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26 Augenblicke

ein Supernatural Drabble-Adventskalender
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe den Kalender im November schon etwa zur Hälfte vorgeschrieben, deshalb ändert sich vielleicht noch was, aber: Es gibt bisher insgesamt noch drei Spoilerkapitel, die ich immer im Türchen davor ankündige.

Aber don‘t worry - das heutige Türchen beinhaltet erstmals einen Sprung in die Vergangenheit. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spoilerwarnung: Dieses Kapitel enthält Hinweise auf neue Charaktere, die in Staffel 13 erstmalig auftauchen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spoilerwarnung für Staffel 13! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das heutige Drabble ist ein Spoiler für Staffel 12! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vorwort:

Das ist eins der ersten Drabbles, die ich für die Aktion geschrieben habe und es fühlt sich super ‚alt‘ an. :D

Mini-Charakter-Spoiler für Staffel 13, aber es wird nur der Name erwähnt. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir sehr leid, dass das gestrige Türchen nicht pünktlich war, aber es kam einiges dazwischen.
Ich wünsche allen frohe Weihnachten bzw. denjenigen, die nicht feiern, ein paar friedliche Tage!

Viel Spaß beim Lesen!
Dino Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Türchen um Heiligen Abend ist tatsächlich das experimentellste von allen … Ich hoffe, dass es nicht zu … hm, unkonventionell geworden ist. Ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, es musste sehr oft geändert werden und hat auch noch mal eine Menge Recherche erfordert.

Frohe Weihnachten! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
(Vorwort für fanfiktion.de:)

Hallo zum allerletzten Mal! Ich könnte hier eine Menge sagen – aber um es kurz zu machen: Danke. Der Dezember war für mich ein RL Abenteuer und dieses kleine Projekt im Hintergrund hat mir viel gegeben. Danke für so viel Lesetreue. Ich fühle mich geehrt. Frohe Weihnachten!

Dino Komplett anzeigen

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01. Dezember - Aufbruch

Sam zieht geräuschvoll den Reißverschluss seiner Tasche zu. Ein letztes Mal sieht er sich im Motelzimmer um.

Von draußen ist das vertraute, tiefe Grollen des Impalas zu hören, als der Motor zum Leben erwacht. Es klingt beinahe wie die Aufforderung zum Aufbruch. Sam schultert seinen Seesack und schließt die Tür hinter sich.

Draußen ist es kühl. Das Licht des Sonnenaufgangs spiegelt sich im Seitenfenster und Sam muss für einen Moment blinzeln.

Er wirft sein Gepäck auf die Rückbank und lässt sich auf den Beifahrersitz fallen. Dean registriert seine Anwesenheit bloß mit einem Nicken, aber er hält ihm einen Pappbecher hin, dessen flüssiger Inhalt vielversprechend dampft. Sam sieht ihm an, dass sein Bruder schlecht geschlafen hat und akzeptiert das Schweigen zwischen ihnen.

Dankbar nippt er an seinem Kaffee, der scheußlich schmeckt, aber er ist heiß und schlechter Kaffee ist immer noch besser als gar keiner.

„Musik?“, fragt Sam, als Dean die Handbremse löst und den Impala vom Parkplatz des Motels lenkt. Dean grunzt nur, schaltet jedoch das Radio ein und wirkt durch die vertrauten Klänge von Metallica schlagartig etwas sanfter.

Es ist einer von diesen Morgen. Sam lächelt, als er aus dem Beifahrerfenster sieht. Dean hat Sam und Sam hat Dean.

02. Dezember - Burger

Castiel liebt Burger. Burger waren zweifelsohne Jimmy Novaks Leibgericht und offenbar hat Cas diese Neigung von ihm übernommen. Darüber hinaus mochte er auch einmal Erdnussbutter mit Gelee, aber das ist etwas anderes.

Wenn Dean Sam und ihm selbstgemachte Burger serviert, lehnt Cas nie ab. Es spielt keine Rolle, dass er nur Moleküle schmeckt, wenn er in vollem Besitz seiner Gnade ist.

Sie sitzen zu dritt beim Abendessen und er kann sich nicht daran erinnern, wann Dean das letzte Mal so zufrieden ausgesehen hat. Er grinst in sein Bier hinein, als Sam die Burger lobt und in seinem Blick liegt ein stolzes Funkeln. Cas betrachtet die Fältchen, die dabei in seinen Augenwinkeln entstehen, und sieht ihm zu, wie Dean anschließend den nächsten Bissen nimmt; einen so großen, dass er mit offenem Mund kauen muss. Von Sam bekommt er dafür ein amüsiertes Kopfschütteln, aber das stört Dean kein Bisschen. Cas muss lächeln und vergisst, weiter zu essen.

„Was ist, doch zu sehr Moleküle?“, fragt Dean plötzlich, als er den Bissen hinuntergeschluckt hat.

„Es schmeckt dir nicht, oder?“ Cas merkt, dass er sich Mühe gibt, gleichgültig zu klingen. „Doch, sehr Dean!“, sagt Cas, greift nach seinem Burger und beißt herzhaft hinein. Dean lächelt.

03. Dezember - Clownphobie

Sie haben eine Befragung in einer Einkaufsmeile, als jemand Sam plötzlich von hinten an die Schulter tippt. Er dreht sich nichtsahnend um und schaut in ein weiß geschminktes Gesicht mit aufgesetzter Pappnase und rot aufgemalten Wangen.

Sam weicht erschrocken zurück.

Sie sind in die Neueröffnung eines Spielwarenladens geraten und nun ist Dean irgendwo im Gewühl verschwunden.

Der Clown deutet auf einen Ballon in seiner Hand und sieht Sam fragend an. Sam schüttelt den Kopf und presst ein Lächeln hervor. Er spürt, wie er in Schweiß ausbricht, als der Clown die Schultern hängen lässt und auf seinen großen Schuhen im Kreis herum schlurft.

Ein paar Kinder laufen herbei und bedrängen ihn. Natürlich haben sie keine Angst vor dem Clown, der nun damit beginnt, Luftballontiere zu formen.

