, könnt ihr sicherlich über das sprechen, was geschehen ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du sagst das so leicht.“, seufzte Tatze unglücklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist einfacher als du denkst. Ihr wart stets beste Freunde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das waren wir. Und nun will er nicht mal mit mir in einem Raum sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt, dass das nicht stimmt. Er ist doch hier.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jupp, und mindestens fünf Tische stehen zwischen uns...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn er all das nicht klären wollen würde und du ihm egal wärst, hätte er dich längst aus dem Quidditch-Team geworfen.“, erinnerte Lily ihn lächelnd. „Er ist Kapitän und könnte dich für den Ersatz-Hüter ersetzen und in aller Ruhe einen neuen suchen. Aber das macht er nicht. Stattdessen sagt er dir, wann Training ist und schließt dich nicht aus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Punkt ging definitiv an sie. Wenn Krone es wollte, konnte er ihn aus der Mannschaft werfen, aber er behielt ihn. Redete im Training zwar nicht herzlich mit ihm, trotzdem wich er ihm auch nicht aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch jetzt konnte er sich die Bücher ausleihen, die er brauchte und in den Gemeinschaftsraum gehen. Er könnte überall lernen! Stattdessen blieb er in seiner Nähe... Irgendwas war also an Lilys Theorie dran, die seltsamerweise an sie zu glauben schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mal angenommen, ich würde dir glauben...“, setzte Sirius nachdenklich an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du glaubst mir.“, schlussfolgerte sie mit hochgezogener Augenbraue.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, gut, ich glaube dir... Was genau muss ich dann machen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Findet einen gemeinsamen Nenner, der euch beiden Freude bereitet und amüsiert euch nach Black-Potter-Manier. Wenn ihr richtig Stimmung habt, entschuldigst du dich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ich habe mich doch bereits entschuldigt. Mehrmals...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie ich dich kenne, warst du dabei nicht sehr überzeugen.“, meinte die Rothaarige amüsiert. „Du musst es schon so meinen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also gut... Eine aufrichtige Entschuldigung und was dann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn er soweit ist, werdet ihr über alles sprechen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wenn er nicht soweit ist?“, hakte Tatze unsicher nach. Er glaubte nicht, dass er die Antwort wissen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann wird es unschön.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte befürchtet, dass du das sagst...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass‘ dich nicht abschrecken.“, ermutigte sie ihn zärtlich. „Er will darüber sprechen, sonst wäre er nicht ständig in deiner Nähe. Er weiß bestimmt selbst nicht, wie er es anfangen soll. Sobald einer den Anfang macht, wird es von selbst laufen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber was soll ich denn bitte sagen? Wie schaffe ich es, dass er mir auch glaubt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das kann dir keiner beantworten, Sirius. Sag‘ einfach das, was du fühlst. Sei einfach nur ehrlich. Wenn du bei der Wahrheit bleibst, sind deine Worte nicht mehr wichtig – nur ihr Inhalt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bleiern nickte er, während sein Mund ihm ganz trocken wurde: „Okay, danke sehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kein Thema. Ihr schafft das schon.“, säuselte Lily Evans und erhob sich mit ihren Büchern wieder. Durchaus zufrieden warf sie ihr langes Haar zurück und stolzierten aus der Bibliothek heraus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sah ihr nach. Verstand zunehmend besser, was Krone an ihr fand. Sie hatte ein seltsam gutes Herz. Glaubte an Menschen, auch wenn sie nicht an sich selbst zu glauben schienen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich setzte sich James neben ihn: „Was wollte sie?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hat mir nur ein paar Ratschläge erteilt.“, antwortete Sirius unsicher. Er wusste nicht, was er sagen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Achso, okay.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Jäger sah ihn zwar aus den Augenwinkeln an, baute aber keinen direkten Blickkontakt auf. Nicht mal, als er sich erhob und wieder zu Peter schlenderte. Es fühlte sich so an, als habe er gerade eine Chance zur Versöhnung vertan. Jedoch war das hier wohl kaum Zeit und Ort dafür.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr Ratschlag war gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erschrocken fuhr Sirius Black in sich zusammen, ehe er zur Seite blickte. Remus ließ sich auf dem freien Platz nieder, den Lily eben noch genutzt hatte. Auch er brachte ein Stapel Bücher mit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lauschen ist unhöflich.“, tadelte Tatze ihn nicht wirklich ernsthaft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mag sein, aber ich muss doch auf dich aufpassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach ja?“, hakte der Werwolf skeptisch nach. „Deshalb redest du auch seit Wochen nur noch sporadisch mit Krone? Und dann diese kühlen Blicke... Scheinst mir echt gut auf dich achten zu können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja... Hab‘ verstanden! Ich bin kacke.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schön, dass du es einsiehst. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin mir sicher, dass ich dir schon mal sagte, dass du ein schrecklicher Freund bist, Moony.“, seufzte Sirius und senkte seinen Blick wieder auf das Zaubertrank-Buch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da er zuvor nicht auf dessen Inhalt konzentriert war, blätterte er zurück zum Anfang. Es kam ihm wie eine Endlosschleife der Hölle vor! Obwohl er sich zwingen wollte, dieses Mal den Inhalt genau zu studieren, kam ihm jedes Wort verschwommen vor. Er wusste, dass jeder Buchstabe deutlich war und es nur an seiner mangelnden Konzentration lag, doch das half herzlich wenig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Genervt nahm sich der Black-Erbe eine Lakritzstange und verbiss sich wütend darauf. Es musste von außen so aussehen, als habe einen unbändigen Zorn auf die Süßigkeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte Remus ihn skeptisch. „Soll ich dir das Buch vielleicht vorlesen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bezweifle, dass mir das helfen würde...“, nuschelte er kauend zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht brauchst du einfach nur ein bisschen Zerstreuung.“, meinte Moony nachdenklich. „Eigentlich wollte ich damit warten, bis du dich wieder mit Krone vertragen hast, aber das dauert wohl noch ein bisschen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was meinst du?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir hatten uns doch vor ein paar Monaten über die anderen Schulen unterhalten und das Trimagische Turnier. Erinnerst du dich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich erinnere ich mich. Worauf willst du hinaus?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja... Ein Trimagisches Turnier wird es wohl in den nächsten Jahren kaum geben und da wir von unseren Freunden nicht wegwollen, kommt ein Austauschjahr auch nicht infrage... Ganz zu schweigen davon, dass ich mir das nicht leisten könnte.“, erklärte Remus ausschweifend. „Stattdessen habe ich mich also nach ein paar Brieffreunden umgehört. War gar nicht so einfach... Aber ich habe ein paar Schüler finden können, die Interesse haben würden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tatsächlich?“, fragte Sirius überrascht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Eigentlich hatte er sogar nicht mehr großartig an diese Unterhaltungen gedacht, nachdem er über Durmstrang gelesen hatte. Diese Akademie unterrichtete nämlich sogar dunkle Künste... Dieses Wissen hatte ihn abgeschreckt, mehr von den anderen Schulen zu erfahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Für mich habe ich mich für eine Schülerin von Beauxbatons entschieden. Sie ist eine der wenigen Schülerinnen dort, die nicht nur Englisch sprechen, sondern auch schreiben kann.“, berichtete Moony aufgeregt. „Sie ist echt intelligent, witzig und hat mir schon viele interessante Fakten über ihre Schule geschrieben. Wir schreiben uns inzwischen mehrmals die Woche – je nach Eulengeschwindigkeit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich meinen, dass du dich verliebt hast.“, kicherte Sirius amüsiert. Eigentlich freute es ihn aber, dass Remus mal so ausgelassen von einem Mädchen sprach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich dachte schon, dass du eventuell schwul bist... Hätte ich dich das gefragt, wäre es echt peinlich geworden!, dachte er erleichtert darüber, dass er nicht gefragt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus hingegen errötete verlegen und schüttelte dann vehement den Kopf: „Quatsch! Nein... Ich bin nicht verliebt. Ich finde sie einfach nur geistreich... Kennen uns doch kaum.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles gut. Ich freue mich, dass du ein so liebes Mädchen gefunden hast.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Machst du dich gerade über mich lustig?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ausnahmsweise nicht. Aber ich kann es gerne machen, wenn dir das lieber ist?“, schlug Tatze belustigt vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein... Nein, danke.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lange Rede, kurzer Sinn... Was willst du mir sagen, Moony?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hätte für dich vielleicht auch einen passenden Brieffreund gefunden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Brieffreundschaft... Er wusste nicht, ob ihm das wirklich lag. Immer auf Distanz, niemals Blickkontakt und vielleicht auch nie die Stimme des anderen hören. Konnte daraus wirklich Freundschaft werden?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anderseits konnte ihn das vielleicht echt auf andere Gedanken bringen. Er konnte mehr über ausländische Schulen lernen und fand vielleicht einen neuen Freund. Es musste keine so enge Bindung sein, wie er sie mit Krone hatte, doch vielleicht war er eine gute Alternative zu dem Quidditch-Kapitän.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Niemand konnte James ersetzen, doch Sirius wünschte sich wirklich mal andere Gedanke als ihren Streit. Wollte mal nicht das Gefühl haben, dass er sich für irgendwas zu rechtfertigen hatte. Mal keine Entschuldigungen... Kein schlechtes Gewissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay... Du hast mich.“, gab Sirius also doch nach. „Wen hast du für mich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus‘ Brust schwoll an vor Stolz, als er die Zustimmung vernahm: „Er heißt Logan Jenkins und ist von Ilvermorny. Sogar aus dem Haus Wampus, das dich doch so sehr interessiert hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ehrlich jetzt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Japp, ist echt so. Logan ist wohl selbst an Hogwarts interessiert. Haben uns auch ein paar Mal geschrieben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und eine heiße Schnecke hast du nicht als Brieffreundin für mich finden können?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dachte mir, dass du genug Weibchen hast, die in deinem Universum kreisen.“, seufzte Moony, der wohl mit diesem Einwand gerechnet hatte. „Ein paar Männerkontakte schaden dir nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„War nur ’n Scherz! Ich bin begeistert. Danke dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gerne.“, lächelte Moony glücklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Egal, ob Tatze sich mit seinem neuen Brieffreund verstehen würde, Remus hatte sowieso sein Ziel erreicht. Für einige Minuten hatte er all seine Sorgen vergessen und mal an ganz andere Dinge gedacht. Stattdessen dachte er an Ilvermorny und was er alles für Fragen zu dieser Schule hatte. Was er über das Haus Wampus wissen wollte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Darüber sprach er auch mit dem Werwolf, der ihm nebenbei beim Lernen für Zaubertränke half. Seltsamerweise schaffte er es, ihm die Zutatenlisten in den Kopf zu hämmern und ebenfalls die Anwendungsgebiete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Man konnte über Moony sicherlich viel sagen, aber nicht, dass er ein schlechter Freund sei. Eigentlich war er einer der besten Menschen, die Sirius Black jemals getroffen hatte. Über ihm stand eigentlich nur James Potter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie amüsierten sich auch nach dem Lernen herrlich miteinander. Setzten für Logan Jenkins im Gemeinschaftsraum auch zusammen den ersten Brief auf. Remus fing an und schrieb ihm, dass Sirius gerne die Brieffreundschaft eingehen würde, dann fuhr Tatze fort. Er stellte ein paar Fragen zu Logans Person und berichtete dann von sich selbst. Erst am Ende kamen ein paar Fragen zu Ilvermorny.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus meinte, dass der Aufbau des Briefes so genau richtig war. Es war sehr höflich, wenn er sich zu Anfang erstmal nach Logan erkundigte, statt sich direkt selbst in den Mittelpunkt zu drängen. Da der Werwolf einen guten Draht zu Menschen hatte, glaubte er ihm das einfach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schon nach ein paar Tagen bekam er eine Antwort von Logan Jenkins, der ganz verzückt davon war, dass Sirius zukünftig regelmäßig mit ihm schreiben wollte. Er beantwortete ihm auch alle seine zahlreichen Fragen und berichtete ihm gerne von seiner Schule.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Besonders interessant fand Tatze die Schilderungen über die Duell-Turniere von Ilvermorny. Es war ihm egal, dass Logan selbst im Ranking wohl nicht besonders weit oben war, solange er nur alles ausführlich beschrieb.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan hingegen zeigte eher Interesse an einer ehemaligen Schülerin namens Sarah Kaiser. Er wollte gerne wissen, ob sie vielleicht zu ihrer Schulzeit Auszeichnungen bekommen habe oder ob jemand sie vielleicht persönlich kannte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es kam ihm etwas eigenartig vor, trotzdem informierte er sich über dieses Mädchen. Recht schnell erfuhr Sirius, dass sie vor einigen Jahren an einer unheilbaren Krankheit verstorben war. Zuvor war sie spurlos verschwunden... Es gab Gerüchte darüber, dass sie vom Ministerium selbst versteckt worden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diese Fakten kannte Logan offenbar schon. Deshalb teilte er ihm mit, was er selbst schon herausgefunden hatte, damit Sirius sich keine unnötige Arbeit machte. Im Laufe dieser Mitteilung erklärte er ihm, dass er die Tochter von Sarah kannte. Offenbar wollte er für sie gerne mehr herausfinden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehr brauchte Sirius nicht zu wissen, um sich noch mehr Mühe zu geben. Jedoch konnte er nur in Erfahrung bringen, dass Sarah einst im Haus Ravenclaw gewesen war. Sie war sowohl Vertrauensschülerin als auch Schulsprecherin geworden. Den Abschluss machte sie mit Bestnoten. Danach gab es kaum noch Informationen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider schienen auch die Lehrer alle noch zu jung zu sein, um sie unterrichtet zu haben. Trotzdem sprach er diejenigen an, denen er vertraute. Erst bei Professor Callum hatte er Erfolg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sind damals zusammen zur Schule gegangen.“, antwortete er ihm überrascht. „Na ja... Mehr oder minder... Bin vier Jahre jünger als sie gewesen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben Sie denn vielleicht mal mit ihr gesprochen?“, hakte Sirius begeistert nach. Endlich hatte er jemanden gefunden, der sie nicht nur kannte, sondern auch darüber sprach! Einige schienen sie zu kennen, aber nicht über sie sprechen zu wollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein paar Mal... Nicht so oft. Wir waren im gleichen Haus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie waren in Ravenclaw?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar, wieso nicht? Was hast du erwartet?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gryffindor...“, gestand Tatze aufrichtig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Awww, du bist so süß! Ich muss dich enttäuschen... Ich war ein Ravenclaw.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie war sie denn so?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb interessierst du dich für Sarah Kaiser? Sie ist schon eine Weile tot.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß, aber ich interessiere mich für die ehemaligen Schulsprecher. Sie alle haben große Leistungen vollbracht, um diesen Titel zu erhalten.“, log Sirius durchaus überzeugend. „Mich interessiert, wie sie gelebt haben. Jedoch habe ich über Sarah Kaiser nicht viel in Erfahrung bringen können. Als wären alle Aufzeichnungen vernichtet worden...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist es vermutlich auch...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie meinen Sie das?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann Ihnen dazu nichts Genaues sagen, aber Sarah musste untertauchen, weil sie sich auf die falschen Leute eingelassen hat. Das Ministerium ist bei so etwas sehr gründlich... Was für Ihre Recherche aber wohl kaum relevant ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, ist es vermutlich nicht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber es klingt interessant!, fluchte er innerlich. Doch wenn er noch mehr in dieser Richtung bohrte, würde Professor Callum das verdächtig finden. Noch verdächtiger...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jedenfalls war Sarah während ihrer Schulzeit ein wirklich freundliches, hilfsbereites und intelligentes Mädchen. Sehr beliebt bei ihren Mitschülern.“, berichtete der Lehrer in Erinnerungen schwelgend. „Hat jedem geholfen, der die Hilfe brauchte und war wahnsinnig strebsam. War immer viel am Lernen. Hat sich auch bezahlt gemacht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie war damals Jahrgangsbeste, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, zusammen mit Tom Riddle.“, schauderte Marcus Callum und schien eine Gänsehaut zu bekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„War das nicht der männliche Schülersprecher damals?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Japp, und sie sind im... Ähm-... Ich glaube sie kamen im fünften oder sechsten Schuljahr auch zusammen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ehrlich?“, fragte Sirius überrascht. So etwas hatte er bisher nicht in Erfahrung gebracht. Vielleicht war dieser Tom Riddle ja sogar der Vater von Logans Freundin![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist es. War ein echt ungleiches Pärchen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sarah war ein überaus gütiges Mädchen mit sehr viel Toleranz für ihre Mitmenschen. Riddle war eher... sadistisch. Bösartig...“, brummte Professor Callum und Unwohlsein verzerrte sein Gesicht. „Er umgab sich gerne mit recht... willensschwachen Mitschülern. Hauptsächlich Slytherins, aber auch aus einigen anderen Häusern. Aus allen Jahrgängen... Hatte echt schnell einen riesigen Fan-Club zusammen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Waren Sie auch ein Fan?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ganz und gar nicht. Habe meine Zeit eher mit Josh vertrieben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Josh?“, hinterfragte Sirius verwirrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Professor Pride.“, korrigierte sich Marcus Callum rasch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er ging zur selben Zeit wie Sie und Sarah Kaiser auf Hogwarts?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hmm, ja, aber sprich‘ ihn besser nicht darauf an.“, bat der Lehrer ihn ernst. „Er ist nicht besonders gut auf Riddle zu sprechen und wenn du Sarah ansprichst, muss man auch über ihn sprechen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mochten sich wohl nicht besonders?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viel mehr als das...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hass? So wie bei uns und Schnief-... Snape?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Noch viel, viel schlimmer.“, seufzte er. „Sprich‘ ihn einfach nicht darauf an, in Ordnung? Stell‘ dir das Schlimmste vor, was man dir antun könnte und rechne es Mal Zehn. Noch schlimmer war es, was Riddle Josh angetan hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wusste beim besten Willen nicht, was dieser Tom so Schlimmes getan haben konnte, dass Professor Pride ihn derartig verabscheute, doch er vertraute Professor Callum und würde den Zaubertranklehrer nicht darauf ansprechen. Obwohl es ihn schon reizte. Doch vielleicht würden seine Recherchen ihm dazu irgendwann von selbst Antworten liefern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jedenfalls war Sarah nicht mit Riddles Aktivitäten einverstanden. Sie wollte ihn bekehren... Wollte ihm klarmachen, dass er auf dem falschen Weg war.“, fuhr Professor Callum fort. „Liebe macht blind. Sie erkannte nicht, dass sie ihn nicht bekehren konnte. Riddle baute sich eine richtige Schreckensherrschaft auf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Inwieweit?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Niemand, der nicht seinem Fan-Club angehörte, hatte viel zu lachen. Vor allem Muggelgeborene... Halbblüter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb hat Tom Riddle dann eine Auszeichnung bekommen? Die bekommt man doch nur, wenn man der Schule einen sehr großen Dienst erweist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das stimmt, aber Riddle verstand sich darauf, sich zu verstellen. Er war wahnsinnig... verlockend. Er gab den Menschen das Gefühl, dass sie etwas Besonderes seien. Also logen sie für ihn. Behaupteten, dass er nichts mit den Bösartigkeiten zu tun hatte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klingt etwas nach dem dunklen Lord...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Darauf sagte der Lehrer nichts. Kaum einer wusste, dass Voldemort einst ein Schüler Hogwarts gewesen war und noch weniger kannten seine wahre Identität. Man würde ihn auch nicht mehr erkennen. Die dunklen Künste hatten ihren Tribut gefordert und sein Aussehen verunstaltet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jene, die all das wussten, durften ihr Wissen nur teilen, wenn das Ministerium es erlaubte. Sirius Black war kein Eingeweihter und würde vorerst auch keiner sein, weshalb Marcus Callum nicht darüber sprach. Was nicht bedeutete, dass er ihn nicht selbst daraufkommen lassen durfte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch kam Tatze jedoch nicht darauf, dass er mit seiner Äußerung tatsächlich voll ins Schwarze getroffen hatte. Aber ihm ging Tom Riddle nicht aus dem Kopf und die Wirkung, die er auf sein Umfeld hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sarah veränderte sich am Ende des sechsten Jahres ziemlich.“, erzählte Professor Callum plötzlich. „Sie wurde stiller und mischte sich nicht mehr so in die Angelegenheiten von Riddle ein. Ich dachte eine Weile, dass sie sich nun endgültig getrennt hätten, doch sie hingen immer noch aufeinander herum. Ihre Einstellung zu ihm musste sich aber verändert haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie klingen ein bisschen verknallt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht war ich das auch... Sie war hübsch, klug und freundlich. Ein Traummädchen! Aber sie hat ihr Herz an Riddle verloren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber sie starb doch wirklich eines natürlichen Todes, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja, das ist bewiesen. Dafür wurden echt viele Untersuchungen gestartet, um sich dabei sicher zu sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie kam doch aus Deutschland, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Korrekt. Ihr Vater musste wohl ins Ausland fliehen, jedoch weiß ich nicht, weshalb. Aber da sie nicht von ihm sprach, war es sicherlich nichts Gutes...“, meinte Professor Callum nachdenklich. „Ihre Geschwister schienen auch nicht besonders angetan von ihm zu sein. Die Beerdigung von ihm war nicht sehr herzlich...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie hat Geschwister?“, fragte Sirius wissbegierig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, eine ältere Schwester und einen älteren Bruder. Hatten nicht so das engste Verhältnis... Trotzdem gab ihre Schwester ihren Job als Auror auf, als sie verstarb.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Muss ja auch schrecklich sein, wenn die jüngere Schwester so jung stirbt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Noch schlimmer waren die Untersuchungen bezüglich ihres Todes. Man benutzte viel schwarze Magie, um auszuschließen, dass keine dunklen Künste ihren Tod verursachten.“, spottete der Lehrer halbherzig. „Stell‘ dir das mal vor! Deine Schwester stirbt und die benutzen dunkle Magie, um einen natürlichen Tod zu bestätigen... Und du bist Auror und hast geschworen, dass du alle schwarzen Magier einsperrst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hat ihre ganze Einstellung infrage gestellt und ebenfalls ihren Job. Da hat sie hingeschmissen und sich für eine ruhigere Karriere entschieden. Ich glaube, sie überwacht inzwischen Hauselfen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wow... Vom Auror zur Babysitterin...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist das Leben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was wurde denn aus ihrem Bruder?“, hakte er neugierig nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung. Ist angeblich ein Anhänger der dunklen Künste, hat aber angeblich England verlassen. War schon immer ein eigenartiger Kauz.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke, dass Sie mir all das erzählt haben.“, sagte der Black-Erbe aufrichtig. „War total interessant.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kein Ding, aber keine Fragen an Professor Pride!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Versprochen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut... Sonst bringt der mich um.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius verabschiedete sich freundlich und eilte dann zurück in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Sofort zückte er seinen Federkiel und schrieb eifrig auf sein Pergament. Er war so entflammt, dass er nicht mal die verzauberte selbstschreibende Feder nahm, die ihm Peter zu seinem Geburtstag geschenkt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alles, was er von Professor Callum erfahren hatte, schrieb er für Logan nieder. Auch seine Vermutung, dass er den leiblichen Vater identifiziert haben könnte. Er beschrieb ihm die beiden und berichtete auch von der Veränderung Sarahs in ihrem vorletzten Jahr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sehr zufrieden las er nochmals den wirklich langen Brief, ehe er sich zur Eulerei aufmachte, um ihn direkt loszuschicken. Er benutzte dafür Regulus Eule Amy. Es störte seinen kleinen Bruder nicht, wenn er sie losschickte, solange er sie nicht selbst brauchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Amy war ein großer Uhu mit einer beeindruckend großen Flügelspannweite. Zudem noch hochintelligent. Sirius kannte keine Eule, die Post schneller an den Empfänger brachte als sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bring‘ das bitte Logan Jenkins in Ilvermorny.“, sagte er und streichelte die Eule liebevoll. „Und flieg‘ vorsichtig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Amy bekam noch einen Eulenkeks von ihm, dann flog sie direkt los. Es würde sicherlich ein paar Tage dauern, bis sie mit einer Antwort wieder zurückkehrte. Er freute sich schon sehr darauf, nachdem er so viel in Erfahrung gebracht hatte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn es lächerlich klingen mochte, fühlte sich der Black-Erbe schon viel besser, seit er all diese Dinge über Sarah Kaiser herausgefunden hatte. Logan war wirklich sehr dankbar für die Informationen gewesen und hatte ihm sogar ein paar amerikanische Zauberböller geschickt. Er schwor ihm, dass es keine stärkeren gab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas so Gutes getan zu haben, ließ seine Brust vor Stolz anschwellen. Und es nahm ihm endlich die Ängste vor der Unterhaltung mit seinem besten Freund. Er war bereit, sich seiner Verantwortung zu stellen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie von selbst hatte Sirius sogar eine Idee bekommen. Das gemeinsame Jungenzimmer war immer noch voll mit den ganzen Süßigkeiten ihrer Geburtstage. Dazu kamen diverse Scherzartikel, Butterbier und Zaubertränke. Der Stoff aus dem ein legendärer Abend gemacht wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war Freitagabend, also konnten sie am nächsten Tag ausschlafen. Außerdem würde Remus nicht allzu früh darauf pochen, dass sie weiterlernen mussten. Jeder brauchte mal eine Pause, auch wenn nächste Woche die ersten Prüfungen losgingen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Freunde waren gerade noch einige Bücher zurückbringen, um für das Wochenende neue Lektüren auszuleihen. Gerade vor den Prüfungen wurde großen Wert auf pünktliche Rückgabe jedes Werkes gelegt und sie wollten sich lieber nicht mit der Bibliothekarin anlegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zeit genug für Tatze, um die ganzen Geschenke zu verteilen, rockige Muggel-Musik anzuwerfen und für angenehme Dämmerbeleuchtung zu sorgen. Außerdem legte er einige Scherzartikel bereit, die nicht das ganze Zimmer in die Luft jagten, wenn sie unvorsichtig worden. Alles sollte dazu einladen, Spaß haben zu wollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wurde keine Minute zu früh fertig, als der Rest der Rumtreiber das Zimmer betrat. Überrascht sahen sie sich um und lauschten der Musik, die lange nicht mehr lief. Es musste an einen Junggesellenabschied erinnern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben... wir was zu feiern...?“, fragte Krone vollkommen perplex. In diesem Augenblick schien jeglicher Ärger verflogen zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, wir haben uns einen freien Abend verdient.“, sagte Tatze feierlich. „Wir haben seit Wochen richtig hart gebüffelt und uns eigentlich echt gut benommen! Wir mussten nur ein paar Mal nachsitzen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt...“, bestätigte Moony und lächelte etwas. „Ein freier Abend täte uns bestimmt allen gut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Peter, James und auch Sirius sahen den Werwolf mit offenen Mündern an. Sie fragten sich wohl, ob er vielleicht unheilbar krank war, denn solche Worte hatten sie von ihm wohl noch niemals zuvor gehört.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich dankte Tatze ihm. Es kam ihm so vor, als wollte Remus ihm bei seinem Anliegen helfen, die Wogen wieder zu glätten. Egal, ob dem so war, sein Einwand half auf jeden Fall dabei es zu ermöglichen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben noch so viel Scheiß von unseren Geburtstagen... Damit können wir richtig viel Spaß haben!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh man, das ist zu genial!“, freute sich Krone breit grinsend und machte keine Anstalten sich zu sträuben. „Lasst uns feiern bis wir uns übergeben müssen, Leute!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hört, hört!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie Lily es prophezeit hatte, lief alles von ganz alleine. Sie hatten alle einfach nur Spaß zusammen und vergaßen alle Sorgen. Sie schlugen sich nicht nur die Bäuche voll und tranken dabei viel zu viel Butterbier, sondern sie schossen auch ein paar magische Raketen aus den Fenstern. Kichernd lauschten sie dann Filch, wie er über das Gelände raste und fluchend nach den Urhebern suchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur würde er sie anhand der Flugbahnen nicht finden können. Der Zauber dieser bunten Lichtexplosionen sorgte dafür, dass die Raketen ständig die Richtungen änderten und unvorhersehbar in die Luft flogen. Dann hinterließen sie eine wunderschöne Pracht aus Farben, die teilweise sogar Bilder ergaben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius entdeckte einen Löwenkopf in den bunten Lichtern, während Remus sie auf das Bildnis eines Hippogreifs aufmerksam machte. Eine besonders große Rakete ließ sogar einen chinesischen Drachen durch die Lüfte tänzeln![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann mussten sie ihr Feuerwerk allerdings einstellen, weil sie hören konnten, dass Filch die Vermutung anstellte, dass jemand sie aus einem Fenster schoss. Also schlossen sie ihre wieder und warfen sich anschließend lautstark lachend auf ihre Betten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sogar ihr fünfter Zimmergenosse hatte sich zeitweilig ihrer Feier angeschlossen, war aber inzwischen in den Gemeinschaftsraum verschwunden, um dort weiter zu lernen. Er hatte mit den Rumtreibern einfach nicht mehr mithalten können und hatte wohl auch etwas Angst, dass Filch sie doch noch erwischte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da sie vorerst keinen Krach veranstalten durften, entschieden sie sich ohnehin eher für eine Art Mutprobe. Sie hatten noch zahlreiche Packungen von Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung. Also musste immer einer nach dem anderen blind hineingreifen und eine probieren. Im Anschluss musste er ihnen den erwischten Geschmack mitteilen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Meistens hatten sie Glück und erwischten so etwas wie Erdbeere, Schokolade, Steak oder Pommes, jedoch gerieten sie auch an Erbrochenes – zumindest schwor Wurmschwanz, dass es so schmeckte – Zahnpasta oder undefinierbaren Schleim.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Letztendlich spielte der Geschmack aber keine Rolle. Sie lachten herzlich bei jeder Bohne und amüsierten sich, wenn etwas Ekliges dazwischen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann waren Moony und Wurmschwanz jedoch vollkommen erledigt. Sie kuschelten sich mit Bauchschmerzen in ihre Betten und schliefen recht schnell ein. Ihre Gesichter strahlten sogar noch im Schlaf! Da waren keine Sorgen um den Ausgang ihrer Prüfungen. Kein Nachdenken übers Lernen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius schmunzelte bei dem Anblick und machte die Muggel-Musik lieber aus. Dann hockte er sich zu Krone auf den Boden, der gerade einige Süßigkeiten auflas. Im Gelächter waren ihnen vor allem die Bohnen runtergefallen und keiner sollte darüber ausrutschten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er half ihm dabei sie aufzusammeln und in eine leere Verpackung zu stecken. Da die Bohnen recht klein waren, war das nicht immer so einfach sie aufzulesen, doch in Gesellschaft war es angenehm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es tut mir ehrlich leid, was da passiert ist.“, sagte Sirius aufrichtig. Es gab keinen besseren Moment für dieses Gespräch als jetzt. Sie waren sozusagen alleine, waren beide entspannt und hatten zuvor sehr viel Spaß zusammen gehabt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon okay.“, erwiderte Krone aufrichtig. „Bin dir eigentlich schon seit Wochen nicht mehr böse. Ich wusste nur nicht, wie ich es anfangen soll...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das waren die absolut schönsten Worte, die Sirius seit Jahren gehört hatte! Ein Stein fiel ihm vom Herzen und er war wirklich froh, dass Lily ihn angesprochen hatte. Nun würde er sie mehr würdigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin froh, dass du das so siehst. Ich hatte echt Schiss, dass unsere Freundschaft daran zerbricht...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, niemals!“, widersprach James empört. „Ist doch nur ein Streit zwischen Freunden gewesen. Das gehört dazu.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„War aber auch echt dämlich, was ich angestellt habe. Gott sei Dank ist niemanden was passiert...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Abgesehen von mega vielen Strafarbeiten. Gerade für dich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, abgesehen davon.“, seufzte Tatze.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte in seinem Leben noch nicht so viel Metall poliert wie in den letzten Wochen! Pokale, Kessel, Bilderrahmen, Türknaufe... Absolut alles was sich finden ließ, wurde ihm aufgetragen. Geschweige denn von den ganzen Aufsätzen von Professor Ashworth, die wirklich lang geworden waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Am schlimmsten war aber sein Ausflug in den verbotenen Wald gewesen. Er hatte Hagrid bei einigen Pflichten helfen sollen und wäre dabei beinahe von irgendeinem magischen Geschöpf gefressen worden! Natürlich hatte der Wildhüter den Vorfall heruntergespielt und gemeint, dass das Geschöpf nur Angst vor dem Eindringling gehabt hatte – also vor ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem hatte Hagrid ganz schön viel Ärger für den Vorfall bekommen. An sich war auch gefordert worden, dass das Tier hingerichtet werden sollte, doch man hatte es im Wald nicht finden können. Darüber war Sirius wirklich froh! Auch wenn er nicht glücklich über den Zwischenfall war, hatte er das Tier nicht tot sehen wollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James hatte für seinen nächtlichen Ausflug Professor Callum helfen müssen. Das bedeutete, dass er sich um die Verpflegung einiger magischer Geschöpfe kümmern musste, die er für seinen Unterricht brauchte. War wohl auch nicht immer angenehm gewesen. Vor allem als es um Wichtel für die Erstklässler ging, die ihm aus dem Käfig entkommen waren. Sie einzufangen hatte Stunden gedauert![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schniefelus‘ Strafe war stärker ausgefallen als von Krone. Bei ihm wog noch schwer, dass er sich auf ein unautorisiertes Duell eingelassen hatte. Dann kam der nächtliche Ausflug hinzu... Auch Snape hatte mit Hagrid einen Ausflug in den verbotenen Wald machen müssen. Anders als Sirius aber mitten in der Nacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze hatte ihn gesehen nachdem er zurückkehrte. Seine Sachen waren verschmutzt und vollkommen zerpflückt gewesen! Also war er vermutlich auch von irgendwelchen Geschöpfen angefallen worden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da der Wald etwas zu gefährlich war, hatte er in den nächsten Tagen dann Professor Pride bei dem Auffüllen der Zutaten für den Unterricht helfen müssen. Das waren so viele, dass er mehrere Tage ständig nach dem Unterricht in die Kerker musste. Danach war er stets voll mit Spinnenweben, dennoch wirkte er zufrieden. Vermutlich, weil es um Zaubertränke ging...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]An sich waren sie alle noch gut weggekommen! Für das Ausmaß dieser ganzen Geschichte hätte man sie alle von der Schule werfen können – selbst Severus Snape. Immerhin hatte er sich in geheime Schulangelegenheiten eingemischt und einige gefährliche Flüche auf Sirius losgelassen, als sie sich duellierten. Flüche, die er nicht kennen dürfte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eine Sache würde mich noch interessieren.“, murmelte James, während er sich erhob, um die Bohnen-Packung wegzustellen. „Wie hast du Schniefelus dazu gekriegt, dir zu glauben und tatsächlich in der Nacht Moony zu folgen? Er hätte doch wissen müssen, dass das eine Falle ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben uns duelliert. Die Offenbarung des Geheimnisses war der Preis für seinen Sieg.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast absichtlich verloren, damit du ihn in die Pfanne hauen kannst?“, hakte Krone überrascht nach. Er wusste, dass sein bester Freund ein wirklich schlechter Verlierer war. Außer James gewann![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann man so nicht sagen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat dich tatsächlich besiegt? So ohne Tricks und doppelten Boden?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Leider... Ja.“, murrte Sirius sehr unglücklich. Er erinnerte sich nicht gerne an seine Niederlage, auch wenn er sich einreden wollte, dass er dennoch gewonnen hatte. Nur war der Streich nach hinten losgegangen und vollkommen idiotisch gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hättest du bekommen, wenn du gewonnen hättest?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hätte sich dann aus unseren Angelegenheiten heraushalten müssen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Clever... Eine Win-Win-Situation.