Tricky von Seulgi95 (knifflig#kompliziert#verzwickt#verfänglich) ================================================================================ Kapitel 10: One --------------- Es dauert tatsächlich eine Weile bis Sasuke es geschafft hat einzuschlafen. Schuld daran ist das Bettzeug, dass ihm Sakura zum Schlafen hingelegt hat. Alles riecht nach ihr, und das wiederrum bringt ihn dazu über sie nachzudenken, was definitiv der Grund seiner jetzigen Schlaflosigkeit ist. Eingehüllt, von ihrem Duft, liegt er nun schon ein paar Minuten lang wach auf dem Rücken und starrt an die Decke, welche er durch den Lichteinfall der Fenster leicht erkennen kann. Dabei fragt er sich in Gedanken immer wieder, was er eigentlich in dieser Wohnung macht. Es geht ihm dabei weniger um die Tatsache, dass er gerade in ihrer WG-Wohnung auf der Couch liegt, viel mehr beschäftig es ihn, wie schnell sie ihm seine Lüge verziehen hat. Schließlich liegen zwischen seinem Vertrauensbruch, ihrem Wutanfall und der Versöhnung nur wenige Stunden, ging das nicht alles viel zu schnell? So sehr er sich auch darüber freut, dass Sakura ihn so schnell vergeben hat, fragt er sich immer noch wieso sie am Vormittag, als sie ihn mit seinen Kumpels gesehen hat, so extrem explodiert ist und warum sie überhaupt so durchgedreht ist. Denn diese Frage hatte sie ihm nicht beantwortet, gut er hat sie auch nicht gestellt, aber sie hat in ihrer Entschuldigung nie genau begründet, warum sie die obere Schicht so sehr hasst. Es nagt deutlich an ihm und seinem Stolz, dass er keine Ahnung hat, was es mit diesem Geheimnis auf sich hat und er vermutet schon, dass sie dieses Geheimnis auch nicht so schnell lüften wird. Doch eine Antwort auf all seine Gedanken, die ihn in dieser Nacht beschäftigen, wird er nicht mehr in eben dieser Nacht bekommen. Als er am nächsten Morgen aus seinen recht unruhigen Schlaf aufwacht, fühlt er sich wie gerädert. Es kommt ihn so vor als hätte kaum ein Auge zugetan, zu sehr haben ihn seine Gedanken um Sakura und ihre Verhalten wach gehalten. Ein paar Minuten lang liegt er still auf der Couch und bemerkt dabei, dass es in der Wohnung komplett still ist. Es scheint fast so, als dass die beiden jungen Frauen noch schlafen und er vor ihnen aufgewacht ist. Nachdem sich der junge Uchiha ein weiteres Mal gestreckt hat und ebenso ein weiteres Mal gegähnt hat, steht er von der bequemen Couch auf, legt die Decke ordentlich zusammen und stapelt sie zusammen mit dem Kissen an einem Ende der Couch. Da die zwei Frauen die Wohnung ordentlich heizen, spürt er kaum, dass es im Moment draußen Winter ist und hat deswegen diese Nacht tatsächlich auch nur in seiner Boxer Short geschlafen. Die Couch haben die beiden an eine der wenigen geraden Wände gesellt, sodass er beim Aufstehen keine Probleme hatte und sich nicht den Kopf gestoßen hat. Nur jetzt wo er zu dem Dachfenster geht, zieht er leicht den Kopf ein. Erst direkt vor dem Fenster kann er sich wieder anständig gerade hinstellen und seinen blickt nach draußen über die mit Schnee bedeckten Dächer schweifen lassen. Einen kurzen Moment lässt er den Ausblick einfach auf sich wirken, ehe er sich wieder umdreht und zurück zur Couch geht. Bei dieser angekommen hebt er seine Klamotten, vom Boden auf und zieht sich gemütlich an. Als er sich fertig angezogen hat setzt er sich wieder auf die Couch und starrt kurz unentschlossen vor sich her. Im Grunde wartet er nun darauf, dass eine der beiden wach wird, da er im Moment nicht weiß was er tun soll. Erst als sein Blick den Couchtisch streift und er sein Handy sieht, hat Sasuke eine Idee wie er sich aus der Langenweile befreien kann. Vorsichtig nimmt er das Gerät in die Hand und streicht ganz vorsichtig mit seinen