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Die Laborkinder Vol. 1

Die Kinder der Waisenhäuser
von
Koautor:  Darcy

Vorwort zu diesem Kapitel:
Aloha an alle die sich hier her verirrt haben!
Unglaublich, ich hab es mal geschafft eine der Geschichten aufzuschreiben die mir im Kopf herum Schwirren <3
Konstruktive Kritik is immer gerne gesehen :D
Enjoy!
lg
KarlDasLama

P.S.: Darcy Special Thanks to you <3 ohne dich und unser RPG wäre mein Kopf sicherlich nicht so voll mit tollen Ideen <3 Komplett anzeigen

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Die bildende Kunst der Psychose [One-Shot]

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New Horizon | Pluto
 

„Ich sehe Bilder in meinem Kopf. Oh Doktor, Doktor. Bilder! Bilder in denen Sie unter großen Leid sterben.“

Die dünnen Finger tippten in einem undefinierbaren Rhythmus gegen die kleine Scheibe der Türe, die gerade mal eine Handbreite hoch und dafür doppelt so lang war. Sie diente gerade mal als kleines Guckloch für den dahinter befindlichen Raum. Die grünen Augen des jungen Mannes folgten, während er einen Beat mit seinen Fingern herstellte, den Bewegungen seiner Ärztin auf der anderen Seite der Türe.

„Doktor. Doktor.“, summte der junge Mann, gefolgt von einem amüsierten, fast schon kindlichen Kichern.

„Mhm. Also nochmal. Nicolas Hastings. Das ist dein Name, richtig?“, erhob die studierte Frau nach einigen stillen Momenten ihre Stimme. Ihr Blick wandte sich von dem Multiport in ihrer Hand ab, so das sie ihrem Patienten in die Augen sehen konnte.

„Gut abgelesen Doktor.“, schnurrte er, der auf den Namen Nicolas hörte, in einem flüsternden Ton, trat dabei einen Schritt näher an die schwere Türe heran.

„Wieso hat man dich hier her gebracht?“

Nicolas lehnte seine Stirn gegen des Fenster. „Meine Mama hat gesagt ich sei auf Heroin und mein Dad meint ich sei einfach Verrückt...aber sie haben keine Ahnung...“

Die dunkelhaarige Ärztin zog ihre Augenbrauen skeptisch zusammen, bevor ihre geschminkten Augen wieder auf das Multiport glitten.

„Nicolas, du bist laut meiner Akte Waise. Über deine Eltern wird hier nichts aufgeführt.“

„FUCK!“

Nicolas Finger, die bis eben noch gegen die kleine Scheibe in der Türe getrommelt hatten, formten sich zu einer Faust. Und er schlug gegen die Türe. Nochmal. Auch ein drittes Mal. Dann taumelte der junge Mann zurück, hinein in die Mitte des Raums, dessen weiße Wände mit Polstern bedeckt waren. Es war kalt darin, Nicolas litt schon seit er hier war unter der Kälte. Hätte er keine pinken Socken getragen, hätte man sehen können das seine Füße schon blau wurden dank der niedrigen Temperaturen.

„FUCK! FUCK! FUCK!“, hallten Nicolas Schreie durch das Zimmer. Zittrig strich er sich mit den dünnen Fingern durch die ohnehin schon zerzausten Haare. Seine Augen füllten sich mit Tränenflüssigkeit, gegen deren austreten er sichtlich ankämpfte. Sein Gesicht formte eine Fratze, bei der man nicht so recht wusste ob es nun Trauer war die ihn bewegte oder ob es Schmerzen waren die diese abstrusen Gesichtszüge zauberten.

„Sie haben mit angelogen. Sie haben mich angelogen.“

Ein hektisches Kopfschütteln des jungen Mannes folgte.

„Ich wusste, dass was mit Ihnen nicht stimmt. ICH WUSSTE ES!“, sagte Nicolas. Seine Stimme wurde mit jedem Buchstaben immer lauter. Die verklärten Augen starrten auf den Boden, während er sich einige Male im Kreis drehte.

„Und wissen Sie warum ich das wusste?“, sprach Nicolas weiter und ging mit erhobenen Zeigefinger und hastigen Schritten zurück zu der Türe.

