Unverhoffte Verantwortung von Linfan ================================================================================ Kapitel 14: Aufbruch -------------------- Als Yoichi im Zentrum angekommen war und seine Freunde in Sicht waren fiel ihm sofort auf, dass auch diese Digimon im Schlepptau hatten. “Da seid ihr ja!”, stellte Gotsumon erleichtert fest. Anscheinend hatte es gemeinsam mit Digitamamon und Monzaemon einen Suchtrupp zusammen getrommelt. Wortlos gesellte sich Yoichi zu der Gruppe von Menschen, denen gerade heiße Suppe und Getränke zur Stärkung gereicht wurden. “Wir konnten Grumblemon nicht aufhalten…”, gestand Ash den Bewohnern der zerstörten Insel. “Es tut uns Leid.”, übersetzte Yoichi diese Anmerkung im Namen der Anderen. “Wir hatten schon Sorge, dass Grumblemon euch getötet hat. Wir sind so froh, dass es euch gut geht.”, erwiderte der große Teddybär kopfschüttelnd. “Dank euch konnten alle Digimon rechtzeitig evakuiert werden. Wir verdanken euch unser Leben.”, erklärte es dann und beugte sich etwas herunter, um Yoichi ermutigend auf die Schulter zu klopfen. “Wir haben zwar unser Zuhause verloren, aber das lässt sich wieder aufbauen! Dieses Mal wird es bestimmt sogar noch viel schöner als zuvor! Wir könnten statt einem Restaurant gleich ein Hauptquartier bauen, mit Mensa und Quartieren und ganz viel Schnickschnack!”, spekulierte Digitamamon motiviert und wandte sich von der Gruppe ab um seine Gedanken weiterzuspinnen. “Wir könnten Digimon zusammentrommeln, die uns helfen die Stadt zu verteidigen und…” “Aber sag mal, was seid ihr denn für Digimon? Ich habe euch hier noch nie gesehen.”, stellte Gotsumon währenddessen verwundert fest und lief um die Gruppe herum. Dabei musterte es die vier Neuankömmlinge. Während Gabumon sich hinter Rai versteckte, saß Patamon auf Yoichis Kopf. Terriermon wiederum hatte es sich auf Airis Schulter gemütlich gemacht und Gomamon stand recht unbeteiligt neben Ash und legte seinen Kopf schief als Gotsumon es anstarrte. “Hab ich was im Gesicht?”, fragte es dabei. “Angeblich… sind das hier unsere Digimonpartner.”, erklärte Ash und warf Gomamon einen ermahnenden Blick zu, damit dieses nicht wieder anfangen würde ihn zu ärgern. “Digimon...Partner”, wiederholte Gotsumon nachdenklich, “Die ersten Menschen hatten Digimon an ihrer Seite.“ „Wenn Menschen und Digimon sich zusammentun erhalten wir neue Kräfte!“, steuerte Terriermon hingegen selbstbewusst bei. “Dann könnten wir also… rein theoretisch gesprochen, Grumblemon oder Gigasmon oder wie auch immer aufhalten und uns die Spirits zurückholen?”, spekulierte Ash. “Gut möglich.”, kommentierte Airi während er dabei zusah wie Terriermon auf ihm herum kletterte und irgendwelche Faxen machte. “Wo ist eigentlich Gatomon?”, unterbrach Rai das bisherige Gespräch. “Es ist hinter Grumblemon her gerannt.”, wusste Monzaemon und deutete in Richtung Wald. “Also ist das unser erster Anhaltspunkt.”, grinste Yoichi und hob Patamon von seinem Kopf herunter um es direkt anzusehen, “Wirst du mir dabei helfen Gatomon zu finden?” “Ich werde überall hingehen, wo du auch bist!”, verkündete es strahlend. “Du willst wirklich weitermachen?”, fragte Ash verwundert. Für den Kleinsten der Gruppe schien Yoichi keine Angst zu zeigen. “Du etwa nicht? Lass mich raten, du versteckst dich lieber hinter deinem Laptop.”, kommentierte Gomamon. “Apropos Laptop, kannst du die Spirits orten?”, fiel Rai dabei ein. “Wenn wir irgendwo Strom finden, klar. Der Akku ist zumindest erst mal leer.” “Dann müssen wir uns eben so ins Abenteuer stürzen.”, bot Airi grinsend an und verschränkte seine Arme hinterm Kopf um sich in Richtung Wald in Bewegung zu setzen. “Moumantai!”, salutierte Terriermon auf dem Kopf des Blondschopf. “Das heißt: Alles wird gut. Wir kommen schon irgendwie klar!” Perplex blickten Rai und Ash dem Digiritter hinterher, ehe sie ihm schulterzuckend