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„An sich schon, wenn es nicht so bescheuert gewesen wäre.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Abgesehen davon.“, winkte Krone ab. „Na ja, vergessen wir die Geschichte einfach. Lass‘ uns nach vorne gucken.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Einverstanden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie unterhielten sich noch bis spät in die Nacht hinein, bis die Müdigkeit sie dazu zwang, sich auch in ihre Decken zu mummeln. Trotzdem redeten sie noch weiter bis sie schließlich einfach einschliefen. Sie wussten am nächsten Tag nicht mal mehr, wer eigentlich zuerst eingeschlafen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Rumtreiber waren glücklich, dass sie nun wieder vereint waren. Die Vergebung von James tat Sirius zudem wahnsinnig gut. Sie alle waren nun wieder viel entspannter miteinander und konnten sich wunderbar auf das Lernen konzentrieren. So blieb auch der Stoff von Zaubertränke endlich hängen, woran Tatze wirklich schon gezweifelt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Moony hatte jedoch allerhand mit ihnen zu tun. Jeder hatte seine eigenen Schwächen und brauchte seine Hilfe, um diese auszubügeln. Er verteilte ihnen hauptsächlich Aufgaben, die sie alleine zu lösen hatten. Keiner beschwerte sich darüber. Immerhin blieb es am Ende an Remus hängen, jede dieser Extraaufgaben zu kontrollieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dank ihrer Anstrengungen schafften sie ihre Prüfungen ohne größere Schwierigkeiten. Zumindest alle, außer Peter. Der fürchtete – wie jedes Jahr – dass er in jedem Fach durchgefallen war und es sein letztes Jahr auf Hogwarts war. Sie versuchten ihm zwar Mut zu machen, doch es war hoffnungslos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Statt sich also um die Ergebnisse Gedanken zu machen, wollten sie die letzten Tage in der Schule lieber genießen. Sie spielten diverse Streiche und probierten dabei auch den amerikanischen Böller von Logan aus. Er jagte tatsächlich eine komplette Jungentoilette in die Luft![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Filch fluchte immer noch über diesen Streich, obwohl das Klo inzwischen ersetzt worden war und auch die Überschwemmung schnell im Griff war. Er schwor jedoch, dass wenn er die Idioten erwischte, die das getan hatten, würde er sie an seinen Fesseln aufhängen und Tage lang hungern lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zu ihrer Freude erwischte er sie aber nicht. Sie hatten auch keine Beweise hinterlassen, auch wenn der Hausmeister natürlich vermutete, dass die Rumtreiber es gewesen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Abgesehen von Moony schlichen sie sich sogar in den Mädchensaal ein. Natürlich unter dem Tarnumhang von Krone! So konnten sie ein paar Mädchen belauschen und sie beobachten, jedoch wollte James dann doch nicht zu viel nackte Haut sehen, weshalb sie diesen Ausflug frühzeitig abbrachen. Vor allem schien Wurmschwanz deshalb enttäuscht zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Umso mehr Spaß hatte der Jäger dann aber, aus der Küche regelmäßig Küchlein, Muffins oder andere Leckereien zu stehlen, damit sie diese gemeinsam genießen konnten. Auch das unter seinem Mantel. Das sorgte für viel Aufregung, weil das Personal zeitweilig vermutete, dass sich irgendwelche Ratten eingeschlichen hatten. Irgendwann wurde ihnen aber bewusst, dass hauptsächlich Gebäck verschwand, weshalb sie nach dem verantwortlichen Schüler zu suchen begannen. Auch hier erfolglos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur ein Streich ging wirklich schief. Sie ließen Feuerwerk inmitten vom Verwandlungsunterricht los und Professor McGonagall erwischte sie dabei. Sie schrie sie an und gab diesen Unfug anschließend noch an Professor Ashworth weiter. Es sorgte für einige unangenehme Strafarbeiten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ansonsten hatten sie wirklich lustige Tage ohne Prüfungsstress. Es war wirklich alles vergeben und vergessen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich wussten sie, dass sie ihre Prüfungen bestanden hatten! Peter Pettigrew natürlich mehr schlecht als recht, doch der war einfach nur glücklich, dass er Hogwarts nicht verlassen musste. Natürlich freuten sie sich darüber auch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als wollte die Sonne ihnen gratulieren, stand sie heute hoch am Himmel und schenkte ihnen ein wirklich angenehmes Klima. Es zog die Rumtreiber nach draußen, um ein gelungenes Jahr zu feiern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht nur sie zog es nach draußen. Zahlreiche Mitschüler nutzten das schöne Wetter und erfreuten sich an ihren Ergebnissen. Es herrschte ein wirres, aber größtenteils glückliches Getuschel. Einige hatten es wohl auch nur knapp geschafft, doch ihnen reichte es, dass es funktioniert hatte. Ähnlich wie bei Wurmschwanz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]James Potter interessierte sich aber nicht für all die anderen Schüler, sondern nur für einen. Er saß abseits von allen anderen an einen Baum gelehnt und las gerade mal wieder in einem Buch. Vermutlich wieder das Buch über Zaubertränke, in dem er sich zahlreiche Notizen machte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl es Sirius überraschte, folgte er seinem besten Freund natürlich, ebenso wie Moony und Wurmschwanz. Sie hatten seit dem Zwischenfall eine Art Waffenstillstand gehabt ohne es abzusprechen. Keiner der Rumtreiber hatte sich überhaupt für Snape interessiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seht mal einer an, da ist ja unser liebster Schniefelus.“, gluckste James als wäre niemals etwas gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch beim Gehen zückte er seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Zaubertrankfreak. Ihre Mitschüler guckten sofort auf, ebenso wie Snape, doch er konnte gar nicht schnell genug reagieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Levicorpus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Fluch traf Severus Snape hart und riss ihn direkt in die Lüfte. Es sah ein bisschen so aus, als wäre ein unsichtbares Seil um seinen Fuß gewickelt, welches an einem Ast am Baum befestigt worden war und nun von jemanden hochgerissen wurde. Deshalb hang er auch recht schnell kopfüber.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der größte Teil der Zuschauer lachte schadenfroh. Sie deuteten auf den wehrlosen Schniefelus, der wild zappelnd sich aus dem Zauber zu befreien versuchte. Zwecklos. Sein Zauberstab lag neben seinem Buch auf der Erde, also konnte er auch den Gegenfluch nicht anwenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollen wir mal gucken, was Schniefelus für Unterwäsche trägt?“, fragte Krone die Meute amüsiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fast alle schrien, dass sie es sehen wollten. Wenn es um das Leid anderer ging, waren sich alle Häuser absolut einig. Keiner schritt ein, als James den Umhang des Schwarzhaarigen lüftete und die Hose einfach entfernt wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Demütigung und Pein standen Severus ins Gesicht geschrieben, der immer noch wild strampelte. Das Gelächter wurde lauter, als sie auf die gräuliche Boxershorts deuteten. Obwohl Sirius wohl Mitleid haben sollte, fing auch er an zu lachen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon mal etwas von waschen gehört, Schniefelus?“, erkundigte sich der Jäger weiter. „Die war doch bestimmt irgendwann mal Weiß!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wutentbrannt sah der Gepeinigte zu ihnen, doch es half ihm nicht. Die Schüler lachten sogar lauter. Einige hatten sogar Kameras dabei und schossen Fotos, die bei richtiger Entwicklung sich bewegen würden. Tatze schwor sich, dass er sich die besten Abzüge von seinen Kollegen sichern würde, damit Schniefelus das niemals vergaß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Liberacorpus!“, rief plötzlich eine Frauenstimme, als James Potter gerade weitermachen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Aufprall von Snape war nicht sanft, der mit dem Gesicht zuerst im Gras landete. Sofort zog er sich schamerfüllt seine Hose hoch und raffte sich auf. Sein unverhohlener Hass war in den perlenschwarzen Augen wirklich deutlich zu erkennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Rumtreiber scherten sich nicht darum, sondern suchten nach dem Ursprung der Rettung. Es überraschte keinen, als sie eine wütend dreinblickende Lily Evas entdeckten, die ihren Zauberstab noch in den schlanken Fingern hielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Findet ihr es etwa lustig, wenn ihr in einer Überzahl einfach auf einen Einzelnen losgeht?!“, schrie sie zornig. „Ist doch nichts Witziges dran!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, komm‘ schon, Lil, ist doch nur Spaß.“, erwiderte Krone lässig. Er wollte sich vor ihre keine Blöße geben, würde aber auch nicht zu Kreuze kriechen. Es war immerhin seine Idee gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nur Spaß? Sah mir aber nicht so aus, als hätte Severus Spaß gehabt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na ja... Er vielleicht nicht, aber alle anderen schon.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ungläubig starrte Lily ihn an, als habe er sich plötzlich in einen Pinguin verwandelt. Sie schien einfach nicht begreifen zu können, was in dem Kopf des Quidditch-Kapitäns vor sich ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das gibt aber viele Minuspunkte bei Lily..., dachte Sirius für sich. In den letzten Wochen hattest du bestimmt geplust, weil keiner von uns Schniefelus angerührt hat. Und nun das... Sie wird dich hassen, Bro.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zumindest ließen ihre wütenden Augen darauf schließen. Sie waren schon fast so hasserfüllt wie von Snape.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Halt dich da raus!“, mischte sich Severus plötzlich zischend ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was...?“, hinterfragte Lily überrascht. Offenbar verwirrte es sie, dass er so barsch mit ihr umsprang, nachdem sie ihm geholfen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich brauche keine Hilfe von einem elendigem Schlammblut!“, schrie er zornig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem Schlag wurde es absolut still. Einigen Schülern stand fassungslos der Mund offen. Andere fragten leise, was genau dieses Wort denn bedeuten sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatze konnte Lily Evans Gesicht ansehen, dass sie die Bedeutung dieser Beleidigung durchaus kannte. Sie war mit einem Schlag leichenblass geworden und ihre grünen Augen glänzten, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Ihr Arm sank sogar herunter. Einen Moment lang glaubte er, sie würde ihren Zauberstab fallen lassen, doch stattdessen umklammerte sie ihn zittrig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In den Augen von Severus blitzte kurzzeitig Reue auf, doch er war zu stolz, um sich zu entschuldigen. Stattdessen stand er wütend da. Zum ersten Mal während seiner ganzen Schulzeit war er wirklich alleine. Aus eigener Schuld...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du elendiger Bastard!“, schrie plötzlich James und warf sich auf seinen Erzfeind.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es wurde ein richtiges Handgemenge und der Black-Erbe konnte wirklich nicht sagen, wer eigentlich am meisten austeilte oder abbekam. Sie versuchten die beiden sogar zu trennen, doch das erwies sich als sehr schmerzhaft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Moony bekam einen Schlag ins Gesicht und fiel auf seinen Hintern, während Peter ein Fuß im Magen traf. Sirius hätte sich beinahe übergeben, weil James‘ Ellenbogen sich brutal in seinen Magen rammte. Alles keine beabsichtigten Treffer, aber dadurch waren sie nicht weniger unangenehm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auseinander!“, schrie plötzlich eine Männerstimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur kurze Zeit später wurden die Streithähne durch unsichtbare Hände einfach auseinandergerissen und durch ebenfalls nicht sichtbare Wände voneinander ferngehalten. Trotzdem warfen sie sich weiterhin wüste Beschimpfungen zu und schworen sich gegenseitig den Tod.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius war einfach nur froh, dass Krone nicht schwer verletzt zu sein schien. Eine blutende Nase, die Brille war demoliert und er würde bestimmt zahlreiche Hämatome bekommen, doch gegen Severus Snape sah er unversehrt aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine riesige Nase sah hässlich verformt aus, als wäre sie gebrochen. Sein Auge war blutunterlaufen. Hier und da gab es kleinere oder größere Platzwunden. Körperlich war Schniefelus dem Jäger einfach nicht gewachsen. Bei einem magischen Duell hätten die Karten eventuell anders gelegen, aber da war Tatze sich nicht sicher. So wütend hatte er James noch nie gesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist hier los?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich blickten die Schüler zu dem Ursprung der Stimme. Es war Marcus Callum in Begleitung von Professor Pride. Sie hatten sicherlich ihre Pause gemeinsam nutzen wollen, aber stattdessen mussten sie nun Streit schlichten. Keiner von beiden wirkte glücklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat Lily Evans Schlammblut genannt!“, schrie James wutentbrannt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle Zuschauer bestätigten diese Anschuldigung und wirkten größtenteils fast genauso sauer. Niemand schien zu merken, dass das Mädchen gar nicht mehr da war. Sie war wohl irgendwann während der Schlägerei einfach abgehauen, um sich der Situation zu entziehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum um alles in der Welt sagen Sie so etwas?!“, schimpfte Professor Pride sofort. Er schien mit einem Schlag der wütendste hier zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„I-Ich... Ich...“, stammelte Schniefelus um Worte ringend. Doch er wusste genau, dass es für diese Beleidigung keinen wirklich guten Grund gab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Statt also eine Ausrede zu liefern, senkte der Zaubertrankfreak seinen Blick zum Boden. Er verbiss sich so doll auf seiner Unterlippe, dass sie zu bluten begann. Oder James hatte sie ihm eh aufgeschlagen... Tatze konnte es bei all den Verletzungen nicht mit Bestimmtheit sagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wissen Sie was? Ich will es gar nicht wissen!“, schimpfte der Zaubertranklehrer weiter. „Ich schwöre Ihnen allen, dass Sie bis zum Ende Ihrer Schulzeit Strafarbeiten aufbekommen, wenn Sie Ihre Kindereien nicht endlich mal abstellen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber-...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich rede jetzt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Entschuldigung...“, nuschelte James kleinlaut und senkte nun auch seinen Blick.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Fünfzig Punkte Abzug für Slytherin für diese schandhafte Beleidigung einer Muggelgeborenen.“, zischte Professor Pride streng. Die anwesenden Slytherins stöhnten empört. Einige warfen sogar ein, dass das doch gar keine Beleidigung sei, sondern Tatsache.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Zaubertranklehrer wollte eigentlich fortfahren, doch Professor Callum legte ihm seine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. Es reichte, damit der Lehrer mehrmals Luft holte und sich zur Ruhe zwang. Sirius nahm sich fest vor, niemals „Schlammblut“ in seiner Gegenwart zu sagen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor, weil ihr sicherlich mal wieder als Gruppe auf ihn los seid.“, sagte Professor Callum streng. „Und weitere zehn Punkte, weil Mister Potter handgreiflich geworden ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Anwesenden Gryffindors empörten sich beinahe schon lauter als die Slytherins. Fanden es unfair, dass auch sie Punkte verloren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schlammblut ist eine furchtbare, unverzeihliche Beleidigung für Muggelabstämmige.“, erklärte Marcus Callum sachlich. „Dennoch ist es kein Grund zu Gewalt zu greifen. Wenn ihr jemanden erwischt, der dieses Wort benutzt oder es gegen euch richtet, könnt ihr immer noch zu einem Lehrer gehen. Es ist niemals richtig, wenn ihr Selbstjustiz verüben wollt, wie edel Mister Potters Absichten auch gewesen sein mögen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und weil ich mich so gerne mit Mister Potter, Mister Black, Mister Lupin und Mister Pettigrew unterhalte... Kommen Sie bitte mit. Sie auch, Mister Snape. Der Rest kann von mir aus hier weiter chillen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er winkte das Grüppchen an Jungs mit sich. Auch Professor Pride begleitete sie, doch er sagte nichts mehr. Selbst für seine Verhältnisse war er seltsam blass. Sah beinahe etwas krank aus...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Geht... Geht es Ihnen gut...?“, hörte sich Sirius fragen und geriet innerlich deshalb in Panik. Der Zaubertranklehrer war immerhin auch der Hauslehrer von Slytherin und mochte ihn nicht besonders.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erstaunlicherweise sah der Blondhaarige ihn an und zwang sich tatsächlich zu einem freudlosen Lächeln: „Ja, es geht schon, Mister Black. Danke.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kein Ding.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oh Gott, er ist ein richtiger Junge!, dachte Tatze nicht ganz ohne Spott. Es war das erste Lächeln, welches er bei dem Lehrer sah – auch wenn es kein ehrliches war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Callum führte sie alle in den Unterrichtsraum von Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Sein Büro wäre gewiss zu klein für die Menge an Leuten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann mir mal einer von euch erklären, weshalb ihr euch stets bekriegt, als würden eure Leben davon abhängen?“, wollte Professor Callum seufzend wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung...“, antwortete Krone nicht unbedingt überzeugend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung? Ernsthaft? Ihr wisst nicht, warum ihr euch laufend versucht umzubringen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir können uns einfach nicht leiden...“, mischte sich Tatze ein. Er wollte James nicht alleine den Wölfen überlassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es muss doch irgendeinen Auslöser geben, Jungs. Man hasst sich doch nicht einfach so.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht, dass Snape ein Arschloch ist?“, schlug James unverblümt vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und er steht auf die dunklen Künste.“, ergänzte Sirius rasch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ganz zu schweigen davon, dass er noch nie eine Dusche von innen gesehen hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und dann diese Nase! Prof, die Nase!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, okay, ich habe verstanden!“, sagte Marcus Callum mit erhobenen Händen. „Sie Vier sind absolute Idioten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist auch eine mögliche Antwort...“, gestand Moony beschämt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was ist mit Ihnen, Mister Snape? Warum lassen Sie sich jedes Mal provozieren?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weiß nicht...“, nuschelte Severus Snape leise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offenkundig haben Sie ja keine Angst vor den Vieren. Und eigentlich haben Sie es auch nicht nötig, sich immer wieder aus der Reserve locken zu lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist aber so.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, das merken wir. Immer wieder...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin wirklich schwer enttäuscht von Ihnen, Mister Snape.“, mischte sich dann Professor Pride ein. Seine Stimme klang nun wieder ruhig und er bekam auch wieder etwas Farbe im Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso sind Sie von mir enttäuscht und nicht von denen? Die fangen doch immer an.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich von Ihnen mehr erwartet habe.“, antwortete der Zaubertranklehrer enttäuscht. „Von den Vieren weiß ich, dass sie sich für die weltgrößten Scherzkekse halten. Ich bin nicht mehr überrascht, wenn sie Grenzen überschreiten... Aber Sie sind anders. Zumindest hatte ich das geglaubt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erst jetzt wirkte Schniefelus bestürzt. Er erkannte, dass er den Lehrer enttäuscht hatte, der wirklich die größten Stücke auf ihn gehalten hatte. Zaubertränke war seine Passion! Es gab für ihn kein Fach, das er besser fand – außer vielleicht Verteidigung gegen die Dunklen Künste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diesen Vertrauensbruch wiedergutzumachen würde ihn viel Zeit und Arbeit kosten. Vielleicht würde Professor Pride es sogar niemals wieder vergessen können. Ihn schien die Beleidigung wirklich zu ärgern. Noch mehr ärgerte ihn wohl nur, dass es gerade Severus Snape gewesen war, der sie benutzt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und warum um alles in der Welt haben Sie das auch noch zu Miss Evans gesagt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich war... wütend... So wütend.“, versuchte sich Snape zu erklären. Er sah vollkommen hilflos aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihnen allen blühen natürlich noch Strafarbeiten.“, seufzte Professor Callum, damit sich die Gemüter beruhigen konnten. „Sie werden Sie aber erst im nächsten Jahr absolvieren. In diesem haben wir dafür keine Zeit mehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Professor.“, seufzte James unzufrieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr sechstes Jahr hatte noch nicht mal angefangen und sie hatten schon die ersten Strafarbeiten dafür gesichert. Das musste ein neuer Rekord sein![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Professoren entließen die Gruppe schließlich wieder und baten sie inständig darum, nicht nochmals so auszuflippen. Sie waren wirklich wütend. Alles sprach dafür, dass auch Professor Dumbledore über diese Sache informiert werden würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius hatte James lange nicht mehr so fluchen hören. Auf dem gesamten Rückweg schimpfte er über Schniefelus und wie er es hatte wagen können, solch eine schreckliche Beleidigung gerade an Lily Evans zu richten. Dabei benutzte auch er sehr unschickliche Wörter, um den Charakter oder das Aussehen des Slytherins zu beschreiben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Manchmal versuchte Moony in zur Ruhe zu bringen. Immerhin gingen sie auch an Erstklässlern vorbei, die sofort ihre Ohren bei den wüsten Beschimpfungen spitzten. Jedoch ließ sich der Jugendliche partout nicht bremsen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war sogar so wütend, dass er im Gemeinschaftsraum fluchend an Lily vorbeizischte, um sich in das Jungenzimmer zu verdrücken. Moony und Wurmschwanz folgten ihm besorgt. Tatze aber wanderte langsam zu Lily, die einsam in einer Ecke hockte. Niemand traute sich an sie heran.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jo, Lil.“, sagte Sirius lässig. Die Abkürzung gefiel ihm, weshalb er sie Krone direkt stahl.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Rothaarige sah langsam auf. Der Rötung ihrer Augen zu schließen, hatte sie bis eben noch geweint. Er konnte sich gut vorstellen, wie sie sich gefühlt haben musste... Sie hatte Severus vertraut und ihm helfen wollen und er hatte sie beleidigt und gedemütigt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch er hatte einst seine Eltern geliebt. Wie jedes Kind! Und er hatte sie eine Zeit lang vielleicht sogar vergöttert. Doch sie hatten ihn nicht so respektieren können wie er war und als er dann ein Gryffindor geworden war, hatten auch sie ihn nur noch beleidigt. Schlugen ihn... Demütigten ihn. Sein Rücken war übersät von Narben, die sein eigener Vater ihm zugefügt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ja, er wusste was Verrat mit einem Menschen machte, wenn er aus den eigenen Reihen kam. Tatze wusste genau, dass es einen veränderte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber sie hatte ihm geholfen wieder einen Draht zu James aufzubauen und er wollte ihr diese Geste einfach gerne erwidern. Vielleicht würde sie dann diese qualvolle Erfahrung besser verkraften als er.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist alles ziemlich aus dem Ruder gelaufen...“, seufzte Sirius einfühlsam, während er sich langsam neben sie setzte. „James ist zu weit gegangen... Aber das was Snape gesagt hat... Es tut mir leid. Du hattest das nicht verdient.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hatte ich auch nicht!“, schnaubte sie verächtlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin mir sicher, dass er es schon bereut. Er war einfach pissig, weil James ihn vor aller Augen gedemütigt hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und dann demütigt er stattdessen mich vor allen Augen? Nachdem ich helfen wollte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Menschen tun und sagen echt bescheuerte Sachen, wenn sie wütend sind.“, säuselte er mit einem schwachen Lächeln. „Auch ich habe durch blinden Zorn beinahe James vertrieben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast ihn bestimmt nicht so beleidigt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, das habe ich tatsächlich nicht. Ich habe etwas viel Schlimmeres getan...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hast du getan?“, fragte Lily kratzig nach und endlich hatte er ihre volle Aufmerksamkeit. Sie wollte sich nicht an seinem Leid laben, sondern wohl abwiegen, ob sie Snape seinen Fehltritt verzeihen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe beinahe jemanden getötet und das ohne Reue zu empfinden. Ich habe es erst bereut, nachdem er es verhindert und mir einen Vortrag gehalten hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht sah sie ihn an, als suchte sie eine Lüge: „Weshalb wolltest du jemanden umbringen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte es an sich gar nicht. Jedenfalls nicht wirklich... Aber ich war blind vor Zorn. So frustriert... Da wollte ich einen Streich spielen, der alles wiedergutmacht. Nur war der Streich total daneben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber er hat dir doch inzwischen verziehen, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, hat er.“, antwortete Tatze lächelnd. „Weil er ein besserer Mensch ist als ich. Und ein wesentlich besserer Freund...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht, inwieweit mir das helfen soll...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In eurer Freundschaft bist du der bessere Mensch, Lil. Du bist die bessere Freundin von euch beiden...“, sagte er aufrichtig. „Du machst die schwere Arbeit und du machst sie verdammt gut. Ich denke schon, dass du Snape positiv beeinflusst...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem ist es dein gutes Recht sauer auf ihn zu sein. Ihm vielleicht eine Weile aus dem Weg zu gehen, damit du dich beruhigen kannst. Du darfst dir die Wunden lecken... Aber weißt du was? Du wirst ihm verzeihen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso bist du dir da so sicher?“, fragte Lily heiser. Ihr schossen heiße Tränen in die Augen. Entweder berührten seine Worte sie oder sie erinnerte sich wieder an den Vorfall.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil du neben James der beste Mensch bist, den ich kenne. Du siehst immer in allen etwas Gutes, selbst wenn derjenige es selbst nicht mehr sehen kann. Und weil du an die Leute glaubst, fangen sie auch an, an sich selbst zu glauben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum sagst du all das? Wir kennen uns doch kaum...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast mich gerettet, Lil. Hast an mich geglaubt. An die Freundschaft von James und mir... Dadurch glaubte ich auch wieder daran.“, sagte Sirius aufrichtig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorsichtig tätschelte er dem Mädchen die Schulter, die zu schluchzen begann. Dann aber überwand er sich und zog sie sogar an sich heran, um sie behutsam zu trösten. Seine große Hand strich dabei über ihren schlanken, zitternden Rücken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Armes Ding..., dachte er mitfühlend. Snape hat deine Freundschaft gar nicht verdient... Aber das ändert nichts daran, dass du ihn gern hast. Und du wirst immer für ihn da sein. So wie Krone für mich...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er gönnte ihnen ihre Freundschaft, auch wenn er sie nicht verstand. Wenn er eines in den Jahren mit seinen Freunden gelernt hatte, dann dass man Gefühle nicht beeinflussen konnte, wenn sie aufrichtig waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lilys Gefühle für Schniefelus waren aufrichtig. Echt. Tiefgründig... Und er wusste, dass auch die Gefühle von Severus Snape für sie echt waren. Nur schien er noch etwas stärker für das Mädchen zu empfinden als umgekehrt. Er zeigte es nur auf eine seltsame Art und Weise...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch verstand der Black-Erbe auch, weshalb der Slytherin heute derartig die Beherrschung verloren hatte. Er war nicht einfach nur bloßgestellt, sondern auch noch von seiner Herzdame gerettet worden. Seine Hilflosigkeit und sein Frust hatten die falsche Person getroffen. Ihm wäre es vermutlich genauso ergangen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wir sind uns gar nicht so unähnlich... Abgesehen von der Hygiene und den dunklen Künsten. Und er sieht viel schlechter aus! Und viele andere Sachen., spottete er in sich hinein. Er musste sogar aufpassen, dass er nicht tatsächlich zu lachen begann.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meinst du echt, dass er es bereut...?“, fragte Lily, nachdem sie sich ein bisschen beruhigt hatte. Trotzdem lehnte sie noch an ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Um ihr weiterhin Trost zu spenden, hielt er sie weiterhin an sich und streichelte ihren Rücken, während er nachdenklich an die Decke starrte: „Ja, das denke ich durchaus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kommt es, dass du ihn verteidigst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das tue ich nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Irgendwie schon... Du versuchst die Wogen zwischen uns zu glätten. Ihr hasst euch doch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar, ich kann ihn nicht leiden, aber das hat auch nichts mit ihm zu tun.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hä? Hat es nicht?“, fragte die Rothaarige irritiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht wirklich. Ich will nur dir helfen. Mir ist egal, ob ihr euch wieder vertragt, solange es dir einfach nur besser geht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast doch nicht die ganze Zeit gelogen, damit ich mich besser fühle, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, es ist alle wahr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist ein wirklich eigenartiger Junge, Sirius Black.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das bin ich.“, erwiderte er breit grinsend. „Geht es dir denn besser?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Erstaunlicherweise geht es mir tatsächlich besser.“, seufzte das Gryffindor-Mädchen überrascht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wunderbar, dann kann ich dich ja loslassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort lösten sich seine Arme von ihr, während er sich etwas lässiger zurücksinken ließ. Es hatte sich seltsam befremdlich angefühlt sie zu halten! Nicht, weil sie ein Mädchen war und er ein Junge, sondern weil Krone auf sie stand. Es würde sowieso Gerüchte geben, weil er sie gehalten hatte, aber es wurde nur schlimmer, wenn er das noch in die Länge ziehen musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dachte, du eroberst laufend Mädchen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mach‘ ich auch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du ekelst dich dennoch vor Umarmungen?“, gluckste Lily, während sie sich mit einem Taschentuch die Augen abtupfte. Ihr Make-Up war kaum zerlaufen, weil sie offenkundig wasserfestes benutzte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tu‘ ich nicht, aber ich umarme Mädchen sonst anders.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Inwieweit anders?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nackt. Eng umschlungen. Stöhnend.“, kicherte Tatze pervers und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Zwei Körper, die zu einem werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, okay! Zu viele Informationen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast doch gefragt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das nächste Mal darfst du mir eine Antwort schuldig bleiben.“, lachte sie heiter. Von ihrem Herzschmerz war nichts mehr zu erkennen. Also hatte er sein Ziel erreicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Durchaus zufrieden mit sich erhob sich Sirius Black. Er sah sich kurz um und stellte fest, dass viele der Gryffindors sie wirklich beobachtet hatten. Einige von ihnen drehten sich sofort weg und tuschelten miteinander, als sie seinen Blick bemerkten. Andere starrten mit offenen Mündern weiter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das wird mächtig viele Gerüchte geben..., sinnierte er seufzend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warte.“, hielt ihn plötzlich Lily Evans auf. Ihre Finger glitten behutsam an seinen Ärmel, damit er nicht doch einfach fortging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich noch etwas für dich tun?“, fragte er mit einem Blick über die Schulter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kannst du vielleicht... Würdest du James danke von mir sagen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weshalb?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat versucht meine Ehre zu verteidigen... Etwas schroff vielleicht, aber er hat es gut gemeint.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon klar, das meinte ich nicht.“, spottete der Hüter amüsiert. „Weshalb dankst du ihm nicht einfach selbst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil... Weil... Argh! Du weißt, wie er ist!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist doch schon ein großes Mädchen. Ich bin mir sicher, dass du das schaffen wirst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Empört starrte sie ihn an, ließ aber seine Kleidung wieder los. Nun war er sogar noch zufriedener mit sich! Durchaus selbstbewusst schritt er durch die Reihen seiner Mitschüler, um sich nun selbst in das gemeinsame Schlafzimmer aufzumachen. Immerhin wartete da noch ein Lämmchen auf Rettung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die gesamte Große Halle war in Rot-Gold geschmückt. Ganz im Sinne des Hauses Gryffindors. Es war ein wirklich schöner Anblick, den auch die fünfzig Punkte Abzug für Slytherin in den letzten Tagen ermöglicht hatten. Vorher waren sie gleichauf gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Durchaus glücklich aßen alle Gryffindors munter und zählten auf, wie viele Hauspunkte sie jeweils bekommen hatten, um den Sieg über den Hauspokal zu ermöglichen. Natürlich erwähnte hierbei keiner, wie viele Punkte sie im Einzelnen verloren hatten. Das Endergebnis war entscheidend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch die Lehrer schienen guter Dinge zu sein. Sie unterhielten sich munter miteinander und immer mal wieder hallte das herbe Lachen von Professor Callum über die Halle. Obwohl er sich mit dem Zaubertranklehrer lebhaft unterhielt, schien der nie zu lachen. Ab und an schmunzelte Professor Pride vielleicht, aber wirkliche Fröhlichkeit war da nicht. Dafür schien er sich aber von dem Schlammblut-Zwischenfall erholt zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius blickte langsam herüber zu Lily Evans, die ebenfalls wie immer aussah. Sie lachte mit ihren Freundinnen und ließ sich nicht von ihren Mitschülern beirren. Viele wollten über den Vorfall sprechen, doch sie wies jeden Neugierigen barsch ab. Ebenso heftig hatte sie auf die ganzen Gerüchte um ihre angebliche Liebschaft mit Sirius reagiert. So erstickte sich jedes Wort im Keim.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie hat sich echt bei mir bedankt!“, hörte er James überglücklich berichten. „Bevor wir in die Halle sind, hat sie mich angesprochen. Meinte, ich hätte ihre Ehre verteidigt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist cool!“, quiekte Peter etwas eifersüchtig. Es zeigte immer noch kein Mädchen Interesse an ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, dass der Falke bald landen kann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ernsthaft, Bro? Das hast du gerade nicht ernsthaft gesagt?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso? Ist doch voll cool!“, widersprach Krone eifrig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, klar, wenn du aus dem letzten Jahrtausend stammst.“, kicherte Tatze amüsiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Außerdem wollte sie bestimmt nur nett sein.“, warf Moony skeptisch ein. „Sie hat dir ja keinen Antrag gemacht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wisst ihr, dass ihr beide beschissene Freunde seid? Da halte ich mich lieber an Wurmschwanz!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Komisch, Tatze sagt auch ständig, dass ich ein mieser Freund sei.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil es stimmt.“, spottete Sirius.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun bist du aber auch ein schlechter Freund, Tatze.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war ich schon vorher, Moony.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie lachten und hoben ihre Becher, um anzustoßen. Sie beglückwünschten sich für den Sieg von Gryffindor, ihre Noten und freuten sich auf ihre Sommerferien. James berichtete, was er mit seinen Eltern alles unternehmen wollte. Moony würde die meiste Zeit wohl bei seinem Vater sein und sich um ihn kümmern. Nur Peter und Sirius hatten keine aufregenden Pläne.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bei ihm war klar, dass er die Ferien durch seine Familie nicht genießen würde. Wurmschwanz hingegen war einfach ein langweiliger Junge, der sich gerne schützend hinter Stärkeren versteckte. Was sollte er also schon alleine anstellen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir müssen uns wieder täglich schreiben!“, sagte James begeistert. „Ich will alles hören, was ihr so macht. Und ich will natürlich selbst mit dem angeben, was ich so treibe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Solange du mir schreibst, schreibe ich dir auch.“, gluckste Sirius Black glücklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So war es jedes Jahr. Ihre Eulen mussten wahnsinnig viel fliegen, um die ganzen Briefe an die Rumtreiber zu verteilen. Doch so wussten sie stets, wie es dem anderen ging, auch wenn sie nicht gerade zusammen waren. Es klappte nämlich nicht allzu oft, dass sie sich in den Ferien gegenseitig besuchen konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Remus mangelte es oft an Geld, genauso wie Peter. James‘ Eltern luden sie stets alle ein, doch die Blacks hatten etwas dagegen. Zwar waren sie beide reinblütige Familien, doch sie fanden die Potters widerlich. Schimpften sie Blutsverräter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Manchmal stahl sich Tatze jedoch davon, damit er die Potters besuchen konnte. Es war immer witzig! Die Eltern von Krone waren witzige, freundliche Menschen, die ihn immer herzlich empfingen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich hoffte er, dass er sich auch dieses Jahr davonstehlen konnte, um wenigstens ein paar Tage bei seinem besten Freund zu sein. Jede Stunde ohne Schläge, Beleidigungen und Angst waren gute Stunden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ansonsten hatte sie immer noch den Zwei-Wege-Spiegel, um miteinander zu sprechen und sich zu sehen. Das konnte schon viel helfen und viel Frust nehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem die Feier beendet war, wurden die Schüler zum Hogwarts-Express gebracht. Ihr Gepäck war bereits sicher verstaut worden. Einige ihrer Mitschüler verabschiedeten sich herzlich von ihren favorisierten Lehrkräften. Die herzlichen unter ihnen erwiderten das. Andere – wie Professor Pride – winkte nur ab und scheuchten die Kinder davon.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sirius warf einen letzten Blick zu dem großen Schloss in der Ferne. Er lächelte und freute sich darauf, es nach den Sommerferien wiederzusehen.[/JUSTIFY]

