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Unverhoffte Verantwortung

von

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Vergangenheit

„Auf auf, kein Trödeln!“, wies Gotsumon motiviert die Gruppe an und rannte auf die Seilbahn zu.

„Warte auf uns!“, rief Yoichi verdutzt hinterher. Auch Rai und Airi rappelten sich auf um gemeinsam mit Ash dem Erzdigimon zu folgen.
 

„Wow, sieh dir diese Aussicht an!“, staunend lehnte sich Yoichi aus dem Fenster der Seilbahn und begutachtete die Spielzeugstadt von oben.

„Scheint als hätten wir jetzt jede Ecke abgeklappert.“, fügte Rai hinzu. Da war einerseits der zerstörte Sandsteinpalast in der Nähe des südlichen Tores und dann die abgelegene Fabrik im Norden. Schließlich der Park mit den Babydigimon im Westen und die schwebende Insel im Osten auf die sie gerade zusteuerten.

„Wir müssen genau in der Mitte der Stadt angekommen sein.“, schlussfolgerte Ash und deutete auf den Stadtkern mit den vielen Häusern. „Vielleicht etwas wie ein Spawnpunkt.“, fügte er hinzu.

„Wie bist du eigentlich in die Digiwelt gekommen?“, fragte Yoichi neugierig und blickte zu dem Blondschopf, der neben ihm saß.

„Also...“, begann dieser zögerlich und erntete dafür sofort misstrauische Blicke von Ash.

„Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht möchtest.“, rechtfertigte sich der Jüngste der Gruppe direkt und verblüffte damit sowohl Airi als auch Ash.

„Macht euch bereit zum Abspringen, wir sind gleich da.“, hörten sie in dem Moment Gotsumon von vorne.
 

Die Insel selbst sah aus wie ein Geschäftsviertel. Es gab Shops, Restaurants und alles, was man unten in der Stadt nicht fand. Trotzdem bestand die Mehrheit der Gebäude ebenfalls aus bunten Bauklötzen.

Die Gruppe war sich einig, dass sie bisher nie so viele Digimon gesehen hatte. Die fremden Wesen kamen in allen Größen, Formen und Farben, die man sich nur vorstellen konnte.

„Wie viele Digimon gibt es denn hier?“, erkundigte sich Yoichi neugierig, doch ihr 'Reiseführer' schien darauf keine genaue Antwort zu haben.

„Hier müssten alle gutartigen Digimon vertreten sein, die sich auf dem Ausbildungslevel oder Rookielevel befinden. Für die Babys ist es noch zu gefährlich, mit der Seilbahn zu fahren.“, spekulierte es dennoch.
 

Im Zentrum des regen Treibens fand sich eine alte Turmruine und so gerne die Digiritter sie erkundet hätten, die Treppe zu den oberen Stockwerken war lange eingestürzt.

Vor einer Wandmalerei stoppten sie schließlich und warteten darauf, dass Gotsumon bereit war. Angespannt räusperte sich das Erzdigimon, als würde es wie ein Mensch einen Vortrag in der realen Welt halten.

„Einst herrschte ein Krieg zwischen den Digimon. Lange und gnadenlos wütete diese Zerstörung, bis sich die drei Seraphim aus der Menge erhoben und zwischen den drei Typen vermittelten.“

Dargestellt wurde dieser Krieg durch drei Armeen, die sich gegenüber standen.
 

„Bald aber wurde dieser Frieden von einer neuen Bedrohung zu Nichte gemacht. All das Leid des Krieges stärkte und brachte ein ekelhaftes Ungetüm zum Vorschein.“

Gotsumon deutete nun auf ein zweites Bild, indem sowohl die drei engelartigen Digimon als auch ein merkwürdiger Schatten zu sehen war.

„Um die Digiwelt zu retten riefen die Seraphim schließlich nach Hilfe in anderen Welten. In der Welt der Menschen wurden sie fündig. Eine Hand voll Kinder hörten den Ruf.“

Gotsumon holte einmal tief Luft und versicherte sich davon, dass seine 'Schüler' noch folgen konnten.
 

"Die Menschen wurde also von Engeln geleitet...“, fasste Ash währenddessen das Letzte Wandbild zusammen in welchem fünf zierliche Menschen sowie fünf kleine Digimon zu sehen waren, die gegen den Schatten kämpften.

„Wieso ausgerechnet Kinder? Wieso keine Erwachsenen?“, leitete Yoichi währenddessen aus der Erzählung ab.