Sam beobachtet die kleine Gruppe aus sicherem Abstand. Ihm fällt auf, dass der Clown Rückenschmerzen zu haben scheint, denn er greift sich einige Male unauffällig ins Kreuz. Plötzlich wird Sam klar, dass der Clown nur ein Mann ist, der seine Arbeit erledigt, ein Mensch in einer Uniform. Beinahe wie er selbst in diesem Moment, wenn man so will.

Er lockert seine Krawatte und als der Clown zufällig zu ihm herübersieht, schafft es Sam, ihm zuzunicken.

04. Dezember - Dad

„Hallo, Claire. Ich habe schon viel von dir gehört.“ Claire mustert das freundliche Lächeln und die erwartungsvoll ausgestreckte Hand.

„Du bist also Jack.“ Sie gibt sich unbeeindruckt und verschränkt die Arme vor der Brust.

Jacks Lächeln bleibt unverändert, aber als ihm endlich aufzugehen scheint, dass von Claire kein Händedruck zu erwarten ist, lässt er den Arm sinken.

„Und was hast du gehört?“, fragt sie schließlich und gibt sich Mühe, es wie eine Herausforderung klingen zu lassen.

„Dass du mutig bist. Und auf dich selber aufpassen kannst“, antwortet Jack in aller Ernsthaftigkeit. „Aber dass du dir damit manchmal mehr Mühe geben solltest.“

Claire schnaubt abfällig. „Sagt er das also, ja?“, murmelt sie gepresst.

„Mein Vater? Ja“, bestätigt Jack überflüssigerweise.

Claire zieht spöttisch eine Braue hoch.

„Hat er versucht, dir das einzureden? Dass er dein Vater ist?“

Jack neigt nachdenklich den Kopf. Es ist diese Geste, die Claire den Rest gibt. Ihr liegt etwas auf der Zunge, wie dass Castiel gut darin ist, Plätze einzunehmen, auf die er kein Recht hat.

Wütend reißt sie den Mund auf, aber Jack kommt ihr zuvor.

„Nein. Das sage ich. Er ist mein Dad und ich liebe ihn.“

Claire kann darüber nur trotzig den Kopf schütteln.

05. Dezember - Erde

Es spielt keine Rolle, wie oft er unter der Dusche steht oder wie gründlich er sich wäscht. Die Sachen, in denen Sam ihn beerdigt hat, hat er längst entsorgt. Aber wochenlang, nachdem er sich aus seinem eigenen Grab gewühlt hat, findet Dean noch Erde. Sie ist trocken und verbrannt und Dean weiß jedes Mal sofort, dass es keine normale Erde ist, die an ihm haften bleibt, wenn er Gräber aushebt oder durchs Unterholz robbt.

Seine eigene Graberde rieselt aus seinen Schuhen, obwohl er die sogar schon mit Bobbys Staubsauger bearbeitet hat und manchmal, wenn die Hölle ihn in seinen Träumen besonders grausam heimsucht, so dass er mitten in der Nacht hochschreckt, findet er blutigen Lehm auf seinem Kissen.

Schlimmer als die Erde sind die besorgten Blicke, die Bobby und Sam ihm zuwerfen, wenn er sich wieder unauffällig zu schütteln beginnt. Sie scheinen die Erde, die an Dean klebt, nicht zu sehen; er hat sie nämlich danach gefragt.

Falls die Halluzinationen Folge des Traumas sein sollten, müsste er eigentlich blutbeschmiert sein, denkt Dean bitter und versucht, die Erde zu ignorieren. Sie erinnert ihn daran, dass er die zweite Chance auf Erden nicht verdient hat.

Bloß war das dem Scheiß Engel egal.

06. Dezember - Feds

Dean bindet sich die Krawatte vor dem Spiegel und vergewissert sich, dass die falsche FBI Marke noch in seiner Brusttasche steckt. Befragungen sind nicht unbedingt sein liebster Part bei der Jagd, aber das liegt nicht an der Aufmachung. Dean liebt es, sich zu verkleiden. Ein billiger Anzug ist ihm dabei sogar fast zu langweilig. Ihm fehlt der Witz daran, der Hintergrund, es ist zu wenig Schau.

Er seufzt und tritt vom Spiegel zurück. Manchmal fragt er sich, ob Sam in den Anzug-Momenten ihres Lebens etwas glücklicher ist. Immerhin hat er mit seinem Studium genau so etwas angestrebt. Sein Traumjob beinhaltete tatsächlich einmal, jeden Tag einen Anzug tragen zu müssen.

Nicht nur der Berufswunsch unterscheidet sie voneinander: Sam kann das So-tun-als-ob überhaupt nicht leiden, Dean gefällt es viel zu sehr. Wenn Dean in eine andere Rolle schlüpft, dann hat er Freude daran – ohne sich ernsthaft zu wünschen, das Spiel Realität werden zu lassen. Sam gibt nicht gerne vor, etwas zu sein; er sehnt sich wirklich nach einer anderen Rolle, wie auch immer die aussehen mag.

Dean wirft einen Blick über die Schulter und sieht, wie Sam sich die frisch geputzten Schuhe zubindet. Ein dunkelblauer Anzug steht ihm eindeutig besser als Dean.

07. Dezember - Gnadenlos

Es hat eine Zeit gedauert, bis sich Castiel bewusst wurde, dass er entschieden hat. Vielleicht ist sein Entschluss schon vor Jahren gefallen.

Sam und Dean wissen nichts von seinem Vorhaben. Er muss es alleine tun.

Dean ist wütend, als Cas sich für eine ungewisse Zeit von den Brüdern verabschiedet. Aber Cas tut es für sich und er will nicht, dass sie sich sorgen.

Das Herausreißen seiner Gnade dauert seine Zeit und ist die schmerzhafteste Erfahrung in Castiels gesamter Existenz.

Als er ein paar Tage später wieder an die Bunkertür klopft, rechnet er nicht mit Deans Hagel an Vorwürfen oder Sams Sorge.

Er bereut seine Entscheidung nicht, aber die Reaktion seiner Familie tut weh.

„Warum?“, fragt Dean, mit so viel Anklage in der Stimme, dass Cas sich fragt, ob er ihn ohne Gnade überhaupt noch um sich will.

„Ich will mit euch alt werden, Dean. Wenn eure Zeit gekommen ist, will ich nicht derjenige sein, der zurückbleibt“, antwortet Cas und drückt Dean eine Phiole mit schimmerndem Inhalt in die Hand.