Sommer des Grauens Part I

[JUSTIFY]Das Haus Wampus gewann nicht nur die Quidditch-Saison, sondern ebenfalls den Hauspokal. Die Feier war großartig gewesen und selbst die anderen Häuser freuten sich für sie. Dennoch fühlte Camilla keine Freude.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich hatte sie gerne ihre Freunde dabei beobachtet, wie sie sich beglückwünschten und sich freuten, aber sie dachte nur daran, dass es Cyrus‘ sein letztes Jahr gewesen war. Er hatte seine Prüfungen mit Bravour gemeistert und hatte eine Stelle im Ministerium sicher.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie wusste wirklich nicht, weshalb sie noch auf ihn eingegangen war. Immerhin hatte sie doch gewusst, dass er die Schule verlassen würde, während sie selbst noch zwei Jahre vor sich hatte. Das konnte nicht funktionieren... Sie in Ilvermorny, er im Ministerium.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Fernbeziehungen kamen für sie einfach nicht infrage. Sie brauchte die körperlichen Komponenten einer Beziehung. Da waren Bedürfnisse, die regelmäßig gestillt werden mussten, damit sie treu blieb.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit Logan, Aidan und Noah saß sie in einem Abteil im Zug. Er brachte sie zu einem Bahnhof in New York City. Natürlich war es ein verstecktes Gleis, damit die No-Maj nichts mitbekamen, aber es war die einfachste Lösung, um so viele Schüler zu transportieren. Da der Standort der Schule geheim bleiben sollte, durften die Schüler nicht von dort abgeholt werden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Außerdem bot die Rückreise so die Gelegenheit, damit die Mitschüler sich in Ruhe voneinander verabschieden konnten ohne am Gleis für Stau zu sorgen. Es war wirklich perfekt durchdacht, wenn die Blondine so darüber sinnierte. Eigentlich war es ihr egal.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre Freunde spielten gerade eine Runde Zauberschnippschnapp und schienen sich sehr zu vergnügen. Die magischen Karten konnten unangenehm laut explodieren, doch das sorgte nur für noch mehr Begeisterung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Solange sich die Schüler noch in dem Express aufhielten, durften sie noch Magie nutzen. Natürlich nur ungefährliche. Flüche waren absolut tabu! Doch sobald sie den Zug verließen, war es Minderjährigen untersagt Magie zu benutzen. Unabhängig davon, ob sie Reinblütige, Halbblut oder No-Maj-Abstämmige waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dieses Jahr bekommt ihr es doch wohl mal hin, regelmäßig Briefe zu schreiben?“, warf Logan ein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Noah sah ihn provokant an: „Wieso? Vermisst du uns sonst zu sehr?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Natürlich. Was soll ich denn bitte ohne euch machen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was Besseres.“, mischte sich Aiden kichernd ein. „Cool sein zum Beispiel. Quidditch... Vielleicht mal shoppen gehen, wie die anderen Mädchen!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oder du arbeitest an deiner Schminktechnik. Dein Lidstrich war schon besser.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ha, ha, sehr witzig.“, brummte Logan augenrollend, während er die nächste Karte setzte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla ließ die Jungs gackern, während sie aus dem Fenster sah. Alles bewegte sich so schnell. Vermutlich war es Einbildung, weil sie nicht wollte, dass die Fahrt wirklich endete und sie wieder Daheim waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Plötzlich wurde die Tür zum Abteil aufgeschoben: „Camy? Können wir kurz reden?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Jupp.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie ignorierte ihre Kumpel, die miteinander so taten, als würde nun wild geknutscht werden. Stattdessen drängelte sie sich durch sie hindurch und begleitete Cyrus Archer durch den Flur.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die meisten Schüler saßen entweder in einem geschlossenen Abteil zusammen oder nutzte einen der offenen Wagons. Es kam immer darauf an, wie groß die Cliquen waren oder was sie für die Rückfahrt für Aktivitäten planten. Dadurch waren die Gänge aber recht leer. Mehr Privatsphäre fand man witzigerweise nirgendwo im Zug als mitten im Flur.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„War doch eine schöne Feier.“, säuselte der Sucher lächelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, in der Tat.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Stimmt etwas nicht?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Na ja... Es war dein letztes Jahr hier.“, erinnerte Camilla ihn unglücklich. „Du fängst nächste Woche deine Arbeit im Ministerium an.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sehe ich da etwa bei Camilla Rebecca Blair ein gebrochenes Herz?“, sagte er halb im Scherz und rempelte sie sanft an. Er wollte sie aufmuntern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verrückt, oder? Ich habe dich tatsächlich gern.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist tatsächlich unfassbar. Ich dachte eigentlich, ich wäre nur dein Betthäschen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Amüsiert zuckte ihre Augenbraue in die Höhe, während sie ihn skeptisch ansah: „Hast du heute einen Clown gefrühstückt?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Klar! Du etwa nicht? Gehört doch zur Grundernährung.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie gab es auf und winkte ab. Gemeinsam wanderten sie durch die Gänge und drehten um, sobald sie einen offenen Wagon erreichten, um dann einfach wieder zurückzugehen. Es reichte an der Tür zu stehen, um zu wissen, dass es in den offenen Wagons heiß herging. Es wurden magische Spiele im großen Rahmen betrieben, die sicher nicht alle autorisiert waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla war das herzlich egal. Sie ging die Optionen durch, die ihnen blieben und das waren weder viele noch wirklich gute.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre Väter hatten sich auch auf Ilvermorny kennengelernt und waren in unterschiedlichen Jahrgängen gewesen. Jedoch hatten sie sich während ihrer Schulzeit nicht wirklich gemocht. Sie waren erst später zusammengekommen und dafür hatten sie sich dann richtig verliebt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Liam hatte ihr erzählt, dass Andrew ihn wahnsinnig nervig gefunden hatte. Er war ihm peinlich gewesen! Und schließlich hatten sie sich gemieden wie die Pest. Andrew hatte es sich aber nicht nehmen lassen, immer mit seinen Augen zu rollen, wenn Liam mal wieder etwas angestellt hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sie sich dann durch Zufall auf einem Ball wiedertrafen, kamen sie ins Gespräch. Zwar war Liam nicht tatsächlich reifer geworden, doch Andrew schien genau diesen jugendlichen Leichtsinn plötzlich anziehend zu finden. Also gingen sie miteinander aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es musste eigenartig sein, wenn man sich wiedersah und sich plötzlich mochte. Noch eigenartiger war es gewiss, dass sie sich nicht nur einfach mochten, sondern sich ineinander verliebten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem konnten sie sich richtig fetzen! Wenn Liam mal wieder zu albern wurde oder etwas anstellte, dann konnte Andrew richtig auf die Barrikaden gehen und ihn tadeln. Vor allem dann, wenn sie in ihrer Erziehung uneinig wurden, war Streit vorprogrammiert. Aber sie vertrugen sich wahnsinnig schnell. Schienen keine fünf Minuten böse sein zu können.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie kitschig es auch klang, wünschte sie sich genau das auch für sich selbst. Leidenschaft, Feuer, Streit und Vergebung. Aufrichtige Liebe, die alle Widrigkeiten und die Zeit überwinden konnte. Unfassbar romantische Geschichten mit schicksalhaften Ereignissen gepflastert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bei den Gedanken an ihre Väter begann Camilla unweigerlich zu lächeln. Spielte etwas abwesend an ihrem blonden Haar und dachte daran, was sie sich alles gaben. Und wie viel sie voneinander gewannen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Für sie war es pures Glück, dass Sarah ihren Fehler erkannt und sie zur Adoption freigegeben hatte. Toms düstere Entwicklung hatte ihnen einen Herzenswunsch erfüllt, der sonst vielleicht ihre Beziehung zerstört hätte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du willst keine Fernbeziehung führen, habe ich recht?“, erkundigte sich Cyrus nach einer Weile.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht wirklich. Du etwa?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, eigentlich nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eigentlich hätte sie traurig sein müssen, doch sie war es nicht. Es flossen keine Tränen. Sie schluchzte nicht darüber, wie ungerecht all das sei. Sie gingen nebeneinander durch die Gänge und hielten dabei Händchen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Innerlich wusste Camilla, dass es das Beste für ihn war, wenn sie nicht mehr in seinem Leben war. Er war ein herzensguter Mensch, doch sie verband keine so feurige Leidenschaft, wie sie es sich erträumte. Sie hatten einander gern, doch sie würden nicht füreinander sterben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es ist gruselig, dass du nun lächelst, Camy.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich dachte nur, dass wir uns vielleicht irgendwann durch Zufall wiedersehen...“, säuselte sie aufrichtig. „Vielleicht auf einer Fete oder einer Hochzeit. Und dann sehen wir uns... Unsere Blicke treffen sich und wir erkennen uns sofort wieder. Wir kommen ins Gespräch und verlieben uns spontan.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nun musste auch Cyrus schmunzeln, der ihrer Schläfe einen zärtlichen Kuss aufdrückte: „Das wäre schön.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Und damit endete ihre kurze Ära. Ihre Beziehung hatte nicht die nötige Zeit gehabt, um sich richtig zu entwickeln, doch sie waren sich dennoch näher gewesen als sie es jemals mit Oliver Mason war. Sie war glücklicher gewesen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch man sollte aufhören, wenn es am Schönsten war. Wenn dieser Zug anhielt und sie ausgestiegen, dann durfte sie nicht nur keine Zauberei mehr verwenden, sondern Cyrus auch nicht mehr ihren Freund nennen. Also genossen sie die Fahrt noch mehr als jeder andere Schüler.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Im Zug verabschiedete sie sich bereits von ihren Freunden, die alle von ihren Familien abgeholt worden und sich wirklich freuten. Cyrus Archer aber half Camilla als einziger mit ihrem Gepäck und beim Aussteigen. Vermutlich spürten die anderen drei jedoch, dass sie noch ein bisschen Zeit zusammen brauchten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre Väter entdeckten sie aber recht schnell. Zielstrebig kamen sie auf die beiden zu und halfen dabei ihre Koffer auf einen Wagen zu räumen. Ebenso wie den Käfig mit ihrer Katze Lizzy. Ihre absolut liebe und bezaubernde Katze Lizzy, die sie jedes Jahr begleitete. Hauptsächlich musste sie ihr zwar bei Zaubern assistieren, aber das störte das Tier nicht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Also, zukünftiger Schwiegersohn, besuchst du uns diesen Sommer?“, fragte plötzlich Liam.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sofort wurde Camilla ganz bleich. Das hatte sie vollkommen vergessen! Solche Sprüche gehörten mit zu seiner Begrüßung, wenn es um Jungs ging. Er fand es wahnsinnig witzig und meistens stieg sie auch mit ein, um die besagten Jungs in Verlegenheit zu bringen. Doch jetzt lagen die Karten anders. Sie waren frisch getrennt...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Daaad~...“, sagte sie verzweifelt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was denn? Er ist doch dein neuer Freund?“, erkundigte sich Liam verwirrt. „Ist mir auch lieber als dieser Oliver... Der war mir ein bisschen zu... zu... zu Oliver.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Welch wunderbar abfällige Bemerkung.“, seufzte die Blondine verzweifelt. „Aber Cy und ich... Na ja...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sir, wir haben uns getrennt, weil wir keine Fernbeziehung führen möchten.“, rettete Cyrus sie heldenhaft. Er lächelte freundlich und zeigte keinerlei Verärgerung über die Entwicklung ihrer Beziehung. Es war einvernehmlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh! Entschuldigt, bitte...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kein Thema. Sie wussten es ja nicht, Mister Blair.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Peinlich berührt gingen ihre Väter voran, während Liam ihren Wagen schob. Cyrus hatte darauf bestanden, dass er seinen selbst schob, denn er wollte sie zumindest noch zum Auto begleiten. Er selbst würde apparieren, sobald sie weg war. Die Prüfung hatte er während seines Abschlussjahres bestanden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihr Vater Liam wirkte oftmals junggeblieben. Er war bereits vierundvierzig Jahre alt, doch da waren noch keine grauen Haare oder eine wachsende Glatze. Sein dunkelbraunes Haar gelte er sich oftmals sogar in die Höhe, um lässig und jung auszusehen. Meistens trug er eher No-Maj-Kleidung. Lockere Shirts und Jeans, was ihm wirklich stand. Bei besonderen Anlässen holte er auch mal ein Jackett heraus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ganz anders war dagegen ihr Vater Andrew. Ihm sah man sein Alter bereits deutlich an. Er hatte eine Vollglatze und an seinem Drei-Tage-Bart sah man dunkle Stoppeln, doch hauptsächlich waren sie schon grau. Er brauchte eine schwarze Hornbrille, die er beinahe immer trug. Doch all das passte wunderbar zu seiner Berufung als Modedesigner! Obwohl er aus einer reinblütigen Zaubererfamilie stammte, trug auch er hauptsächlich No-Maj-Kleidung. Bei ihm waren es jedoch meistens sehr ordentliche Anzüge, die er sich selbst entwarf und schneidern ließ.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nebeneinander sahen sie wie zwei Fremde aus. Wie Menschen, die niemals miteinander verkehren würden. Als stammten sie aus unterschiedlichen Welten... Doch sobald man sie einmal zusammen erlebt hatte, stellte niemand mehr ihre Liebe infrage.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eifrig räumten ihre Väter die Koffer in das teure Auto, welches eine Flugfunktion hatte und sich auch tarnen konnte. Eigentlich war das nicht unbedingt vom Ministerium erwünscht, doch Liam hatte eine Sondergenehmigung. Bisher hatten sie die Verzauberungen jedoch kaum genutzt. Abgesehen vom ausgedehnten Kofferraum, der zwar klein wirkte, aber wirklich alles aufnehmen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Viel Erfolg bei deiner Karriere im Ministerium.“, richtete Camilla lächelnd an ihren frischen Ex-Freund.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Viel Erfolg in der Schule, Camy. Man wird noch von dir hören. Wirst mal eine ganz Große!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Cyrus schaffte es irgendwie ihre Eltern auszublenden. Seine Finger glitten zärtlich an ihre Wangen, während er sich herunterbeugte, um ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ihre Augen flatterten einen Augenblick, ehe sie diese schloss und ihre Hände an seine Brust lehnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie es ihr jedes Mal vorkam, stand auch jetzt die Zeit still. Es fühlte sich nicht so an, als würden sie sich für eine lange Zeitspanne nicht mehr sehen, sondern als sahen sie sich gerade erst wieder.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es fiel ihr schwer sich von ihm zu lösen. Ihm schien es genauso zu gehen. Eine Weile sahen sie sich noch tief in die Augen, während er ihr blondes Haar liebevoll hinter das Ohr strich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Auf Wiedersehen, Miss Blair.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Auf Wiedersehehen, Mister Archer.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Langsam zwang sie sich, sich von ihm abzuwenden. Sie durfte sich nicht umdrehen, denn dann würde sie vielleicht einknicken und doch eine Fernbeziehung versuchen wollen. Daran würden sie zerbrechen. Ihr war das klar und ihm auch. Das hier war der leichtere, kürzere Schmerz, der die Option offenhielt, dass sie irgendwann wieder zueinanderfanden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Liam sah nochmals zu Cyrus, dann hielt er seiner Tochter die Tür auf. Sie stiegen alle ein und fuhren los. Cyrus Archer wurde im Rückspiegel immer kleiner und bald schien er nur eine dumpfe Erinnerung zu sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bei dem leidenschaftlichen Kuss hätte ich fünfzig Jahre lang eine Fernbeziehung in Kauf genommen.“, seufzte Liam schließlich gebannt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dad, man kann solche Küsse nicht über Pergament austauschen.“, erinnerte die Blondine ihn mit hochgezogener Augenbraue.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Da hast du natürlich recht.“, mischte sich Andrew ein. „Aber auch nicht als Single.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Andere Mütter haben auch schöne Söhne.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber nicht unbedingt so schöne.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie begann zu lachen, während sie sich in den Sitz lehnte: „Ihr mögt ihn!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Irgendwie ist er sympathisch...“, gestand Liam nachdenklich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ihr habt ihn eben das erste Mal getroffen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er hat dir mit dem Gepäck geholfen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und er war ausgesprochen höflich.“, ergänzte Andrew rasch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„So ist Cy... Er ist zu allen freundlich.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bei dir klingt das so, als wäre das etwas Schlechtes.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist es nicht, aber mir fehlte ein bisschen der Biss.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin mir sicher, er hätte dich gerne in die Lippe gebissen.“, kicherte Liam dreckig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Daaaad~!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre Väter machten die ganze Fahrt lang Witze darüber, ob sie ihren nächsten Freund vielleicht abschoss, weil er zu gutaussehend war oder vielleicht doch zu perfekt. Zu sportlich... Sie wurden wirklich kreativ, wenn es um allgemeinen Spott ging.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl sie beleidigt sein sollte, war sie es nicht. Sie lachte munter mit ihnen und brachte sogar eigene Beispiele an, weshalb sie einen fantastischen Jungen abweisen könnte. Wie sehr sie ihr gefehlt hatten, fiel ihr erst jetzt auf, wo sie wieder zusammen waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Andrew und Liam scheuten keine Arbeit, um ihr wirklich schöne Tage zu bereiten. Sie waren viel unterwegs und sie kochten ihre ganzen Leibspeisen. Jedoch ließen sie sie auch kaum aus den Augen. Mit Recht fürchteten sie sich vor der Macht des dunklen Lords über sie.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Selbst Jude Davies kam vorbei und erkundigte sich nach ihrem Wohlergehen. Er übte an diesem Tag mit ihr an einer weiteren Technik für Okklumentik und wurde aus Dank zum Essen eingeladen. Es war eine wirklich spaßige Runde, in der der Auror viel Stoff geliefert hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre Väter tuschelten anschließend herum, dass sie vielleicht Jude heiraten sollte, denn er sei so wunderbar perfekt, dass sie ihn sicherlich verlassen würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Innerlich kicherte sie bei dem Gedanken daran, während sie in ihre Laufschuhe schlüpfte. Sie trug schwarze Tights und dazu ein lockeres Tanktop. Ihren Walkman steckte sie in eine Hüfttasche, um die Kopfhörer stattdessen über die Ohren zu stülpen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war fünf Uhr morgens, weshalb ihre Väter noch schliefen. Das traf aber nicht auf Sol zu. Sol war eine Husky-Dame und der Familienhund. Sie beobachtete sie sehr genau dabei, wie sich Camilla fertigmachte ohne sie zu hetzen. Dabei strahlten ihre klugen Augen aber durchaus Ungeduld aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nach ein paar Aufwärmübungen joggte die Blondine los. Ihr Husky lief dabei Fuß und passte sich sehr genau ihrem Tempo an ohne dass sie eine Leine dafür brauchte. Sols Training war nicht einfach gewesen, doch es machte sich durchaus bezahlt. Sie konnte sie überall mitnehmen und mit ihr Sport treiben ohne, dass sie ungehorsam wurde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie jeden Morgen joggten sie Richtung Park. Zumindest an jedem Morgen, wenn sie nicht in Ilvermorny war... Sol war immer sehr unglücklich, wenn ihr Frauchen wieder weg war. Ihre Väter schafften das Bewegungspensum einfach nicht, worauf der Husky so scharf war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lächelnd lauschte Camilla ihrer Musik und sah immer wieder nach ihrer Hündin. Wie sie es gewohnt war lief sie perfekt. So erreichten sie recht schnell den großen Park, der nicht nur für Hundebesitzer offen war. Es gab ein paar Kinderspielplätze, große Wiesen für Jugendliche oder Picknicker und einige Sitzbänke. Sie nutzte vor allem den Sandweg, der um die große Parkfläche herumführte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie passierten nur einige andere Jogger, doch eigentlich war kaum ein Mensch hier. Es wunderte die Blondine nicht. Es war nicht nur früh, sondern auch noch recht dunkel.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gerade als Camilla nach hinten sah, rempelte sie gegen irgendwas gegen. Es riss sie beinahe von den Füßen! Sol bellte erbost und sträubte das Nackenfell. Sie hingegen fragte sich, was sie nun gerammt hatte. Solange war sie nicht abgelenkt gewesen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Überrascht stellte sie fest, dass sie tatsächlich gegen Penelope Clambert gelaufen war. Das Mädchen wirkte genauso überrumpelt wie sie.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Pepa?“, fragte Camilla ehrlich überrascht. Seit ihrer Heilung hatten sie häufiger miteinander gesprochen. Die Kurzhaarige war wirklich nett, wenn sie sich auch viel auf ihre Herkunft einbildete.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Cam!“, keuchte Penelope überrascht. „Mit dir hatte ich nun nicht gerechnet.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sol beruhigte sich wieder. Sie nahm wahr, dass sie einander kannten und sich nicht feindselig gegenüberstanden. Wäre Penelope ein Vergewaltiger, hätte die Sache ganz anders ausgesehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wohnst du etwa auch in High Point?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, nein. Ich besuche nur meine Großeltern hier.“, erklärte Penelope lächelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Verblüfft stellte Camilla fest, dass das Mädchen auch Sportkleidung trug. Das deutete zumindest darauf hin, dass auch sie zum Joggen in den Park gekommen war. Auch wenn es gemein klang, hatte sie ihr so viel körperliche Aktivität gar nicht zugetraut. Das traf aber auf fast jeden Zauberer zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Joggst du etwa auch?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ab und zu. Ich habe etwas zugenommen... Muss ich wieder loswerden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sollen wir zusammen weiter?“, erkundigte sich Camilla freundlich. „Ich kenne ein paar echt gute Routen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Echt? Gerne!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gemeinsam joggten sie weiter, jedoch merkte Camilla schnell, dass ab und zu wohl eher so gut wie nie war. Penelope war wahnsinnig langsam und hechelte schon nach wenigen Metern aus dem letzten Loch. Ihr ganzes Gesicht lief rot an und sie schwitzte fürchterlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Langhaarige war sich nicht sicher, ob ihre Mitschülerin nicht gleich doch einen Herzinfarkt bekam. Zwar war sie noch jung, doch so etwas konnte eben auch durch zu große Anstrengungen ausgelöst werden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie oft joggst du denn...?“, hakte Camilla nach, als sie an einer Bank anhielten. Sol verschwand in den Büschen und würde artig ihre Geschäfte erledigen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Eigentlich nie.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Merkt man fast gar nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich sollte dich ja auch nur ablenken.“, lächelte Penelope geheimnisvoll.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Lichtblitz in den Hecken erweckte ihre Aufmerksamkeit. Kurz darauf jaulte Sol auf und Camilla konnte sehen, wie sie mit eingezogener Rute davonstürmte als sei der Tod höchstpersönlich hinter ihr her. Ihr Winseln war noch lange zu hören.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sol!“, rief Camilla, doch es war sinnlos. Ihre Hündin schien zumindest Richtung Zuhause zu laufen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sie sich umdrehte musste sie schockiert feststellen, dass hinter Penelope vermummte Gestalten standen. In ihren Gesichtern trugen sie Totenkopfmasken, die wirklich unheimlich aussahen. Durch ihre langen, schwarzen Kutten mit den tiefsitzenden Kapuzen konnte man nicht mal die Geschlechter feststellen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie machten auch kein Geheimnis daraus, dass sie Zauberer und Hexen waren. In ihren behandschuhten Händen hielten sie alle ihre Zauberstäbe bereit. Mit Penelope waren sie zu fünft, doch vermutlich versteckten sich noch welche im Park.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich hasse Hunde.“, sagte Penelope abfällig. „Ich bin echt froh, dass der Köter weg ist.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dieser Köter hat mehr Charakter in ihrer Schwanzspitze als du in deinem ganzen Körper.“, zischte Camilla.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Vermummten lachten über die Bemerkung, während Penelope rotanlief: „Bis eben fandst du mich noch nett!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Irren ist menschlich, Pepa. War wohl nicht verkehrt, dich nach dem Stelldichein zu vergessen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Mädchen flippte beinahe aus vor Scham! Sie packte ihren eigenen Zauberstab und richtete ihn zittrig auf Camilla. Bevor sie wirklich einen Fluch ausstoßen konnte, wurde sie von einer der Gestalten weggerissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Camilla, du wirst uns begleiten.“, sagte eine Männerstimme unter der Maske. Sie kam ihr nicht bekannt vor.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Meine Dads haben mir beigebracht, dass ich nicht mit Fremden mitgehen soll.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und damit haben sie vollkommen recht – nur heute nicht.“, erwiderte der Mann mit ruhiger Stimme.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich fürchte, dass Gehorsam nicht in meiner Natur liegt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Jetzt waren es die Vermummten die ihre Stäbe hoben und sich bereit machten. Camilla wich instinktiv zurück. Wenn nur einer genauso temperamentvoll war wie Penelope, dann konnte es schnell zu einem wirklich unangenehmen Treffer für sie kommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kindchen, wir sind dir zahlenmäßig überlegen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dem kann ich nicht widersprechen.“, erwiderte die Blondine konzentriert. „Aber auch von der Intelligenz her? Ihr habt immerhin Penelope Clambert als Lockvogel benutzt... Wäre es jemand anderes gewesen, würden wir jetzt nicht quatschen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der unbekannte Mann lachte freudlos, aber amüsiert auf: „Ich verstehe schon, was er an dir findet. Schnappt sie euch!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lichtblitze schossen aus den Spitzen der Zauberstäbe. Camilla machte einen Hechtsprung zur Seite, spürte aber, dass etwas ihren Arm versengte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie schluckte den Schmerz herunter und ignorierte den Drang ihren Oberarm zu berühren. Stattdessen griff sie in die Beuteltasche und zog ihren eigenen Zauberstab heraus. Ihr war bewusst, dass sie als Minderjährige nicht zaubern durfte, aber diese Situation war anders. Sie musste ihr Leben verteidigen. Außerdem waren keine No-Maj anwesend.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bombarda Maxima!“, rief sie deutlich und richtete ihren Zauberstab auf eine Bank, die direkt neben den Vermummten aufgestellt war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nachdem der Lichtblitz die Bank berührte, explodierte sie mit einem lauten Knall. Holzsplitter, Schrauben und auch Erde flogen durch die Gegend und bohrten sich teilweise in die Körper ihrer Angreifer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla nutzte die Ablenkung und rannte sofort los. Sie war wirklich froh, dass sie ihre Sportsachen trug und hier keine No-Maj waren, denn neben ihr entstanden immer wieder kleine und große Krater, wenn Zauber sie verfehlten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Seid vorsichtig!“, kreischte eine Frauenstimme. „Ihr dürft sie nicht verletzen!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Darüber war die Blondine wirklich glücklich. Es war wohl auch der einzige Grund, weshalb noch keine unverzeihlichen Flüche ausgesprochen worden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Entsetzt stellte sie fest, dass die Gestalten sich in schwarzen Nebel auflösen und ihr so wahnsinnig schnell folgen konnten. Sie versperrten ihr immer wieder ihre Fluchtwege, sodass sie gezwungen war, umzudrehen und woanders langzulaufen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Stupor!“, schrie sie, verfehlte aber ihr Ziel.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nach kurzer Zeit schwitzte Camilla stark und ihr Herz raste enorm schnell. Blanke Panik ergriff sie. Es gab für sie keinen Ausweg, denn diese Gestalten schienen einfach überall zu sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie sie schon vermutet hatte, waren es mehr als fünf. Nach einer wirklich anstrengenden Hasenjagd kreisten die Vermummten sie einfach ein. Es war weder ein großer noch ein wirklich kleiner Kreis, aber er war geschlossen. Die Maskierten verengten ihn sogar noch mehr, indem sie immer weiter auf die Schülerin zukamen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Expulso!“, schrie sie, doch der Vermummte hob nur den Stab und eine durchscheinende Barriere wehrte den Zauber ab. „Expelliarmus!“, versuchte sie es bei einem anderen, doch er wehrte den Entwaffnungszauber genauso ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Atemlos spürte Camilla, wie jemand sie packte. Die Hand war so groß, dass sie von einem Mann ausging. Er entriss ihr im Anschluss direkt ihren Zauberstab und schob diesen einfach in eine Tasche. Schließlich hob er seinen Zeigefinger und schwenkte ihn tadelnd von links nach rechts.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nun wollen wir uns aber benehmen, junge Dame.“, sagte der Fremde. Es war der gleiche Mann, der sie auch zuvor aufgefordert hatte, sie zu begleiten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich will aber nicht!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du hast keine Wahl, Kind.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Mann packte nun ihren Oberarm und hob seinen Zauberstab. Kurz darauf hörte sie ein „Plop“ und alles um sie herum schien sich wahnsinnig schnell zu drehen. Praktisch im nächsten Augenblick apparierten sie in ein ihr unbekanntes Zimmer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Verwirrt sah sich die Blondine um und stellte fest, dass alle der Vermummten hier waren. Auch Penelope stand zwischen ihnen, sah aber furchtbar gehetzt aus. Seit-an-Seit-Apparieren war nicht unbedingt die angenehmste Weise zu reisen, aber offenkundig waren hier alle geübt genug dafür, um zwei Minderjährige ohne Zwischenfall mitzunehmen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihr wurde schließlich bewusst, dass sie diesen Ort sehr wohl kannte. Er war inzwischen wieder etwas gepflegter, doch es war definitiv das Anwesen, in dem Tom mit Sarah gelebt hatte. Ohne den Staub war sie beinahe nicht darauf gekommen! Es sah eher so aus, wie damals als sie noch zusammen gewesen waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Noch etwas wurde ihr klar. Da war eine Schlange! Eine wirklich große, beängstigende Schlange, dessen Herkunft und Rasse sie nicht bestimmen konnte. Doch irgendwas sagte ihr, dass sie giftig war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Tier schlängelte zielsicher auf Camilla zu, die vor Schreck zurückwich und dabei gegen den Mann stieß, der sie hierhergebracht hatte. Seine großen Hände legten sich auf ihre Schultern. Auch wenn die Blondine es sich vermutlich nur einbildete, kam es ihr so vor, als wollte der Mann ihr Ruhe und Sicherheit spenden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es schien ihr aber ein unmögliches Unterfangen zu sein, ihr Ruhe spenden zu wollen, weil die riesige Schlange sich vor ihr aufrichtete. Camilla drückte ihren Rücken panisch gegen die Front des Mannes, der unbeirrt bei ihr blieb. Das Tier dagegen streckte die gespaltene Zunge heraus und sondierte sie damit von unten bis oben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nahe ihrem Gesicht harrte sie. Beinahe so, als musterte die Schlange jeden ihrer Züge sehr genau.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihr kam dieses Tier nicht normal vor, sondern wahnsinnig intelligent. Beinahe so, als wäre es eigentlich ein Mensch. Es war natürlich möglich, dass sie ein Animagus war, doch irgendwas sagte Camilla, dass sie etwas vollkommen anderes war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie ist wirklich wunderschön.“, zischte die Schlange plötzlich wohlwollend. Ihr Körper sank wieder zum Boden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sofort wurde die Blondine ruhiger, als das Tier wieder über den Boden von ihr wegkroch. Die Unruhe kehrte zurück, als sie zwei Füße erreichte, die sie durch den schwarzen Umhang nur ansatzweise sehen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Habe ich es nicht gesagt, meine alte Freundin?“, zischte eine ihr vertraute Stimme kühl. Ihr richteten sich die Nackenhaare auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre eisblauen Augen wanderten von den Füßen hoch und endeten in dem schlangenähnlichen Gesicht ihres Vaters. Diesen Anblick hatte sie beinahe vergessen. In ihren Träumen hatte er zumeist seine jugendliche Gestalt angenommen, um einen besseren Zugang zu ihr zu erhalten. Seine Stimme war auch weniger hoch und gruselig gewesen als sie es jetzt war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Willkommen Zuhause, Camilla.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das ist nicht mein Zuhause.“, zischte sie und war direkt selbst überrascht. Es war das erste Mal, dass sie außerhalb ihrer Träume Parsel sprach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du wirst dich daran gewöhnen und lernen, es bewusst zu sprechen.“, sagte er nun im normalen Englisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sie sich nach einer Fluchtmöglichkeit umsah fiel ihr auf, dass die Vermummten und auch Penelope niedergekniet waren, als standen sie vor einem König. Nur sie und der Mann, der sie immer noch hielt, standen noch aufrecht. Selbst wenn sie einen Ausweg gefunden hätte, würden diese Leute sie aufhalten. Sie waren absolut loyal.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verschwindet!“, befahl Voldemort plötzlich. „Außer du Abraxas. Du bleibst.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keiner widersprach. Sie neigten nur ihre maskierten Häupter und disapparierten im Anschluss. Das Ploppen war wirklich unangenehm, wenn es so zahlreich geschah, doch sie war nicht unglücklich darüber, dass der Raum nicht mehr so überfüllt war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tom hob seinen Zauberstab und machte eine ruckartige Bewegung. Der Mann namens Abraxas zuckte zusammen. Als Camilla aufblickte erkannte sie, dass die Knochenmaske weg war. Darunter lag ein hübsches Gesicht verborgen, mit einem gepflegten Drei-Tage-Bart. Sie schätzte ihn auf Ende Dreißig, höchstens Vierzig. Also war er wohl in Toms Alter...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abraxas schob die dunkle Kapuze herunter und offenbarte mittellanges, blondes Haar. Es sah gepflegt aus und es stand ihm wirklich gut. Sein Gesicht wirkte seltsam freundlich. Vielleicht kam es ihr auch nur so vor.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Haben sie dich verletzt?“, fragte Tom abrupt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla schüttelte den Kopf: „Nein.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Gut.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seine kalten Finger glitten an ihre Wange. Sie schloss angewidert die Augen und wünschte sich an einen anderen Ort. Wenn er ihre Abneigung spürte, verbarg er es gut. Er wanderte mit seinen Kuppen einfach weiter über ihre weiche Haut in das goldblonde Haar. Er musste nicht lange suchen, um ihr Zopfgummi zu lösen und ihren Schopf auszufächern. Für den Sport hatte sie es geflochten gehabt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sieht sie nicht fast genauso aus wie Sarah damals?“, fragte er beinahe liebestrunken, während er ihr hübsches Antlitz betrachtete. Es beinahe genoss, als sei sie eine Porzellanpuppe.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, Herr, sie sieht ihr wirklich zum Verwechseln ähnlich.“, stimmte Abraxas ihm zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie ist sogar noch wilder und noch widerspenstiger als sie damals war. Kannst du dir das vorstellen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Allzu gut, mein Herr. Sie hat sich ein bisschen... gewehrt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ach? Hat sie das?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, Meister.“, erwiderte der Mann mit ruhiger Tonlage. „Sie wurde sogar frech und hat ein paar Flüche auf uns geschleudert. Wären wir nicht in der Überzahl gewesen... Wer weiß?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das ist mein Mädchen.“, sagte Tom seltsam stolz. „Sie hat sogar eine Gehörnte Schlange besiegt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Die war nicht real.“, korrigierte Camilla ihn.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dieser Jude Davies hat die Erinnerung also tatsächlich gefunden... Interessant.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was soll das Ganze jetzt?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bist du dir absolut sicher, dass du gerade nicht träumst, mein Kind?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nun wurde sie stutzig. Camilla sah sich nochmals um und musterte irritiert das Gesicht von Abraxas. Konnte sie sich so einen detaillierten Menschen wirklich erträumen? Oder war er eine Projektion aus dem Gedächtnis ihres Vaters, ebenso wie diese Umgebung?[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatsächlich war sie sich nicht absolut sicher, dass sie nicht in einem Traum steckte. Sie waren immerhin inzwischen wahnsinnig realistisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was sagte dieser Davies noch zu dir? Dass du dich Reizen aussetzen sollst, um sicherzugehen? Das kriegen wir hin.“, kicherte Tom kaltherzig und richtete seinen Zauberstab auf sie. „Crucio!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Unverhofft ergriff ihren ganzen Körper unbändiger Schmerz. Jäh riss es ihr die Füße weg. Abraxas hatte keine Wahl als sie schreiend auf den Boden gleiten zu lassen. Sie wand sich und schrie markerschütternd, während heiße Tränen ihre Augen verließen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie konnte nicht in Worte fassen, wie sich dieser Fluch anfühlte. Es war beinahe so, als wäre sie auf einer Folterbank gespannt, während mehrere Menschen sie mit unterschiedlichen Methoden quälten. Messer, Peitschen, Feuer, Säure, Wasser, Seile... Alles auf einen Schlag und an jedem ihrer Körperteile. Selbst in ihr! Als trank sie pure Säure.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Immer hatte sie geglaubt, dass die Lehrer übertrieben hatten, als sie den Cruciatus-Fluch als den schlimmsten aller Flüche beschrieben hatten. Sie hatten erzählt, dass Menschen, die eine längere Zeit diesem Fluch ausgesetzt worden waren, den Verstand verloren. Es war schlimmer als zu sterben, weil die Qualen solange anhielten, wie es der Ausübende wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sekunden fühlten sich wie Minuten an. Minuten wie Stunden. Camilla hatte keine Ahnung wie lange er den Cruciatus-Fluch tatsächlich auf ihr belassen hatte, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er endlich abließ, hechelte sie atemlos nach Luft. Sie war zu schwach, um sich vom Boden aufzuraffen, also blieb sie einfach da liegen. Ihre Tränen trockneten langsam auf ihren Wangen, doch der Holzboden glänzte noch feucht. Sicherlich nicht nur vom Weinen, sondern weil sie beim Schreien gespuckt haben musste...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihr war speiübel, dennoch zwang sich die Blondine endlich nach oben zu gucken. Abraxas wirkte angewidert. Anfangs glaubte sie, dass er sie für zu schwach hielt, doch dann wurde ihr klar, dass er Tom diese Blicke zuwarf. Es missfiel ihm also eher, dass er seiner Tochter so etwas antat.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Jetzt dürftest du davon überzeugt sein, dass alles hier echt ist, oder?“, warf Lord Voldemort kalt ein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Absolut...“, keuchte sie atemlos und wünschte sich inständig, dass sie diesen Fluch nie wieder am eigenen Leib spüren musste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Während du mit Schreien beschäftigt warst, habe ich mal einen Blick in deinen Kopf riskiert, mein Kind. Du warst etwas abgelenkt... Deine Okklumentik war eine Weile inaktiv.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Innerlich fluchend richtete sich Camilla wieder auf. Ihre Knie zitterten zwar schrecklich, doch sie wollte sich vor ihrem leiblichen Vater nicht die Blöße geben und ihn erst recht nicht gewinnen lassen. Also zwang sie sich mit gestrafften Schultern und aufrechtem Kinn vor ihm zu stehen. Abraxas schien davon beeindruckt zu sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du scheinst ziemlich wütend auf Penelope Clambert zu sein.“, säuselte Tom Riddle beiläufig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie hat meinen Hund einen Köter genannt...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und sie hat dich einfach verraten.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das auch, ja. Aber hauptsächlich hat sie Sol beleidigt.“, sagte Camilla abfällig. „Sol ist wesentlich intelligenter und hübscher als sie.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das bestreite ich keineswegs, mein Kind, aber sie hat dir auch geholfen, als du verletzt gewesen warst.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, auf dein Geheiß hin. Sie wäre gar nicht da gewesen, wenn du sie nicht geschickt hättest.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kluges Kind. Die Saat geht gut auf.“, sagte er grinsend, doch es lag keine wirkliche Freude in seinen Augen. Er wirkt absolut gefühlskalt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verzeihung, Herr, aber vielleicht solltet Ihr Eurer Tochter etwas Ruhe gönnen...“, schlug Abraxas vorsichtig vor.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ach, Abraxas, mein alter Freund... Seit du selbst Vater bist, bist du viel weicher geworden. Beinahe nachsichtig... Aber ich stimme dir zu, dass Camilla viel Stress hatte und langsam Ruhe braucht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich wollte Euch nicht kritisieren, Meister...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh doch, dass wolltest du. Aber deshalb habe ich dich so gerne um mich, Abraxas. Du bist kein absoluter Speichellecker.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie war sich nicht sicher, wie die Beziehung zwischen den beiden wirklich war. Vertraute waren sie, doch mochten sie sich? Vertrauten sie einander wirklich? War Abraxas dem dunklen Lord gegenüber wirklich absolut loyal?[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vorerst würde Camilla darauf gewiss keine Antwort erhalten. Ihr war aber klar, dass wenn der Mann zu weit ging, Tom ihn gnadenlos töten würde. Es spielte keine Rolle für ihn, wie nah sie sich einst gestanden hatte, wenn er ihm erstmal im Weg war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bevor du dich ausruhen gehst, mein Kind, will ich dir ein Geschenk machen.“, sagte Tom süffisant grinsend. „Bring‘ mir Penelope Clambert her, Abraxas.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Herr?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tu‘ es einfach!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er fragte nicht länger nach, sondern disapparierte. Es dauerte nur einen Augenblick, dann apparierte er mit dem Mädchen wieder in das Zimmer. Die Kurzhaarige wirkte verwirrt, ebenso wie Camilla.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Crucio!“, rief Voldemort und richtete den Zauberstab direkt auf Penelope. Sie brach unter Schreien und Tränen zusammen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]In etwa so... muss ich auch ausgesehen haben..., wurde es Camilla sofort klar.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schockiert sah sie, wie Penelope sich verkrampfte, während sie markerschütternd laut schrie. Ihre Muskeln schienen sich unbeherrscht anzuspannen oder wieder zu entspannen. Es wirkte total surreal sie so zu sehen. Noch nie hatte sie einen Menschen gesehen, der sich so bewegte! Niemals jemanden so schreien hören...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Blondine schüttelte sich, um sich endlich von diesem Anblick losreißen zu können. Es war wie ein Unfall... Man wollte nicht hinsehen, doch wegsehen ging auch nicht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hör‘ auf damit!“, hörte sie sich plötzlich schreien. „Was soll denn der Mist?!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tom hörte nicht auf den Fluch auf seine eigene Anhängerin zu richten, während er Camilla ansah: „Du hasst sie, Camilla, und hast selbst darüber nachgedacht, ihr Schmerzen zu zufügen. Weil sie dich verraten hat. Ich erfülle dir deinen Herzenswunsch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das ist nicht mein Wunsch!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mein Kind... Du vergisst, dass ich in deinem Kopf war. Natürlich ist das dein Wunsch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Vielleicht habe ich darüber nachgedacht, ihr ihre Nase zu brechen, aber sicherlich nicht über... das!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nase brechen...“, wiederholte Voldemort abwertend. „Viel zu barbarisch. Das hier ist wesentlich eleganter. Kein Blut. Was meinst du, wie lange hält sie durch?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hör‘ doch endlich auf damit!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er hörte nicht auf sie, sondern wanderte amüsiert um das krampfende Mädchen herum. Betrachtete, wie sie litt. Genoss ihre Qualen. Wenn es den Teufel gab, dann war es Tom Riddle. Seine Grausamkeit schien keine Grenzen zu kennen. Er war nicht mal bei einem so jungen Mädchen gehemmt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla hielt es nicht mehr aus. Sie sprang direkt auf ihren leiblichen Vater zu und riss seinen Arm herunter, damit der Stab nicht mehr auf Penelope deutete. Sofort verstummten ihre unmenschlichen Schreie. Es erleichterte sie ungemein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der dunkle Lord hingegen schien keineswegs begeistert von ihrem Eingreifen zu sein. Er stieß seine Tochter grob beiseite und sah sie mit rotleuchtenden Augen an. Sie hatte seinen Zorn auf sich gelenkt und bereute es sofort: „Crucio!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dieses Mal war es Camilla die schreiend zusammensackte. Wieder diese qualvollen Schmerzen... Überall und gleichzeitig nirgendwo. Undefinierbare Schmerzen, die ihr Gehirn absolut überforderten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Um sie herum rauschte alles. Falls jemand etwas sagte, konnte sie es nicht mehr verstehen. Sie hörte nur ihre eigenen Schreie oder absolut gar nichts Verständliches.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wieder verkrampften sich ihre Muskeln unkontrollierbar und ließen sie sich auf den Boden wälzen. Hier und da stieß sie gegen Möbelstücke, doch der Schmerz davon ging einfach unter. Dann endlich hörte es auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Atemlos zog sie sich wieder in eine aufrechte Lage. Ihr Blick war vollkommen verschwommen, während sie wieder diese massive Übelkeit in sich hochkriechen spürte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sich ihr Blick klarte, sah sie sich im Raum um. Penelope war ganz bleich um die Nase, während Abraxas sichtlich gegen seinen Zorn ankämpfte. Die Schlange war neben Tom, der einen sehr selbstgefälligen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Noch konnte Camilla nicht aufstehen, denn ihre Beine hatte sie noch nicht wieder unter Kontrolle. Erst jetzt spürte sie, dass ihre Wangen wieder ganz feucht geworden waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Crucio!“, hörte sie wieder die Stimme ihres Vaters.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schmerz durchzuckte erneut all ihre Glieder. Hätte sie nicht eh auf dem Boden gesessen, wäre sie nun wieder niedergestürzt. Dieses Mal konnte sie das irre Kichern von Lord Voldemort hören, der sich an ihren Qualen ergötzte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre eigenen Schreie klangen für sie unwirklich, als gehörten sie nicht ihr. Sie waren nicht menschlich. Alles um sie herum schien plötzlich nicht mehr real zu sein und Camilla wusste, dass sie gerade dabei war ihren Verstand zu verlieren. Sich in eine andere Wirklichkeit zu fliehen, um die Schmerzen irgendwie auszuhalten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gerade als sie am Abgrund stand, hörten die ganzen Impulse wieder auf. Dieses Mal erbrach sich die Blondine auf den Boden und fühlte sich elend.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Herr...“, mischte sich Abraxas besorgt ein. „Sie ist noch ein Kind...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und dennoch wird sie lernen zu gehorchen, Abraxas.“, antwortete Tom kühl. „Crucio!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla stellte sich erneut auf Schmerzen ein, doch dieses Mal ergriffen sie nicht sie. Es war Penelope, die nun wieder lautstark schrie. Dicht neben ihr wand sie sich auf dem Fußboden und weinte wie ein Baby.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Penelope stieß nun auch gegen einige der Möbelstücke und riss sich dabei sogar ein paar Wunden. Auch bei ihr schien es vollkommen unterzugehen. Ihre Schreie übertönten das irre Gegacker vom dunklen Lord, der sie mehrere Minuten lang in diesem Zustand beließ. Sicherlich malte sich Penelope inzwischen auch ihre eigene Welt aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bitte...“, flehte Camilla mit feuchten Augen. „Siehst du denn nicht, wie sehr... sie sich quält...?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du hast recht.“, sagte Tom. „Sie sollte sich nicht so quälen müssen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erleichtert stellte die Blondine fest, dass er den Folterfluch aufhob. Penelope schrie nicht mehr. Verkrampfte ihren Körper nicht mehr so unmenschlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Avada Kedavra!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein grüner Lichtblitz erstrahlte und traf direkt Penelope Clambert, dessen Körper sofort erstarrte. Sie lag einfach nur da und starrte in die Leere.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Atemlos robbte Camilla auf sie zu und fühlte überflüssigerweise ihren Puls. Da war nichts mehr. Noch war ihr Körper warm, doch sie wusste genau, dass das nicht mehr lange so sein würde. Er hatte sie aus purem Vergnügen getötet, auch wenn er es als Güte bezeichnen würde. Als Gnade...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war das erste Mal für sie, dass sie einen Menschen wahrhaftig sterben sah. Selbstverständlich waren Menschen in ihrem Umfeld gestorben – wie ihre leibliche Mutter – doch sie war nicht dabei gewesen. Vor allem hatten sie keinen gewaltsamen Tod erlitten, auch wenn Krebs keinen angenehmen Krankenverlauf hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du bist viel zu gutherzig, Camilla.“, amüsierte sich Tom Riddle köstlich. „Abraxas, bring‘ sie in ihr Zimmer. Für heute hat sie wohl genug.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, Meister.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Behutsam griff der blondhaarige Mann nach ihrem Oberarm und zog sie durchaus einfühlsam auf die Füße. Bleiern begleitete sie ihn raus aus dem Zimmer. Weg von der Leiche.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla hatte keine Ahnung, wann sie zu weinen begonnen hatte, doch ihre Tränen flossen unaufhörlich. Die salzige Wärme auf ihrer Haut fühlte sich seltsam befremdlich an. Alles war plötzlich so stumpf. Farblos...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abraxas brachte sie in ein großes Zimmer. Als sie sich erschöpft umsah, stellte sie überrascht fest, dass es das ehemalige Schlafzimmer ihrer leiblichen Eltern war. Jedoch waren die Spuren des eiligen Auszugs Sarahs beseitigt worden und natürlich war hier kein Brief.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war karg eingerichtet. Es gab zwei Nachttische, auf denen jeweils eine Lampe stand, falls sie etwas lesen wollte. Das große Doppelbett war mit einem einfachen Bezug und mit dünnem Bettzeug ausgestattet. Es sah billig aus. Der Eichenschrank stand offen, doch es war keine Kleidung darin. Auf einem relativ großen Schreibtisch standen Federkiele, Tintenfässchen und einige Blätter Pergament bereit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es ist nicht das, was du gewohnt bist...“, setzte Abraxas vorsichtig an.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es reicht vollkommen aus.“, krächzte sie heiser. Ihre ganzen Schreie hatten ihre Stimme angegriffen. „Wer sind Sie...?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Abraxas Malfoy heiße ich. Es-...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Malfoy... Eine der großen reinblütigen Familien aus England.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Beeindruckend...“, gestand Mister Malfoy, der offenbar eben noch hatte sagen wollen, dass sie es sicherlich nicht wusste. „Wie kommt es, dass du das weißt? Du bist doch in Amerika aufgewachsen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich habe mich nach dem Tod meiner Mutter über die englische Zauberei-Gemeinschaft informiert. Und erst recht, als ich um Tom wusste.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Klug... Sehr klug. Kenne deinen Feind lebst du wohl beständig aus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Gewiss... Es macht mich zu einer guten Duellantin.“, erwiderte sie monoton. Eigentlich sollte Camilla Stolz auf ihre Fähigkeiten sein, doch im Augenblick fühlte es sich bedeutungslos an.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ruh‘ dich etwas aus... Der dunkle Lord hat sicherlich noch mehr Überraschungen für dich parat.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was hat er mit mir vor?“, hakte die Blondine nach, während sie erschöpft auf das Bett zu schlürfte. Sie stieg langsam herein. „Will er mich umbringen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Eher bekehren... Aber er wird dich noch über seine genauen Pläne informieren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie dürfen es nicht sagen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Korrekt.“, lächelte Abraxas wohlwollend. Er schien ihre Intelligenz zu schätzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Eins noch... Weshalb hat es Sie so geärgert, dass er mich gefoltert hat?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich habe selbst einen Sohn, Camilla. Lucius... Er ist fast in deinem Alter.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie würden so etwas nicht mit ihm machen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, würde ich nicht.“, seufzte er. „Gott weiß, dass ich kein Engel oder guter Vater bin, aber den Cruciatus-Fluch würde ich gewiss nicht auf ihn einsetzen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wofür?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Für Ihr Mitgefühl. Das zeigt, dass Sie noch Kraft überhaben. Und die haben Sie für mich eingesetzt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abraxas zögerte einen Augenblick, dann senkte er lächelnd und respektvoll sein Haupt, ehe er das Zimmer verließ. Er schloss hinter sich die Tür und sie war sich sicher, dass diese magisch versiegelt wurde, damit sie nicht fliehen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla brauchte es nicht ausprobieren. Sie war ohnehin vollkommen erschöpft und fiel direkt in einen tiefen Schlaf. Ihre Nacht war von Albträumen geplagt. Vom Anblick der gefolterten Penelope und ihrer Leiche. Von irrem, hohem Gekicher... Schlangen, die um sie herumtänzelten. Sie hübsch nannten...