Fingerspitzen über den Bildschirm. Tatsächlich kann er zu seiner eigenen Überraschung nichts fühlen. Als der Bildschirm auch noch auf seine Berührung reagiert und aufleuchtet, schöpft Sasuke etwas Hoffnung, dass sein Handy doch nicht komplett Schrott ist. Das würde nun nicht nur heißen das er sich nicht sofort ein Neues kaufen muss, sondern das er auch Naruto anrufen kann, ohne dass er dafür Sakuras Handy benutzen muss. Ohne dass er die Uhrzeit beachtet, entsperrt Sasuke sein Handy und drückt auf seine Kontakte. Es dauert etwas bis er bei den Namen von Naruto angekommen ist. Als er Narutos Namen endlich gefunden hat, wählt er diese prompt und wartet bis sein Kumpel abhebt. Dabei ist es dem Uchiha egal, ob er seinen Kumpel gerade aufweckt oder nicht. „Uzumaki“, meldet sich der Blondhaarige auch schon, nachdem es nur einmal geklingelt hat. Da sein Kumpel freudig und erholt klingt, geht Sasuke davon aus, dass dieser schon länger wach ist und schon wieder irgendwo in der Stadt umherreist. „Uzumaki schaffst du es um 11 Uhr bei dem Platz zu sein wo du mein Handy gefunden hast?“, fragt Sasuke nach und nennt mit Absicht nur den Nachnamen seines Kumpels, damit dieser eventuell bemerkt, dass Sasuke immer noch wütend auf ihn ist. „Äh ja ich glaub ich weiß welchen Platz du meinst, das dürfte ich schaffen. Wo bist du denn Teme?“ Ohne, dass er die Frage von seinem Blondhaarigen Kumpel beantwortet, legt Sasuke auf. Tatsächlich hat der junge Uchiha nicht vor seinem Kumpel so schnell zu verzeihen, denn für das, was er Sakura angetan hat, gibt es keine Entschuldigung oder Wiedergutmachung. Und trotzdem, so wütend er auch auf Naruto ist, er braucht ihn, um seine Eltern zu beruhigen. In Gedanken versunken und damit beschäftigt, was er nun vor allem seinen eh schon misstrauischen Vater sagen soll, ohne dass dieser ihn gleich den Kontakt zu Sakura verbietet. Fugaku war den Kontakt zu Sakura ja eh schon von Anfang skeptisch gegenüber getreten, wie also sollte er seinen Vater nun davon überzeugen, dass Sakura ihn guttut. Bemerkt er erst recht spät die Geräusche die durch die Wohnung hallen. Als er sich genauer auf die Geräusche konzentriert und merkt, dass diese direkt vom Flur aus kommen, legt er sein Handy schnell beiseite und legt sich zurück auf die Couch. Total untypisch für ihn, wartet er gespannt darauf zu erfahren, welche von den beiden jungen Frauen zuerst aufgewacht ist. Mit der Hoffnung, dass es seine Freundin ist, schaut er durch den Torbogen hindurch in den Flur. Kurz stockt ihm der Atem bei den Gedanken, dass Sakura nun seine Freundin ist, davon geht er zumindest aus. Sie hatten sich beide zwar noch nicht die drei bedeutsamen Worte gesagt, aber dafür hatten sie sich schon geküsst und mehrere Dates gehabt. Erst die schlürfenden Schritte auf den Teppichboden holen Sasuke wieder zurück in die Realität. Er kann hören wie die Person nur langsam näher kommt und dabei sogar kurz, aber deutlich hörbar gähnt. Und dann endlich taucht die Rosahaarige in seinem Blickfeld auf. Stumm beobachtet er sie dabei, wie sie in ihren Gedanken versunken an ihren Haaren herum fummelt und langsam durch den Flur schlürft. Als sie immer noch nicht ins Wohnzimmer herübersieht, beugt sich Sasuke leicht nach vorne und mustert sie einen kurzen Augenblick. Trotz der Wärme in der Wohnung trägt Sakura einen rosaroten Pyjama mit kleinen Teddybären drauf. Kurz muss Sasuke deswegen leicht lächeln, ehe er sich vornimmt, sie aus ihren Gedanken zu holen und auf sich aufmerksam zu machen. „Guten Morgen“, begrüßt er sie und steht gleichzeitig von der Couch auf. Während er auf die Rosahaarige zugeht, sieht er wie sie sich erschrocken zu ihm umdreht und ihn überrascht anschaut. Ihre Hände lässt sie dabei weiterhin in ihren Haaren. Auf Grund ihrer Reaktion fragt sich Sasuke kurz, ob sie vergessen hat, dass er hier geschlafen hat oder ob sie gehofft hat, dass er schon lange die Wohnung verlassen hat? „Guten Morgen, du bist schon wach?