„Das kann ich nicht annehmen!“ Dean klingt panisch.

Cas neigt den Kopf. „Geschenke gibt man nicht zurück.“

Eine Träne rollt über Deans Wange.

„Sie hat immer dir gehört.“

Sam lächelt gerührt.

08. Dezember - Heilig

Crowley gönnt sich den Luxus eines zufriedenen Lächelns, als er die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem kunstvoll geschliffenen Whiskyglas betrachtet. Es ist natürlich dreißigjähriger Craig, den er genießerisch im Licht der Fackeln schwenkt. Als er einen Schluck nimmt, das warme Brennen spürt, das die rauchige Flüssigkeit in seiner Kehle hinterlässt, fühlt er sich beinahe menschlich. Auf eine gute Art. Crowley war nie gern ein Mensch. Von der Hexe gehasst, verstoßen und gegen Vieh eingetauscht. Selbst als Vater versagt. Es gibt nichts, was er am Menschsein vermisst.

Das sorgt jedoch nicht dafür, dass er vergisst, woher er kommt. Der Scotch hilft ihm, sich daran zu erinnern: Wer er einmal war und was er seitdem erreicht hat. Er brennt den Nachgeschmack der Menschlichkeit aus seiner Existenz, aber sorgt dafür, dass sie ihm nicht zu sehr entgleitet. Der Scotch ist für ihn mehr als ein Genussmittel; an sentimentaler Bedeutung kommt er eher dem Messwein gleich. Belustigung zuckt über diesen unangebrachten Vergleich in seinem Mundwinkel. Er gibt sich Mühe, vor den Dämonen im Thronsaal eine ernste Mine zu wahren. Nein, der Whisky bedeutet für Crowley ein Mahnmal. Sicher sorgt er nicht dafür, dass er in wehmütigen Erinnerungen an seine Kindheit und seine schreckliche Mutter schwelgt.

09. Dezember - Illusion

Realität ist bitter. Ungemütlich. Das ist es in Moondoor auch, aber mit dieser Art der Ungemütlichkeit kommt Charlie klar.

Sie kichert, als sie im Spiegel hinter sich sieht, wie Dean auf einem Bein herum hopst, während er versucht, in seine Strumpfhosen zu kommen.

Strumpfhosen. Dean Winchester. Kein Scherz.

„Halt die Klappe!“, ächzt Dean.

Mit fliegenden Haaren dreht Charlie sich zu ihm um.

„Sprichst du etwa so mit deiner Königin?“, stichelt sie liebevoll und beäugt sein Gehopse.

„Timeout!“, beharrt Dean und lässt den Gummizug seiner Strumpfhose los, der unsanft gegen die Haut über seinen Hüften klatscht. „Wir haben noch nicht angefangen! Die Realität endet mit mir in Strumpfhosen!“

Charlie kann nicht anders: Sie muss so heftig lachen, dass sie Schluckauf bekommt.

„Schon gut, der offizielle Beginn des LARPs wird auf dem Turnierplatz ausgerufen“, beruhigt sie und geht zu ihm hin, um Dean ins falsche Kettenhemd zu helfen.

Es ist Deans erste offizielle Teilnahme an dem Live Rollenspiel und Charlie spürt genau, wie aufgeregt er ist. Mehr denn je fühlt sie sich wie seine Schwester, die ihn in ihre Welt einführt. Sie hat ihm schon einmal die Augen geöffnet. In seiner Realität lebt er manchmal mehr Illusion, als mit ihr im Spiel.

10. Dezember - Jäger

Es gibt die Jägerbeerdigung. Den Jägertod. Aber kein Jägerleben.

Mary weigert sich, das Dasein ihrer Söhne als ‚Leben‘ zu bezeichnen.

Sie begreift, dass es wichtig ist, was sie tun. Wenn jemand weiß, wie es ist, in einer Familie aufzuwachsen, die seit Generationen aus Jägern besteht, dann sie.

Sie versucht, Verständnis dafür zu haben, was John nach ihrem Tod durchlitten hat.

Sie versucht auch, Verständnis für ihre Kinder zu haben, die von übernatürlichen Katastrophen stärker angezogen werden, als Fliegen von Mist.

Aber wenn sie im Strategiezimmer über Sam stolpert, der Jack mit einer Engelsgeduld die Bedeutung hinter Thanksgiving erklärt oder Dean dabei ertappt, wie er an einer Tankstelle für ein Kleinkind an der Kasse Grimassen schneidet, trauert sie. Um das Leben, das ihre Söhne nie haben werden.

Sie trauert um sich selbst, um die Mary, die vor so vielen Jahren gestorben ist und ihren Kindern damit die Zukunft geraubt hat, die sie sich für die beiden ersehnt hat.

Diese Zukunft wartet noch immer in Marys Himmel auf sie und in den Nächten, in denen sie sich stärker an sie erinnert, fühlt sich ihr zweites Dasein auf Erden noch eine Spur weniger richtig an. Wenigstens sind sie im Bunker zu Hause. Zusammen.

11. Dezember - Katz...- Kaninchen!

Dean kann Katzen auf den Tod nicht ausstehen. Sam findet Katzen ganz okay. Er ist mehr der Hundetyp.

Vor Hunden hat Dean seit der Hölle Angst, was er natürlich nie zugeben würde.

Cas ist ein Katzenmagnet. Wenn ihnen bei einem Fall eine Katze über den Weg läuft, geht er grundsätzlich in die Knie und befragt das Tier. Dean verdreht dann die Augen.

Diese ganze Diskussion, Hund oder Katze, geht ihm so auf den Keks.

Es kommt der Tag, an dem Sam und Cas sich in ihren Bemühungen um Jack fast überschlagen: Sie wollen für ihn ein Haustier. „Um Verantwortung zu lernen“, sagt Sam.

Dean weigert sich. Hunde oder Katzen kommen ihm ganz sicher nicht ins Haus (geschweige denn ins Auto)!

„Eigentlich dachte ich eher an ein Kaninchen“, sagt der Junge und sieht Dean groß an.