„Wissen Sie warum ich das wusste?“

Die Ärztin schüttelte gelassen den Kopf. „Nein, das weiß ich nicht. Warum wusstest du das?“

„Weil...“, Nicolas machte eine kurze Pause, führte dabei einen Finger zu seiner Schläfe um dagegen zu Tippen. „...Sie nur in meinem Kopf existieren.“

Bis eben hatte der Junge mit den zerzausten Haaren noch einen zerrissenen, fast traurigen Eindruck gemacht nur weil er erfahren hatte das er Waise sei. Doch diese Stimmung war von der einen auf die andere Sekunde wie weg geblasen. An der Scheibe der Sicherheitstüre stand nun ein Nicolas, der die Ärztin breit angrinste und sich zeitgleich auf seine Unterlippe biss.

„Verarscht!“

Unbeeindruckt von dem Verhalten ihres Patienten, nickte die Ärztin und widmete sich erneut dem Gerät in ihrer Hand. Sie scrollte mit dem Zeigefinger über die digitale Akte, überflog erneut die darauf befindlichen Informationen die sie schon vor dem Besuch bei Nicolas durchgelesen hatte. Bis sie bei dem Absatz 'Sonstige Informationen' angekommen war. Vorhin hatte sie diesem keine Beachtung geschenkt, hatte sich auf die Gründe der Einweisung fokussiert. Aber nun sprangen sie ihr ins Gesicht, wie eine Spinne die auf Angriff ging. Sie zog die Augenbrauen in die Höhe, ihre Augenlider schlossen und öffneten sich hektisch.

Die Tastensperre des Multiports wurde betätigt, so das die Ärztin das Gerät in der Tasche ihres weißen Kittels verschwinden lassen konnte.

„Du bist eines der Laborkinder. Das erklärt warum du so einen kaltblütigen Mord begannen hast. Und wieso du dich jetzt so verhältst.“, schnaubte die Dame, musterte dabei mit angehobenen Augenbrauen das Gesicht des Jungen an der Scheibe.

„Ew, Laborkinder“, lachte Nicolas während er seine Stirn wieder gegen das kleine rechteckige Fenster drückte,“das klingt als ob ich in einem Reagenzglas gezüchtet wurde.“

„Du weißt was ich meine und das ist das was zählt.“, setzte die Ärztin fort, strich sich die langen blonden Haare hinters Ohr und sah Nicolas mit ernster Miene an.

„Haben sich schon irgendwelche Ungewöhnlichkeiten oder Besonderheiten bei dir bemerkbar gemacht? Irgendwelche Veränderungen die sich nicht erklären lassen?“ , fragte sie ihr Gegenüber, wobei die beiden einige Zentimeter tonnenschweres Metall trennten. „Du bist mit deinen 16. Jahren in einem Alter, bei denen die anderen Laborkinder schon Abnormalitäten aufgewiesen haben.“

„DAS...“, begann Nicolas und schrie das Wort förmlich, so dass selbst die Frau vor der Türe den unangenehmen Nachdruck spüren konnte,“...habe ich Ihnen doch schon erzählt.“

Seine Mundwinkel zogen sich nach unten, die Stirn des Jungen legte sich in Falten. Energisch sog er die abgestandene Luft in seine Lungen, um diese ebenso stark wieder durch seine Nase zu entlassen.

„Ich sehe Bilder in meinem Kopf. Oh Doktor, Doktor. Bilder! Bilder in denen Sie unter großen Leid sterben.“, wiederholte er mit gedämpfter Stimme die Worte die er schon vorhin an die Ärztin gerichtet hatte. Ein Lächeln, verrückt und kalt, huschte für den Bruchteil einer Sekunde über seine Lippen.

Und nun, dass erste mal seitdem die Ärztin mit ihrem neuen Patienten gesprochen hatte, zeichnete sich in ihren dunklen Augen etwas ab. Ihr Blick wurde besorgter. Die zittrigen Hände verschränkten sich schützend vor ihrer Brust, die mit Schminke belegten Lippen drückten sich aufeinander, der Puls erhöhte sich, die Atmung wurde schneller.