[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie viele Stunden sie geschlafen hatte, konnte sie wirklich nicht sagen. Draußen war es hell, doch wie spät es nun hier war, wusste sie nicht. Sie ging stark davon aus, dass das gemeinsame Haus ihrer Eltern irgendwo in England stand. Zwischen Amerika und England gab es einen etwa fünfstündigen Unterschied, weshalb die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass bei ihren Vätern Dunkelheit herrschte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Stein legte sich auf ihr Herz. Ihre Väter... Sie mussten verrückt werden vor Sorge! Sie hatten sie gebeten nicht alleine rauszugehen und sie hatte nicht gehört. Nun litten sie nur ihretwegen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seufzend setzte sich Camilla auf die Kante des durchaus bequemen Doppelbettes. Ihr wurde bewusst, dass sie in diesen Kissen vielleicht gezeugt worden war! Ekel ergriff die Blondine, die diese Gedanken abzuschütteln versuchte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie am Vortag sah sie sich um und stellte überrascht fest, dass sich einiges in dem Zimmer getan hatte. Der Schrank stand noch offen, doch nun waren diverse Kleidungsstücke darin. Auf dem Schreibtisch lagen hingegen zahlreiche Schulbücher.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Langsam erhob sie sich von ihrem Bett und schlenderte zu den dicken Wälzern. Camilla las die Titel und stellte überrascht fest, dass es die Bücher für das kommende Schuljahr sein mussten. Neben ihnen lag ein Schreiben von Hogwarts.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Von Neugier gepackt, nahm sie das Schreiben entgegen, entfaltete es und las erstaunt, dass sie für das sechste Schuljahr auf Hogwarts angenommen worden war. Der zweite Zettel war eine Liste mit den erwünschten Schulsachen und der Ergänzung was sie zusätzlich brauchte, weil es ihr erstes Schuljahr dort war. Auf einem dritten Zettel erkannte sie die beiden Unterschriften ihrer Väter, die ihrem Aufenthalt im magischen Dorf Hogsmeade zustimmten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irritiert las die Blondine immer wieder die Aufnahmebestätigung und fragte sich, wie lange sie wirklich geschlafen hatte. Es konnte nicht nur ein Tag gewesen sein, damit man so viel hatte erledigen können...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du bist endlich wach.“, sagte eine Männerstimme sanft, aber plötzlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vor Schreck ließ sie die Schreiben fallen. Alle drei Zettel verteilten sich rutschend über dem Holzboden, während ihre Wangen verlegen erröteten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sie sich umdrehte, erkannte sie, dass es Abraxas Malfoy war, der ihr Zimmer aufsuchte. In seinen Händen hielt er ein Tablett mit Essen, Trinken und einer kleinen Rose. Er stellte es bei den Büchern ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“, säuselte er gelassen und hockte sich herunter, um die Zettel aufzulesen und ihr wieder zu reichen. „Ich war eh mit meinem Sohn in der Winkelgasse, um seine Schulsachen zu besorgen. Wir haben deine Sachen gleich mitbesorgt. Ich hoffe, dass das für dich in Ordnung ist.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja... Ja, klar, danke.“, stammelte sie verunsichert. „Ich verstehe nur nicht ganz, was eigentlich los ist... Wie lange habe ich denn geschlafen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Fast eine Woche.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Eine Woche?!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du warst wirklich sehr angeschlagen von den Ereignissen. Ich denke, deine Psyche musste all das erstmal verarbeiten...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und weshalb bin ich plötzlich bei Hogwarts aufgenommen worden?“, hakte die Blondine wissbegierig nach. „Das sind die Unterschriften meiner Väter.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Unbehaglich trat Mister Malfoy auf der Stelle und rang wohl mit sich selbst. Vermutlich durfte er ihr eigentlich nicht sagen, was genau los war, doch er schien es auch nicht fair zu finden, sie im Dunkeln zu lassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er hat Kontakt zu deinen Vätern aufgenommen, Camilla... Hat sich mit ihnen getroffen und ihnen gezeigt, wie du unter dem Cruciatus-Fluch und dem Tod deiner Mitschülerin zu leiden hattest.“, erklärte er unruhig. „Er hat ihnen gedroht, dass er dir viel schlimmere Dinge antut, wenn sie nicht alles versuchten, um einen Schulwechsel zu ermöglichen. Um deinetwillen stimmten sie zu... Nutzten ihre Kontakte im Ministerium und einem Wechsel wurde schließlich stattgegeben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich ist das Ganze an gewisse Regeln gebunden. Du lebst nun offiziell bei uns und bist eine... entfernte Verwandte der Malfoys. Durch deine blonden Haare ist das immerhin nicht abwegig. Du darfst keine Geheimnisse von Ilvermorny ausplaudern und musst dich natürlich auch in Hogwarts an zusätzliche Regeln halten.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was für zusätzliche Regeln?“, fragte Camilla bleiern. Ihr behagte es gar nicht, dass ihre Väter erpresst worden waren und ihr Leid hatten sehen müssen. Es bei Penelope zu sehen, war für sie schon schrecklich gewesen, aber sie waren nicht mal Freunde gewesen. Sie aber hatten es bei ihrer Tochter ertragen müssen![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du bist eine Duellantin, deshalb wurde klar gemacht, dass du deinen Mitschülern nicht das Duellieren lehren darfst.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Würde ich eh nicht machen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn du Briefe nach Amerika schreibst, darfst du keine Geheimnisse von Hogwarts hineinschreiben.“, ergänzte Abraxas nüchtern. „Außerdem besteht Professor Dumbledore darauf, dass er deine ganzen Schulunterlagen erhält, damit er deinen Wissensstand genau kennt. Welche dieser Informationen er auch an seine Lehrkräfte gibt, entscheidet er nach eigenem Ermessen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Klingt... nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte.“, gestand sie nachdenklich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Da wäre noch eine Regel des dunklen Lords...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Natürlich... Wie konnte ich auch glauben, dass da nicht noch mehr ist?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er wird dir zwei... Wachen zuteilen. Zwei Mitschüler, die bereits Todesser geworden sind.“, erklärte er weiter. „Meinen Sohn – Lucius Malfoy – und einen seiner persönlichen Favoriten – Leon Charles. Sie sind beide im Abschlussjahr und damit weiter in ihrer magischen Ausbildung als du.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihm ist es wichtig, dass er regelmäßig einen... Einblick in dein Leben dort erhält. Er will also, dass du die Okklumentik nicht nutzt, um ihn abzuwehren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Freudlos lachte sie auf, ehe sie im Zimmer auf und ab ging. Ihre Augen überflogen immer wieder das Schreiben von Hogwarts. Sie musterte dessen Wappen... Da war diese schreckliche Schlange, die so unheilvoll auf einem grünen Hintergrund prangte. Fast verurteilend.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und wenn ich mich weigere?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie bitte?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn ich Hogwarts nicht besuchen will?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Camilla...“, sagte Abraxas eindringlich. „Du solltest ihn wirklich nicht provozieren. Betrachte es aus einem anderen Blickwinkel...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Welchen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Solange du zur Schule gehst, musst du nicht in seiner Nähe sein. Du bist in Hogwarts in Sicherheit, auch wenn es dort Todesser gibt, die auf dich achten werden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nachdenklich nickte sie: „Ja... Sie haben natürlich Recht...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es ist wohl tatsächlich die bessere Alternative..., gestand sie sich ein. Vor allem, weil ihre Väter all das für sie möglich gemacht hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Iss‘ etwas, Camilla.“, schlug Mister Malfoy vor. „Und geh‘ dich waschen und umziehen. Er erwartet dich bereits.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, danke...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit gerafften Schultern drehte er sich um und ging überaus anmutig aus dem Zimmer heraus. Er versuchte so sehr nicht gebrochen zu wirken, dass es für Camilla ganz offensichtlich war. Abraxas kannte Tom vermutlich schon aus der Schulzeit und war dort seinem Charme verfallen. Was als Schülerstreiche anfing, war irgendwann zu bitterem Ernst geworden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wer sich erstmal in die Fänge des dunklen Lords begab, war tatsächlich verloren. Stellte man sich gegen ihn, wurde man bestraft. Wenn es nur ein schneller Tod war, konnte man sich als Verräter wirklich glücklich schätzen! Eher wurde man bis in den Wahnsinn gefoltert...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es musste schlimm für jene sein, die eigentlich nicht mehr wirklich folgen wollten, sich aber nicht lösen konnten. Voldemort verlangte auch die Anhängerschaft von dessen Kindern und sie mussten es tun. So wie bei den Malfoys...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Aber es gab natürlich genug loyale Anhänger. Sie gaben ihre Kinder gerne in die Obhut des dunklen Lords und sahen es als große Ehre an. Sie dachten nicht an eventuelle Konsequenzen und selten wurden die Kinder gefragt, ob sie es wirklich wollten. Es war eine Art Familienerbe, das man nicht ausschlagen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Auch wenn sie nicht freiwillig hier war, tat man dennoch viel dafür, damit sie sich einigermaßen wohlfühlen konnte. Sie bekam ein ganz eigenes Badezimmer, in dem sie sich in aller Ruhe waschen konnte. Die Klamotten im Kleiderschrank waren allesamt neu und tatsächlich in der richtigen Größe. Fast alle waren sogar richtig teure Marken oder sogar aus der Kollektion ihres Vaters Andrew. Dazwischen hingen aber auch schon die Uniformen für Hogwarts, die seltsam befremdlich aussahen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vor allem beeindruckte sie aber das Frühstück, was Abraxas Malfoy ihr gebracht hatte. Es lag kein Stückchen Fleisch oder Wurst darauf, dafür gab es einen heißen Kakao, viel Käse und leckere Vollkornbrötchen. Sogar ein Obstsalat hatte man ihr zubereitet. Vermutlich durch die Hände eines Hauselfen, doch das spielte in diesem Augenblick keine Rolle.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es gab zwar Zaubererumhänge, doch das entsprach nicht ihrem Stil. Stattdessen entschied sich Camilla für eine Skinny-Jeans, eine karierte Bluse und lässige Sneaker. Ihr silbernes Kreuz baumelte munter in ihrem Ausschnitt der aufgeknöpften Bluse.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mehrmals atmete Camilla Blair durch, dann endlich wagte sie sich aus dem Zimmer heraus. Instinktiv folgte sie den Stimmen. Hier und da erklang ein bösartiges oder perverses Kichern – und es war so schrill, dass sie die Geschlechter wirklich nicht benennen konnte![/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Geplänkel führte sie in einen weiten Raum. Als sie sich so umsah, stellte sie fest, dass es wohl eigentlich ein Esszimmer war. Es gab einen langen Tisch, der wunderbar als Familientafel genutzt werden konnte, große Fensterfronten und zahlreiche eingestaubte Gemälde. Einige Kerzenleuchter waren auch noch intakt und sahen tatsächlich teuer aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]An dem langen Tisch saßen zahlreiche Menschen, die sich bei ihrem Eintreten alle umdrehten. Überrascht stellte sie fest, dass an dem einen Ende Patrick Stone und Cathrin Lupo hockten. Ihren Gesichtern nach zu urteilen, waren sie aber nicht wirklich gerne hier.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihnen gegenüber saß Lord Voldemort, der ganz vergnügt zu sein schien. Beinahe wie ausgewechselt! Da glitzerten wirklich Gefühle in seinen blauen Augen, wenn es auch keine guten zu sein schienen. Seine Schlange war direkt neben ihm. Angewidert stellte sie fest, dass er ihr tatsächliche eine lebende Maus in das Maul legte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lass‘ es dir schmecken, Nagini.“, säuselte er zischend, als wäre das vollkommen normal.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Schlange namens Nagini schien jedoch sehr zufrieden und zerbiss das Tierchen mit einem lauten Knacken der Knochen. Ungewöhnlich für solch ein Tier, weil sie ihre Beute sonst im Ganzen verschluckten. Doch vermutlich wollten sie damit Camilla noch mehr einschüchtern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Camilla~...“, säuselte Lord Voldemort mit gespielter Herzlichkeit. „Wie schön, dass du aus deinem Dornröschenschlaf erwacht bist.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tom.“, erwiderte sie kühl. Abraxas warf ihr einen mahnenden Blick zu, doch sie konnte einfach nicht anders.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Gesicht ihres Vaters wurde sofort eine kalte Maske: „Du sollst mich nicht so nennen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es ist dein Name. Leb‘ damit.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Stille nahm den gesamten Raum in Beschlag. Es waren bestimmt zwanzig Menschen hier und alle waren bemüht, nicht mal etwas lauter auszuatmen! Es erinnerte an eine Geisterstadt, nur dass die Geister eigentlich noch lebten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich heiße Lord Voldemort.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn man sehr kreativ ist, ist das wohl dein Name...“, murmelte sie gelangweilt. „Ich fürchte, dafür fehlt mir aber die Kreativität.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er erhob sich zur vollen Größe. Heute erst fiel ihr auf, dass er wirklich kein besonders kleiner Mann war. Seine breiten Schultern machten ihn noch eindrucksvoller und ließen sie instinktiv zurückweichen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tom Riddle zog seinen Zauberstab, während er zielstrebig auf seine Tochter zukam. Zwischen ihnen waren nur noch wenige Zentimeter als er zum Stehen kam. Die Nerven in diesem Raum schienen zum Bersten gespannt zu sein, während diverse Augenpaare auf ihnen ruhten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Imperio!“, rief er deutlich aus und richtete die Spitze des Stabes auf sie.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Plötzlich hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf. Sie befahl ihr, dass sie ihn „Lord Voldemort“ nennen und sich niederknien sollte. Ihre Muskeln wollten diesem Befehl folgen, doch ihr Verstand schrie dagegen an. Sie wehrte sich, spürte aber für einen Augenblick, wie sich ihr Mund öffnete und ihre Knie etwas einknickten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schließlich schüttelte sie ihren Kopf und warf ihn einfach heraus: „Nein!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Immer noch absolute Stille. Nun war diese aber gepaart mit leichter Panik. Die anwesenden Todesser befürchteten offenbar, dass Tom nun endgültig die Beherrschung verlieren könnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Stattdessen begann er jedoch zu lachen. Deutete auf seine irritierte Tochter und griff nach ihrer Hand, um sie beinahe tänzelnd zum Tisch zu führen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Habe ich nicht gesagt, dass sie außergewöhnlich talentiert ist?“, sagte er mit Stolz in der Stimme. „Kaum ein Erwachsener schafft es so schnell, immun gegen den Imperius-Fluch zu werden und sie ist noch ein halbes Kind!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nun lockerte sich die Stimmung und die Anwesenden begannen zustimmend zu nicken. Sie brummten etwas davon, dass das wirklich sehr beeindruckend sei. Doch vor allem schienen sie erleichtert zu sein, dass ihr Anführer sich nicht über diese Niederlage ärgerte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tom führte sie zu dem Ende des Tisches, an dem er eben noch gesessen hatte. Seine langen Finger drückten sie in den Sitz, indem er Druck auf ihre schlanken Schultern ausübte. Nagini verharrte neben ihr, als sei sie die neue Wächterin von Camilla.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wo sind nur meine Manieren? Ich habe dich noch nicht bekannt gemacht mit meinen... Freunden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sklaven.“, korrigierte Camilla ihn.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Anhänger.“, sagte er verbissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie du meinst... Läuft aufs Gleiche hinaus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er schüttelte amüsiert den Kopf, ging aber nicht weiter darauf ein. Stattdessen deutete er in die Richtung von Abraxas Malfoy. Neben ihm saß ein etwa siebzehnjähriger Junge, der ebenfalls blondes Haar hatte, welches aber länger war als vom Vater.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Die Malfoys kennst du ja schon. Zumindest Abraxas... Neben ihm sitzt Lucius, er wird in Hogwarts auf dich aufpassen.“, erklärte Tom feierlich. „Er ist in Slytherin und Vertrauensschüler. Er wird alles dafür tun, damit du einen guten Start hast und dir kein Leid geschieht. Nicht wahr, mein Junge?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Natürlich, Meister.“, antwortete Lucius und raffte seine Schultern etwas mehr. Er wirkte seiner Jugend zum Trotz sehr erhaben. Beinahe majestätisch! Falls er Angst hatte, ließ er es sich nicht anmerken.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Neben ihnen siehst du Leon Charles. Leon ist ein wirklich talentierter Magier und außerdem ein Werwolf. Er wird sich hauptsächlich um deinen Schutz bemühen und dir aus brenzlichen Situationen helfen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und es wird mir ein Vergnügen sein.“, lächelte Leon kalt. Es war ein Lächeln, welches die Augen nicht erreichte, obwohl diese durchaus schön waren. Wie Lucius war auch er blond und durchaus hübsch anzusehen, aber er wirkte viel trainierter. Außerdem war er gefühlskälter.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Einen Augenblick harrte ihr Blick auf ihm. Sie überlegte, an wen er sie erinnerte. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Tom! Er hatte die Ausstrahlung eines Soziopathen. Deshalb mochte ihr Vater ihn wohl auch so sehr. Der Sohn, den er nie hatte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dann wären hier die Blacks.“, fuhr Voldemort unbeirrt fort. „Orion und Walburga Black mit ihrem reizenden jüngsten Sohn Regulus Black. Er hat zugestimmt, dass du bei seinem Aufnahmeritus dabei sein darfst. Ist er nicht reizend?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihr Blick folgte der Deutung Toms. Ihre Augen trafen die von Regulus, der durchaus Interesse an ihr zu haben schien. Ob es an ihrer Verwandtschaft mit dem dunklen Lord lag oder an ihr selbst, konnte sie nicht mit Gewissheit sagen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sagen konnte Camilla jedoch, dass er ein wirklich hübscher Junge war. Seine weichen Gesichtszüge passten wunderbar zu dem recht kurzen, schwarzen Haaren, die sich ein bisschen krausten. Regulus sah sehr gepflegt aus und trug Kleidung der neusten Mode, genauso wie seine Eltern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Walburga und Orion waren eindeutig verwandt miteinander. Sie konnte nicht sagen, ob sie vielleicht sogar Bruder und Schwester waren, doch die Merkmale waren durchaus eindeutig. Eine Eheschließung, die sicherlich der Erhaltung der reinen Blutlinie gedient hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotz des offensichtlichen Inzests konnte sie auch bei ihnen nicht abstreiten, dass sie gutaussehende Menschen waren. Verblendet, ja, aber optisch attraktiv. Es schien wohl in ihrer Familie zu liegen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dennoch sah sie nochmals zu Regulus. Sie suchte etwas in seinen Augen. Suchte nach Zweifeln, Unsicherheit oder sogar Angst, doch er schien aus freien Stücken hier zu sein. An einer Tafel voller Sadisten schien er beinahe ein Engel zu sein! Zu unschuldig... Zu naiv, um dem Ganzen treu ergeben zu sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Regulus scheint dir zu gefallen, mein Kind?“, hauchte Tom plötzlich kichernd. „Er ist ein überaus gutaussehender Bursche, nicht wahr?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Walburga und Orion schienen durchaus Stolz bei diesen Worten zu sein. Es musste eine Art Ehre sein, wenn die Tochter ihres Anführers Interesse an ihrem Sohn zeigte. Und Voldemort hatte ihn auch noch hübsch genannt...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zu jung.“, antwortete sie schließlich seufzend. Es stimmte, dass jüngere Männer nicht in ihr Beuteschema passten. Entweder gleichaltrig oder aber älter.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dann wäre vielleicht sein älterer Bruder eher dein Fall.“, sagte Tom leichthin, während die Blacks erbleichten. „Sirius... Auch ein hübscher Bursche, doch leider möchte er sich uns nicht anschließen. Kannst du dir das vorstellen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, nein, wie schrecklich!“, sagte Camilla sarkastisch. „Jemand, der nicht so dumm ist, um sich einem Haufen Mördern und Sadisten anzuschließen. Wie kann er nur Charakter haben? Einen eigenen Willen! Schrecklich...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Falls Voldemort sich an ihrem Spott störte, zeigte er es zumindest nicht. Stattdessen deutete er auf die nächste Gruppe: „Dann haben wir natürlich noch die Lestrange. Sie sind schon lange ein Teil meiner Organisation und sind treue Anhänger.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auch Mulciber wollen wir nicht außenvor lassen. Er hat auch einen Sohn, der Hogwarts besucht. Ebenfalls sehr treue Anhänger, die dir gerne dienen werden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es fielen noch ein paar Namen, die ihr nicht wichtig erschienen. Einige waren Einzelpersonen, andere hatten ihre Ehepartner dabei, doch es gab kaum Schüler. Eigentlich nur Regulus, Lucius, Leon, sie selbst und ihre beiden Mitschüler aus Ilvermorny, die bisher keinen Ton von sich gegeben hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zwar erwähnte Voldemort immer mal wieder, dass einige von ihnen Kinder hatten, die sie zum Teil auch auf Hogwarts treffen würde, doch die meisten schienen ihre Identität nicht kennen zu sollen. Jeder Mitwissende konnte Gefahren entstehen lassen. Sie mussten nur durch einen Legilimentor preisgeben, wer sie eigentlich wirklich war und die Hexenjagd würde beginnen. Nur dieses Mal tödlich...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nun, kommen wir zu unseren Ehrengästen...“, sagte Tom schließlich feierlich. „Du dürftest die beiden ja kennen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sicher... Patrick Stone und Cathrin Lupo. Hätte nur nicht gedacht, dass sie auch Todesser sind...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sind sie nicht. Sie sind nur Gäste. Zeigt eure Arme!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Alle, die am Tisch saßen, krempelten sofort ihre Ärmel in die Höhe und legten sie mit der Unterseite nach oben auf die Platte ab. Fast jeder hatte an seinem linken Unterarm dasselbe tiefschwarze Tattoo. Ein Totenkopf, aus dessen Mund sich eine Schlange wandte, als versuchte sie zu entkommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla wusste, dass man es als dunkles Mal bezeichnete, jedoch sah sie es zum ersten Mal. Es war eine magische Markierung, über die Tom seine Anhänger rufen und sich mit ihnen verbinden konnte. Außerdem markierte es seine Anhänger für immer. War beinahe wie ein Outing.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie ihr Vater es gesagt hatte, besaßen die beiden Schüler aus Ilvermorny kein Tattoo. Auch Regulus‘ linker Unterarm war noch nackt. Ansonsten war hier jeder markiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich wollte dir ein weiteres Geschenk machen.“, sagte Tom schmeichelnd. Seine Finger glitten in ihren Nacken und begannen diesen beruhigend zu kraulen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh bitte... Keine Geschenke mehr...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du hast es dir verdient, mein Kind. Du hast den Imperius-Fluch in Rekordzeit abgewehrt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie wäre es mit Blumen? Oder Pralinen? Ganz klassisch, aber es hat Stil.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er lächelte kalt, während er sich von ihr löste. Stattdessen richtete er den Zauberstab auf die beiden Jugendlichen, die wimmernd zusammenzuckten. Weder Cathrin noch Patrick wagten es, Blickkontakt zum dunklen Lord aufzunehmen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie habt ihr noch Camillas Väter genannt? Sagt es, damit meine Freunde es hören können.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keiner der beiden sagte etwas. Sie zitterten am ganzen Körper und wirkten wie gelähmt. Alle Augen lagen auf ihnen. Einige schienen eine perverse Freude zu empfinden und hofften, dass die Jugendlichen sehr leiden würden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sagt es!“, befahl Voldemort wütend und seine Augen leuchteten rot auf. „Crucio!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Folterfluch traf Patrick, der schreiend vom Stuhl fiel und sich qualvoll auf dem Boden wandte. Irres Gekicher ging durch die Reihen der Todesser. Einige standen auf, um einen besseren Blick auf den Sechszehnjährigen zu werfen. Manche schien der Anblick zu erregen. In Camilla weckte das erneut Übelkeit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Analficker!“, schrie Cathrin nach einer Weile panisch. Sie ertrug den Anblick ihres Freundes nicht, der so zu leiden schien. „Wir nannten sie Analficker!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tom ließ den Cruciatus-Fluch noch eine Weile auf dem Rothaarigen aktiv, ehe er die Qual beendete. Atemlos blieb der Junge auf dem Boden liegen. Camilla meinte einen nassen Fleck in seiner Hose erkennen zu können. Es musste demütigend für ihn sein, dass er sich so allen Blicken aussetzen musste. Vor allem, weil die Todesser weiterhin lachten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Braves Mädchen. Aber so etwas sagt man natürlich nicht. Es hat meine Tochter sehr verletzt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Gelächter verstummte und einige brummten etwas davon, dass man die beiden bestrafen musste. Jedoch konnte die Blondine auch erkennen, dass einige durchaus einverstanden mit der Beleidigung waren. Sie hätten ihre Väter ebenfalls diskriminiert und auch Camilla deshalb schikaniert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nun aber mussten sie Tom gehorchen. Wenn ihm die Beschimpfungen nicht gefielen, dann hatten sie auch ihnen nicht zu gefallen. Hier hatte kaum einer noch einen eigenen Willen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Patrick schaffte es inzwischen endlich, sich wieder aufzuraffen. Er sah jedoch sehr lädiert aus, als wäre er einen Abhang heruntergestürzt. Camilla war überrascht, dass es möglich war, doch er sah tatsächlich noch blasser aus als sonst![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Imperio!“, sagte Tom nun. Dieses Mal traf der Zauber aber nicht Stone, sondern dessen liebreizende beste Freundin.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Cathrins Blick wurde plötzlich ganz leer. Sie wirkte sogar ein bisschen benommen, als stand sie unter dem Einfluss heftiger Drogen. Auch so etwas hatte Camilla noch niemals zuvor gesehen und wünschte sich, dass sie es auch nicht lange ertragen musste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als wäre sie an Fäden gebunden, erhob sich Cathrin von ihrem Stuhl. Ihre Bewegungen wirkten steif. Es war wirklich so, als wäre sie eine Marionette, die dem Deuten seines Zauberstabs folgen musste. Ihr Wille war offenkundig nicht stark genug, um sich gegen den Fluch zu wehren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Da ihr meine Tochter Jahre lang schikaniert und gedemütigt habt, will ich euch diesen Gefallen gerne erwidern.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tom...“, mischte sich Camilla ein. „Mir ist doch vollkommen egal, was sie einst gesagt haben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Weil du zu großmütig bist, Camilla. Du vergibst denen, die es nicht verdienen, aber ich korrigiere diesen Fehler zurzeit.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irritiert wiederholte sie seine Worte im Kopf. Was meinte er damit? Begab er sich etwa auf einen persönlichen Rachefeldzug gegen alle, die mal fies zu ihr waren? Es ergab keinen Sinn. An sich konnte es ihm vollkommen egal sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich war dir vielleicht kein guter Vater, aber ich hole das nach.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gerade als Camilla etwas einwerfen wollte, wurde ihr verwirrt klar, dass Cathrin sich zu entkleiden begann. Vor allen Augen öffnete sie ihre Bluse und zog sie aus, ebenso wie ihren BH. Mit kreisender Hüfte fiel bald auch die Hose zu Boden, dicht gefolgt vom Höschen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vor den lechzenden Blicken der anwesenden Männer stand die Sechszehnjährige splitternackt da. Ihre Augen blieben vollkommen leer, obwohl es ihr eigentlich wahnsinnig peinlich sein müsste. Nicht, weil sie nicht attraktiv war – das war sie in der Tat – sondern weil sie von Fremden wie ein Stück Fleisch an gegeifert wurde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Empört sah Camilla, dass die Finger von Lupo langsam über ihre nackte Haut glitten. Tiefer und tiefer... Schließlich erreichten sie ihr Schenkeleck und drangen einfach ein. Gier lag in den Augen der älteren Männer und beobachteten genau, wie Cathrin gezwungen vor ihnen masturbierte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Selbst Patrick starrte, doch in seinen Augen lag keine Begierde, sondern blanke Panik. Er war verwirrt. Verstand nicht, weshalb seine beste Freundin so etwas vor Zuschauern machte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Genug war genug! Camilla sprang auf und warf sich wie schon einmal an den Zauberarm ihres Vaters. Als er den Kontakt zu Cathrin verlor, schien der Bann gebrochen und das Mädchen lief puterrot an. Schamerfüllt las sie ihre Kleidung auf und drückte sie an ihren Körper. Vor allem versuchte sie ihre Brüste und ihre Vagina vor neugierigen Blicken zu schützen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Einige der Männer seufzten enttäuscht. Sie hätten gerne mehr von dieser Piep-Show gehabt, doch Camilla war erleichtert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Camilla... Du weißt, dass ich dich bestrafen muss, wenn du dich einfach einmischst.“, sagte Tom mit kalter Stimme. „Soll ich dich etwa zwingen, dich stattdessen vor ihnen auszuziehen und es dir zu besorgen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Funkeln in seinen Augen verriet ihr, dass er sie durchaus demütigen würde. Wäre da nicht der Punkt, dass sie immun gegen den Imperius-Fluch war und er sie zu nichts zwingen konnte. Doch etwas sagte ihr, dass er trotzdem zu sehr Vater war, um bei ihr zu weit zu gehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit einem provokanten Grinsen griff sie an die Enden ihrer Bluse und hob sie einfach in die Höhe. Als Voldemort klar wurde, dass sie sich wirklich entblößen wollte, um Cathrin Lupo weitere Blamagen zu ersparen, griff er sofort nach ihren Fingern und hielt sie auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bist du nun vollkommen übergeschnappt?!“, tadelte er sie streng, als sei sie die einzige Verrückte hier.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du wolltest doch, dass ich mich statt ihr ausziehe. Also langsam solltest du dich mal entscheiden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abraxas prustete als einziger los und war wohl beeindruckt von ihrem unbändigen Mut. Ihrem Trotz! Alle anderen schienen wieder voller Angst vor dem Zorn ihres Meisters zu sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nun... Du bist gegen Qualen... Das ist in Ordnung.“, sagte Tom seltsam ruhig und sie ahnte Schlimmes. „Ich unterstütze deine moralischen Einstellungen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Skeptisch baute sie Augenkontakt auf, doch er schob sie einfach beiseite. Er sah durch die Runde und keiner sagte etwas. Einige blickten sogar sofort zum Tisch. Sie hatten Angst, waren aber trotzdem loyal. Es war ein eigenartiges Verhältnis.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Grinsend drehte er sich dann wieder zu den beiden Schülern: „Avada Kedavra!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wieder der grüne Lichtblitz. Er traf die beiden Jugendlichen direkt, die sofort leblos zu Boden stürzten, als hätte jemand die Seile durchtrennt, an denen ihre Gliedmaßen befestigt gewesen waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erneut brach irres Gekicher aus und einige standen wieder auf, um einen genauen Blick auf die Leichen zu werfen. Natürlich war Cathrin wieder weitgehend entblößt, weil sie die Kleidung ja nicht mehr festhalten konnte. Für Camilla war das beinahe wie Leichenschändung. Sie so zu entblößen und ihre Leiche dann so offen vor all den Zuschauern zu präsentieren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie schluckte schwer und riss sich von diesem Anblick mit geschlossenen Augen los. Ein Teil von ihr wusste, dass er die beiden sowieso getötet hätte, doch ein anderer Part fragte sich, ob sie vielleicht Schuld daran trug.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es kam ihr langsam so vor, als würde sie nun alle drei Sekunden Übelkeit bekommen, doch diese ganzen Taten schlugen ihr wirklich auf den Magen. Sie bereute es ein bisschen, dass sie das Frühstück wirklich gegessen hatte. Noch mehr solcher Vorführungen und sie würde ihren gesamten Mageninhalt vor all den Todessern erbrechen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Jetzt, wo wir uns alle so wunderbar vergnügt haben, wollen wir aber auch mal zu dem feierlichen Ritus von Regulus kommen!“, sagte Tom Riddle heiter. „Komm‘ zu mir, mein Junge.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er winkte den jüngsten der Blacks heran. Er sah nochmals zu seinen Eltern, die ermutigend nickten, dann erhob er sich und ging langsam zum dunklen Lord. Regulus wirkte ganz verlegen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er zum Todesser berufen worden war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotz dieser Zweifel stand er nun direkt vor Lord Voldemort und zeigte kaum Furcht. Nur die, die auch normal war... Er schien aber nicht zu glauben, dass Tom ihn vielleicht doch lieber foltern oder töten wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie schätzte ihn auf etwa dreizehn oder vierzehn Jahre, also war er noch leicht beeinflussbar. Es war wohl der einzige Grund, weshalb das Szenario von eben ihn nicht abschreckte. Oder er hatte doch mehr Angst als man ihm ansah.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Trittst du diese Mitgliedschaft aus freien Stücken an, Regulus Black?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, Herr, das tue ich.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Schwörst du mir Treue bis über den Tod hinaus?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich schwöre es.“, sagte Regulus stolz. In ihren Augen aber zu schnell, um sich der Auswirkung dieses Schwurs tatsächlich bewusst zu sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dann heißen wir dich alle Willkommen in unseren Reihen, Regulus Black.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lord Voldemort nahm sich den linken Arm von Regulus entgegen und drückte seinen Zauberstab darauf. Erst verzog sich nur das Gesicht des Jungens, dann pressten sich Tränen heraus. Nur wenige Augenblicke schrie er beinahe so laut wie die Opfer des Cruciatus-Fluchs. Dann löste sich Tom wieder.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Kind atmete schwer und sah auf seinen Arm. Auf die Deutung seines neuen Meisters hin, drehte er diesen zur Menge und zeigte ihnen das frische, aber deutliche Tattoo, dessen Platzierung wohl wirklich Schmerzen bereitete. Die Menge johlte und beglückwünschte die Blacks zu dem Beitritt ihres Sohnes.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla hörte ein paar miteinander tuscheln, dass sie es bei Sirius verbockt hatten, aber Regulus vielleicht eine strahlende Zukunft vor sich hatte. Sie glaubte eher, dass der Junge ein kurzes Leben vor sich hatte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nun, Camilla, meine Liebe...“, sagte ihr Vater trocken und schlenderte federleicht auf sie zu. „Ich dachte mir, wenn wir schon alle hier versammelt sind, dann können wir dich auch direkt aufnehmen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Überrascht sah sie ihn an, als habe er gerade auf einer Sprache gesprochen, die sie nicht verstand. Ihre eisblauen Augen fragten ihn nach seinem Verstand, doch er schien es tatsächlich ernst zu meinen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Eher nicht...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du bist meine Tochter und ob du es willst oder nicht, gehörst du dazu.“, sagte er bedrohlich. „Du wirst Todesserin, Camilla.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, werde ich nicht.“, widersprach sie vehement. „Ich bin kein Mörder und ich foltere auch keine Menschen. So etwas ist mir zuwider... Warum sollte ich also Todesser werden?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du wirst all das noch tun, Camilla. Es liegt dir im Blut.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und dir liegt das nichtmagische Gen im Blut, worauf willst du hinaus?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das war wohl ein provokanter Spruch zu viel. Seine Augen wurden sofort rot und kurz darauf holte er aus und scheuerte ihr so heftig eine, dass sie beinahe gestürzt wäre. Hätte Camilla sich nicht an der nahen Wand abgestützt, läge sie ihm nun im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre Wange glühte so heftig, dass sie davon ausging, dass sie bereits rot anlief. Obwohl es pochte und schmerzte, gönnte sie es ihm nicht, dort hinzufassen. Stattdessen sah sie ihn widerspenstig an.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seine kühlen Finger glitten direkt an ihre Kehle, während er sie zwang mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Er baute Druck auf und raubte ihr den Atem. Nur Abraxas stand auf und wollte eigentlich einschreiten, doch sein Sohn packte ihn am Handgelenk. Er wollte seinen Vater lieber nicht hier sterben sehen, weil er dem Mädchen helfen wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie schloss die Augen, während Müdigkeit und Benommenheit ihren Körper ergriff. Der Sauerstoffmangel wirkte sich massiv aus, was Voldemort nicht daran hinderte, seine Finger noch etwas fester um ihren Hals zu schließen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er meinte, dass er sie genug stranguliert hatte, ließ er locker, behielt aber die Finger wie einen Käfig um ihren schlanken Hals: „Hast du jetzt verstanden, dass ich dir wehtun werde, wenn du nicht kuschst, Camilla? Du bist meine Tochter, aber ich erwarte trotzdem Gehorsamkeit.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dann... bin ich die Falsche...“, krächzte sie atemlos. Sie war wirklich angeschlagen und sah ihn nur noch verschwommen, aber das hinderte sie nicht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Weißt du... Wir können die Regeln auch einfach ändern...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wollen wir uns... zukünftig mit Blumen bewerfen...?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht ganz.“, zischte er kühl. „Wie wäre es, wenn wir dir einen Anreiz bieten, damit du gerne gehorchst?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was für einen Anreiz?“, fragte Camilla skeptisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich würde dir ja einen hübschen Burschen anbieten, aber ich weiß ja um die Kälte in deinem Herzen. Du liebst nicht, also brauchst du auch keinen Liebsten.“, sagte er mit kaltem Spott in der Stimme. „Aber ich weiß auch, dass du nicht willst, dass deine geliebten Mitmenschen leiden. Wenn du also schön artig das dunkle Mal annimmst, dann verschone ich deine Väter. Wie klingt das für dich?[/JUSTIFY][JUSTIFY]Andernfalls kann ich sie auch gerne herbringen lassen, sie ein bisschen vor deinen Augen foltern und sie im Anschluss umbringen. Und wenn dir das nicht reicht, machen wir mit deinen kleinen Freunden weiter. Wie hießen sie noch? Logan... Aiden und Noah, richtig?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihr wurde ganz anders. Sie wusste, dass er dazu durchaus fähig war. Er besaß genug Todesser, um ihre Väter einfangen zu lassen – wenn auch nicht ohne Verluste. Nur scherte er sich nicht um Verluste... Wer Jugendliche gnadenlos tötete oder sogar folterte, der hatte keine wirklichen Hemmungen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit trockenem Mund nickte sie bleiern, während ein Teil in ihr starb.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wunderbar.“, sagte Tom Riddle heiter. „Arm her.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Widerwillig griff sie zu den Knöpfen an ihrem linken Arm und öffnete diese, ehe sie den Stoff in die Höhe krempelte. Sofort packte er ihren Arm, als befürchtete er, dass sie es sich anders überlegen könnte und presste die Spitze seines Stabes darauf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es dauerte nicht lange, dann wusste sie, weshalb Regulus geschrien hatte. Ein brennender Schmerz breitete sich in ihrem gesamten Unterarm aus und wurde von Sekunde zu Sekunde heftiger! Nach kurzer Zeit konnte sie sich nicht mehr dagegen wehren und musste mit feuchten Augen schreien.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihr kam es ein bisschen so vor, als würde er ihr bewusst extra viel Schmerz zufügen, doch vielleicht kam es auch daher, weil sie sich innerlich gegen das dunkle Mal wehrte. Jedenfalls fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, bis der Schmerz abklang und er sich löste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Anders als Regulus konnten bei ihr alle direkt das dunkle Mal auf ihrem linken Unterarm erkennen. Sie applaudierte, johlten und feierten diesen Augenblick, als haben sie eine Heilung für Krebs gefunden. Sie aber blieb mit hohlem Blick an der Wand gelehnt stehen und fragte sich, was sie verbrochen hatte, um das alles verdient zu haben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lasst uns das feiern! Wir haben zwei neue Mitglieder in unseren Reihen!“, rief Voldemort aus und mit dem Schwenk seines Zauberstabs tauchten Becher auf dem Tisch auf. Jene, die sich sofort mit einer roten Flüssigkeit zu füllen begannen. Sie vermutete einen teuren Wein. Vielleicht Elfenwein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Selbst Regulus Black bekam einen Becher. Seine Mutter schien nicht begeistert, wollte aber ihrem Meister nicht widersprechen. Außerdem hatte ja auch er etwas zu feiern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die „Feier“ verlief sehr ausgelassen und es interessierte keinen der Todesser, dass sie sich schon nach einigen Minuten davon zurückzog. Betrübt und wirklich verzweifelt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es gab keinen Ort, an den sie gehen konnte, also verschwand sie in dem Zimmer, was man ihr zur Verfügung gestellt hatte. Nun wirkte es sogar noch trostloser. Zumindest verstand Camilla nun, warum ihre Mutter es nicht mal mehr mit Tom versuchen wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erschöpft und von sich enttäuscht, legte sie sich in ihr Bett und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, da blendete sie alle Geräusche von den Feiernden aus und war eingeschlafen.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Ob sie wieder mehrere Tage geschlafen hatte, wusste Camilla nicht, aber es fühlte sich so an. Sie wachte vollkommen gerädert auf. Da war keine Erholung. Alles wirkte sogar noch farbloser. Keine Hoffnung. Kein Licht... Die Blondine fühlte sich absolut gebrochen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es klopfte an der Tür und dann kam Abraxas Malfoy herein. Er kam zu ihr ans Bett und hatte wieder ein Tablett dabei, auf dem dieses Mal ein Hauptgericht war. Es sah nach einer Gemüselasagne aus, was sie eigentlich wirklich gerne aß, doch sie hatte keinen Appetit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Machen... das nicht sonst die Hauselfen...?“, fragte Camilla bleiern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was meinst du?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Essen servieren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, ja, das stimmt.“, pflichtete Abraxas ihr bei und nickte. „Aber ich denke, dass du lieber einen Menschen sehen willst, als magisch auftauchendes Essen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist mir ziemlich egal...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie erschauderte als ihr bewusst wurde, dass das wahr war. Ihr war es egal, ob sie jemals wieder Kontakt mit einem Menschen haben würde. Jeder, der ihr irgendwie zu nah kam, schien nun auf einer Todesliste zu stehen. Selbst die, die ihr eigentlich egal sein konnten...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erschöpft ließ sie sich wieder auf das Bett sinken. Ihr ganzer Körper wollte weiterschlafen. Innerlich wusste sie, dass sie niemals genug Schlaf finden konnte, um ihre Erschöpfung wieder loszuwerden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das, was er dir antut ist unverzeihlich...“, nuschelte er aufrichtig. „Es tut mir leid, dass du all das durchmachen musst. Ich würde dir so gerne helfen, aber ich kann nicht mehr tun, als dir Essen zu bringen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke...“, hörte sie sich sagen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seufzend setzte er sich zu ihr auf das Bett, während er das Tablett auf den nahen Nachttisch abstellte. Seine Hand grub sich unter ihren Rücken durch, damit er sie einfach anheben und an seinen Brustkorb drücken konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erst wollte sich Camilla wehren, doch dann spürte sie diese väterliche Wärme. All der Frust brach in ihr aus und ließ sie bitterlich weinen, während ihr Gesicht sich an seiner Halsbeuge vergrub. Abraxas sagte nichts. Er streichelte einfach nur tröstend ihren Rücken und war bei ihr. Ließ sie nicht alleine in ihren schwersten Stunden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dieses Schicksal hätte sie selbst niemals für sich gewählt. Sarah hatte alles dafür getan, damit sie all das niemals erleben müsste. Nun war es jedoch so... Und es tat gut, dass sie nicht alleine damit war.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie kam erst zwei Tage später wieder aus dem Zimmer heraus. Immer noch angeschlagen, doch immer dieselben tristen Wände zu betrachten war keine Option mehr. Das würde sie nur noch depressiver machen. Ihr innerliches Feuer schien erloschen zu sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tom Riddle saß auf einem Sessel vor einem prasselnden Feuer. Es kam ihr etwas ironisch vor. Nagini war wieder neben ihm und zischte ihrem Meister zu, dass seine Tochter hereingekommen war. Er drehte sich um und begann auf diese hässliche Weise zu lächeln.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Willst du endlich wieder mit mir reden?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie blieb ihm eine Antwort schuldig. Mit leerem Blick starrte sie in das tanzende Feuer und fragte sich, ob sie wieder etwas Wärme spüren würde, wenn sie einfach hineingriff. Solche Gedanken hatte sie noch nie zuvor gehabt... Hatte niemals über Selbstmord nachgedacht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Voldemort schien ihre Düsternis wahrzunehmen und erhob sich von seinem Sessel: „Es wird Zeit, dass ich dir ein letztes Geschenk mache, mein Kind.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ernsthaft...?“, fragte Camilla bleiern. „Hast du nicht genug angerichtet?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das wird dir bestimmt gefallen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das hast du die letzten Male auch gedacht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Abraxas!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mister Malfoy brauchte nicht lange, dann kam er herein. Er verbrachte viel Zeit hier, was für seinen Sohn sicherlich nicht einfach war. Jedoch fragte sich Camilla, ob er das nur ihretwegen machte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bring‘ ihn her.“, befahl Tom und duldete keinen Widerspruch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abraxas nickte langsam und sah entschuldigend zu Camilla, ehe er sich umdrehte und wieder verschwand. Wieder überkam sie eine dunkle Vorahnung und ein Teil von ihr verfluchte sich selbst, weil sie das Zimmer verlassen hatte. Es wäre besser gewesen, wenn sie bis zum Schulbeginn einfach dort geblieben wäre.[/JUSTIFY][JUSTIFY] Sie schwiegen sich an, dann kam Mister Malfoy zurück. Vor ihm ging Oliver Mason! Der Werwolf wirkte sehr angespannt, doch das war keine Überraschung, weil ein Todesser ihm immerhin seinen Zauberstab in den Rücken drückte. Er konnte nicht fliehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Camille?“, sagte er überrascht als er seine Ex-Freundin sah.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was wird das hier?“, wollte sie atemlos wissen. Seit ihrer Trennung hatten sie nicht mehr wirklich miteinander gesprochen und darüber war sie froh gewesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Für dich ist er gestorben.“, sagte Tom honigsüß. „Ich denke, es ist wirklich besser für dich, wenn er tatsächlich stirbt. Dann kannst du seinen Verrat vergessen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das schaffe ich auch so.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mal sehen... Er hat dir noch ein paar Sachen zu gestehen. Vielleicht änderst du dann deine Meinung.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Können wir nicht einfach mal irgendwas dabei belassen?“, schnaubte Camilla verächtlich. „Muss man denn alles immer und immer wieder aufrollen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er verdient es nicht, dass man es einfach vergisst. Er tat meiner Tochter weh.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Inwieweit machst du es besser, wenn nun du mir wehtust?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tochter?“, mischte sich Mason verwirrt ein. „Deine Dads sind doch in Amerika!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]An diesem Punkt fiel ihr wieder ein, dass ihre Beziehung aus gutem Grund eher körperlicher Natur gewesen war. Sie schob seine lange Leitung auf den Stress. Er war vielleicht schon eine ganze Weile hier eingesperrt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mein leiblicher Vater, Oliver.“, seufzte sie angestrengt. „Meine Väter haben mich adoptiert – schon vergessen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ach ja...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sei nicht so hart zu dem Holzkopf, mein Kind, er hat vor einigen Tagen seine Eltern verloren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was?!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Na ja... Ein grüner Lichtblitz erwischte sie. Ging ziemlich schnell.“, kicherte Tom kaltherzig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mehrmals atmete Camilla tief durch und zwang sich zur Ruhe. Zorn stieg in ihr auf, aber auch Bedauern für seinen schrecklichen Verlust. Seine Eltern waren No-Maj... Sie hatten keine Ahnung gehabt, was man ihnen antat. Konnten sich nicht gegen Zauberer und Hexen wehren. Ein sinnloser Tod...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich habe aus meinen Fehlern gelernt.“, sagte ihr Vater gelassen und hob seinen Zauberstab direkt auf sie. „Crucio!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Schmerz traf sie wie einen Schlag. Schreiend ging sie zu Boden und spürte wieder, wie alle Muskeln sich unkontrolliert verkrampften. Tränen liefen ihr über die Wangen, während die Qualen ihr ganzes Selbst einnahmen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Anfangs konnte sie spüren, dass Oliver sie berührte und sie panisch ansprach, doch irgendwann verschwamm das. Alles um sie herum löste sich in einen furchtbaren Nebel auf und sie verlor den Bezug zur Wirklichkeit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es fühlte sich an, als habe er den Folterfluch mehrere Wochen auf ihr gehabt, doch als der Schmerz wich wusste sie, dass es etwa eine Stunde gewesen sein musste. Alles um sie herum war verschwommen. Ihr Magen schrie danach sich zu übergeben und sie hätte es wohl auch getan, wenn sie etwas gegessen hätte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Crucio!“, hörte sie benommen. Sie traf der Fluch nicht, sondern Oliver Mason.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Neben ihr krampfte er sich auf dem Boden und schrie markerschütternd schrill auf. Sie war so angeschlagen, dass sie ihn nicht klar erkennen konnte, doch sie war sicher, dass auch er weinte. Ihr Vater kicherte irre.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Crucio!“, rief er erneut. Dieses Mal erwischte sie der Schmerz kalt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das wiederholte er nun einige Male. Wechselte immer wieder zwischen den Jugendlichen. Er quälte Oliver stets so lange, bis sich ihr Blick zu klären schien. Damit sie nicht wieder dazwischen gehen konnte, traf sie dann der Folterfluch, um sie wieder in die Erschöpfung zu quälen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie hatte keine Ahnung wie lange das ging, doch Abraxas wich nicht von ihrer Seite. Er hatte recht: Er konnte ihr vielleicht nicht direkt helfen, doch einfach bei ihr sein. Das half schon viel.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nun sag‘ ihr endlich, welche Mädchen du alle geknallt hast, während du ihr den tollen Freund vorgespielt hast!“, schrie Tom wutentbrannt, als sich die beiden wieder etwas besonnen hatten. „Jedes Mädchen. Ich merke, wenn du eines auslässt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Oliver Mason rang mit sich, während seine Hand an seinem Magen ruhte. Ihm war gewiss auch übel. Dennoch sah er den dunklen Lord verzweifelt an: „Warum...? Es würde ihr doch nur wehtun...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie hat die Wahrheit verdient! Also sei zur Abwechslung einfach mal ehrlich.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich will es doch gar nicht wissen.“, zischte Camilla immer noch atemlos. „Was soll mir das bitte nützen? Das mit Lupo wollte ich schon nicht wissen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du weißt das mit Lupo?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie seufzte leise. Nun hatte er es auch noch bestätigt! Bisher hatte sich Camilla zumindest einreden können, dass Voldemort sich diese Sache nur ausgedacht hatte, um sie aus der Reserve zu locken.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn ihr nicht offen miteinander sprechen wollt, können wir ja mit dem Cruciatus-Fluch fortfahren.“, sagte Tom leichthin, als würde er über Regenbögen und Einhörner sprechen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein!“, schrie Oliver panisch. „Wenn... Wenn ich alle aufliste, hört das dann auf...?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Versprochen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ja, weil er dann den verdammten Todesfluch anwendet und es wieder als Gnade darstellt..., dachte die Blondine verbittert. Sie schwieg aber. Manchmal war Unwissenheit ein Segen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Da war... Lupo. Recht früh am Anfang war das. Und... wie hieß sie noch? Amy oder so? Danach kam Samantha und dann war da noch Britney... Ähm... Wer noch?“, überlegte der Werwolf laut.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Für sie war es erschütternd das zu hören. Nicht nur, dass die Liste wirklich lang wurde – obwohl sie nur ein paar Wochen zusammen gewesen waren – sondern weil er sich nicht mal an die Mädchen erinnern konnte! Was war sie für ihn gewesen? Eine von vielen? Erinnerte er sich irgendwann auch nicht mehr an ihren Namen?[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla driftete bei seinen weiteren Überlegungen und Namen vollkommen weg. Mit leerem Blick fixierte sie einen Punkt irgendwo im Raum und betete zu Gott, dass das endlich ein Ende nahm. Egal wie...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auch Tom schien das wahrzunehmen, denn plötzlich griff er nach ihrem Kinn und hob es an: „Du hörst nicht zu, mein Kind. Aber du hast es verstanden... Du warst nur ein Zeitvertreib für ihn, aber er hat versucht dich als Böse darzustellen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist mir egal.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sein schlangenähnliches Gesicht begann sich wütend zu verzerren. Er hatte offenkundig mit mehr gerechnet. Mehr Wut... Mehr Leidenschaft. Doch da war nichts mehr übrig in ihr. Inzwischen wirkte das Ende dieser Beziehung wie eine Lappalie. Unbedeutend.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er hat mir schon nichts bedeutet, als wir zusammen waren. Jetzt bedeutet er mir noch weniger.“, sagte sie wahrheitsgemäß. „Es tat mir nur um unsere Freundschaft leid. Von mir aus kann er auch irgendeine von denen geschwängert haben. Es ist Vergangenheit.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie kannst du das nur sagen, nachdem du ihn sogar erwischt hast?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin nicht Gott. Es liegt nicht an mir, ihn zu verurteilen.“, erwiderte Camilla mit fester Stimme. „Wenn es soweit ist, muss Oliver sich vor dem Antlitz des Herren rechtfertigen. Nicht vor meinem... Ich habe kein Interesse daran den Todesengel zu spielen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich schon.“, seufzte Voldemort sichtlich enttäuscht und richtete seinen Stab auf Oliver. „Imperio!“[/JUSTIFY]