Jack hat diese Art, er ist immer so ruhig – so ganz anders als Lucifer. Oder Dean selbst. Aber Kaninchen, die mag Dean tatsächlich auch. „Zwei“, brummt er schließlich und erntet dafür überraschte Blicke. „Zwei?“ „Mindestens. Man hält Kaninchen nicht alleine“, sagt Dean nur und wendet sich ab. Aus den Augenwinkeln kann er sehen, wie Sam Cas von einem Highfive zu überzeugen versucht und Jack strahlt.

12. Dezember - Löcher

Ausheben. Salz, Feuer, Asche. Wieder Ausheben. Es endet nie.

Dean flucht, als er neben Sam den Spaten in die torfige Friedhofserde rammt. Sam weiß nicht, wie viele Löcher sie in ihrem Leben schon ausgehoben haben.

Es ist eng im zur Hälfte aufgebuddelten Familiengrab und sie stoßen sich gegenseitig beim Schaufeln die Ellenbogen in die Rippen. Sam ist nicht nur größer als Dean, er ist inzwischen auch eine Kleinigkeit stärker. Dean kann schneller laufen, wie auch immer er das auf seinen kurzen, krummen Beinen bewerkstelligt. Dafür fehlt ihm die Ausdauer und beim Graben nützt ihm sein Sprintvorteil nicht im Geringsten. Dean flucht.  Sam schweigt. Wieder von vorn. 

So viele Gräber sie auch ausgehoben haben, sie haben bisher nicht eines geschaufelt, um jemanden zu beerdigen. Nicht eins. Eine Jägerbestattung besteht aus Flammen. Man lässt die Asche vom Wind forttragen. Wozu ein weiteres Loch für ein Häufchen Asche ausheben, von dem ein anderer Jäger annehmen könnte, die Seele der Leiche darin spuke auf Erden herum? Darum graben sie verbissen und scharren Löcher auf, in denen keine Jäger liegen.

Manchmal wird Sam sentimental. Würde er Friedhöfe nicht mit Schweiß und Kälte verbinden, wäre es schön, einen Ort zum Trauern zu haben. Verlust endet nie.

13. Dezember - Mauern

Dean ist begeistert. Er sieht im Bunker der ominösen Men of Letters direkt eine Art Zuhause für sie. Sam sieht dabei zu, wie er sich einrichtet, Dinge ans Tageslicht lässt, die normalerweise am Boden seines Seesacks oder hinter seinen großspurigen Sprüchen in der Versenkung schlummern. Fotos. Bücher. Alte Tapes. Erinnerungen.

Sam ist frustriert. Das hier ist nicht sein Zuhause; er fühlt sich hier vielleicht sicher, aber noch längst nicht wohl. Dean kann kaum von ihm erwarten, dass sie für immer bleiben. Doch es hat den Anschein, dass er das sehr wohl tut. Wenn Sam das unterirdische Gemäuer durchstreift, erwischt er Dean zurzeit bei den seltsamsten Dingen: Beim Putzen. Kochen.

Erst gestern schien er tatsächlich ein Bild aufhängen zu wollen. Nur Sams Bitch Face hat ihn verlegen eine Ausrede für den Hammer und den Bilderrahmen finden lassen.

Sam seufzt und starrt vom Bett aus auf die kahle Betonmauer des Zimmers, in dem er schläft. Nicht sein Zimmer, nur … irgendeines. Das ist nicht das Leben, das er sich vorgestellt hat. Plötzlich kommt er sich wieder vor wie neun, als Dean noch alle lebensverändernden Entscheidungen für ihn getroffen hat, aber er den Luxus genoss, dass Unstimmigkeit nicht gleich ihrer beider Wege trennen konnte.

14. Dezember - Nummern

Montag.

 

Rrring! Rrring!

 

Das schwarze, rechts außen.

 

„Gesundheitsamt, Eric Charles, Abteilungsleitung am Apparat!“

 

Mister Charles, hier sind zwei Ihrer Männer, die …

 

„Gibb und Kelly? Ja, die gehören zu mir. Das hat seine Richtigkeit.“

 

 

Dienstag.

 

Brrrrrrr! Brrrrrrr!

 

Das zweite von rechts außen, grau.

 

„NYPD, Sie sprechen mit Cpt. McDermott!“

 

 

Mittwoch.

 

Ringring! Ringring!

 

Beistelltisch neben dem Sofa, schwarz. Seins.

 

Bobby?

 

„Am Apparat. Was gibt‘s, Junge?“

 

Du musst was für mich nachgucken! Pass auf, die Sache ist die …

 

 

Die Telefone schweigen niemals. Wenn es zehnmal am Tag auf verschiedenen Apparaten klingelt, ist das wenig.

Seine Nachwuchsjäger werden mit der Zeit erfahrener, manche von ihnen sprechen sich inzwischen auch untereinander ab. Meistens wird er angerufen, um eine beinahe verpatzte Tarnung zu retten.

Garth bringt sich allmählich nicht mehr ganz so oft in Schwierigkeiten. Rufus bleibt ein hoffnungsloser Fall, aber wenigstens nervt er selten.

Und Sam und Dean … Aus den beiden sind mit den Jahren noch waschechte Jäger geworden. Jäger, auf die John Winchester stolz gewesen wäre. Nein, eigentlich betrachtet er es nicht als Johns Verdienst, dass die … dass seine Jungs sich so gemacht haben. Es wäre nur nett, wenn sie sich auch ohne Notfall öfter an seine Telefonnummer erinnern würden.

15. Dezember - Opfer

Sie war nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ein hübsches Gesicht, der nette Körper, ein kleiner Zwist mit der besten Freundin hier, eine unterkühlte Stiefmutter da, eine winzige Affäre mit dem Boss obendrein.

Nicht allzu spannend, aber schmutzig genug, um viele Fragen aufzuwerfen, um ein paar Menschen ein mögliches Motiv zu liefern. Nicht wirklich böse, aber ausreichend schandhaft, um das Monster der Woche mit einer Mission auf den Plan zu rufen.

Sie war so ahnungslos, als sie nachts allein durch die dunklen Straßen nach Hause lief, in der Tasche Pfefferspray und im Hinterkopf halbherzig die nötigsten Griffe aus dem Selbstverteidigungskurs von vor zwei Jahren.