folgten. Auch Yoichi setzte dazu an zur Gruppe aufzuschließen, drehte sich aber noch einmal um und winkte den Bewohnern der Stadt zu: “Macht euch um uns keine Sorgen, wir werden schon einen Weg finden!” Erst verwundert, dann besorgt blickte Gotsumon zu dem kleinen Jungen und seinen Freunden: “Passt auf euch auf!”, rief es dabei, “Und danke für alles!” *** “Der Wald ist ziemlich dicht geworden.”, besorgt blickte sich Gabumon um. Es waren mehrere Stunden vergangen seit sie die Stadt hinter sich gelassen hatten. Seine menschlichen Begleiter schienen den Wald alle unterschiedlich wahrzunehmen. Rai schien motiviert und nicht mehr ganz so angespannt, der Blondschopf grinste - schien es aber bereits gewohnt zu sein von so viel Natur umgeben zu sein. Ash blickte weniger ernst als zuvor, behielt aber dennoch die Umgebung skeptisch im Blick und Yoichi strahlte einfach nur über beide Ohren und wusste nicht, wo er seinen staunenden Blick zuerst hinwenden sollte. Die Digiwelt hatte so viel mehr zu bieten als Spielzeuge und merkwürdige Wesen. “Gibt es in der Menschenwelt nicht so viele Wälder?”, schlussfolgerte das neugierige Digimon. Während Ash es dabei beließ zu sagen, dass sie in einer Großstadt lebten - weit ab von Natur - brachte es Yoichi zum Grübeln. Bisher hatte er nie das Bedürfnis gehabt, sich abseits von Schularbeiten oder dem kleinen Park mal in einen Wald zu begeben. Nur warum eigentlich nicht? Das Rascheln der Baumkronen im Wind, der Ruf kleiner Vogeldigimon, das Stimmen-Gemurmel der Pflanzendigimon. Der harzige Geruch von Bäumen mischte sich mit dem von feuchter Erde. Das prachtvolle grün von den Blättern der Bäume. Nicht nur das, auch der Boden des Waldes war wunderschön. Fröhlich kniete sich Yoichi um das weiche Moos zu berühren, das den kleinen Stein vor ihm überzogen hatte. Auch eine Vielfalt an Blumen war abseits des kleinen Trampelwegs zu finden. Kletterpflanzen schlängelten sich um umgefallene Baumstämme und Pilze häuften sich vor morschen Stümpfen. “Gibt es hier auch Eichhörnchen oder Mäuse?”, erkundigte sich Yoichi neugierig bei Patamon ehe er bemerkte, dass die Gruppe bereits ein gutes Stück vor ihm war. Noch immer gut gelaunt schloss er gemeinsam mit seinem Partner zurück zur Gruppe auf. “Nanu?” Verwundert musste der weißhaarige Schüler jetzt feststellen, dass der ganze Wald sich ungewöhnlich schnell in Nebel hüllte. Mitten am Tag - ohne Regen. Etwas ängstlich verkürzte er deswegen seine Distanz zu Airi bei welchem er sich am sichersten fühlte. Dann bemerkte er plötzlich wie Patamon von seinem Kopf hinab stürzte und schlafend am Boden des Waldes liegen blieb. Auch Gomamon schien gegen eine merkwürdige Müdigkeit anzukämpfen. Alarmiert zählte der Blondschopf eins und eins zusammen und wies Terriermon an, wegzulaufen. Genauer gesagt raus aus dem kleinen Gebiet, welches in Nebel gehüllt war. Gabumon tat es diesem gleich, während Yoichi und Ash damit beschäftigt waren ihre schlafenden Digimon selbst aus dem Nebel zu tragen. “Alles in Ordnung?”, erkundigte sich Rai bei seinem Partner als sie wieder mehr sehen konnten. “Was ist das für ein Nebel?”, verlangte Ash sofort zu wissen und rüttelte an der kleinen Seerobbe. Als Antwort auf diese Frage erhob sich eine Gestalt aus dem Nebel. Genauer gesagt eine weiße Schlange mit roten Streifen, grüner Mähne, Flügeln und einem Sonnensymbol als Schwanz. “Quetzalmon, Level: Armor, Typus: Virus”, wusste das Digivice beizusteuern welches Yoichi hervor holte. “Vielleicht wurde es infiziert. Eigentlich ist es ein gutartiges Digimon.”, spekulierte Gabumon. Dass die Gruppe bereits seit dem Kampf mit Monzaemon von dem Virus wusste konnte es nicht wissen. “Dann müssen wir es aufhalten.”, fügte Airi hinzu und holte seinen D-Tector hervor - Nur um zu realisieren, dass er jetzt ja ein Digivice hatte und seinen Spirit verloren hatte. “Das übernehme ich!”, beschwichtigte