Sommer des Grauens Part II

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Sommer des Grauens Part III

[JUSTIFY]Ihr wäre es lieber, er würde gar nicht sterben. Aber sie musste dennoch dabei zusehen, wie seine Augen nach und nach das Leben verließen. Wie die Schwäche seinen Körper ergriff und nichts mehr von dem Werwolf übrigblieb.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vielleicht ging Tom Riddle davon aus, dass der Tod an Bedeutung verlieren würde, wenn er ihr diesen laufend vor Augen führte. Er ihn ihr mit allen Facetten zeigte. Er irrte sich... Mit jedem weiteren Toten respektierte sie das Leben umso mehr. Wurde sich der Sterblichkeit bewusster...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Tod hatte eine Bedeutung für jeden. Irgendwann kam er zu jedem und das machte er ihr klar. Solange sie konnte, würde sie kein Leben nehmen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als die Atmung von Oliver endgültig endete, konnte sie kaum noch ihre Beine spüren. Wieder ergriff sie dieses Gefühl von Stumpfheit. Alles um sie herum wurde wieder farbloser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Schade, dass wir uns in diesem Punkt noch nicht einigen können.“, seufzte Voldemort enttäuscht. „Vielleicht haben wir ja andere gemeinsame Interessen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bezweifle ich...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du willst doch Kinder haben, nicht wahr?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Etwas irritiert sah sie ihn an, als wäre er ein entflohener Verrückter. Da lag ihr toter Ex-Freund an dem Wohnzimmertisch und er wollte sich nach ihrer Kinderplanung erkundigen? Obwohl sie nicht mal mehr einen Freund hatte? Es war absolut absurd![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja... Schon...“, flüsterte sie heiser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dann haben wir etwas gemeinsam.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du willst ein Kind bekommen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Eher zeugen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was? Ich steh‘ auf den Schlauch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Stell‘ dich nicht dümmer an, als du bist.“, zischte Tom zornig. „Wir sind die einzigen Erben von Salazar Slytherin und das Blut sollte nicht weiter verdünnt werden. Es ist ein mächtiges Gen und es sollte rein bleiben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Jetzt begriff sie es. Nun wurde ihr alles klar! Er hatte sie nicht hergebracht, damit sie seine Nachfolgerin oder ihm ergeben wurde – natürlich wäre er dem nicht abgeneigt. Es ging ihm darum, ihre Gebärmutter zu bekommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Empört starrte sie ihn an: „Auf-gar-keinen-Fall!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du hast keine Wahl, mein Kind. Wir werden einen Slytherin-Nachfahren zeugen, ob du willst oder nicht. Wenn du es einfach erträgst, wird es natürlich weniger wehtun.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seine Finger glitten langsam über ihre Wange zu ihrem Hals. Abraxas hielt sie noch, sonst wäre sie instinktiv zurückgewichen. So musste sie es erdulden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das ist Inzest!“, rief sie wütend. „Und absolut widerlich... Ich mache das nicht!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du wirst deine Meinung vielleicht noch ändern, mein hübsches Kind.“, hauchte er ihr honigsüß entgegen. „Sarah wollte mich anfangs auch nicht, weißt du? Sie hat sich auch so gesträubt... Aber am Ende verfiel sie mir. Ich habe Charme, Camilla.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist mir egal... Du bist mein Vater und ich werde nicht mit dir schlafen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Keine Sorge, noch ist es nicht soweit.“, sagte er und löste sich von ihr.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie war erleichtert darüber. Mister Malfoy ließ sie nun auch los und ging ein paar Schritte weg von ihr.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du wirst Hogwarts besuchen und deine magische Ausbildung beenden.“, erklärte Tom Riddle beiläufig. „Wenn die Leute erfahren, dass du unseren Erben austrägst, werden sie alles versuchen, um euch zu töten. Du musst stark sein, damit du euch schützen kannst. Noch bist du nicht so weit...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zum ersten Mal bin ich wirklich glücklich zu hören, dass ich noch keine gute Hexe bin.“, spuckte sie aus, als sei es eine Beleidigung gegen ihn.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tom lächelte kalt darüber: „Wir werden ja sehen, ob du dich am Ende nicht freiwillig hingibst, Camilla. Zwei Jahre sind eine Menge Zeit.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht mal in zwanzig Jahren!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Geh‘ dich ausruhen und iss‘ etwas. Nicht, dass du uns noch zusammenbrichst.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nichts lieber als das.“, motzte Camilla und drehte sich um. Sie konnte gar nicht schnell genug in das Zimmer flüchten![/JUSTIFY][JUSTIFY]In ihrem Kopf kreisten die Gedanken. Wie sollte sie das alles verhindern? Sie wusste es nicht... Noch nicht. Vielleicht würde sie in Hogwarts irgendwas lernen, was ihr den Arsch rettete. Sie wollte definitiv keinen Erben für Voldemort austragen müssen...[/JUSTIFY]