Die eigenen Schritte hörte sie nur gedämpft durch die großen Kopfhörer, aus denen die aktuellsten Popcharts in ihre Gehörgänge zogen.

Das Monster lauerte in einer Seitengasse. Sie kam sich nicht einmal verfolgt vor, als es sie überwältigte. Es ließ sich Zeit damit, sie den Ernst der Lage spüren zu lassen, als sie sich in seinen Klauen wand. Es genoss, wie sie um ihr Leben kämpfte.

Und alles nur, damit ein paar Jäger einen neuen Fall aufzuklären hatten, um die Haupthandlung nicht zu schnell voranzutreiben. Am Ende waren die Kopfhörer alles, was von ihr übrig blieb.

16. Dezember - Partner

Normalerweise gesteht Cas sich derartige Anwandlungen nicht zu, aber im Falle Crowley kann er nicht anders: Castiel kann den ehemaligen König der Hölle nicht ausstehen. Wohin er auch geht – Crowley ist nicht weit. Und dazu diese hoffnungsvollen Blicke in seine Richtung!

Castiels Kiefer mahlen gereizt, als Crowley sich abermals vor ihren Zeugen als ‚Agent Z‘ auszeichnet.

Damit ihre Decknamen besser zueinander passen.

Es stört Castiel. Mit Sam und Dean ist es etwas anderes, bei ihnen hat er gern dieses Zugehörigkeitsgefühl, während es ihm bei Crowley unangebracht erscheint.

Wenigstens überlässt Crowley die Befragung diesmal ihm und verschreckt die Zeugen nicht mit seinen dämonischen Taschenspielereien.

„Wie geht‘s Squirrel und Moose?“, fragt er beiläufig, als sie das Mehrfamilienhaus wieder verlassen.

„Seit wann interessiert dich das?“, fragt Castiel misstrauisch. Er ist auf einmal so müde. Ihm war nicht bewusst, dass er sich, trotz Gnade, so ausgelaugt fühlen könnte.

„Es nennt sich ‚Smaltalk‘, Beyoncé, und ich frage aus Interesse am Fortbestand der eigenen Existenz.“

Cas sieht ihn verständnislos an.

„Drück dich klarer aus!“, knurrt er.

„Lass mich einfach wissen, wenn Team Flanellhemd schwächelt“, antwortet Crowley und lässt ihn stehen.

„Was ist, kommst du?“

Cas wird plötzlich klar, dass der Dämon möglicherweise bloß … einsam ist.

17. Dezember - Quarantäne

Er stemmt die Unterarme prüfend gegen die Fesseln, die viel zu straff sitzen, aber das kümmert ihn nicht. Schmerzen spürt er fast überhaupt keine und jede Wunde verschwindet in Sekundenschnelle ganz von allein. Das Auflehnen dient der Provokation. Der Ritter der Hölle neigt den Kopf wie ein Raubtier, das seine Beute beäugt – aus tiefschwarzen, glänzenden Augen. Er trinkt das Entsetzen in Sammys Gesicht, kennt den kleinen Bruder viel zu gut, um es hinter der eisernen Fassade zu übersehen. „Komm schon, Sammy“, schnurrt er. „Töte mich.“

Ein Schwall Weihwasser regnet auf ihn herab und er brüllt, als es zischend auf der bloßen Haut seiner Arme und seines Gesichts landet. Es ist ein lästiger Schmerz, aber er verfliegt schnell. Das ganze ist ein Spiel.

„Töte mich“, fordert der Ritter der Hölle den Jäger erneut heraus und doch ist es der Mann vor ihm, der die eigentliche Beute ist. Der Ritter der Hölle wirft den Kopf in den Nacken und beginnt zu lachen.

„Was ist so lustig?“, fragt der dumme Jäger bemüht kühl.

„Du, Sammy!“, stößt er immer noch lachend hervor. Der Dämon namens Dean weiß ganz genau, dass der Bruder ihm nichts anhaben kann. Der Bruder des Menschen, der Dean einmal war.

18. Dezember - Realität?!

Sammy?

 

 

Sam?

 

 

Hallo! Sam! Hey!

 

 

Ich bin noch da! Ich geh' auch nicht weg, nie wieder! Versprochen!

 

 

Dein Kopf ist jetzt mein Käfig! Genießt du die Gesellschaft?

 

 

Mit Knastbrüdern kennst du dich doch aus. Nenn' mich ruhig kitschig, aber in deinen grauen Zellen ist es schöner als in jedem Käfig!

 

 

Ein richtiges Paradies, hier. Ich bau' dir eine Hölle draus! Nett von mir, oder? Jeder kriegt doch seinen eigenen Himmel. Nur die Hölle ist für euch kleinen Hosenscheißer alle gleich. Du und ich, wir werden das ändern! Wir machen dir was eigenes.

 

 

Ich denk' doch nur an dich dabei, Sammy!

 

 

Da, wie Dean dich ansieht! Herzallerliebst!

 

 

Guck mal, guck!

 

 

Siehst du, was er denkt? ​Er hält dich für einen Freak! Irre bist du, Sammy, irre!

 

 

Er hasst dich, Liebling! Guck dir diesen Ekel in seinen Augen an! Meinst du nicht, dass wir ihn ein bisschen schlagen können? Das hat er doch verdient.

 

 

Sieh ihn dir an, Sammy. Er hasst dich. Gib es zu: Familie ist das Letzte!

 

 

Schlag zu.

 

 

Ich bin bei dir, Sammy. Schlag zu, so fest du kannst! Und danach hasst du dich noch ein bisschen mehr selbst, okay?

 

 

Kannst du das?

Tu's für mich.

 

 

Jetzt, Sam.

 
 

JETZT!

19. Dezember - Schöpfungsgeschichten

„Dad!“

 

„Hmm.“

 

„Hey, Daaad!“

 

„Ja, Gabriel?“

 

„Ich mag, was du da gemacht hast!“

 

„Oh … Das freut mich, mein Junge!“

 

„Ich will auch mal!“

 

„Bitte was?“

 

„​Ich will auch! Kann ich? Ich will auch was erschaffen. Bitte!“

 

„Ähm ...“

 

„Für die Erde, die du gemacht hast!“

 

„Hmm … na gut … Hier – hier sind noch ein paar … Überbleibsel, mit denen ich nichts anfangen konnte. Tob‘ dich aus. Aber … das behalten wir für uns, ja? Lucifer hat gerade wieder einen Wutanfall ...“

 

„Schon okay, Dad. Ich mach‘ das!“ ...