„Man sagt ja manchmal, dass Kinder Tonfrequenzen hören können, die für Erwachsene zu hoch sind. Oder war es niedrig?“, spekulierte Rai sich an seinen Physikunterricht zurück erinnernd.

„Aber ich habe nichts gehört als ich hierher gekommen bin.“, überlegte der kleine Junge mit einem Finger am Kinn.

„Wer auch immer uns dieses Mal gerufen hat, hat vielleicht versucht die bestmögliche Übereinstimmung mit den bereits vorhandenen Daten zu erzielen.“, spekulierte nun auch Airi wild.
 

„Wo sind diese Digiengel jetzt? Können sie uns vielleicht auch weiterhelfen?“, unterbrach Ash die für ihn unwichtigere Frage.

Grübelnd studierte Gotsumon die Bilder der drei Engel.

„Sie haben die Beschützerrolle an andere, stärkere Digimon abgegeben.“

„Und wo finden wir diese?“, meldete sich auch Airi zu Wort.

„Sie müssten sich in der Zone des Lichts aufhalten.“
 

„Was genau bedroht denn jetzt die Digiwelt?“, stellte Yoichi eine weitere Frage.
 

“Ihr habt doch Monzaemon gesehen. Digimon werden ohne Grund aggressiv und greifen Alles und Jeden an, der nicht dem Typus Virus zugehörig ist.”

“Virus?”, griff Ash nachdenklich auf. “Etwa so etwas wie ein Computer Virus?”

“Die in dieser Welt lebenden Wesen werden in drei Typen unterteilt. Darum auch die drei Armeen damals. Die so genannten Serum Digimon sind eher friedlich und haben nicht selten heilige Kräfte. Dann gibt es noch die neutralen Digimon vom Typus Datei – meist mechanisch aussehende Wesen, die eher durch logisches Denken an Sachen herangehen und mit wenig Gefühl zu leben scheinen. Die letzte Gruppe der Typen wäre hierbei die Unheimlichste, Dunkelste. Die so genannten Viren-Digimon sind meist Anhänger der dunklen Kräfte und verfügen oftmals über enorme Macht.“

Aufmerksam folgten die Menschen der Erklärung des Digimon.

„Also könnte sich dieser Krieg wiederholen.“, stellte Ash die indirekte Frage an Gotsumon.
 

“Hunger.”, stieß Yoichi plötzlich neutral hervor. Seine Begleiter schauten ihn erst perplex an, wurden aber kurz darauf von ihrem eigenen Magenknurren daran erinnert, dass sie seit dem Picknick, welches Neemon für den Weg zur Fabrik vorbereitet hatte nichts mehr gegessen hatten.

“Die Sonne geht bereits unter…”, stellte Yoichi enttäuscht fest als sie gemeinsam mit Gotsumon die zerfallene Ruine wieder verließen. Würde um diese Uhrzeit in der Digiwelt noch irgendein Restaurant offen haben?
 

„Also, da brat mir einer ´nen Storch, das gibt’s ja überhaupt nicht.“ Die zuvor mit Trubel gefüllte Stadt schien langsam aber sicher wieder etwas stiller zu werden. Zuerst verschwanden die jungen Digimon und zurück blieben nur – so dachte sich Rai – die bereits älteren Wesen. Eine leicht verschrammte Eierschale watschelte auf die Gruppe zu. In der Mitte des seltsamen Anblicks war ein großes, tiefschwarzes Loch, durch das kleine orangene Augen hindurch schienen. An der Unterseite der Eierschale waren zwei Löcher, aus denen grüne Dinosaurierbeine hinaus ragten. Arme hatte das merkwürdige Wesen keine.

„Na doch, anscheinend schon!“, noch immer mit sich selbst im Gespräch, begutachtete der Neuankömmling zuerst die vier Nicht-Digimon und lief dann um Gotsumon herum.

„Du hast also tatsächlich diese Menschen gefunden von denen du immer zu gesprochen hast.“

Noch immer ungläubig, schüttelte das Ei seinen Kopf und beobachtete Gotsumon dabei wie es sich verlegen am Kopf kratzte.

„Und du bist?“ Rai wusste nicht so recht, was er von dieser Gestalt halten sollte und so stellte er sich sicherheitshalber neben das kleine Erzdigimon.
 