“, fragt sie ihn überrascht und lässt ihre Arme dabei ganz langsam sinken. „Achso, ja ich hab mich die Nacht wohl oft hin und her gewälzt, weswegen meine Haare mit einander verknotet sind“, erklärt sie plötzlich und scheint Sasukes Blick auf ihr leicht zerzaustes Haar mitbekommen zu haben. Sasuke lächelt auf ihre Worte hin und nimmt eine Strähne von ihren Haaren in die die Hand, ehe er ihre Frage beantwortet: „Ich bin nicht so der Langschläfer“, murmelt er kurz abwesend, lässt dann aber ihre Strähne wieder los, schaut ihr in die Augen und spricht weiter. „Mein Handy scheint doch noch zu gehen, zumindest so, dass ich vorhin schon die Zeit genutzt habe Naruto anzurufen. Ich treff mich nachher am Anfang der Gasse mit ihm. Ich denk mal du willst nicht, dass er deine Adresse kennt“ „Hm, es freut mich das Handy nicht ganz Schrott ist“, hört er sie murmeln ehe sie seinem Blick ausweicht. Da er vermutet, dass sie noch müde ist geht er nicht weiter auf ihr Verhalten ein und redet stattdessen weiter: „Ich werd mir aber wohl trotzdem ein neues kaufen müssen, wer weiß wie lange das Handy das noch aushält“, nach seinen Worten hebt sie ihren Kopf wieder und schaut ihm in die Augen. „Sasuke, ich wollt mich jetzt eigentlich nur schnell frisch machen und meine Haare etwas kämen. Aber wenn du los musst, ich mein du hättest auch nicht warten müssen…“, als Sasuke begreift worauf sie hinaus will, geht er direkt einen Schritt näher auf sie zu und legt ihr seinen Zeigefinger auf die Lippen. „Sakura ich hab nur gesagt das ich ihn schon informiert habe, nicht das ich sofort von hier oder vor dir abhauen will. Ich werde mich erst um 11 mit ihm treffen, wir haben also noch zwei Stunden Zeit“, haucht er ihr entgegen und beugt sich etwas zu ihr runter, um ihr noch näher zu sein. Sakuras Körper scheint sofort auf seine Nähe zu reagieren, denn ihre Wangen färben sich leicht rot. Doch auch er reagiert auf die Nähe, denn erneut durch zieht ein Kribbeln seinen Körper. „Okay, aber ich würde trotzdem erst mal kurz ins Badezimmer verschwinden, du kannst uns ja in der Zeit einen Kaffee machen, wenn du magst“, murmelt sie unsicher, schaut ihn aber trotzdem weiterhin in die Augen. Und noch bevor er etwas darauf erwidern kann wirft sie ein sehr interessantes und für ihn wichtiges Detail ein. „Bevor ich es vergesse, Ino ist schon vor rund einer Stunde los.“ Ohne das Sasuke es verhindern kann überbrückt er einfach die letzten paar Zentimeter, schließt seine Augen und drückt ihr sanft seine Lippen auf. Nur zögerlich erwidert sie den Kuss und gerade als sie mehr Mut fasst, beendet Sasuke den Kuss und stellt sich, mit einen schmunzeln auf den Lippen, wieder gerade hin. „Wie magst du deinen Kaffee?“, fragt er direkt nachdem Kuss und mustert sehnsüchtig Sakura, welche ihm etwas enttäuscht entgegen blickt. „Schwarz“, murmelt sie leise zurück und schaut ihm weiterhin in die Augen. „Genauso wie ich. Hoffentlich wird das nicht zum Problem wenn…“, sofort stoppt er sich selber und beißt sich auf die Zunge. Überrascht von dem was da gerade seine Lippen verlassen wollte hält er inne und fragt sich was nur mit ihm los ist, da er doch sonst auch nicht seinen Kopf verliert. „Naja dann sollten wir lieber zu viel als zu wenig Kaffee kaufen“, dieses Mal ist es Sakura die ihn überrascht und ihn kurz nach ihren Worten einen Kuss stielt. Während des kurzen Kusses stellt sie sich auf ihre Zehenspitzen und lehnt sie sich mit ihrem Körper an seinen, während sie ihre Hände in seinen Nacken