 

 

„Dad! Hey, Dad, guck mal! Ich hab‘ was gemacht!“

 

„...“

 

„Gefällt‘s dir? Ist das nicht süß? Ich nenne es ‚Schnabeltier‘, weil es einen Schnabel hat, und …! Guck mal! Es hat einen Beutel, wie deine Kängurus und sieht ein bisschen wie die Enten aus, die du gemacht hast!“

 

„Oh, Gabriel …!!“

 

„Können wir es behalten? Bitte? Bitte, Dad, bitte!“

 

„Hmm ...“

 

„Guck mal, was es macht!“

 

„ … na gut, schon gut, schon gut! Von mir aus. Am besten bringen wir es nach Australien zu all den anderen komischen- ich meine, nach Australien, zu all meinen anderen besonders kreativen Einfällen! Da wird es sich wohlfühlen.“

 

„Danke, Dad! Ich liebe es!“

20. Dezember - Tomatensuppe

„Hab‘ sie diesmal schärfer gemacht!“, sagt Dean und stellt ihm eine dampfende Schale auf den Nachttisch.

„Das ätzt die Atemwege so richtig frei!“ Er grinst, als habe er mit seinem Einfall einen Preis verdient.

„Ich schmecke sowieso nichts“, beteuert Sam und lächelt schwach. Es hat ihn diesmal wirklich übel erwischt; nicht nur eine Erkältung, tatsächlich scheint es die richtige Grippe in einer etwas abgeschwächten Form zu sein.

„​Du isst trotzdem was! Und nachher bringe ich dir Saft.“

„Der brennt aber im Hals“, krächzt Sam.

„Stell dich nicht so an“, schimpft Dean.

„Sonst kannst du‘s auch nicht abwarten, so viele Vitamine wie möglich in deinen Riesenkörper reinzukriegen.“

Sam gibt sich geschlagen. Es ist verrückt, dass ihn nach all den Kämpfen mit dem Übernatürlichen etwas so Banales und Menschliches wie ein grippaler Infekt umhauen kann. Er kommt sich schwach und nutzlos vor. Sie haben zwei offene Fälle. Sam fühlt sich verantwortlich. Wenn er klar denken könnte, wäre er längst auf den Beinen, um wenigstens bei der Recherche zu helfen. Aber das haben Cas und Dean ihm erfolgreich ausgeredet. Er will keine Last sein, aber es ist Deans besorgtes, kleines Lächeln, das ihm sagt, dass sein Bruder sich tatsächlich gern um ihn kümmert.

21. Dezember - Unverwundbar

Wenn Sam wütend ist, läuft er. Bis die Meilen an Bedeutung verlieren und er den Schweiß auf seiner Haut, das Brennen in seinen Waden nicht mehr spürt. Die Wut zirkuliert in seinen Gliedern, scheint bis in die Sohlen seiner Laufschuhe zu fließen, trommelt dumpf in Asphalt, Schotter, Waldboden. Seine Gedanken verschwimmen vor seinen Augen, werden eins mit der Landschaft um ihn, die das Läuferhoch ihn ausblenden lässt. Bis schließlich jede Wut verebbt.

Wenn Sam traurig ist, macht er Kraftsport. Er kniet sich in den Schmerz, treibt seinen Körper verbissen immer weiter, zwingt sich zur Disziplin, bis das Adrenalin die Trauer fortspült und der Energieschub ihn aggressiv macht. Nach dem Workout läuft er oft.

 

Wenn Dean wütend ist, isst er. Hauptsache, es ist kau- und geschmacksintensiv, hat viel Textur, in die sein Kiefer seine Wut mahlen kann. Volle Aromen, fettig, süß, scharf, salzig, herb – alles, was die Sinne ablenkt und das Gemüt besänftigt. Umso besser, wenn er Magenschmerzen bekommt. Dann ist in seinen Eingeweiden kein Platz mehr für Zorn; der physikalische Druck in seinem Inneren verdrängt den emotionalen.

Wenn Dean traurig ist, trinkt er. Er springt kopfüber in den Rausch und lässt sich forttragen, bis der Alkohol alle Schwermut aufgesogen hat.

22. Dezember - Vampire

Das Monster, dem Claire nachjagt, ist ein Vampir. Das wäre an sich kein Problem, wenn Claire sich wenigstens anhören würde, was Jody zu sagen hat: Sie lässt das Kind allein jagen und erwartet dafür lediglich, hin und wieder einen Rat geben zu dürfen.

Alex und Claire haben sich gestritten, bevor Claire aufgebrochen ist. Die Mädchen haben Jody versprochen, niemals in einem ungeklärten Konflikt das Haus zu verlassen. Viel zu bewusst ist Jody, wie leicht sie Claire auf deren ungestümem Lebensweg verlieren könnten. Welche Qualen es bereiten würde, wenn die letzte Erinnerung an sie ein Streit wäre. Alex und Claire tun leidenschaftlich so, als könnten sie einander nicht leiden, aber alle unter Jodys Dach wissen, dass das nur Show ist.

Es ist spät, als Jody mit Patience und drei Bechern dampfenden Kakaos an Alex' Zimmertür klopft. Alex sieht nicht auf, als sie zu ihr hereinkommen, aber sie rutscht auf dem Bett zur Seite, um ihnen Platz auf der Matratze zu machen.

„Eine Nachricht von ihr?“, fragt sie tonlos und Patience schüttelt betreten den Kopf. Schweigend trinken sie ihren Kakao.

„Bei Vampiren ist es am schlimmsten“, gesteht Alex bedrückt und lässt zu, dass Jody und Patience tröstend einen Arm um sie legen.

23. Dezember - Wiegenlied

Drei Männer, ein Hotelzimmer.

Sam ist erkältet und hat die Nase zu.

Cas hat zum ersten Mal Nackenschmerzen.

