Dunkle Legenden von Kylie (Band 1) ================================================================================ Kapitel 10: Sommer des Grauens Part II -------------------------------------- Kein grünes Licht. Damit hatte die Blondine fest gerechnet. Stattdessen stand nun Oliver Mason auf, als sei er an Fäden gebunden, wie vor einigen Tagen auch Cathrin. Einen Augenblick lang befürchtete sie, dass er nun auch einen Striptease hinlegen musste, wie sinnlos das auch wäre. Stattdessen verschwand er kurz im Nebenzimmer und kam mit etwas Glänzendem in seinen Händen zurück. Irritiert stellte sie fest, dass es ein Messer war. „Willst du ihn schmerzfrei erlösen?“, erkundigte sich Tom Riddle gelassen. „Was?“ „Ich gebe dir die Chance, es selbst zu tun. Ein Todesfluch auszusprechen und die Sache schnell zu beenden. Ein einmaliges Angebot.“ „Das werde ich nicht tun.“, widersprach sie kopfschüttelnd. „Wie du meinst.“, säuselte er gelassen. „Abraxas, halt‘ sie fest. Aber richtig.“ Mister Malfoy fühlte sich nicht wohl dabei, packte sie aber an den Schultern, um ihren Rücken an seine Front zu pressen. Noch baute er keinen Druck auf, würde es aber sicherlich machen, falls sie sich wehrte. Die Mason-Marionette wanderte derweil an den Wohnzimmertisch und ließ sich davor sinken. Seinen rechten Arm legte er auf die Tischplatte, während seine linke Hand den Griff des Messers umschloss. Dann setzte er die Klinge auf seiner Haut an und begann langsam zu schneiden. Wobei es kein Schneiden war, sondern eher ein Sägen... Entweder war die Klinge sehr stumpf oder er ließ sich auf Geheiß hin Zeit, denn sie drang zwar tiefer ein, doch es dauerte lange. Blut quoll immer mehr hervor, während er allmählich den Knochen zu erreichen schien. Camilla wurde übel, als das Metall wirklich über den Knochen scharte, Oliver aber einfach nicht aufhörte zu schneiden. Voldemort beobachtete das Ganze lächelnd, während Abraxas hinter ihr unruhig nach Luft schnappte. Obwohl Oliver Mason wahnsinnige Schmerzen haben musste, hörte er nicht auf zu schneiden. Inzwischen suppte das Blut sogar vom Tisch herunter und besudelte den Boden darunter. Übelkeit stieg in ihr hoch, ebenso wie Magensäure. Sie wandte den Blick ab, während ihr Gesicht merklich Grün anlief. In den letzten Tagen hatte sie hier sehr viel Schreckliches gesehen, doch das war nicht vergleichbar mit dieser Selbstverstümmelung! „Sieh‘ hin, Camilla.“, befahl ihr Vater streng. „Ansonsten lasse ich ihn aus seiner Trance aufwachen. Dann spürt er alles.“ Weinend zwang sich die Sechszehnjährige hinzusehen. Ein Teil von ihr wollte sich in eine eigene Welt zurückziehen, doch dieser grauenhafte Anblick machte es ihr unmöglich. Beinahe wäre es ihr lieber, sie würde unter dem Cruciatus-Fluch stehen, statt das mitanzusehen. „Bitte~...“, flehte sie mit gebrochener Stimme. „Hör‘ doch auf damit...“ „Du kannst es beenden, wenn du willst.“ „Ich... Ich kann nicht!“ „Du kannst es, Camilla.“, flüsterte Voldemort verführerisch. „Denk‘ einfach nicht an die guten Zeiten, sondern nur an die schlechten. Bestrafe ihn.“ „Nein...“ „Dann wird er wohl sehr langsam verbluten müssen.“ Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte Oliver die Hand tatsächlich vollständig abgetrennt und das Blut schoss eine Weile nahezu aus ihm heraus. Das war auch der Augenblick, als Voldemort die Kontrolle über ihn aufgab. So erklangen schließlich unmenschliche Schreie. Sie wusste nicht, wie lange ihr Ex-Freund schrie, doch irgendwann wurde er dafür zu schwach. Er sackte in sich zusammen, während das Blut den ganzen Boden besudelte. Selbst wenn sie die Blutung irgendwie gestillt hätten, hätte sich solch eine unsaubere, große Wunde wahrscheinlich sehr bald entzündet. Starb er nicht am Blutverlust, dann an einer Sepsis... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)