schlingt. Doch noch bevor er sie richtig an sich ziehen und mit ihr den Kuss vertiefen kann, löst sie sich von ihm und geht wieder einen Schritt zurück. „Ich bin dann mal kurz weg. Bis gleich“, kommt es zwar zaghaft über ihre Lippen, mit welchen sie ihn allerdings frech angrinst, ehe sie auch schon aus dem Wohnzimmer verschwindet und Sasuke alleine zurücklässt. Einen kurzen Moment lang steht Sasuke tatsächlich einfach nur da und bewegt sich nicht von der Stelle, starrt ihr nur gedankenverloren hinterher. Bevor er sich schließlich an die Arbeit macht, um den Kaffee zu kochen. 15 Minuten später sitzen die beiden aneinander gekuschelt auf der Couch und schauen eher desinteressiert in den Fernseher. So glaubt es zumindest Sasuke und beugt sich deswegen auch nach vorne, um die Fernbedienung an sich zu nehmen. Dabei fällt sein Blick allerdings auf Sakura und er kann sehen, dass ihre Augen geschlossen sind. „Sakura? Schläfst du?“, fragt er vorsichtig und leise, falls sie wirklich schlafen sollte, will er sie nicht durch seine Frage wecken. „Noch nicht, aber fast“, murmelt Sakura zurück und setzt sich gerade hin, eh sie sogar ein Stück von ihm wegrutscht. „Tschuldigung, ich wollte nicht einschlafen. Ich bin nur so müde, weil ich die Nacht kaum Schlaf abgekommen hab“, nach ihren Worten kann Sasuke sehen wie sie sich kurz streckt und nach der Kaffeetasse greift. Sasuke unterdessen mustert sie skeptisch, ehe er ihr direkt seine Frage stellt. „Und warum genau hast du die Nacht kaum geschlafen?“, direkt nachdem er seine Frage gestellt hat, kann Sasuke sehen wie sich ihre Wangen leicht rosa färben. Dabei wendet sie sogar ihren Blick von ihm ab und starrt lieber auf den Boden. „Mein Zimmer liegt direkt hinter dieser Wand und naja der Gedanke daran das du fast neben mir schläft, also nur durch eine Wand getrennt. Hat meinen Kopf einfach nicht zur Ruhe kommen lassen“, murmelt sie zum Schluss immer leiser, bringt Sasuke damit aber zum Schmunzeln. „Das tut mir leid, das wollte ich nicht“, brummt er sanft zurück, beugt sich zu ihr und zwingt sie dazu ihn wieder anzuschauen. Wie sie ihn wieder in die Augen sieht überwindet er die restlichen Zentimeter und küsst sie sanft auf die Lippen. „Was machst du eigentlich zu Weihnachten?“, fragt Sasuke direkt nach dem Kuss, bleibt aber weiterhin dicht mit seinem Gesicht bei ihren und streicht mit seinen Zeigefinger leicht über ihre Wange. Zu seiner Enttäuschung vergrößert Sakura jedoch den Abstand zwischen Ihnen und schaut ihm entschuldigend in die Augen. „Ich bin an Heilig Abend bei meinem Vater zum Abendessen eingeladen“, hört murmelt sie und fügt dann noch hinzu: „Und eigentlich wollte ich bis nach Silvester bei ihm bleiben.“ „Als ich meinen Vater im Sommer zugesagt hab, wusste ich ja noch nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt einen Freund haben werde“, spricht sie sofort nach ihren Worten und schaut ihn weiterhin entschuldigend an. „Sakura, das muss dir nicht leid tun“, versucht Sasuke sie zu beruhigen, nimmt gleichzeitig ihre Hände in seine und streicht sanft mit seinen Daumen über ihre weiche Haut. „Ich werd die paar Tage oder besser gesagt, die eine Woche, schon irgendwie ohne dich durchstehen“, brummt er ihr entgegen und erhält von ihr daraufhin ein zaghaftes lächeln. „Wenn nicht kann ich meinen Vater auch Fragen, ob du nicht zu Silvester zu uns kommen kannst.