Und Dean? Der hat einfach nur so schlechte Laune. Das Diner mit der ‚weltbesten Apfelpastete jenseits von Alabama‘ (stand so auf dem Schild), hat ihnen vor der Nase geschlossen. Das reicht als Grund, findet er.

Er hat Sammy und Cas die beiden durchgelegenen Betten hinterlassen und selbst mit dem Ausziehsofa Vorlieb genommen. Er ist schließlich als einziger gesund. Und hungrig.

Sams Atem pfeift. Cas ächzt bei der kleinsten Bewegung. Deans Magen knurrt. Dicke Luft überlagert die Nacht im Raum. Pfeif, ächz, knurr.

Pfeif, ächz, knurr …

Dean seufzt. Daraufhin pausiert wenigstens das Ächzen für eine Weile.

„Hey, Jude!“, singt plötzlich eine raue Stimme im Flüsterton.

„Don't make it bad...“

„Take a sad song“, stimmt eine zweite Stimme nach einigem Zögern nasal mit ein.

„And make it better...“

Darauf folgt eine kurze Pause.

Dean rollt in der Dunkelheit mit den Augen. „Remember to let her into your heart“, brummt er schließlich ergeben und grinst ins Dunkel.

„Then you can start to make it better“, tönt es dreistimmig durchs Zimmer. Bald darauf kehrt Ruhe ein, bis nur noch Sammys pfeifendes Luftholen zu hören ist.

24. Dezember - Xtmas

Deans Geschenkeliste

 

 

1986

 

Sammy: riechtige kinderschue? Neuen Tedhy.

Dad: Bobby frahgen!

Onkel Bobby: Bild mahlen?

 

 

1991

 

Sammy: Hauptsache irgendwas!!!

Dad: Nicht da.

 

 

2002

 

Sam: ...

Dad: Heilige Dreifaltigkeit. Jim, Jack, John. Wie immer.

 

 

2007

 

Sam: Schmuddelheftchen! Und … was die Tanke hergibt??

Bobby: Neue Basecap. Ernsthaft!

 

 

2008

 

Sammy: Netflix Abo

Bobby: Bildband über Japan

Jo: Waffenpflege-Set

Ellen: Gutschein für Massagesalon!!! Oh Mann …

Cas: Feiern Engel Weihnachten?

 

 

2009

 

Schnaps für alle!!! :-D

 

 

2010

 

Sam: ‘ne Seele bei ebay!!

Bobby: Whiskey.

Cas: Ja, nee, klar.

Lisa: Diese Kette, von der sie glaubt, ich weiß nicht, dass sie sie will.

Ben: Kinobesuch Iron Man 2 (zusammen)

 

 

2012

 

Sammy: das neuste Buch von Game of Thrones, das nicht GoT heißt

Cas: Imkerhonig

Kevin: vernünftiges Silbermesser!

Charlie: Monat Spielzeit für World of Warcraft

Benny: Nichts?

 

 

2013

 

Sammy: neue Laptoptasche

Cas: Einen Schal? (Sinnlos, er hat wieder Mojo?)

Charlie: die blöde Tasse mit dem „I‘m the Queen“-Druck :-P

Crowley: den hässlichsten Salzstreuer der Welt. Tequila

 

 

2014

 

Sammy: Rezeptbuch für eklige Smoothies

Cas: … Neues Handy + prepaid Karte!!

Amara: Scherz. Nur ein Scherz!!!! Hmm.

 

 

2017

 

Sammy: Fotoalbum? Zu peinlich?

Cas: neuen Cowboyhut

Jack: Buch über Kaninchen

Mom: …

Gabriel: Maulkorb, Süßkram Rowena:

Tee? Crowley: nope.

25. Dezember - Yoga

Donna hasst Yoga. Sie ist nicht der Typ dafür. Sie kommt sich albern und fehl am Platze bei all diesen komischen Verrenkungen vor, wie ein ungelenkes Trampeltier. Doug – der erste – ist sicher nicht daran Schuld, dass sie ein solches Selbstbild hat. Vermutlich wäre sie überhaupt nie an einen wie Doug geraten, wenn ihr Selbstbild ihr sagte, es sei alles im grünen Bereich. Innerlich nagt die Unzufriedenheit.

Donnas neues Leben macht es nicht leichter. Am Anfang war es so verführerisch, all ihren Frust, die Wut und ihre Enttäuschung in den Job zu legen – Monster zu jagen und Menschen auch auf diese Weise zu helfen, als nur durch die alltägliche Polizeiarbeit. Aber sie hat schnell gemerkt, dass man hinter der Gewalt und Brutalität nur abstumpft. Keine Neuigkeit für einen Sheriff. Yoga hilft. Sam hat sie darauf gebracht. Vermutlich ist Yoga genau so sehr sein Steckenpferd wie ihres, aber als sie sich kennengelernt haben, hat er es zur Tarnung unterrichtet. Und er hat ihr Tipps gegeben. Donna hasst Yoga, aber wenn sie mit sich alleine ist und diese albernen Verrenkungen macht, bei denen sie ganz bestimmt wie der größte Trampel überhaupt aussieht, geht es ihr plötzlich ein bisschen besser. Yoga ist ganz okay.

26. Dezember - Zuhause

„Sam?! Kaffee ist alle.“

 

„Ich hab‘ ihn nicht leer gemacht?“

 

„Verarschen kann ich mich alleine – wer war denn die ganze Nacht auf?“

 

„Ich hab‘ was übrig gelassen!“

 

„Hmpf. Okay. ... Cas? CAS! Beweg' deinen gefiederten Arsch hierher!“

 

„Jungs, wirklich ... Müsst ihr so schreien?“

 

„Sorry, Mom! Wir wollten dich nicht wecken.“

 

„Schon gut, Sam. Ich wollte sowieso früh aufstehen. Gibt es Kaffee?“

 

„Nein, Sammy hat den letzten weggesoffen!“

 

„Gar nicht wahr, Idiot!“

 

„Bitch-“

 

„Oh, bitte keinen Streit am frühen Morgen …“

 

„Sorry, Mom. CAS!“

 

„Hallo, Dean!“

 

„Alter! Das musst du dir abgewöhnen! Hab' mir fast in die Hose gemacht ... Verdreh‘ nicht so die Augen, Sam!“

 