„Ah, natürlich, verzeiht mir meine Unhöflichkeit.“ Das Ei positionierte sich jetzt zentral vor der Gruppe und verbeugte sich flüchtig, ehe es weitersprach:

„Ich bin Digitamamon und ich leite ein Restaurant hier auf der schwebenden Insel.“

Gotsumon bestätigte diese Aussage und merkte noch kurz an, dass sie alte Bekannte wären.
 

„Jedenfalls habt ihr euch diesem Ungeheuer Monzaemon widersetzt und unsere schöne Stadt gerettet. Zugegeben - es könnte etwas dauern bis sich wieder Gäste hier einfinden, aber ohne euch wäre mein Restaurant wohl dem Untergang geweiht. Darf ich euch vielleicht als Dank zum Essen einladen?“
 

Jetzt, da erneut das Wort Restaurant fiel und die Rede von Essen war, fing der Bauch von Gotsumon zu knurren an.

„Der Kampf hat mich ziemlich hungrig gemacht.“ Erwartungsvoll blickte Yoichi durch die Runde..

„Wenn sonst niemand etwas einzuwenden hätte…“, schloss sich Rai an.

„Naja, ich glaube, wir sind uns alle einig.“, fasste Airi grinsend zusammen und wartete auf das Einverständnis von Ash.
 

Wenig später saßen Airi, Yoichi, Rai, Ash und Gotsumon gemeinsam im Restaurant. Die Decke war ziemlich hoch, weswegen sich Yoichi sogleich fragte, wie groß Digimon überhaupt werden könnten. Das Gebäude an sich war rustikal gehalten und bestand – anders als der Rest der Stadt – aus dunklem Holz. Unter dem von Stützbalken gehaltenen Dach, waren riesige Glasscheiben angebracht, die das Restaurant sehr hell und offen wirken ließen.
 

"Oh, du hast also Monzaemon aufgehalten?!", stieß einer der Gäste laut auf, als er Gotsumon das Gebäude betreten sah. „Naja, nicht direkt… ich habe nur mitgeholfen.“, kam die verlegene Antwort. Die Digimon konnten sich wohl nicht erklären, wie einige Menschen einen Bären besiegen würden. Dann stellte Gotsumon seinen Freund der Gruppe vor:

„Das hier ist Agumon.“

„Freut mich.“, der kleine, orangene Dinosaurier auf zwei Beinen verbeugte sich kurz und streckte der Gruppe zur Begrüßung seine Hand – mitsamt den drei großen weißen Krallen – entgegen.

„Agumon, du bist der Beste!“, rief Yoichi freudig, als er mitbekam, wie dieser einen großen Nachtisch zusätzlich zum - von Digitamamon versprochenen, kostenlosen Essen - bestellte und alles Notwendige zum Tisch trug. Gotsumon half ein wenig mit dem Besteck und so setzten sich alle hin und warteten, bis Digitamamon aus der Küche zurückkam, um ihnen das Essen zu bringen.
 

"Hm... wie wird das Digimon uns eigentlich das Essen servieren? Ich meine, so ganz ohne Arme?"

Yoichis Frage wurde recht schnell beantwortet, als das Digimon in Form eines Eis plötzlich um die Ecke gebogen kam und ein großes Tablett um seinen Körper geschnürt hatte. Auf der Spitze der Eierschale wiederum saß eine kleine violette Maus - oder war es eine Ratte? -, die frech grinste und daraufhin das ganze Essen vom Tablett nahm und auf dem Tisch an die jeweiligen Menschen und Digimon verteilte. Alle schienen neugierig darüber, wieso jemand wie Lanamon die Spielzeugstadt angreifen würde, um diese zu scannen. Selbst Rookiedigimon, die Gotsumon zuvor nie gesehen hatte, gesellten sich zu ihnen. Eines von ihnen schien ein kleiner schlappohriger Hund mit beigem Fell und einem heiligen Ring um den Hals zu sein, ein Anderes sah so aus wie eine Pflanze mit einer Blume auf dem Kopf und ein wieder anderes Digimon sah aus wie ein pinker Vogel.
 

„Wenn sie die Daten dieser Gebiete sammeln, vielleicht wollen sie den Einfluss der Souveränen schwächen?“ Fast schon nebensächlich gab der Blondschopf seinen Senf dazu und stocherte weiter nachdenklich in seiner Nudelsuppe umher.

„Aber wenn sie alle Gebiete löschen, dann sterben doch alle Digimon, die nicht rechtzeitig evakuiert werden?", warf das pflanzliche Digimon mit kratziger Stimme besorgt ein.