“ „Sakura ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist“, brummt Sasuke, lässt ihre Hände los und fährt sich durch sein dunkles Haar, eh er sie wieder mit den Rücken an die Couch lehnt. „Bitte versteh das jetzt nicht falsch, aber du solltest deinem Vater vielleicht schonender beibringen, dass du einen Freund hast, vor allem wenn dein Freund in seiner Vergangenheit Drogen zu sich genommen hat. Ich glaube nicht, dass ein Vater der seine Tochter liebt, mich mit offenen Armen empfangen würde“, nach seinen Worten sieht er, wie Sakura ihre Lippen aufeinander drück und ihn nachdenklich mustert. Dann aber nickt sie leicht und lächelt ihn nur schwach zu. Ab diesen Moment bildet sich ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen. Ein Grund dafür Ist der, dass Sasuke in einer eigenen Gedankenwelt festhängt. Zu sehr beschäftigen ihn die Fragen, was die Rosahaarige vor ihm verheimlicht. „Sasuke“, vernimmt er leise ihre Stimme, weswegen er auch nicht sofort reagiert, sondern weiterhin zu dem Fernseher starrt. „Sasuke, Naruto wartet auf dich“, erst als sie seinen Namen etwas lauter ausspricht, entkommt er seinen Gedanken und dreht seinen Kopf zu ihr. „Der kann ruhig mal warten“, brummt er ihr entgegen und schaut ihr wieder direkt in die Augen. „Es fallen mir gleich mehrere Gründe ein, warum ich nicht jetzt sofort los rennen muss. Zum einen ist er selber nie pünktlich und zum anderen kann ich nicht so einfach vergessen, was er dir angetan hat“, nach seinen Worten beugt Sasuke sich wieder dichter zu ihr und streicht sanft mit seinen Daumen über ihre Lippen. „Wobei wir wahrscheinlich ohne ihn nicht wieder so schnell zueinander gefunden hätten“, damit küsst er sie erneut sanft auf die Lippen. Keine zehn Minuten später stehen die beiden unten im Eingang der Wohnung. Und während Sasuke in seine Winterschuhe schlüpft, steht Sakura neben der Haustür, die Arme vor der Brust verschränkt und wartet geduldig darauf, dass er seine Schuhe fertig angezogen hat. „Sasuke? Meldest du dich heute Abend bei mir?“, hört er Sakura vorsichtig fragen, als er sich den Mantel über zieht. „Ja, ich schreib dir oder ruf dich heute Abend an je nachdem wie anstrengend das Gespräch wird. Aber ich gebe dir auf jeden Fall Bescheid, was meine Eltern nun entschieden haben“, brummt er und findet immer noch keinen Elan, um Sakura zu verlassen. ~#~ „Alter, ich warte hier schon seit geschlagenen 20 Minuten, meine Finger frieren mir bald ab“, wird der Schwarzhaarige aufgebracht von Naruto begrüßt. „Das glaubst du doch selber nicht, ich würde sagen du stehst erst seit fünf Minuten hier“, antwortet Sasuke gelassen und bleibt, mit den Händen in den Manteltaschen vergraben, vor seinem Kumpel stehen. „Teme, mal was anderes, warst du bis jetzt bei ihr? Habt ihr euch wieder vertragen?“, fragt Naruto neugierig, ohne auf Sasukes Worte auch nur ansatzweise einzugehen. Dieser verengt seine Augen und schaut seinen Kumpel wütend an. „Wir haben dir beide noch nicht verziehen, was du ihr angetan hast. Allerdings will dich Sakura nicht anzeigen, was ich zwar nicht verstehen kann, aber es ist ihre Entscheidung“, brummt Sasuke genervt, fügt dann aber noch hinzu: „Ich treffe mich auch nur mit dir, weil ich deine Hilfe bei meinen Eltern brauche. Also wo steht dein Auto?“ „Mein Auto? Das steht zu Hause, ich bin her gelaufen, du hast mir ja nicht gesagt was genau du von mir willst. Besser gesagt du hast sogar einfach auf gelegt. Was echt nicht nett von dir ist, echt jetzt.“ Nur schwer schafft es Sasuke sich zusammen zu reißen und seinen Kumpel nicht doch eine Kopfnuss zu verpassen. Ohne auch nur ein Wort oder einen Ton von sich zugeben dreht sich Sasuke um und geht. „Teme wo willst du den jetzt hin?