„Ich mach' gar nichts!“

 

„Was ist los?“

 

„Hast du den letzten Kaffee getrunken?“

 

„... Deshalb rufst du mich, Dean? Ich dachte, es wäre wichtig!“

 

„Kaffee IST wichtig, Cas!“

 

„Ich sag's nicht gern, aber ich muss Dean leider zustimmen, Cas ...“

 

„Warum schreit ihr so?“

 

„Hallo, mein Junge!“

 

„Hey, Jack, weißt du, wer den letzten Kaffee...?“

 

„Ist er schon wieder alle?“

 

„... Leute! Wollen wir nicht einfach zusammen frühstücken gehen?“

 

„Nur, wenn wir hinterher einkaufen!“

 

„Klingt nach einem Plan! Bin dabei.“

 

„Cas?“

 

„Einverstanden, Dean. Kommst du mit, Jack?“

 

„Natürlich! Ich bleibe nicht allein zu Hause.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Adventskalender ist für mich als Schreibübung gedacht, damit ich lerne, mich an strikte Vorgaben zu halten und mit wenig Worten mehr zu sagen.

Ich habe eigentlich überhaupt keine Zeit für so eine Aktion, aber hatte Lust darauf. Die Drabbles sind schon etwa zur Hälfte vorgeschrieben - die Aktion wird also bis zum bitteren Ende durchgezogen.

Die Schlagworte habe ich mir selbst ausgedacht.

Morgen: Burger. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: A wie Aufbruch.
Morgen: C wie Clownphobie.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen 1. Advent! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Burger
Morgen: Dad (Explizite SPOILER-Warnung für Staffel 13!) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Clownphobie
Morgen: Erde Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Dad
Morgen: Feds Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Offensichtlich zählt mein Schreibprogramm "So-tun-als-ob" als ein Wort. Im Upload wird es als vier Wörter gezählt.
Das ist kinda frustrating, aber ich werde es jetzt so lassen. :D

Gestern: Erde
Morgen: Gnadenlos Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Feds
Morgen: Heilig Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Gnadenlos
Morgen: Illusion (Gegenstück zu 6: Feds) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Heilig
Morgen: Jäger (Achtung: Spoiler für Staffel 13) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Illusion
Morgen: Katz- … Kaninchen! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Jäger
Morgen: Löcher Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Katz- ... Kaninchen!
Morgen: Mauern (HALBZEIT!) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Löcher
Morgen: Nummern Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Mauern
Morgen: Opfer

Okay, der Upload auf Animexx ist immer 'Stunde der Wahrheit', ob es wirklich genau 200 Wörter sind. Natürlich überprüfe ich das vorher in meinen Schreib-Dokumenten.
Hier steht trotzdem, dass es keine 200 sind. Libre sagt: Doch! Ich betrachte das Drabble als fertig so, wie es ist und nehme daher leider die Angabe von Libre. Sieht zwar hier in der Übersicht dann nicht ganz so schön aus, aber nun ja ... :'D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Nummern
Morgen: Partner (Achtung: Spoiler für Staffel 12 – NICHT für Staffel 13!) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Opfer
Morgen: Quarantäne

*seufz*
Ich weiß nicht, wieso hier 199 Wörter stehen. Ich hab es noch mal in meinem LibreOffice Dokument überprüft und es sind 200 ...
*shrugs*
Sorry. :'D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nachwort: Wer gerne lange Nachworte und Hintergründe zu meinen Drabbles (Inspirationsquellen etc.) liest, für den habe ich hier mal eben schnell einen Blog-Eintrag geschrieben. Achtung, der Blog-Eintrag beinhaltet Spoiler für die Staffeln 12 und 13!

https://platypusaurus.tumblr.com/post/181176909728/exklusives-drabble-gelaber

Gestern: Partner
Morgen: Realität? (Hinweis: Das Türchen ist … gewagt. Sehr gewagt. Und vermutlich etwas düsterer. Ich bin schon nervös!) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Quarantäne
Morgen: Schöpfungsgeschichten (Nach dem heutigen inneren Monolog (oder Dialog - je nachdem, wie ihr das interpretieren möchtet) gibt es morgen einen Dialog. Wer meine Experimente nicht mag: Ab dem 20. Dezember wird es wieder für ein paar Tage 'normal'!) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Heute habe ich euch ein Drabble präsentiert, das vermutlich ziemlich bescheuert wirkt, aber tatsächlich Hintergrundgeschichte hat.
Es basiert auf diesem kleinen Comicstrip: https://lolsnaps.com/images/upload_pic/80623.jpg
Meiner Liebe zu Gabriel (und zu Dinosauriern und der Tatsache, dass auf anderen Plattformen ‚Platypus‘ als Username schon vergeben war) ist der Username zu verdanken. Also ja, der merkwürdige Nick hat tatsächlich Supernatural-Bezug!

Gestern: Realität?!
Morgen: Tomatensuppe


PS: Ich weiß nicht, wohin die 14 Wörter sind. Ich habe wieder im Dokument geprüft und es waren da sogar 201 Wörter, so dass ich gerade noch mal was umgeschrieben habe ... Verrückt! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Schöpfungsgeschichten
Morgen: Unverwundbar Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Tomatensuppe
Morgen: Vampire Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Unverwundbar
Morgen: Wiegenlied Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Vampire
Morgen: Xtmas Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Wiegenlied
Morgen: Yoga Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gestern: Xtmas
Morgen: Zuhause Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
(Nachwort von fanfiktion.de:)

Ihr könnt‘s wahrscheinlich schon nicht mehr lesen, aber … Ich weiß, dass da noch viel von meiner Seite zu beantworten ist. Das wird auch noch passieren!
Vielleicht hat es der ein oder andere schon gemerkt – ich antworte immer. Sehr, sehr spät, manchmal. Aber immer.

Bis bald, vielleicht!

Dino Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: WolfyC
2018-12-03T20:56:54+00:00 03.12.2018 21:56
Eine sehr schöne Idee
Auch in wenigen Worten schön geschrieben

Ich freue mich schon auf Morgen
Antwort von:  Platypusaurus
05.12.2018 17:18
Ich freue mich, dass dir die Idee gefällt und du Lust am Weiterlesen hast! :)
Vielen Dank für den Kommentar.


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