Flucht

[JUSTIFY]Sirius verbrachte fast jeden Tag in den Ferien damit, seinen Freunden Briefe zu schreiben und die Eule seines Bruders dauerhaft damit beschäftigt zu halten. Manchmal maulte Regulus darüber, aber er verbat ihm trotzdem nicht, Amy für die ganze Post zu benutzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie er es schon kannte, waren auch diese Sommerferien alles andere als schön. Seine Eltern ignorierten ihn in den ersten Tagen, während sie sich bei Regulus über seine Erfahrungen in Hogwarts informierten. Das waren mit Abstand die besten Tage! Er hatte einfach nur beim Essen gesessen und seinem Bruder zugehört ohne etwas beisteuern zu müssen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irgendwann waren aber natürlich alle Geschichten erzählt. Regulus hatte bisher kaum Freunde gefunden und zog sich eher zurück, weshalb er natürlich hauptsächlich vom Unterricht erzählen konnte. Bedauerlich wie Tatze fand, aber es war eben nicht zu ändern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ab da gingen die Höllenqualen für ihn los. Orion fragte ihn immer wieder nach seinen Noten und wie oft er in diesem Jahr schon wieder hatte nachsitzen müssen. Ein paar Streiche wusste er sogar! Vermutlich hatte Regulus es versehentlich ausgeplaudert, was es nicht besser machte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vor allem die Geschichte mit den Schnecken fand Orion gar nicht witzig. Es hatte immerhin einen Slytherin getroffen! Hätten die Rumtreiber einen Hufflepuff oder Ravenclaw damit verflucht, wäre er vielleicht sogar Stolz auf sie gewesen, aber nicht bei Schniefelus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er stand vor seinem großen Spiegel, während er sein Hemd langsam aufknöpfte. Mit hohlem Blick drehte er sich um, während er den Stoff von seinen breiten Schultern streifte. Mit einem Blick über die Schulter konnte er im Spiegel die ganzen Striemen erkennen. Einige leuchteten noch in einem intensiven Rot – das waren die frischen Verletzungen – andere konnte man nur noch erahnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auch dieses Mal hatte sein Vater zur Gerte gegriffen. Sonst mochte er vielleicht keine Muggel, doch er schien ihre Folterinstrumente und Waffen zu mögen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Langsam glitten seine Finger über einige der Wunden, während er schmerzhaft die Augen schloss. Es war, als durchlebte er den Augenblick der gezielten Schläge nochmals. Als spürte er nochmals, wie die Gerte seine Haut teilte und das warme, rote Blut hinaus triefen ließ.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Diese Strafe lief immer gleich ab. Sein Vater packte ihn brutal am Oberarm, während er wüste Beleidigungen gegen seinen Ältesten schleuderte. Dabei riss er ihn in den Keller. Der Keller war kalt, feucht und er hatte ihn schon als Kind absolut unheimlich gefunden. Aber an sich war es einfach nur ein Keller.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur gab es diesen einen Raum im Untergeschoss des Hauses, der so gar nicht gewöhnlich war. Eine alte Folterkammer... In früheren Zeiten hatten die Blacks die Feinde ihrer Familie hier zum Reden gebracht. Mit der Zeit war das jedoch nicht mehr besonders gängig und es gab genug Zauber, um an Antworten heranzukommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Verließe hatte die Familie irgendwann auch aufgegeben und die Räume lieber renoviert, damit sie stattdessen Vorräte lagerten oder Stauraum für unliebsame Sachen boten. Nur von der Kammer hatten sie sich über all die Jahre nicht wirklich trennen wollen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es gab eine Folterbank, diverse Messer und Ritualdolche, eine gigantische Wanne, Daumenschrauben – die genau nach Filchs Geschmack wären – natürlich auch Ketten, Nägel, Schrauben... Sogar eine richtige Streckbank! Aber auch einige andere Dinge, dessen Namen er nicht kannte und ebenso wenig ihre Anwendung. Ein Teil von ihm hoffte auch stets, dass es so bleiben würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Den alten, teilweise rostigen Folterinstrumenten zum Trotz gab es aber auch ein Bett, ein Sofa und einen Beistelltisch. Das ließ vermuten, dass der Raum nicht nur für die Qualen ihrer Feinde gedacht gewesen war, sondern auch andere Gelüste an Partnern gestillt hatte. Ob sein Vater hier auch mit Walburga gewesen war, wollte Sirius lieber nicht wissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Teil seiner Strafe war es, dass Tatze sich das Hemd ausziehen und es seinem Vater geben musste. Orion hing es dann stets an einen Haken und schubste ihn zum Bett.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sein Vater ihn das erste Mal hier heruntergebracht hatte, war Sirius gerade elf Jahre alt gewesen. Es waren Winterferien in Hogwarts gewesen und er wollte ihm ausprügeln, dass er ein Gryffindor geworden war. Damals hatte er befürchtet, dass sein Vater ihn vergewaltigen wollte, als er ihn so grob zum Bett geschubst hatte. Inzwischen wusste er, dass er so weit nicht gehen würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war kein Trost, denn er musste sich stattdessen mit dem Oberkörper auf die Matratze ablegen. Orion holte immer ein Stück altes, dickes Leder, welches er seinem Sohn in den Mund klemmte. Es sollte seine Schreie dämpfen, aber auch verhindern, dass er sich selbst die Zunge abbiss. Oder sich anders verletzte als erwünscht...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sadistisch ging sein Vater dann stets auf und ab, während seine kalten Augen auf seinem nackten Rücken ruhten. Wie ein Raubtier, das um seine Beute schlich. Orion sagte nie etwas, wenn sie an diesem Part angekommen waren, sondern schaute einfach nur.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Immer dann, wenn Sirius seine Muskeln nicht mehr allzu sehr anspannte, holte er dann aus. Die Gerte zischte knallend und wahnsinnig schmerzhaft über seinen Rücken und ließ ihn in seinen Knebel keuchen, während Tränen seine Augen fluteten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]War der erste Schlag erstmal gesetzt, kamen die nächsten immer schneller. Bedacht darauf, niemals eine Stelle ein zweites Mal zu treffen, um ihn nicht für die Schläge abzustumpfen. Manchmal platzierte er die Hiebe so geschickt, dass sie wirklich dichtnebeneinander lagen, aber so weit auseinander, dass andere Nerven angesprochen wurden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dass sein Vater dabei kein Wort sagte, machte die Situation noch schlimmer. Es ließ ihn glauben, dass er bedeutungslos sei. Nicht mal eine Beleidigung wert! Er wollte ja nicht mal seinen Trost, aber zumindest irgendein Wort. Doch er sprach niemals.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Knallen der Gerte schwängerte stattdessen die unheimliche Kammer. Hallte an den Wänden nieder. Ermahnte ihn dazu, dass er ja nicht den Knebel ausspucken und weinen durfte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich hatte er das als Kind einst getan... Die Schmerzen, die Pein und die Demütigung waren zu viel für ihn gewesen. Er wollte seinem Kummer Luft machen! Also spuckte er damals den Lederriemen aus, schrie seine Qualen heraus und weinte dabei bitterlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Orion war so wütend gewesen, dass er ihn herumgerissen und solange auf ihn eingeschlagen hatte, bis Sirius keine Kraft mehr zum Weinen gehabt hatte. Dann hatte er ihn wieder auf das Bett geschubst und seine Gerte wieder über den Rücken seines Sohnes tanzen lassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze kniff seine Augen fest zusammen, als seine Finger über eine recht frische Wunde strichen. Sie schien noch zu brennen, obwohl er genau wusste, dass er sich das nur einbildete. Orion war nämlich nicht dumm! Er heilte ihn nach seinen Misshandlungen soweit, dass er nicht mehr blutete und er problemlos Kleidung tragen konnte, aber er dennoch einige Stunden noch Schmerzen litt. So blieben einige Narben zurück, aber nicht zu viele.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur einmal hatte sein Vater fast endgültig die Kontrolle verloren. Sirius war... Er wusste es nicht mehr genau... Vielleicht war er so vierzehn Jahre alt gewesen. Es waren Winterferien in Hogwarts gewesen. Die Malfoys hatten einen Weihnachtsball veranstaltet, auf dem die Blacks selbstverständlich eingeladen worden waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abraxas Malfoy hatte seltsamerweise auch um die Anwesenheit von Sirius gebeten und ihm auch gestattet, dass er eine Begleitung mitbringen dürfte, wenn er wollte. Das hatte ihn sehr irritiert![/JUSTIFY][JUSTIFY]Normalerweise waren die Blacks und die Malfoys auf einer Wellenlänge, wenn es um Blutsverräter, Muggel und Außenseiter ging. Das ließ ihn Lucius Malfoy auch regelmäßig in Hogwarts spüren, wenn sie aufeinandertrafen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Damals vermutete er eine List. Ging davon aus, dass Lucius seinen Vater dazu angestiftet hatte, um ihm irgendeinen abartigen Streich zu spielen. Dem wollte er unbedingt zuvorkommen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Holly Jackson war eine Muggelgeborene, die zudem im Haus Hufflepuff war. Sie war einen Jahrgang unter Sirius Black und schwärmte schon länger für ihn. Dazu war sie recht hübsch anzusehen! Deshalb war er auch nicht abgeneigt gewesen, sich mit ihr in der Öffentlichkeit zu zeigen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Da ihre Familie nicht unbedingt viel Geld hatte, bezahlte er ihr das Abendkleid. Sie kamen beide in nichtmagischer Robe, was sie stark hervorhob. Die Männer trugen ihre Festumhänge mit Stolz, während die Hexen die neuste Mode trugen samt der verschiedensten Hexenhüte. Für einen Muggel musste es nach einer Kostümparty aussehen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem führte er seine Partnerin mit Anstand an ihrer Hand in die Halle. Sie sah sich unsicher um, stolperte aber nicht die Stufen herunter, was Tatze verstanden hätte. Alle Blicke ruhten auf ihnen. Keiner davon war wirklich freundlich...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Um seinen Trotz noch offener zu zeigen, war er mit Holly direkt auf die Tanzfläche gegangen. Gesellschaftstanz hatte er gelernt. Holly leider nicht... Er musste sie wirklich sehr konzentriert führen und immer mal einen Tritt auf seine Füße in Kauf nehmen, war aber zu Stolz, um das Unterfangen abzubrechen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lucius tuschelte seinem Vater etwas zu, der schnaubend zu Orion aufbrach. Er wusste, dass Lucius Hollys Abstammung verraten hatte, damit der Black-Erbe richtig Ärger bekam.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz darauf brach Unruhe im Saal aus. In diesem Augenblick bereute Sirius seinen Streich. Wie viele Todesser mochten hier sein? War vielleicht sogar der dunkle Lord selbst irgendwo unter ihnen?[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als die Leute zu tuscheln begannen und sich verwirrt umschauten, nutzte Sirius die Gelegenheit und führte Holly aus der Menge. Er schaffte es im letzten Augenblick sie auf sein Motorrad zu setzen und sie zu bitten, sehr weit wegzufahren. Zwar wusste sie nicht genau, wie man damit fuhr, doch es musste reichen, um eine Bushaltestelle zu erreichen. Als Muggelabstämmige hatte sie ja die passende Währung und kannte sich damit aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keine Sekunde zu spät raste sie unsicher los. Orion packte Tatze in diesem Augenblick am Oberarm. Sein Gesicht war richtig zu einer Fratze verzerrt! Da waren sogar überall rote Flecken, die von der Wut ausgelöst worden. So hatte er ihn noch nie gesehen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl sein Vater sicherlich am liebsten ihn vor aller Augen umgebracht hätte, zerrte er ihn stattdessen zum nächsten Kamin, drückte ihm Flohpulver in die Hand und befahl ihm lautstark nach Hause zu gehen. Sirius wagte es nicht zu widersprechen, sondern nutzte das Flohpulver wie gewünscht als Heimreise.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Regulus und Walburga blieben auf der Feier. Sie sollten die Wogen bei den Malfoys glätten und die Geschehnisse herunterspielen. Gar nicht so einfach, wenn man eine Muggelabstämmige auf eine Todesser-Fete mitbrachte... Dazu noch aus dem Haus Hufflepuff![/JUSTIFY][JUSTIFY]Orion hingegen folgte seinem Sohn, nachdem er sich knapp von Abraxas verabschiedet hatte. Sein Gesicht war immer noch so ausgesprochen zornig, doch er sagte kein Wort. Stattdessen zerrte er seinen eigenen Sohn direkt in den Keller.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dad!“, hatte Sirius flehentlich ausgerufen. „Es war doch nur ein Scherz!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er blieb ihm eine Antwort schuldig. Eines war sicher: Für Orion war das kein Scherz. Sirius hatte eine Schwelle überschritten, von der es kein Zurück mehr gab. Und das würde er niemals vergessen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]An jenem Abend schubste er ihn nicht zu dem Bett, sondern zerrte ihn quer durch die Kammer hindurch. Mit seinem Zauberstab entzündete Orion ein Feuer unter einem Kessel, in den er etwas Wasser füllte. Im Anschluss legte er eine Metallstange hinein, die er nicht genau sehen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zum ersten Mal trat sein Vater an die große Wanne. Ein Schwenker des Zauberstabs reichte und sie füllte sich mit Wasser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hemd aus.“, zischte Orion wutentbrannt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius wagte es wieder nicht zu widersprechen, sondern öffnete stattdessen das Jackett, die Weste und auch das Hemd, um alles nacheinander auszuziehen. Dieses Mal warf sein Vater es einfach nur beiseite, als wollte er mit der Muggelkleidung keinen Kontakt haben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Hand Orions packte ihn so heftig im Nacken, dass er einen kalten Schauer spürte. Der wurde noch heftiger, als er plötzlich seinen Kopf über den Rand der Wanne stülpte, während er ihm in die Kniekehlen stieß, damit er auf seine Knie sank.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ohne eine Vorwarnung tauchte sein Vater seinen Kopf einfach im Wasser unter. Die feste Hand verweilte in seinem Nacken, damit Tatze nicht von selbst wiederauftauchen konnte. Blanke Panik packte ihn, als die Luft ihm zunehmend ausging! Er machte den Fehler und folgte seinen Instinkten, indem er einatmete. Das flutete seine Lungen mit Wasser...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz bevor kaum noch Luftblasen hochstiegen, riss Orion ihn an seinem Nacken wieder hoch. Er ließ ihn eine Weile nach Luft schnappen und das Wasser ausspucken, dann tauchte er seinen Kopf einfach wieder unter. Er wartete wieder diesen Augenblick ab, wenn der Tod schon an die Tür von Sirius klopfte, ehe er ihn wieder erlöste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius erinnerte sich nicht mehr, wie oft er seinen Kopf untergetaucht und wie oft er zu ertrinken geglaubt hatte, doch es waren viele Male gewesen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irgendwann reichte seinem Vater diese Form der Bestrafung nicht mehr aus. Er schien das Vergehen seines Sohnes als so schlimm zu empfinden, dass fast nur der Tod als Strafe infrage kam. Doch aus irgendeinem Grund tat er es nicht...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Stattdessen nahm er die Eisenstange an einem Holzgriff aus dem inzwischen siedenden Wasser. Am Ende der Stange war eine runde Fläche. Es war ein Brandmal, das er nochmals direkt in die Flammen hielt, um es durch den Wasserdampf noch mehr zu erhitzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze ahnte Schlimmes... Ihm wurde augenblicklich schlecht! Doch er war außerstande etwas gegen ihn zu unternehmen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gnadenlos riss Orion ihn zu sich herüber und nutzte den Schwung aus, um das glühende Metall einfach auf seinen Brustkorb zu pressen. Sirius schrie markerschütternd. Seine Stimme kam ihm seltsam befremdlich vor. Nahezu schrill... Doch er konnte nicht damit aufhören![/JUSTIFY][JUSTIFY]Bald stieg ein stinkender Dampf auf, der den Geruch von verbranntem Fleisch trug. Es bereitete ihm noch mehr Übelkeit, doch seinen Vater schien es nichts auszumachen. Es war wohl nicht das erste Mal...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er hielt sogar das Brandmal nochmals in die Flammen, um es kurz darauf wieder auf dieselbe Stelle zu pressen. Dabei ignorierte er die Schreie und Tränen seines eigenen Kindes, als wäre er nur irgendwer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Viel zu spät schien Orion Black klarzuwerden, dass er eine Grenze überschritten hatte. Er warf das Metall beiseite, versuchte die Wunde zu heilen, doch es blieb ein vernarbter Kreis zurück. Nicht so schlimm, dass man es nicht verbergen oder schönreden konnte, aber heftig genug, um eine permanente Erinnerung für sie beide zu bleiben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zieh‘ dich an!“, zischte sein Vater immer noch erbost. Nun aber wohl eher über sich selbst...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Walburga würde das vielleicht nicht gutheißen. Sirius war sich nicht wirklich sicher... Sie war seine Mutter, doch auch sie konnte grauenvolle Dinge tun oder sagen. Doch würde sie die Wasserfolter und den Brandfleck wirklich tolerieren können? Er wusste es nicht...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotz der Grausamkeiten schwieg Tatze über all das. Niemand wusste es. Nicht mal Krone... Der ahnte es jedoch, weil er ihn schon öfters halbnackt gesehen hatte, besaß aber den Anstand, ihn nicht darauf anzusprechen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gedankenverloren glitten seine Finger über die leicht wulstige Narbe des Brandmales. Inzwischen wusste er, dass es ein Sklavenmal gewesen war, was er ihm aufgedrückt hatte. Jedoch war es durch das wiederholte Aufsetzen und die Heilung nicht zu erkennen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihm war bewusst, dass er nur um Hilfe bitten musste, damit er hier rauskam, doch er wollte Regulus einfach nicht aufgeben. Er konnte es nicht. Egal, wie oft er es sich auch vornahm, er blieb doch sein kleiner Bruder.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seufzend zog sich Sirius wieder das teure Hemd über und verbarg darunter all die Narben der Vergangenheit. Jene, die wie Schandmale für die Zukunft zu sein schienen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zwar hatte er schon wirklich viele Mädchen gehabt, doch kaum eine davon hatte ihn auf die ganzen alten Verletzungen angesprochen. Kaum eine hatte überhaupt gewagt sie zu berühren... Manchmal kam er sich dadurch wirklich verflucht vor. Ein lachhafter Gedanke![/JUSTIFY][JUSTIFY]Also raffte er seine Schultern, zwang sich aufrecht und ging die Treppen hinunter. Bereit, sich den nächsten Beleidigungen zu stellen.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Es gab Dinge, für die konnte man sich nicht wappnen. Dieses Abendessen war eine dieser Dinge...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Orion und Walburga Black waren heute mit Regulus einige Stunden weggewesen. Sie hatten natürlich nicht berichtet, was sie vorhatten, sondern Tatze nur eindringlich klargemacht, dass er nichts anstellen solle. Nichts Neues.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Deshalb hatte er den Tag mit ihrem Hauselfen Kreacher und den wirklich unhöflichen Portraits toter Blacks verbracht. Keiner von ihnen ließ es sich nehmen, ihn ständig als „Blutsverräter“ zu beschimpfen oder Schlimmeres. Auch der Hauself folgte diesem Beispiel, doch ihn konnte er wenigstens anherrschen, damit er Ruhe gab. Die ganzen gemalten Blacks hielten nur den Mund, wenn Orion sie ankeifte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Heute aber verlief das Essen so gar nicht ruhig. Die ganzen Blacks johlten ständig und schienen eine Art Fest zu feiern. Sofern man das von Menschen auf Leinwänden wirklich behaupten konnte... Sie besuchten sich jedenfalls untereinander mit gemalten Kelchen und Essen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]In einer ähnlichen feierlichen Stimmung waren auch seine beiden Eltern. Sie strahlten über beide Ohren. Selbst Regulus schien so unfassbar glücklich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Muss ja ein fantastischer Ausflug gewesen sein...“, merkte Sirius mehr sarkastisch als wirklich interessiert an. Manche Dinge blieben besser unausgesprochen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja. Ja, war es!“, freute sich jedoch Regulus, der scheinbar immun gegen Sarkasmus war oder sich so sehr freute, dass er es rauslassen musste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sein kleiner Bruder griff an den Saum seines linken Ärmels und zog ihn schließlich hinauf. Sirius wurde mit einem Schlag übel und wenn er sich nicht so gut in Griff hätte, hätte er sich womöglich direkt auf seinem Teller erbrochen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Da war es... Das dunkle Mal. Ein Totenkopf, aus dessen Mund eine Schlange kam, die sich zu bewegen schien. Es war wirklich in einem tiefen Schwarz und stach auf der recht blassen Haut von Regulus relativ stark hervor. Er war also seit heute offiziell ein Todesser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie es Tatze in seinen diversen Albträumen gesehen hatte, strahlte sein Bruder wirklich vor Begeisterung. Zwar stand er nicht vor einer Leiche, doch das war nur eine Frage der Zeit, wenn er sich in der Gesellschaft von Mördern befand.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihm war bewusst, dass ihm jegliche Fassung entglitten war. Sein Gesicht musste kreidebleich geworden sein, während seine Augen wie wild zuckten. Dahinter tanzten die Gedanken. Die Fragen. Doch sein Mund blieb stumm.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das war so krass da!“, freute sich Regulus weiter, der wohl nicht wahrnahm, dass sein älterer Bruder unter Schock stand. „Der dunkle Lord hat sogar zwei Menschen bestraft, weil sie gemein zu einem Mädchen waren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Regulus!“, tadelte Orion ihn direkt harsch. „Wir haben dir gesagt, dass du über all das nicht sprechen sollst.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„‘Tschuldigung...“, nuschelte Regulus reuevoll.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Mädchen? Die Tochter eines Todessers?, fragte sich Sirius unweigerlich. Ist auch egal! Ich will es nicht wissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl ihm der Appetit fast gänzlich vergangen war, aß der Black-Erbe weiter. Zwang sich Bissen für Bissen hinein, während er das Bild seines freudigen Bruders zu verdrängen versuchte. Die Strafe der beiden Leute war nämlich gewiss nicht gerade schön verlaufen. Eher tödlich... Doch Regulus war einfach zu naiv, um all das schon richtig zu begreifen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Freust du dich gar nicht, Siri?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sollte ich das?“, schnaubte er genervt. Er konnte dieser Begeisterung partout nichts abgewinnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber ich bin nun ein Todesser! Nun könntest du doch vielleicht auch...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Absolute Fassungslosigkeit kroch in das Gesicht des Älteren, der seinen Bruder entgeistert ansah: „Haben die dir irgendwelche Drogen gegeben? Den Imperius-Fluch an dir getestet?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sirius!“, zischte nun Walburga mahnend. „Halt‘ dich gefälligst bedeckt. Zumindest einer muss ja was taugen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du glaubst wirklich, dass er derjenige ist, der etwas taugt? Ihm ist nicht mal bewusst, dass man das Wort Todesser nicht ohne das Wort >Tod< sagen kann!“, empörte sich Sirius und es tat ihm etwas leid, denn Regulus sah verletzt aus. „Ihm ist nicht klar, dass ihr nicht an einem Heilmittel für Krebs forscht, sondern an einem Heilmittel gegen Muggel und Muggelabstämmige! Weil sie ja soooo gefährlich sind.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bloß was macht euer Verein, wenn es keine Muggel mehr geben würde? Da es euch nur um Macht und Gewalt geht, sucht ihr euch dann natürlich eine neue Bedrohung! Vielleicht die Hauselfen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war eher Zufall, dass Kreacher gerade mit dem Nachtisch den Raum betrat. Er schwebte vor ihm, doch er konzentrierte sich nicht mehr darauf. Stattdessen sah er mit großen Augen zum ältesten Sohn, während sein Mund ihm offenstand. Kreacher schien wirklich schockiert von dieser Behauptung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„War nur ein Beispiel...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es reicht!“, schrie Orion und schlug auf den Tisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich stimme zu!“, erwiderte Sirius ebenso laut und folgte dem Beispiel seines Vaters, indem er auch auf den Tisch schlug. Um es noch etwas theatralischer zu machen, sprang er sogar mit zornigem Blick auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Setz‘-dich-sofort-hin.“, zischte sein Vater befehlerisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zwing‘-mich-doch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Einhaltgebietend sprang Orion auf und eilte direkt auf seinen Sohn zu. Vor den Augen von Mutter und Bruder packte er ihn am Arm und versuchte ihn auf seinen Stuhl zu zwingen. Dieses Mal wehrte er sich. Sirius wollte nicht mehr schweigen! Er hatte eine Stimme verdammt nochmal! Und seine Familie hatte ihm zu zuhören![/JUSTIFY][JUSTIFY]Von seiner Wut beflügelt, stieß Tatze seinen Erzeuger fort von sich und brachte etwas Distanz zwischen sie. Dann baute er sich dominant auf. Zeigte, dass er sich nicht mehr beugen wollte. Er hatte keinen Grund sich vor irgendjemanden kleinzumachen. Schon gar nicht vor Orion Black...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Geht!“, schrie sein Vater seine Frau und seinen jüngsten Sohn an. Sowohl Regulus als auch Walburga gehorchten und eilten sofort aus dem Zimmer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Part in ihm bereute seine offene Rebellion, als Orion gefährlich auf ihn zukam. Seine Augen funkelten mordlüstern. Und da waren sie! Diese roten Flecken, die er auch wegen Holly einst gehabt hatte. Er war also mindestens vergleichbar sauer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mir reicht es mit dir, Sirius.“, knurrte er zornig. „Du bist eine Blamage für alle Blacks! Eine Schande für mein Haus. Und nun redest du noch schlecht über unsere Bestimmung. Irgendwann ist es genug.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ihr seid doch selbst eine Schande! Ihr verletzt andere Menschen aus Spaß an der Freude! Zwingt euren Sohn Todesser zu werden, bevor er es überhaupt begreifen kann. Das ist widerlich!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius kam nicht dazu, mehr aus sich herauszuschreien, denn ihn traf die Hand seines Vaters mitten ins Gesicht. Es riss ihn beinahe von den Füßen, doch Orion riss ihn wieder zu sich, um sein Knie in dessen Magen zu rammen. Es presste Tatze die Luft aus den Lungen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Immer wieder setzte sein eigener Vater ihm nach. Er konnte manch einen Hieb parieren, doch für sein Alter war Orion wirklich schnell. Auch jetzt achtete er darauf, dass er keine Stelle zwei Mal hintereinander traf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Übelkeit kroch in ihm hoch, ebenso wie Schwindel. All die Schmerzpunkte und die Heftigkeit der Schläge forderten sehr schnell ihren Tribut. Wozu den Cruciatus-Fluch anwenden? Man musste nur Orion Black wütend genug machen, dann konnte er einem die Hölle auf Erden beschaffen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eine Ohnmacht ergriff Sirius. Alles um ihn herum drehte sich, dann wurde es Schwarz. Ab diesem Punkt hatte er keinerlei Erinnerung mehr. Ob aus Selbstschutz oder weil er wirklich das Bewusstsein verloren hatte, wusste er nicht. Er wollte es auch nicht wissen. Er wollte einfach nur frei sein...[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius kam in seinem Zimmer wieder zu Bewusstsein. Draußen war es bereits dunkel, also war er mindestens einige Stunden bewusstlos gewesen. Als er sich aufsetzte, wurde ihm direkt wieder schlecht. Dieses Mal hatte sein Vater seine Spuren nicht verwischt und ihn nicht geheilt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er wusste nicht mehr, wie genau er in sein Bett gekommen war und es spielte für Tatze auch keine Rolle. Er hievte sich aus dem Bett, nahm sich seinen Koffer und begann eilig zu packen. Keine Luxusartikel, sondern nur Dinge, die er wirklich brauchte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich seinen Zauberstab, ein paar Klamotten zum Wechseln, seinen Gringotts Schlüssel, seine Einkaufsliste von Hogwarts, den Zwei-Wege-Spiegel... Solche Dinge, die er unbedingt haben musste. Alles andere ließ er vorerst hier, hoffte aber, dass er sie irgendwann auch holen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er sich sicher war, dass er alles hatte, was er zum Überleben brauchte, stapfte er samt Koffer aus dem Zimmer heraus und schleppte sein Gepäck nicht gerade leise die Treppen herunter. Es wunderte ihn nicht, dass sein Vater und seine Mutter irritiert hinunterkamen, während er gerade seine Stiefel und seinen Mantel anzog.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was soll das werden?“, zischte Orion erbost.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich gehe.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wohin?“, hakte Walburga irritiert nach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kann euch doch egal sein.“, erwiderte Sirius kalt. „Was mich anbelangt, seid ihr für mich gestorben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit diesen Worten griff er erneut seinen Koffer, stieß die Haustür auf und eilte in die Nacht. Weder Vater noch Mutter hielten ihn auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Noch nie hatte sich die klare Nachtluft so gut angefühlt wie jetzt! Er fühlte sich seltsam beschwingt, während er das Grundstück seiner Familie verließ. Dieses Hochgefühl wich jedoch, als er die Straße erreichte und ihm bewusst wurde, dass er nicht wusste, wohin er sollte. Und wie er da hin kam...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er war noch immer minderjährig, also konnte er keine Magie benutzen, um von hier wegzukommen. Er konnte sowieso noch nicht apparieren und hatte auch kein Flohpulver zur Hand...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Aus dem offenen Fenster des Black-Anwesens konnte er plötzlich ein Stimmengewirr hören, während er seinen Koffer abstellte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mutter, nicht!“, rief Regulus verzweifelt. „Er kommt bestimmt zurück! Tu‘ das nicht!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich hätte das schon längst tun sollen!“, schrie Walburga zurück, dann zischte etwas laut.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber... Du kannst doch nicht...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er hat im Stammbaum der Blacks nichts zu suchen! Er ist ein verdammter Blutsverräter!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und... Und wenn er zurückkommt...?“, wollte Regulus schluchzend wissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist mir egal, wohin er zurückkehrt, aber ganz bestimmt nicht hierher!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze schloss langsam seine Lider und wiederholte die Worte seiner eigenen Mutter immer wieder in seinem Verstand. Ermahnte sich dazu, dass es ihm egal sein konnte. Versuchte es nicht an sich heranzulassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Plötzlich erinnerte er sich an eine Unterhaltung mit einigen Mitschülern... Sie hatten über einen magischen Bus gesprochen, der sich um gestrandete Magier kümmerte, aber auch von Zauberern oder Hexen gebucht werden konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sofort öffnete er seinen Koffer und holte seinen Zauberstab heraus. In diesem Augenblick öffnete der Himmel seine Pforten und es begann heftig zu regnen. Natürlich hatte er keinen Regenschirm mitgenommen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Na wunderbar... Das hatte mir gerade noch gefehlt., fluchte er innerlich, während er seinen Zauberstab in die Luft riss.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur wenige Sekunden später tauchte vor ihm ein dreistöckiger Bus auf. Wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er sagen, dass dieses Gefährt sich appariert hatte. Vielleicht war es auch tatsächlich eine vergleichbare Magie, das wusste Sirius nicht so genau...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Schaffner kam durch die Tür heraus und er sah schon sehr alt aus. Vermutlich würde er bald in Rente gehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Willkommen im Fahrenden Ritter. Ich bin Felix Williams, Ihr Schaffner heute Nacht.“, sagte der betagte Mann recht langsam. „Ihr Fahrer ist Ernie Prang. Ich nehme das Gepäck.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dem älteren Mann dabei zu zusehen, wie er seinen nicht unbedingt leichten Koffer hochhievte, fühlte sich irgendwie falsch an, doch er ließ sich auch nicht helfen. Stattdessen verstaute er das Gepäck sicher und ließ Tatze in den warmen Bus einsteigen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Busfahrer wirkte wenig vertrauenserweckend mit seinen dicken Brillengläsern. Jedoch war er wohl wenigstens jünger als der Busschaffner, hatte aber auch schon bessere Tage gesehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie viel kostet die Fahrt...?“, erkundigte er sich vorsichtig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Elf Sickel.“, antwortete Mister Williams. „Gegen einen kleinen Aufpreis servieren wir auch Kakao und Kuchen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war ein verlockendes Angebot, doch ihm war immer noch übel von der Tracht Prügel, weshalb er nur den Kopf schüttelte und nach den elf Sickeln kramte. Der Schaffner steckte das Geld ein und gab ihm dann ein dickes Fahrticket, ehe er ihn auf ein Bett zuwies.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wo möchtest du denn hin, junger Mann?“, erkundigte sich Felix Williams nüchtern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zu... Zu den Potters...“, hörte er sich plötzlich sagen. Bis eben hatte er nicht gewusst wohin, doch nun hatte sein Unterbewusstsein das für ihn beantwortet. „Ich kenne den Straßennamen nicht...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Macht nichts, junger Mann, das kriegen wir auch so hin.“, versprach Mister Williams einfühlsam. „Wir machen vorher eh noch Zwischenstopps.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Okay, danke sehr.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Schaffner nickte und ließ Sirius Black dann alleine, um mit dem Fahrer zu sprechen. Auch wenn er nicht hörte, was sie redeten, teilte Felix Williams wohl gerade mit, dass er sein genaues Ziel nicht kannte, denn er deutete auf Tatze. Mister Prang schien das nichts Neues zu sein. Er nuschelte etwas davon, dass das kein Problem sei, dann fuhr er plötzlich rasant los.[/JUSTIFY][JUSTIFY]In jeder Kurve bewegte sich das Bett, auf dem Sirius saß. Es knallte ständig von einer Wand gegen die nächste oder gegen ein anderes Bett. Über ihm konnte er ein paar andere Fahrgäste keuchen und meckern hören. Es knallte oben mindestens genauso laut und heftig wie hier unten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als Sirius aus dem Fenster guckte, fiel ihm auf, dass Gebäude, Bänke und alle möglichen Gegenstände einfach zur Seite sprangen! Sobald sie daran vorbei waren, kehrten sie an ihre alte Position zurück, als wäre niemals etwas gewesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Manchmal fuhr der Fahrer sogar frontal auf mehrere Wagen zu, doch selbst dafür gab es eine Lösung. Der Bus wurde einfach ganz schmal und länglich, quetschte sich so durch die Mitte und nahm dann wieder seine normale Form an. Und all das in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, die er nicht in Zahlen benennen konnte![/JUSTIFY][JUSTIFY]Das ist mal so etwas von genial!, dachte Sirius heiter und genoss die Fahrt wohl als einziger.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie heißt du eigentlich?“, fragte der Schaffner plötzlich. „Ich muss dich aufrufen, wenn wir dein Ziel erreicht haben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sirius Black, Sir.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er bereute sofort, dass er sich keine Tarnidentität ausgedacht hatte. Der alte Mann reagierte natürlich mit einer hochzuckenden Augenbraue und musterte ihn skeptisch. Dachte wohl darüber nach, ob er wirklich der Sirius Black war oder er sich das ausdachte, um inkognito zu reisen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem fragte er nicht weiter nach, sondern nickte einfach nur bedächtig. Er entschied wohl, dass es keine Rolle spielte, ob er der wahre Sohn von Orion Black war oder sich nur als dieser ausgab. Mister Williams machte seinen Job. Und dazu gehörte eben auch Diskretion.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Bus hielt an und der Schaffner rief einen Namen aus. Die Hexe taumelte die Treppe herunter und wirkte etwas Grün um die Nase, als sie ausstieg. Kurz darauf schoss der Wagen auch wieder los. Sprang irgendwo anders hin! Es faszinierte ihn wirklich sehr, das Schauspiel durch die großen Fenster zu beobachten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Innerlich fragte er sich, ob er so etwas auch mit seinem Motorrad machen konnte. Sein Motorrad... Hoffentlich konnte er es noch von den Blacks abholen! Daran hatte er nicht mehr gedacht. Er hätte sowieso Schwierigkeiten gehabt, seinen Koffer mitzubekommen... Doch zumindest konnte er damit fliegen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wieder hielt der Bus abrupt an und ein ebenso grünlicher Zauberer samt Kind taumelte hinaus. Mister Williams wünschte stets eine schöne Nacht, doch die Fahrgäste schienen stets unfähig etwas zu erwidern, weil sie sich sonst wohl übergeben würden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Fahrt war einfach zu aufregend, um tatsächlich zu schlafen, weshalb Sirius Black weiterhin aus den Fenstern starrte und sich inzwischen daran gewöhnt hatte, dass er samt Bett durch den Bus geschleudert wurde. Niemals hatte er sich freier gefühlt. Nie lebendiger! Er hatte es getan... Er war gegangen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nach ein paar weiteren Stationen hielt das Gefährt wieder. Der Schaffner holte Luft: „Mister Black! Wir sind da.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Koffer von Tatze stand schon vor der Tür, als er mit einem Dank ausstieg. Kaum hatten seine Füße den Gehweg berührt, schoss der Bus schon davon. Mit hochgezogener Augenbraue sah er der Rauchwolke nach, ehe er den Koffer packte und voranging.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zu seinem Leidwesen regnete es immer noch heftig. Trotzdem wagte er es sich nicht, an der Haustür zu läuten. Stattdessen stand er samt Koffer davor und starrte mit offenem Mund auf das Holz. Seine Gedanken kreisten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Was sollte er sagen? Würden die Potters ihn direkt wieder zu den Blacks bugsieren?[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er würde es nie erfahren, wenn er nicht klopfte, also atmete er tief durch und tat es endlich. Inzwischen war er vollkommen durchnässt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius musste nicht lange warten, da öffnete ein inzwischen betagter Mann die Tür. Er war sehr überrascht, dass es Tatze war, der zu so später Stunde hier auftauchte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mister Potter...“, sagte er mit klappernden Zähnen. Die Nässe ließ ihn frieren, was ihm erst jetzt bewusst wurde. „Entschuldigen Sie die späte Störung...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh Gott, Sirius! Komm‘ rein.“, sagte James‘ Vater sofort und trat beiseite.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zitternd zog er seinen Koffer hinter sich her und betrat das große Anwesen der Potters. Er fand es so schön hier! Natürlich besaßen auch die Blacks ein Anwesen und hatten ein halbes Vermögen, doch bei ihnen wirkte es stets düster und kalt. Hier aber fühlte man sich immer direkt zu Hause. Es war warm und farbenprächtig ohne zu überladen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mister Potter holte aus dem Wohnzimmer sofort eine Decke und legte sie Sirius liebevoll um die Schultern. Er stellte keine Fragen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Euphemia!“, rief er schließlich deutlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es dauerte nicht lange, dann kam seine Ehefrau herbei. Auch sie hatte schon ein stolzes Alter erreicht, trug ihr graues Haar jedoch mit Würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]James hatte ihm mal erzählt, dass Fleamond und Euphemia Potter lange versucht hatten, ein eigenes Kind zu bekommen, jedoch traurigerweise erfolglos blieben. Erst im hohen Alter wurde Euphemia dann mit James schwanger, was sie sehr, sehr glücklich machte. Es gab wohl keine Eltern auf der Welt, die ihr Kind mehr liebten als diese beiden. Sie würden alles für Krone tun! Er war ein absolutes Wunschkind.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sirius!“, keuchte Euphemia entsetzt. „Wie siehst du denn nur aus? Bist vollkommen nass... Und ist das Blut? Du zitterst ja! Sieh‘ nur wie er zittert, Fleamond.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich sehe es, Liebling.“, erwiderte Mister Potter zärtlich. „Wie wäre es mit einem heißen Kakao, Sirius? Oder lieber einen Tee?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn es keine... Umstände macht, würde... ich einen Tee nehmen, Mister Potter...“, sagte er mit klappernden Zähnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Nenn‘ mich Fleamond.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verzeihung...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mister Potter ging nicht weiter darauf ein, sondern eilte stattdessen in die Küche. Obwohl die Potters durchaus die Galleonen dafür hätten, besaßen sie keinen Hauselfen. Sie waren strikt gegen Sklaverei und erledigten alles selbst oder durch Zauberei.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was ist denn passiert, mein Junge?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich... Ich bin abgehauen...“, gestand Sirius schlotternd und Tränen traten in seine Augen. „Ich wusste nicht... wo ich hin sollte... Es tut mir leid, Misses Potter...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bitte, bitte! Euphemia reicht...“, sagte sie mütterlich und nahm ihn in den Arm. „Du bist hier immer Willkommen, Sirius, das weißt du doch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„James ist noch ausgegangen, aber er kommt bestimmt bald wieder, mein Schatz.“, erklärte sie und nahm sich ihren Zauberstab. Mit einem geschickten Schwenker begann der Koffer von Sirius zu schweben. „Mehr hast du nicht dabei?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein... Ich hatte nicht viel Zeit...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kein Problem. Wir werden uns darum kümmern. Lass‘ uns erstmal raufgehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Okay.“, stimmte Tatze zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gemeinsam überwanden sie die prächtige Holztreppe, auf der ein roter Teppich lag. Es sah edel aus und dämpfte die Geräusche ihrer Schritte ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich mache dir natürlich das Gästezimmer fertig, aber heute Nacht musst du bei James im Zimmer schlafen.“, erklärte Misses Potter liebevoll. „Ist das in Ordnung?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Solange es James nicht stört, stört es mich auch nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er wird es lieben!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Etwas musste er bei diesen Worten dann doch schmunzeln. Sie hatte vermutlich recht damit. So konnten sie die ganze Nacht quatschen und tagsüber Unsinn anstellen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Sein Koffer schwebte in das Zimmer seines besten Freundes und landete sanft auf dem Fußboden. Dicht gefolgt von Euphemia und ihm selbst.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was ist denn geschehen, Sirius? Du siehst furchtbar aus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf ihre Frage hin ging er zu dem Spiegel in dem Zimmer. Er sah tatsächlich furchtbar aus! Sein Auge war schon sehr geschwollen und blutunterlaufen, während unter seinen Nasenlöchern die Spuren von getrocknetem, blutigem Rinnsal war. Seine Wange war blau... Er sah aus, als habe er sich eine richtige Schlägerei geliefert![/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er auf seine Hände blickte sah er, dass seine Knöchel teilweise wund waren. Von der Gegenwehr... Seine Gelenke waren blau, also hatte Orion ihn irgendwann in dem Gerangel gepackt gehabt. Wie er unter seiner Kleidung aussah, konnte er sich sehr gut vorstellen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hatte Streit mit meinem Dad...“, gestand Sirius und entschied sich für die Wahrheit. „Er ist ausgeflippt und hat mich verprügelt... Solange, bis ich bewusstlos wurde. Als ich wieder aufwachte, habe ich meine Sachen gepackt und bin abgehauen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, Sirius, das tut mir so leid.