„Die Souveränen wurden von mächtigen Digimon angegriffen, während die Engel versuchten den Aufstand nieder zu schlagen. Das könnte gut miteinander zu tun haben.“, merkte der Vogel währenddessen erklärend an.
 

„Was meinst du mit den Souveränen? Oder mit den Daten dieser Welt? Was verschweigst du uns?“

Skeptisch blickte Ash in die Richtung des Blondschopfes. Er hatte dem Gespräch lange genug zugehört. Niemand schien ihm etwas erklären zu können, doch alle spekulierten sie und warfen mit seltsamen Worten und Bezeichnungen um sich.

"Nichts Persönliches. Ich versuche nur, herauszufinden, wieso du so viel weißt. Vorhin schon und jetzt wieder mit den Souveränen. Woher kannst du so etwas wissen. Hast du etwa schon diese ganze Welt bereist, oder hat dir jemand diese Information gegeben?"

Ein belangloses Schulterzucken von Airi folgte, doch schien er sich nicht erklären zu wollen.
 

Yoichi versuchte die Anschuldigungen aus dem Weg zu räumen, doch hörte Ash nicht auf, Airi förmlich zu verhören. Dadurch, dass dieser nichts darauf antworten wollte, wurde die Situation auch nicht besser.

Kurzerhand stand Yoichi also auf und legte beide Hände auf den Tisch, während er den skeptischen Schüler genau musterte.

"Airi gehört nicht zu diesen bösen Wesen! Definitiv nicht! Im Gegensatz zu denen hat er keine Lust daran, den Digimon wehzutun! Er hat sein Leben riskiert, um gegen dieses Lanamon zu kämpfen!"
 

Dann wandte der zierliche Junge sich von der Gruppe ab und verließ den stillen, über seine Aktion schockierten, Raum. Ob er Airi so einfach zurücklassen konnte? Er vertraute seinem neuen Freund, doch konnte er sich nicht vorstellen, wieso er ihnen nicht einfach erklärte, woher er die Digiwelt kannte.
 

Nachdem Airi sich ebenfalls vom Tisch entfernt hatte, kam er kurzerhand später in einem anderen Bereich des Restaurants an, wo er einmal kurz innehielt und die kleinen Räume auf sich wirken ließ.

"Kann man hier etwa schlafen?", neugierig schaute sich Airi etwas genauer um und entdeckte mehrere Betten, aber auch ein paar einfache Matratzen auf dem Boden liegen.

"Ganz genau.", sprach nun hinter dem Jugendlichen Digitamamon, welches mit einem für ihn freundlichen Ausdruck in Richtung des Menschen sah.

"Wenn ihr mögt, könnt ihr heute Nacht hier übernachten. Ihr habt wie dein kleiner Freund schon anmerkte, euer Leben für uns Digimon riskiert, ohne jemals eine Gegenleistung zu verlangen. Die heutige Nacht würde also aufs Haus gehen. Seid lieber froh darüber, gerade nachts laufen hier in letzter Zeit komische Digimon herum."

Nachdem das Eidigimon seinen letzten Satz ausgesprochen hatte, verschwand es kurzerhand wieder in Richtung der restlichen Gruppe, um denen noch etwas Trinken einzuschenken.
 

Yoichi war genervt. An einem einzigen Tag waren so viele Dinge passiert, dass er dies alles gar nicht richtig fassen konnte. Und zum krönenden Abschluss musste auch noch dieses dämliche Gezeter am Essenstisch stattfinden und Misstrauen in der Gruppe schüren. Er verstand nicht, warum Ash so auf eine Antwort behaarte. Warum hätte Airi schließlich einem ihm wildfremden irgendetwas über sich erzählen sollen? Andererseits fragte sich Yoichi auch, warum Airi so schweigsam war und nichts erzählte. Würde es den Digirittern in Zukunft von Hilfe sein, wäre es doch besser, es der Gruppe anzuvertrauen? Yoichi verstand niemanden in der Gruppe – vielleicht auch, weil er nur selten mit anderen Leuten zu tun hatte.
 

„Ich brauch einfach nur Schlaf... das habe ich nach heute extrem nötig...“, redete der Weißhaarige mit sich selbst, während er durch die Räume des Gasthauses wanderte.