“, hört er Naruto gehetzt fragen eh er neben ihn auftaucht. „Na was wohl, wir laufen zu meinen Eltern“, zischt er nur und wirft Naruto einen wütenden Blick zu. Schweigend laufen die beiden jungen Männer nebeneinander durch die Gassen der Stadt, wobei auch Naruto die Anspannung zwischen ihnen zu spüren scheint. Noch deutlich spürbarer wird die Anspannung jedoch als sie das Haus der Uchihas erreichen und Naruto hinter ihnen das Gartentor schließt. Erst vor der Haustür bleibt Sasuke stehen, schließt seine Augen und atmet tief ein, um die Anspannung in seinen Gliedern wenigstens etwas los zu werden. Tatsächlich kommt er erst etwas herunter als er die Hand von Naruto auf der Schulter spürt und der Blondhaarige ihn aufmunternd zu nickt. Kurz nachdem sie das Haus betreten haben und Sasuke die Tür hinter ihnen geschlossen hat, kommt auch schon Mikoto aus der Küche gerannt. „Sasuke Schatz du bist wieder da, dir geht es gut.“ Noch bevor Sasuke überhaupt seinen Mantel oder seine Schuhe ausziehen kann, zieht ihn seine Mutter in eine Umarmung. Ohne, dass sie anscheinend den Schnee und die Kälte beachtet, drückt sie Sasuke sehnsüchtig an sich und Sasuke lässt es einfach geschehen. Ihm ist bewusst, dass er ihr mit seinem Handeln große Sorgen bereitet hat, weswegen er auch leicht die Umarmung von seiner Mutter erwidert. „Es tut mir leid Mum“, murmelte er leise mit belegter Stimme und legt sanft seinen Kopf auf ihre Schulter. „Wo warst du denn? Warum hast du dich nicht gemeldet?“, fragt seine Mutter besorgt, nachdem sie ihn losgelassen hat und sie sich wieder gegenüberstehen. „Das frag ich mich allerdings auch“, donnert keine fünf Sekunden später eine männliche Stimme hinter Mikoto. Da Sasuke etwas größer ist als seine Mutter schaut er leicht über sie hinweg und kann sehen wie sein Vater ebenfalls aus der Küche heraus auf sie zukommt. Kurz schaut er seinem Vater in die Augen ehe er sich wieder auf seine Mutter konzentriert, welche ihn immer noch besorgt mustert. „Können wir das bitte im Wohnzimmer bereden?“, fragt Sasuke und schaut kurz zu seinem Vater, ehe er seinen Mantel öffnet und ihn auszieht. „Gut, wir warten im Wohnzimmer“, stimmt ihm Fugaku zu und geht als erster in den besagten Raum. Seine Mutter hingegen bleibt noch einen Moment lang im Flur stehen und dreht ihm den Rücken zu. „Itachi, dein Bruder ist wieder da, komm bitte ins Wohnzimmer“, ruft sie etwas lauter die Treppe nach oben, bevor sie ebenfalls ins Wohnzimmer verschwindet. Vorher allerdings bleibt sie noch kurz vor Sasuke stehen, legt eine Hand auf seine Brust und schaut ihn betrübt an. Wie Mikoto den Flur verlassen hat, dreht sich Sasuke zu Naruto um und verdreht leicht seine Augen, eh er flüstert: „Dann wollen wir mal. Auf in den Kampf.“ „Ich hoffe sie hören mir auch zu, den begrüßt haben mich deine Eltern nicht“, hört er Naruto im gleichen Moment brummen. „Naruto“, spricht Sasuke ihn direkt an ohne auf die vorherigen Worte des Blondhaarigen einzugehen. „Wir sagen Ihnen nichts davon, dass ich abgehauen bin, dass du Sakura entführt hast oder dass ich die Nacht bei ihr war“, zischt er ihm entgegen und schaut Naruto dabei fest in die Augen. Leicht verwirrt sieht Sasuke dabei zu, wie sich einen Grinsen auf den Mund von Naruto bildet und er ihn sogar brüderlich einen Arm auf die Schulter legt. „Teme genau das hab ich mir schon gedacht. Ich glaub du vergisst immer wieder, dass ich dich seit der Grundschule kenne, echt jetzt.“ „Hn“, ist das einzige was Sasuke nach Narutos Worten von sich gibt. Ohne das er doch noch näher darauf eingeht, wischt er die Hand des Blondhaarigen von seiner Schulter, dreht sich von ihm weg und geht zu seinen Eltern ins Wohnzimmer. Während Naruto und Sasuke wenige Minuten später auf der Couch sitzen, warten sie schweigend auf Itachi. Stumm schauen die beiden jungen Männer zu Fugaku und Mikoto die in den Sesseln ihnen Gegenüber platzt genommen haben. Sasuke wendet erst den Blick von seinen Eltern ab, als er hört wie jemand die Treppe runtergetrampelt kommt. Keine Minute später taucht auch schon sein Bruder auf und quetscht sich einfach zwischen ihn und Naruto auf die Couch. „Na Kleiner Bruder, bist ja auch wieder da“, begrüßt er Sasuke und durch wuschelt ihn die Haare, wie er schon früher, als sie noch Kinder waren getan hat. Sasuke jedoch knurrt daraufhin nur und schlägt die Hand von Itachi weg. Am liebsten würde er jetzt einfach aufstehen und abhauen, aber dieses Gespräch war äußerst wichtig, er musste da jetzt durch. „Und hallo Naruto, was machst du denn hier?