Nicolas Kopf hob sich einige Zentimeter an, um noch näher an die Glasscheibe zu kommen. Seine Atmung ließ das Fenster beim Ausatmen beschlagen.

„Oh. Doktor. Doktor. Doktor. Oh.“, raunte Nicolas quälend langsam, seine Stimme wirkte tiefer und rauer als noch vor wenigen Momenten.

„Ich sehe die Wand umfallen. Doktor ic-“

„Die Wand ist aus massiven Eisenlegierungen Nicolas, sie kann nicht einfach umfallen.“, unterbrach die Ärztin den Jungen schnell, versuchte sich dabei nicht anmerken zu lassen wie unwohl sie sich in dieser Situation fühlte. Doch jeder der ein wenig Empathie besaß bemerkte wohl wie sie sich fühlte. Ihre Stimme wirkte bedingt hysterisch, ihre Augen waren glasig. Mit wankenden Bewegungen versuchte sie unmerklich einige Schritte zurück zu gehen, etwas Sicherheitsabstand zu gewinnen, während für einige Zeit beklemmende Stille zwischen ihnen herrschte.

„DOKTOR.“, durchbrach Nicolas mit einem lauten Schrei eben jene Stille, so das die Frau in sich zusammen zuckte. „Sie hören mir nicht zu. Ich dachte das wäre ihr Job?“

Grinsend biss Nicolas sich auf dich Unterlippe, hob seine Hand so langsam wie in einem Zeitraffer an. Gebannt beobachtete die Ärztin die Geste des Patienten, wobei jeder Muskel in ihrem Körper sich anspannte. Das Grinsen wurde breiter, ehe Nicolas gegen die von innen gepolsterte Türe schnippte.

Im nächsten Moment folgte ein dumpfes Geräusch, das ähnlich klang wie schwere Metall das aneinander rieb. Es kam unerwartet und kurz hätte man glauben können, dass gleich das ganzen Haus in sich zusammen fallen würde.

„Was?“, erschrocken riss die Frau ihre Augen auf, ließ ihren Blick über die massive Wand schweifen deren aalglatte Fassade anfing Risse zu bekommen. Erst waren es wenige kleine Brüche die man nur bei genaueren hinsehen bemerkt hätte. Doch langsam, Stück für Stück, konnte man beobachten wie die Risse sich durch das Metall fraßen, wie Termiten durch ein Stück Holz. Nur viel schneller.

„Das kann doch nicht...“

„Doktor. Doktor...ich sehe die Wand fallen.“

Ein letztes Mal sprach Nicolas diese Worte aus.

Folgen tat nun ein erneuter lauter Knall. Die Risse wuchsen rasant, lösten die Wand von ihren Grundmauern. Das massive Metall setzte sich Funken schlagend in Bewegung, die darin verlegten Kabel rissen nach und nach. Und die Wand fing an zu fallen. Weg von Nicolas, der seelenruhig da stand, rüber zu der Ärztin. Die Frau schnappte nach Luft, hüpfte im nächsten Moment auf ihren hochhackigen Schuhen zur Seite in der Hoffnung unbeschadet davon zu kommen. Doch es war nicht mehr rechtzeitig, das schwere Metall raste hinab und erwischte das Bein der Ärztin, es riss sie mit zu Boden und begrub ihren linken Unterschenkel mit einem Knacken vollständig unter sich. Ein lauter Schrei trat aus der Kehle der Blondhaarigen und schallte unüberhörbar durch den langen Krankenhausgang. Tränenflüssigkeit füllte auf der Stelle ihre Augen und rann über ihre bleich gewordenen Wangen. Mit fahrigen Bewegungen versucht Sie sich auf zu richten, ihre Hand wanderte irgendwie zu ihrem Bein das begraben und zog daran in der naiven Hoffnung das es sie befreien würde. Tat es aber nicht.

Schmerz.

Verzweiflung.

Hilflosigkeit.

Jeden Menschen hätte dieser Anblick berührt, hätte Mitleid hervor gerufen. Doch in Nicolas Brustkorb breitete sich nicht dieses Gefühl aus. Nein. Er biss sich wieder auf die Lippe, grinste bei dem leidenden Anblick der Kittelträgerin und krallte seine dünnen Finger in das weiße Krankenhaushemd das ihm angezogen wurde.