„Nanu?“ , etwas Auffallendes bemerkend blieb er schnurstracks im hölzernen Flur stehen und blickte zu seiner Rechten. Neugierig öffnete der Jugendliche eine Tür mit blauem Aufdruck und trat hinein, wohl wissend, dass dies Digitamamon vielleicht nicht gefallen könnte. Als er wiederum im Raum angekommen war bemerkte er, dass es sich hierbei um einen Umkleideraum handelte, in welchem bereits Handtücher für die nahe gelegene heiße Quelle bereitlagen. Sogleich schnappte er sich ein Handtuch, ließ seine Klamotten am Boden liegen und ging Richtung des Beckens.
 

„Ob die anderen schon zu Bett gegangen sind...?“, Yoichi wusste nicht mehr, wie lange er bereits in der heißen Quelle badete, doch gefiel ihm dies so sehr, dass ihm die Zeit total egal schien, sich sein Gesicht aber allmählich rot zu färben begann vor lauter Hitze.

Es dauerte abermals mehrere Minuten, bis Yoichi plötzlich Schritte hinter der schützenden Wand der Quelle hörte. Den Geräuschen nach zu urteilen war dort draußen etwas auf zwei Beinen entlang gelaufen, in eiliger Hast und dennoch leise genug, um im Gebäude nicht bemerkt zu werden. Ahnend, was gerade passiert, schrak der Jugendliche auf, ging auf die Wand der heißen Quelle zu und lugte durch eine Rille in den Brettern.

„Ist das Airi...?“

In geringer Entfernung konnte er einen Blondschopf mit zerzaustem Haar ausfindig machen.

„Das muss Airi sein!“, stellte Yoichi nun erschrocken fest, fasste jedoch schnell einen Entschluss und rannte Richtung Umkleide, wo er seine Klamotten griff, sich notdürftig überwarf und weiter Richtung Ausgang des Gasthauses lief. Hierbei rannte er fast Rai um, welcher sich gerade im Flur zu befinden schien, wohl überlegend, ob er auch ein Bad nehmen sollte. Doch der war dem kleinen Mann gerade scheißegal.
 

„Airi!“, schrie Yoichi nun lauthals auf, als er aus der Herberge herausgestürmt und ein paar Meter Richtung des nahen Waldes gelaufen war. Er hatte es scheinbar geschafft, den Blondschopf einzuholen. Dieser wiederum drehte sich erst erschrocken um, schaute dann jedoch Yoichi verwundert von oben bis unten an. Dies war auch der Zeitpunkt, in welchem Yoichi bemerkte, dass er zwar seine Klamotten gegriffen hatte, jedoch zu wenig Zeit hatte, diese auch richtig anzuziehen, sodass er immer noch nur im Handtuch und mit einem nicht zugeknöpften weißen Hemd, welches in der Umkleide bereit lag, vor seinem Gegenüber stand.

„Ich... äh... also...“, Yoichi errötete, als ihm dies bewusst wurde, rannte schnell hinter einen der naheliegenden Bäume und warf das Handtuch in eines der Büsche, während er sich nun seine Hose und Schuhe überzog.

„Nicht spicken!“, rief er dabei mehrmals seinem blonden Freund zu.
 

„Warum bist du mir gefolgt?“, fragte Airi verwundert als Yoichi fertig war..

„Als ob du das nicht wüsstest, du Dummkopf!“, mit einem ernsten Gesicht richtete der Braunhaarige seinen rechten Zeigefinger auf Airi.

„Du willst dich einfach davon machen, oder?“, Yoichi ging einen Schritt auf Airi zu, dann einen zweiten und schlussendlich stand er direkt vor dem Blondschopf.

„Wir sind doch Freunde... oder habe ich mich da etwa geirrt?“

Wieder blickte der Jugendliche mit einem ernsten Gesicht in das seines Gegenübers, genau in dessen grüne Augen schauend.

„Du kannst dir Zeit lassen, wenn du nicht bereit bist, mit mir oder den anderen über das alles hier zu sprechen. Oder über das, was du weißt. Mein Gott, du brauchst es auch gar nicht zu sagen, wenn du der Meinung bist, es nicht sagen zu können. Ich traue dir... ich vertraue dir. Du hast mich und die Babys vor Scorpiomon und Lanamon geschützt Wenn du meinst, dich von der Gruppe entfernen zu müssen, dann kannst du das gerne tun. Aber mich wirst du nicht los! Ich werde dann an dir hängen wie eine Klette, ob du es willst oder nicht!“

Nun veränderte sich der ernste Gesichtsausdruck des kleinen Digiritters in einen lachenden, fast schon frech grinsenden Ausdruck.



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