“, begrüßt Itachi keinen Atemzug später den Blondhaarigen. Dieser grüßt kurz zurück, schielt aber leicht zu Mikoto und Fugaku. Diese haben ihn vorhin, als er ins Wohnzimmer getreten ist, überrascht angeschaut, ihn aber höfflich, wie immer, begrüßt. „Wo warst du? Wieso kommst du erst heute nach Hause? Und ich erwarte logische Antworten von dir“, unterbricht sein Vater Itachis fröhliches Wiedersehen und besinnt alle dazu, warum genau sie gerade zusammen im Wohnzimmer sitzen. „Ich war bei Naruto“, antwortet Sasuke direkt und lügt seinem Vater, ohne mit der Wimper zu zucken, direkt ins Gesicht. „Und warum?“, fragt Fugaku weiter und lässt Sasuke nicht aus den Augen. Dieser erwidert den Blick jedoch genauso kalt und antwortet: „Ich hatte einen Streit mit Sakura. Und damit ich mich beruhige, bin ich zu Naruto, ich wollte nur kurz meine Ruhe haben.“ Nach seinen Worten holt er sein Handy aus der Hosentasche und legt es mit dem Display nach oben auf den Tisch. Da er seine Eltern eh noch auf ein neues Handy ansprechen musste, konnte er es auch gleich hier und jetzt tun. „Als ich nach dem Streit mit Sakura gesehen habe, dass Itachi anruft, hab ich das Handy den Boden geschmissen. Ich wollte in diesem Moment nur meine Ruhe, nicht mehr und nicht weniger. Nur einmal eurer Kontrolle entfliehen.“ Missbilligend schaut ihn Fugaku an, ehe er mit Worten auf das Gesagte reagiert. „Du solltest dich lieber mal daran erinnern, warum wir dich, einen Erwachsenen, so kontrollieren“, nach seinen Worten dreht Fugaku seinen Kopf weg von Sasuke und schaut stattdessen seine Frau an. „Ich wusste doch gleich das kein anständiges Mädchen rosa gefärbte Haare hat!“ Noch bevor seine Mutter oder gar Naruto reagieren können, steht Sasuke von der Couch auf. „Sakura ist sehr wohl ein normales Mädchen, der einzige der hier jemanden runter ziehen kann bin ich. Ich hab die Drogen genommen und war Jahre lang verschwunden. Bilde dir kein Urteil über jemanden, den du nicht kennst. Sakura hat ihr Leben im Griff und arbeitet sogar als Assistenzärztin im Krankenhaus…“, noch bevor sich Sasuke richtig rein steigern kann und seinen Vater ordentlich die Meinung entgegen brüllen kann, fühlt er eine Hand auf seiner Schulter. Tatsächlich steht sein Bruder neben ihm, schüttelt leicht mit seinem Kopf und zwingt Sasuke zurück auf die Couch. „Fugaku, ich habe Sakura ebenfalls kennengelernt und kann dir sagen, sie ist wirklich in Ordnung. Sie hegt keinerlei Kontakt zu den Leuten mit denen Sasuke damals zu tun hatte“, wirft sich Naruto dazwischen und dreht seinen Kopf zu Sasuke, welcher ihn skeptisch mustert. „Fugaku, Mikoto ich möchte euch bitten ihn nicht den Kontakt zu ihr zu verbieten. Sie tut ihm wirklich gut. Ich hab zwar keine Ahnung warum sie sich gestritten haben,…“, kurz macht Naruto eine Pause und Sasuke sieht ihn an, dass er doch etwas nervös ist, obwohl er bis jetzt nicht wirklich gelogen hat. „Es ist eigentlich auch egal, weswegen die beiden aneinander geraten sind und es geht ja auch niemanden etwas an. Zudem haben sich die beiden ja auch wieder vertragen und Sasuke sitzt jetzt hier vor euch. Er ist komplett nüchtern, hat nichts zu sich genommen, das einzige was er gestern wirklich gebraucht hat, war etwas Ruhe, um sein Problem mit Sakura zu lösen“, damit endet Naruto und erstaunt die anderen wegen seiner Worte. „Du führst also eine Beziehung mit der jungen Dame?