„Ich hab es Ihnen gesagt. Ich hab es Ihnen ja gesagt.“, flüsterte der junge Mann in ihre Richtung, kicherte dabei ein wenig vor sich her. Ehe er sich in Bewegung setzte. Vorsichtig setzte er seinen Fuß auf die vor ihm liegende Wand, deren unförmige Ränder Stromfunken schlagend auf dem Betonboden lag, stieg so aus der Gummizelle heraus in der sie ihn gefangen gehalten hatten und ging zu der am Betonboden liegenden Dame.

„Hilf mir...bitte. Bit-te...“

„Kann ich nicht.“ , murmelte Nicolas leise, zwirbelte eine seiner leicht verfilzten langen Haarsträhnen zwischen seinen Fingern und lächelte sie an.

„Die Bilder in meinem Kopf sagen, dass ich Ihnen nicht helfen kann. Ich werde Sie umbringen müssen. Das sagen die Bilder mir.“

Er ging neben ihr in die Hocke, streckte ihr nun die leer Hand entgegen. Weinend beobachtete sie ihn, konnte dabei jedoch kaum genügend Konzentration aufbringen um seinen Worten ansatzweise zu folgen.

„Es tut mir leid.“, sprach Nicolas leise, richtete seinen Blick auf seine leere Hand. Im nächsten Augenblick manifestierte sich aus dem Nichts heraus undefinierbare, dreidimensionale, Umrisse auf seiner Handfläche. Langsam setzte sich darin ein Bild zusammen, wie ein Puzzle, und füllte seine Hand innerhalb weniger Sekunden mit einem Jagdmesser. Es war wie Zauberei in einem Videospiel. Aus dem Nichts wurde etwas erschaffen, als ob er Gott wäre. Doch verdammt, das war er mit Sicherheit nicht. Nicolas war kein Gott, kein Superheld oder eine gute Fee. Nein, er war das Gegenteil von all dem, ein Biest das von Menschenhand geschaffen wurde.

„Ihr scheiß Laborkinder...“, presste die Ärztin hervor, rang mit ihren Tränen und Luft,“...ihr hab solche Begabungen. Solche besonderen Fähigkeiten... und nutzt sie um Leid zu verbreiten.“

Schluchzend legte die Blondine ihren Kopf auf dem kalten Boden ab. Der Schmerz betäubte ihren Körper und der Blick von Nicolas tat sein übriges um ihr den Lebenswillen zu nehmen.

„Hätten sie euch doch damals in dem Labor einfach umgebracht...“

Nicolas atmete tief ein.

Dieser Satz hatte sein Ziel nicht verfehlt.

Seine Mundwinkel wanderten nach unten, seine Augenbrauen zogen sich ernst zusammen während er den Griff des gerade erschaffenen Messer umfasste.

„HALT DEINE SCHNAUZE!“, brüllte er in ihre Richtung, hob seine freie Hand an und krallte sich mit dieser in ihre Haare um ihren Kopf gegen den Beton zu drücken.

„Du hast doch gar keine Ahnung wovon du redest.“, gab er knurrend von sich, hob ihren Kopf mit seiner Hand an und donnerten ihn sogleich wieder zu Boden. „Glaubst du ich hab das gewollt? Glaubst du ich wollte jeden Tag von Wissenschaftlern umringt werden, während sie mir bei lebendig Leib den Körper aufgeschnitten haben, um jeden einzelnen meiner Nerven frei zu legen?“

Wütend schnaubte Nicolas, drückte den blonden Schopf stärker auf den Boden.

„Glaubst du ich wollte, dass sie den Versuch starten ohne Narkose meine Nerven, meine Zellen, meine DNA zu überschreiben? Glaubst du ich wollte, dass sie mich zu diesem Monster machen?“

Seine grünen Augen wurden glasig, so das er sich mit dem Handrücken über diese wischte um nicht gleich eine Träne zu verlieren.