Terriermon den enttäuschten Blick des Blondschopfes und stellte sich der Schlange in den Weg. “Gluthagel!”, mit dieser Ankündigung spuckte das kleine Digimon explosive, grüne Kugeln auf seinen Gegner, die jedoch einfach abprallten. Angespannt beobachtete der Blondschopf wie sein Partner dem schnellen Rammangriff des Gegners auswich. “Airi, ich brauche dich!”, riss es den Jungen aus seinen Gedanken. Geschwind holte er sein Digivice hervor um es nach vorne auszurichten. Ein Lichtstrahl schoss von diesem nun auf das kleine Digimon zu und es begann seine Form zu ändern. “Terriermon digitiert zu Gargomon!” Aus dem zierlichen Wesen wurde ein größerer, stabil gebauter Hase. Die Hände mitsamt der kleinen Finger wurden zu hammerförmigen Maschinengewehren, mit welchen es die angreifende Schlange abwehrte und ihr einen gewaltigen Hieb versetzte. Um seinen Körper sowie seine linke Schulter war ein Gürtel mit Munition gespannt. Zudem schien es jetzt eine blaue Hose zu tragen. “Funktioniert das bei uns auch?”, fragte Rai zu Gabumon blickend welches unsicher seinen Kopf schüttelte. Dann zuckte es zusammen und als Rai dem Blick seines Partners folgte, bemerkte er wie Gargomon von der Schlange umwickelt und mit Elektrizität angegriffen wurde. Nun zum Kampf entschlossen schritt Gabumon nach vorne und schleuderte einen dünnen Strahl blauen Feuers auf seinen Gegner. Eher unbeeindruckt ließ die Schlange von seiner Beute ab und schleuderte einige spiralförmige Ringe aus blauer Energie auf Gabumon. Das in Pelz gehüllte Reptil konnte zwar ausweichen, doch wurde dessen Partner am Fuß erwischt. Durch den eiskalten Angriff am Boden festgefroren, gab es für ihn kein Ausweichen mehr. “Rai!”, rief Gabumon besorgt und auch Ash wollte dem Schwarzhaarigen helfen als die fliegende Schlange auf ihn zu schnellte. Als Mensch und ohne Spirit war er in dem Moment machtlos - aber nicht weniger entschlossen seinem Freund zu helfen. „Ich werde Rai beschützen!“, stieß Gabumon nun hervor und rannte an Ash vorbei um sich statt diesem vor Rai zu stellen. Den Worten von Gabumon folgend, erstrahlte das Digivice und umhüllte sowohl den Menschen als auch das Digimon in einem gleißenden, eisschmelzenden Licht. „Gabumon digitiert zu Garurumon!“ An der Stelle des kleinen zweibeinigen Wolfes, stand jetzt ein vierbeiniges Ungetüm in weißen Pelz und mit Streifen, die farblich perfekt zu Lobomon passten. Sofort winkelte es seine Beine an und sprang dann auf die Schlange zu. „Gewaltiges Feuer!“, Hellblaues Feuer umhüllte das gegnerische Digimon und es stürzte den ganzen Weg hinab zurück zum Erdboden. Unten aufgekommen wurde es bereits von Gargomon erwartet: „Gargo-Schrot!“ Gespannt verfolgte Rai mit wie das Serumdigimon aus den Kanonen an seinen Händen eine nicht enden wollende Menge an Kugeln auf den schlangenartigen Feind feuerte, dieser sich schwarz färbte und von einem bereitstehenden Airi auch sofort gereinigt wurde. Als das Digimon wieder zu Sinnen kam schreckte es panisch auf und verschwand dann ins Unterholz des Waldes. “Ihr habt das schon etwas häufiger gemacht, wie?”, fragte Rai schließlich den Blondschopf welcher dem zurückdigitierten Terriermon ein High-Five gab, sich dann aber verlegen am Kopf kratzte und die Aussage verneinte. Auch Gabumon war wieder auf dem Rookielevel, was wohl irgendwie Sinn ergab - immerhin behielten die Jugendlich auch nicht ewig ihre Spiritform bei. “Danke für die Rettung, Gabumon.”, wandte sich der Schwarzhaarige anschließend seinem schüchternen Partner zu. “Ach war doch nicht der Rede wert.” “Wir sollten den Wald verlassen sobald Gomamon und Patamon wieder zu sich kommen.”, drängelte Ash. Er hatte scheinbar kein gutes Gefühl bei der Sache. Vor Allem nicht bei diesem merkwürdigen Blondschopf, der ihm so viel verheimlichte, obwohl er so schlecht im Lügen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)