“, keuchte sie entsetzt. „Warum hast du denn nicht eher etwas gesagt? Wir hätten dir doch geholfen!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich wollte keine Last sein...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Euphemia lächelte liebevoll bei seinen Worten und zog ihn nochmals in ihre warmen Arme: „Niemals wärst du uns eine Last. Du bist doch unser zweiter Sohn.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Just in diesem Augenblick verlor er jegliche Beherrschung. Die heißen Tränen, die schon längst in seinen Augen gelauert hatten, schossen nun heraus. Weinend verkeilte er sich in der Kleidung von Misses Potter. Verbarg sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze schämte sich dafür, dass er nun weinte, doch es war eine Erleichterung. Sie war die Mutter, die er sich immer gewünscht hatte, so wie Mister Potter der Vater war, den er sich wünschte. Und offenbar waren sie durchaus bereit, ihn als ihren Sohn bei sich aufzunehmen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich lasse dir erstmal ein heißes Bad an, mein Schatz.“, säuselte Euphemia mütterlich. „Dann kannst du dich waschen, dich richtig aufwärmen und wir verarzten dich mal richtig. Im Anschluss schlüpfst du dann in was Trockenes. Wie klingt das?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Perfekt, Miss-... Euphemia.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Gut, dann werde ich alles vorbereiten! Such‘ dir schon mal deine Wechselklamotten heraus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sehr eifrig eilte die ältere Frau davon und verschwand hinter der Badezimmertür. Sirius hockte sich derweil zu seinem Koffer, um sich eine frische Hose, einen Pullover und eine saubere Boxershorts herauszuholen. Für Socken musste er etwas wühlen und er hatte sogar befürchtet, dass er sie in der Eile vergessen hatte, fand aber doch noch ein Paar.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tatze...“, hörte er plötzlich die vertraute Stimme seines besten Freundes.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Etwas zittrig erhob er sich und musste dabei die Decke festhalten, damit sie ihm nicht von den Schultern glitt. Ihm war kalt und die Decke schenkte ihm wenigstens etwas Wärme, die er dringend brauchte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit einem erschöpften und gebrochenen Blick drehte er sich um. James stand im Türrahmen und sah wirklich entsetzt bei seinem Anblick aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Haare von Krone waren wie immer vollkommen zerzaust, was wie ein Widerspruch zu seiner schwarzen Hornbrille aussah. Er trug ein Muggelhemd und dazu eine Jeans, was seine Eltern nicht störte. So wie er aussah, war er wohl gerade noch irgendwo feiern gewesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dad hat mir eben gesagt, dass du hier bist.“, sagte er atemlos und kam näher. „Was ist denn passiert? Du siehst aus, als habe dich ein Muggel mit einem Rasenmäher attackiert!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„War kein Muggel... Und kein Rasenmäher.“, nuschelte Sirius unsicher. „War mein Dad. Ich bin... abgehauen... Deine Eltern sagten, es sei okay, dass ich... hierhergekommen bin... Ist das auch für dich okay?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Spinnst du?! Natürlich ist das in Ordnung!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Stein fiel ihm vom Herzen. Erleichtert atmete Tatze aus und zog die Decke dabei etwas dichter an sich heran.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wieso ist er denn bitte so ausgerastet?“, erkundigte sich Krone neugierig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Na ja... Habe ein bisschen über... die Blacks hergezogen... Am Essenstisch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh je...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mum und Dad haben mehrmals gesagt, dass... ich aufhören soll, aber ich habe nicht aufgehört.“, berichtete er seufzend. „Dann ist Dad ausgerastet. Ging alles verdammt schnell.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Glaube ich gerne...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Als ich wieder zu mir kam, wollte ich... einfach nur noch weg da und habe ein bisschen was gepackt... Ihr wart mein erster Gedanke.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und der ist bekanntlich der richtige.“, sagte James ganz stolz. „Du bist hier immer Willkommen, Tatze.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Komisch... Das hat deine Mum auch gesagt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Siehst du? Dann muss es ja stimmen!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke schön...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Soll ich dir beim Auspacken helfen?“, erkundigte sich Krone hilfsbereit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Noch nicht, aber morgen bestimmt.“, erwiderte er gelassen. „Deine Mum macht wohl noch das Gästezimmer für mich bereit.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Waaas? Du bleibst nicht in meinem Zimmer? Uncool!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir können uns doch jeder Zeit sehen, Bro.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Werden wir auch! Dafür werde ich sorgen!“, lachte James. Bei ihm klang es nach einer Drohung. Dennoch ließ es Sirius liebevoll schmunzeln.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gerade als James noch irgendwas sagen wollte, kam Fleamond in das Zimmer. In seinen Händen hielt er ein Tablett, auf dem eine dampfende Tasse Tee, ein Schälchen Milch und etwas Zucker stand. Er stellte es auf dem Nachttisch ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„So, mein Junge, dein warmes Getränk ist fertig.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke sehr, Mist-... Fleamond.“, sagte Sirius aufrichtig und nahm sich einen halben Löffel Zucker und einen Schuss Milch, um damit den Tee umzurühren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er den ersten Schluck nahm, kam es ihm wie eine Welle Lava vor, die durch seine Speiseröhre schoss! Er war wohl wahnsinnig unterkühlt gewesen. Lag vermutlich daran, weil er schon nass in den Bus gestiegen war... Und dann hatte er im strömenden Regen unentschlossen vor der Haustür der Potters gestanden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der zweite Schluck war dafür umso angenehmer. Er spürte, wie sich die Wärme in seinem Magen ausbreitete und einen angenehmen Schauer verursachte. Also trank er weiter.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wo ist eigentlich Euphemia?“, erkundigte sich Mister Potter irritiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, sie bereitet ein Bad für mich vor.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ah! Eine grandiose Idee! Ich weiß schon, warum ich diese Frau geheiratet habe!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich dachte, weil du mich liebst.“, räusperte sich Misses Potter, die gerade das Zimmer betreten hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, das war auch ein Grund...“, grinste Fleamond breit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Potters hatten stets Humor gehabt. Sie neckten sich liebevoll gegenseitig, nahmen aber auch gerne mal James auf den Arm. Sirius fand das sehr angenehm und genoss es sehr.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mein Lieber, du kannst nun gerne baden gehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke, Miss-... Ach verdammt! Ich gewöhne mich bestimmt noch dran.“, fluchte Sirius schmunzelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ganz bestimmt.“, erwiderte Euphemia lächelnd. „James behauptet laufend, dass du sehr intelligent seist. Es sollte also funktionieren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bestimmt. Danke.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit einem letzten Blick zu den Potters ging er mit seinen Wechselklamotten zum Badezimmer. Hier gab es so viel Freude und Wärme... Er konnte sogar im Bad hören, dass die Familie miteinander lachte. Es war anders als bei den Blacks. Anders und besser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lächelnd stieg er in das warme Wasser, nachdem er sich die nasse, klebrige Kleidung vom Leib gezupft hatte. Es war eine Linderung. Erschrocken stellte Tatze fest, dass sein ganzer Körper von Hämatomen übersät war. Einige waren kleiner, andere wirklich groß. Fast alle hatten schon eine echt tiefe Farbe angenommen und sie taten furchtbar weh.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch es wurde unbedeutender, als er in der Wanne versank und sich von der Wärme umschließen ließ. Sie wärmte ihn nicht nur von außen, sondern glitt nach und nach auch in sein Innerstes. Das Prasseln des Regens an den Fensterscheiben hatte eine seltsam beruhigende Wirkung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius war sich noch nie sicherer gewesen, dass er Zuhause angekommen war.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Euphemia Potter machte ihr Versprechen wahr und heilte alle Verletzungen von Sirius Black, die sie heilen konnte. Das ersparte ihm weitere Narben und natürlich auch die enormen Schmerzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Noch besser war nur, dass die Potters tatsächlich zu seiner Familie aufgebrochen waren und sie für ihr Verhalten stark kritisiert hatten. Im Anschluss hatten sie die restlichen Sachen von Sirius gepackt und dessen Motorrad aus der Garage geholt, um alles in ihr eigenes Anwesen zu bringen. Sie wollten ihn erst wieder Heim lassen, wenn er es auch selbst wollte und es dort sicher war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Gästezimmer war kaum kleiner als das Zimmer seines besten Freundes. Sie besorgten ihm sogar einen größeren Kleiderschrank und einen besseren Schreibtisch, damit er sich hier richtig entfalten konnte. Immerhin war der Raum eigentlich für kurzzeitige Besucher gedacht, die höchstens eine Woche verweilten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Misses Potter machte sich große Sorgen um ihn. Er hatte ihnen erzählt, dass seine Eltern ihn gerne auch ohne Essen auf sein Zimmer geschickt hatten. Es war eine Strafe gewesen, wenn Sirius sich ihrer Meinung nach nicht angemessen benommen hatte. Deshalb füllte Euphemia ihm laufend neues Essen auf, damit er endlich etwas zunahm. Manchmal dachte er, dass er bald platzen würde! Doch er wusste ihre Fürsorge zu schätzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es ging so weit, dass Misses Potter sogar jeden Abend in ihr Zimmer kam und ihnen einen heißen Kakao mit Marshmallows brachte. Laut James hatte sie das sonst nur gemacht, wenn er krank war oder Geburtstag hatte. Doch sie beschwerten sich natürlich auch darüber nicht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Richtig lustig wurde es, wenn sie mit Fleamond Zeit verbrachten. Er spielte seinem Sohn liebend gerne Streiche! Einmal hatte er auf der Türschwelle ein Seil gespannt, über das Krone gestolpert und direkt in eine Wanne mit kaltem Wasser gestürzt war. Fleamond hatte gebrüllt vor Lachen! Es war so ansteckend gewesen, dass nicht nur Tatze mitlachte, sondern auch James.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abends saßen sie oft zusammen und spielten alle möglichen Spiele zusammen, während Fleamond von der Erfindung seines Haarglättungsmittels berichtete, was ihn einst reich gemacht hatte. Oder eher reicher... Er hatte das Familienvermögen mal eben vervierfacht und seine Firma schließlich mit großem Gewinn verkauft.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mister Potter erzählte Sirius sehr offenherzig, dass jeder Potter dieses unbändige, schwarze Haar hatte, was auch James besaß. Ihn selbst habe es irgendwann so sehr genervt, dass er zu forschen begann. Peinlich berührt gab er sogar zu, dass er selbst nie geglaubt hatte, dass er wirklich mal ein Mittel gegen widerspenstige Haare finden würde. Und erst recht nicht, dass es so viel Geld einbringen würde![/JUSTIFY][JUSTIFY]Euphemia gab daraufhin zum Besten, dass sie ihn nur geheiratet habe, weil er eines Tages plötzlich glattes, glänzendes Haar gehabt hatte. Seine Zottelmähne habe sie so sehr abgeschreckt, dass sie sich eigentlich keine Beziehung hatte vorstellen können. Also hatte er mit seinem Wundermittel nicht nur das Familienvermögen stark angehoben, sondern auch die Liebe seines Lebens gesichert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie bestätigten ebenfalls die Erzählungen von James. Sie waren wirklich lange kinderlos geblieben und hatten sich gerade mit dem Gedanken abgefunden, dass es bis zu ihrem Lebensende so bleiben würde, da wurde sie unverhofft schwanger. Sie bereuten es keineswegs. Natürlich konnten sie nicht mit jüngeren Eltern mithalten, aber dafür war James für sie ein Wunder. Und so behandelten sie ihn auch...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lächelnd hörte sich Sirius all das an und beneidete seinen besten Freund insgeheim. Dann aber fiel ihm ein, dass er nun auch erstmal ein Teil davon war. Es fühlte sich so gut an...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich schrieben Krone und er auch Moony und Wurmschwanz, dass er nun vorerst bei den Potters lebte. Beide wollten gerne wissen, was vorgefallen waren, doch sie vertrösteten sie damit, dass sie lieber in Hogwarts darüber sprechen sollten, statt per Eulenpost. Man wusste nie, welche Briefe alles abgefangen wurden und von wem...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Damit waren ihre beiden Freunde nicht glücklich, gaben sich aber vorerst damit zufrieden. So brauchten sie zumindest nicht an zwei Adressen Briefe schicken und konnten Nachrichten an beide einfach in einem einzigen Umschlag verschicken.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius konnte wirklich behaupten, dass es die besten Sommerferien in seinem ganzen Leben waren. Sie hatten grauenvoll angefangen, doch sie schienen ein fabelhaftes Ende nehmen zu wollen.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Da die Potters auch für James noch nicht alle Materialien für das nächste Schuljahr besorgt hatten, nahmen sie Sirius Black direkt mit in die Winkelgasse. Sie reisten per Flohpulver, was für sie alle kein Problem darstellte. Sie alle wussten, wie sie es benutzen mussten und taten es nicht zum ersten Mal.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wurmschwanz konnte sie nicht in der Winkelgasse treffen, aber Remus versprach, dass er alles versuchen würde, damit er auch da war. Er musste auch noch sein Zeug besorgen. Nur musste natürlich auch sein Vater die nötige Zeit dafür aufbringen können.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Potters kauften ihnen ständig Sachen. Eis, magische Trickspielzeuge und alles, was sie noch gerne haben wollten. Sie kauften ihnen sogar einige Süßigkeiten-Pakete, damit sie die mit nach Hogwarts nehmen konnten. Man wusste nie, wann man es nach Hogsmeade schaffte, aber so hatten sie Vorräte. Sie ließen sich auch nicht davon beirren, dass sie schworen, sie hätten noch genug von ihren Geburtstagen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie scheuten auch keine Kosten bei den Büchern und Umhängen. Dieses Jahr stand nämlich auch ein Festumhang auf der Liste und sie beide brauchten einen neuen. James war nicht nur gewachsen, sondern wurde immer muskulöser durch das Quidditch. Das traf auch auf Sirius zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze wollte seine Sachen selbst bezahlen, doch entweder drängelte sich Misses Potter vor oder Mister Potter. Sie bestanden darauf, dass sie die Kosten trugen. Er sollte seine Galleonen lieber sparen. Falls er sofort ausziehen wollte, sobald er volljährig wurde – was er definitiv wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irgendwann gab er es auf und ließ die Potters einfach machen, was immer sie wollten. Es fühlte sich eigenartig und falsch an, doch es gab eben Menschen, die sich nicht beirren ließen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie sollte es anders sein, trafen sie Moony in Flourish and Blotts an. Es war der Buchladen der Winkelgasse. Ein enger Laden, der aber eine wirklich große Auswahl hatte, jedoch hauptsächlich Neuwerke anbot. Es gab auch einen Laden, der gebrauchte Schulutensilien verkaufte. Immerhin hatte nicht jeder Zauberer das Geld, um alles neu für seine Kinder zu besorgen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]So war es auch bei Remus Lupin. Sein Vater kaufte fast alles gebraucht, weil die neuen Sachen einfach nicht erschwinglich waren. Jedoch gab es Dinge, die sie tatsächlich so kaufen mussten. Bücher, die zum Beispiel gerade erst erschienen waren und deshalb noch nicht gebraucht gekauft werden konnten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das traf auf das Zaubertrankbuch auf ihrer Liste zu. Moony hielt es gerade in seiner Hand, als er seine Freunde in der Menge ausmachte: „He, Tatze! Krone.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Beide horchten auf, strahlten und eilten zu dem Werwolf, der zwischen den Leuten echt unterging. Er war so blass wie immer. Sirius meinte sogar, dass er noch mehr abgenommen hatte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er sollte mal von Euphemia gemästet werden..., überlegte er amüsiert. Er braucht das echt mal![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du hast es also tatsächlich geschafft, Moony.“, freute sich Krone euphorisch. „Wie geht es dir? Wo ist dein Dad?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er versucht im Second hand shop für mich einen Festumhang zu besorgen...“, gestand Remus verlegen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sollen wir dir mit etwas Geld aushelfen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, nein! Ist schon gut... Man braucht so etwas so selten, da kann es ruhig gebraucht sein. Wachse ja eh schnell raus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dafür müsstest du mal was essen.“, stichelte Sirius ihn schmunzelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du müsstest vielleicht mal weniger essen.“, schlug der Werwolf grinsend vor und tippte seinem Freund gegen den Bauch. „Siehst ein bisschen fülliger um die Mitte aus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Waaas? Du bist doch nur neidisch! Sind alles Muskeln.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Muskeln? Ich bezweifle, dass du überhaupt weißt, wie Muskeln geschrieben wird.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich muss nicht wissen, wie man das schreibt, nur wissen, wie man sie aufbaut.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Touché.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Genug geflirtet?“, warf James amüsiert ein. „Wo hast du das Zaubertrankbuch gefunden?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es liegt da vorne.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wunderbar!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nicht so wunderbar waren die Finger, die er berührte, als er sich das Buch nehmen wollte. Anfangs dachte sich Krone nichts dabei, doch dann blickte er auf und erkannte, dass es Schniefelus‘ knochigen, blassen Finger waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als habe er gerade eine heiße Herdplatte angefasst, zuckten seine Finger zurück. Witzigerweise wich in diesem Augenblick auch Severus Snape zurück, dem wohl auch klarwurde, wen er da gerade versehentlich angefasst hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hat jemand was zum Desinfizieren?“, fragte James an seine Freunde gewandt. „Ich fürchte, ich habe einen Krankheitsüberträger berührt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin auch nicht gerade glücklich darüber, Sankt Potter.“, spie Severus wie Gift heraus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Miau~!“, kommentierte Sirius den kleinen Bitch-Fight, der zwischen den Jungs ausgebrochen war. Dafür erntete er von beiden böse Blicke.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kannst du dir überhaupt ein neues Buch leisten, Schniefelus? Du kannst dir ja offenkundig nicht mal das Wasser zum Duschen leisten...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenigstens kann ich zumindest lesen, anders als du.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich kann sehr wohl lesen, aber ich bevorzuge...“, Krones Blick huschte abwertend auf die ausgestellten Zaubertrankbücher. „Interessante Lektüren mit mehr Nutzen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es hat also keinen Nutzen, wenn du dir die Arme beim Quidditch brichst und du einen Heiltrunk bekommst, damit du bald wieder fit bist? Interessant...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]James errötete, während er seinen Erzfeind böse anfunkelte. Die Runde ging definitiv an Schniefelus! Innerlich hörte Sirius einen Gong schlagen. Die nächste Runde war eröffnet...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zumindest kann ich mich auf einem Besen halten.“, stichelte Krone böswillig. „Und als Quidditch-Kapitän komme ich bei den Ladys wunderbar an. Du beleidigst sie ja lieber... Hat das bisher denn irgendwie funktioniert? Hast du nun ein Date mit Evans?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Severus presste die Lippen zu einer Linie zusammen, während seine perlenschwarzen Augen ihn eine Weile hasserfüllt anstarrten. Die Runde ging an James.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Zaubertrankfreak wollte aber offenbar nicht weitermachen, denn er packte sich stattdessen eines der Bücher, drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Kasse. Die nicht ganz vollzähligen Rumtreiber ließen ihn gehen, behielten ihn aber im Auge.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er war aber schnell vergessen, denn die Potters betraten gemeinsam mit Moonys Vater den Buchladen. Die Erwachsenen unterhielten sich angeregt und trugen dabei ein paar Taschen mit sich herum. Misses Potter erkundigte sich gerade nach Hope Lupin – Remus‘ Mutter – als sie die Kinder erreichten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ihr geht es gut.“, hörten sie Lyall Lupin sagen. „Ist nur alles stressig... Ihr wisst schon... Mussten wieder umziehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das tut mir leid.“, sagte Fleamond aufrichtig. „Wenn ihr mal Hilfe braucht, meldet euch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke, danke, wir schaffen das.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Habt ihr alles gefunden, Jungs?“, erkundigte sich Euphemia lächelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Fast.“, erwiderte Krone gelassen. „Brauchen noch die Kräuterkundebücher, dann haben wir es.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nun endlich nahm er sich zwei Exemplare von den Zaubertrankbüchern. Eines für sich, eines für Sirius.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auch in Flourish and Blotts bezahlten die Potters den gesamten Einkauf. Tatze seufzte, widersprach aber nicht mal mehr. Zumindest erlaubten sie ihm, seine Einkäufe selbst zu tragen. Das war anstrengend, doch er wollte diese liebevollen Menschen nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wollt ihr vielleicht noch ein Eis?“, erkundigte sich Fleamond heiter. „Hattest du schon ein Eis, Remus?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, Sir.“, antwortete der Werwolf wahrheitsgemäß. „Aber Sie müssen das echt ni-...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zu spät. Mister Potter stand schon bei Florean Fortescues Eissalon und besorgte drei Eis für die Kinder. Mister Lupin hatte zuvor noch gesagt, dass er selbst keines haben wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke, Mister Potter...“, murmelte Moony kleinlaut, als er das Eis entgegennahm.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Fleamond.“, korrigierte Mister Potter ihn.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Entschuldigung...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wollt ihr noch irgendwo hin?“, erkundigte sich Euphemia mütterlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie wäre es mit Qualität für Quidditch?“, schlug James strahlend vor. „Ich muss doch gucken, ob es irgendwas Neues gibt. So als Kapitän...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Natürlich, Liebling, dann gehen wir da hin.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Krone war überglücklich, dass sie zu dem Sportladen gingen. Wie immer war er voll! Am Schaufenster bewunderten einige die ausgestellten Rennbesen. Vor allem natürlich die neusten Modelle! Es kam eigentlich jährlich irgendein neuer Besen, der als der beste aller Zeiten verkauft wurde. Jedes Jahr wurden die neusten Modelle teurer und teurer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem kauften die Potters ihrem Sohn immer wieder die Rennbesen, die er auch haben wollte. Sie waren wirklich stets eine Verbesserung, doch ob sie auch immer den Aufpreis wert waren... Sirius war sich da nicht so sicher. Er musste nicht jedes Jahr einen neuen Besen haben und machte dennoch als Hüter eine gute Figur.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Was sicherlich auch mit meinem Aussehen zu tun hat., gluckste er innerlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]James bekam sich kaum ein! Er rannte von Besen zu Besen, von Regal zu Regal und plapperte wie irre dabei. Tat alles dafür, damit man ihn als Kenner wahrnahm, nicht als der Trottel, der er gerne mal war. Vor allem in Lilys Nähe.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sowohl Moony als auch Tatze ließen ihn machen und sahen sich dafür selbst um. Ihm stach nichts ins Auge, was er selbst unbedingt haben wollen würde. Dafür durften aber James‘ Eltern wieder tief in die Taschen greifen. Er wollte ein paar Bücher über Quidditch und den neusten Rennbesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Der Rennbesen wird Ihnen in ein paar Tagen zugeschickt.“, sagte der Verkäufer höflich. „Wir haben eine Warteliste, sind aber gut im Zeitplan. Vor der Saison wird er da sein.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wunderbar!“, freute sich James strahlend. „Danke, Mum, danke, Dad!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er umarmte beide und sie waren glücklich, weil er es war. Das war ihnen jede Münze wert. Sirius beobachtete das so gerne, dass er beinahe vergaß, den Laden mit ihnen zusammen zu verlassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie wäre es noch mit einem Besuch bei Freud und Leid?“, schlug Krone heiter vor. „Wir müssen uns noch ein bisschen wappnen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Macht das, Jungs.“, sagte Misses Potter liebevoll. „Wir müssen nochmals zu Gringotts. Wir treffen uns dann dort.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Alles klar. Bis gleich!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Munter gingen die Rumtreiber durch die belebten Straßen und beachteten ihr Umfeld gar nicht. Lieber plauderten sie miteinander. Remus berichtete, dass seine Eltern sich wieder mal gestritten hatten, weil seine Mutter immer noch wütend war, weil Moony ein Werwolf geworden war. Sie warf Lyall vor, dass es alleine seine Schuld sei, weil er damals den Werwolf Fenrir Greyback beleidigt hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Fenrir hatte diesen Gefallen erwidert, indem er des nachts dann in das Zimmer des gerade mal fünfjährigen Remus‘ eingedrungen war und ihn infizierte. So gesehen traf ihn eine Mitschuld... Jedoch hatte der Werwolf entschieden, dass er sich auf diese Weise rächen wollte, also war es eigentlich nur seine Verantwortung, dass es so gekommen war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch ihre Lebenssituation war so angespannt, dass es nicht überraschend war, dass sie sich deshalb immer wieder in die Haare bekamen. Moony stand dann immer zwischen den Stühlen. Wusste nicht, was er sagen oder tun sollte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bisher rauften die beiden sich zwar immer wieder zusammen, doch Remus befürchtete, dass sie sich bald trennten. Und er fühlte sich schuldig... Immerhin mussten sie ja seinetwegen ständig umziehen. Sobald jemand sein Geheimnis lüftete und damit nicht einverstanden war, mussten sie gehen. Deshalb waren die Rumtreiber auch seine ersten und einzigen richtigen Freunde, die dazu auch noch keine Angst vor ihm hatten! Es verblüffte ihn immer wieder.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tatze, nun habe ich aber genug geheult, erzähl‘ du mal, was eigentlich los ist.“, winkte Moony seufzend ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dann geht das Geheule aber direkt weiter.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber ich wäre nicht mehr der Ursprung.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Auch wieder wahr...“, gestand der Langhaarige, der gerade ein paar Böller aus dem Scherzladen musterte. „Die Kurzfassung ist, dass ich mich mit meinem Vater angelegt habe und der hat dann endgültig die Nerven verloren. Hat mich in die Ohnmacht geprügelt und als ich wieder zu mir kam, habe ich die Flucht ergriffen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er hat dich in die Ohnmacht geprügelt?“, wiederholte Remus schockiert. „Haben Mister und Misses Potter das gemeldet?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Euphemia und Fleamond.“, korrigierte Krone und Tatze ihn wie aus einem Munde und lachten anschließend.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Moony errötete etwas, rollte aber dennoch mit den Augen: „Ha, ha... Also... Was haben James‘ Eltern unternommen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Auf meine Bitte nichts weiter. Nur meinen Kram geholt und sie für ihre... Erziehungsmaßnahmen kritisiert.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie sollten dafür bestraft werden. Der kann dich doch nicht einfach fast tot prügeln!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Glaub‘ mir, das war nicht das erste Mal...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das hat er schon öfters getan?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht unbedingt durch Prügel, aber er ist nicht gerade ein Herzchen.“, seufzte Sirius schulterzuckend. „Normalerweise nimmt er aber nicht so intensiv seine Fäuste.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er foltert dich?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Moony, das musst du doch verstehen... Ich bin doch eine Schande!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Werwolf rollte darüber die Augen und seufzte dann: „Das ist echt nicht witzig, Tatze.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das weiß ich. Ich war dabei.“, erinnerte er ihn dezent. „Aber was bleibt mir? Ich muss es doch mit Humor nehmen, sonst zerbreche ich womöglich daran.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Entschuldige...“, nuschelte Remus behutsam. „Du weißt natürlich am besten, wie du mit dem Ganzen umgehen willst. Ich bin bloß so schockiert.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verstehe ich. Würde mir an deiner Stelle sicherlich genauso gehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Stört es denn deine Eltern, dass du gegangen bist?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht wirklich...“, murmelte Sirius ehrlich. „Habe gehört, dass meine Mutter mich aus dem Familienstammbaum gebrannt hat, als ich kaum zur Tür raus war.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Schrecklich... Tut mir leid.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Muss es nicht. Es ist ja nicht deine schuld.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tatze, das ist eine Redewendung.“, tadelte Moony ihn sanft.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist mir bewusst. Sag‘ das einfach nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Okay, okay! Kein Mitleid... Habe verstanden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie kauften noch einige Scherzartikel für ihren Aufenthalt in Hogwarts. Dieses Mal bezahlte Sirius alles. Da James‘ Eltern nicht da waren, konnte er zumindest hier mal einspringen und seinen Freunden eine kleine Freude bereiten. Sie würden den Kram eh gemeinsam nutzen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf dem Weg zu Gringotts unterhielten sie sich angeregt über Quidditch. Krone prahlte damit, dass sie dieses Jahr Slytherin noch mehr als sonst abzocken würden. Er hatte ja bald den besten Besen aller Zeiten! Außerdem wäre die Gryffindor-Mannschaft sowieso die beste seit Jahren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keiner von ihnen widersprach ihm oder unterbrach seinen Redefluss. Wenn es um den magischen Sport ging, verstand James Potter wirklich keinen Spaß. Vielleicht auch, weil er insgeheim hoffte, dass er Lily mit ihren Siegen beeindrucken konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das bezweifelte Sirius. Seit sie in der Mannschaft waren, hatten sie kaum mal ein Spiel verloren und es hatte nichts an der offensichtlichen Abneigung der Rothaarigen geändert. Das würde auch dieses Jahr so sein. Natürlich verschwieg er diese Tatsache.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vor allem, weil das besagte Mädchen gerade vor Gringotts stand und mit zwei Erwachsenen sprach – vermutlich ihre Eltern. Tatze wusste, dass sie eine Schwester hatte, doch die war wohl nicht mitgekommen. Petunia hieß sie, soweit er es verstanden hatte. Ein schrecklicher Name für ein ebenso schreckliches Mädchen, wenn er an die Schilderungen des Gryffindor-Mädchens dachte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Petunia hasste wohl Zauberei. Er vermutete Eifersucht dahinter. Ihre Muggel-Eltern waren wahnsinnig stolz gewesen, als Lily das Schreiben von Hogwarts bekam, während Petunia gewöhnlicher kaum sein konnte. Deshalb mied sie dann sicherlich auch die Winkelgasse.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lil!“, keuchte James euphorisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Oh, halt‘ doch besser den Mund!, dachte Sirius zweifelnd. Nun mach‘ dich nicht auch noch vor ihren Eltern zum Lappen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch Krone war wieder in seiner eigenen Welt. Dachte nicht zu Ende. Liebestrunken eilte er auf den Rotschopf zu und vergaß vollständig seine Umgebung. Dabei rempelte er sogar eine andere Familie an, die wüst darüber schimpfte, während er nur eine Entschuldigung stammelte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Potter...“, murmelte die Sechszehnjährige und zog skeptisch die Stirn kraus. „Was für ein Zufall.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht wahr? Wie geht es dir? Wie war dein Sommer bisher? Du siehst toll aus!“, plapperte er viel zu schnell und Tatze musste sich an Moony festhalten, damit er nicht vor Lachen umkippte. „Sind das deine Eltern? Es freut mich sehr, Mister und Misses Evans! Sie haben eine tolle Tochter.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er meinte es sicherlich höflich, griff aber viel zu rasch nach den Händen des Paares, um diese energisch zu schütteln. Den Muggeln war anzusehen, dass sie vollkommen verwirrt und überfordert waren, doch sie blieben höflich. Lächelten sogar etwas betreten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ähm... Ja... Freut uns auch.“, stammelte Misses Evans überfordert. „Wer ist denn dein... Freund?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, wir sind keine Freunde. Nicht wirklich...“, erklärte Lily augenrollend. „Das ist James Potter. Der James Potter.“, sagte sie eindringlich und deutete mit den grünen Augen fast schon etwas irre auf ihn.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh! Ah... Verstehe.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Oh je... Sie hat schon schlecht über dich gesprochen., sinnierte Sirius etwas amüsiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er griff dennoch rettend für seinen besten Freund, indem er endlich vorantrat: „Mister und Misses Evans, es freut mich sehr. Ich bin Sirius Black.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sehr erfreut.“, erwiderte dieses Mal Lilys Vater und schüttelte seine ausgestreckte Hand. Er war offenkundig erleichtert, dass er nicht genauso hektisch wie James war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und das ist unser Freund Remus Lupin.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Freut mich sehr.“, sagte der Brünette scheu, trat aber heran, damit er ihnen auch höflich die Hände schütteln konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Geht es dir besser, Sirius?“, erkundigte sich Lily und deutete nochmals kurz auf James. Zwar schien der Streit schon in Hogwarts beigelegt worden zu sein und sie waren nun ja auch gemeinsam in der Winkelgasse, doch man wusste ja nie.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, klar, alles bestens.“, erwiderte der Black-Erbe gefasst. „Und geht es dir auch besser? Na ja... Wegen... Du weißt schon.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, viel besser. Dank dir.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irritiert horchte Krone auf und sah zwischen den beiden abwechselnd hin und her. Er war zu dem Zeitpunkt immerhin im Jungenschlafzimmer gewesen und hatte deshalb gar nichts mitbekommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Cool.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nun, wir müssen auch langsam mal los. Die Liste ist lang.“, winkte Lily Evans ab. „Wir sehen uns dann in Hogwarts.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bis dann.“, sagten die drei Jungs fast wie aus einem Munde und sahen der Familie nach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz darauf kamen auch James‘ Eltern samt Mister Lupin wieder aus Gringotts heraus. Sie sahen so aus, als hatten sie eine sehr aufregende Fahrt hinter sich, aber sie hatten wohl auch bekommen, was sie brauchten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sollen wir dann die Heimreise antreten oder braucht ihr noch etwas, Jungs?“, erkundigte sich Fleamond heiter. Er fuhr ganz gerne mit den Wagons durch die Tunnel Gringotts.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Also ich habe alles.“, seufzte James, der enttäuscht von sich selbst war. Er hatte es schon wieder übertrieben![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich auch.“, stimmte Sirius zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich habe auch alles.“, ergänzte Remus ebenfalls.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf dem Rückweg unterhielten sich die Eltern miteinander und tauschten teilweise aufregende Geschichten aus. Es ging um die Flucht vor dem Pöbel, weil Remus ja ein Werwolf war und um die Entdeckung des Haar-Wundermittels von Mister Potter. Sie lachten über einige der Punkte oder fragten neugierig nach. So war es niemals einseitig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Jugendlichen hingegen planten bereits, was sie alles in Hogwarts in diesem Jahr anstellen könnten. Sinnierten darüber, ob es wohl Änderungen unter den Professoren geben würde und ob Professor Slughorn dieses Jahr seine Drohung wahrmachte und auch den Leistungskurs aufgab, um sich zur Ruhe zu setzen. Außerdem stellten sie Wetten darüber auf, ob und wann Peter Pettigrew etwas Mut finden würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius tippte auf niemals. Remus war der Optimist und ging von der Mitte dieses Schuljahres aus, während James unsicher war. Er setzte sich dann auf frühstens Ende des letzten Jahres fest. Das schrieben sie natürlich auf, damit sie später mal darauf zurückgreifen konnten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keiner war wirklich traurig, dass Wurmschwanz es nicht hierhergeschafft hatte. Sie mochten ihn, aber er gehörte einfach nicht wirklich dazu. Das ging nicht nur von ihnen aus, sondern auch von dem pummeligen Jungen selbst.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Alle waren traurig, als sie sich schließlich verabschieden mussten, doch ihnen war klar, dass sie sich bald in Hogwarts wiedersahen. Und das dann wieder für viele Monate! Wenn sie ehrlich waren, sahen sie einander mehr, als ihre eigenen Familien.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn etwas ist, dann schreibt mir sofort!“, bat Remus noch eindringlich, bevor er seinen Vater begleitete.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir haben dich auch lieb!“, rief Sirius ihm kichernd nach. Dafür erntete er einen tadelnden Blick.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schulterzuckend schloss er sich lieber wieder den Potters an. Selbst die Winkelgasse hatten sie ihm so ungemein versüßt, dass er langsam glaubte, dass er eigentlich im Koma lag und sich diese ganze Zeit nur ausmalte. Doch so kreativ war er nicht![/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]In den letzten Tagen der Sommerferien unternahmen James und Sirius eine Menge miteinander. Sie machten die Straßen untersicher, besuchten Muggel-Lokale, um dort mal Getränke wie Bier auszuprobieren oder dort zu tanzen. Jedoch stellten sie schnell fest, dass sie keine Ahnung hatten, wie sie sich wirklich korrekt zu verhalten hatten. Was den Spaß keineswegs dämpfte![/JUSTIFY][JUSTIFY]Gemeinsam probierten sie sogar Zigaretten aus. Anfangs fanden sie es schrecklich, doch im Laufe der Zeit schien es irgendwas zu haben. Vielleicht auch nur, weil sie es zusammentaten. Jedenfalls verstand Tatze, weshalb so viele Menschen rauchten, denn es war irgendwie beruhigend. Aber der Geruch...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Genau das verriet sie natürlich bei Misses Potter, die ihnen einen gefühlt stundenlangen Vortrag darüber hielt, dass sie für solche Drogen zu jung seien. Sie verdächtigte sogar Fleamond, dass er sie zu diesen Experimenten irgendwie angestiftet habe. Mister Potter schwor zwar feierlich, dass er ausnahmsweise unschuldig sei, doch seine Frau traute dem Ganzen nicht wirklich. Deshalb ließen sie die Versuche auch erstmal sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Stattdessen amüsierten sie sich mit den Scherzartikeln aus der Winkelgasse. Manchmal sogar zusammen mit Fleamond. Sie jagten Sachen in die Luft oder veranstalteten wirklich schöne Feuerwerke. Die Muggel-Polizei musste ständig rausfahren, konnten die Verursacher jedoch nicht ausmachen. Bald tuschelten die Nachbarn, dass irgendwelche Teenager nur aus Spaß randalierten und es eine Schande sei.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Euphemia dämpfte jedoch ihre Begeisterung und fragte sehr deutlich, ob sie alle ihre Hausaufgaben schon erledigt hätten. Hatten sie! Abgesehen von Geschichte und Zaubertränke... Es waren ihre Hassfächer, weshalb sie es immer weiter aufschoben, nur um es nicht machen zu müssen. Sinnlos, weil sie ja keine Wahl hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das machte auch Misses Potter ihnen deutlich, die sie sofort an ihre Schreibtische verfrachtete und ihren Fortschritt überwachte. Sie ging sogar soweit, dass sie die anderen Hausaufgaben kontrollierte. Nur, falls die Jungs gelogen hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Fleamond wollte seine Gattin beruhigen, doch sie schnaubte nur verächtlich, dass die Schule wichtig sei und er das sehr wohl wüsste. An diesem Punkt gab er auch schon schulterzuckend auf und sagte ihnen, dass sie da nun durch müssten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erst als sie wirklich alle Aufgaben erledigt hatten, durften sie sich wieder amüsieren. Ab da gab es dann auch wieder mehr Nachtisch und Euphemia selbst wirkte viel entspannter. Vor allem hatte sie die beiden Jungs jedoch dafür gelobt, dass sie die Aufgaben wirklich gut erfüllt hätten. Sie war beeindruckt von ihrer Intelligenz. Im selben Atemzug kritisierte sie dann aber auch wieder ihre Faulheit, was den Moment etwas zerstörte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie waren aber einfach nur froh, dass sie nun wieder machen durften, wonach ihnen war. Zu Sirius‘ Leidwesen wollte James dann nur noch für Quidditch trainieren. Das war zu Zweit nicht allzu einfach, aber ein paar Manöver waren drin und sich gegenseitig Bälle zu zuwerfen auch. Oder einfach nur um die Wette fliegen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Um Quidditch spielen zu können, mussten sie immer mit ihren Besen zu einer verlassenen Wiese abseits. Manchmal kam Fleamond mit und sah ihnen dabei zu, um auf dem Rückweg dann darüber zu klagen, dass er auch gerne mal wieder so jung sei wie sie. Ihm fehlte vor allem das Duellieren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf Tatzes Rückfrage berichtete er ihm, dass er sich in seiner Jugend sehr oft duelliert habe. Viele Mitschüler und Kollegen hatten Witze über seinen Vornamen gemacht. Um seine Ehre zu verteidigen, hatte er sie dann zu Duellen herausgefordert und diese zumeist auch tatsächlich gewonnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Jedoch fühlte es sich für Mister Potter so an, als wäre all das in einem anderen Leben gewesen. Er fühlte sich zunehmend älter, aber er versuchte wirklich alles, um fit zu bleiben und ein guter Vater zu sein. Das fand Sirius sehr bewundernswert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]An ihrem letzten Ferientag zauberte Euphemia ihnen nochmals ihre Leibspeisen und es gab besonders viel Nachtisch. Sie richteten sogar noch einen gemeinsamen Abend aus, an dem sie viel miteinander lachten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Misses Potter half ihnen sogar beim Packen ihrer Koffer! Erkundigte sich stets, ob noch was fehlte oder ob sie noch irgendwas für sie besorgen sollte. Ihre Fürsorglichkeit fand Sirius immer noch bezaubernd, auch wenn er sie nun schon eine Weile in Anspruch nehmen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er blieb dabei: Es waren die besten Sommerferien seines Lebens! Er wünschte sich, dass sie nie endeten, doch leider taten sie es...[/JUSTIFY]