„Und jetzt bin ich nun mal wer ich bin, Doktor. Danken Sie den Wissenschaftlern im Jenseits.“

Nicolas hob die Hand, in der er das Messer hielt, an. Hob sie höher. Und höher. Um sie dann in doppelter Geschwindigkeit hinunter sausen zu lassen, in den Kopf der Blondhaarigen die ihren letzten Atemzug gemacht hatte ehe ihr Leben aus ihrem Körper verschwand.

Stille trat ein.

Das Weinen der Ärztin war abgeklungen, die Atmung hatte angehalten und das Zittern ihres Körpers stoppte abrupt mit dem Eintritt der Waffe. Geräuschlos quoll rote Flüssigkeit aus der Wunde heraus in der das Messer steckte, sickerte langsam aus ihrem leblosen Körper hinab auf den kühlen Boden wo sich innerhalb kürzester Zeit ein kleiner Teich gebildet hatte. Wortlos beobachtete Nicolas das Schauspiel.

„Es tut mir leid Doktor. Wirklich...“, flüsterte er kaum hörbar in die Stille, wischte sich nun mit einer Hand über die Augen die es endlich geschafft hatten eine der angestauten Tränen zu befreien.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wurzel
2018-12-29T14:11:27+00:00 29.12.2018 15:11
Ahoi!

Ich wollte diesen Kommentar eigentlich schon länger schreiben (seit Darcy mir den Link hier für gegeben hat), aber dann kam Weihnachten dazwischen. |D

Ich mag das Setting. Geschichten die im Weltall stattfinden sind generell interessant (imho) und das sich die Menschheit (bzw. Teile von ihr) gerade dann in noch nicht verstandener, Gehirnverdrehender Art und Weise verändert, gibt dem ganzen etwas besonderes. One giant leap for mankind, indeed.

Was mir vielleicht als Kritikpunkt aufgefallen ist, ist das an einigen Stellen eher erzählt, als gezeigt wird. Einige Dinge sind aus dem Kontext heraus verständlich, werden aber noch einmal erklärt.
Damit meine ich z.B. Sätze wie die folgenden:

Die Frau schnappte nach Luft, hüpfte im nächsten Moment auf ihren hochhackigen Schuhen zur Seite in der Hoffnung unbeschadet davon zu kommen.

Es ist durch die Aktion bereits klar, was sie versucht zu tun; ihre Hoffnung müsste an sich nicht mehr mitgeteilt werden. Diesen Part heraus zu nehmen, würde den Teil der Szene dynamischer machen.

[...]versuchte sich dabei nicht anmerken zu lassen wie unwohl sie sich in dieser Situation fühlte. Doch jeder der ein wenig Empathie besaß bemerkte wohl wie sie sich fühlte. Ihre Stimme wirkte bedingt hysterisch, ihre Augen waren glasig.

Erst der letzte Satz zeigt mir wirklich, wie sie sich fühlt: durch den Klang ihrer Stimme, den Ausdruck in ihren Augen. Die ersten Beiden sagen mir nur, was sie versucht zu tun, aber nicht wie sie es tut. Wie z.B. könnte ihre unterdrückte Panik aussehen und beschrieben werden, so das der Leser begreift in welchem emotionalen Zustand sie sich gerade befindet, ohne so direkt zu sagen, was sie versucht zu tun?
Es gibt Momente, in denen das Erklären von Dingen die beste Methode ist, seinen Punkt zu machen - aber alle Dinge, die aus Kontext und den Taten der Charaktere heraus erklärt werden können, profitieren davon nur gezeigt zu werden.

Ich habe den One-Shot gelesen, als noch kein Steckbrief für Nicolas angelegt war und hatte folglich keine Ahnung, was seine besondere Fähigkeit ist und welche Teile seines Dialoges psychischer Instabilität geschuldet sind. Die vielen Twists innerhalb dieser kurzen Zeit haben mir wirklich Spaß gemacht zu lesen!
Ich mag wie „Ich sehe Bilder in meinem Kopf. Oh Doktor, Doktor. Bilder! Bilder in denen Sie unter großen Leid sterben.“ zurück kommt, wenn man vielleicht gar nicht mehr daran denkt und wie viel mehr (unheimlichen) Sinn es beim zweiten Lesen macht.

Wenn du noch weitere Kapitel schreibst, werde ich wieder vorbei schauen! :3

Liebe Grüße
Wurzel


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