“, fragt Fugaku plötzlich wieder mit seiner monotonen Stimme an Sasuke gewandt. „Fugaku, das geht uns nichts an“, fährt Mikoto dazwischen und überrascht Sasuke damit, da er gerade von seiner Mutter gedacht hätte, dass sie alles über seine Beziehung zu Sakura wissen möchte. „Ich soll ihn also erlauben weiterhin dieses Mädchen zu treffen, obwohl ich sie nicht kenne?“, fragt er leicht wütend seine Frau. „Wenn es zwischen den beiden ernst wird, wirst du sie immer noch kennen lernen“, entgegnet Mikoto mit einen ruhigen Ton und scheint ihrem Mann tatsächlich den Wind aus den Segeln genommen zu haben. „Gut, du darfst das Mädchen weiterhin treffen, dafür aber meldet du dich jede Stunde bei uns!“ „Alle zwei oder drei Stunden reichen auch, wenn du bei ihr bist“, ergänzt Mikoto und schaut ihren Mann streng an. „Solltest du dich alleine mit ihr treffen wird dich Itachi hin bringen und auch wieder abholen. So wissen wir genau wo du bist“, fügt Fugaku hinzu und bringt Sasuke leicht zum Kochen. „Itachi hat auch eine Freundin und ein Privatleben. Von mir aus aber, wenn es deine Bedingungen sind, kann mich Naruto begleiten und abholen“, zischt er und wirft seinen Vater einen wütenden blick zu. „Gut“, stimmt sein Vater direkt zu. „Gut und dafür, dass ich mich jede Stunde bei euch melde, darf ich länger wegbleiben. Sagen wir bis 20 Uhr“, entgegnet Sasuke als nächstes mit ernstem Ton, kann aber selber nicht fassen, dass er gerade um die Uhrzeit, wann er zu Hause sein muss verhandelt. „Gut“, stimmt ihn Mikoto zu und wirft ihrem Mann einen strengen Blick zu. Auch wenn es nicht oft so wirkte, tatsächlich war seine Mutter die Chefin im Haus und keiner würde es je wagen sich gegen sie zu stemmen. ~#~ Erst gegen Abend und noch weiteren sinnlosen Verhandlungen steht Sasuke mit Naruto vor seiner Haustür und verabschiedet sich von ihm. „Du holst mich weder bei Sakura ab, noch bringst du mich zu ihr. Erzähl meinen Eltern von mir aus sonst was, aber du wirst mich nicht begleiten“, zischt Sasuke seinen Kumpel zu, als seine Eltern den Flur verlassen haben. „Kein Ding, aber nenn mir wenigstens irgendeine Adresse für deine Eltern“, erwidert Naruto und schaut Sasuke bittend an. „Morgen, Tschau“, nach den Worten schmeißt er seinen Kumpel aus dem Haus. Endlich hat er es geschafft und kann sich in sein Zimmer verkriechen. Das Gespräch mit seiner Familie hat doch länger gedauert und mehr Nerven gekostet als Sasuke gedacht hatte. Aber es hat sich gelohnt, so legt er sich auf sein Bett und holt sein Handy aus der Hosentasche, um Sakura wenigstens eine kurze Nachricht zu schreiben, dass alles okay ist. Immerhin möchte Sasuke nicht, dass sie sich Sorgen macht, um sie anzurufen fehlt ihn allerdings die Kraft. Hey, entschuldige, dass ich mich jetzt erst melde, meine Eltern haben einfach nicht aufgehört zu diskutieren und dann hat sich auch noch mein Bruder immer wieder eingemischt. Wenn es für dich in Ordnung ist, Sakura, komm ich dich morgen Vormittag besuchen. Meine Eltern haben mir erlaubt bis 20 Uhr unterwegs zu sein. Zumindest, wenn ich mit dir unterwegs bin. Sasuke Noch bevor er genauer darüber nachdenken kann oder die Nachricht noch zehn Mal ändert, sendet er sie einfach ab. In diesem Moment wo er seiner Freundin mitteilen muss, wie lange er wegbleiben darf und wann genau er wieder zu Hause sein muss, fühlt er sich erneut wie ein Teenager und nicht wie ein Erwachsener Mann Mitte 20. Doch er schafft es gar nicht sich länger darüber aufzuregen, da er schon wenige Sekunden später von der Müdigkeit überrollt wird und einfach einschläft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)