Gleis 9 3/4

[JUSTIFY]Wie jedes Jahr, war es auch dieses Jahr am Gleis neundreiviertel wirklich voll. Zahlreiche Familien schoben ihr Gepäck hin und her und halfen einander alles in einen Wagon zu laden. Freunde sahen einander wieder und fielen sich um den Hals voller Begeisterung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es gab aber auch viele Hauselfen am Gleis. Sie gehörten eher zu reichen, reinblütigen Familien, die sich nicht selbst abmühen wollten. Sie mussten dann für ihre Kinder das Gepäck in den Hogwarts-Express schaffen und wehe ihnen, sie machten dabei irgendwas falsch oder sogar kaputt! Doch wenn Sirius ehrlich war, fielen die Hauselfen in den Menschenmengen kaum auf. Dafür waren sie zu klein, außerdem bemühten sie sich auch darum, nicht aufzufallen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kreacher war gewiss auch irgendwo... Ohne dass er es wollte, hielt er nach ihm und den Blacks Ausschau. Er wusste nicht, was er wirklich machen würde, wenn er jetzt auf sie treffen würde, doch es war ihm so, dass das nicht gut enden würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich freue mich schon, dass es nun endlich wieder nach Hogwarts geht.“, sagte James euphorisch, der seinen Gepäckwagen vor sich herschob. Seine Eltern wollten gleich nachkommen, unterhielten sich aber noch mit anderen Erwachsenen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich mich auch.“, erwiderte er aufrichtig. „Hast du schon Moony oder Wurmschwanz gesehen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bisher nicht. Sind vielleicht auch schon im Zug.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wenn es ging, versuchten sie sich schon am Gleis oder davor zu treffen, doch in diesem Jahr war alles viel komplizierter gewesen. Doch zumindest hatte Sirius mit den Potters herkommen können und stand hier nun nicht alleingelassen herum. Das war bei den Blacks nämlich so, die sich immer nur um Regulus kümmerten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wieder sah er sich um und entdeckte etwas. Nicht seine Familie, sondern etwas viel Interessanteres! Ein hübsches, blondes Mädchen, das ganz verloren mit ihrem Gepäckwagen am Gleis stand. Sie sah sich etwas um, als wusste sie nicht so recht, was sie nun tun sollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Aus der Ferne war es schwer für Tatze zu sehen, doch er glaubte, dass sie strahlend blaue Augen hatte. Aber so richtig strahlend! Ihr Kleidungsstil war sogar fast genauso fesselnd wie ihre traumhaften Augen. Sie war ihm nicht unähnlich... Sie trug Muggel-Kleidung und das in einer Biker-Optik, wie seine Eltern es hassen würden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre schwarze Skinny-Jeans war an Knien, Oberschenkel und teilweise auch seitlich eingerissen. Manchmal größer, manchmal nur angedeutet. Es war gewollt. Über ihren sicherlich göttlichen Hintern hing eine rot/schwarz karierte Bluse, die den perfekten Übergang zur schwarzen Lederjacke bot, die einen Biker-Schnitt besaß. Unter der Jacke schien sie ein lockeres, weißes Shirt mit tiefem Ausschnitt zu tragen, die sie nachlässig und nicht vollständig in den Bund der Hose gestopft hatte. In ihrem Dekolleté schien etwas Silbernes zu baumeln, dessen Form er nicht erkennen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dann blieb er mit seinen Augen an ihrem Haar hängen. Es war ein wunderschönes Goldblond, welches einen gesunden Glanz hatte. Es wirkte wie flüssiges Gold! Generell sah sie sehr gepflegt aus und ging mit ihrem Make-Up sparsam, aber sehr gezielt um. Sie war das schönste Mädchen, welches er jemals gesehen hatte. Und er hatte keine Ahnung, wer sie war![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hörst du mir überhaupt zu?“, hörte er in einem Rauschen Krone fragen. Er hatte sicherlich wieder irgendwas von Quidditch erzählt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wer ist sie?“, fragte Sirius ihn stattdessen und deutete auf das einsame, etwas verlorene Mädchen. James kannte eigentlich jeden von Hogwarts. Wenn jemand ihren Namen wusste, dann er![/JUSTIFY][JUSTIFY]Wieso ist sie mir noch nie aufgefallen? Wachstumsschub oder so etwas? Sie sieht aus, als wäre sie in unserem Alter... Ist niemals eine Erstklässlerin!, überlegte Sirius überzeugt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Krone folgte irritiert seiner Deutung und suchte nach dem Mädchen, das er meinte. Sie stach aus der Menge hervor, also musste er sie nicht mal wirklich beschreiben. Eine Weile starrte sein bester Freund ohne etwas zu sagen und schien zu überlegen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich... habe keine Ahnung.“, gestand er dann doch. „Vielleicht eine Austauschschülerin oder Praktikantin?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Finden wir es heraus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ohne auf eine Antwort seines Freundes zu warten, ging Tatze voran. Selbstbewusst mit gestrafften Schultern. Mädchen mochten das an ihm! Generell schienen die meisten Frauen Wert darauf zu legen, dass ihr männlicher Gegenpart eine gewisse Dominanz aufbringen konnte. Nun hoffte er, dass es bei der Blondine auch so war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie erreichten das Mädchen schneller als erhofft. Gerade als er etwas an sie richten wollte, entschied sie wohl, dass sie sich in Bewegung setzen sollte. Sie drehte sich so plötzlich um, dass er nicht rechtzeitig ausweichen konnte! Überrascht rempelte sie ihn direkt an. Hätte sie mehr Schwung gehabt, wären sie vielleicht sogar zusammen zu Boden gestürzt![/JUSTIFY][JUSTIFY]Verwirrt sah die Jugendliche ihn an: „Entschuldigung...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kein Thema, ist ja nichts passiert.“, erwiderte Sirius, dessen Hände sie behutsam an Schulter und Seite hielten, um sie zu stützen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Heute war sein Glückstag! Er hatte nicht nur dieses unbekannte, wirklich hübsche Mädchen entdeckt, sondern sie war ihm auch noch direkt in die Arme gestolpert! Und nun konnte er auch sehen, dass ihre Augen tatsächlich ein eindringliches Eisblau hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie lächelte etwas verlegen: „Ich sollte echt gucken, wohin ich gehe.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Och, von mir aus kannst du mir häufiger in die Arme laufen.“, erwiderte er keck.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Um sie nicht zu bedrängen, löste er seine Hände wieder von ihr. Sie schien sich genau in diesem Augenblick auch etwas mehr zu entspannen, als habe seine Berührung ihr wehgetan. Das konnte er sich aber nicht vorstellen, weil er keine Kraft auf sie ausgewirkt hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin Sirius Black und das ist James Potter.“, stellte er sich vor. Krone hob grüßend seine Hand und grinste breit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Camilla Blair.“, erwiderte sie nüchtern. „Bitte entschuldigt, aber ich muss noch mein Zeug in den Zug kriegen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eiskalt abgeblitzt!, dachte er mit Herzschmerz. Doch er wäre nicht er, wenn er nicht trotzdem weiterhin versuchen würde, sie zu knacken.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Camilla drehte sich um und wollte gehen, harrte aber im nächsten Moment auch schon, als wurde ihr irgendwas bewusst. Dann drehte sie sich mit wallendem, goldblondem Haar wieder um und lächelte ein verlockend süßes Lächeln. Das schönste Lächeln, was Tatze jemals gesehen hatte. Sie bekam, was sie wollte! Und das wusste sie ganz genau.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ihr seid nicht zufällig Gentlemans?“, erkundigte sie sich schmeichelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Klar sind wir das.“, warf James sofort ein. Er hatte immerhin seine Ehre zu verteidigen![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Würdet ihr mir vielleicht mit meinem Gepäck helfen, bitte?“, erkundigte sich Camilla verlockend. „Mein Onkel streitet noch mit seinem Sohn. Ich denke, dass das noch dauert...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kein Problem.“, sagte Sirius schneller als er denken konnte. Er wollte ihr imponieren! So eine Wirkung hatte noch kein Mädchen auf ihm gehabt. Er fühlte sich etwas wie Krone, sobald Lily Evans in der Nähe war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Blondine strahlte: „Danke schön!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gemeinsam mit Camilla Blair hievten sie ihr Gepäck in den Hogwarts-Express. Ihre Koffer waren weder zahlreicher noch schwerer als von anderen Schülern. Sicherlich hatte sie als Mädchen mehr als die beiden Rumtreiber, aber dafür hatte sie offenbar keinen eigenen Besen dabei wie sie beide.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur fragte sich Sirius, wo ihre Eltern waren. Wieso ihr Onkel sie brachte... Und warum half der ihr nicht mit ihren Sachen?! Es erschien ihm unverantwortlich so ein junges Ding hier alleine zu lassen. Aber das kam ihm vielleicht auch nur so vor, weil sie so verdammt hübsch anzusehen war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er schwor sich, dass er in Hogwarts seinen Kopf in einen Eimer mit eiskaltem Wasser stecken würde! Es passte so gar nicht zu ihm, dass er von einem einzigen weiblichen Wesen so besessen war, wie es bei ihr der Fall zu sein schien. Dabei kannten sie sich nicht mal.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„In welchem Haus bist du?“, erkundigte sich James neugierig, nachdem sie den letzten Koffer verstaut hatten und wieder auf dem Gleis standen. Sie wollte wohl auf ihren Onkel warten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Noch keins.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Jetzt horchten sie beide auf und sahen sie verdutzt an: „Wie das? Du bist doch keine elf mehr...?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Amüsiert zuckte ihre Augenbraue in die Höhe, während sie ihre Blicke erwiderte: „Sehe ich aus, als sei ich eine Erstklässlerin?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, deshalb ja!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mir wurde gesagt, dass ich darüber nicht sprechen soll... Der Schulleiter will das erklären.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, ein Geheimnis!“, freute sich Krone. „Vielleicht lösen wir es ja, bevor wir Hogwarts erreichen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Vielleicht...“, sagte sie geheimnisvoll.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wenn der Direktor nicht wollte, dass sie vorher darüber sprach, weshalb sie nun ohne Haus hier war, dann würde er gewiss noch mehr zu erzählen haben. Das weckte Sirius‘ Neugier. Zu gerne hätte er weitergefragt, doch sie wollte wohl wirklich das Geheimnis bewahren. Eventuell hatte man ihr mit Konsequenzen gedroht, wenn sie über ihre Beweggründe sprach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie wurde zunehmend immer interessanter. Er würde wohl mehr als einen Eimer brauchen, um sie sich wieder aus dem Kopf zu waschen![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Blair!“, hörte er eine allzu vertraute, hochnäsige Stimme rufen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sich Tatze umdrehte, war das Lucius Malfoy. Ihm folgte sein Vater Abraxas, der über seine Muggelüberraschung auf seinem Fest nicht besonders erfreut gewesen war. Er erinnerte sich noch an dessen Blick...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Malfoy!“, erwiderte Camilla etwas albern und brachte die Rumtreiber damit zum Glucksen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Rede nicht mit... das da!“, sagte er angewidert und deutete dabei auf Tatze und Krone, als hätten sie die Pest.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Anders als du haben sie mir mit meinem Gepäck geholfen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist das so?“, erkundigte sich Mister Malfoy und musterte überrascht die beiden Jungs. „Wenn das so ist... Vielen Dank für eure Hilfe. Das war sehr vorbildlich.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kein Problem.“, erwiderte Krone lässig und ignorierte den sichtlich erzürnten Lucius dabei.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Meine Nichte wollte nicht solange warten bis Lucius sich ausgemeckert hatte, ansonsten hätte er das nun machen müssen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Waaas?!?“, keifte Lucius empört. „Dafür haben wir doch Dobby!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Empört fuchtelte er mit seinen Armen in die Richtung des besagten Hauselfen, der keinen Blickkontakt wagte, während er das Gepäck von Lucius in den Zug lud. Dobby hätte es sicherlich besser treffen können. Die Malfoys galten nicht als besonders freundlich und das waren sie erst recht keinen nichtmenschlichen Wesen gegenüber.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Hauself wies diverse Verletzungen auf. Sirius vermutete, dass einige auch vom Elfen selbst verursacht waren, weil er sich für irgendwas selbst bestrafte. Das war eine Eigenart dieser Geschöpfe... Vor allem, wenn sie schon eine Weile als Sklaven lebten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tja, es soll noch Männer geben, die sich wie echte Männer aufführen, Malfoy.“, spottete Camilla. „Die selbst anpacken, statt einen armen, kleinen Hauself zu quälen. Habe Gerüchte gehört, dass das sehr sexy sein soll.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, dass du die da für echte Männer hältst?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich will damit sagen, dass ich Dobby für männlicher halte als dich. Du hast immerhin längere Haare als ich! Und ist das da etwa Kajal?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Empört plusterte sich der Malfoy-Sprössling auf, der keine Hilfe von seinem Vater zu erwarten hatte: „Was fällt dir eigentlich ein?! Sieh‘ doch zu, wie du klarkommst, du dumme Gans!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Beleidigt machte er auf dem Absatz kehrt und eilte einfach zum Zug. Er stieß Dobby absichtlich brutal an, sodass der zu Boden stürzte, während er ihm keinen Blick schenkte. Er würde im Hogwarts-Express sicherlich zu seinen „Freunden“ gehen, um sich über seine nervige „Cousine“ zu beschweren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er würde dabei gewiss betonen, dass sie nur um sehr viele Ecken verwandt wären und diese Betitelung sie höherstellte als sie war. Die Rumtreiber hatten nun aber zumindest wieder etwas, womit sie ihn aufziehen konnten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hättest du ihn echt das Gepäck selbst schleppen lassen?“, erkundigte sie sich bei Abraxas.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh Gott, nein... Aber sag‘ ihm das bloß nicht!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mach‘ ich nicht. Ich mache ihm sein letztes Jahr zur Hölle.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Viel Spaß dabei. Er kann das gut gebrauchen.“, sagte Mister Malfoy und sah nochmals zu den beiden Rumtreibern, ehe er sich wieder zu seiner angeblichen Nichte drehte. „Na dann... Genieße es. Bleib‘ in den Ferien am besten in Hogwarts, wenn du keine Freunde findest, wo du sicher unterkommen kannst. Gute Fahrt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke sehr.“, erwiderte sie nüchtern. Sirius kam das Ganze sehr unterkühlt vor. Selbst für die Malfoys![/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit einem letzten Blick zu ihr, drehte nun auch Abraxas Malfoy um und rief Dobby zu sich. Er apparierte mit dem Hauself fort, da er nicht mehr mit Lucius rechnen brauchte. Der würde immerhin schmollen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke nochmals.“, richtete die Blondine an die beiden Jungs. „Man sieht sich. Ich muss die Prinzessin auf der Erbse suchen gehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Jo, bis dann.“, erwiderten sie wie aus einem Munde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die wunderschöne, temperamentvolle Blondine stieg anmutig in den Zug ein und würde nun nach Lucius Malfoy suchen. Sirius sah ihr mit offenem Mund nach und fragte sich, wer sie eigentlich wirklich war. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Er konnte nur nicht sagen, was es war...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Die ist doch echt mal scharf...“, hörte er sich brummen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verliebt?“, hakte James amüsiert nach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Quatsch!“, widersprach er sofort. „Kenne sie doch gar nicht. Aber sie sieht scharf aus und hat offenbar auch eine scharfe Zunge.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist schon mal gut, dass sie nicht mit Malfoy klarkommt. Wird bestimmt witzig.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und wie! Hast du sein Gesicht gesehen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, Mann“ Richtig genial!“, lachte Krone amüsiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„He, ihr beiden!“, rief Moony aus dem Fenster eines Abteils. „Wollt ihr nicht langsam mal zu uns stoßen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Klar!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie nahmen ihre üblichen Koffer und hievten sie in den Wagon, verabschiedeten sich aber noch von Mister und Misses Potter, die gerade zu ihnen stießen, bevor sie zu ihren beiden Kumpeln gingen. Ihnen erzählten sie von der Begegnung mit einem unbekannten Mädchen, das Lucius fertiggemacht hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Richtig lachen mussten sie allerdings alle, als James den Blick des Malfoys versuchte nachzumachen. Erst, als sein Dad ihm offenbarte, dass er eigentlich das Gepäck seiner Cousine hätte einladen müssen und dann, als Camilla ihn als unmännlich bezeichnet hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Beide waren wirklich traurig darüber, dass sie nicht dabei gewesen waren, amüsierten sich aber dennoch köstlich bei den lebhaften Erzählungen. Im Anschluss rätselten sie darüber, wer genau diese Blondine eigentlich war und weshalb sie kein Haus besaß.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bei ihren Überlegungen wurden sie richtig kreativ! Von geheimer Spionage zu Kämpfen gegen Drachen war alles dabei, außer der Wahrheit. Sie war zu simpel, damit die Rumtreiber sie klar erkennen konnten. Doch es machte Spaß.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schon jetzt konnten sie es kaum erwarten, Hogwarts endlich zu erreichen. Es schrie nach einem Jahr voller Abenteuer.[/JUSTIFY]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Erstmal vielen Dank an die fleißigen Leser und Leserinnen! <3 Ich hoffe, dass euch "Dunkle Legenden" gefallen hat. Mir jedenfalls hat das Schreiben viel Freude bereitet, was ja die Hauptsache ist. xD


Wer noch Interesse an der Fortsetzung hat: Hier geht's weiter zu Heimatstern (Band 2) Komplett anzeigen

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Von:  Wachtel
2019-12-02T20:53:40+00:00 02.12.2019 21:53
Hallöchen,

ich noch mal XD
Habe den ersten Band jetzt durch und muss zugeben ich bin schon ungefähr in der Mitte vom zweiten Teil.
Aber ich habe mir fest vorgenommen keine FFs mehr zu lesen ohne Kommentare zu schreiben.
In dieser Kommentarlosen Zeit.
Irgendwie hab ich das von 2008 alles anders in Errinnerung, aus diversen Foren....egal

Ich fand die Wendung der Geschichte sehr drastisch....und absolut spannend!!
Du hast sehr genial geschildert wie für Camilia Realität und Traumwelt verschwimmt...
Ich fand es sehr irritierend, wie Tom ihr seine Errinnerungen an Sarah erzählt bzw. gezeigt hat.
Die Beschreibungen waren sehr bildlich...

Auch Sirius Brieffreundschaft zu Logan fand ich eine gute Idee. Man fieberte die ganze Zeit daraufhin, wann sich ihre Welten das erste Mal treffen.
und dann kam es doch realativ unerwartet.
Bin echt gespannt was zwischen Tom und dem Professor vorgefallen ist.
Schade, dass Sirius ihn nicht drauf anspricht.
Bin da tatsächlich sehr neugierig....
Finde es echt gut, dass man einen Einblick in Sarahs Charakter und ihre Wesenveränderung bekommt.

Die Folterszenen hast du echt krass beschrieben.
Malfoy senior ist mir irgendwie unerklärlicherweise sympatisch....tatsächlich. Kein plan warum.
Und was Voldemort jetzt letzendlich will ist einfach....wahhhh...igiiit.....
Hoffentlich kommt es nicht dazu!!!
Aber passen tut es irgendwie - also Mal abgesehen von der Unsterblichkeit - aber zu seiner verdrehten rassistischen Ideologie.
Es tat mir schon sau leid, dass der kleine Regulus das Mal bekommen hat. *Regulus Fähnchen Schwing*

Noch einprägsamer als die Folterszenen und die Morde rund um Camillia war für mich aber echt das Flucht Kapitel.
Deshalb kommentiere ich auch hier.
Verzeih mir bitte, dass ich zu faul bin, zu jedem Chap etwas zu schreiben.
Ich fand die Kellerszenen zwischen Sirius und Orion echt wiederlich...also natürlich sehr bildlich und detailreich geschrieben.
Aber echt hart halt. Hat mir echt geschaudert. Armer Siri...
Aber so typisch unüberlegt, auch Sirius ein Muggelstämmiges Mädchen mit auf eine Reinblüterparty zunehmen.
Das ist einfach voll Sirius.
Erst währenddessen über die gravierenden Folgen seines Handelns nachdenken.
Heftig mit dem Brandzeichen...man musste echt mitfühlen.
Orion ist echt ein Bastard.
Dafür ist Siri ja endlich entkommen, ich mag die Fluchtszene. Interessant auch das er zuhört wie seine Mum ihn aus dem Teppich brennt.
Wahh ich stehe auf Mrs. Potter. Soo süß. So mütterlich, fürsorglich und halt vollkommen.

Klasse auch der Epilog. Ich mag die erste Begegnung zwischen Sirius und Camy. So bildlich und schön halt. Auch mit Lucius im Hintergrund, der zu blöd ist ihren Koffer zu schleppen.
Und schön einprägsam halt. Nicht zu kurz und nicht zu lang. Halt völlig zufällig.
Kam cool rüber.

Ich gebe mir echt Mühe, die Peter Anthipathie zu überlesen. Gelingt mir nicht so ganz. Deshalb scroll ich an den Stellen jetzt immer ein bisschen runter. Nicht böse sein.

Vielen Dank für ein nettes Leseerlebnis in dieser Woche. Tolle Story.


Gruß, Wachtel
Antwort von:  Kylie
03.12.2019 19:02
Huhu Wachtel,

und auch hier nochmals danke für deinen ausführlichen Kommentar! :-*
Für mich ist es vollkommen in Ordnung, wenn du nicht jedes Kapitel einzelnd kommentierst, sondern deine Erfahrungen in einem einzigen Kommentar zusammenfasst. ;-)

Tatsächlich hat es mich auch viel Herzblut gekostet, diesen Realitätsverlust und dieses Teilen von Erinnerungen und Gefühlen so bildlich wie möglich rüberzubringen. Mir war es wichtig, dass nicht nur ich mitfühle, sondern jeder Leser bzw. Leserin auch. Umso glücklicher bin ich, dass es dich offenbar genau so erreicht hat, wie es mein Wunsch war. *puh*

Ich musste ja noch eine kleine Spannungskurve aufbauen, deshalb hat Sirius schön die Füße stillgehalten. *haha* Aber die genauen Ereignisse kommen auch schon im zweiten Band. ;-)

Auch bei den Folterszenen war es mir tatsächlich wichtig, dass man Mitleid mit den Opfern hat, weshalb ich möglichst detailliert geworden bin. Wollte aber auch nicht zu weit gehen.
Und definitiv ist es eklig, was Voldemort von ihr möchte, doch bei seiner Familiengeschichte und Wertvorstellungen... Da muss ja so etwas bei rum kommen. :'D

Auch das war mir wichtig, dass man Orion als ein Monster wahrnimmt - wobei natürlich Walburga nicht viel besser ist. Natürlich war die Provokation von Sirius nicht durchdacht, aber wie du schon richtig angemerkt hast - voll Sirius!
Bei der Flucht zu den Potters, wollte ich sogar ein paar Parallelen zu Harry ziehen, der ja selbst mit Hilfe des fahrenden Ritters geflohen ist - wenn auch eher zufällig. :D

Es macht mich sehr glücklich, dass dir auch der erste Zusammenstoß von Sirus und Camy gefällt. Ich habe da extrem lange überlegt, ob sie sich schon am Bahnhof sprechen oder erst in Hogwarts, fand es so aber irgendwie passender.

Ich wünsche dir weiterhin viel Freude beim Lesen und nochmals vielen Dank für dein Feedback! :D

LG
Cicilla
Von:  Wachtel
2019-11-30T19:35:09+00:00 30.11.2019 20:35
Hallöchen,

habe gestern Abend mal angefangen deine FF zu lesen und die ersten drei Kapitel sehr genossen.
Mir gefällt der Wechsel zwischen Hogwarts und Ilverymorny.
Das ist echt eine interessante Idee.

Schön auch wie du die Unterschiede zwischen Ilverymorny und Hogwarts beschreibst, die Häuser, die unterschiede in der Anordnung der Haustische.
Interssant auch das der Werwolf in Ilverymorny einfach dazu steht.
Finde Camilla bisher sehr sympatisch.
Ich mag es, wenn OCs ihr eigenes Leben haben, dann sind sie nicht so flach.
Und das beschreibst du ziemlich gut mit ihrem familären Backround und ihrem Freundeskreis.
Der Traum und die Stimmen bringen echt schön Spannung rein.

Das erste Kapitel in Hogwarts hat mir auch sehr sehr gut gefallen.
Die Rumtreiber hast du gut getroffen.
Auch wenn ich sagen muss, dass mir Sirius Gedankengänge über Peter und die Tatsache dass ein Lehrer ihn ständig vergisst nicht gefallen haben. Ich bin einfach fest davon überzeugt, dass er irgendwie nicht vorher schon seitens Sirius ein unauffälliger Außenseiter war.
Sonst hätte der ihm doch nie James Leben anvertraut.
Aber ich kann verstehen, wenn man Peter hasst und dass in der FF bereits vor dem Verrat mitschwingt.
Ansonsten hat es mir aber sehr gut gefallen.
Das Sirius in Hogwarts an seinem kleinen Bruder hängt und versucht ihn zu retten, finde ich klasse.
Auch das Regulus seinem Bruder trotz der Häuser zuteillung nachläuft und auflauert find ich cool.
Mit 13 schon Todesser? Das ist krass!
Hoffentlich können James und Sirius es herauszögern. Armer kleiner Regulus.
Er ist mir irgendwie immer sympatisch....
Und hoffentlich tut Bella ihnen nichts. Geil, auch das du sie zu Schulzeiten schon als absolut wahnsinnig empfindest.

An deine Lehrerwahl in Hogwarts muss ich mich allerdings etwas gewöhnen. Mir fehlt der gute alte Slughorn in Zaubertränke und McGonagall als Gryffindorhauslehrerin.

Alles in allem hat es mir sehr gut gefallen und ich lese dann mal weiter.

Gruß, Wachtel
Antwort von:  Kylie
03.12.2019 18:52
Hallo Wachtel,

erstmal vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar (bzw. Kommentare, den anderen beantworte ich separat)! :D
Witzigerweise überarbeite ich zurzeit ja auch die Reihe, damit ich sie bald fortsetzen kann. Dass gerade dann ein neuer Kommi auftaucht, fand ich schon amüsant. xD

Es freut mich sehr, dass dir der Wechsel zwischen Ilvermorny und Hogwarts so gefällt, ebenso wie ich versuche, deutliche Unterschiede zwischen den Schulen aufzubauen. :D
Natürlich freue ich mich umso mehr, dass dir Camilla gefällt. Ist eigentlich kein Charakter, den ich für HP entworfen habe, aber sie ist mir eben enorm wichtig. Deshalb hat sie auch so viel Tiefgang. Sie existiert seit sehr vielen Jahren. :'D

Ja, ich verstehe was du meinst, wenn es um Wurmschwanz geht. Ich habe tatsächlich einen Hass auf ihn, weshalb ich ohnehin versuche, nicht soooo viel mit bzw. von ihm zu schreiben. Dennoch glaube ich schon, dass Sirius und Co. die charakterlichen Schwächen von ihm schon aufgefallen sind, sie aber toleriert haben, weil sie Freunde sind. Ist ja im wirklichen Leben auch so, dass wir unsere Freunde trotz - oder gerade wegen ihrer Schwächen mögen. :-) Heißt ja auch nicht, dass man einander nicht vertraut.
Dennoch verstehe ich absolut, was du meinst. Du siehst die Freundesbande etwas idyllischer als ich, was ja auch nicht verkehrt ist. :D

Jaah~, Regulus ist so ein Charakter, den ich selbst sehr liebe und dem ich auch zu gerne mehr Tiefgang verleihen will. Meiner Meinung nach, ist er in Harry Potter viel zu wenig dran gekommen. :-(
Bin gespannt, ob er dir weiterhin gefallen wird. xD

Bei Bella bin ich mir irgendwie sicher, dass sie genau so zur Welt gekommen ist, so wie Tom ja auch. Psychopathisch, praktisch... nicht besonders gut. xD

Tatsächlich kommt Slughorn noch vor, während McGonagall eher eine Randfigur bleibt. Aber auch hier verstehe ich, dass das gewöhnungsbedürftig ist. =)

Danke nochmals für dein Feedback! Ich werde es beherzigen. :D

LG
Cicilla
Von:  Seoko
2019-05-02T06:22:14+00:00 02.05.2019 08:22
Hallo, muss doch endlich mal einen Kommentar loswerden!! Mir gefällt deine Geschichte ausgepsrochen gut! :) Man Kann sich richtig vorstellen, dass die Rumtreiber tatsächlich so gewesen sind hahaha 😁 und wie du alles im Still von Rolling rüberbringst ist dufte. In keinem Kapitel lässt die Spannung nach UND ich leide UND freue mich mit den Charakteren. Bin gespannt auf den nächsten Band!!!!
Antwort von:  Kylie
02.05.2019 21:13
Hi. :-)

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! <3

Es freut mich sehr, dass die FF dir so gut gefallen hat. Habe mir auch sehr viel Mühe gegeben und versucht mich an die Fakten zu halten. Hat ja offenbar gut funktioniert. :D

Danke nochmals! :-*

LG
Cicilla
Antwort von:  Seoko
13.05.2019 03:59
Hat so ausgezeichnet funktioniert dass ich jetzt auf Entzug bin weil ich alte Pfade auch schon durch habe.... 😳

Bin sooo gespannt was alles noch passieren wird.


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